LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 15 von 15)

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 01.04.19 22:57
zuletzt geändert: 02.04.19 00:13 durch Neopunk (insgesamt 2 mal geändert)
Hallo an alle, ich bin neu in diesem Forum und habe ein spezielles Anliegen, dass mir bis jetzt noch keiner wirklich Erklären konnte.

Ich habe soweit selber recherchiert und kam auf einige Ergebnisse, allerdings bin ich mir nicht sicher ob es das richtige ist.

Ich erzähl mal von der Situation. Ich bin Ende 20, habe mit 15 angefangen zu kiffen, kiffe jetzt seit fast 15 Jahren aber rauche immer weniger einfach weil ich von mir aus keine Lust mehr habe, werde nur noch müde und träge.

Habe auch mit 15 angefangen Pepp zu ziehen. Am Anfang hatte es die ganz "normale" Wirkung die Pepp eben hat: wach, kein Hunger, extremer Redebedarf, keine Hemmungen oder Angst. Dann habe ich mit allem ca. 3-4 Jahren Pause gemacht. Wieder 2013 angefangen zu ziehen. Am Anfang war es wie es sein soll doch seit ca. Ende 2013 wurde es anders und seit dem ist es anders und das ist das eigentlich Thema.

Wenn ich ziehe werde ich mittlerweile extrem ängstlich und introvertiert, mein Hals ist wie zu, ich rede extrem leise und hab keinen klaren Gedanken, ich bin stark verwirrt und selbst bei meinen besten Freunden habe ich dieses Gefühl. Ich werde depressiv aber nicht beim runterkommen sondern wenn ich "drauf" bin. Ich fühle mich extrem klein und nutzlos, so richtig madig. Ich kenne keine einzige Person die nur annähernd diese Symptome aufweist. Ich habe trotz diesem Turn immer weiter gezogen mit der Hoffnung, dass es doch anders wird, aber sobald ich die zweite ziehe bin ich wieder in meinem Film. Ich bin einfach extrem ängstlich, habe kein Selbstvertrauen und kein Selbstbewusstsein, will dann nur noch Heim.

Ich hoffe mir kann mir mal hier jemand sagen was das sein könnte.

Liebe Grüße
 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 02.04.2019 00:13

Titel konkretisiert
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
198 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.04.19 00:51
Hallöchen :)

Wie läuft's denn sonst so in deinem Leben? Hast du eine geregelte Tätigkeit, die dich erfüllt, wie beispielsweise eine Arbeit, der du wirklich nachgehen willst und die dir Freude bereitet oder geschieht das auf Zwang?
Wie kommst du mit deinem sozialen Umfeld zurecht? Bist du zufrieden mit deinen sozialen Kontakten und verbringst gerne Zeit mit ihnen oder stören sie dich eher und du könntest auf die meisten oder einige, mit denen du trotzdem
Zeit verbringst, eigentlich gut verzichten?

Hast Du tagsüber ausreichend Bewegung? Wie schaut's generell mit Sport in deiner Welt aus?
Ziehst du Amphe (möglichst rein) oder ist es eher verstörendes, pervers gepanschtes Pep?
Wie steht's um deine Ernährung?
Konsumierst du Psychedelika? Welche Substanzen konsumierst du außerdem?
Wann hast du das letzte Mal länger als einen Monat Pause gemacht von Amphe/Pep? Wie konsumierst du, tgl, wöchentlich, monatlich?

Ich konsumiere (fast) täglich und hatte die Symptome noch nie in dem Ausmaß.
Das Gefühl, seine Ruhe haben zu wollen, kenne ich in starker Ausprägung und das schreit förmlich nach einer notwendigen psychedelischen Erfahrung mit Pilzen oder LSD (jedenfalls bei mir, wenn's soweit ist), die mich dazu zwingt, dass ich anfange mich mit mir selbst und meinen Bedürfnissen auseinander zu setzen und quasi wieder frisch aus dieser Erfahrung hervorgehe.

