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AutorBeitrag
Abwesende Träumerin



dabei seit 2016
369 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 20.11.18 20:52
Hi Hermit,
Ich hatte (habe) selbst Probleme mit Zwängen und Ängsten und bin psychisch nicht wirklich stabil. Hab eine lange Vorgeschichte mit diversen psychischen Ups and Downs.
Habe jedoch auch schon Pilze und andere Psychedelika genommen und mir persönlich haben sie gerade beim Ausbrechen von Zwängen sehr gut geholfen. Gras macht mich zum Teil auch paranoid und ängstlich. Bei manchen Ängsten konnten mir Psychedelika aber auch mit den daraus für mich erfolgten Erkenntnissen helfen.
ABER ich hatte davor vier Jahre Therapie.
Bist oder warst du in Therapie?
UND ich hatte immer jemanden der mich beim Trip begleitet, ob nüchtern oder nicht. Gerade das ist bei den ersten Malen meiner Meinung nach unerlässlich.
Also das Ganze kann funktionieren, bist ja auch kein Teenager mehr, aber es kann auch ganz bös nach hinten los gehen.


Ich geb mir den Kick, aber spring früh genug ab...
Und versuche vergeblich ein unersättliches Verlangen zu stillen.
---------------------------------------
Drogen nehmen?
Ich nenne das Bewusstseinserweiterung.
Oder sich der Grausamkeit verschließen.
Abwesender Träumer

dabei seit 2018
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.11.18 22:53
Danke für eure Beiträge.
Ich bin seit 18 Jahren in Therapie. Die letzten Jahre allerdings nur noch für die Versicherung (Rente) und für Rezepte.
Mit Begleitung wird das bei mir nicht funktionieren. Einerseits vertraue ich niemandem. Und anderseits kenne ich auch niemanden, mal abgesehen vom Psychodoktor und dem Postboten. Ich lebe wirklich sehr zurückgezogen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
34 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.03.19 19:52
Wollte nur kurz einwerfen, dass meine persönlichen Erfahrungen mit Psychedelika zwar nicht psychische Störungen heilen, aber es wesentlich einfacher machen sie nicht als Störung sondern als andere Perspektive zum Leben zu akzeptieren und eine grundlegend positivere Lebenseinstellung für sich zu adaptieren.

Das kann bei jedem anders aussehen. Meine persönlichen Erfahrungen und inklusive meinem Freundeskreis konnte ich folgendes observieren:

Positive Effekte bei:
Narzißtisch, Soziopathisch, Dissoziativ (Identität), Borderline

Negative Effekte bei:
Ängste, Paranoid, Zwänge, Panikattacken

Meine persönliche Hypothese ist dazu, dass jeder der eine Störung in eine Richtung hat die eh schon der Realität auf Wiedersehen sagt bzw. der eh an Dissoziation und Halluzination gewöhnt ist, der wird auch wesentlich weniger Probleme mit psychedelischen Erfahrungen haben. Bei Leuten die eher aus Angst alles in ihrem Headspace abblocken und eher hart an der Realität festhalten, konnte ich schon beobachten wie klar halluzinogene Dosierungen praktisch keinerlei halluzinogene Wirkung zeigten, sondern nur zu verstärkter Paranoia und Angstzuständen führten.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
1.080 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.03.19 23:45
Denke auch dass für die Frage nur Differenzierung helfen kann. Ist ja auch ziemlich logisch wenn man bedenkt, dass diverse Störungen einfach das eine Extrem und das andere Extrem eines Paradigmas darstellen. Ich würde auf jeden Fall jeden mit einer bekannten schizophrenen Veranlagung davor warnen Psychedelika zu nehmen. Ich habe auch wiederholt gehört, dass Psychedelika bei Depressionen zu Besserungen führen können (Achtung: KÖNNEN, nicht müssen! Auch hier sind negative Auswirkungen niemals auszuschließen und safer use ist dennoch wichtig!), habe z.B. diverse Male gehört dass Psychedelika zu einer deutlichen Senkung der Suizidrate bei Depressiven verholfen haben soll. Finde gerade diesen Aspekt sehr interessant, wo man gerade doch als Kind noch gelernt hat dass die Leute auf LSD vom Dach springen würden.

