LdT-Forum

« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 31) »

AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.02.18 20:59
zuletzt geändert: 15.02.18 21:27 durch Guenter (insgesamt 2 mal geändert)
darkpyro23 schrieb:
@J4N0L1V3R : Du sprichst mir beim Thema LSD perfekt aus der Seele auch wenn ich die gleichen Erfahrungen nur mit 1p-lsd und pilze gemacht habe, da ich nicht an LSD herankomme. Mir reichen jedoch schon 100 µg (von 1p-lsd) vor allem wenn ichs mit Noopept preloade.

Nimm doch einfach 150ug oder 200 statt mit Nootrics zu preloaden, das ist ja irgendwie schwer abzuschätzen. Der Sprung von 100 auf 150 ist für mich irgendwo gut abzuschätzen.

Acid ist vielleicht meine Lieblingsdroge überhaupt, da ich da noch nie schlechte Erfahrungen gemacht habe mit knapp 30 Trips. Irgendwie weiß ich wann ich dazu bereit bin und wenn alles passt. Die upper note hebt es noch einmal von anderen Psychedelika wie Psilocybin ab. Der einzige Nachteil ist, dass man sehr gut planen muss oder ohne Benzos nicht pennnen kann, dh entweder man wirft sich das um 12 Mittags ein und dann läuft das halbwegs normal mit dem Tag/ Nacht Rythmus oder man frisst morgens um 4 Benzos weil es einem reicht mit dem Afterglow.

Dadurch haben auch andere Psychs wie Tryptamine und Phenethylamine ihren Platz weil man da am nächsten Tag dann schon eher wieder frisch ist bzw der Trip dann in 3-6h rum ist.
In heftigeren Phasen kann das 1x die Woche sein, aber das ist finde ich nicht ernsthaft durchzuhalten. So kann man vielleicht 5x trippen und dann muss man sich wieder so 8 Wochen erholen.

Ob mich das zu nem bessren Mensch gemacht hat? Keine Ahnung das ist eher so ein work in progress.
Ob mich täglicher Konsum von Alk, Benzos, Weed zu nem besseren Mensch macht wage ich zu bezweifeln das führt ja doch eher zum durchhängen und nicht dazu gutes für sich zu tun, wie: Sport, Yoga Meditation, sich Gedanken machen über sich und die Welt, sich mit neuen Leuten treffen etc. Wenn ich bedröhnt daheim rumhängen kann dann wird sich davon ja nichts materialisieren.


 
User gesperrt



dabei seit 2006
1.251 Forenbeiträge
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 15.02.18 21:57
Ich nehme schon so lange durchgehend Substanzen, dass ich nicht mehr weiß wie ich komplett nüchtern bin (bald 20 Jahre...). Daher ist mir kein Vergleich mehr möglich.

Bin ich da etwa der Einzige hier, dem es so geht (zumindest mit solch einem langen Zeitraum)?
Deal with it!
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
2.227 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 15.02.18 22:12
Ajo Hunk, niemand ist so alt wie du love
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance
» Thread-Ersteller «
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 16.02.18 12:37
Hui, so viel neues hier .... :)


phoenixdrache schrieb:
drogen sind für mich lediglich katalysatoren für prozesse, aber nicht die prozesse selbst...wie fahrzeuge, die einen den weg von a nach b eventuell erleichtern, aber nicht das ziel per se sind...


Das bedeutet dann aber auch für dich, drache, dass man all die Prozesse, die man durch Drogenkonsum einfacher und tiefer und intensiver erreichen kann, auch ohne Drogenkonsum erreichen kann?

Der Meinung bin ich eindeutig nicht, phoenix und keine Bange, ich halt das schon mal aus, wenn mir jemand dagegen redet, im Gegenteil, ich mag das sogar, das regt mich zum nachdenken an .... ;)

drache schrieb:
entscheidend is daher der weg und das ziel, aber sicher nicht die art der fortbewegung...jemand, der einen kilometer bewußt geht, erlebt unter umständen mehr als jemand der hunderte kilometer unbewußt mit dem auto fährt...
für mich liegt der schlüssel im bewußtsein, im moment sein, im einklang mit seiner umwelt und dem universum sein (bitte nicht zu sehr mit der eso-keule prügeln)...


