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AutorBeitrag
Traumländer



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  Geschrieben: 20.11.16 16:42
Hey gibts denn das E-Book eigentlich schon? Würde mich freuen es lesen zu dürfen. :)
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 08.06.17 19:36
Hey,
nehmt es mir bitte nicht übel, ich werde/habe den Titel des Berichts geändert, da er bei Google mit meinem richtigen Namen angezeigt wurde, was einfach nicht gut ist, ich denke das ist verständlich - ich mache gerade eine Reha Anmeldung und ich will nicht, dass der Bericht samt Diskussionsverlauf von Therapeuten etc. gelesen werden kann. Ich hoffe, dass sich das Problem so lösen lässt. Der alte Titel war mit meinem Namen durch andere Projekte verbunden.
Mfg Crystalix

Edit: ich will mich und meine Berichte hier keinswegs immer nach vorne pushen, aber wie viele wissen ist eine Bearbeitung nur so möglich.
Lg

Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.07.17 21:31
Hey ich hab hier nen Trip-bericht gefunden, bei dem ich der Meinung bin, dass er deinem am Ende recht ähnlich ist, allerdings deutlich positiver.
Vielleicht kannt du ja mal Kontakt aufnehmen.
https://www.land-der-traeume.de/langzeit_lesen.php?id=679

Gruß
Piratenkoenig
 
Traumländer



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  Geschrieben: 20.07.17 11:21
Hi Crystalix,

habe mir soeben Deinen Langzeitbericht durchgelesen. Habe für Deinen Bericht 10 Punkte vergeben. Werde in absehbarer Zeit auch Dein Buch dazu kaufen. Da bin ich schon sehr gespannt darauf.
Eine wie ich finde teils sehr traurige, aber auch unglaublich interessante Geschichte. Du hast einen tollen Schreibstil und mich hat Dein Bericht sehr berührt. Und wie ich aus Deinen letzten Posts entnehmen konnte, geht es Dir mittlerweile viel besser. Darüber freue ich mich sehr und wünsche Dir für die Zukunft weiterhin alles, alles Gute!!

Liebe Grüße,
Benni

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.07.17 11:33
Hey Crystalix,

echt unheimlich bewegende und packende Geschichte. Kann mich in manchen Teilen sehr gut wiedererkennen. Ich wünsche dir alles Gute mein Lieber!

Was mich interessieren würde ist ob du noch täglich Kratom konsumierst? Und was für Mittel du sonst so nimmst? zb Paychopharmaka

Lieben Gruß
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 21.07.17 19:13
Hey Anonymus,
vielen Dank für deinen Text. Ja das Buch hatte ich mal offline genommen und daher meine Bewertungen verloren, jetzt ist es aber wieder da und ich lasse es auch online. Ich habe die letzte Zeit sehr viele Medikamente absetzen können, was dann in schwierigen Phasen manchmal zu dem löschen von Online Sachen führt, hab damals auch meinen Blog gelöscht.
Aber dafür habe ich mich endlich von dem Zyprexa runterbekommen. Hab 10 Jahre lang 20mg genommen. Dann hab ich 2016 abdosiert in einiger Zeit auf 5mg. Das hat super geklappt und mich von so vielen Problemen befreit, unter anderem habe ich gar keine Reizüberflutung mehr und auch fast alle Ängste verloren dadurch.
Nach einem Jahr auf 5mg setze ich gerade weiter ab und bin bei 3mg aktuell, werde Ende des Jahres ganz Zyprexa frei sein. Das wird ein Feiertag für mich.
@Neeez,
Danke für den Text! ja ich nehme noch Kratom und Lyrica dazu. Kratom hat mir damals extrem geholfen, das war mehr oder weniger meine Rettung damals, hatte 2011 6 verschiedene Medikamente genommen und war 3 Jahre bettlägerig.
Lyrica will ich auch reduzieren, aber nach und nach, hab wie gesagt gerade die Zyprexa Reduktion, was mir am wichtigsten ist.
Es gibt ein tolles Forum im Netz wo es super Unterstützung gibt für Leute die AD´s und NL´s absetzen wollen. Da wird einem sehr geholfen und es gibt hunderte Erfahrungsberichte usw.
Ich bin ansonsten aber clean und nehme keine Benzos oder Opiate etc, auch sonst gar nichts. Will aber vielleicht schon mal ab und zu einen rauchen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Es tun sich gerade ganz viele neue Möglichkeiten auf, seit ich mich von dem Zyprexa runterdosiere. Ich behaupte auch dass es nicht möglich ist, mit täglich 20mg Zyprexa eine lebenswertes Leben zu führen. Umso schöner, dass ich schon so weit runter bin. Das ist für mich wie eine zweite Chance im Leben.
LG Crystalix







Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.07.17 21:05
Schön zu hören dass es auch ohne geht.
Aber so ganz ohne wird es wohl nie gehen, zumindest was es mich anbelangt.

