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AutorBeitrag
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Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 19.07.16 08:09
Sooo, hallöchen erstmal :)

Ich habe gerade mal wieder Dekadenzzeichen an mir entdeckt...nun habe diesen Fred erstellt um mich mal umzuhören wie ihr euch so um euer körperliches Wohlergehen kümmert bzw. sorgt?

Ich konsumiere nun seit Jahren relativ dauerhaft Drogen und habe mich natürlich immer wieder damit auseinandergesetzt welche Auswirkungen das auf mich hat, psychisch wie physisch.

Was die Psyche angeht...naja, hab ich eben versucht die übliche "Set & Setting-Geschichte" zu berücksichtigen..und danach.. verarbeiten und daraus lernen ;) Wie mans halt so macht, und bin bisher auch recht gut damit gefahren.

Nun aber zum Körper.. Ihr wisst schon, die sterbliche Fleischhülle die wir durch unsere Drogenabenteuer manövrieren. Das ganze wurde von der Natur ja schon ziemlich gut konzipiert ^^
Aber trotzdem hinterlässt Konsum ja selbst mit care-maßnahmen so seine Spuren.. Ich achte schon auf mich, trinke immer viel (man sagt schon ich übertreibe), achte auf was zu essen zwischendurch (und sei es ein halber Apfel)..blah blah eben ..aber trotzdem!

Irgendwelche Schäden bleiben ja sicher auch wenn man sich schön brav an die Safer Use regeln hält. Oder nützt es mir so viel wie ich meine, wenn ich im wechsel eben immer mal wieder die Nase schone, den Magen oder die Psyche?

Das erste mal ernsthaft Gedanken habe ich mir gemacht als ich vom Zahnarzt so eine Beissschiene bekommen hab, gegen nächtliches Zähneknirschen. Kommt vom Stress, sagte er, kann auch Veranlagung mit im Spiel sein. Das war während ner stressigen Zeit, ja, aber auch einer recht MDMA-lastigen Zeit..
Hat da jemand persönliche Erfahrungen? Kann man sein Gebiss durch "Kieferkasper"-Drogen ruinieren?
Seit ich aus der Neulingsphase raus bin achte ich schon drauf nicht übermäßig zu kauen, aber spätestens im Schlaf ist ja eh nix mehr zu machen..

Jetzt gerade habe ich nach einer Abstinenz von etwa 3 Monaten das erste mal wieder was gezogen..und es brannte WIE SAU O.o irgendwie hatte ich das Gefühl nicht so ätzend in Erinnerung. Fühlte sich an wie ne riesige offene Wunde in der Nase, also wie nach einer wochenlangen zieh-Orgie. Kam mir das nur so intensiv vor, oder könnte es echt sein das das einfach immer noch sensibel ist?

Meine Neugier gilt "Verfallserscheinungen" die sozusagen unvermeidlich sind... Dinge die uns warscheinlich nicht sofort auffallen. Ich hab sogar schon in Erwägung gezogen beim Arzt einfach mal offen und ehrlich zu sein und mich spezifisch durchchecken zu lassen.. Man möchte ja nicht erst wenn die Leber versagt merken das man wohl doch nicht vorsichtig genug war ^^
Die Schäden durch den Konsum klingen ja meistens schon verheerend ( ich spreche hier hauptsächlich von MDMA/Teilen, Speed, Crystal & CO). Aber das liegt dann meist an Übertreibungen bei Menge und/oder Konsumdauer oder? Kannte zB man einen mit ner künstlichen Nasenscheidenwand oder so *grusel*

Mich interessiert jetzt einfach mal wie andere "Langzeitmultitoxis" darüber denken ^_^ Was sagen eure Körper? was sagt eure Nase? oder euer Kreislauf? Wo müsst ihr eingestehen das der Konsum doch etwas verändert hat?

