LdT-Forum

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AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 26.01.17 18:20
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Boon and Bane - drei Jahre mit Uppern, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 26.01.2017.

Diese Diskussion wurde am 26.01.2017 von Brille Fielmann gestartet.


 
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
27 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.01.17 18:26
Hey,

finde deinen Bericht sehr gelungen. Gerade durch die Kapiteleinteilung ist es sehr gut strukturiert.

Hab auch ähnliches mit RC's durch. Würde aber auch nicht sagen, dass ich sowas nie wieder nehmen würd, obgleich ich weiß, welche Risiken es birgt. Bin aber wohl schon in der "Kann" und nicht mehr in der "Muss" Phase. Wie sagt man so schön - Wer einmal leckt, der weiß wies schmeckt.

lg
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2016
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.01.17 18:47
Hey,

interessanter Bericht, leider auch sehr traurig. Was mir aber noch etwas abgeht, ist eine ausführlichere Beschreibung der Wirkung der Substanzen auf dich.
Trotzdem lesenswert!
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
621 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.01.17 20:29
finde den bericht auch äußerst gelungen.

überraschenderweise gibt es viele überschneidungen mit meinen persönlichen erlebnissen. beendetes studium (selber zeitpunkt), perspektivlosigkeit, starke unsicherheit (sozialphobie/angstzustände/panik), die erfahrung auf 3-mmc (& etlichen anderen) wieder ein vollständiger mensch zu sein, lange speed-phasen, nicht erwiderte liebe und und und....
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
44 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.17 04:18
Am Schluss hakt es leider gewaltig.

"...stolz auf sich sein, wenn man es schafft, die Upper hinter sich zu lassen" --> Das liegt bei dir aber nicht vor. Denn "Und ein Jahr ist eine lange Zeit" ist sicherlich eine erstaunliche Schönfärbung insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in dieser Zeit 5! Rückfälle gab. Du bestätigst das dann auch direkt anschließend: "Ob ich noch Lust auf Upper hätte? JA, auf jeden Fall." Die Sache liegt also sicher nicht hinter dir und du schwächst sogar schon vorauseilend deinen Abstinenzansatz ab mit "Ob ich zum momentanen Zeitpunkt welche nehmen würde? Nein, eher nicht", weil dir das Risiko noch [etwas] zu hoch sei, wieder in ein ungesundes (sic!) Konsummuster zu rutschen. Damit offenbarst du überdies, dass es für dich tatsächlich so etwas wie ein gesundes Konsummuster geben müsse. Das ist aber per se nicht der Fall. Es gibt nur den safer use, d.h. den weniger schädlichen Konsum.

Und schließlich wird mit dem Satz "eines Tages, würde ich schon ganz gerne wieder welche nehmen" klar, dass du noch tief mit deinem Kopf drin steckst, viel tiefer, als es dir offensichtlich genehm ist, zu akzeptieren.

Es scheint offensichtlich, dass deine Beziehung zu den von dir konsumierten Drogen immer noch deutlich positiv besetzt ist. Für dich ist deshalb die Abstinenz mit latentem Schmerz verbunden, weil Verzicht von etwas Gutem und deshalb auch die folgerichtigen Rückfälle im Durchschnitt so alle 2! Monate. Was du im letzten Absatz geschrieben hast, klingt gewaltig nach einer blumig verpackten Ankündigung für den nächsten Rückfall.
 
Anonym
» Thread-Erstellerin «
  Geschrieben: 26.02.17 05:13
Wo du die Zahl fünf hernimmst, erschließt sich mir nicht ganz, die Formulierung, dass etwas an einer Hand abzuzählen ist, bedeutet, dass etwas weniger als, maximal aber fünf Mal stattfand. Ich habe im Konsumtagbuch nachgeschlagen, es waren zwei Mal, welche am Anfang dieser Zeit stattfanden, somit lag zum Zeitpunkt des Schreibens ein Dreivierteljahr totale Abstinenz von Uppern vor.

