LdT-Forum

« Seite (Beiträge 91 bis 105 von 144) »

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Moderator



dabei seit 2010
2.326 Forenbeiträge
14 Tripberichte
3 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 09.02.17 23:18
CUTUP

durchs Bahnhofgebäude zerrte, waren die Gedanken an einen Schuss das Semmeln um und entschied sich für die große Mitteltreppe Keuchen ließ sich noch ertragen, immerhin hatte ich es geschafft einzige was ihn noch noch auf den Beinen hält. Bei der Toilette spürte er die Euphorie durch seine Glieder fließen lasse spüre Ich sofort wieder dieses erbarmungslose Zittern. Das trockene in seinem verwahrlosten Zustand kaum noch halten. Während er sich mühselig Er bekam langsam Hunger, weshalb er eine der Fressbuden im vorzubereiten - alles andere würde jetzt sowieso zu lange dauern seinen Pensi abzubeissen um ihn auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Inneren des Hbf aufsuchte. Zwei Semmeln für 2,50€, doch vor ruckartig über die Nase ein und ... Zang! Tango Baby! Es war ein kalter und regnerischer Tag wie schon seit dem Essen suchte er noch eins der WC's in Seitennähe den Ordnungshütern davonzukommen. Aber dieses Zittern, das jeden verdammten Muskel Da er damit Majordeal landete hatte er genug Stoff für alle Ewigkeit. auf und zog sich in eine Kabine zurück. Er bereitet in dem Moment in dem Ich mich auf den Boden fallen so lutschte und sich versuchte wegzuträumen kam ihm die Idee der Bahnhofsvorhalle. Dort ließ er sich nun entspannt nieder. letztendlich ist das vielleicht der Inbegriff meines Rauschs, die Quintessenz. Wochen. Der junge männliche Protagonist konnte sich vor lauter Schmerzen inhalierte möglichst lautlos durch einen 10€-Schein. Schon beim Verlassen die Allem zugrunde liegt. Nervös beginne ich das nasale Ritual zu kommen sträubten sich ihm die Nackenhaare. Während er den Schwanz Er sah sich nach einem ruhigen Platz zum Verspeisen der verkrampft und das Atmen schwermacht, davon muss ich mich befreien dem Gedanken wieder Schwänze lutschen zu müssen um an sein Ziel sich 2 Bahnen auf der CLubkarte eines Sportgeschäfts vor und und man genießt einen Schuss sowieso besser zuhause. Ich atme

Don, Haze & Svas
Nhs8xFf.png

"The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967)
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 10.02.17 13:52
Oh Mann, ihr atmet ja wirklich! ;)

Hmmmm, sehr interessant das Ganze, aber irgendwie auch schwer nachzuvollziehen, weil da anscheinend drei versch. kleine Stories zusammengemischt wurden und ich einfach grad so gar nicht den Kopf habe, das ganze noch und nochmal durchzulesen, damit ich "genau" verstehe, was da so abläuft. Aber ich verstehe, das ist ja schon was .... bilde ich mir zumindest ein ....

Da sind meiner Meinung nach mehrere Ebenen gleichzeitig vorhanden, wär ich auf Trip, würd ich es wohl sofort verstehen?!?!? Ich könnte mir ja schnell .... freak

Danke dafür und lG, der trin
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Traumländer



dabei seit 2016
424 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.02.17 19:47
Ist auf jeden Fall eine interessante Idee, ich hätte eine zusammenhängende, verständlichere Geschichte aber bevorzugt. ;)
https://www.peta.de/aktionsaufrufe
https://wirzahlennicht.info/
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
1.542 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 11.02.17 09:36
Normalerweise wird bei dieser Technik jene Rohfassung, die ihr da oben seht, noch einmal überarbeitet um möglichst kohärent und sinnvoll zu klingen. Uns hat aber die Organisation der Durchführung im durchen Zustand schon einiges an Zeit gekostet, sodass wir einheitlich beschlossen die Bearbeitung aus Vernunftgründen unter den Tisch fallen zu lassen.
Das Ganze war der erste Versuch, wenn Gott will werden weitere folgen - eine Garantie für die Nachbearbeitung des Rohmaterials dieser weiteren Versuche will und kann ich an dieser Stelle nicht aussprechen. Wir bitten dies zu Entschuldigen.
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 11.02.17 09:41
Diesmal lass ich es noch durchgehen, Don, Haze & Svas! mrgreen



Liebe --> die Essenz des Lebens ....


Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.02.17 10:44
Der Wahnsinn was einem auf Opiate für Lyrische Meisterwerke gelingen
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2013
339 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.02.17 09:58
@Svas
Wie ich nicht mal bei den Credits aufgelistet werde, für meine mühsame aber geniale Bild-Recherche! motz
"Understand me.
I'm not like an ordinary world.
I have my madness,
I live in another dimension
and I do not have time for things that have no soul."
~ Charles Bukowski
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 21.02.17 20:56
Geiles Bild, Donna! mrgreen


"Eintauchen und zu Hause sein."

trin
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.02.17 14:13
aus dem seelenleben eines ü30ers:

Was ist nur aus unseren Träumen geworden? Sie mußten der Realität weichen. Idealist wird zum Konformist. Einzig die Musik läßt noch Haltung erkennen. Und das scharfe s, daß mich laut Word zum Rechtschreibuneinsichtigen macht.

„Get up and do your thang“ klingt es aus den Lautsprechern. Hmm, eine klare Handlungsanweisung und doch der körperliche Unwille. Wie konnte das nur passieren?

Endlose Routinen; same old, same old. Über dreißig suckt; hätte mir das jemand vorher gesagt, wär ich für immer 21 geblieben.

Alles eine Sache der Perspektive.

Sind die Pflanzen gegossen, war der Hund schon draußen, sind die haglichen Lebensmittel verkocht, Tagebucheintrag, check...

Kluge Kalendersprüche wollen mich auf eine falsche Fährte locken. Ich kontere mit einer Flasche Weißwein. Zigarren statt Joints. Saturiert und doch kein bißchen befriedigt. Was fehlt zum Glück?

kopf aus, herz auf...
Moderator



dabei seit 2012
4.607 Forenbeiträge
1 Tripberichte
9 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 22.02.17 14:21
Gefällt mir, phoenixdrache!
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.02.17 14:28
zuletzt geändert: 21.03.17 09:11 durch Pharmer (insgesamt 1 mal geändert)
danke, neopunk... :)
so ein seelenstriptease hat auch was befreiendes...
vll gibts ja noch ein paar ü30-leidensgenossen...
kopf aus, herz auf...
Abwesende Träumerin



dabei seit 2013
339 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.02.17 19:53
Danke Trin, wenigstens weiß das jemand zu würdigen :D
"Understand me.
I'm not like an ordinary world.
I have my madness,
I live in another dimension
and I do not have time for things that have no soul."
~ Charles Bukowski
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
1.542 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 23.02.17 23:49
Ich hab heut mal ein paar Haikus geschrieben und lass jetzt mal die besten hier:

Eisenbahn

Die Bahn macht mich schnell
Schaufel den Brennstoff hinein
Mensch oder Dampflok

Schmerz

Es schneit in mich rein
kalter Schmerz, du brennst ewig
Geliebt - meine Pein

Zersetzung

Wirklichkeit fällt aus
Am Rand, wie auch beim Textil
Beginnt Zersetzung

Der Anblick des Trinkenden im See

Schnee auf dem Spiegel
Wird blank nach dem Einatmen
Und man sieht sich selbst

Nacht

Es kommt wohl der Punkt
wo die nächste Bahn bestimmt
ob bei mir Nacht wird
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Traumländerin



dabei seit 2016
430 Forenbeiträge
7 Tripberichte

  Geschrieben: 02.03.17 05:26
zuletzt geändert: 02.03.17 07:04 durch Voller Liebe (insgesamt 1 mal geändert)
Wenn mein kreativ unterfordertes Hirn sich im Chat auslebt. Titel: "Ey Diaz."
______________________________________________________________

