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  Geschrieben: 14.10.06 16:11
zuletzt geändert: 14.10.06 16:52 durch ungelesene Bettlektüre (insgesamt 3 mal geändert)
Veilchen schrieb:
Die Drogistin empfahl mir eine Einnahme von mindestens 3 Wochen, bis die Effekte voll zu spüren wären.

das ist absolut typisch für sämtliche typen von Antidepressiva: die wirkung baut sich langsam über wochen auf.

Veilchen schrieb:
Es fühlte sich effektiv so an, als wäre ich unter Antidepressiva.

Johanniskraut ist ja auch ein antidepressivum!

Veilchen schrieb:
So wattemässig. Gut ich habe keine Erfahrung mit AD aber kenne mich mit Medis doch einigermassen aus. Doch, ich konnte teilweise lachen, aber es veränderte mich doch etwas zu strange und ich hab's wieder abgesetzt, noch vor Erreichen der 3 Wochen.

"wattemäßige" wirkung würde ich jetzt mal eher mit beruhigungsmitteln der benzodiazepin-klasse assoziieren. sowas ist bei antidepressiva definitiv nicht erwünscht. gerade hier zeigt sich wieder, was ich immer predige: antidepressiva wirken individuell verschieden, gerade deshalb ist es wichtig, daß ein facharzt die einnahme überwacht, und in übereinstimmung mit ihm ein passendes präparat gefunden wird.

Veilchen schrieb:
Zudem ist eine Einnahme auch zeitlich beschränkt empfohlen, ich glaube nicht länger als 6 Wochen.

über so geringe zeiträume ist meiner meinung nach die einnahme von antidepressiva nicht sinnvoll, speziell, da dann die wirkung eventuell erst voll da ist. aber hier zeigt sich wieder, daß die rezeptfreiheit von johanniskraut ein problem ist, denn selbstverständlich muß vor selbstmedikation über lange zeit ohne ärztliche überwachung gewarnt werden.

Veilchen schrieb:
Effektiv wirkt es! Aber ich fand's nicht angenehm. Mir gings ohne besser.

Danke erstmal auch für deinen erfahrungsbericht. ist insofern interessant, da oft die wirksamkeit von johanniskraut überhaupt angezweifelt wird. aber das liegt auch daran, daß die präparate aus dem supermarkt in der regel zu niedrig dosiert sind, um überhaupt zu wirken.

Veilchen schrieb:
Der beste Stimmungsaufheller ist: Rausgehn, in die Natur oder unter Leute, reale Erlebnisse haben (du schreibst ja auch dass dir das fehlt).
Einmal täglich raus, oder Joggen hilft auch, das schüttet so richtig Glückshormone aus, ich überwinde mich dazu leider auch zu wenig.

Mit all diesen Tipps hast Du selbstverständlich recht. Nur ist das problem mit einer ausgewachsenen depression nunmal, daß dann einfach kein antrieb mehr für die einfachsten dinge da ist. gerade dann sind antidepressiva absolut angebracht.

@FULL nonexistence:

FULL nonexistence schrieb:
Irgendwie habe ich aber nun mal das Gefühl, dass das DXM meinen Stoffwechsel auch negativ beeinflusst hat und wie du sagst, hältst du das ja auch für wahrscheinlich.

"wahrscheinlich" würde ich mir nicht trauen zu behaupten, aber auf jeden fall denkbar.

FULL nonexistence schrieb:
Meinst du, ein Psychater könnte da etwas damit anfangen, wenn ich ihm von DXM-Konsum erzähle und würde das bei der Auswahl des ADs dann auch in Betracht ziehen?

ob er etwas damit anfangen kann, ich hoffe schon; die "mißbrauchsfähigkeit" von DXM ist bekannt und es gibt auch einiges an wissenschaftlicher literatur dazu, es ist also zu hoffen, daß auch psychiater davon wissen; bei der auswahl eines passenden AD wird er es auf jeden fall mit berücksichtigen.

deine zweifel, ob der psychiater deine weltsicht, d.h. insbesondere deine einstellung zur ego-auflösung und deine spirituellen ideen teilen wird, sind natürlich schon angebracht. aber das macht nix, er ist ja zu ärztlicher verschwiegenheit verpflichtet.

