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AutorBeitrag
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 19.04.15 14:06
Uff ja deswegen hab ich mich auch jahrelang von denen ferngehalten. Ich war oft so emotional dass ich mir selber im Weg stehe und ich bins auch immer noch, ich weiß noch nicht genau ob ich auf diese Hilfe verzichten möchte. Jedenfalls kenne ich auch nichts anderes was mich runter bringt, ich meine gegen Langeweile kann man aktiv werden aber gegen alle anderen Gefühle hab ich halt das Gefühl machtlos zu sein und ich hab mich da auch schon mit Vorgesetzten angelegt und ganzen Abteilungen / Jahrgängen was auch immer.. und das ist halt einfach kontraproduktiv, you know, ich möchte halt ein halbwegs normales Leben leben
 
Ex-Träumerin



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  Geschrieben: 19.04.15 18:49
huhu ihr lieben...

ich habe im mai 2 Wochen Urlaub, und wollte in diesen 2 Wochen, mal komplett vom kratom entziehen, damit meine Toleranz wieder sinkt. ich werde es danach trotzdem weiterhin nehmen, aber in niedrigerer Dosis, als jetzt.

fragen:

reichen 2 Wochen aus, um die kratomtoleranz auf 0 zu setzen ?

werden mir meine lyrica gegen den kratomentzug helfen, um mich nicht total schlapp und nicht so entzügig zu fühlen ?


ich muss ja trotzdem funzen, da ich Haustiere habe und den haushalt machen muss !

bitte, bitte, um qualifizierte antworten...bitte !

danke, die research...
Drogen sind nicht das Problem, sondern die Probleme!

Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst hier eh nicht lebend raus.
Ex-Träumer

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246 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.04.15 17:23
Ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen und sagen ja das funktioniert. Es ist ja hauptsächlich ein Kopfproblem, leichte Depressionen in Form von starker Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, leichte Gereiztheit, usw. Körperlich kommen Unruhe, leichte Schmerzen, Durchfall und eventuell Schlafstörungen dazu, dies habe ich erfolgreich mit Rosenwurz und einem Benzo bekämpft. Ich schätze Lyrica wird das gleiche tun, es wirkt ja auch beruhigend, oder?!
 
Ex-Träumerin



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403 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.04.15 18:35
zuletzt geändert: 20.04.15 19:10 durch research (insgesamt 2 mal geändert)
Katerlustig schrieb:
Ich schätze Lyrica wird das gleiche tun, es wirkt ja auch beruhigend, oder?!


lieber Katerlustig.. :)

ja und wie ! habe sehr viel lyrica daheim, da ich diese sehr selten nehme. schon bei 100mg wird mir schummrig.
bekomme es wegen, krampfanfälle verschrieben.

benzos bekomme ich im Monat 3 x 50 stück a 10mg diaz und 1x25ml flasche (tropfen) verschrieben.
sammel alles und liegt in meinem schrank. :D
nehme selten benzos+lyrica.

wie dem auch sei, ich wusste ja, das lyrica gegen opiatentzug hilft (war selber 10 jahre heroinabhängig + substi). nehme aber kratom jeden tag zu medizinischen zwecken...seit dem...

-keine Depressionen mehr
-kein chronisches Schmerzsyndrom mehr
-kein Suchtdruck nach Opiaten mehr
-Keine Antriebslosigkeit mehr
-keine Angstzustände mehr

und habe die Dosis noch nie erhöht. nehme täglich morgens, um auf die beine zu kommen 8g MG+5g SW und abends nochmal 8g MG, gegen mein chronisches schmerzsyndrom.
seit dem brauche ich keine Schmerzmittel mehr.

aber ich möchte unbedingt mal, komplett die 2 Wochen nutzen, um kratomfrei zu werden. ich möchte die Toleranz mal bisschen senken. und da wusste ich jetzt nicht, ob die lyrica, mir auch beim kratomentzug helfen.

