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Ex-Träumer



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Skype
  Geschrieben: 17.05.15 15:54
Ich gebe zu das ein gesellschaftsfähiger Umgang mit Alkohol nicht jedem gelingt wobei gesellschaftsfähig das falsche Wort ist, denn Alkoholgenuss ist überall gern sehen.

Auch wenn mal über die Stränge geschlagen wird, ist es doch eher so das es amüsiert hingenommen wird.

Wo saufen eine Ehre ist kann kotzen keine Schande sein...

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Alkohol die am meisten verharmloste Droge überhaupt ist und massig Schäden anrichten kann, mehr als so manch illegales

Alles gute auf deinem weiteren Weg

Cheers
Die Irrelevanz der eigenen Existenz, erschliesst sich jenen die ihren Egoismus ablegen.
Erkenntnis des Jahres 2015

Don Ibo King: ich bin ein rappendes Phantom und lauer nachts in den Schatten/ um mit lyrischen Skills euch Bauern zu entwaffnen/
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 17.05.15 20:37
Super LZTB. 10/10!

Sehr gut zu lesen, sehr ehrlich und ging mir nahe.

Erkenne mich teilweise in deinem Bericht wieder, habe unter zu viel Alkohol auch schon mehr als ein mal Dinge getan, die ich jetzt bereue und für die ich mich schäme. Und das obwohl ich mir vorher vorgenommen hatte "heute nur chillig paar Bier".
Allerdings nicht so schlimm und häufig wie bei dir.

Wohne ländlich in einer Weinregion und hier wird man eingentlich bei jeder Gelegenheit von so ziemlich jedem zum Saufen genötigt. Die ganzen Volksfeste sind nur ein Anlass für ein riesen Besäufnis.
Aber dann bei einem Tütchen groß Alarm machen. Echt traurig.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 17.05.15 23:33
Ich habe eben den Langzeitbericht gelesen, allerdings nicht die vielen Kommentare.
Habe selbst 20 Jahre lang die Hälfte der Zeit Alkohol im Übermaß getrunken und war deswegen Ende der Neunziger schon mal in Langzeittherapie.
Dann ist vorletztes Jahr etwas Erstaunliches passiert. Ich hatte schon immer gerne, aber sehr sporadisch, Psychedelika benutzt. Damals stieß ich schließlich auf Ayahuasca und war so begeistert davon, dass ich über ca. neun Monate hinweg mehrmals pro Woche Ayahuasca zu mir genommen habe. Keine riesigen Dosen, aber jeweils eine deutlich wirksame Menge.
Ich weiß nicht genau, was genau dazu geführt hat, aber im Laufe dieser Zeit habe ich die Lust auf Alkohol verloren. Ich hatte zu der Zeit überhaupt nicht vor, meinen Alkoholkosum zu verringern oder einzustellen, aber genau das ist, als Nebeneffekt sozusagen, passiert.
Mittlerweile kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letze Mal betrunken war. Wenn ich überhaupt noch Alkohol trinke (ein, zwei Mal die Woche höchstens, in manchen Wochen überhaupt nichts), dann reicht es mir nach einem Bier oder einem kleinen Glas Wein. Größere Mengen empfinde ich als unangenehm und sehe heutzutage nicht mehr, was mir das bringen sollte.
Ich weiß nicht, ob diese Erfahrung auf irgendjemanden übertragbar ist, wollte die Info aber trotzdem mal zum Besten geben...
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 18.05.15 06:03
Spitzenklasse berichtet,genauso abgrundtieftraurig dieser Bericht ist,ist er höchst informativ.
Ich persönlich kenne das Komasaufen nicht wirklich, obwohl ich fast täglich trinke,nur halt in Relation...
Wünsche dir alles Gute in deinem zukünftigen Werdegang...müsste sogar einige Male während des Lesens heftig lachen, kann aber auch daran liegen, dass ich seit über 10 Jahren Junkie bin und schon leicht zum grummelgrummel anfange.
So freu mich jetzt auf meinen Morphhocker/Schuss und will damit nur andeuten dass jeder sein Päckchen zu tragen hat,egal ob groß,oder klein...
Mfg, Methox
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 18.05.15 22:18
Methox schrieb:
müsste sogar einige Male während des Lesens heftig lachen, kann aber auch daran liegen, dass ich seit über 10 Jahren Junkie bin und schon leicht zum grummelgrummel anfange.