Genau meine Rede, digga! ^^ Und genau darum geht es mir auch irgendwie, nämlich um die Qualität der Zeit, die ich auf dieser Welt hier als trinity verbringen darf. Mittlerweile hab ich ja vor kurzem den Unterschied verspürt wie es nüchtern ist und wie schon gesagt, beides hat seine Vor- und Nachteile. Und eins kannst mir glauben, phoenix, wenn ich was recht gut kann, dann den Moment zu leben, voll bewusst da zu sein wo ich bin und zu 100 % das zu machen, was ich gerade mache. ;) Wenn ich das mittlerweile nicht schon so gut können würde, hätte ich es auch nicht so einfach geschafft, von all den Drogen loszulassen für ein halbes Jahr .... Das coole ist aber, dass ich das mittlerweile auch druff kann - teilweise sogar besser! ;)

Und vielleicht ist mein Startpost etwas falsch rüber gekommen?!?! Ich habe die nüchterne Zeit sehr genossen und es hat mir irre Laune gemacht zu sehen, zu was ich in der Lage bin und wie rasch ich meine Gewohnheiten und mein Selbst ändern kann - und das auch noch so, dass es mir Freude macht.

Dann kommt aber irgendwie noch mein Charakter dazu, der mir als nüchterner Mensch nicht so zusagt. Ich bin schon als Drogenuser jemand, der genau drauf schaut, nix links liegen zu lassen, immer weiter zu wachsen und aus allem was sich mir so zeigt zu lernen. Stell dir nun mal vor wie es ist für mich als nüchterner Mensch! Da fühl ich mich mit der Zeit einfach zuuuu sehr "gefangen" in meinen Gewohnheiten. Wenn es jetzt "nur" 10 km joggen wäre jeden Tag, tja, das wär eine Kleinigkeit. Ist wie bei mir mittlerweile jeden Tag meine Yoga-Übungen die ich gleich nach dem Morgenkaffee mache. Das seh ich auch nicht als Einschränkung, im Gegenteil, es bereichert mich unglaublich. Aber ich hab mir halt soooo viele Dinge angefangen und dadurch so viele Verpflichtungen auferlegt, dass ich eigentlich schon fast Stress bekommen habe alles zu schaffen, was so anliegt und dann auch noch privat was zu unternehmen.

Durch den Drogenkonsum seit ein paar Monaten wieder, bin ich lockerer geworden. Ich mach zwar immer noch das meiste von all dem, was ich mir so antrainiert habe (meditieren tu ich nimmer tgl., aber das hat mir schon den "breakthrough" gegeben, den ich brauchte), nur jetzt ist es halt nimmer so schlimm, wenn ich mal was nicht mache oder mal einen Tag auslasse.

Laut deiner Einstellung wäre es also meine Lebensaufgabe, auch ohne Drogenkonsum zu lernen, lockerer im Alltag zu werden? Hmmm, ich kenn mich ja und ja, ich weiß, ich könnte auch das lernen. Aber will ich das überhaupt? Solange ich z.B. mit Weed gut umgehen kann und meine Feierabende auch ohne Weed genießen kann (und ja, das kann ich ^^), seh ich da persönlich nicht wirklich ein Problem darin.

Ich seh eher ein Problem damit, dass ich eventuell diese Intensität meiner Wahrnehmung nie mehr so erleben dürfte, wenn ich für immer und ewig nix mehr konsumiere - Büxe der Pandoooora und so ....! Und dann kommt die Frage auf: "Ist es das wert?" Ob diese Frage nur aufgrund des Suchtgedächtnisses kommt, bezweifle ich etwas. Ich glaub wirklich, dass kommt eher daher, weil ich die Qualität meines Lebens intensiver erleben und gestalten möchte.

Naja, jetzt kennst ein bissi meine Einstellung dazu und wahrscheinlich muss ich auch über diese Phase nochmal drüberschauen und das leben weiterziehen lassen und darüber reflektieren, bis ich meiner ganz persönlichen Wahrheit immer näher komme. Derweilen fahr ich mit meinem Konsum ganz gut, die Upper dürften dann wieder mal weniger werden in den nächsten Wochen, aber kiffen und ein paar Bier und ein bissi LSD und so, das wird mich derweilen wohl noch etwas begleiten. Bis der nächste Moment der Unzufriedenheit aufkeimt .... ;)


@ JanOliver

Jup, scheint ähnlich zu sein, unser Konsummuster mit Alice D.! ;)

Ja, auch ich liebe es, meinen Alltag nüchtern zu erleben. Das brauch ich einfach, ich mag es eigentlich nicht so gerne, meinen Alltag auf Drogen zu verbringen, da fühl ich mich zu weit entfernt von dem, was so um mich herum ist.