Mit Zyprexa kenne ich mich nicht aus aber klingt schon ziemlich unschön..
Ich bin ja eigentlich grundsätzlich ein Verfechter von Ads und NL. Auch wenn es vielen hilft. Umso schöner zu hören, wenn so manch einer es schafft davon loszukommen und es ihm dadurch sogar besser geht :)

Wie schätzt du deinen Kratom Konsum ein, bzw wieviel nimmst du täglich?
Lieben Gruß
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 27.08.17 23:05
hey crystalix,

ich freue mich immer, wenn deine geschichte wieder rechts auftaucht, ich verfolge sie schon seit einer weile recht gespannt, weil ich mich in vielem was du schreibst selbst erkenne. bei mir sieht es nun nicht annähernd so chaotisch, bunt, trippig aus wie bei dir, will sagen ich bin durchaus wieder gelandet (oder bilde ich mir das ein?!^^), nur doch auch etwas holprig und es ist wirklich nicht einfach, das Erlebte zu integrieren, vor allem weil ich früher so sehr rational unterwegs war und mir beileibe nicht hätte ausmalen können, was das rabbithole so an überraschungen bereithält...

eins nehme ich auf jeden fall mit: neuroleptika werde ich nur einnehmen, falls es mal gar nicht anders gehen sollte! desweiteren gehe ich, seit ich zum ersten mal deinen bericht gelesen habe, ein ganzes stück umsichtiger mit diversen substanzen um die den ganzen unbewussten dschungel offenbaren!

danke für deine offenheit! guten flug bzw. landung!

lg!

"amphibische fickmoleküle"
Traumländer



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6 Tripberichte

  Geschrieben: 02.04.18 00:09
Ich habe deinen Langzeitbericht auch sehr interessiert gelesen. Ich stelle mir auch immer so ein paar philosophische Fragen, wenn ich sowas lese. So ein permanenter erweiterter oder veränderter Bewusstseinszustand ist ja vielleicht genau das, was manche gar anstreben. Das Problem ist wohl auch die Intensität. Man spürt das Glück viel stärker, aber eben auch die Ängste. Und man kann das eine ohne das andere nicht haben. "Nur Glück" oder auch "nur Angst", sowas gibt es im Leben eigentlich gar nicht.

Also laienhaft würde ich auch sagen, du hast wohl über einen langen Zeitraum so viele bewusstseinserweiternde und -verändernde Substanzen zu dir genommen, dass man die Pforten der Wahrnehmung irgendwann nicht mehr zubekommt und daraus ergibt sich dann sowas wie eine ständige Reizüberflutung.

Aber mittlerweile würde ich sagen, man muss sich seinem eigenen Ich und seinen Ängsten sowieso stellen. Egal ob nüchtern, berauscht oder "hängengeblieben". Ja, vielleicht selbst so philosophischen Fragen, wie ob man Gott ist oder nicht, was Gott überhaupt ist usw., diesen Fragen muss man sich wahrscheinlich sowieso stellen und am besten trotzdem nicht durchdrehen deswegen. razz

Und letztlich trägt man seine Probleme ja immer mit sich, egal ob nüchtern oder auf Trip. Das Lustige ist ja, die allermeisten Menschen sind ja die meiste Zeit nüchtern. Und die sehnen sich dann wiederum nach mehr "Erleben", nach mehr Exstase. Du hingegen bist deiner Ansicht nach in einem zu intensiven Zustand und willst zurück in die Nüchternheit.

In dem LB hast du geschrieben, du bist eigentlich ständig auf Medis. Wie wäre es eigentlich, wenn du mal über längere Zeit nüchtern wärest? Also keine Drogen und keine Medis. Sorry, ich bin kein Mediziner, nur mal so ein spontaner Gedanke dazu. Vielleicht würde es ja einige Zeit brauchen, aber vielleicht würdest du ja doch wieder von deinem "Trip" herunterkommen? Oder vielleicht eine Weile lang nur noch kiffen und dann herunterkommen? (Weil Gras ist meiner Meinung nach auch eine Heilpflanze.)

