LdT-Forum

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AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 25.03.19 17:56
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht Ein wirklich moderner Horror-Trip, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 25.03.2019.

Diese Diskussion wurde am 25.03.2019 von HerbIsTheHealing gestartet.


 
Traumländer



dabei seit 2016
142 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.03.19 18:03
Krasser Film den du da geschoben hast ^^
Ich weiß zwar nicht wie viel Erfahrung du mit der Substanz hast, aber 400 mics, noch dazu alleine, sind selbst für erfahrene Konsumenten ein hartes Brett. Mich würde es wahrscheinlich ähnlich wegbeamen, aber das Bedürfnis nach so einer hohen Dosis hatte ich noch nie.

Naja zum Glück ist es ja noch mal glimpflich verlaufen, aber an deiner Stelle würde ich das nicht so in der Art wiederholen. Ich hab mich schon bei einer weit geringeren Dosis in nen Film reingesteigert, bei so einer hohen bist du dem ja dann schutzlos ausgeliefert... nicht so geil.
Wenn du dem vorbeugen möchtest, auf Set & Setting achten, evtl. Tripsitter besorgen... wirst du vermutlich eh schon wissen... :)



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.03.19 20:15
Lieber Anonymus, schön, dass du dich dazu entschlossen hast, diese Erfahrung mit uns zu teilen, auch wenn du höchstwahrscheinlich längst weißt, dass du bei diesem Trip so ziemlich alles falsch gemacht hast. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass du auch psychisch unbeschadet da wieder rauszukommen vorhattest. Aber Fehler zu machen ist ja grundsätzlich nichts Böses, so lange man nicht andere Unerfahrene unter dem Vorwand, selbst erfahren zu sein, zu so etwas überredet.

Trotz mehr als 10 Jahren Erfahrung bereite ich auch heute noch Trips, besonders mit so hoher Dosierung, penibel vor. In den allermeisten Fällen trippe ich nur mit einem erfahrenen Tripsitter. Ich bereite mich mental vor und verzichte auf den Trip, falls ich zum vorgesehenen Zeitpunkt psychisch oder körperlich nicht ganz auf der Höhe bin oder das Setting zu anstrengend wäre (z.B. in einem lauten Club etc.).
Wer halbwegs sicher sein will (vollkommene Sicherheit gibt es nicht), dass der Trip nicht zur Horrorqual wird oder gar psychische Spätfolgen nach sich zieht, der wird eine solche Dosis nicht in Betracht ziehen. Besonders, wenn er schon längere Zeit nicht getrippt hat oder gar ein Anfänger ist.

Auf jeden Fall alles Gute fürs nächste Mal! (Wobei ich vermute, dass die halbe Dosis schon für einen ordentliche Wirkung reichen würde.)
Die Kräuterhexe

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
15 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 28.03.19 23:32
Servus Anonym

Sehr spannender Bericht, welchen du da zum besten gibst. Eindrücklich und auch etwas beängstigend.
Das liest sich als eine sehr intensive Erfahrung. Verständlich dass du zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht alles gänzlich in Worte fassen kannst.
Trotzdem lässt sich aus deiner geschilderten Symbolik schon viel herauslesen. Genügend für einen tiefenpsychologischen Interpretationsversuch, basierend auf Stanislav Grof‘s Theorem der perinatalen Matritzen I-IV. (Näheres dazu findet sich in einer Reihe seiner Bücher, insbedondere „LSD-Psychotherapie“ sowie „Topografie des Unterbewusstsein“.)
Ich bin selbst nur ein interessierter Laie auf dem Gebiet der Psychologie, expetimentiere allerdings immer mal wieder mit bewusstseinsverändernden Substanzen und habe dabei schon das eine oder andere über mich rausgefunden. Zumindest glaube ich das. ;-)
Diese Interpretation ist lediglich eben dies. Eine Interpretation. Sie ist nicht absolut wahr, sondern nur eine Sicht darauf. Ziehe daraus, was dir hilfreich erscheint, reflektiere es in Stille und vergiss den Rest, der für dich nichts taugt.

Na dann versuche ich es Mal. Hierzu schlüssle ich einmal die Kernelemente auf um einen roten Faden in die Geschichte zu bringen.

Bitte korrigiere mich, wenn ich etwas missverstanden habe und dadurch gänzlich auf interpretatorische Abwege geraten sollte.

