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AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2007
565 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.10.17 16:29
Wie auch captain deviant kann ich dir dringend Opipramol emfehlen. Ist ähnlich wirksam wie Benzos, gut verträglich und hat keinen Hangover wie andere Trizyklische ADs. Ein Rezept dürftest du ohne Probleme bekommen.

Ich denke du liegst mit deiner Vermutung, dass die Ursache im Alkoholmissbrauch zu finden ist, absolut richtig.

Hab noch einen ganz banalen, aber für mich hilfreichen, Tipp von meinem Doc bekommen: Sich während der Panikattacke vor Augen halten dass man daran nicht sterben kann oder sonstige Schäden davonträgt und in spätestens einer halben Stunde alles vorbei ist
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2016
8 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.11.17 20:47
Nikotin und vor allen Dingen Koffein haben meiner Erfahrung nach auch nicht unerheblichen Einfluss auf Panikattacken.

Wenn du viel Koffein konsumierst wäre eine Pause evt. angebracht (je nach Konsum(ent) bedeutet das allerdings 2-3 Tage Kopfschmerzen...)

Wer viel konsumiert hat und nach einer Pause Koffein konsumiert merkt definitiv auch den psychischen Effekt und wie aufgekratzt das Zeug macht.
 
Traumländer



dabei seit 2011
761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.11.17 21:30
In diesem Fall könnte man auch probeweise auf grünen Tee umsteigen. Die Aminosäure L-Theanin bietet ein gutes "Gegengewicht" zum enthaltenen Koffein, das ja dort längst nicht so reichlich enthalten ist wie in Kaffee. Etwas wach macht grüner Tee auch, zwar sanfter, dafür aber auch länger anhaltend als Kaffee. Ein klein wenig vergleichbar mit den Wirkprofilen unterschiedlicher Cannabissorten bzw. die Aufteilung derer Cannabinoide, die volle THC-Dröhnung einer hochgezüchteten Sativa (Kaffee) vs. eine indicalastige Kush mit einem hohen CBD-Anteil (grüner Tee). :)

Auf den "Koffeinflash", wenn man ihn denn mag, muß also verzichtet werden - dafür ist das Risiko einer Panikattacke unter grünem Tee sehr gering.

Nikotin bzw. Tabakrauchen hat wie schon angesprochen auch einen großen Einfluß. Auf recht leeren Magen kann mir nach einer Zigarette sehr unwohl, auch schwindlig werden (liegt allerdings auch an derzeitigen Magenproblemen, "früher" habe ich das locker weggesteckt, Kaffee und Kippe als erstes Ritual nach dem Aufstehen), was eine Panikattacke begünstigt.
I'm sure of my mental health
cause I'm always talking to myself
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 23.11.17 09:33
die ärgsten koffein-flashes (fahrig, völlig überzwirbelt u überdreht) hatte ich aber auf sessions mit (echten) chinesischen grüntees...waren zugegebenermaßen einige, aber ebenso wie es bei kaffee auf sorte, röstung, usw. ankommt, unterscheiden sich auch grüntees signifikant voneinander...

in meiner panikattacken-zeit hab ich auf sämtliche aufputscher verzichtet; alles andere wäre nicht anzuraten...das herz (u meistens auch der blutdruck) sind sowieso dauerbelastet durch dieses ständige aufwallen u hochkommen von angst u panik...

