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Traumländer



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  Geschrieben: 08.06.17 21:35
Hallo Weedy.

Ich wollte dein Entzug nicht kleinreden. Mein Venlafaxinentzug hat etwa 3 Monate (?) gedauert und die Brainzaps waren sehr häßlich. 3 Monate, weil für mehr mein Rest nicht gereicht hat. So hab ich mir ausgerechnet, wie ich mir das einteilen muss. Nach den letzten Kügelchen hat es noch etwa 2 Wochen gedauert, bis der Spuk vorbei war.

Was ich sagen wollte: Wenn man dem Zeug sehr viel Aufmerksamkeit schenkt, kann sich das negativ auswirken. Keine Ahnung wie das bei dir ist, aber der Placebo / Noceboeffekt ist sehr mächtig, das sollte man nicht unterschätzen!
Ich hab vor knapp zwei Jahren Kratom für mich entdeckt. Nehme das täglich in kleinen Dosen und bisher funktioniert das gut, besser als die SSRI. Opioide gegen Depressionen ist zu recht umstritten, aber vielleicht wäre das für die Übergangszeit eine Option. Für einige Wochen kann man das machen, ohne eine körperliche Abhängigkeit zu riskieren. Weniger riskant als Benzos, meiner Meinung nach. Ob das auch gegen Entzugserscheinungen hilft, weiss ich nicht. Die Stimmung verbessert es auf jeden Fall.

Wenn du eine brauchbare Waage hast, versuch doch, die Tabletten mit einem Messer oder ähnlichem zu zerdrücken. Eine Kaffemühle würde ich nicht benutzen. Die kann verdreckt sein und wahrscheinlich bleibt auch viel drin hängen, was du später nicht im Kaffee haben willst. Mörser wäre auch gut.

@Lustig:
Lustig schrieb:
Die Wirksamkeit zur Behandlung von Depression, dh eine Verbesserung der depressiven Symptomatik ist nicht vorhanden. Das sollte nicht verwechselt werden mit einem Ausbleiben einer Wirkung.


Das ist ja das Problem mit den SSRI. Manchen Leuten scheinen die zu helfen. Vielen, wahrscheinlich den meisten Menschen nicht. Mir haben die nicht geholfen, die Nebenwirkungen waren bei mir eher moderat.

Wenn es beim Absetzen Probleme gibt, spricht die Pharmalobby vom "Rückkehr der depressiven Symtome" oder so ähnlich. Wenn ich aber Brainzaps bekomme, die auch im Beipackzettel gerne verschwiegen werden, ist das ein Entzugssymtom, das hat mit den ursprünglichen Depressionen nix mehr zu tun.

Aus Protest die AfD wählen ist, als würde man in der Kneipe aus dem Klo saufen, weil das Bier nicht schmeckt.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.06.17 00:56
Mofi schrieb:
Ich hab vor knapp zwei Jahren Kratom für mich entdeckt. Nehme das täglich in kleinen Dosen und bisher funktioniert das gut, besser als die SSRI. Opioide gegen Depressionen ist zu recht umstritten, aber vielleicht wäre das für die Übergangszeit eine Option. Für einige Wochen kann man das machen, ohne eine körperliche Abhängigkeit zu riskieren. Weniger riskant als Benzos, meiner Meinung nach. Ob das auch gegen Entzugserscheinungen hilft, weiss ich nicht. Die Stimmung verbessert es auf jeden Fall.


Den Ratschlag finde ich absolut daneben.
Ein einziges mal Kratom konsumieren reicht schon um in der Scheisse zu landen... wenn ihm die Wirkung gefällt und sie dann auch noch gegen seine psychischen Probleme hilft. Dann wird aus ein paar Wochen garantiert Dauerkonsum, inklusive psychischer und körperlicher Abhängigkeit von dem Opioid Kratom.



 
Traumländer



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  Geschrieben: 09.06.17 01:51
Ich hätte vielleicht deutlicher auf die Gefahren von Opioiden und speziell auf die von Kratom hinweisen sollen.
Aber wie ich Weedy einschätze, ist er sich der Gefahr bewusst und in der Lage, diese Option richtig zu beurteilen.

aufsuche schrieb:
Ein einziges mal Kratom konsumieren reicht schon um in der Scheisse zu landen


Diese Einschätzung halte ich für völlig übertrieben. Kratom ist weder Heroin, noch Kaffe.
Ich hab mich lange und intensiv mit Kratom beschäftigt, kenne die Möglichkeiten und das Abhängigkeitspotential von Kratom.
Als "Übergangslösung" kann es sehr wohl eine Möglichkeit sein. Niedrig dosiert und für wenige Wochen.

