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Traumländer

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  Geschrieben: 23.05.17 23:48
Hallo ihr Träumer,

vor ein paar Wochen hatte ich seit langem mal wieder Lust auf einen Opiatturn und so bekam ich ein bisschen Tramadol in die Finger. Der erste Versuch mit insgesamt 250mg (150mg zum Anfang, nach 2 Stunden noch mal 100mg) brachte nur einen kleinen Effekt, eher Placebo. Das Wochenende darauf fing ich mit 200mg an, nach einer Stunde ohne Wirkung noch mal 100mg, eine Stunde später noch mal 100mg. Keine bemerkenswerte Wirkung außer Übelkeit und ein ganz ganz leichtes wohlbefinden/gechilltheit.

3-4 Wochen vergingen und so nahm ich noch mal 150mg: WUMS! Eine absolut unglaubliche Euphorie stellte sich ein, ansatzweise wie vom MDMA, gepaart mit dem typischen Opiat Wohlfühlen. 50mg mehr entspannten mich mehr, noch mal 50mg (250mg insgesamt) ließen mich immer wieder vor dem TV mit unglaublich gutem Körpergefühl wegdösen. Das gleiche wiederholte ich dann noch 2 mal mit 2 wöchiger Konsumpause, immer mit einer Dosis von 250mg .

Seitdem wirkt das Tramadol wieder nicht. Auch wenn ich bis auf 400mg hochdosiere. Habe vor Jahren mit Tilidin, Codein und Kratom Erfahrung gemacht eine Toleranz davon ist aber absolut ausgeschlossen. Sonstige Drogen bis auf 1-2 Bier am Wochenende nehme ich auch nicht. Die letzte Mahlzeit vor der Einnahme war immer 3-4 Stunden her, Set und Setting immer das gleiche.

Weiß jemand wie man sich das erklären kann? Bin echt total Ratlos....

Gute Nacht

Nicolas


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.05.17 09:16
ich kenne das. eins der wenigen sachen die ich auch nicht evrstehe. ich kenne leute die haben seit monaten keine opiate genommen und diese auch noch nie täglich/oft und konnten trotzdem umgerechnet 4500 mg tramadol (4 mg subutex) nehmen ohne irgendwelchen nebenwirkungen. ist das bei anderen opiaten bei dir auch so? denn tramadol wirkt beim ersten mal nach langer zeit immer anders (vlt durch den first pass effekt?). es knallt dann halt extremst, auch wenn man eine toleranz von anderen opioiden hat.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 24.05.17 12:15
Es gibt sogenannte fast Metabolizer, also Menschen, die Wirkstoffe (wie zb. Tramadol) besonders schnell abbauen können. Da Tramadol als Pro-Drug selbst erst mal durch die Leber muss, um in Wirksame komponenten Umgewandelt zu werden, wird ein Ultrafast-Metabolizer wohl auch nicht viel davon haben.

Warum Tramadol trotz Opi-Toleranz noch stark einfahren kann, würde ich hauptsächlich mit der serotonin- und noradrenalinergen (von O-DSMT) Wirkung erklären. Vor allem das Sero fällt krass auf. Des weiteren gibt es auch unterschiedliche Opiat-Rezeptoren, vielleicht wird ein anderer Subrezeptor angesprochen bzw. mehr angesprochen, als bei den meisten Opis, weswegen sich durch andere auch keine so krasse Toleranz darauf ausbaut.

Man sollte aber von Experimenten mit +400mg Tramadol absehen, da es starke Krämpfe auslösen kann. Ob fast Metabolizer oder nicht!
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  Geschrieben: 24.05.17 17:43
@ 20fox: O-DSMT besitzt keine (ausgeprägte) SNRI-Wirkung, im Gegensatz zu N-DSMT und Tramadol selbst.
Und woraus schließt Du, dass er ein rapid metabolizer sein könnte?

Es könnte natürlich sein, dass er ein ultra rapid metabolizer ist, und die Male, die er eine Wirkung hatte, vorher etwas eingenommen hat, dass die Expression von CYP 2D6 verringert. Oder andersherum: ein poor metabolizer, der etwas eingenommen hat, was die Expression erhöht.
Halte ich aber für eine halbgare Theorie. Bin gespannt auf gebildetere Meinungen, von Hauselv beispielsweise.
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  Geschrieben: 24.05.17 20:03
Würde jetzt eher drauf tippen, das ein fast Metabolizer eine deutlich stärkere Wirkung abbekommt, weil mehr Tramadol zu den stärker wirksamen Sachen wie O-dsmt umgebaut wird. So ist es afaik auch mit Codein (welche zu Morphin wird)

Ein slow Metabolizer setzt zu wenig um und spürt dann nur die Wirkung der Pro-Drug... (die dann ausgeschieden wird, ohne umgebaut zu werden)

also genau anders herum! Ist halt ne Prodrug, wie Codein auch.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 24.05.17 20:13
Ich kann deinen Frust verstehen, Nivoclas. Und ich kann auch verstehen, dass man sich dann auch mal Gedanken macht über Rezeptoren, Enzyme, Neurotransmitter & Co, wie 20fox, Hauselv und Neopunk. Aber wir dürfen auch nie vergessen, dass wir keine Maschinen sind. Wenn die Sache mit den Enzymsystemen etc. bei allen Menschen gleich (und zu jeder Zeit gleich) funktionieren würde, hätten wir wahrscheinlich schon viel wirksamere Psycho- und andere -pharmaka. Ist aber nicht.

