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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.02.16 12:03
Irreversibel - da paßt Dein Nick aber gar nicht, denn alles, was Du genannt hast, ist definitiv reversibel. Allerdings können Medikamente bestenfalls unterstützen. Nur Medis alleine sind sinnlos. Du bist dann uU von etwas abhängig, das gar nicht süchtig macht. Irre ... - aber sehr häufig. Nur wird's nicht als Abhängigkeit wahrgenommen. Erst dann, wenn ein Notfall eintritt und man im Urlaub das passende Medikament nicht bekommt, dann wird's plötzlich präsent, dann spürt man die Abhängigkeit.
Du hast mich da auf einen wichtigen Gedanken gebracht, Irreversibel, danke Dir dafür !
LG road

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.02.16 12:26
@Road
Verstehe was du mit meinem Nick. meinst, den habe ich aber nur deshalb gewählt weil, es meiner Meinung nach einer der genialsten Filme überhaupt ist :)
Wenn du ihn nicht kennst --> unbedingt mal ansehen!

Vielen dank :D freut mich wirlich, dass dir mein Post geholfen hat ( im weitesten Sinne gesehen :)
Lg
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.02.16 16:42
Ich für meinen Teil kann nur sagen das die Sucht sehr viel einfacher zu handhaben ist als die Abhängigkeit. Die Sucht, oder den Suchtdruck, kann man durch ablenkung ganz gut unterdrücken, da man einfach nicht an die jeweilige Substanz denkt wenn man was zu tun hat und sich auch fokussiert mit seiner Tätigkeit auseinandersetzt.
Anders ist es bei der Abhängigkeit. Diese sehe ich als großes Problem, denn während es bei der Sucht "nur" Kopfsache ist, ist es bei der Abhängigkeit nunmal auch so das der Körper sich meldet, da ihm die jeweilige Substanz im Kreislauf fehlt. Dies macht er halt durch Entzugserscheinungen klar. Das kann man nicht mal ebend durch Sport oder sonstige ablenkung unterdrücken. Denn der Kopf weiß das es ihm und dem Körper direkt wieder gut gehen wird wenn ihm die Substanz zugeführt wird.
Ab wann der Körper sich nach der Substanz sehnt und in welchem Ausmaß er dies tut ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden. Auch kommt es sehr auf die Substanz an, nach der man süchtig ist. Ich für meinen Teil bin echt krass süchtig nach Heroin oder dissoziativen Substanzen, aber weiß das mein Körper sich nach einer gewissen Zeit des Dauerkonsums nach dieser Substanz in seinem Kreislauf sehnt. Deswegen halte ich gewisse Pausen ein damit es "nur" bei der Sucht bleibt und es nicht zu einer Abhängigkeit kommt. Vor allem weil es bei vielen Substanzen nach einer gewissen Zeit ebend extrem schädlich werden kann. Wenn mein Kopf mir dann mal wieder sagt das es doch schön wäre ein Blech zu rauchen, ich aber vor kurzem erst ein paar Tage hintereinander Heroin geraucht habe, sehe ich zu das ich schnell eine Tätigkeit finde mit der ich mich soweit beschäftigen kann, das dieses Suchtdenken in den Hintergrund tritt.
Es ist halt ein schmaler Grad zwischen Sucht und Abhängigkeit. Nach sauren Gummibären bin ich z.B. auch süchtig. Shame on me. ;)
Das ist zumindest mein Standpunkt zu diesem Thema, natürlich könnte ich noch viel mehr dazu schreiben und weiter ausholen, aber das wichtigste habe ich meiner Meinung nach gesagt.

