LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.03.16 09:19
trinity - es soll Teilchen geben, die schneller sind als das Licht - Tachyonen. Keine Ahnung, wie weit man damit ist, ob man die Theorie vielleicht schon fallengelassen hat.
Das Schnellste überhaupt sind aber Gedanken, die überwinden jede Strecke ohne Zeitverlust. Wer darüber lacht, mag lachen. Irgendwann vielleicht wird er merken, daß es doch stimmt. Beweise ? Nope, hab' ich keine.

Hat sich schon jemand Gedanken darüber gemacht, wie schnell die Dunkelheit, der Schatten ist ? Ohne ohne Schatten könnten wir das Licht gar nicht als solches wahrnehmen. Ist das Licht schneller als sein Schatten ? Oder ist das Licht wie Lucky Luke, der schneller schießt als sein Schatten ?
Wie kann der Schatten so schnell reagieren, daß er immer im rechten Verhältnis zum Licht steht ?
Kindliche Fragen, aber interessante Fragen. Für mich zumindest, denn gerade kindliche Sichtweisen ermöglichen ein scharfes Bild ohne die Filter des Denkbewußtseins, das uns sagen will, dies oder jenes sei unmöglich.
Was alles wurde schon als unmöglich bezeichnet ? Fliegen zB oder sogar, daß die Erde sich um die Sonne dreht. Letzteres wurde erst vor nicht allzu langer Zeit vom Vatikan anerkannt. Spätestens seit Galilei wußten es die Herrschaften, bis ins 20.Jh haben sie an ihrer Anschauung, die Erde sei der Mittelpunkt des Sonnensystems festgehalten.
LG road
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.03.16 12:57
Zitat:
Das Schnellste überhaupt sind aber Gedanken, die überwinden jede Strecke ohne Zeitverlust. Wer darüber lacht, mag lachen. Irgendwann vielleicht wird er merken, daß es doch stimmt. Beweise ? Nope, hab' ich keine.


Die Gedanken können die Zeit bis ins Unendliche dehnen.
Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.

“Life lived in the absence of the psychedelic experience that primordial shamanism is based on is life trivialized, life denied, life enslaved to the ego.”
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.03.16 15:09
ChildInTime schrieb:
Die Gedanken können die Zeit bis ins Unendliche dehnen.


Oder dehnt die Zeit die Gedanken ? Ein geradezu ketzerischer Gedanke, der mir beim Lesen Deines Kommentars ChildInTime kam.
Aber warum nicht, es könnte sein ... Mal etwas darüber sinnieren ...
LG road

Übrigens, ChildInTime, hast Du Deinen Nick von der gleichnamigen Deep Puple Nummer ?
Guter Text:

Sweet child in time
You'll see the line
The line that's drawn between
Good and bad


See the blind man
Shooting at the world
Bullets flying
Ohh taking toll

If you've been bad
Oh Lord I bet you have
And you've not been hit
Oh by flying lead

You'd better close your eyes
Ooohhhh bow your head
Wait for the ricochet

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.03.16 18:26
Tschuldigung, dass ich mich da reinmische, aber Child In Time ist, so finde ich, auch heute noch ein unglaublicher Song. Besonders die bis dahin ungehörten percussiven Sounds von Jon Lords Hammond und das endlos lange Solo von Ritchie Blackmore haben mich damals wie heute regelrecht umgehauen.

LG Dono
Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.
F. Nietzsche
Abwesender Träumer



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147 Forenbeiträge

  Geschrieben: 12.03.16 18:39
Einer der besten Rockballaden neben Stairway to Heaven und Bohemsian Rapsody meiner Meinung nach.
Es ist interessant wie leicht sich diese wenigen Zeilen mit den unterschiedlichsten Bedeutungen füllen lassen.


btt:
Zeit ist eine Illusion. Wir würden es niemals merken, wenn die Zeit rückwärts laufen, hin und her springen oder mehrere Zeiten gleichzeitig ablaufen würden.
Vielleicht gibt es überhaupt kein Jetzt. Jeder Moment dieser und aller Welten existiert gleichwertig.




Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.

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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 12.03.16 21:46
ChildInTime schrieb:
Zeit ist eine Illusion.


Zeit ist überhaupt nicht kostbar, denn sie ist eine Illusion. Was dir so kostbar erscheint, ist nicht die Zeit, sondern der einzige Punkt, der außerhalb der Zeit liegt: das Jetzt. Das allerdings ist kostbar. Je mehr du dich auf die Zeit konzentrierst, auf Vergangenheit und Zukunft, desto mehr verpasst du das Jetzt, das Kostbarste, was es gibt. Eckhart Tolle
Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt. Lucius Annaeus Seneca
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 12.07.16 19:13
zuletzt geändert: 12.07.16 19:32 durch trinity (insgesamt 3 mal geändert)
All die vielen Nuancen, all die verschiedenen Ebenen – all das Zwischendrinnen


Hab gestern von meinem Freund eine ganz tolle Power-Point-Präsi geschickt bekommen und anhand dieser konnte ich ihm mal endlich was echt gut erklären. Manchmal versteht er (und auch andere) nicht so ganz, was ich meine, wenn ich so meine eigenen Interpretationen und Wahrnehmungen versuche zu erklären – was z.B. all die Nuancen, die verschiedenen Ebenen und all das "zwischendrinnen" ist. Hab dann mein Mail mit den Erklärungen darin gespeichert, damit ich es später weiterdenken und überarbeiten kann, damit ich die Interessierten aus dem LdT auch dran teilhaben lassen kann. Wieso meine Gedanken und Interpretationen nur für mich behalten? Ich teile ja gerne …. ^^

Ich schau mir also die tollen Bilder an – das geile an der Präsi ist ja, dass einen echt jedes Bild ein Lächeln ins Gesicht zaubert - und merke recht schnell, dass mir echt ein jedes Bild eine ganz andere Art von Lächeln und dazugehörigen Gefühlen entlockt. GENAU DAS sind die vielen Nuancen "zwischendrinnen", von denen ich immer wieder mal geschrieben habe. All das was dazwischen ist, all die vielen Nuancen, all die vielen Ebenen die aufeinander einwirken. Wenn man das mal erkennt in einigen Dingen, erkennt man es immer wieder und in so gut wie allem.

Übrigens können meiner Meinung nach grad Künstler und andere kreative Menschen all das zwischendrinnen gut wahrnehmen und sie haben auch noch die Fähigkeit, sich aus dieser grenzenlosen Vielfalt zu bedienen und Neues zu erschaffen, sich schöpferisch auszutoben und zu spielen mit dem was einem geboten wird.

GENAU JETZT ist der Zeitpunkt, wo man sich die Präsi anschauen sollte, denk ich, damit man nun auch selber versuchen kann wahrzunehmen und zu verstehen, was ich meine mit meinem Vorwort. Sich Zeit nehmen und jedes Bild einfach nur wirken zu lassen, ist wohl Grundvoraussetzung dafür, damit man erkennen kann. Einfach nur wahrnehmen und wirken lassen - ohne zu urteilen, einzuteilen oder zu bewerten – ist ein ganz heißer Tipp, um mehr zu erkennen als nur die Dinge die man sieht (oder hört oder spürt, etc.). Doch das ist wirklich nicht schwer bei diesen Bildern, denn die sind einfach Zucker!

