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Abwesender Träumer

dabei seit 2015
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 05.12.15 05:48
Hallo alle zusammen,
seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit psychoaktiven Substanzen. Habe jedoch selbst noch nicht mehr als Cannabis, Alkohol und Tabak ausprobiert.

Nun bin ich in Lateinamerika, im Süden von Bolivien.
Die Wirkung der Ayahuascaliane und die Zeremonie bei der diese konsumiert wird hat mich sehr fasziniert.
Nun suche ich einen indigenen Stamm in Lateinamerika (ich bin bereit zu reisen), in dem man an so einer Zeremonie teilnehmen kann.
Ich hoffe diese Frage kann mir jemand, der selbst in diesem eine Erfahrung gemacht hat, konkret weiterhelfen.
Generell: Wie sieht es mit der Sicherheit (nicht auf Ayahusca bezogen) aus, mit der Sprache in so einem Stamm und was gibt es sonst noch zu beachten.

Liebe Grüße
Joyom
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.12.15 12:11
Interessante Sache so was. Aber es ist halt auch schon kommerzialisiert. Dazu habe ich mal irgendwo einen Bericht gelesen, wie das abläuft. Alles organisiert bis hin zum Koffertragen ... Touristenfolklore mit Drogen, nicht mehr.
Um das zu finden, was Du suchst, wirst Du Dich wohl selbst auf die Suche machen müssen. Das heißt, 'raus in die Natur, weg von der Zivilisation. Dort wo's kein Klopapier mehr gibt, kannst Du beginnen mit der ernsthaften Suche. Da wär' ich gerne dabei, für so was wär' ich zu haben ;-)
Was die Sicherheit anbelangt, da wird Dir wohl kaum jemand Auskunft geben können. Die Gefahr würde ich nicht bei den Indigenen orten, sondern bei Gesindel, das in Sachen Holz, Gold oder so im Wald unterwegs ist.
Sprache ? Oh Mann, Du hast ja Hände und Füße, oder ? Wenn man will, verständigt man sich hervorragend auch ohne Sprache. Zudem kannst' sicher nicht irgendwo hinkommen und sagen, so jetzt machen wir eine Ayahuasca-Party. Um das Echte zu erleben, wirst Du schon etwas dort bleiben müssen.
In Sachen Opium und Hanf habe ich das gemacht, bin in die letzten Winkel in irgendwelchen Bergen gelatscht, um möglichst viel zu erfahren. Viel Zeit habe ich so verbracht. Andere würden sagen, es war vergeudete Zeit, sich dafür zu interessieren, wie Opium geerntet und verarbeitet wird oder wie in verschiedenen Gegenden mit unterschidelichen Methoden Haschisch gemacht wird. Für mich war's wichtig und ich bereue keine Minute.
Ob Du so weit gehen willst, das ist Deine Sache. Jedenfalls wage ich zu bezweifeln, daß Du ohne größeren Aufwand eine wirklich traditionelle Zeremonie miterleben darfst. Eine, die die Leute machen, weil sie es auch ohne Deine Anwesenheit gemacht hätten.
Aber wer weiß ? Ich wünsch' Dir viel Glück ! Berichte bitte, Joyom, wenn Du etwas gefunden hast.
LG road

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
61 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.12.15 19:22
Ich bin irgendwann auch mal auf diese Zeremonien gestoßen und war daran bzw bin immer noch daran interessiert. Allerdings würde ich mich der Aussage von Road anschließen und sagen, dass das Ganze heutzutage zumeist kommerzieller Touristenfang ist, den man sich gut bezahlen lässt (meine in dem Zusammenhang etwas von 2000+ Dollar für eine Woche mit Zeremonien gelesen zu haben).
Bist du allgemein an Ayahuasca interessiert oder nur an dieser Art der traditionellen schamanischen Zeremonien der Indigenen? Man kann das Zeug nämlich auch selber machen, wobei man nicht vergessen sollte, dass das nicht ganz unriskant ist.
Allgemein würde ich dir jedoch vom Konsum ohne nennenswerte Erfahrungen mit veränderten Bewusstseinszuständen abraten. Ayahuasca ist halt schon ziemlich mächtig...
"The individual act of obedience is the cornerstone not only of the strength of authoritarian society but also of its weakness."