Lg Eule
Wir kommen durch den Schornstein rein wie Santa,
doch wir haben Hochsommerzeit und keinen Dezember!
Du studierst gerade Jura im sechsten Semester,
doch heute gibt es Bordstein in deiner Mensa!
Traumländerin

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  Geschrieben: 17.02.16 21:56
Hey Eule :)

Interessant, mir geht es da genau anders herum. Der körperliche Entzug, so empfinde ich das, vergeht ja nach einiger Zeit. Bei meinem Heroinentzug ging es mir nach ca. 5 Tagen deutlich besser. Mein Kopf spinnt jedoch immer noch herum und das nach mehr als sechs Monaten. Ich hab manchmal so Suchtdruck, dass ich mich auf nichts konzentrieren kann. Körperlich merke ich jedoch gar nichts mehr. Die knappe Woche war überschaubar, wann das Kopfkino aufhört kann ich für mich nicht einschätzen. Manchmal ist ne gewisse Zeit Ruhe und dann geht es wieder los und beschäftigt mich den ganzen Tag. Das ist ja auch das, woran die meisten scheitern. Zumindest die, mit denen ich drüber geredet habe. Die haben unzählige Male entzogen, aber der Kopf hat sie immer wieder verrückt gemacht und sie sind rückfällig geworden.

Mich persönlich macht das Kopfkino weitaus mehr kirre, als der körperliche Entzug. Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass das jemals komplett aufhört. Ich erinnere mich halt oft daran, wie angenehm ich die Wirkung fand und wie sehr ich sie mochte. So unterschiedlich sind Menschen wohl :).
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.02.16 09:22
Irreversibel schrieb:
Verstehe was du mit meinem Nick. meinst ...


Du hattest danach gefragt, ob ein Problem reversibel sei, also vergeht. Da fiel mir Dein Nick auf, irreversibel, genau das Gegenteil meiner "Diagnose". Lies mein Post nochmals, und Du wirst lachen ;-)
LG road
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 23.02.16 20:55
Mir hat die Sucht anfangs geholfen zu überleben,ich hatte die Wahl zwischen mich umbringen oder meine Gedanken zu betäuben.
Ich habe mich bewusst oder unbewusst für die Sucht entschieden.

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.02.16 12:24
Avalon, das ist interessant. Könntest Du es noch etwas vertiefen ? Warum hattest Du Selbstmordgedanken, warum bzw wie hat Dir die Sucht geholfen ? Und was bedeutet "anfangs" ?
Danke im Voraus für Hinweise ;-)

Eine andere Facette des Ganzen beschäftigt mich gerade, darum wäre ich für entsprechende Erfahrungen Anderer dankbar:
Es geht um so etwas wie eine Steigerung der Sucht durch die Angst vor dem Turkey.
Beispiel: Ich habe eine Menge H liegen, bin also bestens versorgt. Bitte Fußzeile beachten, ich erzähle immer nur Dinge, die zumindest 10 Jahre her und damit verjährt sind.
Ich weiß, daß ich um 15:00 Uhr irgendwo hin muß. Also bau' ich mir um 2 einen Hacker, um 1/2 3 den nächsten und um 3/4 3 noch einen, um sicher zu sein, unterwegs nicht einzugehen. Tja, und weil diese Angst so groß wird, muß ich mir fünf Minuten vor dem Weggehen noch einen extragroßen Schuß geben. Das sind Tatsachen, wenn man so richtig d'rauf ist, daß Toleranz nur mehr ein Wort ohne Bedeutung ist, dann verträgt man Unmengen, ohne daß sich Wesentliches tut.
Diese Angst vor dem Affen ist ja geradezu hirnrissig, aber sie ist vielfach präsent. Ich beobachte das seit Jahrzehnten.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ? Und wenn ja, gibt es bei Euch irgendwelche Besonderheiten ?
Ich bin dankbar für jeden Hinweis.
LG road
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 26.02.16 14:02
Ich kenne das Problem nicht im Bezug auf H oder eines Entzuges, aber bei Amphetaminen kenne ich das nur zu gut. Man legt sich was zurecht, zieht das weg weil man in 30 Minuten los will. Dann macht man sich langsam fertig und denkt nebenbei "Ach, da geht noch eine!" und legt sich die nächste zurecht... Dann, kurz bevor man los will, knallt man sich gleich nochmal 2 Lines rein.
Also da seh ich so meine Suchtprobleme. Amphetamine sind da besonders schlimm, kosten ja fast nichts. Auch bei Benzos habe ich das ganze schon paar mal gehabt, aber war nie abhängig von Benzos oder Amphetaminen.. Immer nur übelst süchtig.
Hab auch noch keine Möglichkeit gefunden das zu unterdrücken, ausser meiner Freundin den Schlüssel zu der Truhe zu geben, wo ich Ziehbesteck etc. aufbewahre. Dann komm ich nicht dran, auch nicht wenn ich will. Nur wenn ich zuvor nicht übertrieben habe oder noch gar nichts konsumiert habe. Also mein Suchtverhalten oder wie man das auch immer nennen mag, ist wirklich sehr stark. Bei Heroin habe ich das Problem nicht mehr, da wird eingeteilt, aber wahrscheinlich nur weil ich einen Heroinentzug hinter mir habe und die Scheiße nicht nochmal durchmachen will. Da ist der Respekt dann der entscheidende Faktor.
Der Turn ist dann auch nicht mehr angenehm auf Dauer, sondern macht man sich dann quasi nur noch gesund. Dafür ist mir Heroin zu teuer und die Wirkung zu angenehm, als das ich sie mir nochmal kaputt machen will.

