LdT-Forum

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  Geschrieben: 17.07.15 19:52
Ich hoffe es ist okay dass ich als Frau mich hier zu Wort melde. Zuerst zur Erläuterung meines "Backgrounds" - ich bin in einer Gegend aufgewachsen die sehr traditionell geprägt ist, Vater Ernährer, Mutter Kinderversorgerin. Mein Vater hingegen war bis zu meinem neunten Lebensjahr Hausmann. In meiner Jugend war ich in einer ziemlich linksorientierten Jugendgruppierung und in Folge dessen sehr aufs Gendern versessen - ich erinnere mich an ettliche Diskussionen mit meiner Deutschlehrerin ob das Binnen - I als Rechtschreibfehler zu werten ist oder nicht. Im Laufe der Jahre durfte ich feststellen dass es eindeutig wichtigere Dinge gibt als die Frage über TöchterSöhne in der Bundeshymne oder ob sich eine Ärztin diskriminiert fühlt weil sich hinter ihrem Dr. kein hochgestelltes a findet.

Man könnte hier ewig streiten wer das "arme diskriminierte Geschlecht" ist. Ich persönlich halte wenig von derartigen Streiterein weil hierbei meist nix dabei rumkommt. Man haut sich Quellen um die Ohren und am Ende hat keiner den anderen überzeugt. Was ich für problematisch halte sind die Rollenklischees die immernoch sehr stark vertreten sind. Und hier meine ich durchaus auch die "positive Diskriminierung" was Straf - oder Familienrecht etc. angeht. Es wird zwar nach außen hin vermeintliche Offenheit und Gleichgestelltheit demonstriert, in der Praxis sieht es aber anders aus. Vor allem im Falle einer Familiengründung (oder Scheidung -> Kind gehört auf jeden Fall zur Mutter) kristallisiert sich bei den allermeisten Paaren wieder ein äußerst "traditionelles" Denken bzw. Handeln raus, um zu verdeutlichen was ich meine ein kleine fiktive Geschichte.

Maria ist 30 und beruflich erfolgreich. Dann lernt sie Franz kennen, ebenfalls ein Erfolgsmensch. Sie verlieben sich und nach 3 Jahren entschließen sie sich eine Familie zu gründen - auch weil Marias biologische Uhr langsam zu ticken beginnt. Schon bald wird Maria schwanger. Leider hat sie starke Beschwerden in der Schwangerschaft und entsprechend viele Krankenstandstage. Als der Mutterschutz anfängt ist sie froh erst mal aus dem Betrieb weg zu sein in dem sie sich als Dauerkranke etwas unbeliebt machte. Nach der Karenz soll alles wieder besser werden. Das Geld das Franz verdient reicht in Kombination mit der Familienbeihilfe und dem Kinderbetreuungsgeld aus um die Familie zur versorgen.
Da die Großeltern weiter weg wohnen ist an eine Berufstätigkeit erst zu denken als das Kind 2 Jahre ist und in eine Krabbelstube kommt. Und die hat auch nur halbtags geöffnet. Somit ist es für Maria nicht möglich wieder an ihre vorherige Stelle zurückzukehren. Freilich könnte Franz beruflich kürzer treten - was aber Blödsinn wäre weil er in der Zeit als Maria daheim war befördert wurde und nun besser verdient. Eigentlich ist die Teilzeitbeschäftigung nur als temporäre Lösung gedacht doch als das Kind zur Schule kommt haben sich alle - inklusive Maria - an den Halbtagsjob gewöhnt. Und ja, irgendwann wird Maria wieder Vollzeit arbeiten. Und sie wird dabei bestimmt weniger verdienen als eine Person die keine Unterbrechung der Berufslaufbahn hatte.

Auch wenn die Geschichte frei erfunden ist ist das doch das was jeden Tag passiert - in Österreich oder Deutschland. Man kann argumentieren dass die Familiengründung eine freie Entscheidung ist. Dass die Frauen selber schuld sind wenn sie nicht nach 8 Wochen wieder Vollzeit arbeiten. Dass der Papa doch genauso das Baby stillen kann - mit einer entsprechenden Vorrichtung. Doch halt, hier gerät man ins Gebiet der Biologie und die Scheißt ganz gerne mal auf political correctness. Und es wäre mir neu dass derlei Probleme durch "sensiblen Umgang mit Sprache" gelöst würden.
 
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  Geschrieben: 17.07.15 20:16
zuletzt geändert: 17.07.15 20:42 durch Hunk (insgesamt 1 mal geändert)
trinity schrieb:
Naja, das was du von dir gibst, ist halt dieses einseitige argumentieren und auftischen von "Fakten", die aber in meinen Augen einfach zuuuu einseitig sind. Wieso muss man sich überhaupt damit beschäftigen, gleichberechtigt zu sein oder gegen die überbordende Emanzipation der Frau wettern?


Natürlich muss man sich nicht damit beschäftigen. Und ich verstehe nicht wie du Fakten als zu einseitig beschreiben kannst. Fakten sind Fakten, die sind rund und haben keine Seiten. Ich meine wenn Studien zeigen, dass regelmäßig Männer für das gleiche Verbrechen signifikant länger ins Gefängnis gehen und schon von vorneherein eine höhere Wahrscheinlichkeit haben überhaupt angeklagt zu werden, dann ist das doch ein Mißstand den man aufzeigen sollte. Genauso wie GleichstellungsbeauftragtInnenpostInnen nur von Frauen ausgeführt werden dürfen, und diese wird auch ausschließlich von Frauen gewählt. Stell dir mal den Aufschrei vor wenn Frauen heutzutage irgendwo irgendwie nicht mitwählen dürften. Ich meine dann kann man irgendwann gleich das Grundgesetz in die Tonne treten. In Israel können Frauen zum Beispiel rechtlich nicht mal jemanden vergwaltigen, da im Gesetz ausdrücklich von penetrieren die Rede ist. Das Gesetz sollte geändert werden damit man auch Vergewaltigerinnen bestrafen kann, dagegen wurde aber von mehr als 40 Frauenrechtsorganisationen protestiert und das Gesetz nicht geändert. Da müsste doch jeder halbwegs aufgeklärte Bürger mit dem Kopf schütteln, oder irre mich da?

trinity schrieb:
Wenn ich mich wohl fühle in meiner Haut, mich nicht diskrimiert fühle, dann muss ich auch nicht für etwas einstehen, was meiner Meinung nach "falsch" läuft. Mir persönlich ist doch scheißegal, ob jetzt gegendert wird oder nicht. Ich kann es richtig dosieren, wenn ich das Gefühl habe, dass es gut ist zu gendern im Moment, dann mach ich es halt, ansonsten lass ich es, weil es mir einfach zu doof ist.

Klar muss es Menschen geben, die für gewisse Rechte und Pflichten einstehen und dafür kämpfen, sonst würde sich nie was ändern. Aber irgendwie bin ich nicht der Typ für sowas und du wahrscheinlich schon eher. Ich "verbrauche" meine Energie nur für die Dinge, die mir wichtig sind. Gender Mainstreaming ist es eindeutig nicht für mich.


