LdT-Forum

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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 30.04.15 21:34
zuletzt geändert: 30.04.15 21:44 durch trinity (insgesamt 1 mal geändert)
Hi Kater,

danke für deine Antwort und das was du dir so von der Seele geschrieben hast!

Als ich deinen Beitrag das zweite mal durchgelesen habe, dachte ich mir: Irgendwie weißt es ja eh, du willst so weit wie möglich weg von der Familie und wenn ich deinen ersten Absatz so lese, kann ich das auch gut verstehen. ICH PERSÖNLICH würde so eine Familiensituation nicht aushalten, würde auch so schnell wie möglich versuchen dieser zu entfliehen. Bin selber mit 15 Jahren von zu Hause weg, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe, von meinem Vater die ganze Zeit kommandiert, schikaniert und manchmal auch geschlagen zu werden. Dafür war ich zu freiheitsliebend und irgendwie wusste ich schon als Jugendlicher, dass ich gut auf mich selber schauen muss und ich ansonsten eingehen würde. Ich hab mir meine Familie (die eh alle toll sind, bis auf meinen Vater, der das Leben wahrscheinlich niemals checken wird) auch nicht ausgesucht und hab auch so überhaupt kein schlechtes Gewissen, dass ich meinen Vater nur ein bis zwei Mal im Jahr sehe. Ich könnte schreiben und schreiben, aber das ist ja jetzt uninteressant.

(Edit: Ich bin meinem Vater auch nicht mehr böse dafür, was er mir alles so angetan hat. Ich hab mit etwa 20 Jahren versucht ihm zu verzeihen und ich denk, ich hab es wirklich geschafft. Bin halt dann auch drauf gekommen, dass es MEIN LEBEN ist, dass ich leben muss, nicht das, was sich mein Vater für mich vorstellt. Damit will ich sagen, zu verzeihen finde ich persönlich total wichtig, damit man nicht dauern irgendwas verseuchtes mit sich rumschleppt, das einen letztendlich nur innerlich vergiftet. Mein Vater hat es sicher nur gut gemeint, er konnte es wohl nicht anders, da bin ich mir fast sicher. Aber ICH kann es besser und lebe es auch und daraus hab ich viel gelernt und auch Kraft für mich geschöpft und tu es immer noch. Auf eigenen Beinen stehen ist eine Wohltat und niemandem Rechenschaft zu schulden bedeutet für mich Freiheit.)

Natürlich stell ich es mir ungleich schwerer vor, wenn es um eventuell extrem viel Kohle ginge, die man verlöre (huhu...., welch Grammatik! lol ), wenn man der Familie den Rücken zukehrt. ICH wüsste trotzdem was ich tun würde, meine Freiheit auf jeden Fall der Kohle vorziehen. Ich kann immer auf eigenen Beinen stehen und das sollte jeder Mensch können in seinem Leben, wenn er es will. Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, wieso Brüder und Schwestern sich bis aufs Blut um ein Erbe streiten können? Ich könnte und wollte das niemals, da schenk ich liebend gerne die viele Kohle her, bevor ich mir mein Leben und meinen Charakter vergifte.

Tja, wissen kannst wohl nur du selber, wie du es angehst. Aber wichtig sind halt immer die ersten Schritte zu setzen, sonst tut sich nie was. Wenn man weiß, in welche Richtung es gehen soll, ist das ganze nochmal leichter und dann vor allem laufen lassen und sehen, wie es sich entwickelt, bevor man sich weiter Richtung persönlicher Freiheit und eigenes lebenswertes Leben bewegt.

Machs guat, du wirst schon wissen was zu tun ist! Nur denk halt immer dran, du willst dein Leben in eine positive Richtung bewegen, also musst du was tun, sonst wird das wohl nie was.

Alles Gute bei deinem Vorhaben, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 06.05.15 05:52
Du bist ein cooler Hund, trinity :) so jemanden wie dich hätte ich vor 5 Jahren kennen lernen sollen. Ich war fast ohne Anstrengung und in Physik und Mathe fachbereichsübergreifend einer der besten in meinem Studium und hatte nach der Hälfte meines Studiums eine Jobgarantie mit Erstgehalt von 60000 EUR. Es ist so bitter, ich überlege Bars abwischen zu gehen oder Spargel zu verkaufen und kann nicht schlafen, aber ich nehm immerhin jetzt nicht extra Benzos. Sonst ekel ich mich nur noch mehr vor mir cry
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.06.15 20:05
Erster Tag ohne jegliche Substanzen ausser Koffein.
Ich hatte diesen Entschluss schon gestern im Kopf, als ich allerdings heute morgen die schlimmsten Depressionen meines Lebens auf Grund des exzessiven Konsums von 3-fpm, Benzos und Kratom bekam wurde mir klar, dass ich dieses Thema wirklich ernsthaft angehen muss...