(Robert Anton Wilson, The Illuminatus! Trilogy)
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
23 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 03.05.16 08:16
Hi!

Auch wenn der Thread schon älter ist, würde mich dennoch sehr interessieren, was Deine Recherche so ergeben hat.

Ich befinde mich selber in der frühen Planungsphase für meine erste Ayahuasca Erfahrung und bin daher immer Neugierig
auf Berichte, Tipps und Erfahrungen anderer Gleichgesinnter.

Stelle mir ebenfalls solche Fragen wie "Wie unterscheide ich zwischen einer Kommerz-Fabrik und einer ernstzunehmenden
shamanischen Erfahrung" ... "Wo und wie knüpfe ich die ersten Kontakte zu Menschen mit ernsthafter Erfahrung in diesen
Bereichen" ... "Muss man tatsächlich nach Südamerika oder gibt es auch Communities in Deutschland?" ... "Wenn ich mich an
das Thema herantasten möchte, wie gehe ich am besten vor und wo finde ich Unterstützung?"... usw usw...

vielleicht kannst Du ja mal etwas berichten :-)

LG.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
330 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.05.16 10:25
@Soki:
Es dürfte solche Zeremonien auch in Deutschland geben, es stellt sich nur die Frage, wie du an solche Kreise herankommst. Ich kenne auch nur den VICE-Artikel, indem jemand über eine Erfahrung in Deutschland schreibt.
Aus guten Gründen (v.a. Illegalität) dürfte es ohne einschlägige Kontakte schwer sein, im europäischen Raum an solchen Zeremonien teilzunehmen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.05.16 11:02
Soki - gestern war im TV (3Sat) der zweite Teil einer Doku über "Ayahuasca-Heilung".
So ein Schwachsinn ! Vielleicht gibt's das noch in der Mediathek, vermutlich sogar. Wenn Du Dir das ansiehst, dann hast Du einmal ein zwar noch moderates, aber doch schon recht klares Bild, wie es nicht sein sollte.
Fünf Wiener waren da irgendwo im Dschungel in einem extra für Touristen eingerichtetem Camp mit einem Schamanen, der zwar sehr bemüht 'rüberkam, wobei für mich zumindest zweifelhaft war, ob der Mann, selbst wenn er tatsächlich Schamane ist, auch nur irgendetwas bewirken konnte. Das Ayahuasca hat's nicht geschafft. Die Teilnehmer gaben sich zwar allesamt glücklich und zufrieden, wobei ich nicht sicher war, ob das nicht darauf zurückzuführen ist, daß sie endlich wegkamen aus der ungewohnten Umgebung.
Was später passierte - und darum geht es ja eigentlich, denn der wichtigste Zeitraum nach jeder Heilung ist ja der danach, die Zeit im Alltag, wo sich herausstellt, ob man von etwas "geheilt" wurde oder nicht - wurde nicht berichtet.
Weiter oben habe ich schon einmal geschrieben, wie man es angehen könnte - weit weg von der Zivilisation, dort wo die Menschen in der Ayahuasca-Tradition leben zu suchen.
Sprachbarrieren sollten bei guten Schamanen keine Rolle spielen, man kann sich immer irgendwie verständigen und wenn jemand wirklich auf der Höhe, also ein echter und guter Schamane ist, dann spürt er wo's hakt, bzw wie Dein nächster Entwicklungsschritt gesetzt werden sollte, da braucht man keine langen Erklärungen abzugeben.
Persönlich habe ich zu dem Thema keine unmittelbare Erfahrung. Allerdings kenne ich eine Reihe von Schamanen aus anderen Kulturkreisen und alle zeichnet aus, daß sie von sich aus erkennen, was der "Patient" braucht.
Eine Frage sollte man sich jedenfalls stellen: Warum nahmen ursprünglich so gut wie nur Schamanen Ayahuasca ? Diese Gruppen gibt es ja erst seit Touristen sich dafür interessieren. Zudem würde ich bestenfalls aus Interesse an der Droge an solch einer Gruppenveranstaltung teilnehmen, denn Fließbandabfertigung in Gruppen, das hat einen zumindest schalen Beigeschmack ...
In D wäre ich noch vorsichtiger, obwohl nichts dagegen spricht, daß es da Leute gibt, die vielleicht besser sind als jene, die in Südamerika Touristengruppen auf einen Trip schicken.
Wenn Du wirklich spirituelle Erfahrungen machen willst, also echt tiefgehende, dann darfst Du nicht explizit danach suchen. Du mußt das Ziel ins Auge fassen und Dich dann treiben lassen. Wenn es paßt, kommt dann alles wie von selbst in Gang. Es ist, wie wenn sich ein Tor öffnet, das zuvor nicht sichtbar war. Und dahinter bieten sich dann die Möglichkeiten, die zu Dir passen, zu Deinem Wohl beitragen können.
Solche Dinge lassen sich nicht erzwingen ...
Mehr kann ich Dir dazu leider nicht sagen.
LG road
 