Ich bin zwar keiner der flucht beim Autofahren, wenn mich was aufregt und ich länger nix konsumiert habe, aber doch jemand, der etwas kritischer ist seiner Umwelt gegenüber. Wahrscheinlich, weil ich mir selbst gegenüber recht kritisch bin und immer versuche "korrekt" durchs Leben zu laufen.

JanO schrieb:
Es ist mir ebenso aufgefallen das mir nüchtern schnell die Passion für die kleinen Dinge im Leben fehlt.
Aber genau darauf kommt es doch eigentlich an oder ?


THIS!!! Genau das meine ich .... Worauf kommt es denn an im Leben? Dass ich immer alles korrekt und gut und richtig mache, dabei aber meine Leidenschaften immer weiter in den Hintergrund rücken? Oder dass ich auch mal was mache, was vielleicht nicht immer gut ist für meinen Körper, dafür aber meine Passionen ausleben und intensiv erleben kann? Ich persönlich hab es sehr vermisst in meiner drogenfreien Zeit, dass ich gar keinen Bock mehr auf schreiben hatte und ich bin jemand, der gerne schreibt zu Hause. Eine Passion, die ich anscheinend nur so ausleben kann wie es mir Freude bereitet, wenn ich kiffe und was trinke dazu. Naja, kein Wunder, schaut man sich mal all die guten Schriftsteller an, die sicherlich auch keine Kinder von Traurigkeit waren.

Bin also mittlerweile wieder an dem Punkt angelangt, wo ich die anderen Seiten des Konsums zu schätzen weiß! Vielleicht ist es bei manchen Menschen wirklich so, wie Kräuterhexe meinte: "Es kann sich lohnen zu lernen, beide Seiten (also die Gefühlswelt und die rationale Verstandeswelt) unter einen Hut zu bringen.

Wenn ich nur nicht immer so ein Mensch der Extreme wäre!!! :)

Entweder ganz oder gar nicht, so lauwarme Gschichteln gibt es irgendwie nicht bei mir, egal in welcher Richtung. Wäre vielleicht etwas, was ich mal lernen sollte anzugleichen, aber ich glaub, dass genau das mich als Person auch ausmacht. Wieso sollte ich es dann verändern wollen? Vielleicht weil es für manche Menschen anscheinend nur das Entweder oder das Oder gibt? Wieso nicht Entweder und Oder? Einklang zwischen den Polaritäten finden und eintauchen in die Tiefen des Seins, klingt irgendwie spannender für mich, als eines von beiden links liegen zu lassen in meinem Leben ....


@ Hunk

Naja, Hunk, ich selber hab in den letzten 20 J. auch nur drei oder vier Mal meine nüchternen Phasen über ein paar Wochen oder Monate gehabt - sonst zumindest immer gekifft feierabends. Klar, ist für manche User hier Kindergarten, aber jedem das Seine, gelt? ;)

Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.02.18 21:15
trinity schrieb:
Magst du mal ein bisserl erzählen, Hexe, wie du dein Selbst wahrnimmst in nüchternen und in Drogen-Phasen? Kennst du sowas, dass du nüchtern vielleicht zuuuu zwanghaft bist oder weniger Feingefühl hast und dich selber einfach nicht so gerne magst, etc.? Oder ist es vielleicht sogar umgekehrt ausgeprägt bei dir? Ich würde mich freuen, wenn du noch ein bisserl was berichtest darüber ....


Ich habe eigentlich keine "Drogenphasen" in dem Sinn, dass ich eine Weile konsumiere und dann wieder eine Strecke abstinent wäre. Mit anderen Worten: ich konsumiere Drogen seit Jahren regelmäßig. Allerdings in einem Abstand, der es mir (zumindest bisher) gestattet, ohne steigende Toleranz oder körperliche Abhängigkeit zu konsumieren. Eine gewisse psychische Abhängigkeit ist jedoch vorhanden, aber damit kann ich gut leben. Vielleicht habe ich dich aber auch falsch verstanden und du willst nur wissen, was der Unterschied zwischen Nüchternheit und Rausch bei mir ist.