Wie ist es denn, wenn du nur kiffst und im Mischkonsum mit Amphe/Pep? Rauchst du Gras oder Hasch? Hast du Auswahl bei dir, was Gras /Hasch angeht oder musst du nehmen, was du kriegst? Es gibt Sorten, die potentiell deine Symptome lindern könnten und dir wieder Freude am Rauchen bringen.

Lass das Kiffen vielleicht direkt mal ganz weg für ne Weile und falls du Pep ziehst und keine Amphe, kümmer dich, wenn du weiter konsumieren willst, um vernünftiges Material.
Ansonsten kann ich dir erst nen wirklich heißen Tipp geben, sobald du mir auf meine Fragen geantwortet hast.
Ich kann dir nur vorab schon mal sagen, dass ich die Symptome aus meinem Freundeskreis auch kenne und dass es nichts total abnormales ist, falls dich das beruhigt.

Ich hoffe, dich schrecken die vielen Fragen nicht ab. (:


Halt die Ohren steif! :)




 
Traumländer



dabei seit 2011
1.418 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.04.19 08:59
Gewissermaßen kenne ich das, aber bei mir ist es nicht so krass wie bei dir. Dieses "Hals zu" kenne ich sehr gut, ich kriege das auch manchmal von Amphetaminen, dadurch hört sich die eigene Stimme anders an und das nimmt mir schon ein wenig das Selbstvertrauen. Ich werde von Amphe ebenfalls eher introvertiert, sehe das jedoch als nichts negatives, da ich es sowieso meistens nur zum Lernen nutze. Wenn ich dann doch Kontakt mit Leuten habe, nachdem ich druff stundenlang alleine war, habe ich sehr stark das Gefühl, dass mein Gegenüber sofort merkt, dass mit mir etwas komisch ist. Mag ich also auch nicht besonders.


 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.04.19 12:30
Hallo Soham,

zurzeit läuft es in meinem Leben eher schlecht. Ich habe mittlerweile diagnostizierte Depressionen und habe, um ehrlich zu sein, starke Minderwertigkeitskomplexe. Die hatte ich aber mehr oder weniger immer schon und das Pepp hat die komplett weggeblasen und ich war halt extrem offen und aktiv.

Ende 2013 war eigentlich noch alles normal, ich war glücklich und hatte immer viel zu tun, hatte eine Freundin und gute Freunde, hab Tätigkeiten unternommen die mir Spaß gemacht haben und mich erfüllt haben. Zurzeit bin ich dabei wieder auf die Beine zu kommen. Ende 2013 kam eben dann irgendwann dieses merkwürdige Gefühl. Ich ziehe und ich bin dann echt merkwürdig drauf. Ist eigentlich immer gutes Zeug, habe so viel unterschiedliches gezogen und die Wirkung ist immer die gleiche, dass ich eben extrem introvertiert und ängstlich werde.

Sport mache ich regelmäßig, sozialen Kontakte sind nicht mehr so viele, ich bin mehr denn je alleine zuhause, war eigentlich immer ein offener Typ der ziemlich oft viele neue Leute kennen gelernt hat aber bin mittlerweile ohne Selbstvertrauen. Ernährung ist auch halbwegs ok, mal Fertiggerichte, mal Obst und Gemüse.

Nein, konsumiere keine Psychedelika, zweimal Pilze gegessen, waren aber wohl nicht so stark oder es war von der Menge zu wenig. Die Wirkung war wie Gras die ersten male, habs mit einem Freund zusammen konsumiert und wir haben 4 Stunden nur gelacht, war echt lustig und hab vor es nochmal zu machen.

Aber diese negative Wirkung von dem Zeug war auch schon als es mir besser ging.

Mittlerweile konsumiere ich kaum mehr eben weil es einfach kein Spaß mehr macht und ich extrem depressiv werde. Ich habe vor ca. 1 Woche alleine die Nacht ungefähr 0,3 -0,5 gezogen und dann vor 2 Tagen nochmal eine Bahn aber hab da schon gemerkt, dass ich wieder so komisch werde und war unter Freunden, das hätte dann wieder den Abend kaputt gemacht deswegen habe ich es sein lassen.

