LdT-Forum

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Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.01.17 08:58
Vielleicht ist solch eine "Piste" (früher nannten die Italo-Speedfreaks den Konsum "pista", im Sinne von "Ich bin rasant auf der Piste unterwegs", mens rasa in corpore rasante ;-) *) ) weniger dramatisch, wenn Du Dir zuvor nicht Abstinenz oder "geordneten" Konsum verordnest.
Du kennst Dich ja und wirst vermutlich wissen, daß so was passieren kann.
Sich darüber zu ärgern, daß ..., das bringt gar nix, denn passiert ist es schon. Mensch, ich müßte über echte und wahrhaftige Millionen jammern, die ich verballert habe. Kilos ! Selbst geholt und zu 50% selbst verballert ...
Was mir an Deinem Post fehlt, Eulenbruder (bei mir fliegt abends, wenn ich neben dem Haus einen durchziehe oft ein/e Verwandte/r von Dir vorbei - unfassbar, man "hört", daß man nichts hört, so fliegen die), ist ein Hinweis auf einen Plan.
Sich als Heftig-Konsument zu sagen, ich werde von nun an kontrolliert konsumieren, das klappt idR gar nicht. Sogar ich habe in den Deckel der Holzkiste, wo mein Rauchzubehör ist, einen Zettel geklebt: Nimm bewußt weniger ! Mein Konsum ist bestimmt kontrolliert. Mein Problem sind nur unfassbare Toleranzen, ich muß sehr viel nehmen um was zu spüren, von allen meinen Drogen.
Ein Plan zum kontrollierten Konsum kann meines Erachtens nicht nur aus dem Drogen-Teil bestehen. Weniger Drogen bedeutet mehr "Normalzeit" oder sogar Normalzeit - mehr oder weniger nüchtern ;-) Man braucht also zwangsläufig Ersatz für das was fehlt. Beschäftigung wird da oft genannt. Zu Recht, denn auch H zu besorgen ist Beschäftigung. Dafür Ersatz zu finden, sollte eigentlich Spaß machen. Denn Einkaufen gehen ist oft genug eine unangenehme SAche - und sei's für die Finanzen.
Man muß sich also mit Ersatzbeschäftigungen eindecken. Man glaubt's kaum, aber Arbeit ist bestens geeignet, sich in die Reihe zu kriegen. Man muß ja nicht gleich "Held der Arbeit" werden, die Struktur des Arbeitsalltags eignet sich aber gut, eine neue Richtung zu finden.
Kurz und gut, mit dem Vorsatz alleine wird's nicht klappen. Auch in Zukunft nicht, glaube ich. Die Muster sind gleich seit ich in der Drogenszene bin und das sind heuer im Herbst doch schon 50 Jahre.
Alles Gute Bruder "meiner" Eule ! ;-)
LG road

*) Bitte nicht korrigieren, ich weiß, daß es mehr nach Latein klingt als es tatsächlich ist !
 
Traumländer



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  Geschrieben: 28.03.17 00:31
Bewegende Doku: https://www.youtube.com/watch?v=BnH25ekwttE
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.17 02:40
@Zitronenfalltür: Ja, einige starke Persönlichkeiten darunter... leider waren sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, wie so viele heutzutage...

In diesem Sinne: Erstmal noch ein Bier, wir saufen auf den Untergang, Prost! (im Prinzip saufe ich nur vermehrt, weil ich gar nicht mehr den Nerv dazu habe an härteren Stoff zu kommen, Pregabalin und Kratom gibt es regelmäßig im Zweitageswechsel noch dazu)

Clean werden Thread... wenn ich schonmal hier bin, tja, schon seit geraumer Zeit hoffe ich, dass ich für eine gewisse Zeit mal das Saufen und oben genannte andere Substanzen bleiben lassen kann... aber leichter gesagt als getan, es ist fast so als würde ich auf irgendetwas warten, aber dieses etwas wird vermutlich nie auftauchen.