1. Phase beginn der Geburtswehen. Der Einstieg oder das Anfluten der Substanz: Intensive audiovisuelle Auseinandersetzung mit den technologischen Errungenschaften der Menschheit (Uboote, Schiffe, bis zur Atombombe, welche auch als Sinnbild für die totale Vernichtung stehen kann.) Diese Konfrontation gestaltete dein Mindset enorm zum Thema Technik, Vor und Nachteile die daraus resultieren für die Menscheit. Das taucht ja dann auch immer wieder auf in Form des „Flugmodus“-Aspektes, Googel etc. Nicht nur mental, sonder auch ein Stück weit konkret physisch. Die starken audiovisuellen Reitzmuster, triggerten wohl einiges an unterbewusstem Material, dass schon sehr schnell, zu Beginn der Reise, an die Oberfläche steigen wollte. Damit wolltest du dich noch nicht auseinandersetzen und so suchtest du etwas Ablenkung mittels Musik. Stille empfandest du als unangenehm, beengend, bis bedrohlich. Ganz natürlich, denn gerade eben in der Stille, begegnen wir unseren verdrängten und unterdrückten Wesensaspekten am intensivsten. Besonders wenn Psychedelika im Spiel sind. Im psycholytischen Therapiesetting, macht man sich genau dies zu Nutzen, um möglichst schnell, tief in die tieferen Schichten der Persönlichkeit einzutauchen. Das bringt oft schwierige, manchmal kaum aushaltbare Gefühle mit sich, was wiederum stark von der persönlichen Biografie abhängig ist. Dein Versuch mit der Playlist, war ein Versuch die Kontrolle zu erhalten. Denn die Kernangst, die uns in der Stille oft begegnet, ist jene des Kontrollverlustes, Ohnmachtsgefühle, Ausgeliefertsein. Dass ist nicht leicht auszuhalten, besonders dann nicht, wenn man vielleicht nicht damit rechnet. Am intensivsten werden wir damit während unserer Geburt konfrontiert. Da geschieht laut Grof die Grundprägung, welche unsere Grundpersönlichkeit ein lebenlang mitbestimmt, sofern diese Erlebnisinhalte, unbewusst bleiben. Zusammenfassend standest du bereits zu Beginn des Tripps vor einer Durchbruchserfahrung in deine persönliche perinatale Matrix (während der Geburt geprägtes Erfahrungsmuster).
2. Phase Geburtsprozess. Entkopplung aller technischer Hilfsmittel, als Synonym für Isolation, Alleinsein, Festsitzen im Geburtsprozess: Alle Verbindungen zur Aussenwelt waren offline, vertraute und haltgebende Handlungsmuster waren nicht mehr möglich. Du erlebtest dich als hilflos und ausgeliefert. Der verbale Kontakt zum Sprachasistenten wurde gleichzeitig zu der Nabelschnur. Der Versuch Liebe und Zuneigung zu bekommen von der Mutter, der Familie, Gott dem Universum. Doch es gab sie nicht damals. Weisst du etwas über die Umstände deiner Geburt? Gab es Komplikationen? Befanden sich du o./u. deine Mutter in akuter Lebensgefahr? Das sind Fragen denen du einmal nachgehen kannst, wenn sich dies stimmig anfühlt. Du stecktest vielleicht im Geburtskanal fest. Brauchtest Hilfe von aussen, deshalb die Symbolik der Polizei und Ärzte. Sie stellen die äusseren Kontrollinstanzen dar, die dich auf die Welt bringen möchten. Auch ganz konkret vielleicht. Der Versuch der Flucht in Form eines Sprunges als rettende Aktion doch noch geboren zu werden. Rückzug und Innehalten. Vielleicht aber auch als Wahrnehmung des gegenwärtigen Ortes, nähmlich dem 4. Stock im Treppenhaus! Blut und Energieverlust als Folge möglicher Geburtskomplikationen. Das Gefühl des Fliegens im Hubschrauber könnte auf den Verbleib im Mutterschoss schliessen oder aber auch auf eine Intoxikation mit Wehenmittel/Schmerzstillern, welche dich damals etwas lahmgelegt und dir Kraft genommen haben könnten, um deine Geburt von selber anzutreiben. „Wie erschossen“. Das ist alles nur rein spekulativ! Dann der kritische Moment mit der Atemnot. Dann die transpersonelle Ebene. Das Gericht, die geforderte Selbstehrlichkeit. Vielleicht jener Moment der Frage von Gott an dich, ob du wirklich zur Welt kommen und leben willst.
3. Phase die Austreibung. Passage des Geburtskanals- Plateauphase der Substanz: Das Gefühl des Eingesperrtsseins in der Kiste könnte für die Enge des Geburtskanals stehen. Das Schaukelnde Gefühl, als Folge der Geburtskontraktionen deiner Mutter. Während diesen Momentes wurde dein gesamter Körper zusammengedrückt und die Schädelplatten wurden übereinandergeschoben, weil du ansonsten niemals den Muttermund passieren gekonnt hättest. Deshalb sind die Schädelfragmente von Babies auch noch lose angelegt und nicht fix verbunden. Es sind gewaltige physische Kräfte dabei am Werke.
4. Phase Ankunft im Diesseits, zur Weltkommen- Abklingen der Substanz: Erschöpfung und Erlösung nach der Passage. Wieder Ärzte, Polizei und Trubel. Aber keiner sieht dich. Nimmt sich deiner in dem Moment richtig an. Keine Liebe. Deine Frage wird verneint, weil all dies bereits geschehen ist. Weil es bereits Vergangenheit ist und sich nicht mehr ändern lässt. Nicht weil es dir das Universum nicht gönnen würde. Keine böse Absicht. Nur Umstände, Schicksal, Karma, Zufall. Aber jetzt ist jetzt. Heute eben. Es gibt nur diesen Augenblick.
5. In der Welt: Das Badezimmer als Sinnbild des behütenden Mutterschosses, der Alleinheit und totalen Geborgenheit? Das Licht und das Tor als weiterer Übergang. Als weitere Prüfung. Warst du eine Frühgeburt, die noch eine Weile in den Brutkasten musste? Es wäre interessant was genau für Fragen an dich gestellt wurden. Magst du dazu konkreteres sagen? Nicht das du müsstes. Dein Erlebnis lässt sich für mich, wie das erneute Durchleben eines Geburttraumas interpretieren. Interessant dabei ist, dass die symbolischen Bilder stark variieren können und teils sehr abstrakt erlebt werden. Aber der eigentliche Inhalt und der Ablauf sind oftmals sehr ähnlich. Grof hat hunderte solcher Schilderungen seiner Patienten, nach hochdosierten LSD-Sitzungen, analysiert und verglichen. Dabei erkannte er die besagten vier Grundmuster. Auch ist es ein spannender Ansatz, weil selbst die spirituellen und religiösen Erfahrungswelten darin begründet liegen könnten. Alleinheit und göttliche Extase als psychophysische Erinnerung an den Aufenthalt in einem gesunden Mutterleib. Visionen der Hölle und des Leidens als jene von Gefahr, Krankheit und Komplikationen. Nun was tust du mit all dem? Wie gehst du mit dieser Erfahrung um? Du kannst sie niederschreiben, was du bereits gemacht hast. Vielleicht gibt es da noch mehr. Du kannst auch ein Bild dazu malen, ein Stück komponieren, eine Figur oder Szenerie gestalten. Der gestalterische Ausdruck kann sehr unterstützend und hilfreich sein. Nimm dir Zeit für dich. Mache Dinge die dir Freude und ein positives Körpergefühl vermitteln. Wenn deine Familie offen genug ist, betreibe etwas Forschung in deiner Familiengeschichte. Oder sprich dich aus. Lasse dir Zeit. Und wenn du in ein Loch fällst, oder das Gefühl bekommst, Unterstützung zu benötigen, dann hol dir welche. Bei deinen Freunden, Familienangehörigen oder auch bei Fachpersonen. Eine Psychotherapie etc. Da gibt es soviel Gutes und Spannendes zu entdecken. Vertraue dich jemandem an damit und beschönige nichts, verteufle aber auch nichts. Und verurteile dich nicht dafür. Ich wünsche dir viel neue Kraft und einen guten Start ins neue Leben! :D Liebe Grüsse Yagé