Ich rauche lieber Gras, mal ganz selten Hasch. Hier keine Auswahl, war aber schon öfters in Holland und da auch alle Sorten durchprobiert des öfteren. Mischkonsum ist so, dass dieses schlechte Gefühl vom ziehen bleibt. Das kiffen nützt mir da irgendwie nichts.

Danke für dein Interesse, denke habe wohl vorerst all die Fragen beantwortet, ich weiß einfach nicht, was da in meinem Gehirn passiert und warum es so bei mir ist, ich hab zwar eine Vermutung aber bin mir wie gesagt nicht sicher.


Hallo Double, danke für deine Antwort. Dieses Gefühl, dass andere bemerken könnten wie komisch ich bin habe ich dann auch deswegen versuche ich jeden Kontakt drauf zu vermeiden.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.04.19 14:43
Hi Q

Das kann viele Gründe haben. Mein erster Gedanke wäre Mischkonsum mit THC, da passiert so was schnell.

Aber ich habe die Symptome mittlerweile auch. Habe mit 25 mit Pepp angefangen, bin jetzt Mitte 30. Früher habe ich wirklich exorbitanten Lines gezogen, echter Risikokonsum, rückblickend war das einfach nur gefährlich, abe ich war total drauf und mir gings gut damit. Über Risiken, habe ich nicht nachgedacht.

Heute ziehe ich vielleicht 1/4 meiner früheren Lines und bin total übersteuert, auch ängstlich. Mittlerweile ziehe ich nicht mehr er nur sehr sehr selten, weil es keinen Spaß mehr macht.

Man wird eben einfach nicht jünger.

Was Du versuchen kannst, ist aber eigentlich schon Risikokosnum, vorher eine kleine Dosis Benzos zu nehmen, wenn Du welche mit langer Halbwertszeit hast, schon am Abend vorher. Das klappt bei mir, mache ich aber nicht.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2010
20 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.04.19 15:40
zuletzt geändert: 05.04.19 03:39 durch PsYDiveR (insgesamt 1 mal geändert)
Helloo

kommt mir sehr bekannt vor, was du da an Schwierigkeiten mit dem guten Amphe beschreibst.
Geht mir fast genauso und mich schränkt am stärksten das Verändern meiner Stimme ein. Der Hals fühlt sich so eng und trocken an und meine Stimme wird leise, belegt, quietschig, undeutlich. Das gleiche passiert mir auch wenn ich im Fitnessstudio war und dort z.B. so für die Atmung anstregende Übungen wie das Kreuzheben gemacht habe.
Allein diese Tatsache, dass ich mich schwer mit anderen unterhalten kann und mir meine Stimme so extrem unangenehm ist, macht mich ängstlich und wortkarg.

Außerdem fühl ich mich auf Amphetamin emotional tot, was mich depressiv macht. Kann bei keiner Tätigkeit so richtig Freude emfinden. Nur diese kalte Energie treibt mich dazu an etwa meine Bude zu schrubben. Manchmal trifft mich auch dieses Phänomen namens Derealisation/Depersonalisierung was dann schon mal 2-3 Tage anhält.
Deshalb.. Amphe nur 2-3 im Jahr. Lohnt sich für mich einfach nicht.

Edit: Ich mache kein Sport auf Amphetamin falls das so rüber kam
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.04.19 18:29
Hi PsyDiver

Auf Uppern ins Studio oder überhaupt Sport zu machen, ist für das Herz-Kreislaufsystem sehr ungesund, das solltest Du auf jeden Fall nicht machen. Bodybuilder denken oft ihnen könne nichts zustoßen, weil sie große starke Typen sind, knallen sich dann Meth mit Testo rein, damit der Muskeltonus auch schön oben ist, aber auch die können einen Herzinfarkt kriegen.