Photos to bring you a smile


Überarbeitete Antwort an meinen Freund:

Jeder Diamant ist irgendwie gleich und hat viele Gemeinsamkeiten, trotzdem ist kein Diamant genau so wie der andere. Jeder Haselnussbaum ist irgendwie gleich, aber trotzdem ist keiner genauso wie der andere. Jeder Hund "funktioniert" ähnlich und ist so gut wie jeder andere, aber trotzdem gibt es keinen noch einmal, jeder ist total individuell und hat seinen eigenen Charakter. Jeder Mensch ist rein körperlich so gut wie gleich, man kann jeden Menschen mittlerweile schon genau so einteilen/verstehen, um zu wissen, wie Menschen eben ticken und funktionieren, trotzdem gleicht kein Mensch dem anderen – jeder ist anders und einzigartig.

Genau das sind die vielen Nuancen die es so gibt und dann gibt es auch noch die vielen verschiedenen Ebenen, wo all diese vielen Nuancen - die zusammenkommen/zusammenstoßen, miteinander schwingen und zusammen klingen – aufeinander wirken und sich gegenseitig beeinflussen. Jede Schwingung, jeder Energie, jeder Gedanke, jeder Blick, jeder Windhauch beeinflusst die jeweilige Situation auf einer ganz anderen Ebene. Diese Ebenen kann man dann auch immer weiter und weiter ausdehnen im Bewusstsein und beim Erkennen .... (so weit, wie etwas eben ausgedehnt werden kann). Dasselbe funktioniert natürlich auch mit den vielen unterschiedlichen Nuancen, man kann mit der Zeit immer tiefer und tiefer, immer fokussierter und klarer und intensiver wahrnehmen (zumindest so tief, wie es das Ereignis/Erlebnis auch zulässt, aber auf jeden Fall kann man immer bis zum Grund kommen, egal wie tief smile ) und somit immer mehr miteinander verknüpfen und erkennen.

Genau das ist all das Zwischendrinnen, von dem ich so rede, das was auf alles und jeden Einzelnen einwirkt und was man auch selber beeinflusst, da alles miteinander verwoben ist und miteinander verschwimmt. Dort wo nix still steht, wo eine immerwährende Wandlung vorherrscht - der Ort, wo einem gegeben wird wonach man sucht, wenn man dafür offen ist und sich darauf einlässt. Das geile daran ist, man braucht nur Wahrzunehmen und seine Gedanken dabei fließen zu lassen und sie nicht festzuhalten oder dran zu klammern. Sich dem öffnen was ist, dann eröffnet sich einem die Vielfalt dieser Welt und all das zwischen den Dingen.


Nachtrag, ca. 2 Std. später (hab die Gedanken weiter fließen lassen und wahrgenommen ….)

Nun stelle man sich vor, man bestehe selber auch aus Energie, man sei Schwingung und strahle jederzeit und immer aus wer und was man ist, man sei einzigartig wie man ist, man habe die Möglichkeit etwas zu erschaffen in sich und um sich herum im Laufe der Zeit, im Laufe des Lebens …. Man stelle sich das einfach mal vor ….

Je mehr man lernt die versch. Nuancen in den Dingen zu erkennen, umso mehr lernt man dem Moment genügend Aufmerksamkeit zu geben - um zu erkennen. Je reiner die Wahrnehmung der Umwelt wird, umso reiner wird die Wahrnehmung seiner selbst. Je mehr man lernt zu erkennen, was etwas oder jemand mit einem macht und auslöst, umso mehr lernt man sich selber und die anderen kennen. Je mehr man lernt in die Vergangenheit zurück zu sehen, zu verknüpfen, zu erkennen, umso besser lernt man in die Zukunft zu sehen, seine eigene Zukunft zu lenken und gestalten. Je positiver die eigene Energie die man ausstrahlt durch seine Handlungen und Gedanken und seinem Sein, umso mehr positive Energie findet einen und will sich mit einem connecten. Je öfter man sich mit anderen ähnlich schwingenden Energien einlässt und verbindet, umso schönere und wertvollere Momente erlebt man und man lernt und erkennt immer mehr Wertvolles auf dieser Welt. Je öfter man die wertvollen Dinge auf dieser Welt erkennt, umso dankbarer wird man dafür. Je dankbarer man ist, umso mehr bekommt man vom Leben geschenkt und umso bescheidener wird man und umso leichter kann man damit umgehen, damit spielen, sich genau so damit verbinden, wie man es grad für richtig hält, wie man es gerne haben möchte. Erkennst du die vielen unterschiedlichen Nuancen? Erkennst du die vielen verschiedenen Ebenen, die sich miteinander verbinden, die einander regelrecht bedürfen, die füreinander bestimmt sind, die sich einfach so immer wieder finden? Erkennst du ….

Wenn man davon ausgeht, dass je besser man seine Umwelt wahrnimmt, man auch immer besser sich selber wahrnimmt, dann kann man auch davon ausgehen, dass je besser man sich selber wahrnimmt und erkennt, was gewisse Situation, Menschen, Ereignisse, etc. in einem auslösen, umso besser lernt man seine Gefühle kennen, sie kommen und gehen zu lassen und dazwischen einfach nur zu beobachten und zu erkennen. Man lernt, dass alles kommen kann und alles wieder gehen kann, wenn man sich nicht daran klammert und lernt loszulassen. Man lernt immer weiter und weiter zu erkennen, was gewisse Situationen eigentlich wirklich für Situationen waren, man lernt zu erkennen, was diese Situationen mit einem machen und gemacht haben im Jetzt und in der Vergangenheit. Man lernt irgendwann immer mehr zu erkennen, wieso man ist wie man eben ist, wer und was man ist. Irgendwann lernt man dann auch zu erkennen, dass andere Menschen genauso ticken wie man selber, nur eben anders. All diese vielen Nuancen ….

All diese Schwingungen, all diese verschiedenen Atmosphären, all diese verschiedenen Dinge die es so gibt auf dieser Welt, all diese Energien, all diese verschiedenen Ebenen, die aufeinander einwirken und sich auswirken und ausstrahlen was es so auszustrahlen gibt. All das beeinflusst einen und beeinflusst man selber - einfach damit, weil man ist wie man ist und Gleiches erkennt und somit auch anzieht.

Erkennt man das Kleine, dann erkennt man das Große. Erkennt man die anderen, dann erkennt man sich selber. Erkennt man die Unterschiede, dann erkennt man die Gemeinsamkeiten. Erkennt man die Vielfalt, dann erkennt man das Eine. Erkennt man das Eine, dann erkennt man die Liebe. Erkennt man die Liebe, dann erkennt man die Kraft. Erkennt man die Kraft, dann ist man fähig Gutes zu schaffen. Erschafft man Gutes, verbessert man die Welt, seine eigene Umwelt, sich selbst. Die Welt, seine Umwelt, sich selbst verbessern – sollte selbstverständlich sein und löst unbeschreibliche Wohlgefühle und Zufriedenheit aus.

Ist man irgendwann also erstmal mit dem kollektivem Bewusstsein connected, dann verliert man das auch nicht mehr. Zwar immer wieder mal, aber niemals mehr für immer.