wirklich anzuraten sind mmn nur beruhigende kräutertees (z.b. herzmischungen aus der chinesischen medizin, passionsblumentee o vor allem hopfentee, der wattegleich beruhigt, wohlgefühl erzeugt u leichter schlafen läßt)...
kopf aus, herz auf...
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.11.17 10:00
Mit all den Mitteln wird man die Ursache nie bekämpfen.
Es ist jetzt ein paar Jahre her, dass ich die Wohnung nicht verlassen konnte, ohne zu denken, dass ich nach ein paar Metern bewusstlos zusammenbreche. Bin in Panik oft aus dem Halbschlaf aufgewacht und wusste nicht wo ich bin. Ich war so panisch, dass ich die eigene Wohnung erst nach 10 sec. realisieren konnte.
Habe zu der Zeit viel zu viel getrunken und hatte Beziehungsprobleme, die mich sehr stark belasteten.
Tavor hat mir mein damaliger Psychologe für Notfälle gegeben. Habe mich nie daran aufgehalten. Seine einzige Hilfe war, zu erkennen, das mir körperlich nichts passieren wird.
Habe aufgehört zu trinken und habe ein Jahr lang absolut nichts konsumiert. Innerhalb diesen Jahres sind alle Ängste und Attacken verschwunden.
Heute trinke ich noch immer keinen Alk. Kiffe viel, ab und zu ein paar andere Sachen.
Mit Panik habe ich zum Glück nichts mehr zu tun.
Aber ich kenne das Gefühl und weiß, dass jemand, der noch nie eine richtige Panikattacke hatte, nicht wissen kann, wie schrecklich das ist.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 23.11.17 14:54
Ich hatte 2013 auch Panikattacken, nachdem ich nach mehreren schlaflosen Tagen und allerlei Substanzen mit Herzrasen,Halluzinationen und Todesangst ins Krankenhaus gekommen bin. Seit diesem Ereignis hat sich alles surreal angefühlt und surreal ausgesehen. Ich war untertags sehr stumpf emotional und hatte starke kognitive Einschränkungen, die Panikattacken kamen aber "nur" immer Abends aber dann unter Garantie. Herzrasen, das immer stärker wurde, Angst vor etwas undefinierbarem. Auch Angst den Verstand zu verlieren. Objekte solang fixiert weil ich mir sicher war sie bewegen sich gleich und das ist der Beginn einer Psychose.Bis sich Dinge wirklich bewegt haben und ich dachte das wars. Lieber sterben als verrückt zu sein. Dieser Zustand zog sich so etwa ein halbes , 3/4 Jahr und was mir geholfen hatte war:

1. ABSOLUTE Nüchternheit + gesunde Ernährung
2. Zu Ärzten gehen und absolut alle möglichen körperlichen Gründe ausschliessen -> Einsicht dass alles im Kopf stattfindet
3. Mit dieser Einsicht bewusst den Atmen kontrollieren, so oft wie möglich und immer wenn Attacken drohen.
4. Sich von diesem Ereignis distanzieren bzw die Beobachterposition einnehmen.Es bist nicht DU der verrückt ist. Es sind Fehlfunktionen im Kopf die aufgrund von früherem Fehlcverhalten/Denken/Konsum entstanden sind aber wieder reversibel sind.Wenn Angst auftritt, diese akzeptieren, so stark wie möglich loslassen und sie einfach beobachten während man atmet, sich daran erinnern dass die letzte Attacke auch vorbeiging und körperlich alles gut ist.Nicht dagegen "ankämpfen", friedvoller Widerstand aus einer inneren Ruhe raus,identifizier dich nicht mit der Angst, das bist nicht du. Auch wenn einem nicht dazu ist, einfach zu grinsen. Die Angst belächeln und drüber stehen. Das wirkt anfangs sinnlos aber das Grinsen wird mehr und mehr Echt und wirkungsvoll
5. Den Spruch "Ich habe alles unter Kontrolle" zu eurem Lebensinhalt machen. So oft wie möglich vorsagen und versuchen es zu fühlen. Gedanken erzeugen Realität.Glaubt mir ihr bekommt die Kontrolle.Diese Panikattacken lehrten mich wenn ich aus dem desolaten Zustand mithilfe von Affirmationen rauskomme, komme ich auch aus normalem,guten Zustand zu erfülltem,glücklichen Zustand.
6. Sich selbst am wichtigsten sein. Es ist gut 1,2 Leute zu haben mit denen man drüber redet, aber zuviel menschlicher Kontakt überfordert und muss nicht sein bis es einem besser geht.
7. Zukunftsgedanken vermeiden, wie krieg ich mein Leben wieder gebacken, wielang bin ich noch "krank" etc. Es wird alles gut.
8. Mut machen lassen von Leuten wie mir die in genau der Situation waren und auch dachten es wird nie wieder normal. Ich bin heute absolut zufrieden mit mir und meinem
Leben. Es geht.
9. Struktur in den Alltag bringen. Ganz sachte. 1 nach dem anderen


Ich wünsch dir und allen denen es ähnlich geht alles gute!
 
Traumländer

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  Geschrieben: 04.12.17 02:12
zuletzt geändert: 04.12.17 02:27 durch 400cain (insgesamt 1 mal geändert)
http://ze.tt/wenn-du-ploetzlich-nicht-mehr-du-selbst-bist-weil-du-gekifft-hast/?