Ey diaz
.....
Hat sich schon erledigt
Von selbst
Weil es keine wahl hatte
Es konnte dem druck einfach nicht mehr standhalten
Und hat sich entschieden, keine belastung mehr zu sein für die welt
Daher hat es seinen tod vorgetäuscht
Und ist nun besitzer eine cannabisplantage in Kolumbien
Und verdient viel geld
Von diesem geld kauft er sich dann baumsetzlinge, pflanzt sie drekt nebeneinander und wettet darauf, welcher Baum zuerst 5 Meter hoch wird
Das ganze land wettet mit
Welcher baum nun gewonnen hat, macht keinen unterschied
Es hat genug geld gescheffelt
Und es sind ein paar jahre ins land gegangen, immerhin wächst ein baum langsam.
Sehr langsam.
Tja, was es jetzt macht, fragt ihr euch?
Das kann ich euch sagen:
Nix.
Der ganze schotter rotiert in der börse
Es nimmt nur ein bisschen für sich und kauft sich ein kleines Hobbithaus in Island
Und einen hund
Einen irischen wolfshund
Er heißt twinky
Und ist essbar
Aber niemand weiß, dass er nach schokokrokant und honig schmeckt, denn er stinkt wie die pest
Das ist so abartig, dass selbst der Hund davonläuft
Man muss tagelang lüften
Deshalb schläft er jetzt immer draußen
In einem luxushundehaus, das nur von außen luxuriös aussieht
Wenn man rein guckt, ist es einfach nur ein Holzkasten von innen.
Aber das ist twinky egal.
Er kann eh nicht drin schlafen, weil er nicht durch die tür passt.
Dummes herrchen.
Sowas sollte man anzeigen
Wo kommen wir denn da hin?
Wenn hunde nicht mehr in ihre hütten passen
Wer passt denn dann ÜBERHAUPT noch in seine hütte?
Ich empfinde das als höchst bedenkenswert
*Nachdenkliche Miene*
Vielleicht sollen wir die auch einfach alle vergasen
Diese hundehüttenhersteller
Welcher hund braucht schon ein eigenes haus
Kann sich genau so gut ein loch graben
Wie so füchse
Und dann können die sich kreuzen und es gibt ne neue hund-fuchs-kreuzung
Mit der stimme von jan delay
Und ohne fuchsschwanz, das ist tierquälerei
So, ich.......
Ey
Was guckt ihr alle so!?
ICH BIN NICHT VERRÜCKT



Edit: DonCa, ich mag deine Haikus voll. Vor allem "Der Anblick des Trinkenden im See" geht ziemlich tief finde ich. Darf ich ihn auf meinem Blog verwenden? Wenn ja, mit Nickname ausm LdT? Ein Synonym? Oder lieber anonym?
......ich glaub, du hast grad mein Interesse in diese Gedichtform geweckt mrgreen




phoenixdrache, wirklich gut geschrieben, bitte mehr von sowas!

phoenixdrache schrieb:
Kluge Kalendersprüche wollen mich auf eine falsche Fährte locken. Ich kontere mit einer Flasche Weißwein. Zigarren statt Joints. Saturiert und doch kein bißchen befriedigt. Was fehlt zum Glück?


Ich schreibe das, ohne auch nur das Geringste über Dich und Deine Situation zu wissen. Wollte meine Gedanken dazu trotzdem mit dir teilen:

Ich glaube, dass Menschen, die eine offenere Sicht auf die Welt haben (="wach" sind) und Drogen nehmen (Nicht alle Weltoffenen nehmen Drogen und nicht alle Konsumenten sind Weltoffen!), in vielen Fällen dieses Gefühl haben, dass etwas fehlt, wenn sie dann keine Drogen mehr nehmen. Das Gefühl, diesen Zugang zu den tausend anderen Perspeltiven die man mittels Veränderung und Erweiterung des Bewusstseins erhält, langsam zu verlieren. Man hatte da was Besonderes, Einzigartiges, Mysthisches!
Den Schritt vom Konsum weg zu machen, aus welchen Gründen auch immer, ist etwas das Mut und Ausdauer und manchmal auch Blut und Tränen kostet. Sich für ihn zu entscheiden, wenn es denn sinvoll ist, trennt einen aber auch irgendwo ab von dieser "anderen Welt". Ich kann mir vorstellen, dass das bei vielen Menschen ein regelrechter Trauerprozess ist.

Jetzt bist du also angekommen, hast das Gröbste hinter dir, stehst mit dem Hund im Regen während der kackt und an seinen größten Traum denkt: wie er im Drehsprung seinen Ball aus der Luft greift wie nix.
Ich glaube, es ist eine große Kunst, gleichmäßig zufrieden zu sein. Und wenn man anfängt, sein neues, "normales" Leben zu hinterfragen, das man sich so sehr gewünscht hat und es ist ja auch der Traum eines Lebens, keine Frage. Oder die andere Seite der Medaille, auf der dein Leben nun auch nicht besser geworden ist, obwohl du keine Drogen mehr nimmst.
Wenn aber diese Sehnsucht nach dem Anderem so groß ist, dass sie einen fast zerreißt, wirds wohl Zeit für ein neues Abenteuer.