Das Einzige was wirklich helfen könnte wäre wohl tatsächlich sowas wie "Liebe" (ich kann das wort als solches nichtmal aussprechen, es ist wie ein fernes konstrukt; ein mythos), im Endeffekt aber unerreichbar, wer will schon mit psychisch instabilem Abschaum zu tun haben. Und diese Erkenntnis, dass ich voraussichtlich den Rest meines Lebens in Isolation verbringen werde, macht es nicht unbedingt einfacher eine Pause einzulegen. Im Prinzip trinke ich sogesehn sein knapp 9 Jahren, mal mehr, mal weniger, die Pausen waren meist sehr kurz. Sicher nicht auf dem Level eines Hardcore-Alkis, aber es fühlt sich dennoch alles andere als gesund an. Also so allgemein etwas täglich zu konsumieren und das über Jahre hinweg.

Puh, kein Plan worauf ich überhaupt hinaus will, vielleicht nur mal wieder auskotzen, ist ja auch egal, die Doku ist jedenfalls interessant.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.03.17 06:34
zuletzt geändert: 28.03.17 22:10 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Wie lautete mein Neujahres Vorsatz? Echt zum Haare raufen.

Habe zwar nur zwei Mal LSD, DXM drei Mal und wenn es hochkommt 10g Weed konsumiert, die täglichen Benzos um zu funktionieren mal weggerechnet, trotzdem bin ich nicht stolz auf mich.
Wie schon meine Vorredner schreiben, ganz nüchtern geht irgendwie nicht. Zumindest nicht dauerhaft und ich will mir auch nichts mehr vormachen, ganz ohne Drogen werde ich wohl nie sein. Jedoch weiß ich mittlerweile was mir schadet und was weniger, kann also behaupten nie wieder Upper, die mich ohne Benzos in tiefe Abgründe schicken.

Bin jetzt auf 6,7 mg Diaz runter, habe mich gestern krank schreiben lassen, es schmerzt wieder sich eingestehen zu müssen dass man so schwach ist. Vorallem als Mann. Aber es tut gut zu wissen dass alles wieder gut wird.
Ich finde Hoffnung, Zuversicht und positives denken und Liebe im Herzen können einen über alles hinweg helfen. Nach jedem Tief wieder ein Hoch, daran sollte jeder Glauben, wenns noch so schwer ist.

Wie könnten wir die guten Tage schätzen, ohne die schlechten (:
In diesem Sinne bleibt euch selbst treu!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.17 07:20
Die Doku hat mich sehr bewegt. Sucht ist echt eine Krankheit die in der Familie oder dem näheren Umfeld, in dem man sich in der Jugend bewegt, weitergegeben wird. Im Endeffekt werden alle psychischen Probleme weitergegeben. Langsam aber wissen wir darum mehr bescheid und können das verändern. Stan. Grof hat dazu sehr gute Sachen gesagt. Wünsch euch alles gute.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.17 12:41
Shiruroi schrieb:
Ich finde Hoffnung, Zuversicht und positives denken und Liebe im Herzen können einen über alles hinweg helfen. Nach jedem Tief wieder ein Hoch, daran sollte jeder Glauben, wenns noch so schwer ist.

Wie könnten wir die guten Tage schätzen, ohne die schlechten (:
In diesem Sinne bleibt euch selbst treu!

Eine sehr gute Einstellung;)

@Zitronenfalltür danke für den Link, die Doku ist wirklich sehr bewegend. Mir schmerzt es sehr, dass "Penner" als Abschaum angesehen werden und so miese Hilfe bekommen. Und neben an gibt es Leute, die so viel Geld haben, dass sie nicht einmal mehr wissen, wohin damit. Ich glaube aber, Geld hilft ihnen wenig. Damit kaufen sich die meisten einfach neue Drogen und das Rad dreht immer weiter. Was ihnen wirklich hilft wäre Liebe und Geborgenheit. Einen gratis Psychologen, einen gratis Aufenthaltsort, wo sie z.B. Billiard spielen und Musik machen und wieder Freude und Freunde kennenlernen.
Offtopic, geiler Name :D