als ich mal vor 2 jahren entgiftete vom kratom, nach 1 jahr dauerkonsum, lag ich 7 tage im bett und habe durchgeschlafen. ich hatte keine schmerzen, keine depris, kein schwitzen, keine Unruhe. bin nur aufgestanden, um auf den Lokus zu gehen und um zu trinken. essen konnte ich nicht. war ja nur am pennen. habe in der Woche 5 Kilo abgenommen. aber nach 7 tagen, war alles vorbei und ich war wieder fit. ich empfand den entzug sehr leicht.
nur diesmal, kann ich es mir nicht erlauben 7 tage im nest zu liegen. auch wenn ich Urlaub habe. ich muss meine Haustiere versorgen und meinen haushalt machen. deshalb ja die frage...ob lyrica mir etwas Input gibt und ich nicht so entzügig bin.

vielen dank Katerlustig, die research... :) (hast einen süßen usernamen :3)

ich berichte mal, nach meinem kratomentzug mit lyrica, wie alles verlaufen ist.
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 20.04.15 19:08
Hi research,

ich glaub kaum, dass zwei Wochen Pause deine Toleranz auf Null setzen, das muss schon länger sein. Aber ein wenig hilft es sicher die Toleranz zu senken, musst halt ein wenig konsequent sein danach und bei den niedrigeren Dosierungen bleiben, man gewöhnt sich auch daran wink und hoffentlich hilft weniger auch immer noch bei deinen Schmerzen!

Zu Lyrica beim Entzug kann ich dir nix sagen, hab keine Erfahrung damit, aber anscheinend scheint Rosenwurz da gut zu helfen, haben ja glaub ich schon zwei Leute hier im Thread erzählt, Kater und Larry, wenn ich mich nicht täusche. Rosenwurz soll ja auch irgendwas mit den Opioid-Rezeptoren machen, musst dich aber bitte selber einlesen, hab grad keine Kopf dafür, dir da Quellen raus zu suchen.

Alles Gute dabei und nicht zu sehr stressen, noch dazu, wo du es weißt, dass es in zwei Wochen wieder weiter geht und du ja ein Ziel vor Augen hast. Einfach mal die Scheiß-Laune und den unguten Gemütszustand aushalten, das kommt sowieso durch, egal was du so substituierst.

LG, trinity
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  Geschrieben: 20.04.15 19:11
zuletzt geändert: 20.04.15 19:39 durch research (insgesamt 2 mal geändert)
habe mir diese Avitale Rosenwurz Kapseln 200 mg, 60 Stück bestellt.

trinity schrieb:
Rosenwurz soll ja auch irgendwas mit den Opioid-Rezeptoren machen, musst dich aber bitte selber einlesen...


Wirkungen

Der Rosenwurz werden stimulierende und adaptogene Eigenschaften zugeschrieben, d.h. das Arzneimittel gibt einerseits mehr Energie und erhöht andererseits die Stresstoleranz. Ferner wurden unter anderem kardioprotektive, antioxidative, antidepressive und angstlösende Effekte nachgewiesen. Als Wirkmechanismus wird ein Einfluss auf die Monoamine, Opioidpeptide und Neurotransmitter und eine verminderte Ausschüttung von Stresshormonen angegeben. Die Anwendung beruht auf Traditionen und Überlieferungen, ist aber auch durch eine Reihe klinischer Studien abgestützt.


danke trinity, die research...smile
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.04.15 19:37
zuletzt geändert: 21.04.15 18:14 durch katha (insgesamt 1 mal geändert)
research schrieb:
sammel alles und liegt in meinem schrank. :D


*edit*

Kurz meine persönlichen Erfahrungen. 2 Wochen 'Abstinenz' senken die Toleranz schon recht deutlich. Vielleicht nicht komplett auf '0', aber in der Regel sollte man trotz monatelangem Konsum wieder mit einer relativen 'Einsteigerdosis' weitermachen können.

