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Abwesender Träumer

dabei seit 2018
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.10.18 10:52
Hallo ihr Lieben,


Ich suche wie der Titel schon sagt eine Langzeittherapie, btw. eine EntwöhnungsTherapie für Drogen und Medikamente. Die Suchfunktion spuckt mir zumindest nichts zielgerichtetes aus, oder ich bin zu blöd die zu bedienen. Auch Google zeigt zwar ein paar Kliniken an die bei den Keywords gefunden werden, aber ich hab zumindest die Hoffnung dass mir hier jemand weiterhelfen kann, oder vllt. sogar schon so etwas wie eine Liste diesbezüglich gibt.? Wäre auf jeden Fall super and nice to have, weil es gibt schon so dermaßen viele Kliniken und da immer durch alle Infos futtern ob mit substi geht oder nich dauert, dann ggfs. nochmal telefonisch abklären..

Sehr gerne nehme ich auch Empfehlungen auf wo ihr wisst da geht Therapie auch mit Substi und wo ihr gute Erfahrungen gemacht habt.

PS: Bin seeehr neu hier, allerdings schon seit Jahren viel und regelmäßig gelesen und jetzt wollt ich mich auch mal aktiv mit einbringen. Eine angemessene Vorstellung meinerseits folgt auch noch in kürze.

Bis dahin schon einmal vielen Dank für Tipps und Feedback, und beste Grüße,

M•M
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.10.18 12:40
mamamundi schrieb:
Therapie auch mit Substi


Willst du die komplette Therapie substituiert sein? Wenn ja, welchen Sinn soll dann die "Entwöhnungstherapie" haben? Bevor du auch eine Therapie machst solltest du dir ernsthaft Gedanken machen was du wirklich willst.
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2018
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.10.18 14:39
Also ich möchte, bzw. werde auf jeden Fall zu Beginn der Therapie substituiert sein und dann je nach Möglichkeit entweder A) am liebsten langsam GANZ abdosieren, oder B) während der Therapie versuchen so tief wie möglich zu kommen, aber substituiert bleiben.
Für meine Verhältnisse und Diagnosen bin ich schon abstinent wenn ich komplett beigebrauchsfrei lebe und auch ein Erfolg. Für mich ist es sehr unrealistisch ganz abstinent zu leben, nich das ich es nich schon mehrmals versucht habe, verschiedene Entgiftungen, stationäre Aufenthalte.
Und daher suche ich jetzt eine neue Klinik, da ich kürzlich aus eben solch einer die eine entwöhnungstherapie unter Substitution anbietet vorzeitig entlassen wurde.
 
Moderator



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2.813 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.10.18 15:20
Die wenigsten Therapiekliniken machen sowas mit, wenn überhaupt nur als sehr rare Ausnahme und mit dem Ziel das Substitutionsmittel abzusetzen. Es besteht ja tatsächlich auch nicht wirklich ein Bedarf dafür die Substitution fortzusetzen wenn du wirklich entwöhnt wirst - die soll ja eigentlich auch nur verhindern dass du gezwungen bist deine Abhängigkeit täglich mit Straßenzeug zu bedienen. Das eigentliche Ziel der Substi ist ja grundsätzlich auch irgendwann mal abzudosieren.

Ich versteh da schon nicht so ganz wieso du die Substitution beibehalten willst. Du hast davon doch eigentlich nichts außer gewissen zusätzlichen Verpflichtungen und täglichen Kontakt mit Suchtmitteln, beides ist doch eher lästig in der Zukunft.

Du musst jedenfalls schon damit rechnen dass die meisten Kliniken unter diesen Bedingungen nicht mit dir arbeiten wollen, da bei solchen Einrichtungen das Ziel grundsätzlich ein völlig abstinentes Leben ist. Viele nehmen einen ja sogar nur dann auf wenn der Entzug schon vollkommen überstanden ist; also auch eine Substitution auf Null runterdosiert wurde.
Es gibt da sicherlich auch ein paar Ausnahmen, aber bei allen Einrichtungen bei denen ich war oder die ich sonst noch so kenne wäre das ein ziemliches No-Go, fürchte ich.

Ich glaub deine örtliche Drogenberatungsstelle wäre am ehesten dein Ansprechpartner für deine Problematik. Ich denke zwar ebenfalls dass eine richtige Entwöhnungsbehandlung bei jemandem der trotzdem noch weiter substituiert werde will nicht viel Sinn macht, aber irgendwie wird man dir sicherlich schon helfen können.
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  Geschrieben: 19.10.18 17:24
zuletzt geändert: 19.10.18 23:49 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 2 mal geändert)
Ich persönlich finde es sehr schade, daß in Staaten wie BRD (die sich als fortschrittlich verstehen) schon vom Gesetzgeber her nur zwischen Barfuß oder Lackschuh gewählt werden kann bzw. immer noch die Totalabstinenz für jedermann gepredigt wird, welche gerade durch ihren totalitären Anspruch und psychischen Druck sehr oft zu "Rückfällen" führt und wahrscheinlich auch nicht in der menschlichen Natur liegt, oder der Konsument verschuldet im Abseits landet.

Für einige Menschen ist eine völlige Abstinenz einfach nicht machbar, denn Sucht dient ja in erster Linie dazu, Schlimmeres zu verhindern, welches die persönliche Konstellation mit sich bringt. Sei es eine Neigung zu Depression, Dysphorie, im allerschlimmsten Falle durch die Prohibition Armut, Kriminalität oder noch schlimmer Gewalt o.ä. Und wer auf die allgegenwärtige Substanz Ethanol zurückgreifen muss, ist am schlimmsten dran.