Ein kleiner Spruch, der zu einigen dieser Dinge die oben geschrieben wurden, ganz gut passt. Ist nur sinngemäß wiedergegeben, finde es original grad nicht:

„Sprich den König in einem Menschen an und ein König wird zu dir sprechen.“

Meine persönliche Übersetzung dazu:

„Sprich die Stärken, das Gute, die Leidenschaften in einem Menschen an und du wirst von ihm lernen und erkennen.“


Peace und immer dran denken: Keep Your Mind Open! wink der trin

Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 12.07.16 23:30
Schöne Worte und süße Bilder trinity. :)
Deine Gedanken waren jz nicht unbedingt etwas Neues für mich, ähnliche Einsichten hab ich in meiner Therapie Zeit und in der Zeit in der Natur mit meinem Hund auch gewonnen, aber das nochmal so zu lesen und zu verinnerlichen tat gerade echt gut.

trinity schrieb:
Man lernt, dass alles kommen kann und alles wieder gehen kann, wenn man sich nicht daran klammert und lernt loszulassen

Ich wünschte das hätte ich schon so verinnerlicht, dass ich es auch umsetzen könnte... loslassen fällt mir so schwer, da das Vertraute oft so viel einfacher ist, obwohl man genau weiß, das es einen nicht glücklich macht oder zufrieden stellt stehenzubleiben... Jedenfalls nicht auf Dauer
Veränderungen sind letzenendes eh unaufhaltsam, denn wenn man gewaltsam versucht diese zu verhindern, ob aus Angst oder Trägheit oder Faulheit, dann verändert das einen...

trinity schrieb:
Die Welt, seine Umwelt, sich selbst verbessern – sollte selbstverständlich sein und löst unbeschreibliche Wohlgefühle und Zufriedenheit aus.

Da muss man nicht mehr viel hinzufügen außer...
WARUM DENKT NICHT JEDER SO? Dann würde die Menschheit ein ganzes Stück weiterkommen und mal dort intelligenter werden, wo es auch wirklich notwendig ist...
Ich geb mir den Kick, aber spring früh genug ab...
Und versuche vergeblich ein unersättliches Verlangen zu stillen.
---------------------------------------
Drogen nehmen?
Ich nenne das Bewusstseinserweiterung.
Oder sich der Grausamkeit verschließen.
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 23.07.16 16:30
Hallo Sophie,

danke für deine lieben Zeilen und deine Reaktion auf meinen Text und meine Gedanken, hat mich sehr gefreut zu lesen! :)

Ja, sind natürlich keine neuen Gedanken, aber ich hatte mal wieder die Möglichkeit etwas anhand eines Beispiels zu erklären, was mir sonst recht schwer fällt und hat mir selber natürlich auch wieder gut getan, das ganze nochmal zu reflektieren und darüber nachzudenken.

Loslassen ist eines der "wichtigsten Übungen" im Leben, wie ich finde. Das sollte man wirklich erstmal lernen, um höher greifen zu können und die Früchte ernten zu können, deren Samen wir im Laufe des Lebens so ausstreuen. Doch erstmal muss die Basis, der "Dünger" und alles was dazu gehört wie die Liebe und eben auch Verantwortung für sich selber zu übernehmen gelernt werden.

Es gibt da ein Buch, das mich als 19 j. Burschen geprägt hat, hab mich grad dran erinnert, als ich den letzten Absatz nochmal gelesen habe. Es heißt das LOLA-Prinzip, findet man sicher schnell, wenn man es googelt. LOLA steht für Loslassen, Liebe und Aktion=Reaktion und der Autor Rene Egli beschreibt recht gut, wie man diese Dinge erkennen und lernen kann, zumindest hat es mir als 19 j. gefallen, ob es das heute auch noch tun würde, weiß ich nicht, aber darum geht es ja auch grad nicht. ^^ Der Titel ist vielleicht etwas irreführend, denn es heißt auch noch "Die Formel für Reichtum", aber damit ist nicht unbedingt der materielle Reichtum gemeint (wieso aber auch nicht, wenn´s glücklich macht?!?!), sondern vielmehr der innere Reichtum.

Loslassen funktioniert bei mir persönlich am besten, wenn ich die Sache die ich loslassen möchte erstmal reflektiere in meinem Leben, erkenne was es mit mir macht, gemacht hat, machen wird, etc. und mir bewusst mache, WARUM ich es eigentlich loslassen will und wahrscheinlich auch sollte und das alles andere eher schlecht ist für mich, mein Leben und Wohlgefühl (ein gutes Gewissen ist übrigens Voraussetzung für wahres Wohlgefühl).

Danach lass ich es symbolisch einfach los, konzentriere mich auf das was wirklich wichtig ist im Moment und was es sonst so zu tun gibt, um den Moment auszukosten und zu genießen und um mich, meine Umwelt und meine Zukunft in eine gute Richtung zu lenken. Manche Dinge brauchen natürlich länger um losgelassen zu werden, manche kann man ganz schnell loslassen, man sollte sich selber auch die Zeit geben, die man braucht, um wirklich voll und ganz loslassen zu können. Es bringt wohl nix, wenn man voreilig gewisse Dinge verdrängt und sich ablenkt, man sollte es schon so verarbeiten, dass man es auch wirklich loslassen kann und ein gutes Gefühl hat dabei, weil man ja weiß, dass es das beste ist was man tun kann. Klar kommen immer wieder mal gewisse Gedanken und Gefühle daran auf, wir sind keine Maschinen, das ist ganz normal. Diese Gedanken und Gefühle sollte man sich ansehen und wenn nötig reflektieren und danach wieder loslassen und weiter laufen lassen, um Platz zu machen für neue Gedanken und Gefühle, die es noch massenweise zu erkunden gibt auf dieser Welt. Die Welt ist ein Spielplatz und wir sind ihre Spielfiguren und können uns austoben, wenn wir wollen! ;) Kein Computerspiel könnte diese Vielfalt bieten ....

Peace, der grad wieder etwas philosophisch angehauchte trin rasta
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 17.01.17 15:24
Das Leben kann so einfach sein .... ;) Greetz, thä trin
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Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.02.17 01:47
Achte auf deinen Gedanken, denn ein Gedanke kann schnell zur Realität werden.


Finde ich zb gut und ein Thema in welchem man in seinem Leben noch viel lernen muss. Man denkt einfach zu oft nicht bewusst negative Sachen ,die dann einen negativen Einfluss nehmen können.
Wen das interessiert kann ich zb das Buch ´das Lebensspiel und seine Regeln´ empfehlen.
Man lernt nie aus und kann jeden Tag aufs neue das beste Versuchen :)
Hör auf dich und deine Gefühle, doch lass dich von ihnen nicht verleiten
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.02.17 02:16
passend dazu:

achte auf deine GEDANKEN, denn sie werden WORTE.
achte auf deine WORTE, denn sie werden HANDLUNGEN.
achte auf deine HANDLUNGEN, denn sie werden GEWOHNHEIT.
achte auf deine GEWOHNHEITEN, denn sie werden dein CHARAKTER.
achte auf deinen CHARAKTER, denn er wird dein SCHICKSAL.

