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  Geschrieben: 26.08.18 02:06
Es ist schon bezeichnend, dass du anscheinend einfach nicht verstehen oder anerkennen willst dass der kalte Entzug von langjährigem, schwerem Benzodiazepinmissbrauch tödlich enden kann. Dabei ist das kein Fakt der irgendeiner Diskussion unterliegt.

Wenn du das so nonchalant rausposaunst ihn in Lebensgefahr zu bringen indem du seine Pillen wegwirfst oder abfackelst, und auch noch stolz drauf zu sein - dann ist das vollkommen okay. Du brauchst dich dann aber nicht wundern wenn dir andere Leute sagen, dass sie das irgendwie asozial finden. Es ist die eine Sache aus Unwissenheit Pillen wegzuwerfen die jemand anderes nimmt oder gar abhängig davon ist - aber eine gänzlich andere im Wissen um die Konsequenzen trotzdem so zu handeln, wie du ja schriebst dass du es jederzeit wieder so machen würdest.

Außerdem sehe ich auch nicht wo ich jetzt Benzos "promote" - mir wäre es nur lieber, dass niemand unnötigerweise lebensgefährlichen Umständen ausgesetzt wird. Egal wie sehr sich jemand im Recht fühlt.

Deal with it!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.08.18 02:18
Hunk schrieb:
Es ist schon bezeichnend, dass du anscheinend einfach nicht verstehen oder anerkennen willst dass der kalte Entzug von langjährigem, schwerem Benzodiazepinmissbrauch tödlich enden kann. Dabei ist das kein Fakt der irgendeiner Diskussion unterliegt.

Klar, kann tödlich enden, ist aber sein Problem und das wird es wohl auch bleiben.
Oder fühlte sich jemand der vorschreibenden Herren da an eigene Erfahrungen erinnert und kriegt die Situationen nicht mehr differenziert?
Hätte "er" sich hier angemeldet und seinen Teil geschildert, hätte er seine Antworten bekommen.
Es ist aber unsinnig, ihr jetzt seine Antworten zuschreiben.
 
Moderator



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 26.08.18 08:29
zuletzt geändert: 26.08.18 09:26 durch Pharmer (insgesamt 4 mal geändert)
Mal langsam jetzt... geht sicherlich auch in anderem Ton.


@katschibka: Ich hatte den Eindruck das du von uns Informationen zur Benzoabhängigkeit möchtest, vielleicht auch ein bisschen Zuspruch suchst. Da macht es auf uns natürlich einen deutlich negativen Eindruck, wenn du davon sprichst das du auch in Zukunft seine Tabletten wegwerfen würdest, jetzt wo du weißt was dadurch passieren kann.

Ich sags dir nochmal: Damit erreichst du wirklich absolut garnichts. Er wird einfach nur wütend werden, dich wieder verprügeln und sich dann neue besorgen - auf der Straße gibt's die praktisch überall. Und du siehst das falsch; wenn "Probleme" wie du sie nennst beim Entzug auftreten dann wird er höchstwahrscheinlich allein in seiner Unterkunft ins Delir fallen, krampfen und nichtmehr in der Lage sein Hilfe zu rufen. In eine Klinik kommt er nur wenn er selbst Krankheitseinsicht zeigt, der Rettungsdienst kommt auch nur wenn ihn jemand ruft. Er wäre wirklich nicht der Erste der an sowas stirbt.

Ich kann irgendwo verstehen das du mit einer gewissen Wut im Bauch von Möglichkeiten sprichst ihn zu "bestrafen", aber vertrau uns da mal - Drogen wegwerfen um jemanden zu schützen bringt genausowenig wie Drogen zu verbieten.

Wenn du ihm wirklich helfen willst, misch dich nicht in seinen Konsum ein. Ich sag das übrigens als cleaner Ex-Konsument, der von Benzos noch nie wirklich viel gehalten hat. Der einzige Weg jemanden von Drogen wegzubekommen ist seine eigene Einsicht das er ein Problem hat - mit Zwang wirst du garnichts erreichen außer dass er noch wütender auf dich wird.
Das ist auch der Grund warum dir jeder hier rät auf Abstand zu gehen - solang er weitermacht mit den Benzos ist er nicht beziehungsfähig und er wird jetzt erstmal weitermachen - so lange bis er selbst das Problem eingesehen hat.

Und ja, auch nach langjähriger Abhängigkeit kann die Person - so halbwegs - wieder sie selbst werden. Fraglich ist nur ob sie den Absprung schafft - und ob es dabei bleibt, denn Benzos sind sehr verbreitet und Alkohol praktisch überall verfügbar.