FULL nonexistence schrieb:
Und hat dir deine Einnahme von ADs eigentlich wirklich weitergeholfen? Wie macht es sich bemerkbar? Ist deine Behandlung eigentlich schon beendet und konntest du nachhaltig positive Veränderungen feststellen? Das fände ich sehr anschaulich, wenn du etwas von deinen persönlichen Erfahrungen erzählen könntest.

also meine depression ist ja rein psychisch bedingt - wie die meisten depressionen, meiner meinung nach; die von der pharmaindustrie gerne propagierten körperlichen ursachen halte ich weitgehend für eine legende, und bestenfalls nach genußdrogenkonsum für möglich (also z.b. in deinem fall). umgekehrt kommt es aber auch bei rein psychisch bedingten depressionen zu einer veränderung des gehirnstoffwechsels, somit helfen antidepressiva auch hier.

also mein problem ist, in einer nußschale, daß ich ein gestörtes verhältnis zu frauen habe, und sich die dadurch entstandene sexuelle frustration zu einer depression ausgewachsen hat. bei mir hat sich nun durch medikamentöse behandlung mit efectin (wirkstoff venlafaxin, ein serotonin-noradrenalin-wiederaufnahmehemmer (SNRI), übrigens chemisch ein phenethylamid und damit verwandt mit amphetamin, MDMA, meskalin und co.) als sehr hilfreich erwiesen: ich bin besser gelaunt, optimistischer, selbstbewußter und kommunikativer. auch die antriebslosigkeit im studium, ein symptom meiner depression, das für mich besonders belastend war, hat sich verbessert.
da nun antidepressiva im wesentlichen nur eine symptombehandlung sind, arbeite ich nebenbei daran, die ursachen meiner probleme mit psychotherapie zu bekämpfen; dies ist aber natürlich ein langwieriger prozess, der sich über mehrere jahre ziehen wird. währenddessen werde ich mein antidepressivum weiter nehmen, solange ich es für sinnvoll erachte.

FULL nonexistence schrieb:
Da du darauf insistierst, überlege ich mir nämlich schon, ob es nicht wirklich sinnvoller wäre für mich, zu einem Psychater zu gehen und ihm insbesondere von dem DXM-Konsum zu erzählen. Auf psychischer Ebene gehts mir gut, aber wenn ich da wirklich ein durch DXM ausgelöstes, gehirnchemisches "Stoffwechselproblem" haben sollte, wäre es sicherlich dumm, wenn ich nicht die Möglichkeit ausschöpfen würde, dem wieder entgegenzusteuern.

ja, vor allem, weil du beim psychiater was noch wirksameres als johanniskraut absahnen kannst. wink

Was abschließend noch ganz wichtig anzumerken ist: DXM-konsum während einer behandlung mit antidepressiva kann zum lebendsbedrohlichen serotonin-syndrom führen!

Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
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Traumländer



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  Geschrieben: 03.11.06 17:46
@Bettlektüre

So, hatte damals irgendwie nicht die richtige Motivation, auf deinen Beitrag zu antworten; hatte ihn aber schon gelesen. Möchte das noch nachholen.

Also, ich habe das Johanniskraut bereits an dem Tag deines letzten Beitrages abgesetzt. Denn ich hatte in der Nacht davor sowas wie eine Panikattacke, was ich mal dem Johanniskraut, bzw. meiner wohl doch irgendwie vorhandenen Überdrehtheit durch das Johanniskraut zuschreibe. Hatte irgendwie sowas wie einen heftigen Alptraum mit einer Vogelspinne, bzw. dachte spontan, es wäre eine Spinne in meinem Zimmer, (die natürlich auf mich losgehen will). Ich war also irgendwie von einer Sekunde auf die andere oder so von 0 auf Huntert und stand mit extrem klopfendem Herzen in meinem Zimmer. Hatte irgendwie Schiß, dass ich womöglich mal noch nen Herzinfarkt bekomme. Hatte auch schon auf verschiedenen Psychedelika solche Panik-Phasen, die wirklich heftig sind, wenn man mitten drin steckt. Und mein Vater hatte auch mal nen Herzinfarkt. Also insofern, nichts wie weg mit diesem Johanniskraut-Zeug...

Tja, was soll ich sagen, im Grunde geht es mir ja eigentlich gut. Wahrscheinlich hatte ich mir eh nur eingeredet, ich sei depressiv und es hatte vielleicht irgendwie noch was mit den negativen Nachwirkungen meines letzten DXM-Trips zu tun. Sehe jedenfalls keinen Grund, warum ich zum Psychater gehen sollte, obwohls mir ja eigentlich gut geht. Womöglich würde mir ein verschriebenes AD dann auch nicht bekommen und ich hätte *dann* erst Probleme. Tja, schätze mal, ich hab mir da nur was eingeredet. Aktionismus.