Mit Kratom habe ich nur Erfahrung über wenige Monate, 2 - 3 um etwas genauer zu sein und das im Dosisbereich bis maximal 15 Gramm am Tag, aber nie mehr als 8 - 10 Gramm als Einzeldosis. Da hat man die Toleranz auch nach einer Woche schon wieder ziemlich runtergefahren. Und meine Erfahrung mit Rosenwurz diesbezüglich war, dass es tatsächlich ganz gut hilft um einen milden Entzug fast ganz in den Hintergrund zu rücken. Am besten vorher schon mal ein paar Tage abdosieren und es gibts nichts zu fürchten, nichts was einen überraschen könnte. Finde es schade das ich Rosenwurz noch nicht kannte als ich dutzende Tramalentzüge machte, wäre interessant gewesen ob es da auch einen Effekt zeigt, die sind ja wirklich fies gewesen. Naja...
»Unter dem Pflaster liegt der Strand!«
Graffito, Paris, Mai 1968
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 21.04.2015 18:14

Hey Larry Doc Sportello,

auch im scherzhaften Sinne sind solche Aussagen hier nicht erlaubt, damit du für die Zukunft Bescheid weisst :)
 
Ex-Träumerin



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  Geschrieben: 20.04.15 19:46
zuletzt geändert: 21.04.15 18:19 durch katha (insgesamt 7 mal geändert)
*edit*

aber das mit dem rosenwurz, war ein super tipp, für den kratomentzug ! vielen dank ! :)

lg, die research...mrgreen
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Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst hier eh nicht lebend raus.
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 21.04.2015 18:19

hey research,

am besten auch nicht auf solche Kommentare eingehen, dann ist man auf der sicheren Seite ;) Den Rest deines Textes (Aufzählung deiner Substanzen) habe ich etfernt, weil so etwas hier echt nicht gerne gesehen wird, das geht do ein bisschen Rictung 'Drogenprahlerei'.
Damit du ebenfalls für die Zukunft Bescheid weisst :)

bestehen noch Fragen, schreib mir grne eine PN.

liebe grüße,
katha
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.04.15 22:13
zuletzt geändert: 21.04.15 18:35 durch katha (insgesamt 1 mal geändert)
edit katha:

gespoilert da offtopic
Spoiler:
Klingt nach einem fabelhaften Doktor! Ich habe einmal, ein einziges Mal, von meinem Hausarzt Codein bekommen... und da auch nur einen läppischen Hustensaft der wohl eher für Kleinkinder gedacht war. Nachdem ich die Praxis verlassen hatte, auf dem nach Hause Weg, habe ich gleich die ganze Flasche in einem Zug geleert. Keine große Sache.


edit Ende

Ich lese das du auch Phenibut hast, wär theoretisch auch für den Kratom Entzug zu gebrauchen... habe das mal über ein paar Monate genommen und fand das ganz leicht auszuschleichen / abzusetzen. Verschafft aber sicher auch etwas Linderung, wenn die Umstände eklig werden.
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Ex-Träumer

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  Geschrieben: 20.04.15 23:07
Rosenwurz hilft bei mir überhaupt nicht beim Enzug.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mittlerweile mit Cats Claw und Blackseed Oil gemacht. Beides zusammen minimiert die Entzugssymptome, wie es bei mir bisher nur Loperamid geschafft hat. Allerdings führt Loperamid bei it zunheftiger Verstopfung und zu einem Wiederkehren der Entzugserscheinungen nach dem Absetzen. Ab Mittwoch werden ich auch komplett entziehen und die oben genannten Substanzen verwenden. Da ich bisher beide Substanzen nur sporadisch verwendet habe, um den beginnenden Entzug tagsüber, bis zur nächsten Dosis am Abend, zu bekämpfen, bin ich gespannt ob es über die komplette Dauer des Entzuges hilft.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
 