Aber wie immer kann eben auch nicht genug gewarnt werden, keiner darf sich je zu sicher werden er könne alles im Griff haben, Vorsicht sollte stets der stille Begleiter sein, ich würde schlichtweg aufgrund der schlechten wissenschaftlichen Lage von jeglichen Empfehlungen abraten, auch wenn ich durchaus glaube, dass vermutlich bei einigen Problemen Psychedelika in vernünftigen Dosen mit vernünftigen Abständen mehr Gutes als Schlechtes tun würden.
„Ich bin nicht glücklich weils vorbei ist, es ist vorbei weil ich jetzt glücklich bin“
Degenhardt

"Mit Ehrlichkeit kommt man nicht weit, doch ohne Ehrlichkeit kommt man nicht nah"
Maeckes
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dabei seit 2018
6 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.03.19 00:31
na, etwas "gehört" zu haben reicht ja wohl nicht aus. ist denn nicht "etwas gehört haben" so ziemlich dasselbe, wie man früher erzählt hat, LSD-user würden sich vom dach schmeißen? hören-sagen?

finger weg von psychedelika, bei psychischen Störungen. Und wer's nun echt nicht sein lassen kann, soll sich zu einem Schamanen begeben. kann er den nachher vollheulen. hier gibts halt auch medizinmänner, die sind damit aufgewachsen. und dann gibt es nocht "Medizinmänner". ganz ominöse gesellen. das Risiko wär es mir ehrlich gesagt nicht wert. never. irgenwie allein herumhantieren sowieso nicht. kann ich ja nachher keinen beschuldigen! BUH!
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
1.080 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.03.19 15:29
@Buffalo: mit "gehört" meine ich in dem Fall dass ich die Zusammenfassungen von Studien oder wissenschaftliche Artikel darüber gelesen habe, nicht das Hörensagen von anderen Leuten. Da ich aber eben nicht die Studien selbst ausgiebig gelesen habe, habe ich es auf "gehört" beschränkt und nicht davon gesprochen dass ich es genau wüsste.

Ich möchte außerdem zu bedenken geben, wie unglaublich weit der Begriff der psychischen Störung gefasst ist. So wird derzeit geschätzt dass 73,9% der Erwachsenen in der Schweiz (habe da grade die Zahlen schneller gefunden, dürfte in D ähnlich sein) in ihrem Leben min. 1 psychische Störung haben / hatten. Aber da ist Nikotinsucht, die definitorisch auch eine psychische Störung ist, noch gar nicht mal eingerechnet! Und noch gravierender: All die Menschen die schlichtweg nie eine Diagnose bekommen haben oder sich weigern zu Ärzten / Psychiatern / Psychotherapeuten zu gehen fehlen in diesen Zahlen auch komplett! Zahlreiche psychische Störungen werden nie diagnostiziert.
Quelle

Wenn man das ganze überschlägt, dann bleiben vllt. 10% die in ihrem Leben nie eine psychische Störung haben / hatten. Somit würdest du 90% der Bevölkerung pauschal absprechen Psychedelika nutzen zu dürfen, was ich für falsch halte.



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Degenhardt

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Maeckes
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  Geschrieben: 09.03.19 18:55
Psychedelika bei psychotischen Erkrankungen sind mit Sicherheit eine schlechte Idee.

Psychedelika können allerdings bei ein- bzw. wenig- maliger Einnahme potente Antidepressiva sein, möglicherweise auf lange bzw. Lebenseit (wie es z.B. bei mir der Fall war). Dies geschieht allerdings am besten unter therapeutischer Begleitung.

Eine Dekriminialisierung von Psychedelika ist daher dringend notwendig!
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
Traumländer



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761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.03.19 15:04
Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Ich bin manchmal versucht, es "allein" zu probieren - doch das wird gegen meine psychischen Leiden kaum wirksam sein, eher im Gegenteil (in eine psychiatrische Klinik möchte ich auf keinen Fall nochmals, da sie die völlig falschen Symptome behandelt). Ohne eine Verbindung mit anderen Menschen wird das mit Psychedelika alles nix, obwohl ich großes Heilungspotenzial in dieser Substanzklasse sehe.
I'm sure of my mental health
cause I'm always talking to myself
Abwesender Träumer

dabei seit 2015
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 05.04.19 21:23
Ich habe keine diagnostizierte Störung, aber einige Problemchen (wer nicht?) und wenn ich höhere Dosen nehme (also so ab 150) werden meine Gedanken schnell negativ in Bezug auf mein Selbstbild. Daher habe ich weniger genommen, aber die Grenzerfahrung reizt mich natürlich weiterhin. Ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Will ja nicht nachhaltig runtergezogen werden. Bin ich noch nicht bereit für höhere Dosen? Muss ich das einfach durchstehen?