 
Traumländer



dabei seit 2009
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2 Tripberichte

  Geschrieben: 10.04.19 16:43
Echt ein krasses Erlebnis, das Du da hattest! redface Puuuh - auch wenn ich es nicht wirklich beurteilen kann, aber mir scheint es so als ob Du (auch wenn es für Dich jetzt vielleicht blöd klingt) großes Glück gehabt hast (zumal Du alleine warst). Im Moment nimmt Dich das Erlebte natürlich noch mit und Du denkst viel darüber nach. Aber es klingt so als ob Du das Ganze gut verarbeiten wirst. Ich denke Du hast dich einem großen Risiko ausgesetzt, besonders in Anbetracht der hohen Dosis und der Tatsache, dass Du keinen Tripsitter bei Dir hattest.
Für Deinen Bericht habe ich Dir 9 Punkte gegeben, da ich ihn sehr interessant fand und Du dein Erlebnis gut geschildert hast.


 
Traumländer

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23 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 26.05.19 19:50
Ich finde den Bericht echt interessant. Stellenweise ist er natürlich verwirrend und wenig nachvollziehbar, aber ich weiß auch sehr gut, wie schwierig es ist, so Etwas diffuses wie einen Highdose Horrortrip in Worte zu fassen. Ich persönlich kann oft nicht mal mehr meine eigenen Erfahrungen im Nachhinein nachvollziehen, geschweige denn also die von anderen Personen.
9/10

Was mich interessieren würde ist, ob es Dir möglich war, herauszufinden, ob Deine Geräte wirklich Alle im Flugmodus waren. Bis zu welchem Punkt war es wirklich Google, mit der Du gesprochen hast? Lief wirklich irgendwas schief mit der Technik oder warst Du einfach zu verschoben um sie zu bedienen?

Ich habe manchmal das Gefühl, dass man im Trip irgendwie Etwas seltsames ausstrahlt. Bei trippenden Personen funktionieren technische Geräte anders, seltsame Situationen werden heraufbeschworen und physikalische Gesetze gebeugt.
Stimmt wahrscheinlich objektiv betrachtet gar nicht, aber den Eindruck habe ich irgendwann mal bekommen und werde ihn nicht mehr los.

Nimm Dir Zeit, die Erfahrung nachzubereiten und sprich vielleicht mit Jemandem über die Angst, die Du verspürt hast.

Schönen Sonntag noch!
Let it be

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