LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 07.07.15 02:56
Warum willst du denn nüchtern werden, ich meine, gibt es dafür einen Grund außer dem Wunsch die Abhängigkeit zu überwinden? Mir scheint als ob Zweifel hast ob es das Richtige ist, und dann ist da der Arzt mit dem Subu, und die schöne Erinnerung ans Morph, aber entscheiden was richtig ist kannst nur du. Immerhin - wenn du nicht alles kennst kannst DU auch nicht wissen ob Morph oder Subu oder Nüchternsein das richtige für dich ist. Vielleicht ist dir die ständige Antriebslosigkeit auf Morph ja zuwider geworden und du suchst Arbeit bei der du nicht drauf sein kannst? Was sind die Gründe die dich zum Entziehen bewogen haben?

Mir selber ging es lange sehr ähnlich. Ich habe gar nicht genau benennen können wie ich mich fühlte, es war stets das immergleiche Grau. Da hab ich spontan von heute auf morgen eine kleine immerhin fünftägige Konsumpause eingelegt und in dieser Zeit endlich wieder Raum für andere Gedanken gehabt die zuvor permanent um die Droge kreisten. Und obwohl ich zugegeben jetzt grade sogar auch schon wieder hin zu der Droge in Gedanken abschweife - was mich ärgert - schaffe ich es jedenfalls ungleich viel besser als vor eben dieser Pause auch andere Fragen Gedanken und Gefühle zuzulassen.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.07.15 03:23
Katerlustig meine Lebensumstände sind alles andere als entgleist. Ich studiere und wie's aussieht, liegt in eineinhalb Jahren das Master-Abschlusszeugnis in meinen Händen. Wieso ich aufhören will? Ich kann dir nicht alle Gründe nennen, weil die Liste zu lange ist. Unter anderem will ich mit diesem blöden Doppelleben aufhören (es wissen genau 2 Leute Bescheid. Alle anderen halten mich für die brillante Studentin). Ich will in den nächsten 5-7 Jahren gerne eine Familie haben usw.

Ich kenne die Nüchternheit und ich kenne Subutex. Mit Subutex hat meine Sucht nämlich angefangen.

Ich habe momentan leider sehr viel Zeit zum Nachdenken und es lässt sich anscheinend nicht vermeiden, dass eine gewisse Sentimentalität hochkommt.

Ja, ich will eigentlich ein geordnetes Leben.

Nein, ein geordnetes Leben ist mir zu langweilig.

Verstehst du diese Schizophrenie? Morphin ist da definitiv nicht die Lösung und auch nicht Subutex oder sonst was. "Such dir ein Hobby" - heißt wohl die 0815 Antwort. Ja eh... ich bin am Suchen.... deshalb Sucht...
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Ex-Träumer

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  Geschrieben: 07.07.15 03:36
Hmm ja ich glaub schon. Aber auch nicht ganz. Meine Situation ist ähnlich aber anders. Ich bin mir sicher, dass du das hinkriegst.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.07.15 03:47
Katerlustig schrieb:
Hmm ja ich glaub schon. Aber auch nicht ganz.


kannst du mir erklären, was du damit meinst? Meine Gedanken hängen im Hamsterrad fest. Was glaubst du mir nicht?
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Ex-Träumer

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  Geschrieben: 07.07.15 05:49
zuletzt geändert: 07.07.15 06:25 durch Katerlustig (insgesamt 2 mal geändert)
Du hast doch gefragt, verstehst du diese "Schizophrenie"?


Dass du Morph magst kann ich selbstverständlich nachvollziehen. Aber den Rest eben nicht so - du wirst als brillant bezeichnet, stehst kurz vor deiner finanziellen Selbständigkeit, hast eine Beziehung. Wieso bist du da unzufrieden?
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.07.15 07:10
Weil ich schon immer auch die Selbstzerstörung (im kleinen Rahmen) zelebriert habe.

Klar ist Arbeit, Wohnung, geregeltes Leben etwas schätzenswertes. Aber leider ist bei mir auch immer wieder der Punkt erreicht, wo mich das alles anödet. Und dann wirds gefährlich... Mein Beziehungspartner und ich sind uns da sehr, sehr ähnlich und dann reiten wir munter ins Verderben und reißen viel zu spät an der Notbremse - so wie jetzt.
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  Geschrieben: 07.07.15 16:47
Wie weit ist denn Dein Freund inzwischen mit dem Abdosieren fortgeschritten? Du hattest ja erwähnt, dass Ihr beide vom Morph wegkommen wollt?
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
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  Geschrieben: 07.07.15 17:17
@ ooops wir machen nicht den ersten Entzug gemeinsam durch und die "Fehleranalyse" der letzten Male hat ergeben, dass es besser ist wenn wir den Entzug getrennt machen.
Momentan bin ich dran, jetzt auf 30mg und hoffentlich dieses Wochenende dann auf Null.
Hab morgen noch einen wichtigen Termin beim Arzt/Therapeuten, wo ich unbedingt das "wie geht es weiter" besprechen möchte... Würde ihn nämlich gern fragen ob es möglich ist, dass ich Naltrexon probiere wenn ich clean bin. Anscheinend soll das bei 1/3 der Opiatabhängigen den Suchtdruck bzw. Rückfallquote reduzieren. Und vielleicht hat er noch einen Tipp für das anstrengende Wochenende, das mir bevorsteht.