Ich persönlich finde einfach dass mittlerweile Feminismus und Gender Mainstreaming genauso wie die Social Justice Warrior eine Ideologie mitbringen die die Gesellschaft vergiftet. Und Gelder verschwendet, die man anderweitig sinnvoller einsetzen könnte. Da hat das Ganze auch Ähnlichkeit mit der Prohibition die ja auch nur eine Ideologie ist, die in der Realität nicht funktioniert. Da sprechen auch die Fakten eine eindeutige Sprache, oder sind dir diese Fakten auch zu einseitig? Natürlich ist das ganze Feminismusthema emotional aufgeladener, aber ich würde gerne auch mal eine Dame hier posten sehen. Ich will auch nicht falsch verstanden werden, ich hasse keine Frauen und will ihnen keine Rechte wegnehmen. Ich möchte nur, dass alle Personen egal welchen Geschlechts gleiche Möglichkeiten, gleiche Recht und gleiche Pflichten bekommen. Und das ist nunmal leider nicht der Fall. Und zu allem Überfluß gibt es da auch eine nicht gerade kleine Gruppe von ProfiteurenInnen und LobbyistInnen die das Ganze natürlich noch weiter treiben wollen, zum Teil wohl auch getrieben von Hass, Unwissen und der ganzen Bandbreite menschlicher Beweggründe.

Nee, ich bin kein Aktivist. Ich polemisiere nur gerne im Internet und nenne es Diskussion ;-)

trinity schrieb:
Mir persönlich ist z.B. auch wurscht, ob Cannabis legalisiert wird oder nicht. Ich komm sowieso immer zu meinem Zeug, wenn ich will. Wenn man entkriminalisiert wird, ist es zwar toll, aber wenn nicht, dann ist es mir auch wurscht, in meinen Augen mach ich nix verbotenes und geb halt einfach acht drauf, dass ich keine Troubles kriege.

Soll nur ein Bsp. dafür sein, dass es Dinge gibt, für die ich nicht kämpfen muss, auch wenn ich es gut finde, dass es vielleicht andere machen. Auf jeden Fall möchte ich mich nicht in ein Thema verrennen, denn das ist meist nicht so gut für mich. Ich erkenne sowas mittlerweile schon recht schnell, keine Ahnung, ob das mein Alter und meine Erfahrung ist, aber es ist halt mal so. Lieber entspannt und gut gelaunt durch die Welt gehen, als meine Energie für Dinge verschwenden, die mir langfristig nicht gut tun und mich "aussaugen"!

Sorry for Laberflash, ich weiß, ich geh nicht detailliert auf deine Beiträge ein, aber das ist im Moment leider auch grad schwer möglich! Bild: https://www.land-der-traeume.de/bilder/symbole/smile.gif
LG, trinity


Gut, ich persönlich würde eine Freigabe aller Drogen vorschlagen, auch wenn ich ebenfalls keine Probleme habe an meine Sachen zu kommen. Wahrscheinlich hast du recht damit, sich nicht allzu viel aufzuregen. Gibt am Ende nur 'n Magengeschwür. Und da man als einfacher Wald- und Wiesenaktivist nicht unbedingt ein sehr stabiles Einkommen hat, kommt das für mich auch nicht in Frage.

PS. Kein Problem, laber dich nur aus! ;-)

@road
Ich glaube nicht dass das eine aussterbende Art ist. Selbst Weltraumechse hat ja erwähnt, dass die ganzen Uniabgänger der letzten Jahre diese Mentalität des Frauen - gut, Männer - böse mit in ihre Karrieren tragen. Und in den USA, die ja schon immer extrem waren kommt eine ganz neue Generation hinzu die im Vorlesungssaal nicht klatschen dürfen weil das jemand "triggern" könnte, stattdessen macht man jetzt "jazz hands". Kannste googlen. Man sollte doch meinen, dass gerade an Universitäten zwar manchmal hitzige, aber rationale Diskussionen stattfinden. Stattdessen gibt man Leitfäden heraus wie man "gendersensibel sprachhandelt" als Professor in der Uni. Könnte ja immer sein das da ein, zwei ganz spezielle Schneeflocken sitzen, die bei einem schiefen Blick oder der "falschen" Wortwahl schmelzen und deswegen auch unbedingt einen sicheren Raum brauchen.

Oh ja, wir haben hier in DE auch einige ganz besonders progressive Sexualpädagogen die zum Beispiel für die Kultusministerien Unterrichtsleitfäden herausgeben. Ich suche die Namen später noch raus und füge sie ein, dann kannst du sie ja mal googlen wenn du willst. Aus dem Kopf fällt mir nur Rüdiger Lautmann ein.

Ein Speedball. Hach ja, da könnte ich glatt ebenso schwach werden. ;-)
Ich wüsste gar nicht wo ich mich einordnen sollte... Vielleicht als Beruhigungsmittel. Mit Ärgerfüllung.

Edit. Jetzt habe ich so lange an diesem Beitrag 'rumgewurschtelt, dass ich ooops und kittsters Beiträge gar nicht gesehen habe. Danke für eure Beiträge. Wie ich oben bereits schrieb, ich hasse keine Frauen und will ihnen keine Rechte wegnehmen. Ich bin im Moment nur genervt von zu vielen Radfem Videos auf YouTube. Ich rauch jetzt was und schau mir Katzenvideos an. Das muntert mich immer auf :-)

ooops In welcher Branche arbeitest du denn, wenn ich fragen darf?

kittster Natürlich ist die Entscheidung eine Familie zu gründen eine (meist) für alle Beteiligten freiwillige. Natürlich ist es wichtig, dass auch Männer die Möglichkeit haben ihre Kinder zu betreuen während die Frau weiter arbeiten geht. Das ist in meinen Augen keine Frage, dass man da an beiden Enden noch arbeiten muss. Ich persönlich wäre zum Beispiel gerne Hausmann wenn ich jemals Kinder bekommen würde. Aber ich finde man muss andererseits auch betrachten, dass Frauen ALLE Möglichkeiten offen stehen wenn sie schwanger sind während man als Mann null, und ich meine null, Einfluß darauf hat. Frauen haben die Möglichkeit abzutreiben (was ich gut heiße), Frauen haben die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben, ohne "strings attached" (was ich ebenfalls gutheiße). Männer haben solche Möglichkeiten nicht, sie müssen mit der Entscheidung der Frau leben ob sie ihnen passt oder nicht. Und ich glaube sogar bei zur Adoption freigegebenen Kindern ist die Mutter jegliche Verantwortung los, während der Vater weiterhin bezahlt. Dazu noch die ständige Gefahr das Kind nicht mehr sehen zu können, wenn es eine Scheidung geben sollte. Und die Hälfte aller Ehen gehen mittlerweile irgendwann kaputt...