Ich würde ja mittlerweile sagen, selbst in nüchternem Zustand ist das Leben ein Trip. Vielleicht gibt es diese Dinge wie "Raufkommen" und "Runterkommen" ja gar nicht wirklich, in letzter Konsequenz. Denn allein schon das "ganz normale Leben" ist ein Trip.

Ich selbst bin ja phasenweise Dauerkiffer. Da gibt es dann monatelange Phasen, in denen ich überhaupt nicht mehr wirklich nüchtern war, sondern immer mindestens auf einer subtilen Restbreitheit oder so. Und sobald ich dann wirklich mal wieder nüchtern bin (jetzt schon seit Monaten nicht mehr, muss auch mal schauen, ob mir der Übergang in den über längere Zeit nüchternen Zustand überhaupt noch so leicht gelingen würde, mindestens Schlafprobleme gibt es da ja doch immer), sehne ich mich eigentlich auch wieder nach dem Rausch. Und andererseits schaue ich mir dann irgendwelche Schamanen aus dem Urwald an. Und die haben es quasi zu ihrem ganz normalen Lifestyle gemacht, eigentlich fast immer auf bewusstseinsverändernden Substanzen zu sein. Rauchen ständig irgendwelche Pflanzen, sind ständig am trippen usw.

Aber jetzt mal ne mehr intuitive Ansicht dazu: wenn du wieder "runterkommen" willst, versuch es doch mal über einen längeren Zeitraum ganz ohne Medis oder Drogen. Vielleicht haben sich ja ganz viele Substanzen in deinem Körper angesammelt und dein Körper würde sozusagen eine sehr lange Zeit brauchen, um das abzubauen und überhaupt wieder nüchtern zu werden.

Nur mal so meine Gedanken dazu, die aber mit Vorsicht zu genießen sind. Weil ich bin auch mindestens "verrückt" oder so.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 09.05.18 14:50
Einen Ratschlag erlaube ich mir nicht zu erteilen,d afür ist die Thematik zu komplex. Ich möchte Dir aber mitteilen, woran ich bei dir intuitiv dachte: Vielleicht würde ihn Iboga heilen! Es soll schon vielen auch psychisch Erkrankten geholfen haben. Vielleicht macht es das Ganze aber auch nur schlimmer? Ich wünsche Dir jedenfalls vollste Genesung und alles alles Gute!!
 
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  Geschrieben: 18.05.18 09:49
zuletzt geändert: 18.05.18 10:01 durch Theoderich (insgesamt 1 mal geändert)
Lieber Crystalix,

Du schreibst eine ganze Menge, nur eines nicht. Was genau hast Du auf dem Trip erlebt. Kannst Du das mal im Detail schreiben? Warum genau warst Du vor Deinem Spiegelbild traurig und entsetzt? Weist Du das noch? Ich hab das Gefühl in Deinem Trip steckt der Knackpunkt. Und vieles von dem was Du heute beschreibst hat auch eher mit der Nachgeschichte des Trips zu tun, mit den Medikamenten die Du eingenommen hast, mit der teilweisen Fehlbehandlung die Dir angediehen wurde, mit der Verarbeitung des Ganzen und mit Deiner eigenen Einstellung dazu.

Beste Grüße

PS: Seltsam, der Thread beginnt 2011 und Dein Tripbericht/Bericht ist von 2018, auch die Namen sind unterschiedlich. Hoffe ich hab hier an der richtigen Stelle gepostet.
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 18.05.18 14:11

Hey Theoderich,
du bist schon richtig in dem Thread, ich hatte den Bericht ursprünglich 2011 geschrieben aber mehrmals abgeändert und bei jeder Änderung wird das Datum dann umgestellt, ist etwas blöd gemacht eigentlich.
Und den Namen des LZ Berichts habe ich auch mal geändert, leider erscheint in dem Forum bzw. bei der Diskussion des Threads immer noch der alte Titel, ist wohl ein Bug.
Ich bin gerade unterwegs aber schreibe dir gerne was dazu wenn ich kann.
Dir ein schönes Wochenende!
LG Crystalix


Abwesender Träumer



dabei seit 2018
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  Geschrieben: 18.05.18 23:20
Hey Crystalix,

ein sehr interessanter Bericht. Ich wünsche dir alles gute. Kann sehr gut nachvollziehen, wie es ist wenn man dass Gefühl hat, dass alle Ereignisse irgendeinem höheren Zweck dienen, alle Menschen in eine große Sache involviert sind, in der man selber der Hauptakteur ist.

