LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 13 von 13)

AutorBeitrag
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 05.02.19 18:00
Moin :-)

Hab kurz die Foren durchstöbert auf der Suche nach dem Thema (es wurde mit Sicherheit bereits ausgiebig diskutiert), da ich aber zu faul bin, entschied ich mich einfach einen neuen Tread zu eröffnen. Falls ihr aber wisst wo man die Links findet, wäre ich für die Hinweise dankbar.

Also, bei mir besteht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ADHS, zumindest deuten zahlreiche Symptome darauf hin. Ein Termin beim Spezialisten ist bereits vereinbart. Zugegeben habe ich absolut Null Ahnung von Pillen, Wirkungen ect. Daher bin ich auf eure Aufklärungskünste angewiesen. Aber bitte kurze klare Sätze, also für Dummies. Vorweg zu meiner Motivation: ich spiele mit dem Gedanken auf Pusher in Apothekenquali umzusteigen. Zur Zeit konsumiere ich mit wenigen MDMA Ausnahmen Speed, hauptsächlich zum Abdancen, aber auch wenn viel auf dem Programm steht als Krücke um den Ansprüchen des Alltags gerecht zu werden. Für die fast homöopathischen Dosen habe ich (behaupte ich jetzt einfach mal) gutes Gespür entwickelt, sodass ich problemlos trotz des Konsums einpenne und mich morgens fit fühle. Da bin ich ein bißchen stolz auf mich (früher hatte ich damit enorme Probleme) Also es darf ruhig an dieser Stelle applaudiert werden. Etwa 5 Gramm Paste reichen je nach Anzahl unplanmässiger Ausrutscher für 4-6 Wochen.

Nun zur Fragerei:
- Worin besteht der Unterschied vom Amphe zu Ritalin? (Wirkungsstärke, Dauer, Zusammensetzung usw)
- Welche Arten von Ritalin sind aktuell auf dem Markt? Unterschiede, welche davon sind patenter?
- Welche Art davon passt am besten um meine Bedürfnisse zu befriedigen? (z.B. Tanzen, wach bleiben, Amphe-Sex-Sessions)
- Was muss ich in dem Fall meinem Arzt sagen?
- Macht es Sinn mit offenen Karten zu spielen? Oder soll ich meinen Konsum gar nicht erst erwähnen?
-Ähm... was noch? Welche Nebenwirkungen bringen die Pillen mit sich? Suchtgefahr? Entzug?
-so, im Moment fällt mir nix Weiteres dazu eun, das wäre aber schon jede Menge hilfreicher Info.
Ansonsten editiere ich wenn mir was Wichtiges einfallen sollte.

Herzlichen Dank im Voraus an eure Komments :-)
P.S.: wie ich überhaupt auf die Idee kam mich testen zu lassen: verschiedene unabhängige Quellen wiesen mich darauf hun, daß mein 7 jähriger Sohn ADHS Tendenzen zeigt. Bevor ich ihn aber zu den Ärzten schleife, die ihm womöglich das Gefühl vermitteln, daß er eine komische Anomalie aufweist, was sich sicherlich negativ auf sein Selbstwertgefühl auswirken würde, möchte ich mich selbst in dieses Thema vertiefen um überhaupt festzustellen ob das ich an ihn das besondere Zappelgen vererbt haben könnte. (Seinen Vater schließe ich definitiv aus, er würde nämlich unbewegt an seinem PC sitzen bleiben, auch wenn in der unmittelbarer Nähe eine russische Atombombe hoch gehen sollte)
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 05.02.19 19:28
Ritalin wirkt FÜR MICH eher kalt, Amphe viel wärmer, freundlicher und sozialer.

Früher, als ich mit Upper noch nicht so umgehen hab können, war Ritalin eine richtige Zombiedroge für mich, hat mir meine Emotionen vollgas genommen, mein Hirnkastl war ruhig wie nie zuvor und hab mich halt wie ein Zombie gefühlt. Hab halt auch ADHS, keine Ahnung wie das bei "Normalos" wirkt ....

Zum richtig feiern für mich nicht so geeignet, aber um mal mit den Gedanken in die Tiefe zu gehen und mehr saufen und kiffen zu können, ein guter Kompromiss.

