LdT-Forum

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AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 20.04.18 15:37
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht MDMA im psychotherapeutischen Setting, welcher von Yage geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 14.04.2018.

Diese Diskussion wurde am 20.04.2018 von deepdreamer gestartet.


 
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
58 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.04.18 15:43
Hallo Yage,

ich habe gerade deinen Tripbericht gelesen und fand ihn sehr aufschlussreich. Das ist mal ein schöner Kontrast zur sonstigen "recreational" Anwendung von MDMA und gibt auch Informationen preis, wie man eine Reise zu einem solchen Zweck am besten anzugehen hat.

Muss wirklich sagen, dass ich deinen Bericht mit PIHKAL assoziiert habe und ein höheres Lob kann es ja wohl kaum geben. Ich denke, dass man manchen Menschen echt die Augen öffnen könnte, wenn sie solche Texte lesen würden. Von daher bin ich auch gespannt, weitere Berichte von dir zu lesen!

Ich fand's 10/10.

Liebe Grüße,
deepdreamer
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
15 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 22.04.18 21:54
Hallo Deepdreamer

Vielen Dank für die Lorbeeren. Der Pihkal-Vergleich schmeichelt mir sehr ;)

Mir scheint es wichtig, gerade in der heutigen Zeit, reflektierte Erfahrungen
zu schildern. Psychoaktiva jeglicher Art, sind mächtige Instrumente zur
Selbsterkundung. Sie können zwar auch der Unterhaltung dienen, ich denke
aber dass ihr Potenzial in der Forschung und Therapie liegt.

In diesem Sinne hoffe ich, dass mein Erfahrungsbericht inspirierend wirkt und
im besten Fall zur Hinterfragung disfonktionaler Konsummuster führt.

Besten Dank und psychonautische Grüsse.


 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
15 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 19.06.18 22:08
Mittlerweile sind genau drei Monate vergangen, seit meinem entaktogenen Ausflug in die Gefilde meiner tieferen Gefühlsschichten.
Lange genug um an dieser Stelle nochmals zurück zu blicken auf die vergangenen Wochen.

Es gab einige Hochs, aber mindestens auch so viele Tiefs. Das ist für mich allerdings nicht wirklich neu, da ich das Leben sehr ambivalent bis bipolar erlebe.

In der Rolle als Vater und derzeitiger Alleinverdiener fühle ich mich seither wesentlich gestärkter. Klarer. Auch hat sich meine emotionale Bindung zu meinem Sohn weiter vertieft.
Dies hätte bestimmt auch ohne die MDMA-Erfahrung stattgefunden, doch wie ich mich kenne, wäre es länger und mühseliger von statten gegangen.
Die Erfahrung hat mir dabei geholfen, das Ganze etwas zu
beschleunigen.

Auf der partnerschaftlichen Ebene, erlebten wir beide sehr heftige Turbulenzen. Kernthematik war dabei die unterdrückte Aspekte unserer Sexualität, sowie die Auseinandersetzung mit der Thematik der Polyamorie. Letztere triggerte bei meiner Partnerin starke
Eiversuchts- Aggressions- und Ohnmachtsgefühle.
Bei mir wiederum traten dann Trotz, Trauer und Wut hervor.
Nicht alles, aber einiges agierten wir gegenseitig aus, was sehr anstrengend und mitunter auch schmerzhaft war. Bei all dem gelang es uns jedoch, unseren Sohn nicht damit unmittelbar zu belasten.
Rückblickend wird mir klar, dass ich im Zuge der aufkeimenden Aufbruchstimmung der aktiven Lebensgestaltung zu schnell, zu viel verändert haben wollte.
Damit erzeugte ich ziemlichen Druck bei meiner
Partnerin. Worauf wir uns eine Zeitlang in gegenseitigen Machtspielchen verloren hatten.

Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet und wir haben uns wieder zusammengerauft. Seither hegen wir wieder mehr Respekt und Mitgefühl für die individuellen Bedürfnisse des jeweils Anderen.
Auch in sexueller Hinsicht sind wir uns ein schönes Stück näher gekommen, so dass wir uns viel mehr geniessen, als die Jahre zuvor.
Dies stimmt uns beide positiv hinsichtlich unserer gemeinsamen Partnerschaft.

Vieles wurde angestossen und damit gewissermassen an die Oberfläche geholt, was zuvor unter der Oberfläche geschlummert und dort auch gewuchert hatte.
Ein Grossteil meiner depressiven Phase, war/ist darauf zurück zu führen.

Allem in allem hat sich die Erfahrung positiv ausgewirkt.
Weniger positiv und im Auge zu behalten ist die verstärkte Tendenz zu Alkohol-Konsum. Was vor allem auf eines meiner Kernthemen zurück zu führen ist.
Nämlich der Angst vor der eigenen Energie. Sobald ich mich energetischer fühle, nehme ich mir häufig mit Alkohol den Wind aus den Segeln. Dazu
bedarf es längst keines Vollrausches mehr. Zwei, drei Bier genügen bereits, um mich energetisch wieder zurück zu werfen und mich klein zu halten. Ein leidiges Muster, welches ich noch immer nicht gänzlich überwinden kann
(oder will?). Aber ich gehe mittlerweile etwas freundlicher mit mir um, wenn ich wieder einmal in die von mir selbstgestellte Falle trete.
Bedauere und verachte mich selbst nicht mehr tagelang und verliere mich damit nicht mehr in depressiver Lähmung.

Dabei helfen mir auch meine kleine Familie, die alltäglichen Dinge und hin und wieder eben jene Exkursionen in die Sphären, des nicht Alltäglichen.
Der Blick hinter die Kulissen so zu sagen. ;-)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.01.21 14:57
Es sind nun 2 Jahre vergangen.

Die Energie die man hat, nicht zulassen zu können. Sie weg machen . Mit Alkohol schreibst Du.
Das kenne ich sehr gut.
Leider habe ich das auch.

Keine Verantwortung übernehmen.
In Selbstmitleid versinken.
Nicht akzeptieren des eigenen scheiterns.

Würde mich interessieren wie es Dir ergangen ist.

Danke für Deinen Bericht ! :)
Ich fand ihn sehr interessant und belebend. Er gibt Hoffnung und einen Ansatz zur Heilung, zur Lösung.

Alles Gute und Liebe!
 

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