Wer nach einmaligem Kratom Konsum in der Scheiße landet hat ein generelles Problem, kein Kratomproblem.


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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 09.06.17 13:31
zuletzt geändert: 09.06.17 13:42 durch pillemann2 (insgesamt 1 mal geändert)
Lustig du solltest vllt mal den ganzen thread lesen, hatte doch schon erwähnt das ich mit venlafaxin auch ziemlich Probleme hatte beim absetzen. Mit ssri, genauer citalopram ebenfalls, was aber deutlich einfacher war, also würde ich schon sagen dass ich Erfahrung damit habe. Aber das absetzten von ssri mit nem ooioid Entzug zu vergleichen und es als genauso bzw schlimmer darzustellen ist doch lächerlich auch wenn ich kein Freund von ADs bin und die allesamt grauenhaft finde
Drugs are bad mkay!

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YOLO
Traumländer



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  Geschrieben: 09.06.17 13:48
Hey Pillemann,
so dachte ich früher auch, aber es gibt im Internet riesige Foren wo so viele verzweifelte Menschen über Monate und Jahre versuchen irgendwie wieder von AD´s und NL´s runterzukommen und wirklich schreckliche Dinge schildern. Klar sind das meist Leute mit paar Problemen aber wenn man echt mal längere Zeit ein AD genommen hat und eh vielleicht etwas empfindlich ist, dann kann es zur höchstschwierigen und extrem langwierigen Aufgabe werden, wo sich die Symptome in der Intensität nicht mit denen von anderen Drogen oder Medikamenten unterscheiden.
Das bekommt man leider nicht so mit, weil das kein Arzt thematisiert wenn man sowas verschrieben bekommt. Leider kann das wirklich grauenhafte Folgen haben. aber natürlich gibt es Leute die es locker absetzen können. Meist ist das aber ein Prozess von vielen Monaten oder Jahren und oftmals gelingt das nicht oder endet in der Katastrophe.
Ich persönlich konnte einige Sachen leicht absetzen aber merke schon, dass das eine ernste Sache sein kann.
Lg Crystalix




Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.06.17 20:00
Also ich hatte knapp 2 Jahre Sertralin (150mg war das Maximum) genommen, davon ca ein halbes Jahr Absetzzeit (hab da recht empfindlich drauf reagiert und wollte es sehr langsam machen). Muss dazu sagen dass es schon sehr unangenehm war ich war jeden Tag anders drauf. Ein Tag war super klasse und am nächsten Tag lag ich stark reizbar und mit starker innerer Unruhe im Bett (allerdings ist die Unruhe ein Symptom meiner Krankheit daher vielleicht nicht relevant). Kurz nachdem ich bei 0mg angekommen bin, bin ich in ein sehr tiefes Loch gefallen und war für 3 Monate zu nix zu gebrauchen ich konnte nicht arbeiten und auch keine weiteren Bewerbungen schreiben etc.. Seitdem allerdings gehts mir wieder recht gut also ich würde mich als stabil bezeichnen :-)
Aber nie wieder AD's!!! Kann nich mal wirklich sagen ob es mir geholfen hat oder nicht ich weiß ja nicht wie die Zeit ohne die Tabletten gewesen wäre :-/
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 09.06.17 20:05
Ich habe nicht schlimmer sondern gefährlicher gesagt. Ein Opi Entzug ist unangenehm bis unertragbar, aber wirklich in Gefahr ist man dabei nicht. Bei Benzos oder Alkohol kann man sterben und das ist dann wieder ne andere Nummer. Bei SSRI kann man suizidal werden und das ist kein Zustand in den man gelangen möchte.

Ich habe nach 2 Jahren Fluoxetin über 8 Monate gebraucht um das in den Griff zu bekommen und es hat noch viel länger gedauert bis es ganz in den Hintergrund gerückt ist, wobei ich nicht mehr glaube, dass dieser Aspekt meiner Persönlichkeit je verschwinden wird. Dafür war es zu lange in einer zu prägenden Phase.

Ich persönlich würde lieber (nochmal) von Opium entziehen als von SSRIs.
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.06.17 07:39
zuletzt geändert: 19.06.17 09:01 durch weedy66 (insgesamt 3 mal geändert)
19.06.2017
Bin immer noch auf Null. Morgens geht es meist noch und zum Mittag / Nachmittag nehmen die Symptome (Brainzapps, Stimmungsschwankungen, tlw. Magendruck bis -schmerz, Zombiemodus, Depri, Aggro, empfindlich, Schwitzen und frieren gleichzeitig, körperliche Schwäche ...) zu. Über das verlängerte WE habe ich mir mit Gras geholfen. Ab heute will ich zumindest bis Freitag ohne auskommen.