An welcher Stelle? :D

Methox schrieb:
So freu mich jetzt auf meinen Morphhocker/Schuss und will damit nur andeuten dass jeder sein Päckchen zu tragen hat,egal ob groß,oder klein...
Mfg, Methox


Da sagst du was wahres. Ich muss - gerade wenn ich oder jemand anderes in Selbstmitleid ertränkt - daran denken, dass es Personen gibt, die ein wirklich hartes Schicksal haben und mit ganz anderen Dingen zurechtkommen.
Dennoch fällt es mir nach jedem Rückfall schwer mich nicht selbst zu bemitleiden.

@salsalsal

wie wirkt denn Ayahuasca? Und vor allem macht es süchtig?
Hab trotz meiner Geschichte und an und an Kiffen Respekt vor Drogen, ob pflanzlich oder nicht.
Sollte es mir aber helfen das Trinken sein zu lassen bin ich auch dazu bereit.

Dass Alkohol ein Teil der deutschen Gesellschaft ist, finde ich zum einen gut, zum anderen sehr traurig.
Das traurigste meiner Meinung nach ist, dass selbst der exzessive Konsum auf Volksfesten zelebriert wird, doch wenn sich jemand als Alkoholiker outet er gesellschaftlich abgeschrieben ist.


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 12.06.15 21:16
Das ist einer der Ersten LZ's die ich 2X gelesen habe, er hat mich ziemlich gefesselt! 10 von 10 Punkten!

Ich habe mir während dem lesen ziemlich lange Gedanken über meine letzten abstürze gemacht.

Ich hatte es ähnlich wie du (oder fast) Ich hab mir zu meinen schlimmen Zeiten immer ca. 5-8 Fette Bongs rein gezogen. Und ich rauchte wirklich bis ich absolut am Limit war,
das heist, dass ich fast jeden 2ten tag fet ab kotzte, da ich einfach 20-30s an der Bong zog. Nach dem war ich süchtig.

Nur hatte ich aber das glück, dass ich nach ca. 3, 4 Minuten wieder auf dem damm war und wieder einigermasen normal reden und laufen konnte.

Ich hab in der Zeit noch einige Drogen genommen (ca. 10-15 verschiedene) aber nie hat mich eine Droge so zum abstürzen gebracht wie Alkohol.
2014 Waren es 3. Der erste im Jahr war am 01.01.2014 03:00 oder soo.

Vieleicht solltest du, wenn du saufen willst, einfach Kiffen. Ich habe gelernt, Suchtverlagerung ist leichter als auf alle Drogen zu verzichten.
Dan solltest du aber auf den Alk ganz verzichten.

Und wens garnicht mehr geht soltest du vieleicht einmal eine Klinik besuchen. Ich war selbst 2X in der Geschlossenen (mehr oder weniger geschlossen) gebracht
hat es mir eigentlich nicht viel, aber du bist ein anderer Mensch und könntest es ja mal versuchen. :-)

Viel glück!
PS: Ich hoffe alles was ich geschrieben habe ist verständlich, hab schon ziemlich fiel getrunken.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 12.06.15 22:07
Wenn garnichts mehr geht, dann vielleicht die Radikallösung: http://de.wikipedia.org/wiki/Disulfiram
"Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik."
Traumländer



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  Geschrieben: 17.01.16 13:24
Hallo bizzlleicht,
bin gerade über Deinen schonungslosen LZ gestolpert, der mich betroffen, wütend und traurig macht.

Ich bin seit ca 30 Jahren Nicht-(kein Anti-)Alkoholiker.Meine (und wohl auch die vieler anderer) Einstiegsdrogen waren damals (in meiner Jugend) nicht beim Dealer, sondern in der Hausbar und Hausapotheke zu finden.
Alkohol war ganz selbstverständlich und unhinterfragt Bestandteil und oft auch Substanz gesellschaftlichen Beisammenseins - und als 'Mann' sollte man auch einiges 'vertragen' können.
Ich hab dann auch ein par Jahre regelmässig brav mitgetrunken - allerdings nicht so exessiv wie Du.

salsalsal schrieb:
Dann ist vorletztes Jahr etwas Erstaunliches passiert. Ich hatte schon immer gerne, aber sehr sporadisch, Psychedelika benutzt. Damals stieß ich schließlich auf Ayahuasca und war so begeistert davon, dass ich über ca. neun Monate hinweg mehrmals pro Woche Ayahuasca zu mir genommen habe. Keine riesigen Dosen, aber jeweils eine deutlich wirksame Menge.
Ich weiß nicht genau, was genau dazu geführt hat, aber im Laufe dieser Zeit habe ich die Lust auf Alkohol verloren.


