LdT-Forum

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AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 26.03.16 08:02
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Neuronengewitter, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 26.03.2016.

Diese Diskussion wurde am 26.03.2016 von lucyeins11 gestartet.


 
Ex-Träumer



dabei seit 2015
84 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.03.16 08:06
10/10 Klasse!!! ein sehr ausführlicher und emotionaler Bericht. In Bruchteilen hatte ich das Gefühl du schreibst aus meinem Leben. Wünsche dir weiterhin alles gute!!
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.
- Albert Einstein -
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
103 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.03.16 11:11
Sehr guter Bericht.
Wie konnten sie dich in der Forensik unterbringen, obwohl du nicht mal ne Straftat begangen hast?
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein

Anonym
  Geschrieben: 26.03.16 15:56
zuletzt geändert: 26.03.16 16:42 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 4 mal geändert)
Spliff Turner schrieb:
Wie konnten sie dich in der Forensik unterbringen, obwohl du nicht mal ne Straftat begangen hast?


Im Jugend-Maßregelvollzug werden z.t. auch "normale" Kassenpatienten (nicht nur §126a/63/64er) untergebracht, die als besonders gefährdend gelten. Ich weiß nicht, ob es viele solche "Mischstationen" in der Bundesrepublik gibt. Kann dir auch nicht erklären, warum gerade ich dort gelandet bin. Es war eine prägende Erfahrung.
Spoiler:
Immerhin lernte ich dort meinen heute besten Freund kennen, der Stimmen gehört hat, die ihn ein Auto haben anzünden lassen. Daraufhin hat er einen §126a und in der lang auf sich warten lassenden Verhandlung einen §63 bekommen. (Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Brandstiftung, Sachbeschädigung.) Nach 2,5 Jahren Unterwürfigkeit und dem Personal "nach dem Mund" reden, ließ man ihn frei. Weitere 3 Jahre stand er unter einer Art Führungsaufsicht durch die Forensikambulanz und hatte etliche Auflagen. (Durfte nicht mal ein Bier trinken.)

Und da ist er noch gut bei weggekommen. Es gab dort einen Dieb, der 4 Jahre exclaim wegen Ladendiebstählen saß (Kleptomane). Er hatte immer wieder in begleiteten Kleingruppen - Ausgängen in Geschäften geklaut.


Auch wenn es irgendwo ungerecht ist, die erste Zeit die gleichen Rechte wie ein Pädophiler zu haben und die meiste Zeit genauso behandelt zu werden. Die Methoden auf forensischen Stationen sind noch mal ganz andere als auf einer gewöhnlichen geschlossenen, wie ich gelernt habe. Auf der Geschlossenen wird man größtenteils in Ruhe gelassen. Auf der Forensik hingegen sind sie den ganzen Tag an dir dran, wollen dich brechen, aus der Reserve locken und dann nach ihren Vorstellungen neu zusammensetzen. Hier geht es um die Resozialisierung gefährlicher Straftäter. Und bei manchen ist dieses "break and remake" vielleicht nötig.

Es sind je nach Stufe (rot, gelb, grün - je nach Gefahrenpotenzial) die Patienten in besonders gesicherten Bereichen der Station untergebracht, wo fast jeglicher Besitz weggesperrt und nur auf Anfrge herausgegeben wird, Duschgel z.B. In rot kann man z.t. nicht ohne Aufsicht Duschen.
Zum Glück war ich nicht lange in rot (immer mind. 2 Aufpasser für 5 Pat. - Pflicht), kam dann nach gelb (mind. 1 Aufpasser für 6) und aufgrund von Diskrepanzen mit einem Vergewaltiger auf meinem Zimmer relativ schnell nach grün gekommen. Dort konnte man auch mal kurz alleine gelassen werden und man hatte die meisten "Freiheiten". Trotzdem war während der Mittagsübergabe und Nachts "Einschluss". Wenn man nachts pinkeln musste, wurde man von 2 Aufpassern rausgelassen und dabei beaufsichtigt.