Ein Beispiel aus dem Familienrecht: "Vater des Kindes ist, wer zur Zeit der Geburt des Kindes mit der Mutter verheiratet ist." Die Vaterschaft kann vom Vater nicht angefechtet werden ohne Einverständnis der Mutter, solange nicht ein ausreichend solider Anfangsverdacht besteht (wenn das Kind zum Beispiel schwarz ist, aber beide Eltern weiß). Das heißt, sollte die Frau jemals heimlich die Pille absetzen weil sie ein Kind möchte und er nicht, statt dass er sie für Betrug zur Rechenschaft ziehen kann (oder zumindest arglistige Täuschung), muss er es hinnehmen und das Kind für die nächsten xx Jahre finanziell unterstützen. Und vielleicht dazu noch die Frau, auch wenn sich bezüglich der Gesetzgebung Alimente betreffend schon was getan hat.

Deal with it!
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 17.07.15 22:01
Medien
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
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370 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.15 01:04
Solange mir meine Alte jeden Abend ein ordentlich Steak in die Pfanne haut und ab und zu mal auf meiner Querflöte spielt, habe ich kein Problem mit dem ganzen Genderkram, ich kann das zwar nicht wirklich ernst nehmen aber leben und leben lassen.
It's better to burn out than to fade away

Abwesender Träumer

dabei seit 2012
120 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.15 03:51
zuletzt geändert: 18.07.15 04:02 durch kittster (insgesamt 1 mal geändert)
MÄNNER UND FRAUEN SIND NICHT GLEICH.
Es wird nur immer versucht, sie gleich zu machen...


Zum Thema Gleichberechtigung:
Warum ist noch nie einer auf die Idee gekommen, per Gesetz eine Frauenquote bei der Müllabfuhr einzuführen?
Warum treten Männer und Frauen nicht gemeinsam beim 100m-Lauf an?
[Und warum kommt meine Mitbewohnerin immer zu mir, wenn sie irgendwo einen Käfer entdeckt hat?]
Frauen wollen sich doch immer nur die Rosinen rauspicken.
Sorry, aber so etwas kotzt mich echt an...
La tristesse durera toujours
(Vincent van Gogh)
Kommentar von kittster (Moderatorin), Zeit: 18.07.2015 04:02

Dass bei dieser Thematik die Meinungen weit auseinander gehen und durchaus auch emotional eingefärbt sind ist mir klar.
Dennoch würde ich dich bitten auf Verallgemeinerungen zu verzichten. Vielen lieben Dank.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
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  Geschrieben: 18.07.15 04:57
Wow... das hier kann man (und auch Frau) getrost als intellektuellen Tiefpunkt bezeichnen.
Sowas von emotional aufgeladen, da kann ja nüscht bei rumkommen.
Kurz und knapp: Echte emanzipatorische Praxis, welche u.a. von einigen VertreterInnen des (sic!) Feminismus angestrebt wird, gründet sich eben genau darauf, einseitige Dominanzen zu durchbrechen. Hunk mag mit seiner Kritik in gewisser Weise richtig liegen, Sexismus konstituiert nicht nur Realität und Rollenerwartungen an/für Frauen sondern, daraus logisch folgend, auch an/für Männer. Allerdings sind moderne Ausprägungen dieses Theorienkomplex' eben genau daran interessiert, diese Strukturen in ihrer Gesamtheit zu hinterfragen. Es geht und sollte niemals darum gehen, einer Seite zu Dominanz zu verhelfen (das sollte selbstverständlich sein), sondern die bestehenden Geschlechterkategorien und ihre weitreichenden Folgen zu hinterfragen und aufzulösen.
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2015
1.195 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.15 09:48
Darüber hinaus finde ich es inzwischen sehr spannend, wie manche Männer (nicht Du, Hunk) mit unhaltbaren Chauvisprüchen die ganze Diskussion ad absurdum führen.
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
Abwesender Träumer



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1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.15 13:26
zuletzt geändert: 18.07.15 14:39 durch Guenter (insgesamt 2 mal geändert)
Skandinavische Doku über Genderstudies vs Biologie
https://www.youtube.com/watch?v=p5LRdW8xw70

fand ich sehr interessant. Muss mal schauen ob es bessere links gibt und könnte mir das Vorstellen, dass das auch mal im dt TV ausgestrahlt wurde.

Zitat:
Da die Großeltern weiter weg wohnen ist an eine Berufstätigkeit erst zu denken als das Kind 2 Jahre ist und in eine Krabbelstube kommt. Und die hat auch nur halbtags geöffnet. Somit ist es für Maria nicht möglich wieder an ihre vorherige Stelle zurückzukehren. Freilich könnte Franz beruflich kürzer treten - was aber Blödsinn wäre weil er in der Zeit als Maria daheim war befördert wurde und nun besser verdient. Eigentlich ist die Teilzeitbeschäftigung nur als temporäre Lösung gedacht doch als das Kind zur Schule kommt haben sich alle - inklusive Maria - an den Halbtagsjob gewöhnt. Und ja, irgendwann wird Maria wieder Vollzeit arbeiten. Und sie wird dabei bestimmt weniger verdienen als eine Person die keine Unterbrechung der Berufslaufbahn hatte.

Die alternative wäre so USA mäßig (andere länder sicher auch) eine Woche frei und dann wird wieder gearbeitet, das kind kommt dann vermutlich in eine Krippe, also im Endeffekt würde das bedeuten weniger Rechte für Frauen was Schwangerschaft angeht.
Da sie beide so toll verdienen und Erfolgsmenschen (geiles wort übrigens) sind könnten sie auch jemanden einstellen, der auf ihr kind aufpasst.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.07.15 15:53
Hunk schrieb:
Ich bezweifel nicht deine Worte bezüglich der Vergabe von Posten und der Finanzierung durch Geldgeber die Ziele im Sinn haben, und das ist natürlich auch ein Punkt der sehr kritisch beobachtet werden muss. Das streite ich auch nicht ab. Ich hab dir ja schon gesagt, dass ich nie studiert habe, aber mir macht der allgemeine Zustand von Akademia Sorgen und halt ganz im Speziellen die Sorgen die von Gender Studies ausgehen. Ich meine, dass das nicht mal eine richtige Wissenschaft ist, wenn man sich die Grundprämisse rund um den Fall David Reimer ansieht und trotzdem "trenden" diese sog. Studies jetzt, wie du selbst sagst, seit längerer Zeit.


Als Teil der Geisteswissenschaften ist das auch keine Wissenschaft wie Physik oder Chemie. Im Englischen heißen geisteswissenschaftliche Fächer gar nicht science, sondern liberal arts (von lat. artes liberalis, freie Künste) und sie arbeiten einfach anders als Naturwissenschaften. Als eigenes Fach halte ich gender studies allerdings für Überspezialisierung. Das Niveau der Forschung halte ich auch für zu niedrig, für methodisch unsauber, für zu oberflächlich, aber das gilt leider auch für die meisten anderen Geisteswissenschaften (außer Philosophie, die machen das richtig).

Zitat:
Ich befürchte, dass es sich dabei eben nicht um ein zeitlich begrenztes Phänomen handelt.


