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Abwesender Träumer

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1 Tripberichte

  Geschrieben: 02.08.15 21:20
Überblick:
Der Trip fand gestern Abend bzw. heute Nacht statt. Heute morgen war ich noch völlig erschlagen von dem Erlebnis (im positiven Sinne) und hatte viele Gedanken dazu im Kopf. Ich muss sagen, dass ich jetzt im Laufe des Tages wieder einiges vergessen habe, aber dennoch versuche die Eindrücke möglichst detailliert aufzuschreiben.
Die zeitlichen Abläufe sind etwas durcheinander, weil ich manchmal nicht mehr genau weiß, wann was war.

Kurz zu meiner Person:
Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch, aber meine gute Stimmung wird immer wieder durch Rückschläge gestört, die aus unterschiedlichen Defiziten resultieren: Angst vor Niederlagen und Vermeidungsstrategien bei unangenehmen Aufgaben sowie daraus entstehende Depressivität, Antriebslosigkeit und ein leicht anknacksbares Selbstbewusstsein.
Ich weiß, dass das Leben wunderschön sein kann und dass ich grundsätzlich dazu in der Lage bin meine Ziele zu erreichen, aber irgendwie fehlt mir die "Energie", um dies tatsächlich so zu leben.

Diese Sehnsucht nach einem erfüllten und erfolgreichen Leben sorgt bei mir für ein großes Interesse an spirituellen Themen. Ich interessiere mich daher generell für alles, das quasi "mit der Welt außerhalb der realen Welt" zusammenhängt - so auch für Drogen.

Ich habe bereits einiges über LSD gelesen und kam dabei auch zum Thema "Hawaiianische Baby-Holzrose" (LSA) als legalen Ersatz dafür (es soll so ähnlich wirken).

Im Grunde ist dies meine dritte Einnahme der Holzrose.
Beim ersten Versuch habe ich im betrunkenen Zustand vier Kapseln von dem Präparat "Space-E" eingeworfen (war eine dumme Idee und sollte nicht unbedingt nachgemacht werden). Aufgrund des alkoholbedingten Katers war der Trip nicht wirklich schön. Mir wurde aber klar, dass das in einem vernünftigen Zustand sicherlich eine gute Erfahrung sein kann.
Bei meinem zweiten Versuch nahm ich drei der "Space-E"-Kapseln, aber ich merkte nicht viel.

Ich habe nun auf die natürliche Weise der Einnahme zurückgegriffen: Holzrosen-Samen, die ich zerkaute.
Es wird gesagt, man solle die erst in Wasser einlegen, damit man die Schale entfernen kann - da diese zu starker Übelkeit führen soll. Dafür war ich zu faul und da ich ohnehin nur eine kleine Menge einnehmen wollte, dachte ich mir, das gehe schon klar.

Da ich am selben Tag schon Kratom und Katzenminze zu mir genommen hatte (wo ich allerdings nichts von merkte) und grundsätzlich vorsichtig sein wollte, zerkaute ich zwei Samen (der Geschmack ist angenehm). Während ich auf die Wirkung wartete, las ich einige Erfahrungsberichte und mir wurde klar, dass zwei Samen doch sehr wenig sind und ich nahm noch zwei weitere. Ich greife hier jetzt vor, dass ich später nochmal zwei Samen zusätzlich nahm (als die Wirkung schon kam und ich mich wohl fühlte). Insgesamt habe ich also sechs Samen genommen.

Mir wurde mit der Zeit etwas schummerig, aber so richtig verspürte ich noch nichts von der erwarteten Wirkung. Ich fühlte Anklänge einer Übelkeit, die ich aber nicht als schlimm empfand. Mit der Zeit kam eine Art Betrunkenheitsgefühl (unsicherer Gang usw.).
Ich legte mich nach etwa 1,5 Stunden hin, um die Wirkung liegend zu spüren.