Einige Freunde von mir, die dem Arzt ganz offen erzählt haben, dass sie Amphe missbrauchen und was anders für den Alltag nutzen wollen, haben Bupropion verschrieben bekommen - wird anscheinend auch "Koks für Arme" genannt. Vielleicht wär ja das auch eine Alternative für dich ....

Wie du da mit dem Arzt reden solltest, dazu kann ich dir nix sagen, aber an anderer Stelle hast ja eh schon angekündigt gut umgehen zu können mit den Herrn und Damen im weißen Mantel. ;)

Viel Erfolg dabei!
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 05.02.19 21:27
Hey Trini,

Mensch, das wusste ich gar nicht daß du ADHS hast. Falls mein Verdacht sich tatsächlich bestätigen sollte haben wir mal wieder etwas gemeinsam. Werde auf jeden Fall berichten nach dem Erstgespräch Ende März. Keine Ahnung ob da schon direkt getestet wird, lasse mich überraschen.
Vom Doktor hab ich nur Positives gehört und bin schon sehr gespannt ihn live und in Farbe zu erleben.
So rein aus dem Bauch tendiere ich mit offenen Karten zu spielen, weil mich diese Lügerei annervt und zweitens ich davon stark ausgehe, daß der erfahrene guter Herr nicht auf den Kopf gefallen ist. Wenn ich damit argumentiere, daß ich vor habe so oder so zu konsumieren, wäre es logisch wenn er daran interessiert wäre mir alternatives reines Zeug zu verschreiben, statt es darauf ankommen zu lassen daß ich mir womöglich irgendein giftiges Mist durch die Nase jage.
Falls ich mich aber in dieser Hinsicht doch täuschen sollte, wäre ich nicht besonders traurig darüber, weil ich nämlich ganz gut mit meiner Amphe fahre.

Deinen Tipp mit dem Dings-Medikament von dem du vorhin berichtet hast, finde ich außerordentlich interessant. Noch nie was von gehört, aber meine Aufmerksamkeit galt bis jetzt noch nie der Pharmazeutik. Werde mich mal in aller Ruhe da reinlesen. Ein Versuch ist es ja Wert. Zurück zur Amphe kann ich ja jederzeit.

Ach, was mir noch dazu gerade einfällt: habe von einigen Leuten gehört, daß mit Ritalin behandelte Kinder später starke Suchttendenzen entwickeln. Da ist demnach eine Druffizukunft vorprogrammiert. Keine Ahnung was ich davon halten soll? Wie siehst du das?
Nicht daß mich die Vorstellung abschreckt, mein Sohn könnte in meine Fußstapfen treten, aber mir wäre es lieber wenn er sich im erwachsenen Alter bewusst und überlegt entscheidet ob er mit oder ohne Drogen fährt und nicht schon von klein auf in diese Schiene von mir gelenkt wird. Du verstehst was ich damit meine.
Es gibt aber auch die gegensätzliche Theorie, daß ADHS-ler wenn sie nicht medikamentös behandelt werden, später sich selbst durch Ausprobieren mit Pillen therapieren und genau aus diesem Grund in einer Sucht landen.
Hmmmmm... interessantes Thema. Mich betrifft es insofern, daß ich entscheiden muss, falls mein Sohn ein ADHS-LER ist, denn ich wurde bereits von mehreren Müttern dafür zerpflückt, weil ich meine Skepsis bez. der Methoden zur Feststellung der Diagnose geäußert habe. Es wird oft viel zu voreilig abgestempelt und drauf los behandelt. Bin aber eher der Meinung, daß man erstmal eine Weile das Kind beobachtet und sich nicht all zu sehr mit Rückschlüssen beeilt. Denn die wichtigste Grundregel in der Medizin lautet: eine Behandlung darf dem Betroffenen keinen Schaden anrichten.

 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 05.02.19 21:43
zuletzt geändert: 06.02.19 18:36 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Hi nochmal! :)

Zu deiner Frage wegen deinem Kind und Ritalin oder ähnlichem geben, kann ich dir dazu nur meine Meinung und Einstellung sagen. ICH würde meinem Kind keine Drogen dieser Art geben!