Ich habe mehrjährige Konsumerfahrung mit Tramadol. Ich nehme IMMER die gleiche Dosis, aus Prinzip, und das ca. alle 2 Wochen mal. Viele Male hindurch habe ich regelmäßig einen schönen, chilligen Turn, doch plötzlich, so wie erst vor kurzem, haut es mich auf einmal fast um: eiskalter Schweiß, Kreislaufschwäche, weiche Knie, so dass ich kaum laufen kann, und unglaubliches Übelkeitsgefühl, das ich sonst gar nicht kenne bei Trama. Dazu noch ein heftiger Drehschwindel. Fast schon beängstigend und sehr unangenehm.

Nach einer halben Stunde war der Spuk wieder vorbei und ich konnte beginnen, den Rest des Turns zu genießen. Und der wurde dann sogar noch sehr gut. Natürlich war auch ich erstaunt und etwas beunruhigt. Aber sowas passiert immer wieder mal. Wir können den Drogenrausch nicht berechnen wie eine mathematische Formel. Viele von uns haben z.B. auch schon Erfahrungen mit Kratom gemacht. Was wird da um die Sorten herumdiskutiert von wegen zu schwacher Potenz etc. Dabei ist Kratom ganz einfach ein launisches Ding, das es mal so und mal so will.

Ich persönlich habe auch schon ganz ähnliche Erfahrungen wie du gemacht, nur mit Tilidin - und es schließlich aufgegeben (ist in Österreich ohnehin schwerer zu bekommen).

Aber vielleicht klappts ja doch noch bei dir mit Trama. Alles Gute jedenfalls dafür.
 
Moderator



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  Geschrieben: 24.05.17 20:18
zuletzt geändert: 24.05.17 20:39 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Naja, das schnell gebildete O-DSMT könnte dann ja genauso schnell zu N,O-Didesmethyltramadol metabolisiert werden. Ich weiß nicht, wie es mit dem CYP P450 Polymorphismus aussieht, ob da mehrere Enzyme gleichzeitig von betroffen sein können. Möglicherweise ist das Verhältnis von CYP3A4 zu CYP2D6 ungünstig und es entsteht schneller das N-Desmethyltramadol als das O-Desmethyl, wodurch keine oder kaum von O-DSMT ausgehende Wirkung zustande kommt.

Edit: Das, was Kraeuterhexe da sagt ist natürlich auch zu beachten. Allerdings reicht es mMn nicht aus, zu sagen Tramadol sei launisch. Es gibt dafür ja rationale Gründe, und ein wenig spekulieren kann man ja, auch wenn das eher wenig wert hat^^
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 24.05.17 20:25
lol
 
Moderator

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  Geschrieben: 24.05.17 20:48
Hm, zwei Mutationen sind *eher* unwahrscheinlich, aber natürlich möglich. Würde aber behaupten, das hätte man schon eher gemerkt...

Ungünstiges Verhältnis, schon wahrscheinlicher. Bin aber nicht wirklich in Pharmakogenetik belesen und mir fehlt auch gerade etwas die Zeit dazu. Leider ;)

Ich würde auch mal nicht unbedingt behaupten, Kratom wäre launisch, sondern der Körper. Der ist nämlich ziemlich Irre.
Und das wir keine Maschinen sind ist klar und alle nicht gleich sind auch. Darüber sprechen wir ja gerade, unterschiedliche Genversionen die Auswirkung von Medikamenten haben. Der Unterschied zwischen den Menschen ist hier eigentlich DIE Quintessenz. Durch solche Kleinigkeiten kommen deine Augenfarbe, deine Haarfarbe etc. zusammen.
 
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Traumländer

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  Geschrieben: 24.05.17 21:42
Erstmal vielen Dank für die ganzen antworten :) jetzt bin ich immerhin schon etwas schlauer:)

Bis jetzt konnte ich meine Dosierungen schon immer sehr genau berechnen, gerade was Tilidin, Codein, kratom oder auch MDMA betrifft.

Hatte solche wirkungsschwankungen noch bei keiner anderen Drogen. Beim Tilidin und Kodein nahm ich immer x-Tropfen und hatte demnach auch eine starke oder schwache Wirkung. Wie ich es eben dosiert habe. Beim kratom ebenso.

Wie würdet ihr denn am besten Verfahren? Lieber erstmal ein bisschen pausieren und wenn ja Wie lange? Oder das noch mal am wochende probieren (letzter Komsum ist jetzt 3 oder 4 Wochen her)

Schönen Abend Euch :)
 

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