Das heißt, entweder wird das restliche Leben aufgrund der eigenen Konstellationen eine Qual von morgens bis abends, oder es wird dem Konsumenten dabei geholfen, damit zu leben (jetzt nur auf wenig beeinträchtigende Substanzen wie Opioide oder Benzos bezogen). Daß man sich für das Zweite entscheiden sollte, steht für mich außer Frage.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.10.18 20:20
Hab das alles nur überflogen, aber da ich vor kurzem auf der Suche nach einem Therapieplatz war, hatte ich eine vierseitige Liste mit Kliniken. Zwar hab ich die weg geworfen da ich halt einen Platz gefunden habe, aber kann dir sagen das es mittlerweile doch einige Kliniken gibt die unter Substitution therapieren, wo man im Laufe der Behandlung abdosieren kann.
Ich kann am Montag nochmal nach der Liste fragen, denke der Sozialdienst in der Klinik kann mir die nochmal geben. Bis Mittwoch bin ich ja noch hier, dann geht das bei mir mit der Therapie los. Aber ich hab mich in der zuvor verpflichtenden Entgiftung vom Pola abdosieren lassen und gehe ohne Substitut in die Therapie. Denke das ich davon mehr habe.

LG Eule
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  Geschrieben: 19.10.18 23:57
@Eule: Nur aus Interesse, stehst Du zu 100% dahinter oder ist die Abdosierung in erster Linie dazu da, um "funktionieren" zu müssen? Verstehe mich nicht falsch, ein Opi-freies Leben ist sicher erstrebenswert, aber dieses "aufgedrückt" zu bekommen, wäre nicht mein Ding.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.10.18 03:08
drück dir die daumen eule und wünsch dir viel kraft um endlich nach mehreren anläufen von dem ganzen mist loszukommen .

vlg
Das Leben ist eine Schlampe.
Also lerne es zu ficken !!!
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  Geschrieben: 20.10.18 10:50
Die Klinik am Kronsberg in Hannover nimmt Substituierte Patienten auf - allerdings mit einer maximalen Dosis von 6ml Pola / Metha zu Beginn der Therapie. Bei Subutex sind es, meine ich, 16mg.
Wer in der Therapiezeit nicht mit seiner Dosis klar kommt, der kann diese aber in Absprache mit den Ärzten wieder erhöhen. Ich glaube, da gibt es auch keine wirkliche Grenze. Hauptsache man läuft nicht komplett breit durch die Klinik (also sind auch mal 10-12ml drin für Leute mit hoher Toleranz).

Ich war Anfang des Jahres in der Klinik, habe allerdings vorher komplett entgiftet.
Bin seitdem (7 Monate und 6 Tage) clean! :)

Lass dich übrigens durch negative Artikel im Internet nicht verunsichern, solltest du bei der Recherche auf solche stoßen. Die Klinik hatte mal einen ziemlich schlechten Ruf, doch vor ein paar Jahren wurde das gesamte Team inklusive Klinikleitung ausgetauscht und in meinen Augen ist es die kompetenteste, fairste und modernste Klinik, die ich in meiner Suchtkarriere besucht habe!

Das Angebot ist richtig geil (Karate, Bogensport, viel Achtsamkeit / Meditation etc.) und es gibt z.B. auch offenes WLAN für alle Patienten. Auch sowas wie Anwesenheitspflicht beim Abendbrot gibt es nicht. Ab der dritten Woche kann man täglich bis 22 Uhr weggehen wohin auch immer man will.

Okay genug Werbung jetzt, mach dir einfach ein eigenes Bild. Jeden Donnerstagmorgen kann man übrigens zur Besichtigung kommen als Interessent, um sich alles in Ruhe anzusehen und paar Eindrücke + Infos zu bekommen.

Ich hoffe, meine Infos helfen dir ein bisschen weiter. Ich wünsche dir alles Beste und dass du für dich einen Weg zur Genesung von der leider oft tödlichen Krankheit Sucht findest!

Kreisverkehr
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.10.18 11:22
zuletzt geändert: 20.10.18 11:35 durch Eulenbruder (insgesamt 1 mal geändert)
@Murmeltiersalbe: Das war mein eigener Wunsch. Die Klinik hätte mich auch substituiert aufgenommen aber ich hab mir in der Entgiftung nach 4 Tagen überlegt, die Möglichkeit zu nutzen das Polamidon auszuschleichen. Ist nebenbei erwähnt die Weser-Ems Klinik in Oldenburg, Kreyenfeld. Ich hatte vor der Entgiftung schon zwei Wochen kein Heroin mehr genommen und davor auch nur noch im Wochenendtakt.
Das Pola war für mich nur eine Stütze um die anfängliche, wiederbeginnende Schorezeit vor 5 Monaten durchzustehen, ohne zwischendurch wieder affig zu sein da ich funktionieren musste. Jetzt klappt das ganz gut und seit 3 Tagen habe ich kein Pola mehr bekommen. Bis jetzt sind interessanterweise auch keinerlei Entzugssymptome da. Hoffe da kommt auch nichts mehr.

LG Eule
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  Geschrieben: 22.10.18 13:59
Ich hab heute mal näher bei meinen Therapeuten nachgefragt ob sie vielleicht Kliniken kennen die auch mit Substitution arbeiten, da wurde mir die
Fachklinik Drogenhilfe Tübingen, aka Klosterhof genannt.

Von denen heisst es immerhin schonmal dass sie eine Therapie auch für Substipatienten und ohne die Bedingung abzudosieren anbieten. Die Warteliste soll allerdings relativ lang sein.
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