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AutorBeitrag
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 30.06.17 20:34
seroquel kann Wie alle antipsychotika RLS auslösen oder verstärken falls man es schon hat, kommt sicher von der Dopamin blockierenden/ antagonisierenden Wirkung, würde das an deiner stelle nicht mehr nehmen, auch nicht einmalig mal zwischendurch
Drugs are bad mkay!

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YOLO
Abwesende Träumerin



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2 Tripberichte

  Geschrieben: 03.06.18 15:57
Hi ihr lieben,
Kann man quetiapin als Trip abbrecher verwenden?
Nur aus Interesse, hab es gar nicht unbedingt vor zu machen, werde aber nächstes Wochenende mit zwei psychedelika unerfahrenen Trüffel nehmen. ^^
LG Sophie
Ich geb mir den Kick, aber spring früh genug ab...
Und versuche vergeblich ein unersättliches Verlangen zu stillen.
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Drogen nehmen?
Ich nenne das Bewusstseinserweiterung.
Oder sich der Grausamkeit verschließen.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.06.18 17:14
Da scheiden sich letztlich die Geister. In der Theorie müsste es funktionieren, ein Neuroleptikum is aber eben eine sehr brutale Notbremse, quasi als würde man einen fahrenden Zug stoppen, indem man einen Panzer auf die Schienen stellt. Ich würde im Zweifelsfall eher zu Benzos raten, die holen einen nicht komplett vom Trip runter, nehmen einem aber eben die Angst und geben so die Kontrolle zurück (oder schicken einen in höherer Dosis eben schlafen). Aber sollten aus irgendwelchen Gründen alle Stricke reißen kannst du es natürlich trotzdem mit dem Neuroleptikum probieren, das sollte den Trip eigentlich schon runterfahren, aber keine Ahnung wie gut und in welcher Dosis (kann aber im Zweifelsfall sein, dass die Angst und das schlechte Gefühl dadurch nicht gleich verschwindet, auch wenn der Trip "vorbei" ist).

Bevor du aber zu solchen Mitteln greifst sollten sowieso erstmal alle anderen Optionen ausgeschöpft sein, also anderes Setting, etc. Du kannst sonst auch probieren der Person in dem Moment viel Zucker und Zitronensaft oder einen bestimmten Tee zu geben. Im Zweifelsfall kann da der Placeboeffekt auch schon viel bringen, wenn du demjenigen suggerierst, dass ihn diese süße Saft jetzt gleich beruhigen wird. Evtl. auch leere Kapseln als Placebo-Beruhigungsmittel
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.06.18 19:33
zuletzt geändert: 03.06.18 20:06 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 3 mal geändert)
Liebe Sophie,

ich kann Nuke da nur zustimmen. Zwar liest man oft, daß sogar eine Einnahme von Neuroleptika, die je nach HWZ wenige Tage(!) zurückliegen kann, die Wirkung einer psychedelischen Substanz vermindert oder komplett unterdrückt. Problematisch finde ich dabei aber auch, daß ein Neuroleptikum wie auch Quetiapin (Seroquel) keine Angst vermindert, sondern einfach nur "bräsig in der Birne", freßsüchtig und müde macht. Durch dieses widerliche Körpergefühl jedoch werden unangenehme Empfindungen (die schon tiefer sitzen als auf eine Müdigkeit beschränkt zu sein) möglicherweise zusammen mit der psychedelischen Erfahrung zu noch unangenehmeren Gefühlen führen (möglicherweise bis hin zu Traumata), die sich während eines schlechten Trips im Unterbewußtsein festsetzen.

Persönlich würde ich in diesem Falle auch eindeutig den "Klassiker" Benzos bevorzugen, und zwar um Längen. NL sind doch sehr "dreckige" und unangenehme Medikamente, die die Lebensqualität auch situativ stark absenken, und Angst lösen sie auch nicht, sonder sorgen eher für ein dreckiges Gefühl des Körpers und Geistes, mit maximal 5% Linderung der Ängste.