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 21.04.15 00:06
zuletzt geändert: 21.04.15 00:22 durch Katerlustig (insgesamt 2 mal geändert)
Auch wenn das nicht auf mich bezogen war, aber einfach aushalten ist gut gesagt trinity. Ich glaube ja mittlerweile dass es bei mir nicht nur am Entzug liegt dass ich so eklige Zustände habe und hatte und ich will da auch gar niemand eine Schuld geben, Fakt ist jedenfalls, dass meine Eltern und Geschwister mir wiederholt geraten haben ich soll mir Pillen reinpfeiffen weil ich doch so Stimmungsschwankungen und Depris habe, während mein Therapeut genau das Gegenteil sagt, irgendwie hat das bei mir dann dazu geführt dass ich gestern nach dem Gespräch mit meinen Eltern wieder Kratom nehme, und, es waren die besten 24 Stunden die ich zuletzt hatte. Vorhin bin ich dann natürlich wieder in eine Sinnkrise gestürzt die ich jetzt mit leichter Hyperaktivität ausgleiche. Das ist irgendwie so bescheuert, manchmal denke ich nicht ich sollte therapiert werden, sondern all diejenigen - meine Familie *hust* die mir zeit meines Lebens Scheiße einreden und das Gefühl geben sie kommen mit mir nicht zurecht wenn ich nicht ruhig gestellt und komplett angepasst bin. Das vertiefe ich jetzt nicht weiter weil ich mit erklärenden Anekdoten eine Sammlung schreiben könnte die größer als die Enzyklopedia Brittanica ist.

Wenn ichs über mich bringe werde ich morgen ein neuen Termin beim Therapeuten ausmachen und dann auch versuchen Strategien aufzubauen um ohne Drogen klar zu kommen weil ich glaube dass Kratom tatsächlich bei mir Stimmungsschwankungen durch die ständigen Pegelschwankungen hervorruft bzw über ein natürliches Maß hebt. Naja viel Glück jedenfalls allen die es ebenfalls versuchen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.04.15 12:22
Hey Katerlustig, mach dir erstmal nicht zu viele Gedanken darüber, dass du wieder Kratom nimmst. Es ist nicht einfach von einer Sucht wegzukommen, man kommt schnell mal wieder in eine Situation die einen zurückwirft und das gute alte Suchtgedächtnis auffrischt.

Einfach 'aushalten' klingt natürlich ein wenig _banal_, aber trinity's Worte sind durchaus Weise. Wenn du Hilfe brauchst, nimm sie dir. Aber du alleine hast den Schlüssel zu diesem wilden Theater. Lass es an dich ran und schau es dir an. Welche Form hat es? Welche Farbe? Lass es in dich rein. Geh zurück, aber bleib dran. Tu so, als wär es nicht da. Gibt dich _banal_.

Ich kann sehr gut verstehen wovon du sprichst. Meine ganze Karriere der Therapie mit Opioiden ist auch eine Symptombekämpfung die zu einem guten Teilen aus anhaltenden 'äußeren Umständen' entstanden und nach wie vor präsent ist. Mit Schuldzuweisung hat das gar nicht viel zu tun, auch in meinem engeren Kreis aus Familie, Arbeit, etc. kommt Druck auf mich zusammen und sogenannte 'gutgemeinte' *räusper* *hust* Rat=Schläge wirken auf mich alles andere als gut. Sie entsprechen mir nicht. Es hat eher den Anschein als ginge es nur darum, ihren Verhaltenskodex zu akzeptieren und ihnen Genehm zu sein. Selbstbestimmung ist was anderes.

Wenn ich hyperaktiv bin und rumspringe, bin ich das. Wenn ich melancholisch bin und mich elend am Bett wälze, bin ich das. Ob es denen gefällt oder nicht, daraus speise ich meine Kraft und Gedanken und lasse mir nicht ein schlechtes Gewissen einreden und sagen es stimme was nicht mit mir. Humbug Unlimited!

Es mag ein langer Prozess sein, wieder zu lernen ohne diese Droge deiner Wahl durchs Leben zu gehen, wer hat auch behauptet es würde einfach sein? Der Entzug ist nur der erste Schritt. Wenn du bereit dafür bist, versuch es mit aller Konsequenz durchzuziehen. Es ist kein dauerhafter Zustand, nach einigen Tagen ist der akute Entzug vorüber und du kannst schon mal Stolz auf dich sein. Dann beginnt die tatsächliche Arbeit. Arbeit an dir selbst, Selbsterkenntnis, wie du mit deinen Kräften umgehst, wie du sie kanalisiert und dir zu Nutze macht.