Irgendwann ging es richtig los: Ich hatte ein Gefühl des "Fallens" in mir (so, als ob ich mit einer Achterbahn irgendwo herunterfahre) und anfangs war mir das etwas unangenehm. Ich merkte, dass ich mir dieses Gefühl "schön denken" konnte. Wenn ich mich dagegen sträubte, war es unangenehm, aber wenn ich mir einredete "Das ist schön", dann wurde es auch richtig schön. Ich sagte mir "Ich will das jetzt genießen" und es war dann echt so, dass ich vor Freude gestöhnt habe. Es fühlte sich an, wie ein langer Orgasmus.
Ich verspürte auch eine Übelkeit, aber die konnte ich ebenso durch meine Gedanken in ein schönes Gefühl umwandeln. Beim Spüren des "freien Falls" bekam ich richtig Lust, irgendwann mal Fallschirm zu springen (was ich bisher für mich immer ausgeschlossen hatte) - da mir einfach klar war, dass ich durch meine Gedanken die Angst durch Freude ersetzen kann.
Da ich im 13. Stock wohne und befürchtete, ich könne auf die dumme Idee kommen vom Balkon zu springen, nahm ich mir fest vor, die Balkontür nicht zu öffnen. Das war aber keine richtige Angst, sondern nur eine Sicherheitsvorkehrung.
Ich tauchte tief in meine Gedankenwelt ein und wollte immer tiefer und tiefer "wegfliegen", aber ich blieb dann doch noch "in dieser Welt" (vermutlich kann man bei einer höheren Dosis "höher fliegen").
Ich erinnerte mich an unangenehme Dinge aus meiner Vergangenheit und konnte bildlich diese Szenen sehen. Dabei lösten sich einige "Lebenslügen" von Situationen auf, in denen ich etwas angestellt habe, aber dies danach immer abgestritten hatte - Jugendstreiche und peinliche Situationen. Anscheinend bewegen mich diese Vorkommnisse aber immer noch so, dass die Holzrose mich dahin brachte, mich diesen zu stellen. Das war auch gar nicht unangenehm, sondern löste die schlechten Gefühle. Auch hier spielte wieder mit rein, dass ich durch meine Gedanken schlechte in gute Gefühle umwandeln konnte.
Auch jede Bewegung, die ich machte, fühlte sich richtig gut an.

Irgendwann stand ich mal auf, um auf Toilette zu gehen. Das Wasserlassen fühlte sich extrem gut an.
Auf dem Boden des Badezimmers lag ein Handtuch, dass ich beim Ansehen "zerschmelzen" lassen konnte. Ich machte mir einen Spaß draus, alle Sachen anzustarren, so dass sich diese in meiner Wahrnehmung verformten.
Ich fühlte mich auch sexuell erregt und machte bei Youtube ein erotisches Video an (nichts Pornographisches, sondern einfach eine schöne Frau) und hatte einen ganz anderen Zugang zur sexuellen Erregung als sonst. Ich spürte einfach eine ganz besondere Verehrung für die attraktiven Frauen, die anders als reine Erregung war.
Ich sah, wie unordentlich es in meiner Wohnung ist, aber bevor mich schlechte Gefühle überkommen konnten, freute ich mich darauf, in den nächsten Tagen mal aufzuräumen, so dass es hier wieder gut aussieht.

Als ich am nächsten Tag wach wurde, merkte ich immer noch etwas dieses flaue, aber angenehme, Gefühl des "freien Falls". Ich war voller Freude über das Erlebte, aber fühlte mich auch ziemlich schlapp.
Den ganzen Tag war ich etwas träge und "matschig im Kopf", aber dennoch glücklich. Man kann diesen Zustand vielleicht mit einem Kater nach einer superguten Party vergleichen.
Das Denken fällt mir gerade etwas schwer, weshalb ich mich mit dem Verfassen dieses Textes auch etwas schwer tue und ansonsten heute keine komplizierten Sachen mehr machen möchte.

Fazit:
Bis auf die Schlappheit am nächsten Tag war das eine sehr angenehme Erfahrung, die ich mit der Holzrose gehabt habe.
Wichtig dabei war, dass ich mir bewusst vorgenommen habe, die Gefühle als angenehm zu empfinden und dann waren sie es auch. Wenn man sich dagegen wehrt und "am Boden" bleiben möchte, dann könnte das vielleicht echt unangenehm sein.
Ich habe auch das Gefühl, dass dieser Trip eine therapeutische Wirkung auf mich hatte. Ich meine, dass ich daraus noch mehr gelernt habe, dass man mit positiven Gedanken an Dinge herangehen sollte.
Mir wurden Szenen meiner Vergangenheit gezeigt, was zu einer Aufarbeitung veranlasst.

Ich denke, dass ich noch mehr von solchen schönen und hilfreichen Erfahrungen machen kann, wenn ich den Trip in nächster Zeit mit einer etwas höheren Dosis wiederhole.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
349 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 03.08.15 00:25
Hey Northfish!

Zunächst weise ich dich erstmal darauf hin das wir hier im Forum eine Funktion für Tripberichte haben. Du findest diese bei Drogen und Konsum - Tripberichte - Bericht schreiben... Dort kann dieser dann bewertet werden und über einen bereitgestellten Link kommt man dann zu einem automatisch erstellten Thread, wo dann über deinen TB diskutiert werden kann.