Edit: Ich musste das nur mal iwie los werden...
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.06.15 22:01
Katerlustig, ich habe dir ja auch schon mal geschrieben und nach wie vor scheint mir, du weißt eigentlich ganz gut was zu tun ist, welche Probleme anzugehen sind und auch, dass es Möglichkeiten dazu gibt und du nicht allein bzw. der erste in einer derartigen Situation bist. Ich zweifle jedenfalls nicht daran, dass es dir möglich ist diese Umstände zu meistern.

Auch wenn dir dein Handeln selbst unzulänglich vorkommt und deine kleinen Fehler dir missfallen (was ja schon für deine Selbsterkenntnis und Selbstwahrnehmung spricht), kannst du diese Gefühle ertragen auch ohne dich vor dir zu Ekeln, wenn du dich selbst auf einer tieferen Ebene als anständigen Menschen empfindest. Ich denke du hast durchaus erkannt, dass du dich in deiner einzigartigen Individualität wertschätzen kannst.

Lass dich nicht von anderen runterziehen oder in der Wahrnehmung beeinflussen, das scheint ja gegenwärtig noch dein größtes Problem zu sein.

Die meisten bleiben psychisch immer die Kinder ihrer Eltern (oft bis nach dem Tod der Eltern hinaus und bis zum eigenen Tod), die nach den eingeprägten Werten leben und von Zustimmung oder Missbilligung ihrer Eltern motiviert sind. Das kann offensichtlich höchst problematisch für den gesamten Lebensentwurf sein.

Man ist nur dann frei, wenn man den Sprung in das Unbekannte des Selbstseins, psychischer Unabhängigkeit und Individualität getan hat.

Viele sind wahre Meister darin genau das zu vermeiden oder überhaupt die Möglichkeit einer solchen Notwendigkeit einzusehen. Weil es bequemer ist spirituelle nicht zu wachsen und sich auf andere zu berufen, statt Eigenverantwortung zu übernehmen. Weil es bequemer ist sich mit Schmerzmitteln und Alkohol vollzupumpen und für einen düster durchgestandenen Tag zu ›belohnen‹, statt sich den Tatsachen der eigenen Probleme zu stellen und den Sprung zu wagen etwas an dem Ganzen zu ändern.

Weil, weil, weil ...

Solche größeren und kleineren Sprüngen in die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung können in jedem Alter schmerzhaft sein und erfordern von uns Mut. Nicht nur weil möglicherweise das Ungewisse, weniger Sicherheit etc. wartet, sondern auch weil wir uns dadurch eben von alten Mustern und einem Teil von uns selbst verabschieden, das kann schwerfallen auch wenn man eigentlich unter dieser alten Situation zu leiden hatte.

Ich wünsche dir jedenfalls an dieser Stelle noch einmal diesen Mut und die Kraft dazu.
»Unter dem Pflaster liegt der Strand!«
Graffito, Paris, Mai 1968
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.06.15 23:00
Seit 10 Monaten kein Tropfen Alkohol getrunken oder sonstige illegalen psychoaktive SUbstanzen genommen.. seit etwa 5 Monaten auch kein Grass.

Es ist immer so ein auf und ab. Ein Psychiater würde bei mir wohl eine manische Depression diagnostizieren.. ist ja auch sonderbar, wenn es Menschen mal gut und mal schlecht geht. Aber moment, meine Happy-Pills habe ich ja schon verschrieben bekommen. Achja, Aldous Huxley lässt grüssen. Seit einigen Monaten nehme ich Antidepressiva. Vor allem gegen meine Schlafprobleme. Die Schlafprobleme sind weg.. die daraus hervorgehenden Aufsteh-Probleme sind ertragbar.

Seit ich nicht mehr trinke und konsumiere, vereinsame ich umso mehr. Klar, ich bin ein Einzelgänger und geniesse meine Privatsphäre.. ganz allein bin ich auch nicht, meine Gitarre ist stehts da. Das würde ein Psychiater vielleicht auch schon als denkwürdig bezeichnen.. aber fakt ist, ich liebe meine Gitarre mehr als so manch anderes. Denn das ist meine Therapie.

Ein Mensch, welcher nicht Alkohol trinkt, fällt auf in dieser Gesellschaft. Und das nicht positiv. Viele Kollegen fühlen sich plötzlich schlecht, wenn die Whysky Flasche ohne mich geleert werden muss. Es fällt ihnen dann plötzlich auf, wie sehr sie dieses Zeug brauchen. Also meiden sie mich. Viele alte Bekannte distanzieren sich von mir.. und ich mich von ihnen.