Ex-Träumerin



dabei seit 2015
17 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 03.05.16 16:35
Hallo ihr! Ich habe mit Taita Juan meine vier ersten Ayahuasca Zeremonien abgehalten. Er reist um die ganze Welt. Im deutschsprachigen Raum ist er meistens in Berlin, Kufstein, Wien und seine Gehilfin spricht auch Deutsch ... Ich war auch in Südamerika und habe dort an weiteren vier Zeremonien teilgenommen. Meiner Erfahrung nach ist es in Südamerika nicht so schwer einen Schamanen zu finden. Soweit ich weiß hat fast jeder Stamm einen eigenen Schamanen. Wobei man aufpassen sollte, viele sind uns Westlern nicht so wohlgesonnen. Bevor man bezahlt, sollte man sich zuerst den Zeremonieplatz zeigen lassen und es sollte auch nicht zu viel kosten. ich habe ungefähr 20 Dollar für eine Zeremonie gezahlt. Also mehr als 50 Dollar würde ich nicht bezahlen. Ich würde einfach Einheimische fragen und auch Traveler.. so habe ich es getan und ich war zufrieden.
Im Dschungel war es schon ziemlich special. Der Schamane war sehr liebevoll und hat nur für mich Zeremonie abgehalten. Sprachlich gab es nicht all zu große Probleme. Ich kann allerdings ein bisschen spanisch. Aber ich würde sagen die indigenen Völker haben im Vergleich zu uns eine ausgeprägtere intuitive Gabe und daher ist Sprache nicht das Problem.. Dort wo ich war, war auch einmal ein Mann, der konnte sich mit dem Schamanen auch nicht verständigen, kam aber trotzdem klar.
Ich würde aber fast behaupten, man müsse nicht nach Südamerika reisen um es zu probieren. Ich hatte hier auch geniale Erfahrungen. Ich hab auch einen Tripbericht verfasst über meine erste Ayahuascabegegnung.
PS: in Österreich ist es legal..
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
14 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.05.16 17:24
Hallo Soki und liebe Träumer,


schreib eig nicht gern aktiv in Foren, aber da das quasi "mein Thema" ist, sich noch nicht allzu viele Leute dazu gemeldet haben und ich über die Jahre schon so viel Nützliches hier gelesen hab möcht ich nun auch gern meinen Beitrag zu diesem überaus sympathischen Forum leisten.

Hab schon an einigen Ayahuasca-Zeremonien, sowohl in Südamerika (Peru/Brasilien) als auch in Österreich teilgenommen (und es war auf jeden Fall für mich das Beste, das ich in meinem Leben gemacht hab und begleitet mich auch jetzt ein Jahr bzw Jahre danach immernoch sehr deutlich und auf erfüllende Art).
Auch ich bin damals für 8 Monate allein nach Südamerika gereist mit dem Wunsch längere Zeit bei einem indigenen Volk über Pflanzenheilkunde/Medizinpflanzen usw zu lernen. Daraus ist bis heute leider noch (!) nichts geworden, da sich die Reise anders entwickelt hat als erwartet.
Doch gibt es wie gesagt durchaus auch Zeremonien und Communities in Europa. Kontakte können da natürlich nicht schaden. Wobei man in den Kreisen sagt, dass wenn die Zeit reif ist man diese auch findet. ;)

Ob davon auch welche in Deiner Nähe sind kann ich Dir leider nicht sagen. Aber ich kenne einige Leute, die auch in D immer wieder Zeremonien machen und Dir da evtl weiter helfen könnten (möglicher Weise jedoch mit längerer Anreise). Garantieren kann ich Dir allerdings nichts. Aber einen Versuch wäre es, wenn Du es wirklich willst, vlt wert?
Also wer Interesse bzw Fragen hat und es ernst meint kann sich gern bei mir melden (hoffe das gilt jetzt nicht als Beschaffungs-Hilfe!?).