(charles reade)
kopf aus, herz auf...
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 15.02.17 09:58
Ja, für mich sind das Bewusstseins-Übungen!

Den Spruch von phoenixdrache kenne ich schon, seit ich ca. 19 J. alt bin und seitdem versuche ich auch danach zu leben. Und wenn man dann irgendwann nochmal 19 J. zurückschauen kann auf sein bewusstes Leben und merkt, dass die Worte von Charles Reade absolut wahr sind und nicht nur die Gedanken rein gehalten wurden, sondern dadurch eben auch die Worte rein bleiben, die eigenen Handlungen, die Gewohnheiten und daraufhin der Charakter - dann wundert man sich irgendwann nicht mehr über sein Schicksal.

Ich kenne ein paar Menschen, die sehr bewusst danach leben und diesen Menschen passiert selten was Schlechtes. Und wenn es so ist, dann wird dem auch nicht viel Energie beigemessen, denn man achtet ja auf oben geschriebenen Spruch. ;)

Man kann lernen, sein Bewusstsein zu schärfen und auf die positiven Dinge auszurichten, man muss es nur tun. Sobald mir auffällt, ich denke irgendwas, was niemandem förderlich ist, schüttle ich diese Gedanken ab und lenke sie wieder in positive Bahnen. Je öfter einem das bewusst wird und man das auch umsetzt, umso schneller funktioniert das auch in Zukunft. Irgendwann merkt man schon in der ersten Sekunde, dass das absoluter Mist ist, den man grade so denkt und kann das dann auch ganz leicht wieder sein lassen. Try it!
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 24.03.17 20:35
Vor ein paar Tagen gab es mal eine interessante Diskussion im Erkenntnis-Thread, der wir eigentlich einen eigenen Thread widmen wollten. Doch ich stell es jetzt hier in den Philosophie-Thread rein, passt ja auch hervorragend, wie ich finde. Es ging um das Thema "frei sein" und ich kopier jetzt einfach mal die Beiträge davon hier rein, weil ich sie echt interessant finde und auch wert, dass sie nicht untergehen im Erkenntnis-Thread.

Damit ging es los:


trin schrieb:
Jede Blockade sollte gelöst werden .... und jeder innere Kampf aufgegeben ....

Frei zu sein, sollte das höchste Ziel sein eines jeden Menschen/Individuums ....



aufsuche schrieb:
trin schrieb:
Frei zu sein, sollte das höchste Ziel sein eines jeden Menschen/Individuums ....


Frei?... Frei von was?
Ein Wort das sehr oft missbraucht wird... weil es alles... und nichts... bedeuten kann...

Zufriedenheit... ist das Ziel was ich zu erreichen versuche...



trin schrieb:
Naja, sich eben frei zu machen von allem, das einen daran hindert im Fluß des Lebens zu bleiben und zu sich selbst zu finden. Schon als Kind war Freiheit eines der wichtigsten Dinge für mich. Frei zu sein von den Eltern die einem Dinge vorschreiben oder verbieten, welche man selber nicht so gut findet. Frei zu sein von all den Dogmen und Glaubenssätzen, die uns eingetrichtert werden und wurden. Die Freiheit zu besitzen, das zu tun, was mir gut tut und Freude bereitet. Frei zu sein von Wut, Hass und anderen hässlichen Gefühlen, die einem nicht dienlich sind. Die Freiheit zu besitzen auch mal "Nein!" zu sagen und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen. Bis man vielleicht irgendwann mal so frei ist, dass man keine Angst mehr hat vor dem Tod und somit auch nicht mehr vor dem Leben.

Freiheit bedeutet für mich, dass ich entscheiden kann, wie ich durchs Leben gehe und ich mich fühle. Das geht für mich nur, wenn ich mich von all den Fesseln und Blockaden löse, die in mir sind und mir von außen vorgegeben werden. Sobald ich nicht mehr kämpfe, gegen mich selbst, die Gesellschaft, meine Erzieher, meine Ängste, etc., hab ich die Möglichkeit zufrieden durch die Welt zu wandeln. Aber ohne mich zu lösen von all dem, was mich einschränkt und behindert, werde ich wohl nie in diesen Zustand der Zufriedenheit kommen, den sich hier einige wünschen.

Zufrieden wird man meiner Meinung nach, wenn man loslassen kann, an nix festhält und sein wahres Wesen auslebt ....



neopunk schrieb:
trin, das ist schön gesagt. Wahrhaft frei zu sein bedeutet aber nicht nur frei von etwas zu sein, sondern frei sein, zu etwas. Erst das ist die absolute Freiheit, von der Existentialismus und auch Nietzsche spricht.



trin schrieb:
@ Neo

Ich hab mich mit Nietzsche noch überhaupt nicht auseinander gesetzt und kenne seine Gedanken dazu auch nicht. Trotzdem glaub ich aber, dass es eine gewisse Reihenfolge einzuhalten gilt, um zur "absoluten Freiheit" zu kommen, wie du es ausgedrückt hast. Erst sollte man wohl lernen, sich frei zu machen von etwas (also all die Sachen die einen von sich selbst entfernen), damit man danach auch in den Genuß kommen kann, frei zu etwas (der Liebe, dem Sein, der Zufriedenheit, dem Tod, dem Leben, reiner Wahrnehmung, etc.) zu sein.

Zumindest interpretiere ich deine Zeilen gerade so, Neo. Magst mir da deine Gedanken dazu sagen?



20fox schrieb:
@Neopunk & Trin
Wir können gar nicht anders, als frei zu sein, dafür muss man gar nichts tun, außer sich das bewusst zu machen.
Wir sind zur Freiheit verurteilt/verdammt (Sartre), wir können gar nicht anders als Frei sein. Ich habe immer die Wahl, ob ich etwas bejahe, oder verneine, aber dieser Wahl entziehen kann ich mich nicht (und sollte es laut den Existenzialisten auch nicht). Hast du Hippie-Eltern, ist es deine freie Wahl ihre Werte zu akzeptieren (und selbst einer zu werden), oder zu verneinen und Börsenmakler zu werden. Das ist die radikale Freiheit, von der Sartre spricht, wir müssen nur mit den Konsequenzen (unsere Eltern sind enttäuscht/wir folgen ihren Werten) leben, ansonsten können wir alles machen, auch Drogen nehmen, Gesetze brechen etc.