Zitat:
Das Phänomen der Derealisation erleben die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens, aber normalerweise nur kurz. Wenn wir zum Beispiel sehr müde sind oder uns in einer fremden Umgebung befinden, dann haben wir manchmal das Gefühl, als seien die Dinge um uns herum unwirklich. Sie sehen anders aus als sonst, scheinen entfernt zu sein. Auch wenn wir nach längerer Zeit nach Hause kommen, kann unser Zuhause fremd wirken...

Es wird davon ausgegangen, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung unter klinisch relevanter Depersonalisation/Derealisation leidet.
In Mainz versucht man, die Patient*innen in stationärer Behandlung wieder in Einklang mit ihrem Körper zu bringen. Zum Beispiel durch Achtsamkeitsübungen... Für die Betroffenen können die Gefühle selbst zur Bedrohung werden“, so Prof. Dr. Michal. „Sie versuchen sich vor etwas zu schützen, vor dem sie sich nicht schützen müssen.“
Warum es zu dieser Symptomatik bislang nur wenige Studien gibt, ist ihm ein Rätsel... Oft beginnen die Symptome vor dem 20. Lebensjahr. Gerade der normalerweise harmlose Joint löst häufig ein Unwirklichkeitsgefühl aus. Dieses Unwirklichkeitsgefühl ist aber sobald die Cannabinoide den Körper innerhalb weniger Stunden verlassen haben, nicht mehr durch die Drogen bedingt. Wenn es bleibt oder wiederkommt, dann ist dies kein Zeichen für eine Hirnschädigung durch das Cannabis, sondern weist auf ein tieferliegendes Problem... Allerdings haben Menschen mit chronischer Derealisation oder Depersonalisation eines gemeinsam: Sie haben bereits in ihrer Kindheit gelernt, ihre Gefühle zu unterdrücken oder zu ignorieren. Erleben sie dann sehr starke Emotionen wie beim Drogenkonsum oder bei einer Panikattacke, kann das dazu führen, dass ihr Körper ihre Gefühle abspaltet, quasi auf Autopilot schaltet...
obwohl viele Patient*innen fälschlicherweise mit Antipsychotika behandelt werden, ist Derealisation kein Indiz für eine Psychose.

zu alt für den Scheiß
Abwesender Träumer

dabei seit 2017
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.12.17 10:49
@400cain

Vielen Dank für diesen Beitrag!!!

Dieser spiegelt meine Situation haargenau wieder.
Ich dachte bislang ich wäre der einzige der unter einer Hand voll Joints die er vor ca. 6 Jahren geraucht hat noch so sehr leidet.

Von den ersten merkte ich nicht mal was nur das mein Herz hämmerte wie verrückt.
Wollte es da schon sein lassen weil ich absolut unerfahren war und ich das wummern meiner Pumpe auf Streckmittel oder schlechtes Zeug zurückführte.
Dann kam ein Kollege und meinte er wäre in Amsterdam gewesen und hätte total potentes Zeug aus einem Coffeeshop.
In meiner Unwissenheit war dies natürlich optimal, ich hielt eine legale Verkaufsstelle für sicher und wenn es potent sein soll merk ich auch mal was.
Tatsächlich hatte ich nach dem wir uns die Tüte geteilt haben kein Herzklopfen und auch ca. ne Stunde Spaß aber dann begann der Alptraum ich fühlte mich nur noch kacke.
Meine größte Panik war das ich nie wieder normal werde.
Für die nächste Woche bestätigte sich diese ich war komplett derealisiert, wusste teilweise nicht mal mehr wo oben und unten ist und hatte das Gefühl mein Bett hängt an der Decke.
Das ging dann mit der Zeit weg und hörte mehr oder weniger komplett auf so das ich mich in seltenen Momenten nur noch die Realität hinterfragte, mir dann sagte das alles Real ist und die Sache abschloss.

Vor 3 Jahren war ich dann auf einer Party wo gekifft wurde, was auch nix ungewöhnlich war da ich einen großen Freundeskreis hatte und dort so gut wie jeder geraucht hat.
Ich fand den Geruch damals schon eklig (was vor meinem Erlebnis nicht so war) aber gestört hat es mich auch nicht.
An diesem Abend blieb ich nüchtern um noch zu meiner Freundin zu fahren.
Im Auto auf halben weg schlich mir dann der Geruch des Cannabis in der Nase der noch an meiner Kleidung haftete und ich hatte mein erstes Flashback.
Sofort fühlte ich mich wieder in die Situation nach dem Kiffen versetzt nur das ich dieses Mal mit 120 über die Landstraße mitten in der Nacht petzte.
Den größten Rest der Nacht verbrachte ich dann derealisiert am Straßenrand bis ich es schaffte mein Handydisplay wieder zu entziffern und meine Hände zu koordinieren ein paar Anrufe zu tätigen.