Und @ Road:
Dass früher nur Schamanen Ayahuasca nahmen ist mir neu. Hab dazu (da es mich wundern würde und interessiert) auf die Schnelle auch nichts im Netz oder in meinen Büchern finden können.
Auch gibts meines Wissens durchaus umkommerziellere Plätze und nicht nur das von den Medien so oft transportierte Bild. Und wie eine Fließbandabfertigung hat es sich für mich auch keinesfalls angefühlt, weder in Südamerika noch in Österreich.
Aber das muss jeder für sich entscheiden und ist möglicher Weise auch Glückssache.
Nichts für ungut (finde Deine Beiträge ansonsten immer sehr interessant und unterhaltsam)! :)


Blessings und habt einen schönen Tag,
Electra
"None but ourselves can free our minds." Bob Marley
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
23 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 06.05.16 11:20
zuletzt geändert: 06.05.16 11:42 durch Soki (insgesamt 4 mal geändert)
Hey Leute,

das sind doch schon mal ein paar Infos, welche ich gerne mitnehme. Danke dafür :)

Klar ist die Thematik "Ayahuasca in Deutschland" etwas schwierig, zum Einen aufgrund des
rechtlichen Status und den damit verbundenen Schwierigkeiten und zum Anderen auch,
wie wohl auch in Südamerika, aufgrund der entsprechenden Tourismus und den damit kommenden
"Abzock-Angeboten" .... klare Sache... ich suche für mich auch gar nicht einfach nur einen Platz
inmitten einer Gruppe, die nicht anderes macht als sich das Zeug reinzuschütten und zu hoffen,
der "Schamane" ist legitim... das wäre mir zum einen viel zu gefährlich, zum Anderen auch viel zu
oberflächlich. Ich denke auch dass es einfach nicht reicht eine 1-2 wöchige Reise anzutreten und dort
"mal eben so" seine innere Welt auf den Kopf zu stellen. Für viele mag dies funktionieren - mir ist
das so aber nicht genug. Für mich muss es auch nicht zwangsläufig ein "echter Schamane" sein...
eine einfühlsame, erfahrene Person mit der richtigen Einstellung zum Thema, zum Leben
und Menschen generell reicht hierfür sicherlich aus... für mich jedenfalls. Tatsächlich empfinde ich die
Idee, eine solche Erfahrung in einer kleinen Runde irgendwo mitten in einem Deutschen
(oder gerne auch Österreichischen) Wald zu machen wesentlich ansprechender, wie irgendwo
im Dschungel zwischen Fremden. Das mag aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden und
einstufen wie er/sie das möchte.

Frage mich auch ob ich nicht einfach selber eine kleine Gruppe zusammentragen sollte... Zeit genug
ist vorhanden... Passion genug ebenfalls... wer weiss ;-)