@TeeAge, habe ganz interessiert den Namen Stanislav Grof gegoogelt und mich dann gewundert, wieso ich ihn noch nicht kannte. Hab mir gleich seinen 3 stündigen Vortrag reingezogen :D Dieser Mann hat echt Ahnung von was er spricht. Mit seinem Wissen könnte eine Revolution in der Psychotherapie eingeleitet werden. Mit Betonung auf KÖNNTE. Es hat mich auch schon früher fasziniert, dass Schamanen bei uns Schizophrene oder Psychotiker wären. Urvölker sind oft schon weiter fortgeschritten als wir in der westlichen industriellen Welt. Die Schamanen konsumieren auch oft Drogen, von Ayahuasca über Tabak zu Fliegenpilzen und sie schätzen das erweiterte Bewusstsein. Sie werden geehrt und ihr Rat wird befolgt. Und wenn hier bei uns jemand LSD konsumiert und vielleicht meditiert, wird er gleich komisch angeschaut. Aber die Leader dieser Welt haben eben kein Interesse an Personen, welche über den Tellerrand hinausschauen und nach Freiheit, Liebe und Glück streben. Lieber sollen wir uns mit Wohlstand eindecken und für unsere Pension und unsere Nachkommen finanzielle Sicherheit gewähren. Aber zurück zum Thema, danke für den Tipp, TeeAge;)

Hab zum Thema Grof noch eine Frage: hat jemand von euch Erfahrung mit dem holotropen Atmen?
„Himmel und Hölle ist im Menschen. Und es ist so, dass man mit diesem Stoff nun Einblick bekommt in die eigene Hölle oder den eigenen Himmel.“
- Albert Hofmann
Traumländer



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  Geschrieben: 31.05.17 14:36
newlife schrieb:
Was ihnen wirklich hilft wäre Liebe und Geborgenheit. Einen gratis Psychologen, einen gratis Aufenthaltsort, wo sie z.B. Billiard spielen und Musik machen und wieder Freude und Freunde kennenlernen.
Daumen hoch!
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.06.17 04:56
Ich bin jetzt beim dritten Tag meines Entzugs und hab gerade nach längerem Suchen in meinen Entzugsschmerzen einen kleinen Opiatvorrat gefunden.... Jetzt sitze ich vor den Medis (DHC) und bin mir unschlüssig ob ich wenigstens ein bisschen was gegen die unsäglichen schmerzen und der schwere in den gliedern nehmen soll??! außerdem hab ich es eigentlich sowieso nicht mehr ausgehalten, es ist zwar schon ein kleines bisschen besser als am zweiten tag, der einfach die hölle war, aber der dritte tag ist subjektiv belastender als der zweite weil es sich jetzt langsam so in die länge zieht...

also bitte helft mir, ist es legitim ein bisschen was gegen die schmerzen zu nehmen oder gefährte ich so den entzug? ich weiß nämlich nicht mehr weiter obwohl ich pregabalin wie smarties fresse (1200 täglich) ist alles ziemlich belastend und ich kann auf einmal nicht mehr schlafen....
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.06.17 12:04
Opijunge schrieb:
...

hey, ich habe deinen beitrag gelesen und mich extra nur angemeldet, um dir zu antworten.
spül das DHC im klo runter und bleib dran. beiß die zähne zusammen und halte durch. mit jeder sekunde arbeitet dein körper an der adaption, sprich: an der wiederherstellung der ursprünglichen balance. jede einnahme (egal wieviel) verzögert diesen prozess. ich wünsche mir für dich, dass du nicht nachgibst, dir noch einmal dein ziel vorsprichst/aufschreibst und am ball bleibst. schmeiss dein leben nicht weg, ZIEH ES DURCH! geh durch den entzug und beginne im anschluss so zu leben, wie du es schon immer wolltest!

anti Rassismus, anti Faschismus, anti Xenophobie, anti Homophobie, anti Hetze, anti Terrorismus
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.06.17 18:27
Bin jetzt seit zwei Monaten nahezu clean, nach gut einem Jahr mit viel Feierei, immer weiter ausuferndenm politoxen "Spaß" und dann einem harten Absturz mit H, vielen Benzos und eigentlich auch noch allen anderen Substanzklassen die mensch sich so vorstellen kann hatte ich Ende März auf 3-MeO-PCE einen Moment der schmerzhaft-objektiven Klarheit, in dem mir bewusst geworden ist, in was für einer krassen Abwärtsspirale ich mich befinde.

Bin seitdem bei dieser Drogenberatung (freie Trägerschaft, super Leute da!) und werde in ein paar Wochen hier eine (plusminus)24-wöchige stationäre Rehamaßnahme anfangen.