Heute krank gemeldet. Fühle mich nicht gesellschaftsfähig, hoffe, dass es morgen wieder geht.

Kratom: Ja, habe ich eine Zeit genommen. Toleranz war aber dann sehr schnell gestiegen. Um Opi`s (meine Erfahrungen belaufen sich auf Kratom und niederpotenten Medi`s) mache ich einen Bogen, die gefallen mir nach kurzer Eingewöhnung "zu gut".

Diese Schwankungen von "ich bin durch bzw. es ist vorbei" bis "ich hänge voll drin" lebe ich auch durch. Gerade in den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass es sogar tageszeitabhängig unterschiedlich verläuft.

Ich würde wohl gerne etwas machen, um mich gesellschaftsfähig zu fühlen. Aber Gras schließe ich aus. Ich überlege wieder mal, mir Zop zu holen, damit ich wenigstens schlafen kann, aber eigentlich müsste ich blank und clean da durch...

Edit:
Habe mir gerade beim Dok die Sertralin - Tropfen (1 Tropfen = 1 mg) bestellt. Dann kann ich morgen entscheiden, ob ich damit weiter abdosiere, oder eben nicht, kann mir nicht leisten, Tage lang zu Hause zu bleiben.
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.07.17 21:19
03.07.2017
Ich bin immer noch auf Null. Ich hatte letzten vorletzten Freitag mal einen Krümel genommen, um mal einen Tag Urlaub von den Entzugserscheinungen zu machen, habe aber nix groß von dem Medikament gemerkt. Es ging mir nach wie vor noch bescheiden.

Auch jetzt sind die Entzugserscheinungen (beginnende Brainzapps, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Magenprobleme, Empfindlichkeit, Schlafstörungen...) noch da. Die Tropfen stehen ungeöffnet im Schrank. Zwischenzeitlich hat sich rausgestellt, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe, deren Behandlung jetzt in den nächsten Tagen los geht. Kann sein, dass viele Symptome, die ich bislang der Depri und jetzt zum Teil dem Entzug zugeordnet habe, von der Unterfunktion kommen. Eine Einstellung mit Hormonen dauert Wochen bzw. Monate, aber das wird sich lohnen.

Mim Kiffen bin ich nicht ganz so konsequent, wie ich eigentlich wollte, aber es ist mir eigentlich auch fast egal. Ich denke, wenn ich insgesamt wieder stabiler bin, kriege ich das mit dem WE-Kiffen auch wieder so hin, wie ich mir das vorstelle.
 
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  Geschrieben: 04.07.17 02:45
So böse wie es klingt, aber bei 'nem Heroinentzug hätteste die physischen Entzugserscheinungen vor Monaten erledigt gehabt.

Warten wir mal ab, was deine Schilddrüse in Zukunft so treiben wird - ich wünsch' dir das dies deine Probleme löst. Ist ja nicht mit anzusehen, was dir ein Antidepressivum antut!
Deal with it!
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 14.08.17 22:46
14.08.2017
Ich kann garnicht genau sagen, wann der Sertralin - Entzug definitiv zu Ende war. Ich kann aber sagen, dass es seit Anfang August wieder bergauf geht und datiere das Ende des Sertralin - Entzuges auf den 15.07.2017. Der Übergang ist bei mir fließend gewesen, da ich ja seit Mitte Juli Hormone gegen die Schilddrüsenunterfunktion nehme. Diese fangen langsam an zu wirken und einige Hashimoto - Symptome gehen zurück (brüchige Fingernägel, starke Antriebslosigkeit, Depri - Löcher werden "flacher"). Es kann sogar sein, dass durch das Absetzen des AD die überdeckten Schilddrüsenprobleme hochkamen und ich diese als Absetzsymptome interpretierte, so habe ich das in anderen Foren gelesen. Genau kann ich das aber nicht sagen.

Interessant ist auch, dass die im Laufe des Threads beschriebenen Nebenwirkungen vom Kiffen zurückgegangen sind. Es ist spannend, aber es geht mir gefühlt von Woche zu Woche besser. Yeah, dafür bin ich Gott super dankbar (ja, ich glaube an ihn ;-) ).
 

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