Im Ausgang musste man sich, wenn man das max. von 3 Std. hatte, nach jeder Stunde an der Schleuse melden. Ein Stadtgang war also zeitlich ziemlich unmöglich, obwohl es so eine schöne Stadt war.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.03.16 16:53
hand aufs herz. ist das pepp wirklich im klo gelandet?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.04.16 17:46
Ersetze doch einfach "Drogenpsychose" durch "drogeninduzierter psychotischer Zustand"
Ist von der Diagnostik her Welten voneinander entfernt und spielt der subjektiven Spiegelung enorm in die Hände!
chaos is a ladder
Anonym
  Geschrieben: 05.04.16 21:52
Wenn du wirklich damit aufhören wolltest hätteat du garnixhts angenommen.
Ich mache doch keinem auf der mir drigen bringt, wenn ich dochnwieder clean werden will. Diggah, ich wünsche dir nur das beste und glaub an dich
 
Anonym
  Geschrieben: 06.04.16 18:52
zuletzt geändert: 09.04.16 18:14 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Das Pep ist nicht im Klo gelandet. War irgendwo zu erwarten.

Eigentlich will ich auch nicht wirklich vollständig von Stimulanzien wegbleiben, weil man sie sich hier und da und überall zunutze machen kann. Wenigstens etwas Guarana und Kolanuss bzw. Kaffee und grünen Tee nehme ich gelegentlich ein. Ich genieße den Zustand, wenn das Gehirn auf hochtouren läuft.
Ich weiß aber auch, wieviel einem die "härteren Kaliber" in diesem Bereich abverlangen.
Sie sind die produktivsten, aber man spielt man mit seiner Gesundheit.
Ich will nicht reich werden, wie die Wallstreet-Kokser. Der Reichtum an Gedanken unter diesen Substanzen ist ausreichend. Sie geben einem das Gefühl, am Leben zu sein.

Vielleicht steige ich auf Ephedrin für Gelegenheitskonsum um, statt alle paar Wochen ein Amphie-Rückfall. Lässt sich das besser kontrollieren, weniger Craving? Wahrscheinlich schon, wenn man es nicht in Reinform rupft, oder?
 
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 24.11.16 21:32
Hey, erst einmal danke für deinen Bericht :) Dieser liegt ja nun schon etwas zurück und ich wollte mal deinen aktuellen Stand erfragen?

Pepps ist für mich nun auch schon lange ein Begleiter und langsam nervt es mich nur noch an. Ich habe kein bock mehr drauf und trotzdem schaff ich es nicht längere Pausen zu lassen. Mein Partner konsumiert leider auch sehr viel und auch durch treffen mit Freunden triggert man sich eigentl. immer wieder gern gegenseitig an :D.

Für mich ist es einfach nur noch Zeitverlust (die Abläufe auf Partys/Afterhours sind doch immer die selben, man macht viel und schafft irgendwie trotzdem nichts) und öfters grüßt auch der Psychokater (neg. Gedankenkreisen).

Klappt es mit Guarana und Kolanuss gut? Wäre ja zumin eine Idee, um auf einen ähnlichen Zustand zu geraten und am Gruppengeschehen weiterhin teilnehmen zu können. Gleichstehend ist natürl. auch der nasale Konsum ein kick und ein trigger Aspekt.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 25.11.16 14:07
habe auch sehr lange speed benutzt um "mehr" zu schaffen.
letztendlich schafft man nicht mehr wegen der regenerationsphase.
muss man erstmal checken, dann hängt einem das zeug von alleine zum hals raus. mitlerweile ekle ich mich regelrecht und kann sehr gut nein sagen, auf besagten sessions^^

guck dir die leute ein paar mal nüchtern an, besseres mittel zum abgewöhnen gibts nicht. also du bleibst nüchtern und guckst dir den taubenschlag dann mal an. so lange bis sie wieder runterkommen^^


lg

psy


 
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 25.11.16 15:08
Ha, ha Psy xD

War das jetzt ernsthaft dein "Trick" um von den Stoff weg zu kommen? In dem du es geschafft hast, (und das finde ich doch schon sehr krass :D) nüchtern auf Afterhours zu chillen und dir die Leute so zu geben?

Hmm, ich glaube bei mir würde das nicht klappen, da ich nie auf große/psycho AfterHours gehe und ich auch immer dafür Sorge, dass es sehr chillig ist und man sich eigentlich recht wohl fühlt.

Grüße
Esca
 

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