Hab das H mit insgesamt 100mg Metha substituiert, welches ich über drei Wochen mit dem chinesischen Topf ausgeschlichen habe. War natürlich keine schöne Sache, aber noch auszuhalten. Desweiteren war ich 100% ehrlich zu meiner Hausärztin, hab ihr meine Lage ausführlich erklärt (und meine Sozialarbeiterin von ihrer Schweigepflicht ihr ggüber befreit) und bekam so die Möglichkeit ambulant die Benzos auszuschleichen. Yes! Die Ärztin ist super verständnisvoll und unterstützend, hab mit allen Leuten mit denen ich bis jetzt zu tun hatte bei meinem Vorhaben echt ein großes Los gezogen. Angefangen bei 100mg Diaz/d bin ich jetzt bei 10mg/d. Hoffe der Rest geht ähnlich problemlos wie die "ersten" 90%.

Hab jetzt vom Rentenversicherungsträger die Zusage und muss "nur" noch den Rest Diaz loswerden. Möchte das möglichst schnellhinkriegen, damit die meiste Zeit der Therapie noch im Sommer liegt.

Keine Ahnung, ob ich dann längerfristig abstinent bleibe (wahrscheinlich nicht, aber ausprobieren kann ich es ja mal^^). So wie es vor gut zwei Monaten ablief ging es auf jeden Fall nicht weiter.

Meine Psychotherapeutin (in der Drogenberatung) sagte den weisen Satz "Abstinenz ist kein Selbstzweck". Muss also irgendwas finden, was mich in gewissem Maße erfüllt und was ich auch für sinnvoll erachte. Einfach Therapie und dann "eingegliedert" werden in irgendeinen Job wäre vollkommen sinnlos, das würde definitiv wieder ins Konsumchaos führen. Mal sehen, vielleicht ergiebt sich ja was.

Wünsche euch allen viel Kraft, eure Pläne durchzuziehen!

LG
"amphibische fickmoleküle"
Traumländer



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  Geschrieben: 10.06.17 23:20
psy schrieb:
Meine Psychotherapeutin (in der Drogenberatung) sagte den weisen Satz "Abstinenz ist kein Selbstzweck". Muss also irgendwas finden, was mich in gewissem Maße erfüllt und was ich auch für sinnvoll erachte. Einfach Therapie und dann "eingegliedert" werden in irgendeinen Job wäre vollkommen sinnlos
Kluge Frau!

Super, dass du da dran bleibst.

Weiterhin viel Erfolg!
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.06.17 23:38
Ja, die hat auch schon ein paar Jährchen Erfahrung, ist total empathisch und stellt sich total auf ihre Klienten ein. Beispiel: Es geht mir total dreckig (harte Depris und Opi-Craving), ich komm da zur Tür rein, will noch einen auf cool machen und die erkennt sofort wie leer ich bin und zieht nicht die Sachen durch, die für den Termin eigentlich geplant waren sondern holt mich erstmal aus meinem Loch. An dem Tag hab ich mich gerade so hingeschleppt - ohne große Hoffnung, nur in dem Wissen, dass wenn ich nicht hingehen würde es mir wahrscheinlich noch beschissener gehen würde die folgenden Tage - und bin mit einem Grinsen nach 1,5h wieder rausgegangen und der Tag war sogar noch recht schön.
Sie hält auch nichts von "singulären" Behandlungsansätzen, z.B. nur Verhaltenstherapie oder nur Tiefenpsychologie etcpp. Echt kompetent die Dame. :)

Danke für deine motivierenden Worte. Mittwoch hab ich mal wieder einen Termin mit der Sozialarbeiterin (die auch mega korrekt ist, hätte nicht gedacht dass Leute so vorurteilsfrei sein können), dann erfahre ich wahrscheinlich wann es losgehen kann.

Schönen Abend dir!
"amphibische fickmoleküle"
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.06.17 11:38
Hey!

Nach zehn Jahren des mehr oder weniger exzessiven Konsums unterschiedlichster Substanzen hat es endlich Klick gemacht. Es gibt keine Droge, die einen dauerhaft glücklich macht.

Im Dezember war ich auf Opi Entzug, bekam Lyrica verschrieben. Nunja, mit Lyrika (natürlich höher dosiert als verordnet) waren die ersten drei Monate ein Traum. Am Schluss brauchte ich allerdings schon bei 1500mg/Tag, und ich erkannte, dass ich nur meine Sucht verlagert habe aufs Lyrika. Also setzte ich auch das radikal ab. Das erste Monat nach dem Absetzen war psychische Fickerei vom Feinsten, ich versuchte mit verschiedensten Substanzen irgendwie klarzukommen.