Ist es denn nach all den Jahren immer noch so, dass du glaubst, andere machen etwas aus einem bestimmten Grund um dir was mitzuteilen? Hilft dir das Zyprexa dabei, dass es damit besser wird, oder was ist der Grund, dass du das Zyprexa noch nimmst?
 
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dabei seit 2018
48 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.05.18 16:47
zuletzt geändert: 20.05.18 17:42 durch Theoderich (insgesamt 4 mal geändert)
Lieber Crystalix,


ich wollt Dir noch sagen, dass mich Deine Geschichte irgendwie sehr berührt und traurig gemacht hat. Musste gestern vorm Einschlafen oft dran denken, hat mich irgendwie beschäftigt. Ein letztes Mal einen schönen Trip machen wollen, nochmal was Schönes erleben. In der Natur. Die Selbstzweifel. Das klingt so traurig und einsam wie Du allein daliegst, Stille, Sonnenstrahlen an der Decke. Ich hab da irgendwie ein Bild vor Augen was mich rührt. Du schreibst nur sehr wenig darüber, aber da kommt bei mir eine Traurigkeit hoch. Es wirkt so vertraut dieses Bild. Dass Du vorm Spiegel standest und irgendwie traurig und entsetzt warst. Ich kanns Dir nicht genau erklären, aber ich kann verstehen wies Dir da ging. Seltsam. Ich hab da totales Mitgefühl mit Dir.

Wie ist denn das bei Dir mit Traurigkeit, kannst Du die fühlen mit dem Zyprexa?

Und was Du dann durchmachen musstest. Über Jahre. Alter Schwede, ist das gemein. Hast den Heiler in Dir entdeckt, Glück und Selbstbewusstsein erlebt, Göttlichkeit. Und bist in diese ganze Psychiatriescheisse reingerutscht. Liest sich sehr schmerzlich. Ich glaube bei Dir ist was, was verstanden werden will, was sich immer wieder versucht auszudrücken und Du musst es mit Medikamenten unterdrücken. Ich würd Dir empfehlen mal mit einem Schamanen oder nen richtig guten Analytiker zu reden. Das Dumme ist, die machen schon dicht wenn Sie das Wort Drogen, Neuroleptika hörn. Also eher keinen Analytiker. Was mich so wundert ist mein Bild von Dir auf Deinem Trip und dann später dieser Überflug, dass passt so nicht zusammen. Deswegen fragte ich nach, was genau ist denn da passiert.

Ich wollte Dir empfehlen von den Psychopharmaka wegzukommen, habe selbst Neuroleptika nehmen müssen und finde das Lebensgefühl ohne tiefe Gefühle schrecklich. Dafür wurde ich aber von den Mods gerügt, ich wollte bestimmt nicht wie ein Arzt auftreten. Bin jetzt grade ein bisschen demotiviert, weil ich das eher lieb gemeint habe und nicht belehrend oder dergleichen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Theo
 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 19.05.2018 17:35

hat sich geklärt
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 26.05.18 14:59
zuletzt geändert: 27.05.18 08:21 durch Crystalix (insgesamt 1 mal geändert)
Hey Theoderich,
vielen Dank für deinen Text, der Bericht wurde ja ursprünglich 2011 geschrieben und dann eben ein paar mal verändert.
Damals war ich noch auf einem ganz anderen Level, hab da noch 5 verschiedene Medikamente genommen und war fast noch bettlägerig, außerdem gedanklich total abgespaced.
Das mit den Neuroleptika ist tatsächlich eines der bedeutendsten Themen bei der ganzen Sache. Ich kann da aber viel erfreuliches berichten.
Ich hab ja 10 Jahre lang immer 20mg Zyprexa (Olanzapin) genommen, was echt einen schlimmen Einfluss hat auf das Leben eines Menschen. ich behaupte aus eigener Erfahrung, dass kein Mensch in seinem Leben klarkommt wenn er sich jeden Abend diese mega Dosis Zyprexa zuführt. Es ist praktisch unmöglich, darauf klarzukommen.
Das wurde mir auch immer bewusster und so habe ich Anfang 2016 in eigener Verantwortung das Zyprexa in vielen Monaten auf 5mg reduziert. Es war nicht einfach, aber es ging. Auf der Dosis blieb ich dann einige Zeit, hab es dann aber langsam wieder weiter reduziert und nehme aktuell nur noch 1,25mg.
Das ist eine verschwindend geringe Dosis, mein Körper hat sich aber anscheinend so an das Zyprexa gewöhnt dass ich echt Probleme habe es ganz abzusetzen, das führt zu körperlichen Symptomen.
Aber die 1,25mg spüre ich praktisch nicht und ich kann nur sagen dass es ein völlig neues Leben ist ohne diesen Hammer im Kopf zu haben. Ich habe jahrelang an schlimmen Reizüberflutungszuständen gelitten, an einer Zwangsstörung, einer Angststörung usw. und all diese Störungen zu fast zu 100% verschwunden als ich das Zyprexa so stark reduziert habe.
Das ist echt der Wahnsinn.
Ich nehme noch Lyrica was gerade unter ärztlicher Kontrolle reduziert wird, bin gerade bei 400mg. Aber Lyrica hat eigentlich einen positiven Einfluss auf das Leben.
Neuroleptika sind wirklich schlimm, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