Wir müssen also bis ans Ende aller Zeiten mit dem Binnen-I leben? Gewagte These.

Zitat:
Klar würde ich mir wünschen, dass in 20 Jahren keiner mehr von Feminismus redet, dieser hat ja seine Ziele erreicht. Aber man muss meiner Meinung nach auch sehen, wie sich der "Feminismus" immer tiefer in kulturelle, soziale und auch private Räume eindringt, auf der Suche nach Themen die diese einst revolutionäre Bewegung die zum Status Quo geworden ist, wieder beleben.


Ich habe einen anderen Eindruck davon, was gerade status quo ist. Gerade in der Psychologie oder anderen Fächern, in denen es um menschliches Verhalten geht, gibt es seit einigen Jahren ein groteskes Übergewicht biologistischer Ansätze. Gesellschaftliche Einflüsse werden bis zur Bedeutungslosigkeit kleingeredet, alles wird mit Neurochemie und evolutionären Faktoren erklärt. Du würdest das als systematische Gehirnwäsche bezeichnen, für mich ist das einfach ein Trend. Zwar ein dummer, ekelhafter und inhärent faschistoider Trend, aber auch das wird vorbeigehen. In dieser Frage schwingt das Pendel traditionell immer in Abständen von 20-30 Jahren in die Gegenrichtung aus.

Zitat:
Und als einfacher Bürger der sich Sorgen um die Gesellschaft macht in welcher er lebt und sich gegen die größten Auswüchse an Blödsinn ausspricht (in alle Richtungen: Zum Beispiel sind Studien die belegen, dass Rauchen nicht sooo schädlich ist, gesponsert von Philip Morris, ebenso ein Grund zur Besorgnis. aber eben nicht Thema hier), der sitzt jetzt bitte genau wem wie auf. Wem spiele ich in die Hände indem ich frage: Können wir nicht einfach versuchen uns nicht alle gegenseitig zu unterdrücken, aber dabei ein Mindestmaß an Vernunft walten lassen können?


Wenn du tatsächlich das machst, spielst du niemandem in die Hände. Wenn du redest wie ein AfD-Parteitag (1984, Meinungsdiktatur etc.) oder Spinnerinnen auf tumblr für den gesellschaftlichen Mainstream hältst, sieht das schon anders aus.


Zitat:
Sir Tim Hunt wird wohl nicht am Hungertuch nagen, das nicht. Aber er ist alle seine Posten los, auch den in der Royal Society und ich stelle mir das schon als eine Art Ruin vor. Vor allem wenn man bedenkt aus welchem Grunde. Ich meine er hat ja wirklich keine Babies gefressen. Aber das ist halt der mittlerweile schon als Standard geltende #aufschrei. Und wenn so ein Online - Lynchmob erstmal anfängt, gibt es hinterher meist nur verbrannte Erde. Aber es grenzt zum Teil schon an Zensur wenn eine vorsätzlich falsche Petition soviele Unterstützer bekommt, dass GTA V nicht in Australien im Target verkauft wird. Mit der Begründung es animiere gezielt zu Gewalt gegen Frauen.


Noch mal: diese Dynamik sieht man bei allen Themen. Der reaktionäre Abschaum da draußen ist in der Hinsicht genau so aktiv. Man kann heute für jedes Thema schneller Unterstützer mobilisieren, die Debatte stärker emotionalisieren und blinden Aktionismus auslösen. Es ist mittlerweile Standard, dass die Empörung über die Empörung genau so hochkocht. Die gesellschaftliche Realität ist nicht die Diktatur einer bestimmten Meinung, sondern eine hysterische, überhitzte, polemische Debatten-"Kultur", die jede ernsthafte Diskussion unmöglich macht. Und die dabei gezielt wirklich wichtige Fragen ausklammert.
Das Schlagwort hier heißt Framing. Das ist eine in Politik und PR beliebte Technik zur Kontrolle der öffentlichen Meinung, bei der eine Debatte dadurch gesteuert wird, dass man sie auf bestimmte Fragestellungen verengt. Grundsatzdiskussionen werden dadurch unmöglich gemacht - sobald man die vorgegebene Fragestellung akzeptiert, hat man verloren und ist Teil einer Scheindebatte. Was außerhalb des gewünschten Rahmens liegt, wird unsichtbar.
Ein paar Beispiele aus verschiedenen Bereichen:
-Die Diskussion über die Homo-Ehe marginalisiert z. B. schwule Lebensentwürfe, die sich nicht an heterosexuellen Beziehungskonzepten in unserer Gesellschaft orientieren. Ich prophezeie, dass schwule Ehepaare in 10 Jahren auch in der Union akzeptiert sein werden, während ein promisker schwuler Lifestyle weniger akzeptiert werden wird als heute.
-Im Gender-Bereich findet eine Verkürzung des Themas statt, die vom Hinterfragen von Geschlechterrollen sowohl für Männer als auch für Frauen weggeht und stattdessen hauptsächlich über Krippenplätze diskutiert, mit dem Ergebnis, dass man brav als Werktätige funktionieren kann, ohne das tradierte Modell der Ehe mit dem Mann als Haupteinkommensbezieher in Frage zu stellen. Gerade unter Frauen gibt es auch heute kaum Akzeptanz für die Idee, dass man ja auch als Mann eher Familie als Karriere in den Vordergrund stellen könnte.
-In der Verteidigungspolitik diskutieren wir nur noch darüber, welche Waffen die Bundeswehr einkauft. Die außenpolitische Ausrichtung Deutschlands, NATO-Mitgliedschaft usw. steht nicht zur Diskussion. Wir haben gerade wieder mal einen Krieg verloren und niemand fragt, ob wir überhaupt weiter in der Welt rumreisen und mit den USA andere Länder überfallen sollten, sondern wir reden nur über das verfickte G 36.

So wird in unserer Gesellschaft diskutiert. So funktioniert Herrschaft in einem "demokratischen" System. Sobald man über die gesellschaftlich akzeptierten Kontroversen diskutiert, ist man in die Falle getappt und wird nur noch Meinungen haben, die bestenfalls oberflächlich subversiv sind. Man hat entweder die Mehrheitsmeinung oder die politisch gewünschte Gegenposition dazu. Ob du politisch korrekt oder politisch unkorrekt bist, ist irrelevant. Beide Positionen sind politisch gewollt und Teil der Kontrolle der öffentlichen Meinung. Die einzige Art, da rauszukommen, ist sich solcher Debatten zu verweigern und Fragen zu stellen, die komplett aus dem vorgegebenen Rahmen herausfallen.
Entscheidend dabei ist nicht nur die Wahl der Themen, sondern auch die komplette Umschiffung bspw. der Reizworte und Argumente, die üblicherweise die Debatte bestimmen, denn sie lenken die Diskussion sofort in eine bestimmte Richtung. Sobald z. B. die Diskussion bei diesem Thema hier auf Sprachregelungen wie das BinnenI oder auf männerhassende Extremfeministinnen kommt, ist eine ernsthafte Diskussion über Geschlechterrollen unmöglich geworden. Dann sitzt du zusammen mit den Männerhasserinnen und den Chauvis in der Phantomdebatte, in der Politiksimulation fest.
You know what a miracle is. Another world's intrusion into this one.
Where revolutions break out spontaneously and leaderless, and the soul's talent for consensus allows the masses to work together without effort, automatic as the body itself.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.07.15 18:49
Mir kam gerade DIE Idee, wie man hier im LdT etwas mehr Linie in die Kommentare bringen könnte.
Jedes Post, das sonst mit "Hallo Leute" oder so beginnen würde, hat in Zukunft so zu beginnen:
Werte Mit- und Ohneglieder ...
Damit sind beide Geschlechter in anschaulicher, naturnaher Form angesprochen und das LdT hat in vorauseilendem Gehorsam eine Regelung eingeführt, die, wenn man gewisse Leute nicht bald bremst, hier sicher noch ins Haus steht. 1984 war schon, also muß es bald so weit sein, wenn Orwell wirklich prophetisch geschrieben hat.
LG road
 