Aber egal, kommen wir zu jetzt: am 19.Mai hab ich eine Packung Anxiolyt vom Arzt geholt, was wohl ein riesen Fehler war. Insgesamt bis heute in der Früh ca. 17 Streifen Benzos (Lora, Alpro, Diaz und Oxa). Alle Benzos sind jetzt weg, die letzten vier Oxis hab ich in der Früh genommen, ich habe nur noch Seroquel (100mg). Und Gras.

Ich will endlich mal komplett nüchtern werden, und auch wieder lernen zu genießen, nüchtern zu sein. Ich bin ein psychisches Wrack, ich habe schon zig Stellen kontaktiert. Wenn ich nüchtern alleine zu Hause bin ist das die Hölle, ich komme mit mir selbst nicht klar. Mir bleiben jetzt zwei Möglichkeiten: nach Mauer in die Akutaufnahme, oder, sofern die Freundin eines guten Freundes nichts dagegen hat, ein paar Tage bei ihnen zu verbringen um unter normalen Leuten zu sein.

Jedenfalls geht es mir nur noch schlecht, das letzte Mal hab ich mich wohlgefühlt als ich morph, benzos, gras und alk gemischt habe. Das ist abartig, es gibt so viele Menschen die nüchtern so ein schönes und glückliches Leben führen.

Das letzte Mal hab ich am Samstag etwa 100mg Morphin gezogen, die letzten vier Benzos wie gesagt in der Früh genommen, zusätzlich noch 25mg Quetiapin.

Ich denke ich bin auf dem richtigen Weg, nur wie ich die ersten Wochen nüchtern (und damit meine ich auch ohne Medikamente) überstehen soll, ohne in irgendeiner Form komplett durchzudrehen, weiß ich nicht. Vielleicht stell ichs mir auch schlimmer vor als es tatsächlich sein wird, wenn der Kopf immer klarer wird.

Wie habt ihr die ersten Wochen überstanden? Hattet ihr Hilfe? Könnt ihr mir noch Tipps geben wie ich mit mir selbst klarkommen kann, wenn ich erstmal nicht von Substanzen beeinflusst bin?
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.06.17 12:19
zuletzt geändert: 13.06.17 12:33 durch TeeAge (insgesamt 1 mal geändert)
Tachchen!

@newlife: Freut mich echt zu hören das du dir ein paar Vorträge vom Grof. gegeben hast. Und die auch richtig gut verstanden hast. Alles was du dazu geschrieben hast seh ich genauso.

@merlin90: Ablenkung Ablenkung Ablenkung. Bleib einfach nicht sitzen und hör auf jede kleine Veränderung wahrzunehmen. Würde alles weg nehmen bis auf das Seroquel. Das blockiert wenigstens die überempfindlichkeit für äußere Reize. Natürlich ist das dann eine gedämpfte Wahrnehmung, aber die hattest du durch die Benzos ja sowieso. Probier langsam klar zu werden und die Dämpfung die durch die Medis kamen langsam auszuschleichen. Und im endeffekt meine ich damit mach dich nicht allzu sehr verrückt. Das lässt alles nach mit der Zeit. Will damit sagen das es das schlimmste ist sich über jede kleine Veränderung sei es gedanklich körperlich etc.. zu viele Gedanken zu machen. Klar gibt es ernstzunehmende Symptome bei Entzügen, aber die meisten Dinge werden einfach hineininterpretiert von einem selber.
 
Abwesender Träumer



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2 Langzeit-TB

  Geschrieben: 13.06.17 12:49
Das Problem ist die Einsamkeit in meiner Wohnung. Alleine nüchtern ohne etwas, das mich wirklich Ablenken kann, gehts nicht, da kann ich mich nur mit Medikamenten aus meiner Krise holen. Ich könnte zu meinen Eltern, aber mit denen kann ich nicht so offen über meine Probleme reden. Deshalb hoffe ich eben dass ich bei Freunden Ablenkung finde, sofern sie mich ein paar Tage dort wohnen lassen. Ich weiß es eh, wenns psychisch kritisch wird ist das beste ein gespräch mit einer vertrauensperson, medikamente sollten die letzte lösung sein.
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