Jetzt kommt ein Addon: Die Verantwortung!
Warum ist es denn so schwer und schlimm frei zu sein (verdammt!)? Weil wir dadurch für alle unsere Taten verantwortlich sind. Ich kann nicht sagen: Ich bin ein Börsenmakler, weil mir meine Eltern auf den Sack gehen, sondern weil ich mich dazu entschieden habe, diese Werte zu bejahen. Wenn ich als Polizist jemanden töte, oder sein Leben wegen einem BTM-Eintrag zerstöre, dann liegt die Verantwortung nicht bei den Gesetzen, Politikern, dem Staat, oder der Uniform. "Das ist halt mein Job" ist keine gültige Ausrede, meine radikale Freiheit hätte mir erlaubt, den Kiffer zu ignorieren, oder den Abzug nicht zu drücken (auch wenn ich dafür gefeuert werde - liebe mitlesenden Zivis!). "Das ist nur mein Job" könnte genauso gut jeder KZ-Aufseher sagen, selbst ein Mengele könnte sich damit rausreden. Nein, wir sind verantwortlich für unsere Taten aber auch unser eigenes Sein. Ich bin dafür Verantwortlich, wer ich bin, denn nur ich habe mich durch meine freien Entscheidungen dazu gemacht, kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat ist dafür verantwortlich. Die Existenz geht der Essenz vor raus. Der Mensch macht sich zu dem, der er ist. Wir tragen zusätzlich noch die Verantwortung für die gesamte Menschheit. Wenn ich eine Partei wähle, dann möchte ich, dass sie regiert. Wenn ich eine Entscheidung wähle, dann sollte ich sie so wählen, als ob sie für die gesamte Menschheit getroffen werden würde (so in Richtung Kantscher Imperativ). Mit der Freiheit kommt also jede Menge Verantwortung:
Verantwortung
gegenüber jeder meiner Entscheidungen, da ich auch für die Folgen und Folgeentscheidungen verantwortlich bin
gegenüber meiner Existenz, denn ich bin dafür verantwortlich, was aus mir wird
gegenüber der gesamten Menschheit.

Nietzsche würd ich übrigens mal zu den Existenzialisten zählen :)

Nachtrag zum Freimachen:
Du kannst natürlich versuchen Reduktionen durchzuführen um quasi bei "0" anzukommen und von da aus aufzubauen. Je nach philosophischer Richtung ist eine komplette Reduktion möglich, oder auch nicht. In der Phänomenologie von Husserl (eidetiche Reduktion und Epoche) wird das mit anderer Intention gemacht, Skeptizisten wie Descartes nutzen ebenfalls diese Methode. Es ist sehr schwer hier den Punkt zu finden, an dem man mit der Reduktion aufhört um überhaupt noch ein Ich zu haben, da "Ich" durchaus vielschichtig sein kann (Ego/Cogitatum, transzendentales Ego, reines Ego). Ich empfehle hierzu die cartesianischen Meditationen von Husserl, da er Descarte aufgreift und dort weitermacht, wo er aufgehört hat. Man kann natürlich auch übers Ego hinaus reduzieren, dann landet man irgendwann beim reinen Sein/Gott (Fichte, Novalis, Plotin!!, Edith Stein), oder noch grundlegender bei der Potenzialität, der Möglichkeit (Kierkegaard; Ein Pilztrip im Wald am Lagerfeuer).
Edit: So jetzt gibts sogar Links für die Leseratten unter euch:
Edith Stein - Endliches und Ewiges Sein (11./12.)
Plotin auf Zeno.org über das Eine/Sein/Gott
Husserls cartesianische Meditationen am linken Rand kannst du durch die Themen blättern



trin schrieb:
@ 20fox

Vielen Dank für deinen tollen Beitrag und die Mühe, die du dir gemacht hast. Du wirfst da ja ganz schön mit Fachwissen um dich, scheinst es ja quasi aus dem Ärmel zu schütteln. ;) Mich interessiert dann immer, was du als Person damit anfängst, wie deine persönlichen Erfahrungen sind und welcher Weg und welche Gedanken dich am meisten ansprechen? Vielleicht magst ja dazu auch mal was schreiben?

Natürlich geht es immer darum, Verantwortung zu übernehmen und auch mit den Konsequenzen klar zu kommen. Doch davor muss man erstmal erkennen, wofür man die Freiheit nutzen möchte, alles zu tun oder lassen, was man so will. Man muss erstmal sich selbst und die Welt kennen lernen, um zu erkennen, was ich als Person wirklich möchte und brauche, um meiner persönlichen Freiheit so Nahe wie möglich zu kommen. Das ist wohl so individuell, wie es Menschen gibt auf dieser Welt. Deshalb ist es auch so wichtig, seine eigenen Werte zu finden, seine eigene Art und Weise wie man durch die Welt laufen möchte. Und wenn man immer ehrlich zu sich selbst ist und im Einklang mit sich und seiner Umwelt, dann trifft man auch die "richtigen" Entscheidungen und macht solche Sachen nicht, wie jemanden zu töten oder Dinge zu machen im Job, die gegen seine eigene Natur sind, etc.! Doch das ist in meinen Augen alles ein Prozess, der sich mal schneller, mal langsamer entwickelt in jedem Menschen.

Mir gefällt, was du darüber schreibst, auch gegenüber der gesamten Menschheit (ich geh da noch weiter, auch gegenüber allen Tieren, Pflanzen, Dingen, unserer Erde, etc.) die Verantwortung zu übernehmen. Ich kann beeinflussen, was aus mir wird, deshalb kann ich auch beeinflussen, was aus dieser Erde wird. Wenn sich das Bewusstsein auf unserer Welt von jedem Einzelnen immer mehr schärft, man immer mehr erkennt, worauf es wirklich ankommt im Leben, dann hat vielleicht die Menschheit und die Erde auch noch eine Chance. Man muss aber immer erstmal bei sich selber anfangen, der Rest entwickelt sich von ganz alleine ....

Fand es auch interessant zu lesen, was du über das Ego geschrieben hast. Wenn ich jetzt wieder mal den Begriff "absolute Freiheit" hernehme, dann bedeutet diese für mich, das Ego hinter mich zu lassen, im reinen Sein/bei Gott (oder wie auch immer man es nennen möchte) zu verweilen, Raum und Zeit spielen keine Rolle mehr. Ich glaube, dass es einer jeden Seele "Auftrag" ist in ihrem Dasein, in diesem reinen Sein zu landen, bei Gott zu sein, diesen Zustand und diese Freiheit zu erleben. Da nichts für ewig anhält und alles im Wandel ist, sind auch diese Zustände nicht für die Ewigkeit gedacht (vielleicht ja irgendwann mal doch?!?!?), deshalb glaub ich auch zu verstehen, was du meinst mit der Potentialität/der Möglichkeit. Wir sind immer alle frei, haben alle schon dieses All-Eins-Gefühl erlebt, doch die Kunst ist es, diese Freiheit auch wahrzunehmen und es sich bewusst zu machen. Erst dann komm ich vielleicht mal in den Genuss der Potentialität - mir steht also die Möglichkeit offen, mich zu "connecten", wenn ich es möchte. Für mich eines der höchsten Ziele eines Menschen (mehr kenne ich halt auch noch nicht ^^) und je öfter ich in den Genuß dieser Freiheit komme, umso zufrieden lauf ich durchs Leben und umso mehr erkenne ich ....

Nun denn, 20fox, danke auch für die Links und vielleicht magst mir ja wirklich mal deine persönlichen Gedanken und Erfahrungen mitteilen - würde mich sehr interessieren!

LG, der trin



Neopunk schrieb:
Erstmal vorweg: bin auf ner recht hohen Dosis Phenibut, man verzeihe mir also, dass ich nicht gerade zu intellektuellen Höchstleistungen in der Lage bin.