Wie kann man eine Beziehung zu Menschen aufrechterhalten, dessen einzige gemeinsame Beschäftigung das Trinken, rumhängen,Kiffen und vollballern ist. Ist es für mich angenehm, den ganzen Abend auf ner Couch zu verbringen, während die anderen um mich herum sich zudröhnen und allen Spass der Welt zu haben scheinen und etwas zusammen teilen. Und ich sitze einfach nur da und bin ausserhalb der Gruppe. Irgendwie funktioniert es nicht mehr.. und das ist sehr traurig. Ich bin eben einer, der seine Jugend mit Party und allen Möglichen Substanzen verbracht hat. Mein ganzer Bekanntenkreis besteht auschliesslich aus solchen Leuten. Ich akzeptiere ihren Kosnum voll und Ganz.. aber ohne zu konsumieren fehlt eine Grundlage. Es gibt keine Situationen mehr wo man sagt: Komm wir gehen einen Trinken, die ganze Sozialisierung fällt einem ohne diese Katalysatoren extrem schwer. Denn so habe ich es immer gemacht.

Das beste, was meine Therapeutin zu mir meinte war: na suchen sie sich neue Freunde. Ein toller Rat. So einfach umzusetzen. Genau so wie: Such dir doch eine Freundin..

Wo soll ich die denn suchen? Ich bin introvertiert und schüchtern.. deshalb ja auch immer der Alkohol.. deswegen war ich ja abhängig davon. Bindet mir doch das noch unter die Nase!

Ich mache die Abstinenz ja nicht nur freiwillig. Ich will meinen Führerschein wieder machen. Aber es gibt Momente, da möchte ich alles über den Haufen werfen.

Der Therapeutin kann ich das nicht erzählen, sie muss mir ja eine Empfehlung machen, und mich wieder Zulassen für den Führerschein. Ein tolles System. Ich erzähle ihr einfach immer das, was sie hören will.. denn ich weiss, dass alles andere mich nur belasten wird.

Ich habe mich sehr verändert.. ich arbeite hart, mache Weiterbildung.. in fast allen Belangen vorbildlich. Aber meine rebellische Seite schreit manchmal aus mir heraus und fragt mich, was denn dieser Scheiss soll? Du bist jung, das Leben ist da draussen im hier und jetzt.. und du machst mit in dieser kapitalistischen Menschen-Fabrik, denkst an Geld und deine Zukunft.

Zumindest geht es mir physisch so viel besser. Keine Epilepsie Anfälle mehr nach zu exzessiven Nächten, kein Zittern mehr, kein Kater. Fast 10 Kilo abgenommen, sehr gute Kondition.

.. aber was mache ich gegen dieses Bedürfnis, manchmal einfach alles über Bord zu schmeissen, ein Ticket zurück nach Mexiko zu kaufen und total durchzudrehen?

Tja, vielleicht kommt das dem ein oder anderen bekannt vor, vielleicht auch nicht. Auch nach 10 Monaten habe ich noch manchmal diese hoffnungslosen Phasen. Vielleicht weil ich immer noch nicht weiter gekommen bin. Immer noch mit den selben Problemen kämpfe wie vor 5 Monaten schon.

Das musste jetzt jedenfalls mal raus.. ich wollte das nun nicht in meinen Langzeitbericht schreiben. Den letzten Eintrag möchte ich im August zu dem sogenannten "Jahresjubiläum" machen.

Ich bin jedenfalls froh, kann ich dem LDT meine Gedanken anvertrauen und ich denke es gibt einige, denen es ähnlich geht wie mir.



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 22.06.15 10:26
Hunapu - wie gut ich Dich verstehe ! Immer ganz nüchtern zu sein, das hat auch seine Nachteile, wenn man Drogen kennen und schätzen gelernt hat.
Es kommt halt immer auf die Dosis an. Mal ist's zu viel, dann wieder zu wenig ...
Jedenfalls gratuliere ich Dir, Du bist ein harter Knochen, echt !
"Suchen sie sich neue Freunde" - ein wunderbarer Spruch. Deine Therapeutin macht sich's leicht ... Natürlich hat sie grundsätzlich recht, aber gerade eine Therapeutin sollte nicht denken wie ein kleines Kind: Das Geld kommt aus dem Bankomat ... Etwas mehr Tiefgang würde man sich da erwarten.
Sag' einmal, siehst Du Deine Abstinenz als Erfolg ? Irgendwie entsteht bei mir der Eindruck, daß dem nicht so ist. Du weinst eher den vergangenen Zeiten nach. Sorry, wenn ich irre.
Worauf ich hinauswill ist, daß Du Deine achtbaren Erfolge auch als solche betrachten solltest. Du hast was geschafft, das nicht viele so hinkriegen. Und das trotz offensichtlicher Depressionen ! Das ist aller Ehren wert ! Und Du solltest es auch so sehen.
Dann solltest Du Deinen Blick mehr nach vorne richten, nicht so sehr zurück auf die "gute alte Zeit". Die guten Zeiten kommen alle erst !
Das sind auch Sätze, Worte, die Dir nichts bringen. Aber wenn Du sie verinnerlichst, dann kann schon etwas passieren.
Du bist gut auf Deinem Weg, das darfst Du auch bewußt machen, das sollst, das mußt Du bewußt machen. Dann geht's Dir wenigstens um einen Deut besser. Und so, Schritt für Schritt arbeitest Du Dich auch noch aus dem Jammertal heraus.
Alles Gute, lG road

