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AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2006
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6 Tripberichte

  Geschrieben: 07.06.18 01:03
Schwierige Sache, das so generell zu beantworten. Ich kann erstmal nur sagen, mein Lebensweg hat mich irgendwann mal zu Drogen hingeführt. Wenn ich mal ganz weit zurückdenke, war da ein unwahrscheinlicher Forschungsdrang bei mir, bevor ich mich das erste Mal richtig mit Alkohol besoff. Und bei meinem Zivildienst hatte ich es das erste mal mit Kiffern zu tun. Ich weiß noch, wie (wissbe)gierig ich damals darauf war, das auch erleben zu wollen. Dann gab es da vor allem einige DXM-Trips und Erfahrungen mit Psychedelika, die starke Eindrücke hinterließen und mich sicherlich auch veränderten. Ich kann inzwischen schon gar nicht mehr nachvollziehen, wie es ohne Drogen gewesen wäre.

Auch wenn es sich eigentlich scheinbar gegenseitig ausschließt, würde ich sagen, es ist beides richtig: Zum einen ist man nun mal der Mensch, der man ist, egal ob mit oder ohne Drogen. Zum anderen haben Drogen allerdings schon das Potenzial, einen zu verändern und auch langfristig zu verändern.

Grade bei starken Psychedelika kann es halt sein, dass ein Trip einen langfristig verändert und man nicht mehr zu dem nüchternen Ich, das man vorher kannte, zurück kann.

Ich denke, Drogen können auch Probleme zutage fördern, die man sowieso hat, aber in nüchternem Zustand normalerweise unterdrückt oder einem nicht bewusst sind.

Aber diesen Nachteil des nüchternen Zustands kenne oder kannte ich auch, dass der nüchterne Verstand einem alles kaputtdenkt. Einerseits ist es im Alltag wichtig, zu denken, Situationen zu analysieren, Vergangenheit und Zukunft richtig einzuschätzen. Ich denke, für mich nüchternes Ich gab es ständig so viel zu beachten und zu bedenken, dass es irgendwann mal daraus ausbrechen wollte.

Und ich hatte/habe auch viel Wut wegen gewissen Umständen. Doch so in ganz nüchternem Zustand ist die auch ganz schön heftig. Durch Alkohol wird sie verstärkt, mit Cannabis gelindert und mit manchen Psychedelika vielleicht sogar integriert. Doch integrieren muss ich sie so oder so, egal in welchen Zuständen.

Ich sag halt Drogen sind ein Werkzeug. Und wie mit einem richtigen Werkzeug, wie einem Hammer, kann man sich halt selbst auf die Finger klopfen oder man kann damit präzise Nägel in die Wand schlagen. Und mit einer Zange kann man einen Nagel wieder aus einer Wand herausziehen. Ich mein, Leute machen sich ja auch sehr viel Gedanken über ihre Ernährung. Drogen haben halt noch stärkere Auswirkungen aus die Ernährung, aber vielleicht kann man damit ja auch einigermaßen bewusst umgehen. Bzw. unsereines muss es wohl sogar lernen, weil wir uns dieser Werkzeuge bewusst sind.
 

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