Darauf folgten Wochen in denen ich nicht Auto fahren konnte was ich mir aber nach und nach wieder aneignete selbst wenn jede Fahrt mit Stress verbunden war.
Auf einem Festival letzten Jahres irgendwo mitten in Slowenien durfte ich dann feststellen das mich allein der Geruch von Gras in einen Zustand unglaublicher Panik versetzt.

Anfang diesen Jahres hab ich die Situation dann wieder im Griff gehabt und konnte die meisten Dinge wieder tun ohne durchgehend in Panikattacken zu geraten oder mich vor allen zu fürchten.
Zu diesem Zeitpunkt trank ich im Nachhinein betrachtet zu viele Alk und nahm Benzos, diese jedoch sehr selten.
Auch Kratom probierte ich einmal in der Hoffnung es könnte helfen.
Das einzige was Eintrat war eine Panikattacke weil ich mich nach dem Konsum vermutlich zu sehr reinsteigerte und Angst hatte ich könnte mich wieder fühlen wie auf Dope.

Auf der Arbeit begann im Sommer eine stressige Zeit die auch mit einer längeren Geschäftsreise verbunden war.
Seitdem geht es mir schlechter denn je.
Ich hab ständig Panikattacken, beim Auto fahren, in Menschenmengen, in den öffentlichen aber vorallem wenn ich irgendwo Dope rieche.
Hab schon Angst rauszugehen weil irgendwo irgendwer ne Tüte rauchen könnte.
Dies führt auch dazu das ich mich von meinem kompletten Freundeskreis verabschiedet habe über die Zeit. Früher hatte ich enorm viele Kontakte und war recht beliebt heute hab ich noch ne Handvoll Leute die mich ab und zu mal besuchen kommen >.<
Auch mein Job den ich total mochte und der mir ein recht anständiges Gehalt einbringt kann ich derzeit nicht ausüben weil ich seit 6 Wochen krankgeschrieben bin.

Ich befinde mich jetzt seit einem Monat ungefähr in Therapie und hoffe das es was bringt ansonsten weiß ich langsam echt nicht mehr weiter und muss über eine Karriere als Youtuber nachdenken wenn die Angst vor die Tür zu gehen noch schlimmer werden sollte. >.<
 
Traumländer

dabei seit 2013
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  Geschrieben: 04.12.17 13:42
zuletzt geändert: 04.12.17 13:53 durch 400cain (insgesamt 1 mal geändert)
ich erlebe je nach Set und Setting auch mal verstörende Zustände vom Kiffen. Ich nehme diese allerdings als Teil des Films an und akzeptieren nicht nur das irgend etwas in mir etwas wichtiges zu sagen hat, sondern lenke meine Konzentration gezielt auf den Teil der Außenwelt, der mich besser fühlen lässt. Dies kann Chanten sein oder auch gezielte Körperkontrolle, wie sie bei Yoga oder Rückenschule auftritt. So paradox es für sie klingen mag, Schickung kann auch Spaß machen. Ich kann mit ihr spielen.
Besonders das Niesen oder Kotzen Ritual sagt mir deutlich wo ich stehe.
Ohne Rausch lasse ich innere Achtsamkeit zu und orientiere meinen Alltag an Situationen nach denen ich mich gut oder gestärkt fühle. Interessanterweise sind das häufig Situationen, die mein Hirn zum Arbeiten zwingen. Neues lernen, spielerisches jonglieren mit Alltagsgegenständen, Namen merken und Menschen gezielt damit ansprechen, andere zum Spaß manipulieren. Ansonsten versuche ich mich nicht so wichtig zu nehmen, wobei dieses “mich” schwer zu beschreiben ist. Es gibt eine innere Stimme, die dem Anstand sehr nahe steht und die auf dieses zornige bockige patzige hektische “mich” mit dem Finger deuten kann. Im Spiegel ist es glaub ich ganz gut zu sehen, denn es sorgt dafür das ich mich glücklich fühle, obwohl meine Mundwinkel hängen. Es ist vollgestopft mit Meinungen anderer Leute und der Einbildung etwas von der Welt zu wissen. Weniger davon und mehr von dem Leuchten das ein Lächeln trägt, lösen Verspannungen besser als jede Massage.

Be yourself & Don’t panic, its organic;)
zu alt für den Scheiß

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