Traumländer



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  Geschrieben: 18.07.15 21:45
Also ich studiere Ethnologie und dort wurde uns beigebracht, das Gender ein kulturelles Konstrukt ist.
Es gibt durchaus Kulturen mit mehr als 2 Geschlechtern, bzw. Mischformen von männlich und weiblich. Mead (eine Bi-Sexuelle, weibliche Forscherin mit offenen Beziehungen) versuchte schon in den 1920-1930er Jahren das in mehreren Gesellschaften nachzuweisen. Obwohl sie nicht sehr wissenschaftlich gearbeitet hat, kann man nicht von der Hand weisen, dass sie in anderen Kulturen andere Ausprägungen und Akzeptanz von Gender gefunden hat, als bei uns, darunter transgender und vertauschtes Verhalten (zb. schwache Männer und starke Frauen). Selbst wenn das auch nur kulturelle/menschliche Konstrukte sind, so kann ihre Existenz nicht von der Hand gewiesen werden. Gender zu erforschen ist auch ein Teil der Ethnologie. Man könnte natürlich kritisieren, dass ein solcher Kulturdeterminismus etwas übertrieben ist.

Meine Meinung dazu:
Es sollte sich sexuell jeder ausleben dürfen wie er möchte und nicht dafür diskriminiert werden, solange er niemandem damit schadet.
Statt sich jedoch so stark über sein Geschlecht/Gender zu definieren wäre es vielleicht leichter für alle sich einfach als Mensch zu definieren?
Ob du als Mensch auf Schwarz/Weiß/Mann/Frau/Groß/Klein stehst musst du doch nicht in deiner Sprache zwanghaft zum Ausdruck bringen und ob du dich wie ein Mann/Frau/Mannfrau/Fraumann/Schwarzer/Weißer/Hund/Katze fühlst ist mir ziemlich schnuppe, solange du mir damit nicht ununterbrochen unter der Nase rumwedelst. Die deutsche Sprache sieht 3 Geschlechter vor und wenn ich meine Lehrerin als "Lehrerin" anspreche, dann beziehe ich mich erstmal auf ihren Beruf und die Rolle, in der ich sie Anspreche: "Als Mensch mit dem Beruf Lehrer, der zufällig das biolog. weibl. Geschlecht besitzt und dessen sexuelle Ausprägung und Identität ich nicht kenne." Das ist mir allerdings etwas zu lang. Die gesamte deutsche Sprache ist diskriminierend:
Dämlich/Herrlich sind völlig unkorrekte Begriffe, denn das nur Damen dämlich sind und Herren herrlich ist schon eine absurde behauptung, der auch niemad klaren geistes zustimmen wird. Wir verwenden diese Begriffe ja auch nicht, um das Auszusagen, sondern beschimpfen auch Männer als dämlich, ohne ihnen Weiblichkeit unterstellen zu wollen. Wir müssten wirklich Anfangen, eine komplett neue Sprache zu entwickeln um niemanden mehr zu diskriminieren.
Ich halte das jedoch für übertrieben. Wenn du gern zum Ausdruck bringen möchtest, wo du dein Geschlechtsorgan reinsteckst und welcher (Gender-)Rolle du dich zugehörig fühlst kannst du das gerne tun, erwarte nur nicht, dass ich da lange zu hören werde. Das ist doch etwas sehr intimes und wer soetwas schon in der Anrede zwanghaft geoutet haben möchte, greift schon stark in die Intimsphäre ein.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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  Geschrieben: 30.07.15 19:14
So, ich habe den Thread hier mal absichtlich 'ne Weile liegen lassen. Nicht nur weil ich auch mal andere Dinge zu tun habe als Frauen zu hassen (;-)), sondern auch um einen vielleicht wieder etwas objektiveren Blick auf dieses ganze Thema zu bekommen. Ich habe dann aber einen Artikel entdeckt (diesen hier: http://www.telegraph.co.uk/women/womens-life/11760417/Air-conditioning-in-your-office-is-sexist.-True-story.html ) und da ich nicht mehr auseinander halten kann, was davon nun wirklich ernst gemeint ist und was einfach nur unter Poe's Law fällt, werde ich nur noch gelegentlich, wenn ich etwas Besonders bescheuertes oder sinnloses finde, posten. Falls aber doch noch jemand diskutieren möchte, ich beantworte mal die letzen Einträge und dann kann ja jeder machen was er will.

20fox schrieb:
Also ich studiere Ethnologie und dort wurde uns beigebracht, das Gender ein kulturelles Konstrukt ist.
Es gibt durchaus Kulturen mit mehr als 2 Geschlechtern, bzw. Mischformen von männlich und weiblich. Mead (eine Bi-Sexuelle, weibliche Forscherin mit offenen Beziehungen) versuchte schon in den 1920-1930er Jahren das in mehreren Gesellschaften nachzuweisen. Obwohl sie nicht sehr wissenschaftlich gearbeitet hat, kann man nicht von der Hand weisen, dass sie in anderen Kulturen andere Ausprägungen und Akzeptanz von Gender gefunden hat, als bei uns, darunter transgender und vertauschtes Verhalten (zb. schwache Männer und starke Frauen). Selbst wenn das auch nur kulturelle/menschliche Konstrukte sind, so kann ihre Existenz nicht von der Hand gewiesen werden. Gender zu erforschen ist auch ein Teil der Ethnologie. Man könnte natürlich kritisieren, dass ein solcher Kulturdeterminismus etwas übertrieben ist.