Sogagr Ausdauersportler nehmen teilweise Upper. Wobei es bei denen vielleicht nicht so schlimm ist, weil die generell einen niedrigeren Ruhepuls haben.
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.04.19 23:15
Hallo thermobar und hallo Psydiver,

danke erstmal für eure Antworten!

Ich hab um ehrlich zu sein nicht damit gerechnet, dass das noch jemand kennt, ich kenne echt viele Leute und auch viele die Drogen und eben auch Pepp/Amphe nehmen und keiner von denen hatte und hat das geschweige denn kennt jemanden außer eben mich der das hat.

Das mit dem Mischkonsum kann nicht stimmen weil ich eben oft auch nur ziehe und sonst keine weiteren Drogen konsumiere. Das liegt einzig allein an dem weißen Zeug. Wenn ich mir Teile schmeiße werde ich auch voll merkwürdig und mich überfordert das komplett.

ich komme leider nicht an Benzos ran, hatte bis jetzt nur wenig Erfahrung damit gemacht und muss sagen, das war mitunter das beste was ich je genommen habe. Wobei Benzos auch extrem gefährlich sind und ich lieber die Finger davon lasse möchte.

Genau PsYDiveR, emotional tot beschreibt es ziemlich gut wobei ich mich schon fast eher als traurig dann bezeichnen würde, traurig bis emotional tot (also depressiv).

Ich bin nach dem Konsum eigentlich komplett wie paralysiert, ich sitze einfach nur noch da und habe auf überhaupt nichts mehr Lust. Ich kann mich innerlich nicht wirklich bewegen und fühle mich wie gelähmt und als wäre alles komplett sinnlos und leer. An Derealisation bzw. Depersonalisierung habe ich auch schon gedacht.

Meine Recherche zeigte mir auf, dass das daran hängen könnte, dass ich in meiner Kindheit mehrere traumatische Erlebnisse erlebt habe. Durch den Dopamin Schub durch das Pepp erinnert sich das Gehirn quasi wieder an die traumatische Erinnerung und stellt den Körper auf "Gefahr" ein, was im Klartext heißt, dass viele Funktionen erstmal abgeschaltet sind damit man überleben kann.

Ich habe herausgefunden, dass das Substanzinduzierte Psychosen sein können. Nach jahrelange Recherche kam ich erst darauf und das ist bis jetzt das passendste was ich dazu gefunden habe. Psychosen werden auch oft durch ehemalige traumatische Erlebnisse ausgelöst.



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.04.19 08:34
Hallo alle,

ich bin als ADHS-lerin seit 7 Jahren auf eine geringe Dosis Amphetamin eingestellt (insg. 22,5 mg/d) und mir fiel nichts dergleichen auf.

Kann man aber wahrscheinlich auch nicht so ganz vergleichen - da es für mich ein Medi ist und ich nie überdosiere. Wer weiß wie's dann wäre...

@TE, vielleicht kannst du zumindest mal das Amphetamin runterdosieren, schön längsam?

Vielleicht bringt das ja was?

Gruß,

JoEh
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
198 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.04.19 11:37
Ist es eine substanzinduzierte Psychose, kannst du den Konsum besser einstellen als weiter zu machen.
In dem Fall kannst du, denke ich, nur versuchen deine Lebensumstände zu verändern und es später nochmal versuchen.
Geht das wieder in eine unerwünschte Richtung, würde ich es an deiner Stelle sein lassen.