Ich kenne ein paar Jugendliche (meist Zivis von der Arbeit), die von klein auf mit Ritalin versorgt wurden und deren Persönlichkeiten haben sich teilweise (nicht bei allen) komisch entwickelt. Stell dir einfach Kinder vor, die nicht wissen dass sie Speed oder ähnliches bekommen, genau in der Dosis wie es gut verkraftbar und wirksam ist und das noch genau in den Jahren ihrer Entwicklung. Die meisten die ich kennen gelernt habe, kamen mir vor wie Roboter. Sie haben gut funktioniert, gut alles abgecheckt, clever drauf - aber wenig Leben in sich.

Ist wieder mal nur meine Wahrnehmung aus meinem Umfeld ....

Ich würde bei meinem Kind eher mit pflanzlichen Alternativen arbeiten und in letzter Zeit hab ich viel von CBD gelesen und auch bei Kindern mit ADHS. Ich kann nur sagen, wie gut es bei mir wirkt und laut vielen Berichten auch bei Kindern. Und bei CBD hätte ich persönlich kein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber, weiß ich doch selber, wie gut es bei mir wirkt und dass Marihuana eine heilige Medizin ist, von Mutter Erde gegeben. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich das erstens mal selber testen, und zweitens dann meinem Kind geben, aber auch nur, wenn ich denke, dass es nötig wäre. Wenn es etwas gibt, was ihm hilft "normaler" zu sein und sich etwas leichter zu tun im Alltag, dann würde ich es probieren.

ADHS und Ernährung hat auch viel miteinander zu tun, les dich damit mal ein bissi ein .... Seit ich weiß, was ich alles nicht vertrage und darauf schaue, geht es mir viel besser ....

Und ob deine Kinder mal Drogen nehmen oder nicht, das liegt eh nicht in deinem Einflussbereich. Du kannst nur schauen, dass sie dir vertrauen und sie mit dir über alles reden können.

Ich kenne zwei Leute, die Ritalin schon als Kind bekommen haben, die Drogen gegenüber total negativ eingestellt sind. Sie nehmen nur ihre Medis, lieben trotzdem Techno, aber Drogen, nein danke! :)



EDIT: Ich kann dir nur dieses CBD-Öl aus dem verlinkten Shop empfehlen. BEI MIR wirkt es Wunder und du kannst es dir ja mal gönnen und testen. Das mit 10% reicht total für mich. Ich nehm davon drei oder vier Mal tgl. 3-4 Tropfen sublingual (unbedingt 15 min im Mund sublingual wirken lassen und nix trinken in der Zeit) und bin entspannt und gut drauf wie selten im Leben. Und das ohne ungute Nebenwirkungen oder so ....
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 06.02.2019 18:36

Btw. der Link verweist auf CBG-Öl, also eine Lösung von Cannabigerol, nicht Cannabidiol
 
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 06.02.19 18:14
Hallo lieber Trini,

danke für deine Meinung, auf die ich Wert lege. Auch bei mir dreht sich der Magen um bei dem Gedanken mein Kind bereits mit 7 Jahren mit Chemie zu behandeln. Das Kindhirn ist noch voll in der Entwicklungsphase, im Grunde wissen wir nur Ansatzweise etwas über die chemischen Prozesse, die im Gehirn stattfinden. Die ganze Komlizität begreift aber keiner. ADHS ist eher eine Neuzeiterscheinung, zumindest wurde diese Anomalie erst vor kurzem als solche anerkannt. Es gibt kaum Langzeitstudien über Folgen von Chemiebehandlung, ich bin da sehr sehr skeptisch. War auch schon immer gegen hormonell Verhütung, egal wie angepriesen sie wurde. Es ist einfach ein heftiger Eingriff auf den Körper, deren Prozesse von Hormonen gesteuert werde.

Von den ADHS-lern Mütter wurde ich komplett auseinander gepflückt für meine Skepsis Ritalin bei Kindern. Da kamen Begriffe wie "Kindswohlgefärdung" durch unterlassene Behandlung und daß ich ihm sein Leben damit verbaue und daß ich aus egoistischen Gründen die mekamentöse Behandlung verweigere und und und. Mich interessiert es aber nicht was sie mit ihren Kindern anstellen, ich bin aber für meine verantwortlich.