@ luckyandhappy Im Moment geht es mir sehr gut, ich bin ja viel am Schreiben und habe mein Buchprojekt realisiert und komme gut zurecht im Leben. Hab auch noch viel vor und suche mir im Moment einen Verhaltenstherapeuten um noch weiter zu kommen und wieder ganz im Leben anzukommen.
Lg Crystalix

Und Theoderich zu deiner Frage wie ich den Trip selbst erlebt habe und wie das abgelaufen ist habe ich dir einfach mal den Part aus meinem Buch hier reinkopiert. Ist lange zu lesen aber wenn es dich interessiert kannst du ja mal reinschauen.

Hier der Text von meinem letzten Trip:

Zwei Wochen vor Beginn der Therapie beging ich dann einen folgenschweren Fehler. Ich war nach wie vor fasziniert von der psychedelischen Welt und besorgte mir drei LSD-Trips. Ich lud zwei enge Freunde ein, mit mir den Abschied aus dem psychedelischen Leben zu feiern und dazu auf LSD zu trippen – mitten in der Natur, denn es war frühlingshaft warm im Mai 2005. Wir saßen im Dunkeln an einem Bauwagen, ein Platz, an dem wir schon unzählige Male gekifft hatten. Ein anderer Teil meiner Freunde ging auf eine Goa-Party. Die Trips waren ca. 1 × 1 cm groß und bestanden aus weißem Löschpapier, wie ein kleiner Papierschnipsel. Wir öffneten die Aluminiumfolienverpackung und teilten die Trips in Hälften: Meine beiden Kumpels und ich nahmen jeweils einen halben Trip. Nach 20 Minuten wurde ich leicht träge, was bei mir immer so war. Ich musste gähnen und bemerkte eine leichte Veränderung der Wahrnehmung. Einige Zeit später ging es los: Ich bemerkte, dass in dem Bauwagen eine Art schwarzes Brett hing, womit man komische Figuren an die Wand bringen konnte.
Als ich dies meinen Kumpels zeigte, begann einer von uns zu lachen und plötzlich lachten wir alle lauthals los. Dieser Trip war wirklich geprägt von Lachanfällen, die nachdenkliche Komponente kam erst später dazu. Wir versuchten dann im Dunkeln ein Feuer zu machen und das überforderte uns komplett. Ich habe noch gut das Bild im Kopf, wie wir versuchten, ein Gerüst aus Ästen und Papier zu bauen und uns dabei halb tot lachten. Es funktionierte jedoch und wir hatten von nun an ein kleines Feuer, das uns wärmte. Nach einiger Zeit kamen einige andere Leute hinzu und man tauschte sich aus, wer denn nun auf welcher Droge war und ob die Drogen gut waren. Wir hatten zwei Nüchterne dabei und die fingen an, das Feuer immer größer zu machen. Nach einer halben Stunde hatten wir ein lichterloh brennendes Feuer.
Einige waren auf Ecstasy, andere auf Pilzen, ich auf LSD. Der Trip begann für mich anstrengend zu werden. Aufgrund der bevorstehenden Therapie war ich eher nachdenklich gestimmt, hatte jedoch keinen Horrortrip, überhaupt nicht. Irgendetwas war anders an diesem Trip. Während sonst immer einfach nur Freude und Ausgelassenheit meine Trips prägten, war dieses Mal ein anderer Gedanke präsent, nämlich der, dass dies mein letzter Trip für immer gewesen sein sollte. Ich wollte mich gedanklich ab dem nächsten Tag, wenn ich wieder nüchtern sein würde, endgültig aus der psychedelischen Welt verabschieden. Ich war zu tief vorgedrungen. Über diese ganze Sache dachte ich in diesem Moment nach, ich war ja richtig auf dem Trip. Ich wurde ruhig, stand etwas abseits meiner Freunde und war auch ein bisschen traurig. Ich war überfordert, ich erinnere mich aber nicht mehr genau an meine Gedanken in diesem Moment, jedenfalls war mir in dieser Situation erst einmal das Lachen