Als ich in einer emotional sehr kritischen Situation(Trennung Partnerin, Verlust Arbeit durch Polizei-> Verlust Wohnung) war, war ich auch gezwungen meinen Konsum einzustellen, weil es weder mir noch meinem Umfeld gut tat, wenn ich konsumierte.
Der Gipfel war, dass mich niemand mehr verstand, obwohl ich den Eindruck hatte, dass es möglich wäre mich zu verstehen. War's damals wohl nicht. Wenigstens der Hund verstand mich noch, zumindest gab er mir damals das tröstliche Gefühl.
Eine Freundin riet mir damals, den Konsum für mindestens vier Wochen einzustellen.
Zuerst pausierte ich drei Monate, dann zog ich ne Bahn C, hatte auch wieder eine normale Wirkung und war wieder auf einem kompatiblen Level unterwegs. Allerdings beschloss ich danach, die Pause weiter auszudehnen und pausierte weitere 12 Monate, weil mich das Gefühl beschlich, dass da noch was geht.
Danach funktionierte alles wieder tiptop. Obwohl ich es manchmal noch übertrieb und teilweise etwas zu lange wach war, traten psychotische Symptome sehr selten auf und wenn das geschah, sah ich zu, dass ich schnell schlafen ging und wieder pausierte...

Seitdem ich jede Nacht oder spätestens jede zweite schlief und nochmal 7 Monate Pause machte, war ich frei von Symptomen trotz Konsums.

Inzwischen schlafe ich jede Nacht, außer es steht etwas außergewöhnliches an. Heute geht es mir gut trotz täglichen Konsums.
~20-50mg 2-FMA/d

Hast Du schon daran gedacht, dich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben? Ob das jetzt ein Psychologe ist oder Du eine ambulante oder stationäre Therapie machst, spielt ja keine Rolle, wenn Du grade dabei bist wieder auf die Beine zu kommen, könntest Du deine Kindheitstraumata vielleicht gleich in einem Abwasch mit aufarbeiten? :)
Vielleicht hast Du auch noch einen oder mehrere sehr enge Freunde, mit denen Du über Traumata aus der Kindheit sprechen kannst und so quasi deine Selbsttherapie beginnst.

 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 03.04.19 16:29
zuletzt geändert: 03.04.19 16:47 durch trinity (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo QQQQQ,

ich hab den Thread hier gelesen und hatte ein paar Gedanken dazu, die ich dir gerne mitteilen wollte.


Erstmal gehören mMn Körper, Geist und Seele zusammen, also den Part an sich, den man stark vernachlässigt (egal in welchem Bereich) manifestiert sich später dann irgendwann auch mal auf einer anderen Ebene, egal ob psychisch oder physisch. Vielleicht ist das einfach eine kleine "Unterstützung" für uns, damit man endlich mal etwas genauer auf seine Defizite schaut und was dagegen tut ....?!?!

Du schreibst ja, dass Amphe dir anfangs gut geholfen hat gegen deine Minderwertigkeitskomplexe, aber mittlerweile ist genau das Gegenteil eingetreten. Das sollte dir schon zu denken geben ....

Soham hat dir ja schon seine eigenen Erfahrungen beschrieben, ihm haben die Pausen geholfen und nun kann er wieder ohne Probleme konsumieren. Ich hatte auch mal ein ähnliches Problem, hab dann natürlich auch aufgehört mit Upper und Psychedelika und bin dann auch dazu gezwungen worden mal genau hinzusehen, warum mir das eigentlich passiert ist. In dieser Zeit durfte ich einfach lernen, mich so anzunehmen wie ich bin, auch wenn ich so meine Macken habe. Und als mir nach ein paar Jahren psychischer und mentaler Angeschlagenheit (die ich einfach nicht wirklich los wurde) endlich mal bewusst wurde (es hat echt laut "Klick!" in mir gemacht ^^), dass es echt total egal ist, was andere von mir denken und ich einfach bin wie ich bin - wurde dieser eine psychische Knacks langsam (aber dafür kontinuierlich) immer mehr angenommen von mir und dadurch auch immer mehr aufgelöst. Jetzt tritt es nur noch in Erscheinung, wenn ich total überdrüber-druff bin, aber es stresst mich nimmer und so ist es auch schnell wieder weg.

Hab dann nach diesem Prozess des Annehmens auch wieder vorsichtig mit LSD angefangen und siehe da, es hat mir RICHTIG GUT getan. Dann auch mal wieder Amphe und auch das konnte ich ohne Probleme nehmen. Nur wenn ich übertreibe, also wirklich heftigen Mischkonsum betreibe und auch nicht viel schlafe dabei, kann es mal kurz wieder auftauchen, hab ich eh vorhin beschrieben.