Mit CBD hab ich selbst sehr gute Erfahrung gemacht. Das 5% Öl hab ich beim Absetzen meiner Antidepressiva genommen und es hat wunderbar geklappt. Werde mich noch reinlesen welche Berichte darüber mit ADHS Kindern gibt und tendiere auch zu diesem pflanzlichen Wundermittel. Habe bereits gelesen, daß eine verzweifelte Mutter ihr schwer krankes Kind, dem die Ärzte nur noch wenige Monate zu leben prophezeit haben, mit CBD behandelte. Das Kind lebt heute noch und studiert.

Bin sehr gespannt auf mein Termin beim ADHS Heini, werde da offen über meinen Konsum sprechen. Ich merke halt tatsächlich, daß auf Amphetamin ich zu meiner Höchstleistung aufsteige: kriege alles auf die Reihe, bin fokusierter und einfach verdammt gut drauf. Werde auf jeden Fall nach dem Termin berichten.

Hab noch einen schönen Abend :-)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
198 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.02.19 20:36
Hallöchen schlaflos,

tausend Dank für deine lieben, aufbauenden und aufmunternden Worte im Outcoming-Thread!
Manchmal braucht ein Mensch so etwas einfach :)

Mir geht es im subjektiven Empfinden ähnlich wie trinity; Methylphenidat empfinde ich als kalt, emotionslos, Roboter-Modus.(Das waere locker der Modus gewesen, den ich gebraucht hätte, um in der Schule nicht so frei zu drehen, wie der Großteil still zu sitzen und stumpf nach vorne zu schauen) Allerdings, auch wenn das erstmal kompatibel klingt, bin ich damit weit von meiner Persönlichkeit entfernt, weil stumpf dazu sitzen und nicht zu argumentieren oder diskutieren fern meines Naturells liegt.

Amphetamin in therapeutischen Dosen fühlt sich warm an, ich bin bei meinen Emotionen und vor allem bei mir und der Rebound-Effekt beim Nachlassen der Wirkung ist nicht so fett wie bei Mph.

Mit 16 habe ich das erste Mal ne Concerta (langwirksames retardiertes Mph-Präparat) von nem guten Freund, der ADHS hat, bekommen. Der Fokus war der Shit. Ich habe mich vorher noch nie in meinem Leben so klar und geordnet gefühlt. Das Chaos hatte quasi ein Ende.

Medis, die bei ADHS verschrieben werden, sind:

Strattera (Wirkstoff Atomoxetin, Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer), was auch das einzige ist, dass ohne Btm-Rezept verschrieben wird, da es quasi nicht missbrauchsfähig ist.

Medikinet, Ritalin, Concerta sind Präparate mit Methylphenidat, entweder retardiert oder unretardiert. Mph ist ein Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer.

Elvanse (Lisdexamphetamin) ist ne prodrug, die im Magen umgewandelt wird und durch langsameres Anfluten und Auslaufen der Wirkung nicht so ruppig kommt wie die Mph-Medis.

Attentin enthält Dexamphetamin.

Normalerweise bekommen Menschen, deren Sucht bekannt ist, kein Amphetamin oder Methylphenidat verschrieben, wie ich gelesen habe.

Was für mich an der Stelle keinen Sinn macht, da eine Sucht meines Wissens nach auch aus nem Mangel entsteht und damit u.U. eine unausweichliche Konsequenz eines jahrelang unbehandelten ADHS sein kann. (Glaube, das könnte bei mir der Fall sein)

Der normale Werdegang ist die medikamentöse Therapie mit Strattera oder Mph, werden mit keinem von beiden die gewünschten Ergebnisse erzielt, kann auf Amphetamin umgestiegen werden.

(Der beste jemals für ADHS-Medikation in Betracht gezogene Wirkstoff ist doch eigentlich MDPV) :D

Ich finde deine Einstellung super, was die Gabe von Medis an Kinder angeht und kann die ADHS-Mütter, die da abticken, nur halb verstehen. Ich meine, klar, keine Mutter will, dass ihr Kind die Schule deswegen nicht packt, aber welche Mutter möchte bitte Robosohn oder Robotochter haben, deren Hirnchemie schon im Kindesalter u.U. einen weg bekommen hat.