Das man vieles wieder vergisst kenne ich nur zu gut... Das ist ziemlich schade, aber das hat denke ich einfach damit zu tun, dass das Gehirn während eines Trips so viel verarbeitet und es unmöglich ist das gesamte Erlebte "abzuspeichern". Die geistige Reinigung durch Konfrontation mit Ereignissen aus der Vergangenheit ist auch eine tolle Sache, weswegen Psychedelika auch gute Therapiemittel sein können. Zudem kann man bei richtiger Anwendung auch unheimlich viel über sich selbst und die Welt lernen! Es freut mich, dass du deinen Weg in der Hinsicht gefunden hast. :b

LG
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
252 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.08.15 10:23
@yoksian
Er hat den Tb auch zusätzlich an der dafür vorgesehen Stelle gepostet.

@Northfish

Das zusätzliche Posten des tbs ist hier eig überflüssig, wenn du eine Diskussion über deinen Tb starten möchtest, kannst du das auf der Seite des Tbs, am rechten Rand unter der Bewertung.

Zum Tb:
Es macht auf jeden Fall Sinn, die Samen zu schälen. Damit fällt ein großer Teil der Übelkeit weg. Dazu legt man die Samen kurz in kaltes Wasser, dann lässt sich die dünne Schale einfach abkratzen.
Zusätzlich kannst du auch einen Kaltwasserauszug machen, dazu mörserst du die gewünschte Anazahl Samen möglichst klein und gibst sie zusammen mit Zitronensäure für 24h in ein Gefäß mit Wasser.
Nach 24h kannst du die Samen absieben, zurück bleibt dann das Wasser samt Wirkstoffen. Ich persönlich finde der Kaltwasserauszug ist definitv sinvoll, weil bei mir damit die Übelkeit gänzlich ausbleibt bzw. auf ein Minimum reduziert wird. Wenn ich die Samen direkt esse, muss ich mich nämlich früher oder später jedes mal erbrechen, bei einem Kaltwasserauszug fällt das Kotzen dann weg. ^^

Ingwer hilft übrigens super gegen die Lsa Übelkeit, ich kaue gerne kleine Scheiben davon, wenn mir mal schlecht ist. Damit lässt sich das Übergeben oft noch verhindern.

Ansonsten würde mich noch interessieren in welcher Dosis du das Kratom genommen hast, und wie es sich auf den Trip ausgewirkt hat. Ich denke das unangenehme ziehen in den Beinen wird dadurch besser?

house
Dr. House: "Good Thing I Brought My Axe-Cane "



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Abwesender Träumer

dabei seit 2015
2 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 03.08.15 13:14
@Mr House:

Wie gesagt, ich habe das leichte Gefühl von Übelkeit nicht als unangenehm empfunden. Ich konnte mir ja alle Gefühle "schön denken".

Die Einnahme von Kratom und Katzenminze hatte ich nur beiläufig erwähnt, da ich dies einige Stunden vorher eingenommen hatte und nichts davon merkte. Weil sich dadurch kein Rauschzustand einstellte, kam ich auch erst auf die Idee an dem Tag die Holzrosen-Samen einzunehmen.

Ich glaube, ich habe drei in Taschentuch eingewickelte "Batzen" des Kratom genommen (Maeng da "Thai Pimps"). Ich kann nur schätzen, dass es ca. 5 Gramm waren.
Ich muss dazu sagen, dass ich in der letzten Zeit recht häufig Kratom eingenommen habe und sich sicherlich schon eine Toleranz bei mir eingestellt hat, so dass ich im Moment nichts davon merke.
Es kann aber gut sein, dass das Kratom einen positiven Effekt auf mein "Set" hatte (also auf die positive Stimmung vor und während des Holzrosen-Trips). Vielleicht verhinderte das Kratom auch ganz konkret die Übelkeit und andere unangenehme Nebenwirkungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich ohne das Kraton nicht ganz so optimistisch auf den Trip einlassen können und er nicht so schön verlaufen wäre.

Mit der Katzenminze habe ich einen Tee aus etwas mehr als 5 Gramm gemacht, wo ich aber auch nichts von merkte. Ich kann aber nicht ausschließen, dass das einen Einfluss auf die Holzrose hatte.

Ein unangenehmes Ziehen in den Beinen habe ich gar nicht gemerkt - nur zeitweise eine Taubheit in den Armen (die aber nicht schlimm war).
 

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