lg Eule
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.03.16 21:07
Hallo,Um das zu vertiefen müssste ich lange ausholen,aber kurz erzählt..
Mir ist etwas im leben passiert wo ich nicht mit umgehen konnte.Ich wusste weder ein noch aus.
Jeder Tag war für mich eine Qual und ich hatte keinen Menschen den ich mich anvertrauen konnte oder wollte und meine Eltern hätten es auch nicht verstanden ..glaube ich .Sie hätten mir helfen können indem Sie mir Geld geben konnten und ich woanders ein neues leben hätte anfangen können.
Und mich umbringen dazu war ich zu feige,aber ich wollte diese Gedanken aus meinem Kopf raus bekommen und Heroin ist eine Droge die einen alles vergessen lässt.Darum habe ich mich für Heroin entschieden--ich wüsste nicht ob ich heute noch leben würde,wenn ich damals nicht angefangen hätte mit Heroin.Es hat mich einfach"Umarmt und mir warmes Gefühl gegeben",meine Probleme waren noch da ..klar..aber Sie standen nicht mehr an erster Stelle --sondern wurden vom Heroin verdrängt.Ich bin nicht zufällig in die H-Szene "reingerutscht" ich wusste genau was ich tat.Für mich war es besser sich jeden Tag um Heroin zu kümmern als über meine Probleme zu grübeln.
Ich schreibe gerade an einem Lang-Zeit-Bericht,Später habe ich Heroin gelebt.Ich habe mich z.B .selber beim Fixen gefilmt,oder fand es aufregend mir auf dem Bahnhofsklo ein Schuss zu machen :oder vor der arbeit auf die Krankenhaus-Toilette zu gehen und mir dort einen Druck zu machen(Der Portier grüßt mich heute noch)--aber das hat sich alles erst später entwickelt-Ich habe damals mit Nase ziehen angefangen,weil ich nicht spritzen konnte--Heute würde ich niemals rauchen oder sniefen .nur mit Nadel ,weil ich mir sage(total blöd)ein Junkie spritzt und wir sind ein elitärer -Kreis von Menschen(aber diese Gedanken kamen erst alle später).Wenn du möchtest kann ich der per Mail mehr schreiben.weil alles kann ich hier nicht schreiben ..wäre nicht gut
Avalon
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 16.04.16 15:21
hey road . wie sieht es denn mit dem gedanken an die priorität aus ?
also was hat vorrang ?
macht man nich daran aus , wie schwer eine sucht ist ?
odewr wie viel man konsumiert?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.05.16 11:56
Gerade eben fand ich das Abstrakt zu einer Studie über Burnout. Damit hatte ich ja im vergangenen Jahr zu kämpfen und ganz 'raus bin ich heute noch nicht.
An diesem Abstrakt fiel mir zum wiederholten Male auf, daß Burnout und Drogensucht etliche Ähnlichkeiten haben.
Wer mag, soll es sich durchlesen, es ist interessant und öffnet uU den Blick zu neuen Erkenntnissen, so wie es bei mir der Fall war.
Ich muß das Ganze erst durcharbeiten, die ganze Studie suchen und finden, denn da sind vielleicht noch mehr interessante Dinge d'rin, die ich dann möglicherweise in meine "Arbeit" über die Sucht einfügen werde.
LG
road