Auch im Körper manifestiert sich bei Stress einiges, es werden andere Hormone ausgeschüttet als im entspannten und gut gelaunten Zustand, daraufhin passen sich wieder andere Hormone an diesen Zustand an und der ganze Körper kommt immer mehr in "Alarmzustand", kommt dadurch nicht mehr zur Ruhe und nimmt u.a. auch alles viel intensiver wahr. Eh klar, wenn man im Alarmzustand ist, muss man besser wahrnehmen können, nur ist der "Durchschnitts-Mensch" unter "normalen" Lebensumständen solch eine Wahrnehmung nicht gewohnt und glaubt, er sei physisch oder psychisch irgendwie krank. Dafür gibt es aber dann das ICD-10 .... ^^

Damit wollte ich eigentlich sagen, dass es sein kann, dass du eventuell gerade auch einen hohen Histamin-Spiegel hast, das entwickelt sich oft so, wenn der Körper nicht genügend Zeit zum ausruhen bekommt und ständig in Alarmbereitschaft ist. Dem kann man etwas entgegen steuern, wenn man sich histaminarm ernährt (kann man im Netz nachlesen, was man da alles meiden sollte). So gehen dann mit der Zeit nicht nur Symptome der Introvertiertheit, Minderwertigkeit, leises und verwaschenes Sprechen, das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben und vor allem dieses sich nicht mehr konzentrieren und klare Gedanken fassen können langsam zurück, sondern vor allem auch diese furchtbaren depressiven Zustände, die du ja auch an dir selbst beschreibst.


Und um den Kreis jetzt wieder zu schließen, wollte ich dir eigentlich (diese in Fett geschriebenen Empfehlungen) mitgeben:


"Mach eine Pause vom Pep, es hilft dir nicht mehr!"

Es hat deine eigentlich Probleme nur verdeckt und du hast einen Weg gefunden, nicht mehr weiter hinschauen zu müssen. Tja, jetzt wirst wieder gezwungen dazu, also schau hin, was du da auflösen musst und sei ganz ehrlich zu dir, auch wenns weh tut - damit du auch ohne Speed genügend Selbstwert bekommst und offen und aktiv durchs Leben laufen kannst, so wie du es dir wünscht. Das kann manchmal dauern, manchmal gehts schnell, aber eines ist sicher:


Kämpfe nicht dagegen an, sondern erkenne es als derzeitigen Teil von dir an, nimm es liebevoll an, akzeptiere dich und deine Macken so wie du bist, sei im Einklang mit dir und lerne, dass du auch mal komisch sein oder mal früher nach Hause gehen darfst auf Party oder whatever ....


Erkenne, dass es da etwas gibt, dass aufgelöst werden möchte. Also renn nicht davon, es wird dich immer wieder einholen, und zwar so lange, bis du entweder daran zerbrichst oder endlich ehrlich zu dir selbst bist und erkennst, was du an dir selbst verändern und/oder annehmen lernen solltest.


Und bitte, bitte, schau auf deinen Körper und deine Psyche! Wenn die Alarmglocken schon soooo laut läuten, dann solltest du so gut wie nur noch das tun, was dir gut tut und dich entspannt durchs Leben laufen lässt. Und im Gegenzug dazu solltest du all das versuchen so gut wie möglich zu meiden, was dich wieder in diesen Alarmzustand bringen könnte. Egal ob du dir Hilfe von außen holst in Form einer Therapie oder whatever, oder ob du das alleine angehen wirst, aber bitte spiel nicht zu lange mit deiner Gesundheit und reize es nicht zuuuu lange aus. Je früher du in die richtige Richtung gehst, umso eher wird das auch wieder und du kannst irgendwann auch wieder Speed und anderes Zeugs mit deinen Freunden zsamm genießen und zwar so, dass du dich auch richtig wohl dabei fühlst.