@trin: So, wie Du meinen Post interpretiert hast, kommt es der Philosophie Nietzsches schon sehr nahe. Stichwort ist hier der 'Übermensch' (nein, nicht im nationalsozialistischen Sinne!), der diesen Prozess erfährt. Vom "Herdenthier" über den Freigeist (welcher frei von [...] ist) hin zum Übermenschen, der frei ist zu tun. Dieser Prozess findet sich jedoch nicht im Existenzialismus, weshalb ich auch Nietzsche keinesfalls dieser Richtung zuordnen würde (er ist ja ohnehin eher Nihilist).
Sartre, dessen Philosophie ich größtenteils folge, beschreibt den Menschen ja, wie 20fox schön beschrieben hat, als zur Freiheit verdammt. Dem Zugrunde liegt ein ganz anderes Menschenbild. Nietzsche sieht den Menschen ja als Herdentier, gefangen in der Knechtschaft, was typisch für die Gesellschaft ist, die niht weit vom Feudalismus entfernt ist. Sartre hat zwei Weltkriege und eine starke Individualisierung in der Gesellschaft miterlebt.
Für Nietzsche ist das Ziel die Freiheit. Bei Sartre ist sie dem Individuum immanent. Daraus resultiert ein ganz anderes Verständnis von Verantwortung. Sartres Ansicht ist sehr gut im Stück "Die respektvolle Dirne" geschildert.
Nietzsche hingegen sieht die Freiheit als etwas Elitäres, ein Privileg in gewissem Sinne. Als Eintrittskarte in diese elitäre Welt fungiert die Erkenntnis der Freiheit und v.a. der von mir oben geschilderte Prozess. Sartre setzt das als gegeben.

Übrigens glaube ich, dass Du, trin, nicht ganz verstehst, worauf 20fox und ich hinaus wollen. Diese absolute Freiheit setzt nämlich voraus, dass es kein richtig und böse in dem Sinne gibt, als dass man pauschal sagen könnte, Mord sei unmoralisch oder dergleichen. Ganz im Gegenteil: Weil es eben keine objektive Wahrheit und Moral gibt, ist es legitim Menschen zu töten, wenn es der eigenen Moral nach legitim ist. Elementar dafür ist das Verständnis von Reue und Schuld. Denn Reue impliziert, dass man seine eigene Freiheit dafür aufgibt, sich an der Moral anderer zu messen. In diesem Augenblick hört sie auf zu existieren und man wird unfrei. Siehe dazu Sartres "Die Fliegen", sehr gutes Stück, das imho perfekt die Philosophie Sartres in Bezug auf Schuld und Reue widerspiegelt.



20fox schrieb:
@trin
das Fachwissen bringe ich von meinem Studium mit, wobei ich (und viele andere) viele der Gedankengänge und Begriffe schon vorher selbst durchlebt habe. Das Philosophiestudium hilft dabei, diese Gedankengänge zu begründen und auszudrücken.

Nun zu Sartre:
Wir sind zwar zur Freiheit verdammt, allerdings gibt es durchaus Einschränkungen. Versuch mal in radikaler Freiheit 3min die Luft anzuhalten...geht nicht. Entweder du erstickst (und kannst nicht mit den Konsequenzen leben), oder deine Körperfunktion verhindert das. Wer mal in der ersten Reihe auf einem langen Konzert aufs Klos muss, fängt schnell mit dem Zweifel an der radikalen Freiheit an ;)

Was ich am Existenzialismus so sehr schätze ist die lebensbejahende Einstellung ohne dabei normative, objektive Werte zu benötigen. Ich gebe dem Leben selber seinen Sinn, so wie jedes Subjekt das tut. Aus diesem Subjektivismus kann ein Inter-Subjektivismus entstehen, wenn wir uns ein gemeinsames Ziel suchen. Irgendwie möchte ich einerseits alle objektiven Werte verneinen, andererseits aber behaupten, wir würden die "richtigen" Werte bejahen, wenn wir komplett Subjektiv werden. Also quasi so:
Wir reduzieren uns durch methodischen Zweifel und Reduktion aufs kleinstmöglichste (Außenwelt --> Ego --> Sein --> Möglichkeit), bauen die Welt von daher gehend wieder neu auf und kommen als Übermensch heraus, der von sich aus die "richtigen" Werte findet. Also quasi was du geschrieben hast: Wenn ich die christliche Moral von mir werfe, heißt dass nicht, dass ich ihre Werte automatisch negiere. Ich werfe das Gebot "du sollst nicht töten" aus meinem Ego, meiner Moral und bezweifle erst mal diesen Wert. Tabula Rasa. Dann erschaffe ich mir eigene Werte, die ich bewusst für mich akzeptiere, oder ablehne. Dabei wird dann (hoffentlich) heraus kommen, dass ich "du sollst nicht töten" weiterhin als richtig anerkenne, jedoch jetzt subjektiv, nicht normativ (durch Normen, etwas oder jemanden vorgegeben). Es geht also viel ums Bewusst-machen und Bewusstsein. Wenn das alle machen und alle subjektiv beim "du sollst nicht töten" raus kommen, haben wir intersubjektiv einen Wert gebildet, ohne dabei auf irgendwelche Gottheiten, oder andere Konstrukte zurückgreifen zu müssen. Leider ist das irgendwie doch an die Hoffnung nach objektiven Werten geklammert und steht so im Widerspruch zum Subjektivismus. Denn wer entscheidet, was "richtige" Werte sind? Nun kommt Plotin ins Spiel:

Laut Plotin kommt unsere Seele (und alles) aus dem "Hen", dem Einen, indem es keine Vielheit gibt (Sein, Energie(?), Gott). Unsere Seele hat nun die natürliche Kreisbewegung zum Hen zurück. Das ist der Auftrag, von dem du sprichst, die Seelen sind natürlich zum Hen gerichtet und streben dahin. Soll heißen: Wenn wir auf uns hören, quasi nur unsere Hen-Gerichtete Seele (rationale Seele, Vernunft) sprechen lassen, dann müssen wir die richtigen Entscheidungen treffen, denn sie führen zum Hen. Den Zustand im "reinen Sein zu landen" nennt Plotin übrigens "Henosis", etwas das ich mMn schon ansatzweise Erleben konnte und für mich Plotin bestätigt. Die richtigen Werte sind also Hen-gerichtete Werte, die wir Subjektiv erfahren können, aber quasi Objektiv sind, das das Hen in allem ist. Es ist als würde man die Kirche im Dorf lassen, Atheist werden, Wandern gehen und zu Gott finden. Wie die Potenzialität da mit reinspielt... da bin ich mir äußerst unsicher, ich ging lange davon aus, dass Sein sei die Grundlage von allem, bis ich mal auf einem Pilztrip mit der Möglichkeit konfrontiert worden bin, die noch grundlegender ist: Sein, oder nicht Sein. Kierkegaard hatte übrigens furchtbare Angst vor der Möglichkeit. Ich glaube ich veröffentliche einfach mal in nem passenden Thread ne kleine Plotin-Zusammenfassung, der Mann hat die Philosophie schon weit vor Kant beendet, das Christentum beeinflusst, wurde vom Hinduismus beeinflusst und spricht mir aus der Seele. Übrigens bin ich dabei kein Dualist (wie Plotin), sondern sehe durchaus eine Verbindung zum Physikalismus. Warum sollte das Hen, das reine Sein, nicht etwas materielles sein? Es ergeben sich aus dem Dualismus zu viele unnötige Probleme, während die Probleme des Physikalismus meist geringfügig sind.