Ich konsumiere Drogen nicht, weil ich mich nicht besonders mag, sondern weil es mir gut geht. Ich will mich und mein Universum im Rahmen meiner mir gegebenen Möglichkeiten so gut wie möglich erforschen. Auch du, trinity, mit dem ich gerade kommuniziere, bist ein Teil dieses meines Universums. Das meine ich aber nicht in einem solipsistischen Sinn. Jeder hat in meiner Vorstellung sein eigenes Universum. Und die Sprache ist für mich eines der Medien, über das diese Universen sich austauschen und erneuern/erweitern können. Einige Aspekte meines Universums kann ich nur mit Drogen oder anderen bewusstseinserweiternden Verfahren erforschen. Die Drogen, die ich dafür verwende, sind LSD und manchmal Pilze. Diese Abenteuer gönne ich mir nur alle paar Monate, und sie sind enorm bereichernd.

Ein anderer Bereich meines Drogenkonsums sind Opioide/Opiate, genauer gesagt Tramadol oder Opium. (Du hattest also Recht mit deiner Vermutung.) Ich konsumiere derzeit in zumeist 14-täglichem Abstand jeweils eines von beiden, meistens Tramadol, manchmal Opiumtee. Das entspannt mich einfach. Die Gedanken werden für eine Weile ruhiger und zugleich dichter. In diesem Zustand formuliere ich gerne meine skizzierten Tripberichte aus. Etwa ab der dritten Stunde werde ich dann total "streichfähig", möchte mich nur mehr zurücklehnen, mit meinem Partner kuscheln, meine Katzen streicheln, einen schönen Film sehen. Opioide sind für mich purer Hedonismus. Ich will damit nichts Außergewöhnliches erleben, sondern einfach nur ich selbst sein und mich selbst und meine Lieben um mich herum genießen.

Die restliche Zeit bin ich eingespannt in meinen Job und meine kreative Arbeit, die ich beide sehr liebe, die mich beide aber auch sehr fordern.

Du hast im Zusammenhang mit mir das Wort "zwanghaft" erwähnt. Gut so! Das hält mich in die Höhe. Aber es darf kein zu enges Korsett sein. So dann und wann erlaube ich mir eben auch mal einen "Apnoe-Tauchgang" (ist metaphorisch gemeint). Beim Apnoe-Tauchen ist es wichtig, dass beides funktioniert: einerseits penible Kontrolle (das wäre meine "Zwanghaftigkeit"), andererseits aber auch das totale Loslassen-Können. Ein wenig ist das wie die Quadratur des Kreises, aber vielleicht gerade deshalb (für mich) auch so reizvoll.

So funktioniert das in meinem Universum, lieber trinity! <3


 
» Thread-Ersteller «
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 16.02.18 22:08
Ohhhh, sehr schön was du da schreibst, Kräuterhexe! Mit dir zu kommunizieren empfinde ich als sehr bereichernd, weil ich das Gefühl habe, du erkennst gut, was so zwischen den Zeilen steht , kannst deine Gedanken sehr gut ordnen (und sowas mag ich einfach ^^) und vor allem bist auch kreativ und auch mal lustig unterwegs. Auf jeden Fall vielen Dank für deinen offenen Post und deinen Gedanken dazu, hat mich sehr gefreut.

Deine Quadratur des Kreises find ich toll, ist eigentlich bei mir auch nicht viel anders, besonders, was das Korsett nicht zu eng schnüren betrifft. Ich hab zum Glück schon genügend Erfahrungen gesammelt , so dass ich weiß, wann ich mir was leisten kann und wann ich lieber was bleiben lassen sollte. Ich plane halt nicht wirklich lange im voraus (bis auf Ausnahmen), sondern lebe halt gerne nur Woche für Woche, und wenn die grob durchgeplant habe, dann wird sich nur noch auf Tag für Tag konzentriert! ;) Natürlich verlier ich dabei aber niemals das ganze Monat, Jahr oder andere wichtige Sachen aus den Augen. Aber der Moment gehört für mich gelebt, egal was ich mache. Ich schau natürlich auch vorher drauf, dass ich nur höchst selten Dinge mache, dessen Momente ich nicht so gerne mag .... ^^

Auch unser Konsumverhalten scheint sich zu ähneln. Ich kiff und trink zwar Bier tgl. und das tut mir subjektiv gut, auch wenn ich mal nicht so gut aufgelegt bin. Aber "härtere" Sachen konsumiere ich auch nur, wenn ich gut aufgelegt bin. Als ich früher noch rglm. Kratom konsumiert habe, war das anders, da hab ich immer konsumiert, wenn es mir schlecht ging. Seit ich kein Kratom mehr konsumiere, geht es mir auch nimmer mehrmals wöchentlich schlecht .... ;)

Drogen sollen mein Leben bereichern und nicht irgendwie einschränken - nur dann machen sie mir Spaß und Freude und helfen mir mich weiterzuentwickeln in meinem Leben!