Die Formulierung "gesundes Konsummuster" war vermutlich ungünstig/ missverständlich gewählt. Was ich darunter verstehe, ist ein Konsummuster, bei dem die Wahrscheinlichkeit negativer Konsequenzen äußerst gering ist, also ja, im Endeffekt Safer Use bzw. halt verantwortungsvoller Konsum. Das Wort "gesund" wählte ich vermutlich, um es in Gegensatz zu vorher stattfindenden eindeutig ungesunden Konsum zu setzen. Und mit ungesund, meine ich tatsächlich ungesund, schädlich, nicht nur so ein bisschen (wie es schon einmaliger Konsum ist oder ein Burger bei McDonalds oder die eine Zigarette auf der Geburtstagsparty).

Und die Feststellung, dass ich wegen des Risikos, wieder reinzurutschen, bis auf weiteres keine Upper nehmen möchte, ist sicher keine Ankündigung eines Rückfalls. Ich hätte natürlich sagen können "Upper sind böse ich werde sicherlich nie wieder welche nehmen", aber das würde ich als Heuchelei empfinden. So lange ich ein Bedürfnis danach habe, werde ich tunlichst die Finger davon lassen. Wenn das irgendwann nicht mehr der Fall ist, wäre es schon ganz nett, wieder selten Upper nehmen zu können. Menschen, die eine Substanz(gruppe) verteufeln, weil sie selber nicht damit klarkamen - wegen des eigenen Konsumverhaltens - sind mir persönlich nun mal etwas suspekt. Kann sein, dass der "latente Schmerz" wie dus bezeichnest nie weggeht, dann muss ich wohl dauerhaft die Finger davon lassen. Kann aber auch gut sein, dass ich irgendwann man ein entspannerteres Verhältnis dazu haben kann. Time will tell.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
44 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.02.17 05:41
Viel Erfolg auf jeden Fall.

Zu der Sache mit dem Konsum: Allen Carr hat das in seinem Buch an der Geschichte mit dem "Franzosen" ganz nett dargestellt. Der Typ blieb unglücklicher Nichtraucher, und damit bereits programmierter Rückfallkandidat. Allen Carr wurde nicht schlau draus bis sich herausstellte, dass der "Franzose" diese eine fixe Idee hatte. Er könne ohne diese Zigarette Gitanes, einem Glas Rotwein und einem Baguette irgendwo in Paris seinen Traum vom perfekten Frankreich nie verwirklichen. Er lebte ständig mit einem Gefühl des Verlusts. Das Problem löste sich sodann in Luft auf und damit die Verlustgefühle. Es war klar, dass die Schönheit eines lauen Sommerabends in Paris mit einem Glas Rotwein und einem Baguette nichts, aber auch nicht das Geringste, mit einer stinkenden Zigarette zu tun haben kann.

Die Upper sind deine Gitanes.
 
Anonym
» Thread-Erstellerin «
  Geschrieben: 26.02.17 06:52
Ich würde mich nicht als unglücklich mit der Tatsache, dass ich keine Upper mehr nehme, bezeichnen. Mir fehlt lediglich offenbar noch der Abstand dazu, eventuell, weil ein Dreivierteljahr noch nicht lange genug ist - je länger ich keine nehme, desto leichter fällt mir selbiges. Ich verherrliche die Upper nicht (wie der Franzose die Zigaretten) sondern ich differenziere lediglich zwischen Suchtgedächtnis einerseits und andererseit der objektivierbaren Feststellung dass Upper (biochemisch bedingt) nun mal Spaß machen. Dies gänzlich abzustreiten wäre in meinen Augen eine Verzerrung der Realität.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.02.17 09:58
Schön geschriebener Text, das wars dann aber auch schon.
Liest sich wie eine nette kleine Geschichte ohne jegliche Details zu den jeweiligen Substanzen. Aber vielleicht war das ja beabsichtigt "anonym"
 

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