Das klingt durchaus interessant. Allerdings fällt mir auch sofort auf, dass du sagst diese Dame hätte nicht sonderlich wissenschaftlich gearbeitet. Das scheint mir ein roter Faden zu sein der sich durch das ganze Gender Gedöns zieht. Ich stelle mir jetzt als Normalbürger dazu aber die Frage in wie WEIT denn das Gender* sozial konstruiert ist/wird? Benutzt ihr als Grundlage ebenso den Fall David Reimer, der eigentlich ja genau das Gegenteil beweist? Mir ist durchaus bekannt, dass andere Kulturen andere Verhaltensweisen haben oder auch ein "weiteres" Verständnis von Gendern (mir hat mal eine Transsexuelle aus Thailand erzählt, dort könne man sich auch andere Geschlechter als männlich oder weiblich in den Pass schreiben lassen), was ich ja auch für vernünftig halte. Aber in Gender Studies Kreisen an Universitäten geht man doch davon aus, dass Gender ein KOMPLETT soziales Konstrukt ist und die Biologie keine (oder eine nicht nachweisbare) Rolle spielt. Und genau da liegt doch das Problem. Wenn ich einen Universitätskurs auf bewiesenermaßen falschen wissenschaftlichen Annahmen aufbaue, dann ist das keine Wissenschaft mehr, sondern man muss es glauben was es eher zu einer Religion oder Ideologie macht, zumindest in meinen Augen.

*Ist halt auch ne Frage wie man Gender genau übersetzt: Biologisches Geschlecht, sexuelle Identität, sexuelle Orientierung usw.
Glaubt man nämlich Gender Studies, könnte es bis zu viertausend verschiedene Gender geben. Nehme ich die Definition von Wikipedia, dann ist es kontextabhängig kann aber auch das biologische Geschlecht meinen: https://en.wikipedia.org/wiki/Gender . Facebook erlaubt mittlerweile 58 Gender(arten) zum Angeben: http://abcnews.go.com/blogs/headlines/2014/02/heres-a-list-of-58-gender-options-for-facebook-users/

Hier mal ein paar zur Auswahl:
Agender, Androgyne, Androgynous, Gender Fluid, Gender Questioning, Gender Nonconforming, Pangender, Two-Spirit, Neither, Neutrois, Non-binary, Other..... Damit ist dann wohl nicht das biologische Geschlecht gemeint, nehme ich an. Was genau ist es dann? Die sexuelle Orientierung? Ich meine zu wissen, dass alle 58 Sorten im Grunde nur aus vier möglichen Varianten bestehen: Frau, Mann, Transsexuell oder Hermaphrodit.

Übrigens ist diese Person hier: Mr Money verantwortlich für die terminologische Unterteilung in Sex und Gender. Dass der Typ nie ins Gefängnis musste und sein Blödsinn heute noch gelehrt wird, extremer denn je, ist echt furchtbar.

20fox schrieb:
Meine Meinung dazu:
Es sollte sich sexuell jeder ausleben dürfen wie er möchte und nicht dafür diskriminiert werden, solange er niemandem damit schadet.
Statt sich jedoch so stark über sein Geschlecht/Gender zu definieren wäre es vielleicht leichter für alle sich einfach als Mensch zu definieren?
Ob du als Mensch auf Schwarz/Weiß/Mann/Frau/Groß/Klein stehst musst du doch nicht in deiner Sprache zwanghaft zum Ausdruck bringen und ob du dich wie ein Mann/Frau/Mannfrau/Fraumann/Schwarzer/Weißer/Hund/Katze fühlst ist mir ziemlich schnuppe, solange du mir damit nicht ununterbrochen unter der Nase rumwedelst. Die deutsche Sprache sieht 3 Geschlechter vor und wenn ich meine Lehrerin als "Lehrerin" anspreche, dann beziehe ich mich erstmal auf ihren Beruf und die Rolle, in der ich sie Anspreche: "Als Mensch mit dem Beruf Lehrer, der zufällig das biolog. weibl. Geschlecht besitzt und dessen sexuelle Ausprägung und Identität ich nicht kenne." Das ist mir allerdings etwas zu lang. Die gesamte deutsche Sprache ist diskriminierend:
Dämlich/Herrlich sind völlig unkorrekte Begriffe, denn das nur Damen dämlich sind und Herren herrlich ist schon eine absurde behauptung, der auch niemad klaren geistes zustimmen wird. Wir verwenden diese Begriffe ja auch nicht, um das Auszusagen, sondern beschimpfen auch Männer als dämlich, ohne ihnen Weiblichkeit unterstellen zu wollen. Wir müssten wirklich Anfangen, eine komplett neue Sprache zu entwickeln um niemanden mehr zu diskriminieren.
Ich halte das jedoch für übertrieben. Wenn du gern zum Ausdruck bringen möchtest, wo du dein Geschlechtsorgan reinsteckst und welcher (Gender-)Rolle du dich zugehörig fühlst kannst du das gerne tun, erwarte nur nicht, dass ich da lange zu hören werde. Das ist doch etwas sehr intimes und wer soetwas schon in der Anrede zwanghaft geoutet haben möchte, greift schon stark in die Intimsphäre ein.


Ich stimme dir gerade zu deinen ersten beiden Sätzen vorbehaltlos zu. Jedoch sind es ja gerade die Gender Jünger die das ÜBERALL 'reinpressen wollen. Und wenn ich jemanden nicht korrekt gendere, dann stellt das schon eine Mikroaggression dar, die in vielleicht nicht allzu weiter Ferne eine mit Bußgeld bewehrte Ordnungswidrigkeit ist? Etwas schwächer als der Straftatbestand der Beleidigung, aber trotzdem ahndungsfähig. Das scheint mir die allgemeine Stoßrichtung zu sein: To not be offended is a basic human right. Davor schaudert es mir. Ich offende nämlich gerne LeuteInnen. ;-)

woelkchen schrieb:
Kurz und knapp: Echte emanzipatorische Praxis, welche u.a. von einigen VertreterInnen des (sic!) Feminismus angestrebt wird, gründet sich eben genau darauf, einseitige Dominanzen zu durchbrechen. Hunk mag mit seiner Kritik in gewisser Weise richtig liegen, Sexismus konstituiert nicht nur Realität und Rollenerwartungen an/für Frauen sondern, daraus logisch folgend, auch an/für Männer. Allerdings sind moderne Ausprägungen dieses Theorienkomplex' eben genau daran interessiert, diese Strukturen in ihrer Gesamtheit zu hinterfragen. Es geht und sollte niemals darum gehen, einer Seite zu Dominanz zu verhelfen (das sollte selbstverständlich sein), sondern die bestehenden Geschlechterkategorien und ihre weitreichenden Folgen zu hinterfragen und aufzulösen.


Ich finde echte emanzipatorische Praxis auch super, und da gibt es mehrere 2nd Wave Feministinnen die ich durchaus respektiere: Christina Hoff Summers und Camille Paglia. Selbst diese sagen, dass der jetzige (3rd Wave) Feminismus nur noch "whining and conplaining" betreibt.
https://www.youtube.com/watch?v=sIomA2MQNI4
https://www.youtube.com/watch?v=ROjOjDMr43M
Aber mittlerweile scheint es FeministInnen (zumindest denen in der ersten Welt) nur noch um Kontrolle zu gehen: Kontrolle des Verhaltens, Kontrolle der Gedanken und Männerbashing. Es wird ja auch schon angefangen die Geschichte umzuschreiben. Hat der Feminismus faktisch nicht schon sein Ziel erreicht, Frauen gleichberechtigt zu machen? Ich meine Frauen haben heutzutage mehr Rechte als Männer und weniger Pflichten. Trotzdem reicht es immer noch nicht, Frauen sind immer noch nicht gleich. It is not about equal opportunity anymore but about equal outcome.