(Flughafendurchsage: Achtung. Die nachfolgenden Hinweise eignen sich sowohl für die Außen-, als auch für die Innenwelt.)
Also: Survivalpack, Tragflächen, ein Paar Extrasocken, Taschenlampe, Das Glas mit der Zuversicht vom Küchenschrank ganz oben, ein gutes Buch - wobei neee, das wirste nich brauchen, musst ja Augen und Ohren offen halten, damit du keine Hinweise verpasst. Vergiss dein Pausenbrot nicht. Und dann husch husch mit dir, auf die Suche nach wasauchimmer. Ich glaube, es wird großartig sein, wenn du es findest <3
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Selbst wenn das vollkommen am Thema vorbei ist bei dir, hat das Schreiben allein schon großen Spaß gemacht, also danke für die Inspiration :)
Take risks. If you win, you will be happy. If you lose, you will be wise.
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.03.17 22:11
zuletzt geändert: 07.03.17 22:12 durch phoenixdrache (insgesamt 3 mal geändert)
Tagebuch eines Hoffnungslosen

21. Juni 2015: Duckduckgoe meine halbe Klasse: Portfoliocontroller, International Corporates Analyst, Disponent des künstlerischen Betriebsbüro, Freelance Cinematographer
Und ich? – ein Nichts und Niemand
B.V. twittert täglich gelaufene Kilometer mit Zeitangabe, bin doch besser als er, hab nur keine Stimme
Mein Herz schmerzt – wird wohl der Kaffee sein – mein Bauch drückt auch

29. August 2015: Mein Hund wurde das Frühstück eines Staffords; knapp dem Tod entronnen. Ich weile daweil in Hong Kong und lasse es mir dekadent und selbstsüchtig gutgehen.
Auf dem Weg in den Alkoholismus. Flasche Wein allein – laß es sein...
Eine Samstag-Nacht mit Vollmond. Heut werd ich mal nicht zum Werwolf und verpasse so das Ausschwärmen im Rudel.

7. Oktober 2015: Rede tagelang mit niemandem; bis auf Smalltalk mit frustrierten Pensionistinnen, die samstägliche Ansprache am Markt und einigen Wortmeldungen im Masterkolloquium.
Wohne seit 12 Jahren alleine; da muss man doch verrückt werden...
Draußen regnets, drinnen in meinem Elfenbeinturm spuck ich - mittags noch immer im Bett - Schleim in ein verrotztes Taschentuch.

20. Oktober 2015: Gutfühlen ist längst out. Nach einem schönen und vor allem sozialen Wochenende belohn ich mich mit einem Tag Nichtstun und des Nächtens 5 Stamperl Rum, 3 Gläsern Wein und einer Zigarre, die ich teilweise auf Lunge so aufrauch, dass ich mir meine Fingerspitzen verbrenn. Um 4 ins Bett.
Den Tag danach hock ich am Klo mit Schuldgefühlen, leeren Serotoninspeichern und Null-Bock-Einstellung.
Wirre Träume in völlig übermüdeten Zustand, der Körper scheißt mir was und heute ist auch schon wieder Sozialisierung angesagt. Das Wetter draußen paßt mit Grau und Regen gut ins Bild.

24. Februar 2016: Neues Jahr, neues Glück. Nicht wirklich. Lieg im eiskalten Zimmer in Hong Kong und rauche trotz aller Vorsätze Zigarillos ohne Filter auf Lunge und trinke seit Wochen täglich. Bier, Wein, Ginsengschnäpse; alles was der Medizinschrank so hergibt.
Mein Herz sticht, ich kann es ihm nicht angesichts der Nikotin-Tsunamis und Teerwellen nicht verdenken.
Meine Freundin kämpft zuhause mit Prä-Krebs-Behandlungen und Depressionen während ich es mir tausende Kilometer von zuhause schlechtgehen lasse. Zur Belohnung überlege ich zu einem Intoxikationsmarathon nach Boracay zu fahren; man gönnt sich ja sonst nichts.

18. Mai 2016: Alkohol und Nikotin waren die letzten Monate meine täglichen Begleiter; immer öfter in Form von Spirituosen und Zigarren, die ich todesmutig fast gänzlich auf Lunge rauchte. Sozusagen als Belohnung für das Workout, das ich seit Hong Kong von Montag bis Freitag durchziehe, da ca. fünf bis fünfzehn zusätzliche Kilos meine täglichen Begleiter geworden sind.
Piratenserien und hin und wieder eingestreute Fastfoodsessions runden das stimmige Bild ab und verhindern völlig ein Weiterkommen bei meiner dringendst anstehenden letzten Masterarbeit.
Sitz grad am Klo und sinniere zum wiederholten Mal, dass es nun endgültig so nicht weitergehen kann. Vor allem, wenn man sich seine Zukunft anders als zwischen Mc Donald’s, Trafik und Heurigen hin-und herpendelnd vorgestellt hat.
Fühl mich wie der kratzig-grausliche Restteerbelag auf meiner Zunge.