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.06.15 15:41
Road schrieb:
wie gut ich Dich verstehe ! Immer ganz nüchtern zu sein, das hat auch seine Nachteile, wenn man Drogen kennen und schätzen gelernt hat.


Dachte mir schon, dass es nicht nur mir so gehen kann. Hast du ähnliches durchgemacht?

Ja die Drogen habe ich auch zu schätzen gelernt. Drogenkonsum muss ja nicht negativ sein. Ich denke der richtige Umgang mit ihnen ist der Schlüssel zu vielen tollen und hilfreichen Erlebnissen. Ich habe leider so früh damit begonnen, dass mir nun vieles an Erfahrung fehlt weil ich eben immer Drogen als Mittel verwendet habe. Als Beispiel: Wie gehe ich mit Misserfolgen/Erfolgen um? Das war eigentlich immer mit Alkohol geregelt.

Road schrieb:
Hunapu - Sag' einmal, siehst Du Deine Abstinenz als Erfolg ? Irgendwie entsteht bei mir der Eindruck, daß dem nicht so ist. Du weinst eher den vergangenen Zeiten nach. Sorry, wenn ich irre.


Ja also der Beitrag war auch schon aus dem Affekt heraus und Wehmütig geschrieben. Das meine ich mit dieser Ambivalenz, ich sehe es als Erfolg und bin zufrieden mit meinem Leben, auch wenn ich mich fast nicht mehr erkennen kann. Aber dann schwege ich manchmal in diesen tollen Erinnerungen. Zu diesen Zeiten war ich fast jedes Wochenende unterwegs, lernte viele Leute kennen und hatte einen grossen Freundeskreis. Das fehlt mir schon sehr.

Erst mit der stetigen Alkoholsucht stellte sich diese Isolation ein.. und nun habe ich in meinem Leben nichts weiter als den Beruf und Weiterbildung.

Das ist ja auch super, ich bin auch kognitiv auf einem anderen Level als früher. Für mich ist es schon ein Erfolg. Ich könnte auch das Studium nicht machen, würde ich noch konsumieren. Aber meine Kollegen sehen mich nun eher als Langweiler und so weiter.
Das, und die soziale Isolation wertet den Erfolg schon etwas ab. Und es verdeutlicht mir, wie stark unsere Gesellschaft von Drogen geprägt und dominiert ist.

Ich muss dir Recht geben. Man sollte die Zukunft gestalten. Und mit dem Jammern ist nun auch wieder Schluss für's erste :)