Tatächlich möchte ich mich ernsthaft mit Menschen auseinandersetzen, die sich auskennen und
diese Thematik so behandeln wie ich sie sehe. Als elementar, wertvoll und "heilig" im weiteren Sinne.
Ich plane daher ja schon jetzt für eine Reise - wohin sie auch führen mag - in etwas über 2 Jahren.
Ich würde mich ehrlich gesagt gar nicht wohl fühlen und fallen lassen wollen und können, wenn da
20 Leute im Kreis hocken und von denen ich 19 wahrscheinlich gar nicht kenne. Das ist mir zu unpersönlich.
Lieber wäre mir eine Gruppe von vielleicht 5 (max 10) Leuten, die sich vorher schon"kennengelernt" haben,
also schon Monate vorher kommunizieren, sich ggf. treffen, oder was auch immer. Auch müsste ich mich
wohl das Thema erst mal herantasten... meine letzte psychedelische Erfahrung ist fast 20 Jahre her.
Nicht nur, dass ich mich selber rantasten möchte/muss, nö, kenne auch seit eben genau so langer Zeit
weder Menschen die mit genau so einer Energie an das Thema herangehen, noch kenne ich Menschen
die mir die entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung stellen können. Traurig, ich weiss :-)
Aber ist ja auch kein Thema mit dem man mal eben so in der Öffentlichkeit um sich brüllt *g
Sicher ist jedoch, für mich ist die Zeit reif! Ich sauge seit sicher einem Jahr schon jeden Artikel, jeden
Youtube Kanal und was auch immer ich finden kann zu diesen Themen regelrecht auf und meine
Begeisterung steigt von Woche zu Woche.

Naja wer weiss... wenn es heisst wenn die Zeit reif ist, wird es passieren... naja ... dann stehen die Chancen
ja gar nicht so schlecht, wenn ich mit meiner Beteiligung an diesem Forum nun die ersten Schritte in Richtung
gleichgesinnter Menschen mache.

Wünsche euch ein erholsames Wochenende!
Gruss aus Niedersachsen *winx

Nachtrag:
@ Road ... zum Thema "nicht forcieren" , da stimme ich Dir nur halb zu :)
Was die eigentliche Reise ergeben wird, ist natürlich weder steuerbar, noch sonst irgendwie planbar.
Was jedoch sicher ist, ist das Gefühl in einem, was einem sagt "das ist es, was du brauchst, was du
suchen solltest" ... und was auch sicher ist, dass Kontakte - welcher Natur auch immer - auch
nicht auf magischem Wege zu einem finden. Sicherlich lässt sich über letztes Streiten, aber ich denke
mir einen Schritt nach vorne zu tun und in einer solchen Communiy wie dieser hier zu sagen "hey
Leute, hier bin ich, das bin ich... das suche ich", ist der erste und richtige Schritt. Jedenfalls wüsste
ich sonst nicht welchen sonstigen ich tun könnte/sollte. Vor allem weil ich auch mitlerweile mit Ende
30 an einem Punkt angekommen bin, wo man in seinem über Jahrzehnte aufgebautem Leben nicht
einfach ausbrechen kann aufgrund von verschiedener Verantwortung. Also so reizvoll der Gedanke
zB auch wäre einfach mal 1 Jahr auszusteigen... ich denke da hätte meine Frau dann doch etwas
dagegen - so offen sie auch sein mag :)
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
14 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.05.16 12:05
Hallo Soki,

freut mich, dass Du Dich noch mal gemeldet hast.
Also ich an Deiner Stelle würd mir vlt garnicht soo viele Gedanken bzw Sorgen machen im Vornherein.
Ich denk Leute die Ayahuasca-Zeremonien machen sind eher sehr selten wirklich oberflächlich und so wie Du Deine Bedenken äußerst, kann ich mir einfach schwer vorstellen (da es mit der Erfahrung meines Erachtens schwer vereinbar wäre). ;)
Natürlich wird es auch einige geben, die die Tiefe der Erfahrungen nicht begreifen oder nicht wahr haben wollen/können und evtl nicht den nötigen Respekt mitbringen. Das ist aber nicht die Regel würde ich behaupten. Genauso wenig wie sich die Leute "das Zeug reinschütten" haha...
Brauchst Dir also denk ich garnicht so viele Sorgen machen (jedoch gut, dass Du Dich vorbereitest).
Die Welt auf den Kopf stellen wird es bestimmt. Die Welt bzw die Ansichten zu dieser sind nach einer Zeremonie meist tatsächlich in keiner Weise mehr wie zuvor (jedenfalls bei mir). Wirklich vorbereiten kann man sich darauf aber denk ich ohnehin nicht, da Du nicht weißt, in welche Richtung es wirklich gehen wird, außer dass Du Dich womöglich (kein Versprechen) erfüllter fühlen wirst.

