LdT-Forum

« Seite (Beiträge 31 bis 45 von 54) »

AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.02.17 12:54
3 tips gegen panikattacken...
kopf aus, herz auf...
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.02.17 13:11
Atemübungen - für einige Bekannte DAS Mittel gegen Panikattacken.
OM (aum) so zu rezitieren, daß die Schädeldecke leicht mitschwingt, ist auch eine Technik, die hilft/helfen kann.
Es wird wohl individuell unterschiedlich sein, denn um Atemübungen in einer Panikattacke zu machen, braucht man Übung. Daß es klappt, konnte ich - glücklicherweise hatte/habe ich nie Panikattacken - aber schon mehrmals beobachten. Ebenso das mit dem om (> Keimsilbe om).
LG road
 
Traumländer



dabei seit 2012
2.459 Forenbeiträge
5 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.02.17 19:25
Nicht nur das Om zu chanten (wiederholend Singen) bringt häufig einen klaren Kopf und ein Gefühl der Erdung, sondern allgemein Chanten. Such dir ein Mantra, eine Melodie die dir gefällt und Chante das laut, oder auch nur im Kopf für ein paar Minuten. Der Effekt ist schnell da und kann Welten bewegen. Wenn sich dann mehrere Individuen zum gemeinsamen Chanten verbinden, kann das sehr mächtig sein. Selbst erlebt, ein Freund hat das während seiner psychotischen Zeit gerne mal Stundenlang gemacht, um nicht "überzuschnappen", wenns ihm zuviel wurde. Auch schon am eigenen Leib getestet, es funktioniert wirklich unglaublich gut.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.02.17 22:26
Angst und Panik wird oft erst durch n triggern erzeugt wie z.B gedanken. Diese kann man lernen durch Meditation zu kontrollieren so ,dass du wenn du keine Lust aufs Grübeln hast oder in dem Moment intuitiv handeln musst (ka bungeejumping viell.)einfach vollkommen in dir bist.
Es ist immer besser die Gedanken zu kontrollieren als sich von ihrem (manchmal nur nervigen) gequatschte kontrollieren bzw. emotional kontrollieren zu lassen.

Also Meditation ( Achtsamkeit,atemübung)wär wie chanten ne option (ist ja im Grund das Huhn und das ei)

hare krishna hare Krishna , Krishna Krishna hare hare
hare rama hare rama , rama rama hare hare

rezitiert das mal ne halbe Stunde jeden tag.oder n anderes Mantra was dir in solchen panikmomenten als ruhepol dienen kann.

Oder viell. skills wie beim borderline. schmerzhafte äußere reize. Oder Medis.



mfg Erdnuss (Augen zu)

ps. steh auch voll auf hörbücher: Jan Tenner *anschalt*



 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.02.17 22:37
was mich auch unglaublich beruhigt (nachdem erdnuß hier hörbucher genannt hat) sind die sleep hypnosis u andere guided meditations von michael sealey...die stimme is eine absolute wunderwaffe, wirklich außerirdisch und jedes mal wenn er das wort "relax" sagt, fall ich fünf stufen tiefer in mich hinein...einfach herrlich...stell mir das auch wunderbar mit nodd-substanzen vor...

z.b. hab ich mir das echt oft reingezogen: Hypnosis for Overcoming Alcoholism & Stopping Problem Drinking
kopf aus, herz auf...
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
166 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.05.19 10:38
Super Thread, hammergeiles Forum, dieses LDT, ich bin nicht umsonst schon 11 Jahre (damals als CrazyFrog) dabei....

Das ist jetzt kein Tipp oder Skill, sondern eine Zusammenfassung, wie ich das in den letzten Wochen mit Panikattacken erlebte und wie ich das im Griff kriege. Vielleicht ist das für den einen oder anderen interessant. Fals falscher Thread, bitte lieb bescheid sagen und verschieben :-). Ganz unten sind mir doch noch ein paar simple Skills eingefallen, die ich ab und an verwende.

Ich denke, ich hatte "Glück", dass ich mich früh genug damit beschäftigt habe, später wäre es schwieriger geworden, da die Panikattacken mächtiger wurden. Die Effekte wurden übrigens nicht direkt durch Kiffen ausgelöst, aber ich musste beim Kiffen bislang immer aufpassen (vor allem mit Tabak dabei), wenn ich gerade in einer ängstlicheren Phase war, dazu gleich mehr.