Lass dich nicht unterkriegen, viel Kraft sei dir gegönnt und finde raus und tue was am besten FÜR DICH ist.
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Graffito, Paris, Mai 1968
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 22.04.15 16:20
Krasso ich hab ja nicht gedacht auf Verständnis zu stoßen. Ich hab mir diese Zeit jetzt auch instinktiv einfach genommen. Ich hab auch viel nachgedacht und im Prinzip hast du genau das in deinem Post zusammen gefasst. Ich hab trotzdem oft das Gefühl es eskaliert einfach alles total schnell bei mir und es ist echt schwierig sich darauf zu besinnen dass man sein Handeln selbst bestimmt und bestimmen kann, und ich wurde da auch eher selten drin bestätigt, im Gegenteil, außer von meinem Therapeuten. In meiner Familie gabs dann einfach immer mega Stress und meine Mutter sitzt seit ich 14 Jahre alt bin im Rollstuhl, was das Zusammenleben einfach nochmal zehnmal verkompliziert hat. Meiner Zwillingsschwester die sich sowieso immer auf meinem Rücken profiliert hat, in der Schule und in der Familie, wurde nach dem Abitur auch sofort die Tür geöffnet und sie ist weggezogen, ihr wurde alles finanziert, ich dagegen habe erstmal kein Geld bekommen und musste als Pfleger helfen. Irgendwann war mir das zu viel und ich hab mein Studium hingeschmissen, und als ich dann diese Probleme bei meiner Familie ansprechen wollte, war die einzige Reaktion, dass man mir den Geldhahn zugedreht hat, weil ich ja das Erbe verschwende und ein Nichtsnutz bin der einfach mal Disziplin braucht. Das Bemerkenswerte ist, mir wurde immer gesagt, du musst arbeiten, ich habs ausprobiert, es passiert absolut nichts wenn ich mich dem widersetze und gar nichts tue, es sind hohle Worte. Das ist alles mega anstrengend weshalb ich mich auch irgendwie von fast allem und jedem zurück gezogen habe. Meine einzigen positiven Anker war in letzter Zeit, dass ich tendenziell definitiv hochveranlagt bin, was ich auch in meinen Studiengängen seltenst mal bewiesen habe. Das ist nichts wodurch ich mich überlegen fühle, eher im Gegenteil, für mich war das früher immer wie eine Behinderung, ich hab mich mein Leben lang immer und immer im Hintergrund gehalten und nie gezeigt was ich wirklich kann weil ich nicht wieder ausgegrenzt werden wollte, aber es ist eben auch eine Begabung. Ich hab ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis wenn ich mich konzentriere habe ich mir Zahlenfolgen 20stellige alphanumerische Passwörter und so ein Scheiß nach einem Blick gemerkt, und ich kann viele Formeln schneller im Kopf rechnen als andere mit einem Taschenrechner. Naja hier gehts ja um den Entzug, das sind halt alles so Sachen die mich bewegen, und die Gründe weshalb ich mich bis zum Anschlag zugebasht habe um einfach zu funktionieren, ich akzeptiere erst so langsam dass auch ich Gefühle haben darf und Grenzen setzen kann.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 22.04.15 17:55
zuletzt geändert: 22.04.15 18:15 durch trinity (insgesamt 2 mal geändert)
Schön geschrieben, Larry! Macht immer wieder Freude deine Beiträge zu lesen! razz

Hi Kater,

kann Larry in vielen Punkten auch nur bestätigen. Mach dich nicht selber runter, nur weil du mal wieder Kratom genommen hast, sowas gehört einfach dazu zu einem Entzug. Du solltest halt vor Augen haben, dass du danach wieder weitermachst mit der Abstinenz. Mal eine Auszeit ist ja total OK, wenn es anders nicht geht im Moment, dafür brauchst du dich nicht zu schämen. Ich glaub, das kennen alle, die schon mal einen Entzug von irgendwas hatten. Mal klappt der Entzug beim ersten Mal, mal brauchst zehn Anläufe, aber wenn du wirklich weißt, wofür du es tust, dann machst halt immer weiter, egal wie lang es dauert. Ich hab niemals die Hoffnung aufgegeben, dass ich mein Ziel erreiche, egal welche Steine am Weg mich davon abhalten wollten, dauert halt etwas länger, ist ja auch nicht so schlimm. Nur nicht stressen, das ist wohl das schlechteste was du tun kannst in deiner Situation.