Freiheit... was hat das noch damit zu tun? Eigentlich alles, da ich Frei sein muss, um meine eigenen Werte zu bejahen, Werte, die aus dem Hen kommen und ich nur erreiche, indem ich den natürlichen Weg der Seele gehe. Um diesen Weg zu gehen muss ich mich von allem anderen frei machen und darauf aufbauend bewusst entscheiden: Philosophiestudent-sein --> Mann-sein-->Mensch-sein-->Lebewesen-sein-->Bewusst-sein-->Sein-->Bewusst-sein-->Lebewesen-sein-->Mensch-sein(?)-->Mann-sein(!?)-->Philosophiestudent-sein (das nehm ich gerne sofort an!).

Edit: Ich finde wir haben einen eigenen Thread verdient mit unseren Romanen, mag das ein Mod erledigen?



trin schrieb:
@ Neo

Dafür, dass du auf einer hohen Dosis Phenibut bist, hast aber doch recht gut und verständlich geschrieben. ;)

Danke für den Vergleich von Nietzsche und Sartre, für mich ist es immer wieder interessant zu lesen, was andere Leute so gedacht haben und denken. Hab mal einen schönen Spruch gelesen, der in etwas so ging: "Es wurde alles schon mal gedacht und erdacht, man muss es nur selber nochmal denken." ^^ Ich persönlich lasse mich gerne mal von anderen cleveren Menschen anregen, doch irgendwie möchte ich immer alles für mich selber erdenken und erfassen. Deshalb lese ich gerne mal etwas von großen Philosophen und weisen Menschen, möchte aber selber auch immer meinen ganz eigenen Weg finden, den ich zu gehen habe.

Neo schrieb:
Übrigens glaube ich, dass Du, trin, nicht ganz verstehst, worauf 20fox und ich hinaus wollen. Diese absolute Freiheit setzt nämlich voraus, dass es kein richtig und böse in dem Sinne gibt, als dass man pauschal sagen könnte, Mord sei unmoralisch oder dergleichen. Ganz im Gegenteil: Weil es eben keine objektive Wahrheit und Moral gibt, ist es legitim Menschen zu töten, wenn es der eigenen Moral nach legitim ist. Elementar dafür ist das Verständnis von Reue und Schuld. Denn Reue impliziert, dass man seine eigene Freiheit dafür aufgibt, sich an der Moral anderer zu messen. In diesem Augenblick hört sie auf zu existieren und man wird unfrei. Siehe dazu Sartres "Die Fliegen", sehr gutes Stück, das imho perfekt die Philosophie Sartres in Bezug auf Schuld und Reue widerspiegelt.


Hmmm, Neo, keine Ahnung was ich dazu schreiben soll?! Wenn ich nach meinem Gefühl/nach meinem Herzen gehe, dann ist vorsätzlicher Mord für mich NIEMALS richtig. Klar gibt es Situationen im Leben, die es vielleicht auch dazu kommen lassen, jemanden zu töten, wenn man es im Moment für richtig hält. Doch ich persönlich hab schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine kleine Mücke umbringe. Das sind meine ganz ureigenen Gefühle und denen vertraue ich in solchen Sachen einfach. Ich versteh, was du meinst damit, Neo, dass eben alles erlaubt ist, wenn es für mich persönlich stimmig ist, ganz egal, was gewisse Gesetze oder die Moralvorstellungen der "Gesellschaft" sagen. Ich denke ja in vielerlei Hinsicht auch so, doch FÜR MICH ist es niemals richtig jemanden zu töten, auch wenn ich es könnte und danach vielleicht nicht einmal ein schlechtes Gewissen hätte. Mein Herz sagt mir da was anderes ....


Edit: @ 20fox

Du sprichst mir aus der Seele! ;) Leider hab ich nimmer viel Zeit auf deinen Beitrag zu antworten, weil ich gleich Besuch bekomme. Aber sollte es einen eigenen Thread über dieses Thema geben, werde ich mit Sicherheit nochmal drauf antworten. Ich werd wahrscheinlich hier auch nochmal drauf antworten, wenn ich nicht vergesse. ^^ Aber ein eigener Thread darüber wär schon geil .... mrgreen



aufsuche schrieb:
@20fox @Neopunk

Schön das du/ihr über soviel philosophisches Fachwissen verfügt. Ich finde es allerdings schwierig mit jemanden zu diskutieren der nur Gedanken und Meinungen toter Menschen zitiert und nicht seine eigenen Gedanken zur "Freiheit" die er aus diesem Wissen heraus gewonnen hat.

schrieb:
Was ich am Existenzialismus so sehr schätze ist die lebensbejahende Einstellung ohne dabei normative, objektive Werte zu benötigen. Ich gebe dem Leben selber seinen Sinn, so wie jedes Subjekt das tut. Aus diesem Subjektivismus kann ein Inter-Subjektivismus entstehen, wenn wir uns ein gemeinsames Ziel suchen. Irgendwie möchte ich einerseits alle objektiven Werte verneinen, andererseits aber behaupten, wir würden die "richtigen" Werte bejahen, wenn wir komplett Subjektiv werden.


Wenn ich sowas lese, schalte ich nach dem ersten Satz gedanklich ab, denn ich habe kein Fachwissen auf dem Gebiet, ihr diskutierst hier mit philosophischen Laien, also bitte in einer Sprache die jeder versteht und wenn möglich nur eure Gedanken und Meinungen.

Aber wenn ihr Fachsimpeln wollt in dem eigenen Thread dann macht nur... aber ohne mich... mich interessiert nicht was diverse Philosophen mal gedacht haben, sondern ich will Wissen was ihr unter Freiheit bzw. frei sein versteht.

Dann würde ich an der Diskussion teilnehmen und meine Ansichten äussern, ansonsten verabschiede ich mich aus der Unterhaltung.


schrieb:
Hmmm, Neo, keine Ahnung was ich dazu schreiben soll?! Wenn ich nach meinem Gefühl/nach meinem Herzen gehe, dann ist vorsätzlicher Mord für mich NIEMALS richtig. Klar gibt es Situationen im Leben, die es vielleicht auch dazu kommen lassen, jemanden zu töten, wenn man es im Moment für richtig hält. Doch ich persönlich hab schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine kleine Mücke umbringe. Das sind meine ganz ureigenen Gefühle und denen vertraue ich in solchen Sachen einfach. Ich versteh, was du meinst damit, Neo, dass eben alles erlaubt ist, wenn es für mich persönlich stimmig ist, ganz egal, was gewisse Gesetze oder die Moralvorstellungen der "Gesellschaft" sagen. Ich denke ja in vielerlei Hinsicht auch so, doch FÜR MICH ist es niemals richtig jemanden zu töten, auch wenn ich es könnte und danach vielleicht nicht einmal ein schlechtes Gewissen hätte. Mein Herz sagt mir da was anderes ..


Es geht da nicht um richtig oder falsch sondern nur um die Freiheit es zu tun oder eben nicht zu tun.