Mit ca 20 sind mir psychodelische Pilze -Fliegenpilze und SKK's- 'begegnet'. und nach diesen zum Teil sehr tiefen Erfahrungen konnte ich mit Alkohol nichts mehr anfangen - es war kein Verzicht - ich konnte der Wirkung nichts mehr abgewinnen und die 'Energie' Betrunkener nur noch schwer ertragen.

Auch heute noch empfinde ich die (kollektive) Energie mit steigendem Alkoholpegel als zunehmend grob, unaufmerksam und destruktiv - als stärker werdende Symptome einer Vergiftung,was sich mit dem Erbrechen ja oft auch überdeutlich zeigt.

Die Pilze haben mir eine Welt eröffnet in der Alkohol-Trips unbedeutend, unnötig sind.

Ich will (und darf) Dir jetzt auf keinen Fall anraten zu psychodelischen Drogen zu greifen -> mir haben diese 'Gehirnwäschen' geholfen mich (immer wieder) neu zu bewerten und zu positionieren, zu erkennen, das wir alle göttliche Wesen sind, die sich ihre Grenzen selber setzen.

Ich wünsche Dir alles Gute und die nötige Kraft das nichtige 'Alkohol-Problem' aufzulösen.


LG pilzgrow

Manches ist zu wahr, um schön zu sein!
Traumländer



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  Geschrieben: 17.01.16 19:57
"Für eine gute Zukunft.

Und ein schönes Leben."


Das zeigt, dass Du Dich noch nicht aufgegeben hast und ist eine gute Grundlage, um das Leben wieder in den Griff zu kriegen. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und glaube daran, dass Du es schaffen kannst! Und danke, dass Du Dir die Mühe machst und weiterhin den Bericht aktualisiert. Das mag ich an LZen sehr.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.01.16 00:35
Hallo bizzlleicht,

danke für diesen wirklich krassen und auch schockierenden Bericht - Und vor allem auch für deine Ehrlichkeit mit der du das Erlebte schilderst. Was mich bei all dem Gesaufe (anders kann man es ja nicht mehr nennen) wundert, ist, dass sich körperlich bisher offensichtlich keine Langzeitschäden bemerkbar machen. Vielleicht berichtest du sie auch einfach nicht, auf jeden Fall ein großes Danke, dass du weiterhin updatest.

Wegen deiner scheinbar verzweifelten Psychiatersuche habe ich zwei Tipps:

1. Nicht anrufen, hingehen. Am Telefon wirst du schnell abgewimmelt und bekommst nur gesagt "Entschuldige, wir nehmen niemanden mehr". Wenn du persönlich dort auftauchst, erhöht das deine Chancen, dass sie dich trotzdem aufnehmen. (Gilt natürlich nur für Psychiater mit Sprechstundenhilfe)

2. Es gibt Psychotherapeuten, die keine Zulassung haben um Kassenpatienten zu behandeln. Diese sind meistens nicht ausgelastet und haben noch freie Plätze. Du kannst deine Therapie dort entweder selbst bezahlen, wenn du das Geld dafür investieren möchtest ODER einen Antrag zusammen mit dem Therapeuten an deine Krankenkasse stellen, damit sie die Therapie dennoch übernehmen. Eine Wartezeit über 1 oder 3 (weiß leider die Zahl nicht mehr genau) Monate ist gerade bei akuter Dringlichkeit nicht vertretbar. Um deine Chancen auf Übernahme zu erhöhen legst du eine Liste mit bereits durchtelefonierten Therapeuten und Absagen bzw. Wartezeiten bei. In der Regel sollten es mindestens 10 sein.

lg und stay clean!
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um
Traumländer

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  Geschrieben: 18.01.16 19:43
Schöner und gut leserliche Bericht!
Habe zum teil auch solche Abstürze mit kotzen, lange noch nicht so wie du.
Finde es sehr erstaunlich wie positiv du denkst & du es immer wieder probiert hast und nicht aufgegeben hast! Respekt von mir hast du. Du schaffst es!! Das du durch Ritalin klarer denkst & deinen Alkoholkonsum einschränken kannst find ich ganz krass! Bei mir hat Ritalin immer nur negatives gebracht.