Ich bin noch unschlüssig, wie ehrlich ich bei meinem Arztbesuch sein werde. Ne diagnostizierte Abhängigkeitserkrankung habe ich mir schon besorgen müssen aus Angst vor Strafverfolgung, nicht, dass mir die im Weg steht auf meinem Weg zur Diagnose...
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 07.02.19 12:48
Danke für den Hinweis oben, Neo!

Ist mir gar nicht aufgefallen, ich nutze nicht das oben verlinkte Öl, sondern das CBD-Öl.


Hi schlaflos,

danke für die Antwort und lass dich ja nicht unterkriegen von den Meinungen anderer Leute. Die anderen Mütter können ja eh machen, was sie machen wollen, ist ja ihre Entscheidung und sind ja deren Kinder. Aber ich find es gar nicht verwerflich, zuerst mal pflanzliche Alternativen auszuprobieren, bevor ich meinem Kind doch schon eher "harte Drogen" gebe. Letzteres kann man ja immer noch machen ....

Ich versteh dich übrigens sehr gut, denn auch ich weiß wie es ist, auf Amphe oder 2-FMA zu sein und wie extrem gut ich auf einmal funktioniere (wenn ich es nicht übertreibe damit) und wie extrem lange und locker ich fokussiert bleiben kann. Aber trotzdem ist es für mich persönlich keine Alternative dauernd auf Amphe zu sein, nur um die Symptome von ADHS ein wenig zu kaschieren. Ich bin wie ich bin und das ist gut so ....

Ich glaube ja, dass ADHS auch eine Begabung ist, nur leider nicht so anerkannt in unserer Leistungsgesellschaft, weil auf andere Dinge wert gelegt wird zur Zeit. Deshalb find ich es gut, wenn es auch Mütter wie dich gibt, die skeptisch bleiben und WIRKLICH das beste für ihr Kind wollen und nicht einfach das Kind ruhig stellen und so gut wie möglich anpassen zu wollen.

Naja, du wirst das schon gut machen und cool wärs halt, wennst ein bissi darüber berichtest, was du so ausprobiert hast und gut funktioniert bei dir und vor allem bei deinem Kind.

Alles Liebe für dich, schlaflos, und machs guat! :)



Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
198 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.02.19 13:06
Hey trinity,

du schriebst von Lebensmitteln, die ungunstig sind bei ADHS bzw. Ernährungsweisen, die helfen können, Symptome zu verringern.

Das interessiert mich, kannst du da evtl ein paar Nahrungsmittel nennen?

 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 07.02.19 14:01
Hi Soham,

klar, gerne schreib ich dir dazu noch was. :)

Es ist jetzt nicht so, dass es bestimmte Lebensmittel gibt, die man meiden sollte bei ADHS, sondern eher so, dass die meisten Menschen mit ADHS zumindest eine, meist auch mehrere Unverträglichkeiten haben. Die diversen Symptome und Unverträglichkeiten sind wie so oft sehr individuell, viele haben gar keine Magen-/Darmprobleme, trotzdem lodern dort oft unerkannte Entzündungen (oft an der Darmschleimhaut) und das kann so lange andauern und ungut werden, dass die Darmschleimhaut durchlässig wird (Leaky Gut Syndrom) und man immer weniger an Lebensmittel verträgt.

Oft äußert sich dann alles auch nur in psychische Symptome, oder zumindest nicht stark und merkbar auf den Körper. Von Hibbeligkeit, Gereiztheit, Unkonzentriertheit, Sehstörungen, Depressionen, etc. ist da oft vieles dabei und grad Leute mit ADHS haben nicht nur eine Unverträglichkeit.

Oft soll eine Histamin-Intoleranz dabei sein, bei mir wars so. Das kann man am besten austesten, wenn man einfach mal für ca. zwei Wochen eine Auslass-Diät macht. Also wirklich alles histaminhaltige weglässt aus dem Speiseplan. Ganz radikal kann man das machen, wenn man zwei Wochen lang nur Kartoffeln und Reis isst. Man sollte nach ein bis spätestens zwei Wochen lang einen merkbaren Unterschied spüren. Ich wurde z.B. viel gelassener, meine depressiven Zustände waren wie weggeblasen und meine Sehstörungen wurden viel besser. Aber richtig gut ging es mir immer noch nicht .... Im Netz findet man mittlerweile leicht Infos darüber, was man meiden sollte bei einer Histaminintoleranz.