Gegen Zeremonien in D machen spricht, wenn Du die richtigen Leute gefunden hast, denke ich nichts. Auch in meinem Fall haben mich meine Zeremonien in Österreich mehr weiter gebracht als jene in Südamerika. Muss also nichts heißen.
Die Gruppen müssen auch nicht so groß sein. Ich zb habe nur Zeremonien mit bis zu max vielleicht 10 Leuten gemacht, aber auch schon mit nur 2.
Viele Gruppen treffen sich auch in der Freizeit regelmäßig und haben einen recht starken Zusammenhalt. Also nichts mit unpersönlich. :)

Schön, dass Du einen solchen Respekt zu haben scheinst (den man für eine sinnvolle Erfahrung auch haben sollte). Dann steht Deiner Begegnung ja nicht mehr viel im Weg.

Viel Glück auf Deinem Weg und glg,
Electra
"None but ourselves can free our minds." Bob Marley
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.05.16 12:47
zuletzt geändert: 06.05.16 13:15 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Soki schrieb:
Naja wer weiss... wenn es heisst wenn die Zeit reif ist, wird es passieren... naja ... dann stehen die Chancen
ja gar nicht so schlecht, wenn ich mit meiner Beteiligung an diesem Forum nun die ersten Schritte in Richtung
gleichgesinnter Menschen mache.


Du solltest die "reife Zeit" nicht unterschätzen. Das klingt zwar immer so esoterisch, aber wenn man es nicht als Sprichwort, also weitgehend sinnentleert betrachtet, ergibt sich ein ganz anderes Bild.
Daß die Zeit reif ist, bedeutet, daß Du in der rechten Verfassung für etwas bist und dadurch die Möglichkeiten erkennst, an welchen Du uU zuvor schon etliche Male vorübergegangen bist, ohne sie zu realisieren.
Beispiel: Ich habe zehn Jahre lang eine altchinesische Technik gelernt. Autodidakt. Und ich war gar nicht so schlecht. Aber es ging plötzlich nichts mehr weiter. Da gehe ich - purer Zufall - in ein Restaurant und treffe auf dem Weg ins WC jemand, der unverkennbar auch damit befaßt war. Es war ein alter Chinese. Bei dem blieb ich etwas über sechs Monate in der Lehre und ich zehre heute noch davon - das war 1979 ... Nun bin ich - ohne Eigenlob, das stinkt und zu stinken hab' ich nicht nötig - einer der ganz Wenigen im europäischen Raum, der die Praxis wirklich beherrscht.

Elektra - Fließband und so - es kommt immer auf die Ansprüche an, die man hat ...
Und wenn Du bei Deinen Recherchen etwas findest, das darauf hinweist, daß bis vor, sagen wir 30 Jahren nicht fast ausschließlich Schamanen Ayahuasca nahmen, dann gib' mir bitte entsprechende Hinweise. Fast ausschließlich, denn Ausnahmen gibt's wohl überall ...

LG road

[edit] Um Gottes Willen bitte das mit den Ansprüchen nicht falsch verstehen ! Damit meine ich nicht, daß irgendjemand niedere oder zu niedere Ansprüche stellt und ich darüber schwebe ;-) Nein, es geht um die ganz persönlichen Ansprüche und die sind auch in einer Gruppe, die sich solch eine Zeremonie gibt, unterschiedlich.
Ich stelle an ein Auto den Anspruch, daß es einigermaßen sicher fährt, relativ geringe also. Für Andere sind bestimmte PS und Höchstgeschwindigkeit ausschlaggebend.
Bei Schamanen und im Umgang mit Psychedelika bin ich extrem anspruchsvoll. Und das bestimmt zu recht, ich könnte Dir viele Geschichten erzählen, die das rechtfertigen.
Mein Hang zur Spiritualität und speziell zu schamanischen Sichtweisen ist fast so alt wie ich. Und wenn ich unterwegs war in der Weltgeschichte, dann um die Orte kennenzulernen, wo Drogen herkommen, wie sie gepflanzt, geerntet, verarbeitet werden, aber gleichzeitig habe ich immer auch zumindest ein Auge auf jene gerichtet, die die Spiritualität leben. Das mit dem Chinesen weiter oben ist auch so eine Sache, da geht es im Ursprung um schamanisches Wissen. Daß das kaum jemand auffällt, ist nicht meine Schuld. Mir fiel es auf und ich habe es bis zu den Wurzeln zurückverfolgt, und die sind definitiv schamanisch. Und es ist Wissen, das heute noch genauso seine Gültigkeit hat, das man heute noch ebenso praktisch anwenden kann wie vor ein paartausend Jahren.
Das muß reichen, denn sonst wird's extrem kompliziert und sprengt den Rahmen eines Forums.
Der Ort des Geschehens zu obiger Geschichte war übrigens Benares, DIE Hauptstadt der Morph-Produktion in Indien. Vom Morph wußte ich, deshalb bin ich ja auch hingefahren, der Rest hat sich ergeben. Und zwar, um mit CG Jung zu sprechen, der es hervorragend ausdrückte, zu-fällig. Er sagte, Zufall ist das, was einem zu-fällt ;-)
LG road