Spoiler:
Christian Kuhring, B.Sc. Business Administration, FOM Essen, WS 2012/2013 | 1
Bournout-Syndrom
Engl. (to) bourn out = „ausbrennen“
Zustand extremer emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit
Endzustand einer Entwicklung, welche mit idealistischer Begeisterung (z.Bsp. Job) beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie (Teilnahmslosigkeit, emotionslos) psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität sowie einer erhöhten Suchtgefahr führt.
Das Bournout-Syndrom ist international nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung.
Historie
Begriff tauchte wiederholt in den 1970er Jahren in den USA im Zusammenhang mit Pflegeberufen auf.
Erste wissenschaftliche Arbeiten 1974 von amerik. Psychologen Herbert Freudenberger und 1976 von der Sozialpsychologien Christina Maslach.
Dabei wird das Bournout-Syndrom als Reaktion auf chronische Stressfaktoren im Beruf zurückgeführt. Es hat drei Dimensionen:
1. Persönlicher Aspekt: Eine große Erschöpfung durch fehlende emotionale und physische Ressourcen;
2. Zwischenmenschlicher Aspekt: Gefühle des Zynismus und der Distanziertheit von der beruflichen Aufgabe;
3. Selbstbewertung:
Ein Gefühl der Wirkungslosigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit.
Seit den 1990er Jahren wurde der Begriff auch in Zusammenhang mit anderen Personengruppen gebracht, wie z.Bsp. Politiker, Sportler Forscher und Langzeitpflegende kranker Angehöriger.
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz schätzte 2010 die volkswirtschaftlichen Folgekosten des Burnout-Syndroms in der EUR auf ca. 20 Mrd. Euro.
Christian Kuhring, B.Sc. Business Administration, FOM Essen, WS 2012/2013 | 2
Symptome
Auf Grundlage des weltweit eingesetzte Maslach Burnout Inventory (MBI) lassen sich drei Kategorien der Symptome aufgliedern:
1. Emotionale Erschöpfung:
Resultiert aus einer übermäßigen emotionalen oder physischen Anstrengung; Betroffenen fühlen sich schwach, kraftlos, müde und matt. leiden unter Antriebsschwäche und sind leicht reizbar.
2. Depersonalisierung:
Auf diese Überlastung reagieren die Betroffenen mit einer Distanz zwischen sich selbst und ihren Klienten (Kollegen, Patienten, Kunden etc.). Sie erscheinen zunehmend gleichgültig und entwickeln teilweise eine zynische Einstellung ggü. diesen Mitmenschen. Sie konzentrieren sich nur noch auf den sachlichen Aspekt der Beziehung , so dass die Arbeit nur noch eine unpersönliche, emotionslose Routine darstellt.
3. Erleben von Misserfolg: Die Betroffenen haben oft das Gefühl, dass sie trotz Überlastung nicht viel erreichen oder bewirken können. Es mangelt an Erfolgserlebnissen. Sie verlieren den Glauben an den Sinn ihrer Tätigkeit.
Phasen des Burnout-Syndroms:
1. Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen
2. Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
3. Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
4. Überspielen bzw. Nichtbeachtung innerer Probleme und Konflikte
5. Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an früher wichtigen Dingen wie Freunde/Hobbys
6. Verleugnung entstehender Probleme; Absinken der Toleranz und Geringschätzung anderer Personen
7. Rückzug fast sämtlicher sozialer Kontakte
8. Offensichtliche Verhaltensänderung: größer werdendes Gefühl der Wertlosigkeit und ggf. zunehmende Ängstlichkeit
9. Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und anderen Mitmenschen;
Das Leben verläuft nur noch funktional und mechanisch.
10. Innere Leere und Versuche, diese durch Überreaktionen zu kompensieren oder zu verschleiern, Bsp. Sex, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen
11. Depression verbunden mit Apathie und Hoffnungslosigkeit
12. Erste Gedanken an Suizid, Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs.
Christian Kuhring, B.Sc. Business Administration, FOM Essen, WS 2012/2013 | 3
Ursachen
Modell des Ungleichgewichts zwischen Anforderungen („Energieverbrauch“) und Ressourcen („Energiequellen“) > ERI = effort-reward imbalance model von Johannes Siegrist.
Anforderungen:
- Aufmerksamkeit und Konzentration unter Zeitdruck
- Emotional belastende Situationen und Verhalten
- Körperliche Anspannung und Anstrengung
- Zunehmende Komplexität und steigende Ansprüche
Ressourcen:
- Wertschätzung und gute Beziehungen
- Erfolgserlebnisse und Feedbacks
- Gestaltungsmöglichkeiten, Kreativität und Einfluss
- Persönliches Wachstum, Lernen und Ethik
- Notwendige Kompetenzen: Selbststeuerung, Selbstmanagement, Umsetzungskompetenz
Burnout-Vorbeugung
Modell der Selbststeuerung von Howard Gardner mit den drei fundamentalen Fragen:
1. Wer bin ich?
. Eigene Identität und Persönlichkeit festigen
. Kompetenzen ausbauen
. Talente und Stärken entwickeln
. Selbstbild mit Fremdbild abgleichen
2. Was will ich?
. Werte und Vision leben
. Ethische Prinzipien beachten
. Berufliche Ziele / Karriere klären
. Private / soziale Ziele festigen
3. Wie erreiche ich effizient meine Ziele?
. Analytisches Denkvermögen anwenden und fördern
. Umsetzungskompetenzen trainieren
. Emotionale und praktische Intelligenz entwicklen