Ich habe schon immer mal Phasen, wo mein Herz schneller und heftiger klopft und es eng in der Brust wird. Oft wird der Herzschlag ungleichmäßig und der Kreislauf wird instabil. Schließlich krieg ich Angst, dass irgendwas mit mir passiert.

Zuletzt, also bis letzte Woche, war es so, dass diese Panikattacken zum Teil öfters in der Stunde kamen. Auch während der Arbeit. Letzte Woche bin ich dann zum Arzt, Arbeit Mittags beendet, weil ich Angst hatte, dass was mit meiner Pumpe ist. EKG völlig tutti, aber ich war völlig überrascht, dass Dok von Panikattaken sprach, da nicht unmittelbar bewußte Angst Auslöser ist, sondern eher umgekehrt. Tatsache ist, dass ich viel Stress und wenig Schlaf habe und dass ich im Job ein paar Dinge vor mir habe, die nicht jeder machen möchte. Ich war überrascht darüber, was meine Psyche und mein Körper für ein Kino auffahren können.

Abends bestätigte meine Therapeutin die Diagnose "Panikattacken". Mit dem Wissen gingen zwar nicht die körperlichen Effekte zurück, aber ich konnte mir sagen, dass es die Ängste sind und dass mein Herz OK ist. Die Tage später gingen die Panikattaken zurück bzw. ich konnte viel besser damit umgehen.

Von Montag auf Dienstag hatte ich ein 24 Stunden - Blutdruck - Messgerät. Nach dem ich das Gerät bekommen hatte, löste nahezu jedes Pumpen (alle 15 Minuten) einen ungleichmäßigen heftigen Herzschlag, Beklemmungen... das volle Programm aus. Nach 3,5 Stunden fragte ich den Dok, ob ich was nehmen dürfte (Benzo), aber ich "wurde nicht ernstgenommen", sollte alles dokumentieren und mich dann noch mal melden, wenn es nicht mehr geht. Wofür noch mal melden? Mir ging es doch die ganze Zeit schon Scheiße...

Meine Frau fragte "schon was geraucht?" und ich überlegte, da Cannabis in der Regel solche Effekte eher verstärkt. Da ich aber sehr weiß, wie ich auf Cannabis reagiere und wie ich mich verhalten kann, wenn es in den ersten 30 Minuten heftiger wird, wagte ich einen Versuch. Immer mit dem Gedanken, dass es noch keinen offiziell bestätigten Haschisch-Toten gibt. Ich habe also gaaanz langsam mit 100 mg Gras angefangen und dann 30 Minuten später noch mal 50 mg nachgelegt. Seitdem hatte ich an dem Tag während des 24 - Stunden - Blutdruckmessens keine Probleme mehr und habe seitdem - zumindest im Moment - die Panikattacken ganz gut im Griff. Im Moment habe ich eine Woche Urlaub. Es wird sich ab nächste Woche zeigen, wieviel ich von den Ängsten tatsächlich überwunden habe.

Meine Skills sind bislang noch nicht so ausgefeilt, da ich am Anfang stehe und ich werde einige hier genannte Skills testen.

Mir hilft es viel, meinen Kopf mit der Erinnerung an positiven bzw. lustigen Erlebnissen zu füllen. Ich lasse eine Situationskomik wieder aufleben und/oder denke an eine schöne Situation mit einem Menschen, den ich gerne habe.

Ich setze mir einen Gedankenstopp und stelle mir ein Stoppschild bildlich vor.

Ich mache oder höre Musik.

Tief durchatmen und zwar:
4 Sekunden Einatmen
7 Sekunden Pausieren
8 Sekunden Ausatmen
Und das ganze mit einem gedanklichen Szenario verbinden: Einatmen: Raufklettern; Pausieren: Sich oben umschauen; Ausatmen: Runterrutschen. Ob Wasser- oder Spielplatzrutsche oder Achterbahn ist egal, Hauptsache ein bissl Kino dabei :-).

Wenn es noch nicht zu heftig ist, kann auch Ablenken durch leichte Arbeiten oder TV helfen.

