LdT-Forum

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Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.06.18 21:26
Was verwundert dich denn so? Du bist Alkoholiker, nimmst an einem Tag die Substanz (Alkohol), die angstlösend wirkt nicht, bist also quasi entzügig, bzw. bekommst durch den Rebound-Effekt ein Angstgefühl und eine andere gabaerge Substanz (Lorazepam) kann diese natürlich, trotz niedriger Dosierung, gut reduzieren. Es geht hier wohl um die subjektiv erlebte Reduktion es Angstgefühls, die natürlich stärker ausgeprägt ist, wenn du ein "Gabadefizit" hast und diese mit etwas Gabaergem behandelst als wenn du ein Angstgefühl, das eine andere Ursache hast, mit etwas Gabaergem behandelst. Also so würde ich mir das erklären, aber vllt. lieg ich auch komplett daneben damit.

Edit: Verrätst du uns noch, welchen Dopamin-Agonisten du nimmst? Kann sein, dass der da nicht mit reinspielt, ist aber durchaus möglich.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.06.18 23:56
Pramipexol, niedrig dosiert.

Nein, das mit dem Rebound stimmt nicht. Ich habe immer zwischen 16-24 Uhr gesoffen, wirklich "druckbetankt". In den anderen 16 Stunden hatte ich nie, wirklich niemals, Rebounds. Was ich eigentlich bemerkenswert finde. Problem, nicht aufzuhören, war ausschließlich der Suchtdruck, sonst hatte ich keinerlei Entzugserscheinungen. Auch vor dem Kratom nicht.
Wenn ich Tavor nahm, dann in Angstsituationen, die ich auch vor den beiden "Saufjahren" hatte. Die Tavor linderte also keinen Rebound sondern langjährige Angstsituationen. Trotz Toleranz, dass ich eine Flasche Likör ohne große Wirkung auf ex trinken konnte, halfen Benzos in fixer Dosis.

Nun bin ich beim Alkohol wirklich auf 0 (die letzten 3 Monate waren es umgerechnet zwei Biere, also nicht wirklich geeignet, die Toleranz zu verzigfachen) aber statt 0,5 mg Tavor helfen nur 1,5 mg aufwärts.

Tavor kenne ich schon lang. SNRI und Mirtazapin nahm ich auch schon früher jahrelang. Keinerlei Auswirkungen auf die 0,5er Tavor.

Nun sind drei Komponenten anders: ich wiege ein wenig mehr (aber auch nur 6 kg über dem, was es früher war - ob die Tavordosis sich deshalb vervierfacht?!), bin 16h am Tag auf Kratom und nehme noch das Pramipexol.
Würde ich die Tavor regelmäßiger nehmen, klar, dann liegt die Toleranz daran. Nun waren es sei Ende März wirklich nur 2 x 1,5 mg...
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 14.06.18 12:29
Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Beim Kratom-Entzug hilft mir Alkohol gegen die Entzugserscheinungen. Wieso?

Ich habe allerdings nicht festgestellt, dass Benzos durch Kratom schlechter wirken.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 15.06.18 21:19
Bei Langzeitkonsum kann auch Kratom hin und wieder Angstgefühle auslösen (Ich bin Moderator in einem US Forum und lese das öfters). Vielleicht ist die stimulierende Wirkung (die Kratom ja auch hat) dran schuld.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.06.18 21:35
Das durfte ich selbst auch hin und wieder feststellen. Gerade beim Anfluten hatte ich schon des öfteren mal Angstschübe auf Kratom, die dann mit der Wirkung zwar meist zurückgingen, aber manchmal auch subtil im Hintergrund blieben bis ich zusätzlich Alkohol getrunken habe.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.06.18 19:09
Eine (evtl dumme) Frage - erhöhe ich beim Konsum von qualitativ schlechtem (unpotenten) Kratom, von dem ich entsprechend doppelt so viel nehme wie von gutem, doppelt meine Toleranz? Oder wird das durch die Qualität ausgeglichen, statt nach Menge in Gramm?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.06.18 19:26
Nein. Deine Toleranz erhöht sich entsprechend der Menge des zugeführten Wirkstoffs. Wenn du doppelt so viel halb so potentes Kratom nimmst, steigt eine Toleranz gleich wie mit "normal potentem" Kratom, da du auf die selbe Menge Wirkstoff kommst.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 16.06.18 22:53
Dito zu abnormal.

Ich habe kürzlich eine Charge Kratom bekommen, von der ich über den Tag verteilt nur die halbe Menge gegenüber dem Kratom nehmen musste, das ich zuvor hatte (als Dauernutzer seit 20 Monaten).

Nun ist bei Kratom aber das Problem, dass die Wirkung oft so subtil ist, dass du dir die Toleranz ohne merkliche Wirkung in die Höhe treiben kannst. Zu viel macht flauschig und maskiert die Euphorie und Antriebssteigerung bzw. blendet sie aus.

Im Kratom gibt es zudem weitere Alkaloide. Da wir alle nicht so richtig wissen, welche der über 20 Alkaloide welche Wirkung bedingen, kann "psychisch" weniger potentes Kratom trotzdem anderweitig wirken und die Toleranz auf die entsprechenden Alkaloide in die Höhe treiben. Es ist ja auch bekannt, dass selbst bei "reinen" Opioiden die Toleranz der einzelnen Wirkungen (Euphorie, Analgesie, Verstopfung) unterschiedlich schnell entwickelt wird.

Aber prinzipiell: bei gleicher relativer Alkaloid- und "nicht-psychotrop-"Verteilung wirkt die Hälfte potenten Kratoms doppelt so viel wie bei Kratom mit halbem Alkaloidanteil. Ich hoffe, dass das jetzt nicht zu verworren klingt.
 