Das Chaos sei willkommen denn die Ordung hat versagt.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.07.16 10:03
Ich konsumieren seit meinem 15. Lebensjahr Drogen. Also mittlerweile genau 10 Jahre. Mit 15 jedes Wochenende volltrunken und täglich gekifft. Ein Jahr später kamen dann Amphetamine und Psychedelika hinzu. Mit 18 stieg ich dann in die Welt der RC's ein und seit 2 Jahren konsumiere ich ziemlich regelmäßig Heroin.
Zwischen dem 21. und 22. Lebensjahr fing ich ziemlich exzessiv an Amphetaminderivate, Dissoziativa und Benzos zu konsumieren. Ich war nicht einen Tag nüchtern für ca. anderthalb Jahre. Daraufhin folgte dann tatsächlich ein halbes Jahr Abstinenz.
In dieser Zeit ist mir rein körperlich nichts aufgefallen, psychisch war ich aber deutlich abgestumpft und ziemlich desinteressiert an so ziemlich allem.
In meiner gesamten "Drogenkarriere" habe ich ziemlich regelmäßig Sport gemacht und immer versucht zu essen und zu trinken. Stellenweise waren Tage dazwischen wo ich und meine Freundin nichts gegessen haben oder getrunken haben. Als ich irgendwann mal mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus landete, wurde ich gewogen und durchgecheckt. Da wurde mir dann gesagt das ich nur noch 55kg wiege und derbe Untergewicht habe. Aber sonst war immer alles gut.
Trotz des Gewichts hatte ich nie Probleme mit dem Kreislauf oder sonst irgendwie körperliche Probleme. Nur die Psyche ist deutlich abgestumpft und das ist echt problematisch. Wüsste auch nicht wie ich da was ändern könnte. Vielleicht legt sich das ganze wenn ich das H wieder nur sporadisch konsumiere und auch sonst genügend Abstand zwischen den "Sessions" lasse. Egal welche Droge. Aber mittlerweile fällt mir das Abstinent sein extrem schwer.

LG Eule
Wir kommen durch den Schornstein rein wie Santa,
doch wir haben Hochsommerzeit und keinen Dezember!
Du studierst gerade Jura im sechsten Semester,
doch heute gibt es Bordstein in deiner Mensa!
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 22.07.16 22:45
Hi Nachteule,

ich kann dir von meinen Erfahrungen vom Kiefer beißen erzählen, hab auch seit meiner Kindheit immer mit den Zähnen geknirscht in der Nacht. Ich selber hab das nie bemerkt, meine Mutter hat es mir immer wieder erzählt, weil es so laut war, dass man es bis ins Wohnzimmer hören konnte. ^^ Sie hat es mir mal mit einem kleinen Aufnahmegeräte aufgenommen und ich konnte es kaum glauben, als ich das gehört habe, ich war da ca. 12 J. alt. Um solche Geräusche mit den Zähnen machen zu können, muss man mit echt viel Kraft seine Zähne aneinander reiben, ich konnte kaum glauben, dass ich so heftig abarbeite mit meinem Kiefer in der Nacht wenn ich schlafe. Echt krasser Scheiß und ich hab dann auch irgendwann eine Zahnschiene bekommen, damit ich meine Zähne schone. Hab die immer noch und trage sie jede Nacht, natürlich mittlerweile angepasst an meinen jetzigen Kiefer und Zähne. :)

Seit ich mir vor ca. 8 bis 9 J. alle meine Amalgam-Plomben rausnehmen hab lassen (natürlich NUR unter den dafür vorgesehen Schutzmaßnahmen - WICHTIG!), hat das Zähne knirschen extrem nachgelassen. Nur noch wenn ich viel Stress habe oder eben etwas rglm. Amphetamine genommen habe, ist es etwas mehr, sonst fast gar nicht mehr, laut meinen Freund, der mich schon eeeeewig kennt. ;)

Aufgefallen ist mir in den letzten beiden Jahren auch, dass wenn ich mal ein paar Mal hintereinander in ein paar Wochen MDMA konsumiert habe, das Kiefer beißen und Zähne knirschen stärker wurde und es echt lange dauerte, bis ich es wieder los wurde.

Hab mal gelesen (keine Quellen mehr zu finden in meinem Hirn - ätschbätsch :)), dass Zähne knirschen mit Stress zu tun hat (ach ne?!?!? ^^) und man eigentlich nicht wirklich was dagegen tun kann. Am besten helfe immer noch - wenn man merkt, dann man den Kiefer und die Zähne wieder zusammen beißt - sich bewusst zu machen, dass der Kiefer ganz locker herunter hängen sollte, die Lippen geschlossen sein und der Kiefer, die Zähne und der ganze Mundraum entspannt sein sollen. Sich das immer wieder bewusst zu machen, jedesmal sofort wenn man bemerkt, dass man den Kiefer wieder zusammen beißt, hilft mir der Zeit und irgendwann ist man den Fluch wieder los. Weniger Drogen (besonders Amphetamine) zu nehmen, soll dabei sogar noch unterstützend wirken .... ;)

Ansonsten kann ich dir nur noch sagen, wie ich mit deiner Situation umgehen würde. Ich würde auf meinen Körper hören und wenn mir dieser sagt, dass ihm das grad gar nicht gefällt, was ich grad so mit ihm mache, dann lass ich es einfach mal und versuch ihm das zu geben, was er grad braucht, um sich wieder zu regenerieren.

Viel mehr kann ich dir leider nicht mehr dazu sagen, alles Gute für dich! trin


Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit

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