LG Weedy66




 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.09.19 13:32
Danke für die Sammlung an Skills.

Will mir demnächst einen Notfallkoffer packen.
Wo einige der Skills reinkommen.

Düfte habe ich teilweise bereits genutzt.
Schöne Düfte wie Rosenduft.

Oder mir mit dem Fingernagel Schmerz zugefügt, indem ich ihn in die Haut drücke.

Ruhig Atmen und darauf konzentrieren, hilft mir gut.

Auf jeden Fall aus Situationen rausgehen, die mich triggern.
An einen Ruhigen sicheren Ort gehen.
Wenn nicht möglich, Atmen, sagen, dass ich nicht angesprochen und zugequatscht werden will, mich nach innen zurückziehen und meine Gedanken und Gefühle mittels Ratio ordnen.

Mir gut zureden, Mut zusprechen, beruhigende Worte sagen.

Pausen.

Ablenken-wegschieben der belastenden Gedanken-sie auf einen späteren Zeitpunkt schieben.

In den Kontakt gehen mit Freunden.

Es mir gemütlich machen, ein Bad nehmen,mich warm und bequem hinlegen, Atmen.

......

Super Thread :)
Danke
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
517 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 16.06.20 18:32
Ist es normal, dass man z.B. in stressigen Situationen einfach mal dissoziiert?
Also ich mein damit, ohne das direkt ne ernstere Störung dahinter steckt?

Mach mir grad bisschen Sorgen, weil meine Derealisation/Depersonalisation zur Zeit Formen annehmen, die ich so vorher noch nie hatte.
Also ich hab seit kurzem in solchen Momenten das Gefühl, komplett den Bezug zur Umwelt und zu mir selbst zu verlieren. Ich nehme meinen Körper nicht mehr wahr, es fühlt sich an als wenn ich nur als Beobachter von oben zuschaue, vor meinen Augen wird alles kleiner, ich hab das Gefühl mich immer weiter zu entfernen und mir wird dann sogar extrem schwindelig. Desweiteren ist da dann auf einmal eine totale gedankliche Leere. Normalerweise hab ich eher zu viele Dinge im Kopf, doch in diesem Zustand bekomm ich keine Gedanken zu fassen - wie gesagt, einfach so als würde ich komplett den Bezug zu mir verlieren...

Das nächste "Problem": Ich hab schon früher diese Derealisation gehabt, und unter anderem kommt mir dann meine Umwelt total befremdlich vor, und es fühlt sich an als wäre ich in einem Traum. Das war aber immer nur ein Gefühl, also mir war vollkommen bewusst das ich in der Realität bin und nicht im Traum.
Zur Zeit gibt es allerdings immer öfter Momente, wo ich nicht mehr unterscheiden kann, ob ich gerade im Traum bin oder in der Realität. Dazu kommen manchmal so Gedankengänge wie: Diese Welt, das Universum, das kann alles garnicht real sein, wir existieren garnicht wirklich, wir stecken alle nur in einer Computersimulation usw. Und in diesen Momenten wo ich diese Gedanken hab, bin ich dann auch tatsächlich davon überzeugt...


Muss ich mir Sorgen machen ? Oder kann das einfach mal vorkommen? Bin gerade ziemlich überfordert mit dem was ich alles zu verarbeiten hab...
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Traumländer



dabei seit 2019
129 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 17.06.20 07:18
@jenjay
Ich meine ja, es kann gut in besonderen Lebenslagen mal vorkommen.
Aber es geht meistens auch wieder weg. Nur selten bleibts (laut irgendeiner webside die fast nur um das thema geht, kann ich dir suchen falls ich drandenk)
Hab selbst das gleiche Problem, seit ca 10 jahre, wird immer schlimmer.

Aber nun zu dem was mir hilft:
- möglichst nicht drüber grübeln, ablenken
- Kletterhalle half am besten.
- auf ne Chili beißen
- dumm gesagt: akzeptanz. Der Mensch gewöhnt sich an Alles. Inzwischen lebe ich einfach in dieser Leere / diesem Film. Akzeptiert. Vllt geht das bei mir aber auch nur sogut weil ich eh nicht gern lebe. Geb dich nicht auch auf.
ps. meine Therapeutin meinte dass es eine Begleiterscheinung eines anderen Psychischen Problems sei.
Auf jeden Fall: Viel Kraft dir!