10/10 Bester Bericht den ich je gelesen habe, zumindest was Alkohol angeht :D
Viel Glück&Erfolg weiterhin wünsch ich dir.

&& Danke für den Bericht😀
Cannabis ist eine Einstiegsdroge!!

99% der ersten Biere wurden mit einem Joint geöffnet.
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 23.01.16 23:08
InfraRed schrieb:
Hallo bizzlleicht,

danke für diesen wirklich krassen und auch schockierenden Bericht - Und vor allem auch für deine Ehrlichkeit mit der du das Erlebte schilderst. Was mich bei all dem Gesaufe (anders kann man es ja nicht mehr nennen) wundert, ist, dass sich körperlich bisher offensichtlich keine Langzeitschäden bemerkbar machen.



Hallo InfraRed, hallo alle anderen Leser,

organische Langzeitschäden sind mir nicht bekannt. Letzten April wurde aufgrund eines ungeplanten Krankenhausaufenthaltes (dieses Mal war allerdings nicht der Alkohol schuld) mein kompletter Körper gecheckt.
Die behandelte Ärztin sagte mir, dass ich optimale Organwerte hätte. Bei den Leberwerten sprach sie von "jungfräulich".
Ich muss zugeben, dass mich das anfangs ziemlich wunderte.
Denn gerade in den letzten Jahren kam es häufiger vor, dass sich mein Körper nach Abstürzen wie eine Ruine anfühlte und sich in mir die Angst breit machte, ich hätte irreversible leibliche Schäden genommen.

Ein Grund für meine guten Werte dürften die großen Abstände zwischen den Besäufnissen sein.
Zudem achte ich paradoxerweise auf eine gesunde Ernährung und trinke auch fernab des Alkohols viel. (3 Liter Flüssigkeit am Tag sind nichts ungewöhnliches)

Ich weiß allerdings, dass das auch anders sein kann:
Ein Bekannter von mir, welcher unter einer ähnlichen Alkoholproblematik leidet, hatte bereits mit 21 Jahren so desolate Leberwerte, dass er vom Arzt eine Diät angeordnet bekam. Diese beinhaltete auch den völligen Verzicht auf Alkohol.
Er soff trotzdem unverändert weiter, hielt sich aber ironischerweise strikt an die anderen Punkte der Diät. Doch das ist eine ganz andere Geschichte.

Nun aber wieder zurück zum Thema:

Je nach Betrachtungweise gab es in der Vergangenheit allerdings doch körperliche Schäden. Ich habe mich häufiger betrunken verletzt. Gott sei Dank nie so schlimm, dass es bleibende Schäden hinterlassen hat.
Bis auf eine breite Narbe, welche einen meiner Finger ziert. Ich versuchte mit ordentlichen Dampf auf dem Kessel einen Gemüsehobel zu bedienen. Den Rest kann man sich ja sicherlich denken.

Weitere alkoholbedingte Verletzungen sind ein Bänderriss in der Schulter, ein Nasenbruch und ein abgebrochener Zahn.

Der Bänderriss liegt fast 5 Jahre zurück. Er war wohl die krasseste Verletzung. Über ein Jahr nach der Genesung bekam ich plötzlich Schulter- und Rückenbeschwerden. Ich bin mir sicher, dass diese mit dem Bänderriss zusammenhängen.
Mittlerweile ist nichts mehr zu spüren, ich bin komplett schulter- und rückenschmerzfrei. Und darüber bin ich auch sehr froh.