Die ganze Geschichte mit deiner Familie ist natürlich schon mal ein anderes Kaliber. Dir da einen Rat oder Tipp zu geben, find ich schon viel schwieriger, denn nur du alleine weißt, was für dein Leben richtig ist, was du aushalten kannst, was du wirklich willst, ob du deine Familie enttäuschen kannst oder nicht, etc.! Da trau ich mich nicht drüber, ist mir ein wenig zu heikel.

Ich würde an deiner Stelle mehr auf mich selber schauen, was auch immer das bedeutet. Es ist sehr nobel und fein, dass du deine Mutter pflegst und ich kann aus Erfahrung sprechen (arbeite in der Pflege mit behinderten Menschen), dass das wirklich ein harter Job ist, besonders wenn du zu Hause jemanden pflegst, der noch dazu ein naher Angehöriger ist - ich hab höchsten Respekt vor diesen Menschen! Ich selber würde das nie jemanden zumuten aus meiner Familie, ich würde dann lieber in eine gute Institution gehen und meine Angehörigen könnten mich alle paar Wochen mal besuchen. Aber jeder Mensch ist anders, kann so gut wie jede Facette verstehen.

Aber du bist ja noch jung und solltest versuchen deinen eigenen Weg zu gehen, egal ob die Pflege deiner Mutter dazu gehört oder nicht. Wenn du so begabt bist wie du sagst, dann solltest bald mal raus finden, was wirklich dein Gebiet und Thema ist, bei dem du dir vorstellen kannst, das auch noch viele Jahre zu machen. Ist immer alles so leicht daher geredet, ich weiß, aber wenn DU zu kurz kommst, wo nimmst dann die Energie her, anderen zu helfen? Erst muss es DIR gut gehen, dann kannst du anderen was Gutes tun, so ist meine persönliche Erfahrung und sicher nicht nur meine.

Hmmmm, jetzt hab ich mich wohl schon zu weit aus dem Fenster gelehnt, ich hoff, du verstehst, was ich damit sagen will. Schau mal intensiv in dich rein, sei ganz ehrlich zu dir und dann denk nach was du tun kannst, damit du das erreichen kannst, was du dir für dich selber vorstellst. Und dann mach dir einen kleinen Plan, den du immer wieder adaptierst und verfolge den zielstrebig, ob mit oder ohne Drogen ist egal. Die Hauptsache ist, du kannst das leben, was du dir für dich vorstellst.

Ach ja, wenn du mal den Titel des schwarzen Schafes in der Familie weg hast, dann wirst den auch nicht mehr los. Scheiß drauf, was deine Schwester macht und was die anderen denken, denk in erster Linie nur an dich und schau, dass es dir gut geht. Die anderen wissen nicht wirklich wer du bist, das weißt nur du selber!

Keine Ahnung ob das jetzt irgendwie hilfreich ist für dich, aber musste wohl raus aus mir, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe.

Alles Gute für dich, Kater!

LG, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 23.04.15 15:52
Ihr seid die Besten, Larry & trinity!

Also viel gibt es von meiner Seite aus nicht mehr zu sagen außer, dass es mir sehr geholfen hat über all das zu schreiben, ich habe wieder intensiv nachgedacht und das wars auch erstmal von meiner Seite. Heute bin ich noch sauber ich lass es alles auf mich zukommen entweder klappt es oder nicht mir ist es grad halbwegs egal weil ich wichtigere Dinge hab mit denen ich mich beschäftige. Thx nochmal
 

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