Zu den Skills
- Auf Atmung achten, immer gut
- Während dem Höhepunkt meiner Angststörung hatte ich immer sauscharfe Chilis in der Tasche. Panik - Chili - Hirn ist erstma beschäftigt. Half sehr gut.
- z.T. ohrfeige ich mich selbst. zumindest wenn ich allein bin. in der Öffentlichkeit kneif ich mich mit Fingernägeln.
- Bei Mögglichkeit: in den Wald.

"Es bleibt Alles so wie es war und wird nie so sein!"
Traumländer



dabei seit 2012
2.459 Forenbeiträge
5 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.06.20 09:56
zuletzt geändert: 17.06.20 10:35 durch 20fox (insgesamt 6 mal geändert)
Ich glaube Momente der derealisation und dissoziation hat jeder in seinem Leben.
Bei den meisten Menschen ist dass dann vlt. Nur der Moment des vor dem Kühlschrank stehen und plötzlich komplette Leere im Kopf zu haben um sich dann eine Sekunde später zu fragen: was wollte ich eigentlich noch gleich? Auch während Gesrächen mal "space out" zu sein passiert jedem.

Was du beschreibst klingt schon intensiver. Diesen Fokus zu verlieren und sich nicht mehr bis in die Fingerspitzen wahrzunehmen ist ein dissoziatives Symptom. Ich halte aber nix davon deswegen gleivh ne komplette dissoziative Störung anzunehmen. Diese Klassifizierungen sorgen nur dafür, dass man evtl. Andere wichtigere Symptome und besonders Ursachen übersieht.
Nicht rein steigern, cool bleiben, aktzeptieren dass du gerade verkopft bist helfen, nicht in Panik zu verfallen, dann verkopfst du dich erst recht.

Ich hatte vor Monaten eine Psychose mit schizophrenen Symptomen.
Meine Gedankengänge waren ganz ehrlich. Was mir geholfen hat war die Symptome, Gedanken und Wertvorstellungen aufzuschreiben und mit einer Freundin zu besprechen. Dann konnten wir für die meisten Vorstellungen auch Ursachen in meinem Leben finden. Z.B. Stimmen im Kopf = Einsamkeit und Ansprüche anderer und an mich selbst. Oder der wunsch nach einer geistigen Verbindung, so tief dass man telepathisch kommunizieren kann. Verfolgungswahn vor einer anarchistischen Bewegung, die die Welt übernehmen wird (da kam Corona gerade sehr unpassend xD) und eig. meine Ideale verfolgt, mich aber erst "testen" muss, damit ich in der neuen Welt Leben darf. Das war ein Ausdruck davon, dass ich in dieser Welt nicht leben möchte und so habe ich mir unterbewusst meine Utopiegesellschaft erstellt/erwünscht. Da ich mich aber nicht an alle meine Ideale halte (wie niemand) und dieser Gesellschaft viel moralisch richtiges handeln abverlangen würde, musste ich mich selbst prüfen. Als ich das herausgefunden habe, hörten Paranoia und Verfolgungswahn auf und noch besser: Ich möchte jetzt daran arbeiten, so eine Bewegung in die Welt zu setzen :)

Deine Gedanken bzgl. Der Welt als nicht Real hatte ich auch. Hatte sogar mal überlegt eine Frau in nem Cafe einfach random vom Stuhl zu treten, weil sie ja eh nur ein NPC ist.
Das sind letztendlich Ausdrücke meiner philosophischen Krise gewesen.
Diese Gedanken sind Probleme, mit denen sich Professoren heute noch rumschlagen, weil es wenige befriedigende Antworten gibt.