@ Guenter
Danke für den Link. Ich habe es schon mal geschrieben, wir bräuchten auch mal einen Harald Eia. Ist sehr zu empfehlen.


ooops schrieb:
Darüber hinaus finde ich es inzwischen sehr spannend, wie manche Männer (nicht Du, Hunk) mit unhaltbaren Chauvisprüchen die ganze Diskussion ad absurdum führen.

Ja, das ist aber an sich gesehen auch schon wieder lustig. Ansonsten rate ich dann immer dazu die dämlichen Kommentare zu zählen und dir vorzustellen, du bekommst pro Kommentar 'n Euro. Musst halt dann nur noch auf 77% 'runterrechnen... ;-)
Aber im Ernst, werden in "den Medien" tatsächlich Frauen diskriminiert? Schildere doch bitte mal einen aus deiner Sicht heftigen Fall. Natürlich nur wenn du magst.

Weltraumechse schrieb:
Wir müssen also bis ans Ende aller Zeiten mit dem Binnen-I leben? Gewagte These.

Mach' mir keine AngstIn!

Weltraumechse schrieb:
Wenn du tatsächlich das machst, spielst du niemandem in die Hände. Wenn du redest wie ein AfD-Parteitag (1984, Meinungsdiktatur etc.) oder Spinnerinnen auf tumblr für den gesellschaftlichen Mainstream hältst, sieht das schon anders aus.

Ich rede gern polemisierend. Zumindest am Anfang, weil es meist besser die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zieht. Ich versuche dann aber meist doch einigermaßen ordentlich zu diskutieren und immerhin hab ich ja auch gefragt ob 1984 ODER konstruktiv für die Gesellschaft. Ich versuche ein guter Bürger zu sein (auch wenn manche das, und die damit einhergehenden Pflichten die ich erfülle, lustig zu finden scheinen), und ich nehme mir sozusagen das Recht heraus auf in meinen Augen Schwachsinn hinzuweisen. Dazu gehört genauso, wie schon erwähnt von Philip Morris bezahlte Studien übers Rauchen und die Prohibition, über welche ich mich im Speziellen gerne und lange auslasse. Aber ich nehme dich gerne beim Wort, dass der Trend in dreißig Jahren wieder 'rum ist. Mir soll's recht sein.

Weltraumechse schrieb:
...Das Schlagwort hier heißt Framing. Das ist eine in Politik und PR beliebte Technik zur Kontrolle der öffentlichen Meinung, bei der eine Debatte dadurch gesteuert wird, dass man sie auf bestimmte Fragestellungen verengt. Grundsatzdiskussionen werden dadurch unmöglich gemacht - sobald man die vorgegebene Fragestellung akzeptiert, hat man verloren und ist Teil einer Scheindebatte. Was außerhalb des gewünschten Rahmens liegt, wird unsichtbar....

Danke für das Stichwort. Habe mich da ein wenig eingelesen. Sehr interessant.

Weltraumechse schrieb:
Entscheidend dabei ist nicht nur die Wahl der Themen, sondern auch die komplette Umschiffung bspw. der Reizworte und Argumente, die üblicherweise die Debatte bestimmen, denn sie lenken die Diskussion sofort in eine bestimmte Richtung. Sobald z. B. die Diskussion bei diesem Thema hier auf Sprachregelungen wie das BinnenI oder auf männerhassende Extremfeministinnen kommt, ist eine ernsthafte Diskussion über Geschlechterrollen unmöglich geworden. Dann sitzt du zusammen mit den Männerhasserinnen und den Chauvis in der Phantomdebatte, in der Politiksimulation fest.

Nun ja, ich wollte hier eigentlich auch nicht über tatsächliche wissenschaftliche Hinterfragung von Geschlechterrollen sprechen (die halte ich ja auch für notwendig und in Ordnung), sondern ob eben die mir in den letzen Monaten besonders aufgefallenen Auswüchse des Feminismus und der Gender Studies nur mir so aufgefallen und sauer aufgestoßen sind oder ob ich mit dieser Einschätzung sozusagen alleine dastehe (abgesehen jetzt halt von Men's Rights Activists usw.). Deine Antworten haben zumindest mir einen ordentlichen Kontext geliefert in den ich das setzen kann. Danke dir nochmal dafür.


Ansonsten, wie ich oben schon schrieb, werde ich hier noch gelegentlich wenn ich etwas besonders dämliches finde, schreiben und verlinken.
Deal with it!
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  Geschrieben: 31.07.15 13:51
Hallo Hunk,

ich habe jetzt ziemlich lange überlegt, ob ich auf Deine Frage antworten soll. Dann hatte ich sogar schon drei Beispiele ausformuliert. Das Problem: Die Beispiele würden mich eindeutig identifizierbar machen, ich bitte um Verständnis. Falls wir uns mal kennenlernen sollten, erzähle ich Dir die Geschichten gerne, aber ich möchte mich hier und jetzt nicht öffentlich outen.

In den Medien, findet imho keine maßgebliche Benachteiligung von Frauen statt. Innerhalb der Medienberufe, sprich in Redaktionen und Agenturen sieht der Fall schon anders aus. Es kommt auch im Einzelfall zur Diskriminierung von Männern, die ist aber meiner Erfahrung nach deutlich seltener.

Ich denke aber nicht, dass die Medienberufe hier eine Sonderrolle einnehmen. Bei uns ist vieles sehr schrill, laut und extrem aber selbst bei der "Lügenpresse" arbeiten Menschen wie Du und ich. (Kleiner Scherz, sorry, aber der musste jetzt sein ;-) )

Doch ein Beispiel kann ich nennen, das kommt in dieser Form wie ich denke ich in vielen Firmen genau so vor. Einmal hat mich mein Chef sehr bedrängt. Nicht körperlich, ne. Er wollte unbedingt wissen, wie meine Familienplanung aussieht. Nun, ich habe die Auskunft mit dem Hinweis verweigert, dass ich auf solche Fragen laut Arbeitsrecht nicht antworten muss. Er wiederum ignoriert den Hinweis, meint er muss schließlich planen und deshalb braucht er von mir die Info. Ich habe letztendlich nicht geantwortet. Was ich sagen will ist, dass diese Form von psychischen Druck meiner Erfahrung nach auf Männer nicht ausgeübt wird. Klar, kann man jetzt zum Betriebsrat rennen. Ob man (oder besser frau?) sich da einen Gefallen tut, steht auf einem anderen Blatt.

Ich halte Diskriminierung grundsätzlich für Scheiße, egal in welcher Richtung sie stattfindet.
Hier ein Artikel auf Zeit.de, der sich mit der Kritik an Gender Studies auseinandersetzt. Schließlich ist die Kritik aktuell mindestens so präsent wie das vermaledeite Binnen-I.