Die ureigenen Gefühle können sich auch ändern, wenn sich deine Lebenssituation ändert. Da kann es durchaus sein das jemanden zu töten für dich nicht mehr verwerflich ist.

Deshalb ist es für mich wichtig, einige grundsätzliche Regeln der Gesellschaft und deren Moralvorstellungen zu übernehmen und mich daran zu halten.



20fox schrieb:
@aufsuche
Das gefachsimpel nervig ist, kann ich mir vorstellen, es dient aber lediglich dazu, eigene Vorstellungen zu untermauern. Ich beschreibe zum Beispiel das Sein von Plotin, weil ich seine Meinung vertrete. Nicht, weil ich Plotin gelesen habe und gedacht habe:"Ja sinnvoll, kann ich Blind übernehmen", sondern eher weil ich die selben Gedankengänge wie er verfolgt habe, er es aber sehr treffend ausgedrückt und ausgearbeitet hat. Ich gebe meine Meinung wieder, aber ich belege sie zusätzlich. Fachbegriffe helfen, nicht jeden Kleinscheiß aufdröseln zu müssen, machens aber für Laien durchaus schwerer es zu verstehen.

Schade, dass du sofort abschaltest, würdest du nebenher die Fachbegriffe googlen, würde sich dein Verständnis und dein Wissen enorm erweitern. Hier gabs mal einen Pharmakologen, der äußerst spezifische Begriffe verwendet hat.
Beispiel: Serotonin - Wissen wir ist ein Hormon, das für Glücksempfinden verantwortlich ist. Jetzt redete besagter Mensch allerdings von Serotonin-Rezeptoren, welche aktiviert werden. Ok, selbst ohne Fachwissen erschließt sich mir: Serotonin=Glück Serotonin-Rezeptor=Glücks-Rezeptor. Wäre eine grobe Verallgemeinerung und äußerst falsch. Er beschrieb die Wirkung von Drogen am 5-HT-A2 und 5-HT-A3 Rezeptor, ersterer ist eher fürs Glücksempfinde verantwortlich, 2terer für Übelkeit. Aber was heißt eig. 5-HT? 5-hydroxy-tryptamin =Serotonin...AHA! Also muss 5-htp (5-hydroxy-tryptophan)auch irgendwas damit zutun haben und das kann ich dank Fachwissen herleiten, ohne dass ich mich länger mit 5-htp beschäftigen musste. Und ich kann noch weitere Querverbindungen herstellen: DMT Dimethyltryptamin...moment Tryptamin? Das kenn ich doch vom Serotonin, ist DMT vielleicht auch ein Botenstoff? Ja! Wieder eine mögliche Herleitung, ohne mich länger damit befassen zu müssen. Ich habe mich am Anfang auch riesig darüber aufgeregt, bei seinen Texten immer google und wikipedia nebenher offen haben zu müssen, um überhaupt zu verstehen, wovon er redet. Ich bin ihm mittlerweile sehr dankbar, dass ich mich durchbeißen musste, so konnte ich mir ein grobes pharmakologisches und chemisches Grundverständnis aneignen, was mir jetzt in Diskussionen um Drogenkonsum sehr zugute kommt (bin allerdings kein Lustig, Hauselv, oder Neopunk, verstehe aber zumindest meist auf Anhieb, wovon sie sprechen und kanns für mich in einfaches Deutsch übersetzen). Glaube mir, es lohnt sich, wobei deine Kritik nicht unbegründet ist: Man sollte sich nicht unnötig kompliziert ausdrücken.

Die Meinungen und Gedanken toter Philosophen sind häufig welche, die wir selbst schon erlebt haben. Dabei verbinde ich eigene Argumente und die von besagten Philosophen. Wenn du ein Problem mit Fachsprache hast, aber mit diskutieren möchtest (und das fänd ich schön), dann verweise ich wieder auf ein Zitat:
Sesamstraße schrieb:
Wer nicht fragt bleibt dumm
. Wo ist dein Problem? Normativ heißt, es gibt objektive Normen und Werte, die durch irgendas festgelegt sind. Das kann religiös, kulturell oder auch ganz Abstrakt sein. Normativ wäre zu sagen, du darfst nicht töten, weil Gott das verbietet, oder die kultur diese Moral festlegt. Subjektivismus ist quasi das Gegenteil, du sagst es gibt keine objektiven Werte und Moral, nur subjektive. Intersubjektivismus bedeutet, mehrere Subjekte kommen auf die selbe Idee und einigen sich darauf, ohne dass diese Idee wirklich als "richtig" oder "falsch" bezeichnet werden kann.

Wenn du möchtest, kann ich deine "Gedanken" gerne mit toten Philosophen belgen und vergleichen, sowie sie in Fachsprache umwandeln und du wirst sehen, damit kannst du die Gedanken weiter spinnen.



So, hab jetzt mal alles ganz plump einfach reinkopiert, smileys und fett und kursiv und so, ist wohl alles im Arsch, aber wer es im "O-Ton" lesen möchte, der siehe hier:

Hier ging´s los ....

Weiterführende Diskussionen sind immer gerne gesehen, das Hirnkastl anregen und selber denken, kann ja bekanntlich nie schaden. ;) Ich werd die Tage mal drauf antworten, bin einfach zu gatsch dafür heute. Wollte das hier halt nur nicht untergehen lassen, weil ich es als wertvoll empfand.

LG, der trin

Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 25.03.17 13:36
zuletzt geändert: 25.03.17 13:58 durch TeeAge (insgesamt 3 mal geändert)
Hallo Leute!
Ich habe mir gerade alle Gedankengänge von euch durchgelesen und ich bin echt begeistert. Habe mich vor ein paar Jahren mal über die Kunstgedanken von Nietzsche sehr flashen lassen. Die Gedankengänge über das Apollinische und das Dionysische konnte ich durch das Hörbuch die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, sofort immer Anhand meiner eigenen Erfahrungen nachvollziehen. Auch die fast plastische Sprache war ein absoluter Traum weil man beim zu hören sofort Gedanken bekam. Als Buch hätte ich das glaube nie so verstanden wie als Hörbuch. Die dionysische Kunst ist unbewusste, eigentlich eine Rauschhafte Kunst. Deswegen zeitlich begrenzt und nicht festhaltbar. Während die apollinische Kunst wie etwa Bildhauerei festhaltbar ist,und deswegen zeitlich unbegrenzt sein kann. Es hat also ein Ergebnis was besteht zur Folge. Jim Morrison vergleicht das gerne mit der Klarheit der Sonne und dem unklaren nebligen Mondschein. Apollinisch aboslute Klarheit und dionysisch als quasi verschwommene unbewusstheit im hier und jetzt. Das eine bleibt das andere lässt sich nie exakt so wiederholen. Wie ein Ausdruckstanz den du nur so in dem Moment von dir geben kannst, im Vergleich dazu ein Bild malen was zeit in Anspruch nimmt und nicht von dem Moment an sich lebt. Oder die Bildhauerei ist typsich für apollinische Kunst. Gewissermaßen hat Nietzsche mit dem Begfriffspaar die psychologische Beschreibung von Freud über das Ich und Es vorweg genommen. Er war halt echt ein guter Beobachter und Psychologe.
 

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