Wie seht ihr das?


Zur Hilfe: Ich denke, dass Psychedelika in dem SInne helfen können, dass sie die Neuroplastizität erhöhen (so wie herkoömmliche AD) und komplett neue Erfahrungen herbeiführen. Ersteres kann aber sowohl ins Negative wie ins Positive driften. Ein therapeutischer Rahmen wäre da sehr zu empfehlen. Nicht ohne Grund gibt es Schamanen.

Es gibt übrigens Studien zu AD, die negativ wirken, wenn sie in einem negativen Kontext eingenommen werden. Das AD lässt neue Lernerfahrungen zu. Wenn diese negativ sind, lernt man eben etwas Negatives.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.04.19 16:40
Blumenhund schrieb:
Es gibt übrigens Studien zu AD, die negativ wirken, wenn sie in einem negativen Kontext eingenommen werden. Das AD lässt neue Lernerfahrungen zu. Wenn diese negativ sind, lernt man eben etwas Negatives.

Du meinst wahrscheinlich die Publikation von Winfried Rief et al. Überträgt man das auf die Wirkung von Acid, so entspricht das in gewisser Weise dem schon von T. Leary propagierten Prinzip von Set & Setting.

Mein Rezept für gute Erfahrungen: Innere Vorbereitung und positive Einstellung, z.B. schon Tage zuvor meditieren, gesünder und weniger essen und Reizstoffe wie Kaffee oder Nikotin reduzieren, außerdem ausreichend Schlaf. Am Tag der Einnahme auf gutes Setting achten. Der Raum, in dem du trippst, sollte aufgeräumt und sauber sein. Du solltest an diesem Tag keine offenen Termine oder zu erledigende Pflichten haben. Du solltest vor allem auch einen zuverlässigen Begleiter haben, der/die während du trippst nüchtern bleibt und der auch weiß, was er zu tun hat, wenn mal was nicht so läuft, wie es laufen sollte. Wenn du dich am Tag der Einnahme nicht wohl fühlen solltest, dann verschiebe den Termin. Steigere die Dosis nur mäßig.

Zwar ist das alles kein Garant dafür, dass du keinen Bad Trip haben kannst, aber dieses Set&Setting erhöht die Chancen ungemein.

Manchmal jedoch kann auch ein Bad Trip oder ein sich nicht so toll anfühlender Trip zur positiven Persönlichkeitsentwicklung beitragen.

Übrigens lässt sich die Wirkung von Antidepressiva IMO nicht auf diesen einen möglichen Aspekt der Neuroplastizität und der von den Autoren damit assoziierten kontextuellen Lernerfahrung reduzieren, weshalb ich mir diesbezüglich da auch nicht so ganz sicher wäre.
 
Traumländer



dabei seit 2019
1.195 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.04.19 18:20
Psychedelika sind überhaupt nicht sinnvoll, wenn Depressionen auf einen Fehler in der Hirnchemie zurückzuführen sind. Da hilft ja auch keine Psychotherapie.
Selbst bei Depressionen oder anderen mentalen Defiziten mit Psychedelika herumzuwerken, ist verantwortungslos sich selbst und wer weiß noch wem gegenüber (Familie, Parter/in etc).
Grüße
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 07.04.19 18:46
Hey K I,

wer bist du, dass du hier einfach so pauschal deine Wahrheit verkündest und weißt, was für alle anderen Menschen gut ist?

Auch wenn deine Intelligenz künstlich sei, vergiss nicht, immer auch mit einzukalkulieren, dass Menschen auch Emotionen haben,
kein Mensch gleich ist und man immer nach jeweiliger Situation einschätzen sollte, was gut oder schlecht für einen ist.