Ich würde Hunk bitten ein bisschen sensibler mit dir zu sein; auf der anderen Seite ist das was er sagt auch nicht falsch. Er ist halt ziemlich geradeheraus. Vergiss nicht das er euch beide halt auch nicht kennt und sich deshalb halt sein eigenes Bild von eurer Situation machen muss; welches dann möglicherweise nicht stimmt.
Ganz nebenbei sehe ich es eigentlich ein bisschen ähnlich - zu einer Beziehung gehören immer zwei Leute, zu den meisten Beziehungsproblemen ebenfalls. Da ich deinen Mann nunmal nicht kenne gebe ich dir mal den "Benefit of the doubt"; ist schon möglich das er mit seiner Sucht der einzige Problemfaktor in eurer Beziehung ist - wichtig wäre für dich aber sicherlich auch die Frage, wie und warum er denn überhaupt mit den Benzos angefangen hat. Jemand der mit seinem Leben glücklich ist verfällt Drogen sehr selten in einem solchen Ausmaß.

Jedenfalls hilft ists dir auch hier keine Hilfe einfach "zurückzuschießen".
Half the fun is learning!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.08.18 19:02
Oh verfickte Benzos...


Zu schön um wahr zu sein, trotzdem schlimmster Entzug ever. Wobei es meiner Meinung nach auf die individuelle Einstellung eines jeden Abhängigen handelt...


Ich wünsch euch von Herzen alles Gute!

JoEh
 
Traumländerin



dabei seit 2018
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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 01.09.18 22:05
Hey,

zum einen möchte ich denen sagen, die sich so darüber aufgeregt haben, dass sie die Tabletten weggeworfen hat, dass man auf so einen Hilferuf auf keinen Fall mit Anschuldigungen reagieren sollte.
Ich finde es sehr stark von dir, dass du dich für eine räumliche Trennung entschieden hast. Das ist etwas, das hätten wenige gekonnt und du wärst noch weiter in eine Co-Abhängigkeit hineingezogen worden.
Dass jemand abhängig ist, bedeutet nicht, dass er ein schlechter Mensch ist, sondern nur, dass er andere Prioritäten hat, die er aber nicht ändern kann, weil Abhängigkeit einen immer kontrolliert.
Eine Beziehung mit einem Abhängigen ist daher leider nie ausgeglichen oder gleichberechtigt, da ein Partner viel mehr im Zentrum steht als der andere und da im Zentrum des abhängigen Partners seine Abhängigkeit selbst steht, steht die Abhängigkeit im Zentrum der Beziehung.
Das tückische an Benzos ist, dass man zum einen den Rausch nicht wirklich als Rausch wahrnimmt, obwohl man sich in einem befindet und daher seine komplette Selbstwahrnehmung verliert. Dein Mann kann sich während der Wirkung absolut nicht von der Seite sehen, er fühlt sich einfach nur angstgelöster, selbstbewusster, entspannter und gleichgültiger als sonst und merkt daher nicht, dass er sich immer weiter selbst kaputt macht, dass sein Gehirn langsamer arbeitet, als wenn er nüchtern wäre und vielleicht auch nicht direkt, dass überhaupt ein Abhängigkeitsverhältnis besteht und wenn er es vielleicht doch weiß, es nicht direkt als solches wertet, da er in der Wirkung gefangen ist.
Ich persönlich hatte auf Benzos gar keine Impulskontrolle und habe auch, je mehr ich genommen habe (vor allem in Kombination mit Alkohol) sehr oft aus dem Nichts sehr aggressiv reagiert, was in Anbetracht der Situationen immer übertrieben war und selbst als es mir in dem Moment aufgefallen war, konnte ich mich nicht kontrollieren.
Wenn er auf einmal nüchtern wird, schlägt die angstlösende und teilweise antidepressive Wirkung in das Gegenteil um, d.h. Er fühlt sich viel unsicherer und ängstlicher, als er sich fühlen würde, wenn er diese Droge noch nie genommen hätte, und das in einem Maße, dass er psychisch ohne Benzo nicht kann und nicht anders kann, als dem Bedürfnis nachzugehen, noch eine Tablette zu nehmen.
Seine Kerncharakterzüge sind natürlich noch immer noch irgendwo da, aber wenn man auf Benzos ist, ist man einfach nicht man selbst, da man seine Bedürfnisse nicht kontrollieren kann und die eigenen Emotionen fast komplett abgestumpft sind ohne das man es merkt.
Wenn er auf dich zu kommt und wirklich aufhören will, kannst du ihn unterstützen indem du ihn darin bestätigst, dass er das schafft und für ihn da bist.
Hier muss dir jedoch klar sein, dass es sich um einen langen Prozess handelt, von Benzos loszukommen und wenn ihr eure Beziehung wieder aufgreifen solltet, diese nicht mehr so sein wird wie früher.
Wenn er sagt, dass er einen kalten Entzug machen will, versuche ihm davon abzuraten, da es viel sicherer ist, das Medikament langsam und mit therapeutischer Behandlung auszuschleichen, unter anderem auch, da es nicht so extreme nachhaltige Schäden hinterlässt.
Drogen generell, v.A. Benzos hinterlassen auch nachdem man clean geworden ist, viele Spuren. Ich z.B. kann seitdem überhaupt nicht mit Stresssituationen umgehen und kann meine Impulse immer noch sehr schlecht kontrollieren.
Wenn er jedoch nicht einsehen will, dass er aufhören muss, ist es nicht möglich eine Beziehung mit ihm zu führen ohne in eine Co-Abhängigkeit zu verfallen.
Er kann nur aufhören, wenn er das auch will, es gibt da leider keine andere Möglichkeit; es ist nicht möglich, jemanden zum Aufhören zu überreden.
Dir muss aber bewusst sein, dass, wenn er nicht aufhören will, keinen von euch die Schuld trifft:
Dich auf keinen Fall, da mehr, als ihm zu symbolisieren, dass es dich unglücklich macht und eure Beziehung zerstört und er die Möglichkeit hat, auch wenn es alles andere als leicht ist, dies zu ändern, kannst du nicht machen.
Ihn jedoch auch nicht, da er sich nicht bewusst „für seine Abhängigkeit gegen dich“ entscheidet, sondern so lange seinem momentanen Bedürfnis nachgeht, dass er einfach nicht sehen will, dass seine Abhängigkeit ihn und eure beziehung zerstört. Regelmäßiger Drogenmissbrauch verstärkt leider immer egoistische Persönlichkeitseigenschaften und nichts desto trotz ist es eine Entscheidung, die er trifft und die Konsequenzen hat und du bist absolut nicht verpflichtet, diese Konsequenzen auszutragen, vor allem, wenn sie dir selbst schaden.