Psychedelika und Neuroleptika sind für mich zwei Substanzklassen, die total konträr zueinander sind (Psychedelika können "Liebe" zu vielen Dingen, Euphorie und Kreativität induzieren, NL dagegen nur Schlappheit, Trägheit und weitgehende Gefühllosigkeit) und darum weder durch die Indikation noch den "Hausgebrauch" in irgendeiner Weise zusammenpassen. Wichtiger wäre da, daß der Konsument wirklich bereit für die Erfahrung ist und das übliche Geleier von Set und Setting.

Es wird andererseits auch seinen Grund haben, daß Du oder Deine Freunde / Bekannten ein Rezept für Seroquel erhalten haben. Versteh mich nicht falsch, ich möchte das Herumwerfen der Psychiater mit Neuroleptika oder deren "5-Minuten-Diagnosen" nicht verteidigen, aber vielleicht gibt es psychoaktive Substanzen, die ungefährlicher, vielleicht sogar hilfreich sind, wenn man unter einer psychischen Krankheit zu leiden hat, als Psychedelika? Ich wedele nicht mit dem moralischen Zeigefinger, möchte nur ein mögliches Leiden verhindern.


Gruß,

Murmel :)
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Abwesende Träumerin



dabei seit 2016
369 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 04.06.18 16:28
Danke für eure Antworten. :)
Ich würde das ganze sowieso eher als Notfall nehmen bzw einfach nur damit meine Kumpels wissen, sollte iwas komplett schiefgehen, was eh schon total unwahrscheinlich ist, dann hab ich was da.
also Set und Setting sollten bei den beiden auf jedenfall passen, wir werden draußen sein und ich hab recht viel Erfahrung und werd negatives bestimmt lenken können.
@Murmel: Interessant zu wissen, ich habe NLs selbst noch nie ausprobiert, habe nur ein paar Tabletten von einem Freund hier rum liegen. Niemand der mit uns Pilze nimmt. ;)
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.07.18 19:50
Hallo zusammen,

ich nehme Seroquel 50 - 100 mg am Abend zum Schlafen. Durchs Adhs hab ich seit der Jugend starke Durchschlafstörungen und so kann ich wenigstens besser schlafen. Nicht perfekt, aber ich wache statt ca. 20 Mal nur noch 5 Mal auf und das ist für mich eine unglaublich tolle Verbesserung.

Seroquel ist ein Antipsychotikum das in niedrigen Dosierungen bis ca. 150 mg schlafanstoßend wirkt. Wer schlafen will, sollte bitte nicht über diese Grenze gehen, sonst geht das ganze in Richtung Agitiertheit und Hallus (hatte ich auch schon das Vergnügen), und DAS ist dann wirklich weder lustig noch zielführend.

Seroquel ist für mich ein gutes Schlafmedi das ich seit über 5 Jahren in immer derselben Dosis einnehme und es wirkt sehr gut. Ich musste auch nie die Dosis steigern.

Zum Missbrauch ist es meiner Meinung nach nicht geeignet.

Grüße,

JoEh
 
Abwesender Träumer



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761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 05.07.18 20:13
Bin auch der Meinung, daß Quetiapin bis zu einer gewissen Dosierung zu den "harmloseren" Neuroleptika gehört. Es ist einer der wenigen Stoffe, die ich aus dieser Substanzklasse wieder zu mir nehmen würde.

Die Indikation ist auch nicht zwangsläufig "Psychose", auch zum Schlafen ist es echt taugbar, selbst wenn das Körpergefühl unmittelbar nach der Einnahme ekelig ist, sowie der anschließende Fressflash. Man kann ab ca. 200mg ja gar nicht mehr anders, als sich zwei Tafeln Schokolade oder ähnliches reinhauen zu müssen. Mißbrauch? Hehehe, eher beim Aufsammeln von Haushaltsstaub oder eben dem Binge Eating.
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.07.18 20:25
Murmeltiersalbe schrieb:

Die Indikation ist auch nicht zwangsläufig "Psychose", auch zum Schlafen ist es echt taugbar, selbst wenn das Körpergefühl unmittelbar nach der Einnahme ekelig ist, sowie der anschließende Fressflash.


Den Fressflash kenne ich, daher nehme ich auch nur 100 mg und gehe frühzeitig schlafen. Man nutzt hier die Nebenwirkung des Medis aus, wie bei den alten Antihistaminika - Schläfrigkeit.