Danke nochmal für deine Zeilen, du hast das alles sehr klar aufgeschlüsselt und es dem trinity so verständlich wie möglich gemacht. ;) Dass ich auf einem guten Weg bin, die Waage stabil zu halten, dass weiß ich eh, aber ich denk, die Antwort auf meine Frage im Eingangspost erscheint mir nun noch etwas klarer ....

Danke für die Offenlegung deines Universum - hab mich sehr gefreut darüber, Kräuterhexe! mrgreen

GlG, trinity




Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
246 Forenbeiträge
2 Tripberichte
4 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 16.02.18 22:54
trinity schrieb:
Dass ich immer alles korrekt und gut und richtig mache, dabei aber meine Leidenschaften immer weiter in den Hintergrund rücken? Oder dass ich auch mal was mache, was vielleicht nicht immer gut ist für meinen Körper, dafür aber meine Passionen ausleben und intensiv erleben kann?


Das sehe ich ganz genauso lieber trin , was hilft mir ein komplett abstinentes und penibel geordnetes Leben wenn ich dafür unglücklich bin ?

Es gibt Menschen die es lieben sich an Regeln zu halten und aufzupassen das ihr Leben möglichst nicht von der Norm abweicht.
Da kommen dann Aussagen wie : '' Was meinst du was die Leute dazu sagen würden ?
Also soll mir die Meinung dieser ominösen Leute mehr wert sein als mein eigenes Glück ?

Mir geht es so viel besser seit ich einen Scheiß darauf gebe was Fremde wohl von mir halten mögen .
Man kriegt am Ende des Lebens schließlich keinen Orden dafür das man normal war .

Wenn mir Leute über 40 / 50 von ihrer wilden Zeit erzählen , tun sie das immer mit einem Lächeln im Gesicht.
Wenn ich alt und grau bin möchte ich mit diesem Lächeln auf mein Leben zurückblicken können .

Peace

- 1. Vorsitzender im Verein für Spontane-Maximalgenehmigung e.V. -

- Erwähnenswert Unterwegs -
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
780 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.02.18 02:11
Äußerst schwierige Thematik. Um darauf wirklich eine Antwort geben zu können, müsste ich ja fast schon wissen, wie das eigene Leben verlaufen wäre, wenn ich von Anfang an auf Drogen verzichtet hätte. Ich weiß nur, dass ich damals eine stark suizidale Phase durchlebt habe und mir die Drogenabenteuer im Prinzip das Leben gerettet haben. Aber ob es das Wert war kann ich bis heute noch nicht sagen, mein Leben fühlt sich nicht mehr so dramatisch an wie früher, eher so als wäre ich bereits uralt und würde verbittert auf verpasste Chancen zurückblicken. Kann aber auch sein, dass das die Depression ist, die mich seit Beginn meiner Pubertät begleitet. Ob letztere sich durch den Drogenkonsum verbessert oder verschlechtert hat kann ich auch nur schwer sagen, an manchen Tagen erscheinen die Dinge klarer und an anderen ist alles wieder bloß ein großes Fragezeichen. Eigentlich weiß ich sehr genau was mir im Leben fehlt, aber mir fällt keine Option ein, wie ich dies Lücke je füllen könnte (hauptsächlich durch zuviel Angst und fehlende Motivation). Im Prinzip ist der Konsum über die letzten Jahre nur Ersatz, hätte irgendwie auch mal wieder Interesse an psychedelischen Substanzen, aber traue mich da wegen meine Panikattacken nicht mehr ran, genauso wie ich mich schon länger nicht mehr traue wirklich zu Leben. Angst dominiert einfach ständig - die Ängste kamen einerseits nach meiner GBL-Sucht und der Klapse zustande und haben sich im Lauf der Jahre noch tiefer gefressen, Panikattacken durch Noids, teils vermute ich sogar, dass ich später auch mal ein Serotoninsyndrom hatte, aber da bin ich mir nicht absolut sicher.

Eigentlich geht es mir häufig ganz gut und dennoch geht es mir häufig total mies. Der ewige Zwiespalt. Merke gerade mal wieder, dass Alkohol mich ziemlich melancholisch stimmt, vielleicht weil ich mir dann wieder meiner Einsamkeit bewusst werde.