Abwesender Träumer



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1 Tripberichte

  Geschrieben: 17.06.18 13:05
Wie viel nimmst du denn auf einmal, dass es nicht zu dieser Demaskierung kommt?

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 17.06.18 18:00
Meist 5-6 Gramm mit Nachlegen von ~5 Gramm alle paar Stunden. Zumal ich eine richtige Euphorie nur ganz am Anfang meiner Kratomzeit spürte. Bei zu viel Kratom macht sich mein Magen oft bemerkbar und dann wird es eher dysphorisch.

Auf jeden Fall erhalten bleibt bei mir der Redefluss. Ich kann ohne Probleme 20 Minuten lang Monologe halte...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.06.18 20:36
16 Stunden kein Kratom mehr genommen. Vorhin mehrfach Gähnen, Tränen und Naselaufen. Nun Kältegefühl + Gänsehaut (mir ist sonst NIE kalt), keinerlei Appetit trotz leeren Magens und leichte Muskelschmerzen und das Herz arbeitet überdurchschnittlich schnell. Allerdings wieder: keine Ängstlichkeit oder große Unruhe. Zwischendurch bekam ich heute auch mehrfach so kleinere Euphorieschübe. Ganz seltsam.

Ganz kalt kann die Kratompause wohl nicht forciert werden. Keine Sorge, ich habe mehr als ein halbes Kilo gutes Kratom hier und noch 4 Blister Pregabalin.

Nun werden H-Freunde wohl lächeln. Aber ganz harmlos ist der Dauerkonsum anscheinend nicht. Bisher ist es jedoch deutlich angenehmer als die Absetzung von SSRI/SNRI.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.06.18 20:43
zuletzt geändert: 21.06.18 21:43 durch Nuke is back (insgesamt 1 mal geändert)
Naja, der eigentliche Entzug geht ja meist erst so ab 24 Stunden los... Kratom wirkt ja schließlich relativ lang. Aber im Endeffekt ist es auch nicht so tragisch, wenn man sich nicht reinsteigert (aber ich kenne das von mir, ich steiger mich bei sowas auch immer zu sehr rein). Pregabalin würde den Entzug ziemlich sicher zu 100% killen.
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Traumländer



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  Geschrieben: 21.06.18 23:25
Das kann mitunter schon viel früher losgehen, bei mir sind es insbesondere bei roten Sorten um die 6-10 Stunden. Morgens gleich nach dem Aufwachen ist es am heftigsten. Man wacht mit extremen Gliederschmerzen auf und denkt sich: WTF?! Mein Körper braucht dann etwa eine Stunde, um dieses unangenehme Gefühl zu verringern. Im dümmsten Fall, also dem Normalfall, legt man "zum Frühstück" erstmal 5g ein, damit diese Symptome verschwinden.

Ich wünsche @Nias von Herzen, daß der körperliche Entzug schnell vorübergeht. Mit Pregabalin hab' ich leider keinerlei Erfahrung, aber es ist sicher nicht verkehrt. Gegen die Gliederschmerzen hilft Ibuprofen sonderbarerweise recht gut, welches bei sonst üblichen Schmerzen (Rücken-, Kopf- oder Zahnschmerzen) auf mich überhaupt keine Effekte zeigt. Die sonst üblichen Tipps wie z.B. Loperamid dürftest Du ja kennen.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 22.06.18 00:20
Hallo Nuke is back,

Deinen Erfahrungen zufolge ist Pregabalin ja offensichtlich doch recht geeignet, um einen Kratomentzug einigermaßen passabel zu überstehen. Ich habe jetzt nicht vor, von Kratom zu entziehen, aber trotzdem würde mich nochmal interessieren, wie das mit der Substitution durch Pregabalin aussieht...

Wenn man dann Kratom für einen Zeitraum von z. B. 2 Wochen durch Pregabalin ersetzt hat, ist dann der körperliche Entzug ganz überwunden und man kann durch anschließendes Ausschleichen des Pregabalins den körperlichen Entzug gänzlich hinter sich lassen?! Oder bekommt man dann beim Ausschleichen des Pregabalins Probleme mit einem Pregabalinentzug, den man dann schließlich auch noch irgendwie überstehen muss?! Das würde mich doch sehr interessieren!!!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.06.18 02:24
Normalerweise sollte bei Kratom nach einer Woche körperlich schon spätestens das Schlimmste überstanden sein, wenn man dann konsequent und innerhalb recht kurzer Zeit das Pregabalin wieder bleiben lässt, sollte man diesbezüglich auch keine Entzugserscheinungen kriegen. Problem kann hierbei bloß sein, dass Pregabalin schon nen geilen Turn auslöst in höherer Dosis und wenn man dann auf Pregabalin hängenbleibt schafft man sich eventuell ein viel größeres Problem, ein Pregabalinentzug kann mitunter ähnlich beschissen ausfallen wie der von Benzos (und die Toleranzentwicklung von Pregaba is recht pervers, bereits am zweiten Tag wirkt die Ausgangsdosis deutlich schwächer als am Vortag, sinkt aber auch wieder ähnlich schnell bei einer Pause).

Im Zweifelsfall würde ich Pregabalin eher als Notlösung aufheben. Wenn man den Entzug wirklich absolut gar nicht mehr eträgt, dann kann eine moderate Dosis Pregabalin bereits deutliche Erleichterung bringen. Besser so wenig und kurz wie möglich, eine Substitution von Stunde 0 an halte ich eher für übertrieben, zumal ja ein Entzug am Ende auch immer ein wenig im Kopf hängenbleiben sollte. Wenn der ohne jegliches schlechtes Gefühl abläuft, klebt man am Ende natürlich umso schneller wieder auf der Ausgangssubstanz.
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