So, Schreibflash zu Ende .... :) Wollte dir nur rasch meine Gedanken dazu mitteilen und wünsch dir natürlich auch noch alles Gute auf deinem Weg in Richtung "Im-Einklang-mit-sich-und-dem-Leben-sein"!

Greets, trin
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
198 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.04.19 16:58
Klasse Beitrag, trin.
 
Traumländer



dabei seit 2019
249 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.04.19 02:38
Ohja, wirklich ein klasse Beitrag Trin. Vorallem der zweite Teil mit den fettgedruckten Überschriften fasst das Wesentliche mehr als gut zusammen. Der obere Teil sollte mMn eher als Ergänzung verstanden werden.

Ich habe mich beim Lesen des Ausgangsbeitrages auch gefragt, warum so krampfhaft eine unwahrscheinliche Lösung des Problems gesucht wird, wenn diese Droge einem absolut nicht mehr gut tut und die Lösung eigentlich auf der Hand liegt. Manchmal müssen destruktive Beziehungen einfach beendet werden, auch wenn es in Gedanken an die vermeintlich schöne Vergangenheit schmerzlich erscheint. An dieser wirst du allerdings über kurz oder lang zerbrechen also tu dir und deinem Selbstwertgefühl einen Gefallen und geh. Ich wümsche hierbei viel Kraft.

Noch eine Frage an Trin, da ich meine zu glauben mich damit identifizieren zu können, was meinst du für Verhaltensweisen, wenn du zu drauf bist? Falls diese Frage zu direkt ist, musst du sie natürlich nicht beantworten!

Liebe Grüße


 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
4 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.04.19 17:31
Danke für eure Beiträge insbesondere trinity!

Ich lass es einfach erstmal sein versuche auf mein Leben klar zu kommen und wenn es irgendwann wieder passt versuche ich es mal nach einer größeren Zeit wieder!
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 05.04.19 22:11
Erstmal fette Gratulation zu deiner Entscheidungen, Q-Quintett! mrgreen

Und sieh's locker, solltest doch mal schwach werden zwischendurch und mal was "naschen" mit deinen Leuten. Das gehört einfach dazu zum pausieren und ist meist Bestätigung für selbige Entscheidung und bestärkend für das Vorhaben weiter zu machen mit der Pause - trotz "Ausrutscher" .... ;)


@ Soham und Canonin

Freut mich, wenn mein Beitrag Anklang gefunden hat bei euch. :) Auf jeden Fall thx für euer Feeback dazu .... tueten freak atomnein


Irgendwie hab ich ein für mich irgendwie schwer zuordenbares Gefühl bei dir, Canonin .... ;) Keine Ahnung, wieso genau? Ich find es wohl amüsant, dass du dich so interessierst für mich und wieder genauer nachfragst und mehr wissen möchtest?

Kannst mir dieses Gefühl vielleicht irgendwie erklären oder sonstwie helfen es einzuordnen, CanC?

Keine Bange, ist mir eigentlich ziemlich wurscht und kann auch nur ein Hirngespinst meinerseits sein. Aber oft hat sich im Nachhinein gezeigt, dass doch irgendwas dran war an diesen Gefühlen ....


Aber nun mal zu deiner Frage: Tut leid, aber ich möchte da nicht genauer drauf eingehen, mit was ich da zu kämpfen hatte. War jetzt nix wirklich Spektakuläres, aber doch so ungut für mich, dass es mich einige Zeit belastet und auch beeinträchtigt hat. Mittlerweile bin ich froh über diese Erfahrung und weiß, irgendwann hätte ich mit diesem Thema sowieso wieder Kontakt gehabt, vielleicht etwas anders, aber es gehörte erkannt und musste sowieso irgendwann aufgelöst werden. Es ist sicher noch nicht ganz abgeschlossen, aber doch so, dass es mich schon lange nicht mehr beeinträchtigt und ich darüber kaum mehr einen Gedanken verschwende. Außer eine andere Ebene derselben Thematik zeigt sich mir wieder mal auf, so als kleine Erinnerung, dass dieser Prozess noch nicht ganz vorbei ist .... ;)