Zitat:
also mein problem ist, in einer nußschale, daß ich ein gestörtes verhältnis zu frauen habe, und sich die dadurch entstandene sexuelle frustration zu einer depression ausgewachsen hat.



Ach, was soll man dazu nur sagen. Was soll "gestörtes Verhältnis" denn heißen? Ich kenne grade über das Internet so viele Leute, die immense Schwierigkeiten haben, eine Freundin zu finden. Ich gehöre da auch dazu. Bin 21 und hatte *noch nie* eine Freundin. Sex habe ich auch nicht. Auch wenns nicht unbedingt ein Trost ist, aber ich kann dir sagen, dass du da nur einer von sehr vielen bist, denen es so geht. Kenne auch jemanden, der schon Mitte Vierzig ist und dem noch nie das Glück beschieden war. Irgendwo ist das traurig, aber es ist nun mal so...

Das mit den Frauen ist ein ewig verzwicktes Thema. Das Traurige ist ja auch, dass irgendwelche Machos scheinbar meist viel mehr Erfolg bei Frauen haben, als die reflektierenderen Männer.

Na ja...
 
Traumländerin



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  Geschrieben: 17.04.17 04:16
Hallo liebe Liebenden!

Ich wollte mal im LDT über meine Erfahrungen mit der Wirkung von Johanniskraut über einen längeren Zeitraum berichten und dachte mir, ich grabe mal den alten Thread dafür aus.

Seit meiner frühesten Jugend plagten mich regelmäßige, sehr schlimme depressive Episoden. Ich war Wochen oder sogar Monate permanent traurig, habe mich wertlos gefühlt, einen Job nach dem anderen verloren, mich in Drogenkonsum geflüchtet, nichts auf die Reihe bekommen.

Vor anderthalb jahren habe ich angefangen, täglich Johanniskraut zu nehmen. Ich muss dazu sagen, ich nehme kein hochdosiertes Präparat vom Arzt, sondern diese ganz normalen Dragees von DM für knapp 5€ und nehme täglich nach dem Aufstehen eine Pastille mit 300mg.

Es hat schon seine Weile gebraucht, bis das seine volle Wirkung entfaltet hat, ich würde sagen so ein bis zwei Monate. Und meine Stimmung wird tatsächlich konstant aufgehellt. Ich fühle mich seitdem sehr viel besser und bin in kein krasses emotionales Loch mehr gefallen (außer einmal, als ich es 2 Wochen nicht genommen habe - aber da bin ich auch selbst Schuld, ich habe es zu plötzlich abgesetzt). Ich kann also definitiv bestätigen, dass die Einnahme von Johanniskraut über einen langen Zeitraum meine Stimmung und allgemeine Motivation nachhaltig verbessert hat.

Es wird ja viel darüber diskutiert, ob echtes Johanniskraut MAO-Hemmer enthält. Ich habe davon bis vor Kurzem nichts gewusst und konnte bisher nicht feststellen, dass das Konsumieren von kontraindizierten Lebensmitteln mir nicht gut getan hätte. Ich esse ganz normal, verzichte auf nichts. Falls Johanniskraut also MAO-Hemmer enthält, dann wahrscheinlich so wenig, dass es keine spürbaren Auswirkungen hat.

Auf lange Sicht möchte ich das Kraut langsam absetzen und sehen, ob das einen negativen Effekt auf meine Stimmung hat. Ich werde berichten!


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  Geschrieben: 17.04.17 06:32
zuletzt geändert: 18.04.17 01:05 durch pillemann2 (insgesamt 1 mal geändert)
Tzz ja die wochenshow war shon genial lol

Man sagt ja immer bzw kann das auch nachlesen dass johanniskraut nur hochdosiert wirksam ist. Wieso frag ich mich, nimmst du es nur niedrigdosiert?
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  Geschrieben: 17.04.17 20:07
Ehrlich gesagt gabs dazu keinen wirklichen Grund, ich hab damals relativ unreflektiert einfach angefangen eine Pastille am Tag zu nehmen und es hat auf jeden Fall bisher sehr befriedigende Ergebnisse erzielt.