InfraRed schrieb:


Wegen deiner scheinbar verzweifelten Psychiatersuche habe ich zwei Tipps:

1. Nicht anrufen, hingehen. Am Telefon wirst du schnell abgewimmelt und bekommst nur gesagt "Entschuldige, wir nehmen niemanden mehr". Wenn du persönlich dort auftauchst, erhöht das deine Chancen, dass sie dich trotzdem aufnehmen. (Gilt natürlich nur für Psychiater mit Sprechstundenhilfe)

2. Es gibt Psychotherapeuten, die keine Zulassung haben um Kassenpatienten zu behandeln. Diese sind meistens nicht ausgelastet und haben noch freie Plätze. Du kannst deine Therapie dort entweder selbst bezahlen, wenn du das Geld dafür investieren möchtest ODER einen Antrag zusammen mit dem Therapeuten an deine Krankenkasse stellen, damit sie die Therapie dennoch übernehmen. Eine Wartezeit über 1 oder 3 (weiß leider die Zahl nicht mehr genau) Monate ist gerade bei akuter Dringlichkeit nicht vertretbar. Um deine Chancen auf Übernahme zu erhöhen legst du eine Liste mit bereits durchtelefonierten Therapeuten und Absagen bzw. Wartezeiten bei. In der Regel sollten es mindestens 10 sein.



Zu allererst: DANKE FÜR DIE TIPPS.

Weitergekommen bin ich bei der Suche noch nicht, habe es bislang allerdings nur telefonisch probiert. Damit ich persönlich auftreten kann habe ich mir für die kommende Woche 3 Tage Urlaub genommen. Und ich werde in diesen 3 Tagen so lange von Tür zu Tür gehen bis ich einen Termin habe!
Um mir die Suche zu erleichtern hat mein Hausarzt "bitte DRINGEND um einen Termin" auf die Überweisung geschrieben. Das Wort "dringend" ist komplett in Großbuchstaben geschrieben und 3-fach unterstrichen. Danach folgt ein beim besten Willen nicht lesbarer Text.

Venuslove schrieb:

Das du durch Ritalin klarer denkst & deinen Alkoholkonsum einschränken kannst find ich ganz krass! Bei mir hat Ritalin immer nur negatives gebracht.


Auch wenn ich insgesamt gute Erfahrung mit Ritalin gemacht habe, möchte ich es künftig nicht mehr nehmen. Genau so wie Cannabis.
Nun gut, sollte die Situation passen bin ich zwar nicht abgeneigt, aber ich lege es auch nicht darauf an mir solche Situationen zu suchen :)


Es grüßt

bizzlleicht


 
Ex-Träumerin



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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 19.09.16 12:53
Danke für deinen Bericht!

Ich schätze mich glücklich, dass mich Alkoholkonsum nie besonders gereizt hat. Jedesmal wenn ich getrunken habe, kam es mir so vor als wäre ich nicht mehr ich selbst - sondern besessen oder sonstiges. Ich nehme an du weißt wovon ich rede. Du hast meinen Respekt. Ich wünsche dir sehr, dass du es schaffst trocken zu bleiben. Ich habe deinen Tripbericht sogar an andere weitergeleitet, weil deine Erlebnisse mich so ergriffen und schockiert haben und ich denke, dass solche Schicksale nicht richtig wahrgenommen werden. Alkohol widert mich an und ich halte ihn für ein sehr schädliches Gift, das leider verharmlost wird. Das ist eine beobachtbare Tatsache.
Aber deinem Text kann ich entnehmen, dass du intelligent und reflektiert genug bist um eine andere Richtung einzuschlagen. Ich kann dir nur sagen, was ein Therapeut einmal zu mir gesagt hat: "Wenn du DAS durchgestanden hast, gibt es nichts mehr mit dem du nicht klarkommen wirst in deinem Leben. Dann schaffst du alles. Allein." Das hat mich sehr inspiriert und er hatte Recht. Ich war auch jahrelang in Therapie und ich dachte wirklich, dass ich ein hoffnungsloser untherapierbarer Fall bin. Immer wieder Rückfälle. Aber weißt du - ein Experte ist jemand der auf einem Gebiet alle erdenklichen Fehler gemacht hat. Wer weiß wofür das alles eines Tages noch gut sein wird.
In diesem Sinne - alles Liebe!
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 25.10.16 10:43
Hallo bizzlleicht,

habe den gesamten Bericht gelesen und freue mich, dass du dieser Community deine Erfahrungen so detailliert schilderst und deinen Thread aktuell hältst.

Ich wünsche dir genug Kraft, um mit dem Alkohol fertig zu werden.

Deine beiden geschilderten Alternativen fand ich gut: Entweder eine schreckliche Zukunft mit Alkohol oder eine schöne Zukunft ohne.

Stay clean.
Peace
 

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