Ob ich also durch Drogen ein "besserer" Mensch geworden bin? Wohl eher nicht. Aber zumindest lebe ich noch. Vielleicht kommt ja irgendwann doch nochmal Land in Sicht... (und vielleicht täte mir eine längere Konsumpause dennoch mal ganz gut, aber darüber denke ich nach wenn ich das Pregabalin komplett ausgeschlichen habe)

Sry für teilweise OT, aber kein Plan, habe jetzt auch keine Lust das wieder zu löschen, ist ja sowieso egal.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.02.18 10:19
Off-Topic @Nuke is back
Spoiler:
Hast du mal was von holotropem Atmen? Informier dich mal und schau dir an, ob du nicht einen Workshop bei dir in der Nähe findest. Generell geht es beim holotropen Atmen darum, einen veränderten Bewusstseinszustand zu erlangen und psychische Abwehrmechanismen außer Kraft zu setzen um mit geeignetem Set & Setting emotionale Konflikte zu lösen.

Ähnlich wie mit Psychedelika, aber sowohl holotropes Atmen aus auch Psychedelikakonsum können ohne Fachpersonal schwer nach hinten losgehen. Der Vorteil an holotropem Atmen gegenüber Psychedelika ist halt, dass ersteres legal ist und es so relativ einfach ist, geeignete Therapeuten und Sitzungen zu finden.

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.02.18 11:08
@Nuke is back:

Danke für dieses Posting, du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es da sehr ähnlich. Der Wunsch nach Konsum psychoaktiver Substanzen und auch Sucht entstehen oftmals nicht aus Jux und Dollerei, sondern ist eine Reaktion, um Schlimmeres zu verhindern bzw. mit seinem seelischen Zustand einigermaßen zurechtzukommen.
I'm sure of my mental health
cause I'm always talking to myself
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
129 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 17.02.18 21:55
zuletzt geändert: 17.02.18 22:36 durch mandrake76 (insgesamt 2 mal geändert)
Mein Konsum ist ebenfalls ein Notbehelf,
damits ich seelisch halbwegs fit bleibe (und nicht in Depression z.b. abrutsche).
Gelegentlich blitzten dabei Momente auf, die einen zu 1000% bestärken:
Euphorie, Glücksflashs, und einmal
die kollossale Erkenntniswelle in Tsunamistärke: Einswerden, Einssein.
Wie ein heftiges Aufflackern des 'Samadhi' - Siddharta lässt grüssen :O)

Vorgestern war es dann so weit: das letzte upgrade

Aus der Vorstellung in den Zustand,
keine Übungen kein Ommmmm oder sonstige Vorbereitung.
Auch keine Bewusstseinshammerdrogen, nur mein Standardtrip.

Augen zu => tiefenentspannt, versinken, loslassen
Gedankenleere anknipsen => hineinspüren => Ein steter Strom aus

Klarsicht
Euphoriewelle
Vollkommenes Glück
Universelles Bewusstsein
Erleuchtung

Als es später abdriftete in die letzte Stufe des Samadhi (out of body experience etc.), musste ich intuitiv abbrechen, und hab mir nen starken Kaffee gemacht.
Vom Katapultstart bis zur Landung waren es gute 20 Minuten.
Im nachhinein fand ich die Erfahrung extrem befreiend, erhellend und heilsam -
in jeder Hinsicht, körperlich wie seelisch und spirituell.

Die beste und stärkste Droge kommt aus unserm Innersten,
man muss nur einen geeigneten Zugang finden /schaffen,
einen perfekten Moment z.b.

Angeblich kann man Samadhi auch konditionieren bzw. im Alltag anwenden.
Im Raya-Joga wären es Stufe 7 bis 8,
etwas was man beherrscht (Sonnengruss z.b) als Ausgangspunkt.

Bei mir waren es jetzt halt die Drogen:
bei Meister Eckhard der Mystizismus, bei den Derwischs der Sufismus,
unter Freimaurern gab es betreffende Geheimlehren,
und manchen reichen Erlebnisse aus der Natur, bestimmte Schriften, Poesie oder Musik als 'Türöffner'.

Viele Wege führ(t)en zum Ziel (Erlösung, Erleuchtung, wahres Glück),
man braucht es nur zu erkennen, um dem Weg zu folgen.


