LdT-Forum

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Abwesender Träumer

dabei seit 2013
12 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.11.15 09:38
Hey liebe LDT'ler.

Wenn ich z.B. durch mehrjährigen Konsum von DXM (einem NMDA-Antagonisten) quasi keine antidepressive Wirkung mehr dieses Medikamentes verspüre, kann ich dann mit einem NMDA-Agonisten die zusätzlich Ausgebildeten Rezeptoren die durch die Blockung dieses Kanals vom Hirn als Ausgleich entwickelt wurden wieder zügig abbauen und somit die Toleranz schneller senken?

Gibt es generell noch Methoden zur Toleranzsenkung?

Danke für die Antworten :)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
6 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.11.15 11:04
Hey, Hyperspaced

Das wäre in der Praxis keine so gute Idee, denn NMDA- Rezeptor-Agonisten sind dafür bekannt, ein gewisses neurotoxisches Potential zu besitzen. Sie können über einen massiven Ca2+-Einstrom den Zelltod ( Apoptose) auslösen.

Indem man NMDA- Analoga wie Ibotensäure in bestimmte Hirnareale (eines Tiergehirns) injiziert, lassen sich die Nervenzellen bestimmter Hirnareale gezielt auslöschen, wobei das Umgebende Gewebe, Axone zur Weiterleitung und Blutgefäße geschont werden. Dies wird in der Forschung etwa dazu genutzt die Funktionen bestimmter Areale besser zu verstehen.

Zu generellen Methoden:

Wahrscheinlich besteht im Moment ein geringes Interesse und somit wenig Erkenntnisse zu der Toleranzentwicklung bei NMDA -Rezeptor Antagonisten, da diese selten über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Würde mich aber auch sehr interressieren.

Noch genereller:
Es gibt schon Möglichkeiten, in die Toleranzentwicklung einzugreifen. Bei Morphin scheint sich die Toleranzentwicklung durch THC zu mindern.
--> http://jpet.aspetjournals.org/content/297/1/121.long


Liebe Grüße


 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
12 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.11.15 11:23
Ja ich hab auch davon gelesen dass DXM, die Toleranz von Opioden senkt. Leider weiß nur niemand in englischsprachigen Forums wie dass z.B. bei DXM gehen soll ausser mit einem langfristigem entzug. NMDA-Antagonisten scheinen generell die Toleranz enorm lang aufrecht zu erhalten und selbst nach 1 Jähriger Pause auch relativ schnell wieder aufzubauen. Außerdem scheinen auch alle NMDA-Antagonisten Kreuztolerant zu sein (PCP, DXM,Ketamin,MXE).

Mmh... da lohnt wohl wirklich nur ein Abschied nehmen von den NMDA-Antagonisten
 
Abwesender Träumer

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1 Tripberichte

  Geschrieben: 26.11.15 12:12
Ich hab vor kurzem von einem Prinzip gelesen, mit dem man wohl die Toleranz recht schnell sinken kann bzw man dadurch überaus sensibel auf seine Substanz reagiert.
Die Nummer nennt sich hormesis.

Es geht wohl darum, dass man von seiner eigentlichen dosis nur eine vergleichsweise sehr geringe dosis nen paar stunden vor der eigentlichen Applikation zu sich nimmt.
Durch diese ungewohnt geringe Dosis soll im Körper eine Art "Regenerationsprozess" ausgelöst werden, der dazu führt beim nächsten mal stärker auf die Substanz anzuspringen.

Gab dazu wohl auch ne Studie bzw auch mehrere userberichte aber mich drückts zum einen viel zu sehr in die kissen und zum anderen verfüge ich nicht über das entsprechende Hintergrundwissen um die Mechanismen vernünftig darzustellen.

Kannst dich ja mal drüber informieren, klingt für mich zumindest recht interessant.


"wenn unser wunsch nach Freiheit vom schmerzen größer wird als unser Wunsch, uns der Realität zu stellen, sind wir verdammt, ein Leben zu führen, das immer versucht, Veränderungen aus dem Weg zu gehen"
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
127 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 26.11.15 13:23
Erstmal zum Thema:

Wie schon erwähnt sind fast alle bekannten NMDA-Agonisten extrem neurotoxisch. Ausserdem möchtest du keine Überaktivität deines glutamergen Systems! Frag mal einen entzügigen Alkoholiker nach seinem körperlichem Empfinden, oder wie extrem psychische Spannungszustände bei einer (richtigen) Ketaminabhängigkeit dein Verhalten steuern...

Dazu kommt, dass DXM ja nicht nur als NMDA-Antagonist wirkt, sondern auch als SSRI und als Sigma1-Agonist wirkt. Zumindest letzteres könntest du durch Seroquel antagonisieren, aber dazu würde ich weder raten, noch eine Wirksamkeit vermuten.

Allgemein kann man sagen, dass sich Toleranzeffekte des Glutamatsystems sehr schnell auf- und wieder abbauen (einige Tage). Dauerhafte Veränderungen hast du eher durch den SSRI-Mechanismus zu erwarten, denn diese Medis wirken nachgewiesenermaßen auch dauerhaft durch veränderte secon-messenger-Mechanismen und sogar einer veränderten Genexpression!


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.11.15 22:04
Generelle Methoden für andere Stoffe, manche Leute sagen gesunde Ernährung würde ihre Toleranz senken. Da ist wahrscheinlich viel Wasser, (natürliches/echtes) Vitamin C, Ballaststoffe (zur Absorption), Eiweiß im Spiel.

Aber kein Garant dafür dass das jetzt überall klappt.
 

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