Es ist zb. Wahrscheinliche dass wir nur Gedanken eines einzelnen "riesigen Gehirns" sind, als dass unser Universum und wir wirklich so materiel (also nicht bloß als gedanke, wobei gedanken ja auch physikalisch sind) existieren. Das ist beängstigend und mathematisch bewiesen.
Philosophisch finden sich diese Matrix-Theorien zu erst bei Descartes Meditationen. Deine Fragen sind also nicht völlig verrückt sondern sehr menschlich und haben die größten Denker vor zt. Unlösbare herausforderungen gestellt. Descartes ging natürlich nicht von PC-Spielen, sondern davon aus, wir könnten auch in einem Traum leben. Oder alles nur eine Illusion sein. Seine Antwort:"Gott ist ein guter Gott und würde uns nicht hinters Licht führen.". Einige glauben diese Antwort sei ein Witz gewesen. Im Buddhismus geht man auch davon aus, dass diese Welt nur Illusion ist "Maya". Schau dir doch das mal an. Putnam beschreibt das Brain in a Vat - Also Matrix.

Was mir geholfen hat war ein mal Plotin, Platonismus und Neoplatonismus.
Dort geht man davon aus, dass diese Welt nur ein Abbild der echten Welt ist. Allerdings existiert dieses Abbild. Nicht nur als Illusion. Und da es ein Abbild des göttlichen bzw. Der echten Welt ist und diese zwar schöner als unsere ist aber eben Schön und unsere Abbild-Welt eben ein Abbild des Schönen ist, ist unsere Welt auch schön (die Christen/Gnois haben das übrigens umgedeutet: Unsere Welt ist nicht die göttliche/himlische, also ist sie schlecht und wir auch.). Du bist hier. Sowohl das du als auch das Hier existieren, ob als Computerspiel oder Gedanke, oder wirkliche Welt. Auch ein ComputerSpiel existiert ja wirklich, alle charaktere sind physikalisch irgendwie vorhanden. Alan Watts und Zen sprechen zb. Darüber: universe is a game. And thats great Fun if you know how to play.

Was mir ganz pragmatisch geholfen hat war, dass es furchtbar anstrengend ist immer zu zweifeln. Skeptizismus/Solipsmus ist eine Sackgasse. Es bringt nichts unglücklich zu sein, weil du nie wissen kannst ob es fliegende Schweine irgendwo im Universum gibt. Heidegger beschreibt das Problem beim Zweifeln so: Du kannst nicht wissen ob der LKW vor dir wirklich blinkt [Oder ob du wirklich lebst]. Aber wenn der LKW dich umfährt, weil du zweifelst, dann ist die Möglichkeit ob du wirklich lebst irrelevant, denn du bist dann tot, ob in echt oder im spiel. Och hatte schlicht keine Lust mehr psychotisch zu sein bzw. Die ganze wahrheit sofort rausfinden zu wollen. Ob die Welt real ist, kannst du während deines ganzen Lebens rausfinden, Stress dich damit nicht. Du hast Zeit, ob im Computerspiel oder nicht. Und niemand verhindert, dass du das Spiel genießen kannst, solange du suchst.

Kurz: wenn du diese Fragen über dich bestimmen lässt und sie dich handlungsunfähig bzw. Sogar unlebensig machen, dann hast weder in der Matrix noch außerhalb der Matrix die Möglichkeit (schönes) zu erleben. Und dass erleben existert, dass weißt du. Descartes Cogito Ergo Sum bestätigt das. Dein Denkprozess ist real, deine überlegungen über die Welt sind nicht anzuzweifeln. Also muss zumindest das denken existieren. Jetzt mach was schönes drauß :)


Philosophen etc. Für dich:
Descartes Meditationes (Zusammenfassung)
Putnam: A Brain in A Vet (Orig. Paper von Putnam. 21 Seiten in einfachem Englisch)
Plotin (!!!!!) (gute, sehr kompakte Zusammenfassung von seiner Ontologie)
Alan Watts (hier über Zen als Chillstepmix) (gibts bei YT mit unglaublich beruhigender Stimmer von ihm selbst, sogar als chillstep-musikstücke)
Zen
Buddhismus "Maya, Atman, Braman-Konzepte" (glaub der tibetische. Svas kennt sich da besser aus)
Stoa (für eine gewissen Gleichgültigkeit im Leben)
Skeptizismus / Solipsismus (Wikipedia)
4 Antworten gegen Skeptizismus/Solipsmis:
Moore (finde ich ehrlich lächerlich), Putnam (geht in meine Richtung), Wright (Sprachphilosophysischer/Analytischer Ansatz; Nicht mein Ding) und Davidson (kenn ich nicht). Kurzes Paper, könnt sich lohnen.