Als mir dann mein Hausarzt sagte, dass Unverträglichkeiten meist nicht alleine kommen, sondern sehr oft Hand in Hand gehen mit anderen, haben wir alles durchtesten lassen. Laktosetest und Fruktose kann man im Krankenhaus testen lassen, das dauert ca. vier Std und da trinkt man erstmal gscheit viel Laktose (oder eben Fruktose) und pustet alle 30 min in ein Gerät - an der Atemluft wird dann erkannt, ob man Laktose/Fruktose verträgt oder nicht. Mich haben sie bei Laktose nach dem ersten Mal pusten gehen lassen, weil da schon der Wert so hoch war, dass klar war, ich vertrag keine Laktose. :) Fruktose vertrag ich zum Glück ....

Man kann dann z.B. über "Pro Immun M" sein Blut analysieren lassen (der Hausarzt nimmt Blut ab und schickts halt dorthin) und es dort testen lassen auf Gluten-Unverträglichkeit und andere Allergien, die übers Blut nachgewiesen werden können (muss man halt selbst zahlen und kostet zw. 100 und 200 Euro, glaub ich). Ich bin echt happy, dass mein Hausarzt damals vor über zehn Jahren die Idee hatte, das auch noch zu machen, denn da kam einiges dabei raus. Gluten vertrag ich auch nicht und ich hatte einige Allergien wie Eier, Zucchini, Erdnüsse und noch mehr, aber vor allem auch viele Dinge, die ich echt gerne und oft gegessen habe.

Nachdem ich das alles wegließ, ging es mir nach einigen Wochen immer besser, ich war viel ruhiger und gelassener und sortierter unterwegs und ich merke mittlerweile auch rasch, wenn ich mal wieder was "Verbotenes" esse. Nicht mehr so heftig wie früher, aber ich spür sofort den Unterschied.

Das soll anscheinend bei vielen ADHS'lern Mitgrund sein für die Heftigkeit ihrer Symptome. Seit ich weiß, wie schlimm sich solche Unverträglichkeiten auf einen Menschen (auch auf die Psyche) auswirken können und wie krass der Unterschied sein kann vom Wohlgefühl her, wenn man nur noch isst, was der Körper wirklich verträgt, muss ich das auch immer wieder mal anbringen, weil es mMn viele "Leiden" ersparen könnte, wenn man weiß, was man meiden sollte und was für den Körper bekömmlich oder eben unbekömmlich ist.

Wenn der Darm sich mal beruhigt hat, kann er sich auch wieder erholen und das kann auch alles wieder besser werden. Man sagt zwar, dass man Gluten- und Laktose-Intoleranzen nie mehr los wird, aber grad Histamin kann doch nach ein paar Jahren Abstinenz wieder viel besser verträglich sein. Bei mir ist es auch so gewesen ....

Ansonsten sollen noch Omega 3-Fettsäuren oder ich glaub auch Zink als Nahrungsergänzung gut sein bei ADHS. Einfach mal googeln, man findet sicher rasch was ....

Ich hoff, es sind nützliche Infos dabei für dich, Soham?

Greets!
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 07.02.19 14:13
Das ist genau der Punkt: eine ADHS Diagnose ist ein Urteil. Begriffe wie "Konzentrationsstöhrung" und "Leistungsschwäche" machen ganz deutlich wie abwertend eine Besonderheit gesehen wird. Ich sträube mich dagegen, weil ich nicht will daß es meinem Kind vermittelt wird, daß so wie es ist, es nicht in Ordnung ist und nicht richtig tickt. Das führt doch bloß dazu das das Kind an sich selbst zu zweifeln anfängt und sein Selbstvertrauen verliert.
Unser Schulsystem behandelt alle Kinder gleich - sie werden mit der gleichen Latte gemessen und nach gleichen Kriterien bewertet. Die Leistung steht dabei im Vordergrund. Auf diese Weise werden Begabungen und Fähigkeiten der ADHS-ler, die sich in anderen Bereichen ausprägen, außer Acht gelassen. Sie brauchen lediglich einen individuellen Zugang, Toleranz und auf sie angepasste Lernmethoden. Die Schulen können diese nicht bieten.
ADHS-ler haben eine andere Wahrnehmung und Auffassungsgabe. Und ich meine damit tatsächlich ANDERE und nicht MANGELHAFTE. So wird es aber von der Allgemeinheit nicht gesehen. Wer nicht in den Rahmen passt, wird als krankhaft tituliert, medikamentös "korrigiert" und in den Rahmen gepresst, gegen seine Natur. Dabei sollte nicht das Kind, sondern der Rahmen korrigiert werden.
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 07.02.19 14:57
Hi schlaflos!