Naja, ich weiß schon, ist wohl doch recht unbefriedigend für dich, meine Antwort. Aber du kriegst noch was von mir dazu - zwar nicht im Detail, aber doch zumindest grob geschildert .... ^^


Mir hats mal bei einer Party eines guten und langjährigen Freundes - vor einiges über 10 J. - den Schalter umgelegt, als ich schon sehr überdrüber vom vielen Speed und Bier und Kiff und auch Unmengen Antihistaminika (ich denk, die haben ihren Beitrag mitgeleistet ....) aufgrund aktueller Allergie-Saison war. Ein Freund hat mir sein "Speed" angeboten und er wusste wohl selber nicht, was genau er da hatte. Aber als ich das zog, ist mir nach kurzem sehr übel geworden, und nicht nur das, meine Psyche war total überfordert und ich kam mit der ganzen Situation gar nicht mehr klar. War wohl irgendein RC oder so, welches einfach net zsamm passt hat mit mir und dem was ich so intus hatte.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich war hilflos und überfordert und war froh, dass meine Freunde da soooo gut reagiert haben und auf mich wirklich löblich geschaut haben. Sie haben eine Matratze ins Wohnzimmer gelegt, da konnte ich chillen und sie konnten auf mich Acht geben und wir waren einfach alle zsamm. Keiner gab mir ein ungutes Gefühl - davon hatte ich eh selber schon zur Genüge. ^^ Hab, während die anderen irgendwas spielten, das halbe Wohnzimmer vollgekotzt, trotz Eimer neben mir. Aufgewacht am nexten Mittag, von oben bis unten voller Kotze - denn auch die halbe Matratze war voll davon - mit einem Kopf der zu platzen drohte, und niemand in der Bude, weil alle raus in den Park sind, das schöne Wetter genießen. War mir recht, musste eh erstmal klar kommen .... ^^

Und seitdem hatte ich Probleme ganz locker und frei mit meinen Mitmenschen zu interagieren, war ganz schräg für mich, ich werd aber wie oben erwähnt, nicht genauer drauf eingehen. Hat sicherlich zwei, drei J. gedauert, bis ich endlich mal gecheckt habe, was mich wieder davon befreit und dass ich alleine der Grund für diese zwischenmenschliche "Irritation" bin, die ich seitdem oft erlebte mit meinen Mitmenschen. Also wurde mir klar, dass auch ich derjenige bin, der sich davon auch wieder frei machen kann. Mit viel Glück hab ich dann gecheckt, dass ich einfach nur lernen musste, mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin, auch mit dieser kleinen Macke. Und langsam wurde ich wieder entspannter und freier im Umgang mit anderen Leuten, einfach, weil ich mit mir selbst entspannter umging.

Jetzt bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung, war sie doch ein krasser Kontrast zu meinem üblichen Umgang mit meinen Mitmenschen und wohl genau deshalb so ein guter Lehrmeister. Die schwersten Prüfungen sind meist die wertvollsten, wenn man nicht aufgibt und daran zerbricht! Nun kann ich nicht nur wieder anderen Menschen offen, positiv und (meistens) ohne Vorurteile begegnen, sondern auch mir selbst (auch hier gilt: meistens ^^) immer besser ....

Eine gute Schule, um zu lernen sich selbst immer mehr zu lieben - genauso wie man ist, also auch mit seinen Macken. Erst wenn man aufhört zu kämpfen, eröffnet sich einem der Raum des Friedens und der Heilung ....


Sorry für diesen Exkurs, das war anders geplant, aber gibt auf jeden Fall Schlimmeres .... ^^ Vielleicht können ja andere auch was mit meiner kleinen Geschichte anfangen, auch wenn ich nicht so genau ins Detail gehe.

Peace und happy weekend an alle! biggrin
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit

Seite 1 (Beiträge 1 bis 15 von 15)