Konsumon - erstmal sorry wegen der Verspätung, Dein Post ist meinem Radar offenbar entgangen.
Deine Frage verstehe ich so nicht ganz, könntest Du sie etwas präzisieren ?
LG road
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 15.05.16 08:56


Konsumon - erstmal sorry wegen der Verspätung, Dein Post ist meinem Radar offenbar entgangen.
Deine Frage verstehe ich so nicht ganz, könntest Du sie etwas präzisieren ?
LG road[/quote]


Hey Road, also ich halte meinen Punkt für einen sehr sehr relevanten und auch gewichtigen Punkt in der Analyse ,Erörterung und Klassifierierung beim Thema Drogen und Sucht und finde das Metaargument zieht sich durch alle Bereiche.
Ich meine damit zum Beispiel mir der Priorität , wie wichtig isr mir der konsum im allgemeinen.
Ist meine Priorität zu konsumieren so hoch, das ich dinge bvernachlässige, die eigentlich wichtig oder lebensentscheidend wären? wie hoch ist die Priorität,so hoch das ich weiter saufe obwohl ich eine Leberzirrose habe ?
Oder entwickelt man in der Sucht ein anderes Prioritäts bewusstsein oder hat es bestenfalls von anfang an, sodass ich erst zur schule gehe und dann arbeiten , oder das ich nicht die beziehung mit meiner freundin gefährde?
KOnsumiere ich aufgrund hoher priorität ewas obwohl man vorher weiß das das verheerende geasundheitliche probleme habe nach sogar vielleicht einem extremen" rausch ? es tut mir leid das ich mich so unpräzise ausdrücke hab grad 30mg diaz und subu drin......
Aber hoffe das dir das weiterhilft , werde das dembnächst nochmal aussführen und würde gerne in einem dankesatz im buch mitgenannt werden, falls men vorschlag so gut sein sollte. Finde auch das er das ist, wenn ich mir ALLE anderen beiträge im thread zu dem thema so lese.
icht das sie schlecht sind nur meiner viel viel relevanter zur klassiziuerung einer sucht.