Tolles Buch das mir unglablich geholfen hat, nich philosophisch sondern eher psychologisch ist, allerdings eine spannende, leicht zu lesende, lustige und abgefuckte reale Story über Schizophrenie und andere Krankheiten bzw. Symptome, was mir meine "Therapie" aufgezeigt hat:
Morgen bin ich ein Löwe - Wie ich die schizophrenie besiegte (Arnhild Lauveng)

Wenn du dir die philosophietipps nicht geben willst, weil zu anstrengend etc.
Hör Alan Watts auf YT (hat für jedes Thema was) und kauf den eben erwähnten Roman


So Trinityesquer-Monolog beendet und viel Kraft dir. Ein Glück dass ich auf Pep eh ned schlafen kann, so hab ich dir einige gute Links rausgesucht

Edit 199:
Natürlich hilft auch Sport oder harte Arbeit. Ich war zb. Barfuß joggen und Arbeit aufm Bau hat mir auch gut getan.
Halt die Standards ala: Genug Essen, schlafen, Bewegung, socializen, Sonne pipapo

"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Traumländer

dabei seit 2013
33 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 17.06.20 10:42
jenjey schrieb:
Ist es normal, dass man z.B. in stressigen Situationen einfach mal dissoziiert?
Also ich mein damit, ohne das direkt ne ernstere Störung dahinter steckt?

Mach mir grad bisschen Sorgen, weil meine Derealisation/Depersonalisation zur Zeit Formen annehmen, die ich so vorher noch nie hatte.
Also ich hab seit kurzem in solchen Momenten das Gefühl, komplett den Bezug zur Umwelt und zu mir selbst zu verlieren. Ich nehme meinen Körper nicht mehr wahr, es fühlt sich an als wenn ich nur als Beobachter von oben zuschaue, vor meinen Augen wird alles kleiner, ich hab das Gefühl mich immer weiter zu entfernen und mir wird dann sogar extrem schwindelig. Desweiteren ist da dann auf einmal eine totale gedankliche Leere. Normalerweise hab ich eher zu viele Dinge im Kopf, doch in diesem Zustand bekomm ich keine Gedanken zu fassen - wie gesagt, einfach so als würde ich komplett den Bezug zu mir verlieren...

Das nächste "Problem": Ich hab schon früher diese Derealisation gehabt, und unter anderem kommt mir dann meine Umwelt total befremdlich vor, und es fühlt sich an als wäre ich in einem Traum. Das war aber immer nur ein Gefühl, also mir war vollkommen bewusst das ich in der Realität bin und nicht im Traum.
Zur Zeit gibt es allerdings immer öfter Momente, wo ich nicht mehr unterscheiden kann, ob ich gerade im Traum bin oder in der Realität. Dazu kommen manchmal so Gedankengänge wie: Diese Welt, das Universum, das kann alles garnicht real sein, wir existieren garnicht wirklich, wir stecken alle nur in einer Computersimulation usw. Und in diesen Momenten wo ich diese Gedanken hab, bin ich dann auch tatsächlich davon überzeugt...


Muss ich mir Sorgen machen ? Oder kann das einfach mal vorkommen? Bin gerade ziemlich überfordert mit dem was ich alles zu verarbeiten hab...


Moin,
Das was du Schreibst klingt nach einem ähnlichen Problem was ich auch habe. Ich selbst habe bei mir den Verdacht einer Bipolaren Störung wobei dissoziiere helfen kann. Hatte auch immer das Gefühl nicht richtig Wach zu sein. Dadurch das man sich wie auf einem Traum fühlt ist das für mich immer schwierig gewesen Realität und Manie auseinander zu halten.
Ich selbst suche jetzt eine Psychiater auf um das einfach Fachlich abzuklären was ja nie verkehrt sein kann. Lieber einmal zu viel Nachhaken als einmal zu wenig.
Liebe Grüße Hobbirob
 
Traumländer



dabei seit 2020
541 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.06.20 13:46
@ 20fox