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
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ICQ
  Geschrieben: 06.05.16 13:08
Ja verstehe schon wie Du das meinst Road... Wenn die Zeit reif ist, ist sie halt reif.
Werde auch gar nicht versuchen Dinge mit Druck herzuleiten... das wird schon alles
irgendwann passen und dann auch passieren. Da bin ich mir ganz sicher.

Den Weg mag ich vielleicht noch nicht erkennen, aber das Ziel, das sehe ich deutlich.
Ob es dann auch schlussendlich dieses Ziel ist, welches ich erreichen werde,...
das ist wieder ein ganz andere Frage

:-)



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.05.16 13:20
Soki schrieb:
Den Weg mag ich vielleicht noch nicht erkennen, aber das Ziel, das sehe ich deutlich.


Damit bist Du schon auf dem rechten Weg. Du peilst das Ziel an und läßt Dich treiben. Du wirst es so auch finden bzw das Ziel "findet" Dich.
Willst Du das Ziel schnellstmöglich erreichen, rennst Du womöglich daran vorbei, denn Du kannst nur einen Weg gehen. Ist es der falsche, hast Du Pech. Bist Du offen und ohne die Scheuklappen des Willens unterwegs, siehst Du viel mehr und hast die gute Chance sich bietende Möglichkeiten zu erkennen und zu nützen.
Wu wei - handeln durch Nichthandeln ... Mutet kompliziert an, ist aber sooo einfach und hilfreich !
Alles Gute, lG road
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
23 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 06.05.16 13:27
Road schrieb:
Wu wei - handeln durch Nichthandeln


Kommt mit auf meine "Das klingt interessant Liste"

Danke dafür :)

Nachtrag:
Tatsächlich muss ich sagen mit Deinem Satz kann ich mich gut identifizieren. Na klar möchte ich
dass mir alles zack auf zack in den Schoss fällt... aber hey... ich öffne nur die Türen, wann jemand
durchläuft, das wird sich schon irgendwann zeigen - da bin ich sicher.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 06.05.16 13:29
@Soki
Dem Ayahuasca ist im zweifelsfall dein sorgsam aufgebautes Leben egal, die Erfahrung könnte deinen Alltag so sehr und solange beeinflussen, wie eine jahrelange Reise. Psychedelika nehmen wenig Rücksicht auf Kündigungsfristen, Abgabetermine, Klausuren, oder ähnliches. Ein Ritual soll sogar ganz bewusst ein Ausbruch daraus sein, wobei im Optimalfall die Teilnehmer auch wieder zurück kommen.
Und so "magisch" so etwas klingt, ich habe grade vor, eine mehrwöchige Rauch bzw. Kiffpause zu machen, bin seit über 2 Wochen schon dabei und nach knapp 3 Tagen rauchfrei treffe ich eine Yogalehrerin, die mir den Kontakt zu einem Schamanen mit vielen Heil- und Entgiftungsritualen vermitteln kann. Am nächsten Tag ist sie selber zu ihm in die Schwitzhütte gefahren, weil auch sie gerade aufgehört hat. Jetzt überlege ich ebenfalls die Gelegenheit zu ergreifen. Geld scheint dem Schamanen keine große Rolle zu spielen, was schon mal vertrauenswürdig klingt und auch meinen nicht sehr dicken Studentengeldbeutel schont.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)

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