Darüber staunt der Laie,
ein Fachmann reibt sich verwundert die Augen,
die Koryphäe vergiesst Freudentränen,
und ein zufällig in der Nähe weilender Greis
wackelt sehr bedächtig mit dem Kopf..
er kommt nicht umhin zu rufen: Nochmal !!!
» Thread-Ersteller «
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 06.03.18 19:23
zuletzt geändert: 06.03.18 19:39 durch trinity (insgesamt 1 mal geändert)
Sehr, sehr schön geschrieben, mandrake76!


Hab erst jetzt (auf sehr viel Ganja, welches vorher in Kokosfett gelöst wurde^^) deinen Beitrag so richtig bewusst gelesen und mitbekommen, was du mir da so von dir mitgegeben hast. Das werden wohl nicht all zu viele Leute so ganz verstehen, aber den ein oder anderen hier wird es wohl geben, der ganz genau weiß, was du meinst. ;)

Ich selber darf seit einigen Wochen immer öfter und intensiver erleben, wie meine Körpergrenzen verschwimmen und sich auflösen und ich dabei an "den Ursprung" von dem gelange, worauf mein Fokus gerichtet ist. Auch wird meine Wahrnehmung um meinen Fokus herum immer breiter und größer und meine Mitte in mir immer präsenter.

Ich darf auch seit vielen Monaten immer wieder erleben, wie ich ein sehr vertrautes Gefühl wahrnehmen darf. Also ein für mich gerade "neu" erlebtes Gefühl, fühlt sich für mich trotzdem irgendwie sehr vertraut an - wenn ich mich dann z.B. an meine Kindheit zurück erinnere. Und diese Gefühle reichen teilweise noch weiter und tiefer als bis in meine Kindheit ....

Naja, passt halt jetzt nicht so ganz zum Thema, aber ich wollte gerade unbedingt auf deinen Beitrag antworten. :) Aber eigentlich passt es ja doch irgendwie zum Thema ....

Egal ob nüchtern oder irgendwie "breit", dass Thema "1-sein" und Samadhi (den Sonnengruß mach ich übrigens seit vielen Monaten jeden Morgen ^^) begleitet mich mein ganzes bewusstes Leben lang (seit ich 19 J. bin) und noch nie (und so oft) war ich ihm so nahe wie zur Zeit. Meine bisherige Erfahrung ist: Nüchtern bleibt man die meiste Zeit wacher und achtsamer. Auf Drogen-Alltag (also bei mir tgl. kiffen und Bier trinken und ab und an mal Upper und Psychedelika) verpennt man doch einige Zeit des bewussten Lebens (bin da ab und an viel zu verkopft - bis ich es dann checke ^^), aber hab trotzdem immer wieder viel tiefere Erfahrungen und Erkenntnisse, die mich subjektiv auch immer wieder ein ganzes Stückchen weiter bringen.

Bei mir persönlich sind es übrigens "kiffen und Musik", die mich meine Person vergessen lassen und dafür dort ankommen lassen, wo der "Ursprung von allem" gerade entspringt .... ;)

Und wie geil eigentlich - früher irgendwie genauso intensiv gelebt (nur unbewusst), doch heute umso bewusster und intensiver gelebt (und auch umso reiner erlebt)! Oh Mann, älter und reifer werden hat schon echt was für sich .... ;)

Herzliche Greatz, mandrake76!