Ich merk schon, bei dem Thema wirst emotional .... ;)

Aber eh gut so, ich seh es ja genauso wie du. Es ist wirklich so, dass ADHS'ler einfach eine andere Art von Wahrnehmung haben und im Endeffekt haben wir alle irgendwie ADHS, nur eben versch. stark ausgeprägt. So wie wir alle irgendwie Autisten sind oder alle irgendwie Ängste haben, etc., nur eben bei jedem ganz individuell und unterschiedlich stark ausgeprägt.

Ich bin sehr happy, dass ich anders wahrnehme als die meisten und alle meine Leute wissen auch, dass ich gut bin wie ich bin, wenn auch meist ein bissi anders als die "Masse". Ich hatte aber auch das Glück, dass ich zumindest einigermaßen klar kam im Leben, einfach weil ich mir immer selbst vertraut habe und wusste wie gut ich drauf bin. Klar, in der Schule war ich teilweise echt schlecht als Jugendlicher, weil mich das alles Null interessierte. Aber im Leben später, hab ich immer alles gut hingekriegt was für mich interessant war (das ist wichtig für ADHS'ler, es muss sie etwas interessieren, sonst ist die Aufmerksamkeit schnell dahin ^^). Ich wusste halt auch nicht, dass ich ADHS habe, das ist mir erst mit Ende 20 mal klar geworden, als mich jemand drauf hingewiesen hat.

Ich glaub, es liegt Vollgas an dir, schlaflos, wie du es deinem Kind vermittelst, dass es vielleicht manchmal anders ist. Am besten wär es tatsächlich, wenn es gar nicht weiß, dass es anders ist, sondern einfach ein Kind und gut so wie es ist. Zu meiner Zeit war es noch nicht so gang und gäbe ADHS zu diagnostizieren, ich war halt einfach ein "schwieriges" und anstrengendes Kind. Aber echt jetzt, ich war immer stolz drauf so zu sein wie ich bin, für mich waren immer die anderen total komisch unterwegs .... :):):)

Ich würde es bei meinem Kind so machen, dass ich so gut wie möglich vermitteln würde, dass es immer total gut und OK ist, genau so wie es ist. Und wenn es wirklich Probleme hätte in der Schule, vielleicht mit seinem Einverständnis dann so Dinge wie CBD-Öl oder Moringa oder Spirulina, etc. ausprobieren. Ich glaube, Kinder sehen sich selbst gar nicht als anders, sie werden, so wie du ja schon sagst, eher da rein gepresst. Grad du als Mutter hast die Chance ihm zu zeigen, dass er (ich glaub du hast einen Bub, gelle? ^^) genau so gut ist wie er ist. Der Rest wird sich weisen und wenn jemand seine Mutter und/oder Vater auf seiner Seite hat und ein wenig drauf schaut, entwickelt sich das Kind doch immer gut ....