Und um ganz ehrlich zu sein, wenn ich wirklich etwas vermisse, dann die LSD Trip's ;)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 22.06.15 16:44
Hunapu - ich lebe seit vier Jahren in einem Kaff mit knapp 200 Einwohnern, von welchen ich vielleicht zwanzig kenne. Das war gewollt so, ich habe mich darauf eingestellt und mir gesagt, ich entschleunige jetzt einige Jahre. Auf Reisen gehen kann ich später auch noch, so alt bin ich nun doch wieder nicht.
In eine größere Stadt komme ich im Schnitt einmal im Jahr. Monatelang verlasse ich das Grundstück überhaupt nicht. Irgendwann werde ich hören, was die Leute schon für Geschichten über mich erzählen ;-) Ist mir aber so was von egal ! Es ist MEIN Leben, das ich lebe, nicht das der Anderen.
Kontakte habe ich genaug, es kommt auch gelegentlich Besuch. Sozialphobie ist das nicht, ganz und gar nicht ! Es ist ein Experiment.
An diese Schilderung angelehnt: Was wäre, würdest Du aus der Not eine Tugend machen ? Du lebst so einsam, weil Du es so akzeptierst. NICHT willst ! Der Wille ließe Dich nur verkrampfen. Nein, Du stellst Dich darauf ein, Dein Leben bis auf Weiteres so still zu verbringen. Wer kommen will, kann kommen, wer nicht, soll bleiben, wo er ist. Du lebst DEIN Leben und nicht das der Kumpel, die einen d'raufmachen.
Versuche, mit Deiner Situation zufrieden zu sein. So baust Du eine starke Basis auf, von welcher es sich viel leichter auf Abenteuer gehen läßt, als ohne. Das heißt also nicht, daß Du ewig in Isolation leben sollst. Nein, nur so lange, so lange es sich nicht ändern läßt. Damit ersparst Du Dir den Kummer. Änderungen kommen oft genug aus Gegenden, die man nie vermuten würde. Man muß sie aber KOMMEN lassen, sie sehen. Das kann man nur, wenn man den Blick frei hat, nicht durch Scheuklappen wie "ich muß gesellschaftsfähig sein" getrübt. Die Scheuklappe besteht bei dem Beispiel darin, daß man genau ein Bild von "gesellschaftsfähig" im Auge hat - das eigene. Daß es viele Varianten davon gibt, decken die Scheuklappen ab.
Eine feste Basis zu haben bedeutet, daß man auch einen Rückzugsort hat, an dem man eventuelle Wunden lecken kann, ohne gestört zu werden.
Heute wären solche Verwundungen (Beispiel: harsche Abweisung von einer Frau) unter Umständen fatal. Wenn Du fest dastehst, gehst Du morgen wieder auf Aufriß, weil das gestern ja eh nicht die große Liebe war.
Nicht jeder ist zum Partylöwen geboren. Aber man kann am Rande von Parties auch ganz interessante Zeit verbringen. Meistens ist man nicht alleine als Nicht-Partylöwe und ich kann aus meiner Erfahrung sagen, daß ich dort, am "Rande der Gesellschaft" viele äußerst erfreuliche Bekanntschaften gemacht und sogar echte Freundschaften geschlossen habe. Auch ich bin übrigens kein Partylöwe, aber ich finde mich irgendwie überall zurecht. Die Hauptsache ist, ich kann immer herausfinden, wer welches Zeug hat ;-)
LG road
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 27.06.15 00:42
High Road

Ich bewundere einerseits deine Einstellung. Du scheinst für dich einen guten Weg gefunden zu haben. Ich finde es nicht einfach zu akzeptieren, dass man Einsam lebt. Zumindest fällt es mir nicht einfach. Es gibt doch auch den anderen Weg. Wenn man unzufrieden mit einer Situation ist, kann man sie akzeptieren oder man verändert etwas.
Du hast da was geschrieben, dass mir schon zu Denken gibt. Ich möchte sicher nicht ein Leben haben, welches von Erwartungen meiner Kollegen abhängt und durch andere gesteuert wird. Aber ich lebe halt, vor allem seit einer Drogeninduzierten Nahtod-Erfahrung immer sehr bewusst im hier und jetzt. Deshalb bin ich wohl auch nicht sehr geduldig und sage mir; Hey, beweg deinen Arsch, geh unter die Leute! Heute hat mich mal wieder diese innere Stimme dominiert.

Ich bin also seit langem wieder an eine öffentliche Veranstaltung gegangen. Ein sehr grosses vom Alkohol dominiertes Fest. Als ich dann so durch die Menge ging, in die teils leeren Gesichter blickte, da realisierte ich etwas wichtiges: Ich fühle mich überhaupt nicht wohl unter all diesen Menschen. Dieses Menschengetummel als Simulation eines riesigen Ameisenhaufens erinnerte mich an eine sehr primitive Lebensform. Das soll nicht abwertend gemeint sein, sondern lediglich meine Wahrnehmung verdeutlichen. Es erschien mir künstlich, mit dem Bedürfnis nach menschlichem, sozialen Kontakt in dieser Menge quasi verzweifelt auf der Suche zu sein, und dann quasi noch mit dem Hintergedanken dieses "Leistungsauftrages" meiner Therapeutin, mir neue Freunde zu suchen.
Und auch wenn ich hier unter so vielen Menschen bin, so bin ich trotzdem immernoch einsam.
Also habe ich darüber nachgedacht, was du geschrieben hast. Ich muss für mich irgendwie einen Weg finden, das beste aus der Situation zu machen.

Seit ich nicht mehr konsumiere, bin ich sehr reflektiert. Manchmal habe ich das Gefühl, ich muss einige meiner Entwicklungsjahre aufholen. Bisher habe ich mich nie Emotionen gestellt oder überhaupt über mein soziales Verhalten nachgedacht. Das ist sicherlich ein grosser Vorteil meiner Abstinenz.