der trin


Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesende Träumerin



dabei seit 2016
369 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 08.03.18 17:46
Hi trinity und alle anderen,
Ich musste auch mal meine Gedanken zu dem Thema äußern, da ich gerade wieder in einer Art "Drogenpause" bin, wobei das bei mir selten komplette Abstinenz bedeutet... Ich bin jetzt seit ca zwei Jahren regelmäßig auf Drogen, mal mehr, mal weniger.
Meinen Pfad von wegen psychedelische Drogen zur Selbsttherapie und Bewusstseinserweiterung nutzen, den ich anfangs eingeschlagen hatte, hab ich mit meinem Freundeskreis und erneut zunehmenden psychischen Problemen und einer gewissen Veranlagung zu Extremen und Sucht aber leider etwas verloren, es kamen viele Upper und Alkohol und Schmerzmittel dazu. Inzwischen hab ich ein ganz gutes Muster was konsumieren angeht, ab und zu übertreibt man dann doch nochmal, aber was solls.
Ich kenne aber das was du beschreibst trinity, dass man in Zeiten von Abstinenz dann in so ein zwanghaftes Muster von Routine und alltäglich auferlegten Aufgaben kommt, grade weil ich persönlich auch schon Probleme mit Zwängen hatte und vor meiner Drogenzeit nur fast identische Muster in meinem Verhalten hatte. Drogen waren dann das, womit ich endlich geschafft hatte von diesem zwanghaften Verhalten und meiner Essstörung loszukommen, denn mit Drogen beginnt alles ein bisschen zu verschwimmen und die Bedeutung von Zeit und Raum,von Terminen und Arbeit, von angeblich relevanten Dingen ist auf einmal weniger gering.
Bei mir schaltet mein endlos nerviger und alles zerdenkende Kopf dann endlich mal ab und ich kann frei von vergifteten Gedanken machen was mir Spaß macht.
Auch das du beschrieben hast, dass Dinge dich nüchtern mehr belasten kenne ich... Das Leben zu leben und zu genießen ist so viel einfacher mit Drogen... Ich hätte mich auch nie auf eine Beziehung eingelassen ohne Drogen. Sowieso bin ich mit Drogen viel sozialer bzw viel lieber in Gesellschaft. Vorher war ich immer sehr viel allein und eher die einsame Wölfin.
Trotz allem haben die Drogen mir vor allem körperlich ein gutes Stück geschadet und da musste ich dann auch die Bremse ziehen. Inzwischen bin ich wieder ziemlich fit, was auch zu meinem psychischen Wohlbefinden beiträgt.
(Grade das Speed hatte nämlich gut an meinem körperlichen Ressourcen gezehrt (vor allem da ich eh schon jahrelange Mangelernährung hinter mir hatte), aber das ist ein anderes Thema.)

Nun muss ich dazu sagen, ich bereue trotzdem nichts. Grade die ganzen Erfahrungen mit Psychedelika haben mich zu dem reflektierten Menschen gemacht, der ich bin und haben mich zu der Sicht auf die Welt und die Gesellschaft gebracht, die ich heute habe. Vor allem die Pilz erfahrungen will ich nicht missen und auch Gras hat seinen guten Teil dazu beigetragen. Auch Musik ist für mich viel wichtiger geworden dadurch.
Andererseits habe ich jeden Tag Menschen und Freunde um mich herum, die süchtig sind und auf Drogen abkacken.
Deshalb bin ich da sehr hin und her gerissen, was die Aussage angeht, dass Drogen Menschen zu einer besseren Version von sich machen... Ich denke, dass ist zum Teil bei mir passiert und ich denke manchmal auch, würden mehr Menschen kiffen oder Psychedelika nehmen, würde die Welt vielleicht ein Stück besser aussehen... kommt vielleicht auch einfach auf die Menschen und die Drogen an.
Zu meiner Kreativität und co muss ich sagen... die Drogen haben eher dazu beigetragen, dass ich weniger kreativ bin, was das Schreiben angeht (schreibe seitdem ich alle Buchstaben kenne), aber das kommt und geht bei mir eh immer phasenweise.

So das waren so meine Gedanken dazu, momentan genieße ich es oft allein und nüchtern zu sein, aber das will man ja auch nicht jeden Tag. ;)
Schönen Abend euch allen
Sophie
Ich geb mir den Kick, aber spring früh genug ab...
Und versuche vergeblich ein unersättliches Verlangen zu stillen.
---------------------------------------
Drogen nehmen?
Ich nenne das Bewusstseinserweiterung.
Oder sich der Grausamkeit verschließen.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.06.18 04:11
Bin dadurch ein besserer Mensch geworden durch erkenntnis auf jeden fall. Aber wenn man täglich konsumiert ist der preis dafür ganz schön hoch. Also ein zweischneidiges schwert!
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2015
400 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.06.18 16:47
Ganz ehrlich, Drogen machen gar nichts an einem besser oder schlechter, man ist wie man ist, egal ob nüchtern oder stoned. Ich hab auch schon ein Philosophieprofessor gehabt, der sagte, Drogen verändern dein Ich, und ich hab Freunde, die sofort bemerken, wenn ich Drogen genommen habe, aber letztlich ist so eine Aussage schwammig und höchsttheoretisch undefiniert. Wer bin ich denn? Was macht mich aus, und ist das was Drogen mit mir machen überhaupt irreversibel? Klar verbringt man viel Zeit mit Zweifeln an sich, gerade weil es oft von vielen Seiten aus heißt, das an deinem Verhalten ist schlecht, dies ist böse, jenes liegt an den Drogen, aber ganz ehrlich, manchmal denk ich mir ihr Klugscheißer könnt mich alle mal.
 

« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 31) »