Ich will aber auch nicht bestreiten, dass da ein gewisser Placeboeffekt vllt greifen könnte...
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  Geschrieben: 18.04.17 01:28
Hmm ok ja also ist natürlich beides möglich, dass du erste Effekte schon bei geringer Dosis merkst so wie jetzt oder Placebo.
Hat mich nur gesundert weil mir als übliche startdosis 500mg bekannt sind und als dosisrahmen so 500-2000mg wobei man es schon hochdosiert nehmen sollte/muss für nen richrigen Effekt, also mindestens 1000-1500mg.

Aber wenn es dir hilft ist es ja super und mehr würde ixch dann jetzt auch nicht nehmen, scheint ja ohnehin nicht nötig.
Ich vermute dahinter die anteuerung des dopamin und vllt vor allem des gaba systems, wenn jemand von niedriger Dosierung Effekte spürt bzw schon nach einigen Tagen was merkt, was auch bei einigen wohl immer mal vorkommt (und Placebo sicher auch).
Erklären kann ichs nicht wirklich aber hauptsächlich aus eigener Erfahrung würde ich das sagen und weil vor allem die Aktivierung des gaba Systems keine Eingewöhnung und eindosierungsphase braucht wie das bei der restlichen Wirkung der Fall ist, das merkt man sofort und vllt eben auch wenn man sensibel darauf reagiert, vor allem die wirkung aufs serotonin System braucht ja einige Wochen üblicherweise.

Was mich damals davon abgebracht hat war diese Photosensitivität, das war doch unangenehm mit der zeit. Hat du das nicht oder überhaupt keine NWs?

Ob JK mao hemmende Wirkung hat oder nicht würde ixh auch gerne wissen, auch wenn ich es eher aus eigener Erfahrung verneinen würde.
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YOLO
Traumländerin



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  Geschrieben: 01.05.17 05:36
Also speziell im Sommer habe ich das schon gemerkt, dass ich etwas empfindlicher auf das Sonnenlicht reagiere. Aber der Effekt war jetzt nicht so gravierend, dass er mich tatsächlich sehr gestört hätte. Dafür hat mir die stimmungsaufhellende Wirkung zu sehr in den Kram gepasst ;)
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 01.05.17 19:44
Hallo FULL,

ich habe so gut wie alles ausporbiert im Berreich Antidepressiva u.a. Paroxetin, Citalopram, Venlaflaxin, Mirtazipin, Doxepin.. eigentlich helfen die fast garnicht. Die einzige Wirkung die man vielleicht hat sind die Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, vielleicht auch ausgeblendete Gefühle. Wenn man weis dass der Darm unser zweites Gehirn ist und man mal eine Doxepin zu lange im Mund hatte dann kann man sich auch vorstellen woher die Wirkung kommt. Im Pflanzlichen Berreich hab ich auch einiges ausprobiert. Bei Johanniskraut konnte ich keine großartige Wirkung feststellen. Baldrian vielleicht zur allgemeinen Ausgeglichenheit, was bei mir aber gewirkt hat und auf jedenfall empfehlenswert ist, ist Passionsblume. Ich hab das Kraut in der Apotheke bestellt, immer so 100 gramm und mir mit 2-3 Esslöffel abends nen Tee gemacht( man sollte schon etwas mehr nehmen wenn man eine akute wirkung Will ) und mit gutem Honig aus dem Reformhaus oder Drogerie gesüßt. Passionsblume hat auf mich berreits nach ein bis zwei Tassen eine stimmungsaufhellende Wirkung und in höheren Dosen wirkt es auch sedierend, Honig hat soviele gesunde Aspekte dass allein Honig schon dein Gehirn in Ordnung bringen kann mit den ganzen Vitaminen und Mineralstoffen. und jetzt sollte keiner kommen dass Honig zuviel Zucker enthält, es dreht sich rein darum welchen Zucker man konsumiert. Was am besten hilft ist weißes Kratom oder grünes, aber das geht schon wieder in die richtung Abhängigkeit auch wenn sie nicht so stark ist. Wenn du das in Kauf nehmen kannst dann wäre meine Antwort Kratom. Falls du keine Ahnung hast welche Sorte dann würde ich mit Borneo Green anfangen. Klar muss man es auch regelmäßig einnehmen, aber ob ich nen Teelöffel Kratom morgens schlucke oder eine Pille.. naja kommt m.E. aufs gleiche hinnaus mit dem Vorteil das Kratom auch wirkt. So das wars von mir, hoffe ich konnte dir helfen.
 

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