PS: ich adde dich und wir können uns gerne mal über email ausführlicher austauschen, wenn ich einen anderen pegel habe ;)

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.05.16 16:11
Konsumon, danke für die Klarstellung.
Daß die Droge im Extremfall volle Priorität hat, das zeichnet die Sucht ja aus, das ist das Wesen der Sucht im Innersten !
Mit anderen Worten, es geht so gut wie jeder davon aus, wenn er von Sucht spricht. Darum hast Du vielleicht weniger darüber gelesen in dem Thread, als Du erwartetest.
Diese Basics der Sucht sind schon lange abgearbeitet.
Mein Buch wird übrigens vermutlich nicht erscheinen, zumindest nicht, bevor mich das Zeitliche gesegnet hat. Es sind aktuell tausende Notizen und einige skizzierte Kapitel - unter anderem das der Definition, wozu eben die von Dir angesprochene Priorität gehört. Angedacht ist es übrigens nicht als in irgendeiner Weise wissenschaftlich fundiert, es soll eine Art Lesebuch werden, wobei ich das Wort Buch verwende, um nicht längere Erklärungen abgeben zu müssen, auch wenn's kaum jemals in gebundener Form vorliegen wird.
Wenn ich aus Beobachtung der Praxis und der Realitäten über die Sucht schreibe, dann gibt es ganz bestimmt unendlich viele Besserwisser, die mit wissenschaftlichen Theorien daherkommen, die allesamt nichtig sind. Die Sucht ist ein Thema, an das sich offenbar noch kaum jemand so direkt herangewagt hat - vermutlich aus den selben Gründen wie ich mich weigern würde, meine Ergebnisse drucken zu lassen. Teilaspekte wurden und werden untersucht, aber nicht das Ganze.
Erfahrungsbasiertes Wissen läßt sich selten mit der wissenschaftlichen Betrachtung vereinbaren. Wissenschaft ist in Bereichen, wo es um die Psyche geht, ein äußerst fragwürdiges Werkzeug. Physik, Chemie etc, da ist sie allemal sinnvoller und zielführender.
Alleine mein Ansatz, daß die "Bekämpfung" der Sucht über Psychotherapien in den meisten Fällen völlig sinnlos ist, würde einen Aufschrei in der "Wissenschaftsfraktion" auslösen. Philosophie ist das Schlüsselwort ! Ohne gefestigte Lebensphilosophie hilft einem auch der beste Therapeut nichts, denn der "behandelt" nur krankhafte Strukturen und kümmert sich keinen Deut darum, ob jemand vielleicht heavy mit Drogen begann, bevor er eine belastbare Weltanschauung aufgebaut hat ...
Da wird nur gezielt auf Psychosen und andere Defizite eingegangen und der Patient genauso orientierungslos wieder auf die Menschheit losgelassen, wie er es zuvor war. Die Folgen sind bekannt - Rückfall, oft noch viel schlimmer als zuvor.
Zwei andere meiner Bücher sollten schon vor 20 Jahren in Druck gehen, da habe ich zurückgezogen, nachdem der Verlag mich ein Jahr lang hinhielt. Ich lasse mich aber nicht hekerln, wie man so schön sagt, denn ich schreibe nicht, um "Buchautor" in meiner Biografie stehen zu haben, sondern um Dinge hauptsächlich für mich zusammenzufassen. Die beiden angesprochenen Bücher (geschrieben hab' ich ja viel mehr, nur die beiden habe ich dem Verlag vorgelegt) kursieren als Kopien in Kreisen von Interessierten und sind dort erstaunlich weit verbreitet. Das Thema ist aber ein ganz spezielles, das nichts mit Drogen zu tun hat.
So, und um nicht weiter vom 100sten ins 1000ste zu kommen, werde ich da Schluß machen.
Übrigens: Wenn ich etwas von jemandem zitiere, dann erwähne ich das immer, auch wenn das Ganze kaum veröffentlicht werden wird.
LG road

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.05.16 14:53
Road schrieb:
Es geht darum, wie die Sucht betrachtet wird, wie der Einzelne damit umgeht. Dazu brauche ich viele Infos, auch und speziell aus jüngeren Generationen. Jeder ist gerne eingeladen, hier seine Sicht darzulegen.
Eine Bitte habe ich aber - zuvor nachdenken bitte ! Das tut gut, denn sich bewußt mit dem Thema Such auseinanderzusetzen, das hat noch niemand geschadet, der damit irgendwie zu tun hat.
(...)
Es geht mir in erster Linie darum, wie Sucht empfunden und wahrgenommen wird und welche Strategien dagegen Anwendung finden.