JoEh
 
Mitglied verstorben



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Skype
  Geschrieben: 05.07.18 21:08
ich finde es unterstützt auch enorm die antidepressive Wirkung anderer ad´s und wirkt selbst auch ad. Nehme es, wenn ich in ein Loch zu fallen drohe, dass mein ad (opipramol) selbst nicht abfangen kann, nehme ich es gerne zur Unterstützung. funktioniert super und man brauch nur ein tab.
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Traumländer



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  Geschrieben: 29.01.19 12:50
Ich kann das mit der antidepressiven Wirkung leider kein bisschen bestätigen. Nehme zurzeit 300mg zur Nacht und die Wirkung am folgenden Tag ist vor allem von innerer Unruhe und Reizbarkeit geprägt. Wenigstens bekomme Ich davon keine Alpträume wie es bei Chlorprothixen der Fall ist. Nehme auch immer noch Milnacipran 50mg morgens, 50mg mittags. Hilft mir leider beides nicht besonders.
fucking OldRye
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.04.21 18:57
Guten Abend. Ich habe mich im Land der Träume angemeldet, weil mir das Medikament Quetiapin verschrieben wurde.

Ich soll jeden Tag 50 mg nehmen. Also habe ich mal nach der Verordnung recherchiert, was dieses Medikament macht und welche Nebenwirkungen es hat. Häufig lese ich, dass Leute, die das ein paar Wochen nahmen bis zu 30 kg an Gewicht zugenommen haben.
Aus diesem Grund möchte ich das nicht täglich nehmen.

Kann man dieses Quetiapin auch als Bedarf einnehmen? Was würde passieren, wenn ich 25 bis 50 mg einnehme?

Habe gehört, dass jemand sagte, dass man darvon recht dicht wird.

Angenommen, wenn ich es nur 1 mal pro Woche nach Bedarf nehme. Ist da schon von einer Gewichtszunahme aus zu gehen?
 
Traumländer



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  Geschrieben: 18.04.21 00:20
Seroquel merkt man schon nach der ersten Einnahme, jedoch dauert es bis zu 2 Wochen, bis eine Art Antipsychotische Wirkung durch die Psychose durch kommt. Kann auch Mal schneller gehen. Es ist ein Medikament, dass einen Spiegel braucht um so zu wirken, wobei mMn einfach die Gedanken so lange runtergeschraubt und vernebelt werden, sowie einige Rezeptoren belegt, welche für Psychosen verantwortlich sind, bis man quasi in der Lage ist zu merken, dass man überhaupt psychotisch ist.

Ohne Neuroleptika ist das Psychoserückfall Risiko bei Schizophrenie bei 60%, mit Neuroleptika bei 30%.

Die Nebenwirkungen sind extrem hart und nicht wenige entscheiden sich dafür, den Kampf gegen die Erkrankung ohne zu versuchen, da die NWs zt. Schlimmer als die Krankheit sind. Wir reden von Leberschäden, Suizidalität, Apathie, Depressionen, Parkinson-Symptome uvm.

Ich hatte nach nur wenigen Tagen Olanzapin einen Suizidversuch und fand das Medikament extrem schrecklich. Ich fasse das Dreckszeug nicht mehr an.

Es gibt aber Menschen die deutlich weniger Nebenwirkungen haben, zumal diese mit Toleranz und Gewöhnung auch abnehmen. Das dauert in der Regel 2-4 Wochen.

Man kann es eigentlich nicht als Bedarf nehmen, schon aus dem Grund dass man In der Regel länger als n paar Tage braucht um aus ner Psychose zu kommen. Ich habe aber gute Erfahrungen mit der Therapie-Methode aus dem Buch:"morgen bin ich ein Löwe" gemacht, und hab während meiner letzten psychotischen Episode Promethazin nur als Bedarfsmedi genutzt und das hat funktioniert. Da Promethazin aber eh kaum Antipsychotisch wirkt, weiß ich nicht, ob das übertragbar ist, oder einfach an "meiner" Therapie-Methode liegt. 1x pro Woche wird wenig bringen.