Mein Freund ist auf einer wesentlich höheren Dosis als ich, und reduziert jetzt langsam runter. Er passt jetzt auf mich auf während ich entziehe und ende August ist er dann dran mit dem clean-werden. Da pass ich dann auf ihn auf.

Soweit der Plan...
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.07.15 17:50
Spiralengeko schrieb:
Soweit der Plan...


Mal ehrlich Spiralengeko, bist Du Dir bewußt, was das heißt ?
LG road
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.07.15 19:08
Wärs nicht sinnvoller, noch kleinschrittiger runterzudosieren? Man kann die Zeit ja auch gut nutzen, um sich abzulenken. Außerdem: Je länger die letzte Rauschdosis her ist, umso besser kann ich mich zumindest damit abfinden, dass Dichten nicht mehr drin ist.

Ich kann diesen Widerspruch zwischen Wunsch nach geregeltem Leben und dem gleichzeitigen Tatsache, dass es einen irgendwann anödet sehr gut nachvollziehen. Das Morph zur Ablenkung passt da sehr gut rein - vielleicht zu gut.
Ansonsten kann ich noch Sport empfehlen, am besten sobald wie möglich - und das auch kontinuierlich, mindestens 2-3mal die Woche. Auch wenns nur auf dreimal um den Block laufen hinausläuft.

Seit ich vor einem Monat mit Sport aufgehört hab, bin ich wieder in mein altes Muster gefallen. 1-3g Ott pro Tag, einige Tage garnichts, aber ohne würde mir etwas fehlen. Der Sport scheint das auch gut zu kompensieren. Statt Ott wars auch schonmal Tramadol (bis 600mg pro Tag) und Schlafmohn (werden pro Einzeldosis schon etwa 50-70mg Morphin äquivalent gewesen sein), aber immer dasselbe Ergebnis: sobald ich mit Sport angefangen habe, war das bewusste Verlangen zum Konsum viel geringer. Suchttechnisch sieht es immer etwas anders aus. Der Sport kann den Prozess der Abstinenz durchaus beschleunigen. Sport regt den Stoffwechsel an, baut Histamin ab und sorgt nebenbei dafür, dass die Metaboliten schneller ausgeschieden werden.
Würde ich deinem Freund ebenso empfehlen. Du bist fast am Ziel und wirst bald die Früchte deiner jahrelangen Arbeit genießen - das hast du auch mehr als verdient!
Deinem Freund und dir alles gute. Die positiven Dinge im Leben sind meist so selbstverständlich, dass man sie fast zu vergessen vermag. So auch im geregelten Leben. Es sind die Momente, die es wert sein sollten, gelebt zu werden und nicht das große Ganze. Das ist ein Resultat vieler Einzelmomente, auf die du einen Einfluss hast.

 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.07.15 19:52
PyramidalerInder - gar nicht so schlecht deine Ideen. Das mit dem Sport habe ich ohnehin schon vor... Aber vielleicht ist es wirklich klug noch weitere Schritte nach Unten zu machen. Vielleicht auf Codein umsteigen, wenn's geht...
Ich werd mir da mal Gedanken drüber machen.

Vielen Dank jedenfalls für deinen konstruktiven Input :)
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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.07.15 10:38
Habt Ihr, also Du, Spiralengeko, und Dein Freund, schon Pläne, was Ihr mit der vielen neugewonnenen Zeit, die ein cleanes Leben bringt, anstellen wollt? Das war für mich mit das Heftigste, an der Suchtüberwindung. Die viele freie Zeit, die plötzlich zur Verfügung steht. Sport ist auf jeden Fall gut. Freunde sind auch ein wertvolle Stütze, wobei diese ja bei einem Doppelleben, recht schwierig zu nutzen sein wird. Schließlich weiß niemand, was gerade los ist. Wichtig ist ein klares Lebensziel vor Augen zu haben, so abgedroschen es klingen mag.

Ich war selbst nie an der Nadel und habe H hauptsächlich genommen, um meinen Koka-Wahn in den Griff zu kriegen. Also die Sache mit dem Teufel und dem Beelzebub. Damals habe ich übrigens auch mehr oder weniger ein Doppelleben geführt, wobei mein Zustand ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu übersehen war.
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
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  Geschrieben: 08.07.15 10:48
Auslastung ist definitiv genug da. Es wird wohl eher ein neuer Lernprozess sein sich ANDERS zu entspannen und zu belohnen. Das wird die Kunst sein...
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  Geschrieben: 10.07.15 01:49
Moin liebe LDT user,

bin jetzt gezwungen für 6 monate meinen THC Konsum einzustellen....
Hat jemand von euch Erfahrung damit, wie das am besten bewätigt?
Substituieren kommt für mich nicht in Frage.
Dazu noch ob es besser ist mit der Cannabis Abstinenz auch andere dinge zu meiden, wie RC Upper(4mpd,4f-pvp,a-pbp).

greetz Malte



edit*
habe schon einen für mich ''harten'' Entzug durch, 1 1/2 jahre täglicher noid missbrauch 100-200 mg , war da jedoch 1 monat in einer Klinik und wurde substituiert
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.07.15 10:05
Moin do ;-)
Am besten du machst sport, gehst raus ,triff dich am besten mit kollegen und freunden
Wirst die ersten paar tage warscheinlich schlecht schlafen und schwitzen aber das wars denn auch schon ;-)
Danach spielt sich alles im kopf ab einfach straight nein sagen !
LG
 

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