Gender Studies

In diesem Sinne, liebe mit und ohne Glieder, viele Grüße von

ooops


Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
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  Geschrieben: 31.07.15 16:43
@ooops

Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich verstehe deine Vorbehalte natürlich vollkommen.

Ja die von dir geschilderte Situation ist natürlich nicht schön, aber andererseits habe ich das schon ähnlich erlebt, und zwar aus dem gleichen Grund: Planungssicherheit. Nur bei mir hat sich das so geäußert: Ich habe von meiner Freundin erzählt und das wir nun schon recht lange zusammen sind und sie bald fertig studiert hat. Da fragt mich mein Chef doch glatt (Ich bin in der Buchhaltungs/Steuerberatungsbranche) ob ich, wenn wir denn Kinder bekommen würden auch diese Auszeit für Waschlappen nehmen wollen würde.... Das fand ich echt sowas von daneben. Gut, ich war dann auch nur noch drei Monate bei dem Unternehmen, aber meiner Erfahrung nach tun sich besonder ältere Semester schwer mit Umstellungen...

Danke für den Link zur Zeit. Ich habe den Artikel von Fr. Newmark gelesen und was mir besonders ins Auge fällt ist, dass für diese Person JEGLICHE Kritik am Feminismus und Gender durch Hass auf Frauen, Unzulänglichkeitsgefühle, Panikmache und ähnlichem getrieben wird. Sie erwähnt mit keinem Wort legitime, sachliche Kritik an diesen Themen und genau das ist doch die Crux. Ich zitiere hierzu mal den 1. Kommentar unter dem Artikel:

Zitat:>>"Der neuste und mittlerweile beunruhigendste Trend ist aber die aggressive Polemik, die sich unter den Stichworten "Genderwahn", "Gender-Ideologie" oder "Genderismus" sammelt und gegen alles Mögliche richtet"

DAS schreiben Sie nach den ersten beiden Absätzen, in denen Sie jegliche Kritik an Gender Feminismus als unsachlich, rückwärtsgewand und von Haß getrieben bezeichnen?!

Bei Ihnen gibt es KEINE sachliche Kritik am Gender Feminismus, an der GenderForschung?!

Und Sie wundern sich, dass Menschen von einer "Ideologie" sprechen?

Was ist diese Abkapselung gegen Kritik denn sonst?

Eine Wissenschaft, eine humanistische Menscheneinstellung, eine fundierte Meinung braucht den OFFENEN Dialog nicht zu fürchten. Sie fürchten diesen anscheinend schon. Sie haben sogar in Ihrer Nomenklatur ein eigenes Wort dafür kreiert: "backlash". Was soll das sein "Backlash"?? Alles was gegen Sie ist ist rückwärtsgerichtet oder was? Die Entwicklung eigener Codes, eigener exkludierender (Herrschafts)Sprache ist übrigens auch so ein eindeutiges Indiz für eine Ideologie.

Nur Ideolgien haben Angst vor Kritik, nur für Ideologien ist jegliche Kritik verdammenswert. Zitat Ende.

Es mag ja durchaus einen weichen "Genderismus" geben, der notwendig und nützlich ist aber der wird regelmäßig von der harten Variante an die Wand gefahren, so hat es für mich den Anschein.

Hier noch ein Zitat aus dem Artikel:
"Sind wir, um es in ganz traditioneller weiblicher Manier zu formulieren, vielleicht selber schuld? Als wir aus "feministischer Theorie" und "Feminismus" "Gender Studies" gemacht haben, weil wir nicht mehr nur unsere Probleme, sondern auch die aller anderen Geschlechter ernst nehmen wollten, haben wir da übersehen, dass es eine Menge Menschen gibt, die gar nicht befreit werden wollen? Denen es nicht angenehm ist, darüber nachzudenken, dass die Dinge nicht so sein müssen, wie sie "immer" (also seit den 1950ern) waren? " Zitat Ende

Als ob unsere biologischen Enflüsse, die uns entscheiden "lassen" für was wir uns interessieren gerade mal hundert Jahre alt sind. Wie kurz denkt diese Frau? Auch die Terminologie: Menschen die nicht befreit werden wollen? Ja Herrgottsack (ups sexistisch ;-)) sind die Damen da denn die neue JesusIn?

Zitat aus dem Artikel:
Wir wollen euch nicht zu einer "Sekte" bekehren. Über ein bisschen Rückkehr zur klassischen Tugend der vernünftigen Mäßigung würden wir uns freilich freuen. Zitat Ende

Warum reden sie dann so als wären sie von einer Sekte die mich "befreien" will? Und hey, der letzte Satz ist richtig hinterfotzig (ups sexistisch), denn wer dreht denn ständig the Anti auf? Wohl kaum die breite Bevölkerung die kein Problem mit Manspreading hat....

http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-kulturelle-unterschiede
https://bonjourtristesse.wordpress.com/2015/03/30/ein-satz-mit-x-das-war-wohl-nix/
Deal with it!
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 31.07.15 19:38
Na die verschiedenen sexuellen Strömungen sind selbstverständlich nicht erst 100 Jahre alt, es geht um die Moralvorstellungen der 1950er, wobei ich schon den Eindruck habe, dass Dir das durchaus klar ist. Freut mich übrigens, dass Du bei diesem Thema nicht mehr ganz so aggro unterwegs bist, das steht Dir.

Ja, "befreien" ist unglücklich gewählt, aber es geht halt darum, dass die Gender Studies eben weiter gefasst sind und sich nicht ausschließlich auf Feminismus beziehen.

Du hast Recht, die Elternzeit bei Männern wird nach wie vor von vielen nicht akzeptiert. Wer sich aufrichtig für Gleichberechtigung einsetzt möchte in meinen Augen aber eben auch eine Akzeptanz für Männer schaffen, die sich um ihren Nachwuchs kümmern möchten. Es geht doch darum, diesen "Waschlappen-Gedanken" aus den Köpfen zu kriegen. Auch aus den Köpfen vieler Frauen.

Bei der Diskriminierung von Frauen sind die eigenen Geschlechtsgenossinen im Übrigen auch meistens ganz vorne mit dabei. Die hauen da zum Teil Machosprüche raus, das ist eine wahre Pracht. Die Kollegin, die gerade schlecht drauf ist hat dann garantiert ihre Tage und braucht endlich mal wieder nen Kerl etc.

Wenn wir einmal ehrlich reflektieren, so sind doch die wenigsten von uns wirklich von den hyperfeministisch durchtränkten Wortvergewaltigungen betroffen. Ich zum Beispiel kümmere mich beim Schreiben nur äußerst selten um die von Dir so polemisierte politische Überkorrektkeit. Und immerhin lebe ich vom Texten.

Manche Stilblüten finde ich wiederum total knuffig. Ich hab mich zum Beispiel total gefreut als in Wien zum ESC die schwulen und lesbischen Ampelmännchen/-frauchen mit ihren Heterokollegen um die Wette gefunkelt haben. Ich bin übrigens nicht lesbisch, falls das in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen sollte.


Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca

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