Es wird einfach viel zu oft und zu früh, viel zu viel gestresst in unserer Zeit. Diesen Stress kannst du sicher auch ein wenig mit raus nehmen, schlaflos .... Was sind schon mal schlechte Noten, wenn das Kind trotzdem normal seine Lehre oder was auch immer macht. Da kräht später kein Hahn mehr danach .... Mann, was hatte ich für schlechte Noten damals, einfach weils mich nicht interessiert hat. Trotzdem ist was geworden aus mir .... :)

Alles Liebe, trini
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 07.02.19 18:34
Hey lieber Trini,

das stimmt, beim Thema Kinder wird es bei mir schnell emotional :-)
Es kostet mir jeder Menge Disziplin um Kommentare zu unterlassen wenn ich beobachte, daß Kinder zu unrecht maßgeregelt, rumkommandiert und erniedrigt werden. Ich sehe dann schon in die Zukunft wie sie beim Psychiater hocken um ihre Traumata zu verarbeiten. Dessen Eltern wundern sich dann auch, warum ihre großgewordenen Kinder den Kontakt zu ihnen meiden. Naja, es gibt halt Dinge, auf die man selbst keinen Einfluss hat, also versuche ich es gelassen zu sehen.

Auch in meinem Umfeld sind diktatorische Erziehungsmaßnahmen sehr beliebt. Schuldzuweisung, Angstmacherei und Liebesentzug sind halt tatsächlich äußerst effektiv. Warum auch lange argumentieren und erklären, wenn man mit einer kurzen Erpressung androhen kann und nur noch bis drei zu zählen braucht. Kuriöseweise kommen genau von diesen Eltern Sprüche, daß ich inkosequent bin, eine scheiß-egal Einstellung vertrete usw. Da muss ich schon schmunzeln.

Zu ADHS noch mal: du hast da absolut Recht, daß allein schon durch die Ernährung einige Symptome gelindert werden können. Einmal durch das Weglassen von Lebensmittel, die einem nicht gut bekommen, so wie du es beschreibst, zum anderem durch bestimmte Ernährung, die den Stoffwechsel ankurbelt (Jiaogulan), entgiftet (Spiruluna, Chlorella), das Nervenkostüm stärkt (Omega 3 Fette, Mariendistel, Johanniskraut) und die Produktion vom Dolamin und Serotonin fördert (triptophanhaltige Nüsse, Tomaten usw)
Grüne Smoothies aus Girsch, Brennnesseln und Petersilie sind richtige Bomben. Jetzt mal abgesehen von dem Thema ADHS, es gibt tatsächlich auch aphrotisierende Nahrungsmittel wie z.B. dunkle Schokolade mit Chili. Schon spannend :-)

So, mache jetzt erstmal Schluss, will noch zur Apotheke Bepanthen Nasensalbe holen, meine ist schon wieder alle... weiß ich auch nicht warum... :-D

Feste Drückung und alles Liebe!



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.05.19 13:31
Hallo,

der Thread ist nimmer der jüngste aber ich möchte trotzdem meine Erfahrungen bzgl. Apo-Amphetaminsulfat (ADHS) und Ritalin bzw. Concerta mitteilen.

Ich kann so mancham Vorredner beipflichten, dass Ritalin bzw. Concerta sicher ein MIttel der Wahl ist, um ADHS-Symptome zu lindern und dem Patienten im Alltag große Hilfestellung leistet.

NUR:

die retardierte Form lässt mich innerhalb von zwei bis 3 stunden im Rebount starke Spannungkopfschwerzen haben, Bauchweh, Unwohlsein und Blutdruckanstieg. Für mich also in meinem Beruf nicht alltagstauglich, da ich nicht alle paar Stunden vom Patienten wegkann und dann auch noch eine halbe Stunde warten muss bis es anflutet.


NIcht mein Medi.

Danach hat mein Psychiater auf Amphetaminsulfat in sehr geringen Dosen eingestellt und siehe da:

Aufmerksamkeit und Konzentration sind wesentlich besser

Ich habe alle paar Stunden keinen exkligen Rebound mehr, ich merke es weder wenn es an, noch wenn es abflutet (bei mir 7,5 mg). Trotzdem hilft es mir, mein Gedanken karussel zu reduzieren und ist absolut allltagstauglich ohne Nebenwirkungen.

Sollte jemand mit MPH ähnliche Probleme haben, vielleicht sprecht ihr euren Arzt einfach an. Wenn alle gängigen ADHS-Medis nicht greifen, sollte kein Psychiater eine Scheu davor haben, das Amphetaminsulfat zu verschreiben.

Falls noch Fragen sind, könnt ihr mich gerne kontaktieren.

Sonnige Grüße,

JoEh
 

Seite 1 (Beiträge 1 bis 13 von 13)