Vielen Dank für deine Ratschläge Road.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.07.15 07:57
Tja wollt mich nur ma abmelden, bin ab heute erstma stationaer auf Entgiftung... inner Std gehts los. Toll natuerlich genau wenn der Sommer losgeht lass ich mich wegsperren^^
Nunja ich wuensch euch erstmal was, bis bald, fmop.
Ich bin ich, aber da helfen Pillen...
Ⓐ! -★-⚑-
Freiheit heisst nicht machen zu koennen was man will.
Sondern nicht machen zu muessen was man nicht will.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.07.15 10:54
Hunapu - seh' Deine aktuelle Sichtweise einfach als Vorteil. Du hast auf dem Fest schon eindrucksvoll gesehen, daß ein Ameisenhaufen und eine Menschenmenge sich nur dadurch unterscheiden, daß Ameisen kleiner und effektiver sind als die großen teilweise betrunkenen und sinnlos sich bewegenden Lebewesen auf einem Fest.
Qualität zählt allemal mehr als Quantität was die menschlichen Beziehungen anbelangt. Wie viele Menschen beklagen sich, daß ihr Umfeld wegbricht, weil sie in Problemen waren ? Da war möglicherweise eine große Anzahl an Menschen im Umfeld, von welchen kaum einer auch nur der Rede wert war. Darauf kann man verzichten, solch ein Umfeld ist schnell aufgebaut - auch für Sozialphobiker, wenn sie bestimmte Mechanismen berücksichtigen. Hab' ich selbst schon erlebt am Beispiel einer Frau, die jahrelang nicht aus dem Haus ging. Der Arzt, die Friseurin, die Lebensmittel, alles kam ins Haus, sie ging nicht einmal vor die Türe. Nach einigen Gesprächen und wildesten Diskussionen über die haarsträubendsten Theorien - richtig freakig, wirklich interessant - hat sie die Leute als Tiere (ja, als Tiere, Hunde, Katzen etc - und das nicht als Abwertung, sondern als "Technik", um sich in menschlich/tierischem Umfeld bewegen zu können, denn vor Tieren hatte sie keine Angst) betrachtet und ist losgezogen wie die Wilde. Sie hat sich sofort, wie sie es mit Tieren tut, mit allen möglichen Leuten unterhalten und dort aber auch die Oberflächlichkeit mitbekommen, die solchen spontanen Gesprächen halt eigen ist. Hochinteressant, das zu beobachten. Leider hat's nicht den erwünschten Enderfolg gebracht, aber wenigstens eine Besserung.
Probier's Du auch mal mit etwas Kreativität, betrachte Dein Umfeld aus verschiedenen Blickwinkeln - es ist ja DEINE Betrachtung, Du mußt ja nicht jedem auf die Nase binden, was Du gerade denkst - ob Du nun in Deiner Vorstellung mit einem Hund oder einem Menschen redest ;-)
Hunde sind übrigens hervorragende Gesprächspartner, ich studiere gerade zwei davon und man glaubt es nicht, wie klar sie ihre Gedanken (meistens Wünsche ;-) ) ausdrücken können und wie gut sie mich verstehen. Da gibt's keine Befehle wie "sitz". Ich rede ganz normal mit ihnen und sage: "Setz Dich doch bitte hin" oder so. Platsch, Hundi sitzt ... Funktioniert in 99% der Fälle, obwohl ich, um Gewohnheiten zu vermeiden, alle möglichen Formulierungen verwende, denn ich beobachte sie ja schließlich auch, genauso wie sie mich beobachten :-)
Und ja, eine drogenfreie Zeit kann ganz, ganz wichtig und vor allen Dingen bildend sein. Persönlichkeitsbildend (im positiven Sinne), die Weltanschauung festigend etc. Bestens ! Ich schreibe hier nicht, um gegen Drogen zu wettern, wie's manchmal den Anschein haben mag. Denkste ! Ich bin ein sturer, glühender Verfechter des Drogenkonsums - aber es geht darum, etwas vom Konsum zu haben, und sei es bewußt herbeigeführte Entspannung am unteren Ende der Möglichkeiten. Betonung auf "bewußt" - es geht darum, immer bewußt zu sein. Oft genug habe ich zum Besteck gegriffen, um mir einen Schuß zu setzen, ohne mir dessen bewußt zu sein, es war, wie wenn man zu einer Zigarette greift, was man als starker Raucher ja auch völlig unbewußt macht. Grundfalsch ! Mußte ich auch erst lernen ...

fmop - in ein paar Tagen hast Du's hinter Dir und erstrahlst neuerdings in allen Farben, blühst dann auf. Vorausgesetzt, Du baust nicht gleich einen Rückfall. Gift wird's immer geben, das läuft Dir nicht davon. Du kannst also die mögliche Lust darauf immer auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, auf einen Zeitpunkt, an dem alles paßt. Vielleicht kommt der dann nie, aber es geht darum, daß Du kontrollierst, was Du machst.
Von ganzem Herzen alles Gute, bitte berichte weiterhin !

Ciao, road
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.07.15 11:22
Um 12 Uhr habe ich einen Monat keine Zigarette mehr geraucht bzw meinem Körper kein Nikotin mehr zugeführt...