vergangen. Ich sah nur das Feuer, wie es lichterloh brannte, und dachte daran zurück, wie wir es vorher auf LSD entfacht hatten und wie sehr das Feuer nun gewachsen war. Ich übertrug das auf das Leben: Wenn man etwas schaffen will, muss man klein anfangen. Zu Beginn weiß man nicht mal sicher, ob es überhaupt gelingt, so wie wir anfangs das Feuer errichtet hatten. Doch dann brennt es irgendwann und dann geht es darum, es zu füttern. In unserem Fall haben die zwei nüchternen Personen, die bei dem Lagerfeuer anwesend waren, den größten Beitrag zum lichterloh brennenden Lagerfeuer geleistet, da sie sich um das Wachstum des Feuers gekümmert hatten, während alle anderen auf Drogen waren. Mir wurde klar, auch ich muss nun in meinem Leben ein Feuer entfachen – ein Feuer des normalen Lebens. Ob es überhaupt gelingen würde, war ungewiss. Und die Lehre, die ich aus dieser Nacht zog, war, dass die Nüchternheit den kleinen Flammen zum lichterlohen Feuer des Lebens verhalf. Dies hatte ich verinnerlicht.
Der Trip ließ dann langsam nach und ich legte mich morgens um 7 Uhr ins Bett, als gerade die Sonne aufging. Die Sonnenstrahlen leuchteten in mein Zimmer und projizierten Lichtmuster an die Decke. Ich fühlte mich irgendwie nicht gut. Der Versuch, schnell einzuschlafen, misslang, und so starrte ich lange Zeit an die Decke, wo sich bunte Bilder zeigten, erzeugt durch die Sonnenstrahlen und natürlich auch durch das LSD, was nach wie vor stark wirkte. Ich stand noch mal auf und sah im Badezimmer in den Spiegel, wo ich eine verstörte, unsichere und traurige Person sah, nämlich mich selbst.
So hatte ich mir den Abschied aus dem Drogenleben nicht vorgestellt. Ich sah oft in den Spiegel, wenn ich vom Feiern kam und mir vor lauter Erschöpfung nur in Zeitlupe die Zähne putzen konnte. Oft sah ich da nicht glücklich aus. Ist ja klar, man ist total ausgelaugt und will nichts mehr von der Welt wissen. Ich habe mir in diesen Momenten oft geschworen, keine solchen Exzesse mehr mitzumachen. Eine Woche später, wenn man sich erholt hatte, sah das alles wieder ganz anders aus. Dieser Blick in den Spiegel sollte aber nun das letzte Mal sein, dass ich mich selbst als elenden, erschöpften und emotional leeren Menschen sah. Das hatte ich mir geschworen. Mit gesenktem Kopf verließ ich das Badezimmer und versuchte zu schlafen, was misslang. Und dann kam der verheerende Moment. Ich fiel in eine Art LSD-Halbschlaf und merkte, wie sich der Trip fest in meine Denkweise einbrannte. Ich hatte keine Schmerzen oder dergleichen, aber ich spürte, dass etwas nicht normal ablief, wie ich es in den unzähligen anderen Trips erlebt hatte.
Noch einmal musste ich durchhalten, denn für mich war klar, dass dies der letzte Trip meines Lebens sein würde. Ich freute mich darauf, mein Leben mal wieder nüchtern zu betrachten. Ich war 20 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt und wie folgenschwer dieser Trip noch werden sollte, konnte ich mir damals nicht vorstellen. Irgendwann konnte ich schlafen und vier Stunden später stand ich auf, da ich meinen großen Bruder besuchen wollte. Ich packte ein paar Klamotten in eine Plastiktüte und fuhr los mit dem Zug, es ging mir gut. Ich war sogar leicht euphorisch, dachte an das, was folgen würde: ein nüchternes Leben. Einfach mal ein normaler Mensch werden, dies war der Gedanke, der mich beherrschte.


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