3. Juli 2016: Es kracht und kriselt ganz gewaltig. Mag mich selber kaum und von den anderen will ich gar nicht anfangen. Noch immer ist keine Silbe für meine Masterarbeit geschrieben, die Zeit wird vor dem Computer oder der Glotze (EM!) verbracht. Meine sportlichen Anstrengungen mach ich mir in Rekordtempo mit gewaltigen Brotzeiten und Saufereien zunichte.
Eingestreut meine Aufhörtage; der Höhepunkt war ein 20-Stunden-Marathon mit Mc Donald’s-, KFC- und Burgerking-Besuchen, sowie einem Packl Tschick, Pizzaschnitte, Döner und einem abschließenden Würschtlstandausflug. Heute schon wieder Zigarillos gekauft, die schon bei der zweiten nur noch lästig, grauslich und reine Willenssache waren.
Sex gibts nur noch mit PAWGs und Konsorten in ausgedehnten Tubegaloresessions, da ich mit meiner Freundin ständig streite und diskutiere. Sehne mich nach Freunden und Leuten; kaum sind sie da, gehen sie mir alle am Orsch und ich will nur noch alleine sein. Meine einzigen Gefährten sind heidelbeerfressende Scheißdrosseln, Ameisen, die von meinen Jauseresten am Schreibtisch leben und die treue Hündin.
Fühl mich hundeelend, miserabel und in keinster Weise glücklich.

6. September 2016: Schmauchen, saufen, laufen; das war wohl mein Programm die letzten Wochen. Deadlines überschreiten ist mein Seiltanz; mit Höhenangst, aber ohne Stange. Kommunikation zu meinem Betreuer ist abgerissen; der glaubt wohl, ich bin wohl jeden Tag mit meiner Arbeit fertig. Die Wahrheit ist, daß ich 6 Seiten hab. Unglaublich eigentlich.
Nikotin ist mein Kokain. Hätt gar nicht damit anfangen sollen; ich komm nicht los. Mittlerweile zerschnipsel ich die teergetränkten Stummel, die wie nasse Aschenbecher riechen, und bastle mir starke Stinkstäbchen. Diese lassen mich mit Kopfweh (vor allem in Kombination mit einer Flasche Wein oder 6 Bier), Mundgeruch und grausigen Gerüchen auf Haut, Händen und Haaren zurück.
Tagesrhythmus ist völlig zerrüttet; gegen 11 steh ich erst auf, wixe im Internet herum, von ca. 3 bis 5 wird Sport gemacht, dann schon gegessen, Tabak gekauft und Filme runtergeladen, um bis 3 oder 4 die Nacht rumzubiegen. Ärmlich, erbärmlich. Die guten Vorsätze halten nicht mal 24 Stunden.

22./23. September: Es ist 5:15. Habe viermal auf das Grab meiner toten Tante geschworen mit dem Rauchen aufzuhören. Gebrochen. Wie mein Herz. Immer wieder die gleichen Muster. Werde auch immer zwanghafter; alles muß strengen Ritualen unterliegen. Von früh bis spät alle Arten von Fast Food, kettenrauchend, mit allen Vorsätzen brechend; da bin ich fleißig. Dafür noch keinen Strich für meine Masterarbeit weiter gemacht.
Ich bin’s leid. Ich will nicht mehr. Mein Leben soll aus mehr bestehen. Ich will was erreichen, was machen, was aus mir machen.
Versuche mit Räucherstäbchen und Musik von früher alte Stimmungen heraufzubeschwören. Meine etlichen Gspusis und Ladyfriends kommen mir in den Sinn. Und dann die lange lange lange Talfahrt. Ab jetzt geht’s bergauf. Ich schwöre auf...ach, laßma das.
Vielleicht beginn ich jetzt das Tagebuch eines Hoffnungsvollen...
Over and out.

edit: danke für dein feedback, voller liebe... :) darum hier mehr aus den selbstzweifelnden untiefen...


kopf aus, herz auf...

« Seite (Beiträge 91 bis 105 von 144) »