Nicht dass ich anderer Meinung wäre, hab eigentlich gar keine Meinung dazu, nur wollte ich deine drei Zeilen hier als ersten Beitrag
nicht einfach so stehen lassen, weil sie mir zu pauschal, zu einseitig sind.

Hätte ich mich jedesmal nach Safer-Use-Regeln und mit gaaaanz gewissenhaftem Verstand an meine Schattenseiten gewagt, sie
hätten sich MIR nicht mal gezeigt, mich wohl nur müde angelächelt und mich gefragt, ob ich immer so halbherzig versuche die Hürden meines
Lebens zu überwinden .... :)

Ist nur meine Sicht auf mein Leben .... Es gab auch schon genug Situationen, wo ich sehr wohl auch sehr vorsichtig war oder auch mal laaaange
nix konsumierte .... Aber ich würde (mittlerweile) nie mehr so pauschal so eine Aussage machen wie du es gerade tatest ....

Peace und schönen Sonntag!


PS: Gut, dass das nun auch alle wissen .... :) Ich glaub, ich sollte mal wieder die Sonne und die Natur am Balkon genießen .... Zeit wird's anscheinend .... ^^ saferuse
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
855 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.04.19 19:02
K I schrieb:
Selbst bei Depressionen oder anderen mentalen Defiziten mit Psychedelika herumzuwerken, ist verantwortungslos sich selbst und wer weiß noch wem gegenüber (Familie, Parter/in etc).


Meinst Du, dass sich das so generell sagen lässt?

Bezogen auf eine high-dose Anwendung, mit den damit einhergehenden psychedelischen Eindrücken, kann ich Deine Aussage zum Teil unterschreiben.
Das kann schon sehr anstrengend, beängstigend und verstörend sein und eine belastete Psyche überfordern.

Was den Eingriff in die Hirnchemie eingeht, da ist die Entstehung von Depressionen noch lange nicht präzise geklärt.
Hier mal ein Zitat aus dem Waschzettel eines sehr gängigen SNRIs (Trevilor®/Venlafaxin):
Zitat:
Man geht davon aus, dass Menschen, die an Depression und/ oder Angsterkrankungen leiden, niedrigere Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn aufweisen.
Es ist nicht vollständig geklärt, auf welche Weise Antidepressiva wirken, aber sie können helfen, indem sie die Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn erhöhen.


Auch da wird mit Schrot geschossen und auch da gibt es Kollateralschäden (Nebenwirkungen).


 
Traumländer



dabei seit 2019
1.195 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.04.19 08:24
Da melden sich doch sofort die Forengurus zu Wort und möchten einem am liebsten gleich das Wort verbieten.
Wo sind jene, die es geschafft haben, sich aus sagen wir mal umgangsprachlich aus durch Serotoninmangel hervorgerufenen Depressionen mit Psychedelika zu "heilen" ? Man hört/liest immer nur von der Möglichkeit, daß man damit was drehen könnte an der Hirnchemie. Und man bekommt mit, daß viele sich ins Knie schießen, weil sie es verzweifelt probiert haben.
Ich finde Psychedelika gut und wichtig, sowohl für den "Hausgebrauch" (auch zur Persönlichkeitsentwicklung, keine Frage), als auch in den Händen von geeigneten Therapeuten. Aber Selbstbehandlungen sind nun mal extrem gefährlich und leider so gut wie nie (noch nie gehört, daß jemand sich von echten Depressionen befreit hat mit Psychedelika - vielleicht gibt es ein paar, das will ich nicht ausschließen) erfolgreich.
Grüße an die Obrigkeit
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
855 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.04.19 08:51
Hey, eine KI mit Opfermodus. Cool!

Wer will Dir das Wort verbieten? Ich habe sogar eine Frage gestellt und Dir zum Teil zugestimmt.
Wenn Du magst, entsteht hier sowas wie ein Diskurs. Wenn Du gleich von Anfang an von Zensur und „Obrigkeit” schreibst
und mit kleinen Despektierlichkeiten auftrumpfst (Forenguru) ist das aber eher unwahrscheinlich.

On-topic:
Mir hat die mehrjährige Einnahme (ärztlich abgesegnet) von SNRI mehr geschadet
als der gelegentliche Konsum von LSD, der oft hilfreich war, meistens aber an der Depression nichts geändert hat.
Achtung: persönliche Erfahrung, nicht nachmachen!

 

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