Ich schmachte inzwischen stärker als von Tag 5 bis Tag 20 -.-
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.07.15 11:35
Renegade - ich habe im Jänner nach beinahe 50 (!) Jahren aufgehört mit dem Tabak. Jetzt rauche ich nur noch 10-15 Spliffs täglich - so Ware vorhanden ist ;-)
Weißt Du, wo Dein Fehler liegt, warum es Dich piesackt ? Weil Du ständig daran denkst. "Um 12 Uhr habe ich ..." - wer will's denn so genau wissen ? Damit meine ich Dich ! Du mußt es gar nicht so genau im Kopf behalten, dadurch gibst Du dem Entzug viel mehr Aufmerksamkeit als er verdient. Dadurch führst Du ihm auch "Energie" zu, so daß er Dich weiterhin drangsalieren kann.
Du mußt versuchen, Dich von den Gedanken abzulenken. Es bringt nichts, mit etwas aufzuhören und doch ständig in Gedanken weiterzumachen.
LG road

> Deine Fußzeile: Bin übrigens Gründungsmitglied im "Böse Buben Club M'd" ;-)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.07.15 12:12
Road - Ich würd auch gerne 10-15 Spliffs täglich rauchen, aber bei mir ist nie so viel Ware vorhanden :D

Vielen Dank für den Tipp, klingt beim 2ten mal lesen sehr einleuchtent, dass ich den Entzug fütter damit.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.07.15 01:46
zuletzt geändert: 07.07.15 01:58 durch Spiralengeko (insgesamt 1 mal geändert)
So, ich muss hier kurz mal Dampf ablassen. Ihr könnt es lesen, oder es auch sein lassen. Hat wohl gerade was mit meinem Ego zu tun...

Im April diesen Jahres haben mein Liebster und ich uns geschworen, dass sich nun endgültig etwas ändert und dass wir diesen Sommer nutzen und nun clean werden.
Das ganze hätte schon viel früher passieren müssen. Aber mit dem Umzug in die Schweiz und der super-sanften Landung im Schweizer Substi-Programm hat sich alles wieder um ein Jahr verschoben. Ich habe es satt, er hat es satt. Dank hiesiger "Drogenbedingungen" bin ich im letzen Jahr von 120mg auf 500mg Morphinsulfat gelandet. Zuerst mich gefreut wie ein Idiot, dass man auch ohne Arbeit und sonstiger komplizierter Dinge, einfach eine Wochenration (oder sogar für zwei Wochen) von der geliebten Substanz mitbekommt. Und ob man die nun schluckt, oder sich in die Venen haut, ist auch egal. Und so verstreicht wieder ein Jahr und ich kann mich wieder ein Jahr länger als "abhängig" bezeichnen. Nun bin ich sowohl in der Österreichischen, als auch in der Schweizer Substitutionsstatistik eine Nummer. Hurra! messer

Doch nun soll alles anders werden. Was hab ich die letzten Monate gekämpft, von diesen blöden 500mg runter zu kommen. Es gab mal eine kurze Zeit, wo ich auf 420mg war. Dann wollte ich auf Subutex umstellen, damit endlich mal die Fixerei aufhört. Der Arzt sagte mir, ich solle 24h lang nichts nehmen, dann mit 2mg Subutex anfangen und gegebenenfalls auf 8mg erhöhen. Ich war 24h lang nüchtern und da ich sowieso das Morphin nur i.v. konsumierte, merkte ich schon nach 12h Entzugserscheinungen. Ich hielt brav die 24h durch, kämpfte mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (eine Stunde Fahrt!) zum Arzt und nahm meine ersten 2mg. Dann setzte ich mich hin und wartete. Nichts passierte. Ich ging spazieren, entfernte mich von der Praxis. Dann merkte ich plötzlich meine Verdauung. Die Opiat-Verstopfung war weg, das Gegenteil stellte sich ein. Ich war sowieso dauernd entzügig doch merkte ich, dass es schlimmer wurde. SHIT: Turboentzug.
Zurück in die Praxis. Eigentlich war der Weg nicht weit, aber ich war am Ende. Obwohl die Sonne schien, kam mir der Wind der wehte wie Nadelstiche auf meiner Haut vor. Die Busanzeige zeige 8min an. Das war mir zu lang. Ich stieg in ein Taxi, sagte dem Taxifahrer die Adresse, der war wütend weil er mit mir kein Geld verdienen würde und meinte, ob ich 30 Franken (für eine Fahrt von ca 5min) zahlen würde. Ich handelte dann im komplett fertigen Zustand auf 15CHF runter und fuhr in die Praxis.
Dort konnte man mir auch nicht helfen, ich lag stundenlang auf einer Patientenliege, zeriss das Papier das drauf lag und der Arzt schaute immer wieder vorbei und fragte "geht's?" und "sind Sie sicher, dass Sie 24h nichts genommen haben?". Später meinte er dann, dass es doch besser gewesen wäre, wenn ich 48h gewartet hätte und dass ich wohl ein "Slow Metabolizer" bin. Ich hatte das Gefühl, als würden die Ärzte mich für die Situation verantwortlich machen, obwohl ich ihren Plan genau befolgt hatte.
Irgendwann gab er mir ein Benzo und ich beschloss nachhause zu Fahren (1 Stunde Fahrt können sooo ewig dauern!). Ich kann nicht beschreiben, wie sehr ich fror. Ich war um 9:00 morgens von zuhause weg gegangen (entzügig) und kam um 16:00 entzügig nachhause.
Zuhause angekommen, knallte ich mir innerhalb von 5min 2x200mg Morphin rein und langsam wurde ich wieder ein Mensch. An diesem Abend nahm ich insgesamt 1200mg Morphin, da das Subutex (insg. nahm ich 6mg an dem Tag) immer wieder das Morphin von den Rezeptoren verdrängte. Also wieder zurück zum Morphin, von 420mg auf 540mg. In den drei Wochen nach diesem Turboentzug war ich psychisch wirklich fertig. Und noch heute denke ich mit Grauen daran zurück.

