Hej Shine66,
Du suchst nach einem Zaubermittel, dass etwas erreichen soll, wovon Du selbst nur eine vage Vorstellung hast, Egotod. Ziel des Ganzen ist, dass Dein Bruder erwachsen wird und Du glücklich bist und Dich wieder um Dein eigenes Leben kümmern kannst. Korrekt?
Das Wort "Ego" schon ist etwas, wovon die meisten nur eine vage Vorstellung haben, Selbst, Ich, Ego, wer definiert das genau, und was bedeutet das sterben zu lassen.
Ich-Auflösung, ein Wahrnehmungszustand, in dem die Grenzen von hier ich dort Du, hier ich dort die Welt, verschwinden, verblassen. Es gibt nur noch Wahrnehmung, und die einzelnen Objekte der Wahrnehmung, Ich, Schatten, Du, Welt, Verstand, alles verschmilzt zu einem. Dies kann durch verschiedene Substanzen als auch Meditation ausgelöst werden, ähm, und durch Psychosen. Eigentlich ist es der Urzustand, denn der Geist ist Raum, in dem Objekte erscheinen, wie Ich, Du, dort, hier, scheinbar voneinander getrennt. Es ist aber derselbe Geist in dem das alles "erscheint", "berechnet wird", "wahrgenommen wird". In dem Zustand wird die Trennung im Geist zwischen diesen Objekten aufgehoben, alles erscheint transzendent,,, Du bist was Du siehst? Schonmal gehört? Die Buddhisten sagen in etwa, dass Ego der Mechanismus ist, der trennt zuwischen "ich hier" und "Du dort" und das "ich hier" für das wahre Selbst hält. Was das wahre Selbst ist? Der Geist selbst vielleicht? Das Auge, was im Geist all jene Dinge sieht? Ich glaube dieser Zustand wird als Egotod verstanden, aber ganz sicher bin ich nicht. Der Begriff ist auch traurig, Tod hat mindestens eine traurige Seite. Ich-Auflösung, OK, klingt auch traurig. Urzustand klingt besser. Babys nehmen so wahr. Sie sehen das Lächeln der Mama, "es ist Lächeln, Freude" nicht: "Du lächelst Mama" und sind selbst "lächeln, Freude".
Es hängt vom Setting ab wie man als Erwachsener damit klarkommt. Die Buddhisten bereiten sich jahrelang in Übungen auf solche Erfahrungen vor, es ist auch das Ziel deren Übung, die Trennung im Geiste aufzulösen. Je nachdem wie Dein Karma ist und Deine Seele entwickelt ist, machst Du das auf Psychedelika als gute oder schlechte Erfahrung. Gehst rein, kommst wieder raus oder bleibst drauf hängen.
Ob das nun ausschließlich gut ist was Dir widerfuhr? Ego hat auch was Gutes, sich um sich selbst kümmern. Klar, schade um Deinen alten Papa, er kann sich nicht wehren. Aber er könnte Deinen Bruder z.B. schonmal rausschmeißen. Er ist erwachsen, kann eine eigene Bude haben, selber lernen klarzukommen. Mit 27 ist das längst fällig. Wäre eine Sichtweise. Schön, edel, christlich, dass Du Dich kümmerst, aber was ist mit Dir? Manchmal ist es besser jemanden zu verlassen, allein zu lassen, damit er lernt auf eignen Beinen zu stehen. Manchmal kann man helfen. Wenn jemand keine Hilfe annimmt, kann man ihm nicht helfen, nur beten. Da hilft dann auch kein Zaubertrank, am Besten noch heimlich ins Getränk geschüttet, was eine wunderbare Veränderung herbeiführt.
Dein Bruder muss selbst aktiv werden. Sonst verreckt er, dass kannst Du ihm mal direkt ins Gesicht sagen, knallhart, so dass ers kapiert. Gern mit Grüßen von mir. Und Du könntest ihn begrenzen. Das ist wichtig. Faul, selbstmitleidig, aufgeschwollene Struktur, frustriert, aggressiv. Das schreit nach Begrenzung und Struktur. Deswegen geht er Deinen Paps auch so an, weil das die väterliche Struktur ist die er braucht, Männlichkeit, die er braucht, Dein Papa aber zu lieb und zu alt ist das leisten zu können.
Du kannst mit keiner Droge etwas herbeiführen was noch nicht da ist. Deine Session hat in Dir ein Potential Deiner Seele freigelegt, großherzigkeit und gutmütigkeit, Liebe für andere. Vergiss die Substanz, wirklich. Vergiss es. Und schon gar nicht Ich-Auflösung, damit wandert er in dem Zustand in dem er jetzt ist direkt wieder in die Klapse, vllt. für immer.
Wenn Du in der geistigen Welt 1 Schritt vorankommen willst musst Du im irdischen 2 Schritte tun, sagen die Anthros. Psychedelika und solche Erfahrungen sind auch geistige Welt, Ayahuasca zumindest oder besonders. Du hast großes Schwein gehabt, unvorbereitet Ayahuasca zu nehmen. Ein guter Schutzengel. Und genauso ist es bei Deinem Bruder, der muss erstmal im irdischen wieder richtig ankommen, auf eignen Beinen stehen. Danach kommt Schritt drei, Psychedelika, vielleicht.
Liebe Grüße (ich dacht schon ich hätt mich kurzgefasst. ich kanns einfach nicht. wie macht ihr das nur alle euch kurzzufassen...stärkeundschwäche..)
Nachtrag: Ich mag diese "Egofeindlichkeit" vom (Zen)Buddhismus, zumindest Westlern, die das unverstanden von den Asiaten übernehmen, und vielen esoterischen Glitzermuschebuhbuhleuten nicht. Sie wissen weder was das ist, noch wozu es da ist. Man kann das Ego auch als ein Kind des Geistes/Bewusstseins sehen, dass im Laufe des Lebens im Geist heranwächst. Wie... Deine Seele/Dein Geist ist ein Baum, viele tausende Leben, und Du bist ein Blättchen an dem Baum, das Ego, das konkrete Leben in dem Du grad unterwegs ist. Klar ist das geil die allmächtige Transzendenz der Seele/des Geistes zu fühlen. Aber man muss sich auch auf dieser Welt zurechtfinden, dafür ist Ego gut. Heutzutage hat Ego auch viel mit Denken zu tun, wir brauchen das Denken um uns in dieser Welt zu bewegen. Das wollt ich nur nochmal sagen. Was hast Du gegen Ego...mir nicht ganz klar. |