Man wird "dicht" in dem Sinne, dass es müde macht und sediert. Aber obwohl ich Sedierung sehr mag, würde ich nie freiwillig Seroquel nehmen. Das ist echt keine schöne Dichtheit, in keinster Weise.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.04.21 08:01
hallo kroete2021,

ich habe das Medikament 3-4 Jahre genommen und würde Deine Entscheidung davon abhängig machen wogegen es Dir verordnet wurde. Du musst eine Kosten-Nutzen-Rechnung machen.

Bei mir war die Dosierung 150mg Abends. Am Schluss habe ich dann knapp 130Kg gewogen. Ich glaube, ich bin so mit 90kg Eingestiegen. Heute wiege ich 80Kg. Rückblickend würde ich sagen, es war unverantwortlich und unnötig mir dieses Medikament zu verschreiben.

Ich denke bei 50mg als Bedarf, sollte sich die Gewichtszunahme in Grenzen halten. Wobei es natürlich darauf ankommt, wie oft Du bedarf hast.

Die gute Seiten sind: Es macht schon angenehm Dicht, weswegen es sich auch im Gefängnis einer gewissen Beliebtheit erfreut. Es ist ein ausgezeichnetes Schlafmittel.

Ich würde sagen: Als Bedarf okay, Dauermedikation, nur wenn es nicht anders geht.

Wenn Du es doch dauerhaft nimmst, bestehe bei Deinem Arzt auf einer regelmäßigen Kontrolle der Leberwerte. Psychiater gehen die diesen Medikamenten oft unverantwortlich um.


 
Moderator



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2.837 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.04.21 11:55
Hey kroete2021,

um deine Frage zu beantworten musst du erstmal etwas dazu sagen, warum es dir verordnet wurde. Wie 20fox schon geschrieben hat ist es für eine Anwendung als Antipsychotikum schon wichtig, einen regelmäßigen Einnahmeplan einzuhalten. Erfahrungsgemäß wird Quetiapin aber auch oft als Einschlaf- bzw. Durchschlafhilfe verschrieben, gelegentlich auch als "Beruhigungsmittel" für Leute die abends nicht richtig aus dem Tagesstress rauskommen. Die sehr niedrige Dosierung von 50mg klingt für mich eher nach einer der letzteren Indikationen; als Antipsychotikum wird es meist in teils wesentlich höheren Dosierungen verwendet.

Solltest du es lediglich als Schlaf- oder Beruhigungsmittel bekommen, dann ist eine Verwendung als Bedarfsmedikament absolut möglich. Da es akut sedativ wirkt braucht man keinen Spiegel aufbauen.

Wie immer bei solchen Geschichten gilt aber, dass dein Arzt der erste Ansprechpartner für derartige Fragen ist. Der weiß wofür genau du es bekommst und kann die Frage beantworten ohne erstmal abklären zu müssen was ich hier grade frage, und er hat die Möglichkeit auf deine Bedenken bezüglich Gewichtszunahme mit einer Alternative zu antworten. Ich denke dass das wesentlich naheliegender ist, als in einem Drogenforum zu fragen.

Und noch so ein kleiner, allgemeiner Hinweis am Rande: Es ist nicht unbedingt ideal, bei einem neuen Medikament erstmal zu googeln welche Nebenwirkungen es schlimmstenfalls haben kann. So ists vorprogrammiert dass man gleich erstmal mit dem falschen Fuß in die Medikation einsteigt. Besser wäre es auch hier diese Frage dem Arzt zu stellen; denn der kann die Nebenwirkungen dann auch im richtigen Zusammenhang mit ihrer Relevanz erklären. Im Web wirst du automatisch erstmal auf Horrorstorys aller Art stoßen, häufig auch noch ein bisschen ausgeschmückt von denjenigen die dem Medikament gegenüber eher feindselig eingestellt sind. Es kommt nicht selten vor dass die Berichte dramatisiert werden.
Half the fun is learning!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.04.21 22:05
Vielen Dank für die Antworten.

Ich werde es irgendwann mal als Bedarf ausprobieren.

Ich habe bei jemanden in Erfahrung bringen können, der behauptet es würde ähnlich dicht machen, wie Cannabis.

Kann das sein?
 

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