LG

 
User gesperrt



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  Geschrieben: 01.09.18 22:56
dre3ms schrieb:
Hey,

zum einen möchte ich denen sagen, die sich so darüber aufgeregt haben, dass sie die Tabletten weggeworfen hat, dass man auf so einen Hilferuf auf keinen Fall mit Anschuldigungen reagieren sollte.....


Sehe ich nicht so. Vielleicht ist seine Benzo-Abhängigkeit nur SEIN Hilferuf weil sie ihn prügelt? Fakt ist, wir wissen es nicht.

Aber nur weil sich jemand als Opfer generiert (oder tatsächlich ist, irrelevant), heißt das nicht dass man nicht kritisieren dürfte und sollte - vor allem wenn es andere in potientielle Lebensgefahr bringt. Opfer zu sein entschuldigt nämlich bei Weitem nicht jegliches Handeln. Selbst dann nicht wenn das Opfer eine Frau ist.

Opfer zu sein berechtigt nicht zum Täter zu werden.
Deal with it!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.10.18 02:22
Tag Leute ich hätte mal eine Frage an euch die mich gerade beschäftigt. Ich nehme täglich Kratom, Habe vor ein, zwei Monaten Mulungu entdeckt, es ist ein Herbal das als natürliches Valium bezeichnet wird. Ich habe es in den letzten Drei Wochen 7 mal genommen aber nicht 7 Tage hintereinander. Es wirkt auf die GABA rezeptoren, leider verhält es sich mit dieser Substanz so wie mit Kratom vor ein paar Jahren es ist kaum was darüber bekannt :/
Ich habe ziemlichen Respekt vor Mulungu und gehe damit um wie mit Benzos, einfach sicherheitshalber.

Nun meine Frage: Als ich gemerkt habe das ich sieben Tage in den letzten drei Wochen konsumiert habe dachte ich mir oh jetzt erst mal nichts mehr nehmen. Nehmen wir mal an es verhält sich damit wie mit Benzos. Kann ich in den Nächsten Tagen Alkohol trinken, oder entsteht durch Alkohol die Gleiche Sucht wie bei Benzos da beide Gabaerg sind? Also das man durch täglichen Benzokonsum auch gleichzeitig ne Alkoholsucht entwickelt und umgekehrt?
 
Moderator



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  Geschrieben: 27.10.18 09:54
Ich denke Du musst Dir da nicht so nen Stress machen, das Abhängigkeitspotenzial von Mulungu ist bei weitem nicht so groß wie das der Benzodiazepine, sofern überhaupt wirklich vorhanden.


"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Abwesender Träumer

dabei seit 2017
12 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.10.18 20:27
Okay, danke für die Antwort. Weißt du das aus eigener Erfahrung?
Ist halt immer so ne Sache mit Substanzen über die noch nicht viel Bekannt ist.
Bin vor allem vorsichtig wegen meiner Erfahrung mit Kratom. Als ich mit täglichem Konsum angefangen habe dachte ich es mache in etwa so abhängig wie Kaffee :D
Wie die Realität aussieht wissen hier ja mittlerweile ziemlich viele im Forum.
 

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