So, keine Ahnung wieso ich das euch erzähle, aber ich bin momentan so voll von Gedanken und Gefühlen - und so ratlos....

Und nun soll sich alles ändern. Am 27.6. begann der erste Schritt der Lebensänderung. Heute schreiben wir den 7.7. und ich habe mich in diesem Zeitraum von 500mg auf 60mg runter dosiert. Hilfsmittel Oxazepam, Truxal, ein Muskelrelaxan dessen Namen ich jetzt nicht weiß und Lyrica.
Nun der Sprung auf Null... der steht bevor. Ich sage euch, ich habe ein Scheiß-Angst davor! Die Hitze momentan macht das ganze noch um einiges schwieriger.
Ich weiß gar nicht wie ein nüchternes Leben aussehen soll... Ich habe mir schon gedacht, dass ich mich nach dem Entzug auf irgendein Psychopharmaka einstellen lassen soll, damit ich nicht voll in eine Depression reinfalle - aber dann bin ich ja wieder von einer Substanz abhängig!

Jetzt bin ich schon seit mehr als einer Woche am abdosieren/entziehen und ich bin es wirklich schon leid, dauern irgendwelche Tabletten zu fressen um die Entzugssymptome und das Craving zu stillen. Die Tabletten machen mich komplett "gaga" im Schädel und mein Schlafrhythmus ist auch im Arsch.
Ich hab wirklich Angst wieder zu versagen bzw. wieder irgendeinen Fehler beim Entziehen zu machen. Mein Arzt unterstützt mich zwar mit diversen Tabletten, winkt aber gleichzeitig mit dem Subutex und meint, ich soll es doch noch einmal probieren.
Ich will aber NÜCHTERN werden!!!

Dieser verdammte Sprung auf Null und das Danach quälen mich und lassen mich nicht schlafen. In meinem Kopf male ich Bilder - Tuschezeichnungen, welche riesige, dunkle Wolken zeigen. Auf Papier bringen werde ich das nie, aber diese Bilder und diese Gedanken (fast Verzweiflung) halten mich wach... und lassen mich diese Text-Wurst schreiben. Wer weiß, vielleicht bereue ich es morgen und lösche das ganze wieder. Ich weiß nicht, was ich euch sagen will. Ich sage mir: "komm, ändere dein Leben, du hast jetzt wirklich die Zeit dazu - tu es!". Und solange das bisschen Morphin das ich noch nehme wirkt, nicke ich brav und nehme es mir felsenfest vor, es umzusetzen. Sobald die Nase rinnt und die Glieder ziehen, bin ich dann nur mehr der Junkie der einen Schuss will. Nichts anderes. Kein anderer Gedanke kommt mehr in meinen Kopf.

Dieses abgelutschte Zitat "zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" beinhaltet leider doch ein Fünkchen Wahrheit - vielleicht mehr als ich mir eingestehe.

Ich könnte jetzt noch ewig weiter sinnieren - es bringt ja doch nichts. Ich muss weiter machen und meinen Weg nach vorne gehen. MUSS
Wer nicht weiß wie sich das anfühlt, sollte sich das anhören. Besser kann ich es nicht beschreiben...

Leute, lasst die Finger von dem Zeug. Der Aufwand, der am Ende des Tages dahinter steckt wieder davon los zu kommen, ist die Sache definitiv nicht wert.

In diesem Sinne wünsche ich euch Gut' Nacht. Und auch euch alles Gute bei euren Vorsetzen und vor allem bei der Umsetzung.

Euer Gecko
Whenever I'm down
I call on you my friend
A helping hand you lend
In my time of need

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