"Sucht kommt von suchen". Es gab eine Zeit, da fand ich diese Aussage genial. Mir fiel aber als ich älter wurde auf, dass das auch nur auf deutsch funktioniert. Ziehe ich eine andere Sprache heran, zum Beispiel Englisch, funktioniert es nicht mehr. Addiction finde ich eh passender. Hat was von kleben, dranhaften. Genau so empfinde ich Sucht. Als würde ich an der Substanz drankleben.

Was geholfen hat? Der Entzug, sicherlich. Stationär mit Gruppentherapie, dann auch ambulant, also das clean bleiben. Und sportliche Betätigung hat auch sehr vieles besser gemacht, eigentlich alles besser gemacht. Dadurch kam es zur Ernährungsumstellung und dazu, meinen Körper wieder wahrzunehmen. Sport und Ernährung sind meine besten Schutzfaktoren vor einem Rückfall. Wer so gewissenhaft veranlagt ist wie ich, dem wird auch eine Arbeitsstelle gut gegen die Sucht helfen.

Substanz-Missbrauch, was ja Sucht letzen Endes ist, kostet mich viel Geld und Kraft und geht auf Kosten meines Körpers sowie langfristig auf meine kognitiven Fähigkeiten. Es mag sein, dass ich durch hochsensible Wahrnehmung überhaupt erst an Substanzen herangekommen bin und diese aufgrund eines breiteren Horizonts genommen habe - aber nach dem langfristigen Konsum war nichts mehr von dieser Wahrnehmung übrig, es war alles nur noch stumpf und unscharf.

Sucht hat ganz zentral etwas mit Konditionierung zu tun, mit der Antwort auf einen Reiz. Hunger? Substanz. Langeweile? Substanz. Ärger? Substanz. Alles was um mich herum geschieht wird nur noch mit einer Sache quittiert, ruhig gestellt, muss heran: die Droge! Und dafür würde ich einfach alles tun, alles aufgeben, alles sagen. Naja vielleicht mit Einschränkung alles - ich würde definitiv verhandeln so gut ich kann, alle Kenntnisse einsetzen um mir das zu ermöglichen was ich brauche: die Substanz! Sie wurde zu meinem heiligen Gral.

Anfangs war es ja noch, weil ich so einen guten Zugang zu meiner inneren Welt bekommen konnte. Mein Innenleben war strahlender, farbiger und so faszinierend. Meine Gedanken kamen mir so genial vor, die Gespräche waren so viel interessanter. Durch wiederholten Konsum wurde ich süchtig und durch die Sucht verarmte aber meine Innenwelt. Den Teufelskreis zu durchbrechen war zwar nicht das beste, was in meinem Leben passiert ist, aber es hat mein (Er-)Leben gerettet.

Das hört sich nach happy end an, ist es vielleicht ein Stück weit auch - Tatsache ist jedoch, dass ich immer süchtig bleiben werde und ich in bestimmten Intervallen immer mal wieder die Empfindung eines "Mangels" haben werde und die Gefahr eines Rückfalls und dass die Gefahr besteht, dass aus Drogen zu vermeiden ein Lebensstil werden könnte. Nein, ich bin nur in jenen Momenten unabhängig, wo ich es aus Lust an der Sache heraus tue und nicht um einer Sucht zu entgehen.


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 27.05.16 22:19
Möchtest du mit uns teilen um welche Substanz(en) es ging und wie dein Verlauf dabei war Stella?
„Ich bin nicht glücklich weils vorbei ist, es ist vorbei weil ich jetzt glücklich bin“
Degenhardt

"Mit Ehrlichkeit kommt man nicht weit, doch ohne Ehrlichkeit kommt man nicht nah"
Maeckes

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