Was für ein richtig guter Beitrag! Genau sowas in der Art wollte ich gestern auch schreiben, war aber nicht imstande dazu. Außerdem hätte ich es niemals so genau ausdrücken können wie du. Bin zwar Philosoph, hab es aber nie studiert .... ;)

Kennst du die "Gottesschau" von Platon, 20fox? Hab das vor zwei, drei Jahren das erste Mal erlebt und seitdem immer wieder mal phasenweise. Doch letztens, vor einigen Wochen, stolpere ich zufällig über Schriften der "Vollkommenheit des Menschen" oder eben des "göttlichen Menschen", unter anderem schrieb da auch Platon so einiges über dieses Phänomen. War sehr interessant für mich, weil ich das was ich da so erlebe endlich mal einordnen konnte. Ist immer gut zu wissen, dass andere auch sowas oder ähnliches erleben und erlebt haben ....


@ jenjey

Wollte dir gestern auch schon raten, das alles nicht soooo eng zu sehen. Es wurde hier eh schon öfters mal geschrieben, sowas erlebst nicht nur du! Aber es ist einfach mal so, dass "Krankheiten" oder Defizite am ehesten wieder verschwinden, wenn man sie einfach annimmt und nicht kämpft dagegen oder sich stresst deshalb. Und selbst wenn das nicht wirklich helfen sollte, dann hat man zumindest gelernt es anzunehmen wie es ist. Hilft ja eh nix .... :)

Übrigens bin ich mittlerweile auch an dem Punkt angekommen nicht nur zu glauben, sondern zu wissen, dass das Leben nur ein Spiel ist. FÜR MICH ist ist es auch so, als ob wir Menschen (unsere Persönlichkeit), aber auch die der Tiere und Pflanzen und alles auf dieser Welt, in einer Welt aus einer Matrix leben. Und jeder und alles sieht sich und die Welt aus dem Mittelpunkt der Welt. Also reines Bewusstsein/Gewahrsein, welches sein Spiel spielt in dieser Matrix, um sich selbst besser kennen zu lernen. Und das geht nur, wenn "es" sich trennt vom Gesamten! Und egal wie sehr man es versucht, aber mit dem Verstand kann man das alles nicht erfassen .... Doch irgendwie scheint es echt so zu sein, als ob unsere Persönlichkeit nur ein "Programm" ist, welche für alle Menschen gleich funktioniert. Nur die Umstände wie man aufwächst und erlebt lassen es für uns Menschen so individuell erscheinen. Im Endeffekt "funktionieren" wir alle gleich .... Und je mehr man sein Bewusstsein erweitert, umso eher kann man das erahnen .... Nicht verstehen ....

Also, jenjey, alles gut bei dir. ;) Im Gegenteil, sogar sehr gut, find ich. ^^ Mensch muss erst mal dahin kommen wo du bist .... Versuchs einfach anzunehmen und so gut wie möglich damit zu leben ....

Ach ja, so manche Drogen und Medikamente können diese Erlebnisse und Wahrnehmungen noch verstärken. Darüber könnte man auch nochmal nachdenken, wenn einem alles zu heftig wird ....

Alles Gute wünsch ich dir!
Space is only noise if you can see, my friend!
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
517 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.06.20 14:00
Erstmal vielen lieben Dank euch!
Vorallem an FoX, für deine sehr ausführlichen Gedanken dazu (dem Speed sei dank^^)

Ihr habt es tatsächlich geschafft mich ein klein wenig zu beruhigen.
Ich neige einfach dazu, schnell in Panik zu verfallen und mir die schlimmsten Dinge auszumalen/einzureden. Da ich eigentlich nie psychotisch war (bis auf einmal Stimmen hören, als ich mal von jmd fremden meinen Stoff hatte) und auch in meiner Familie keine Veranlagung existiert, wird das mit diesen Gedanken wahrscheinlich wirklich nur ne Phase sein...
Zumal ihr ja auch der Ansicht seid, das solche Überlegungen über unsere Existenz und der Realität garnicht so merkwürdig sind... Ich werd mich da auf jeden Fall mal ein wenig einarbeiten, klingt sehr interessant, danke dir für die Links ;)

Was mir Sorgen macht, dass ich in solchen Momenten halt wirklich so fest davon überzeugt bin, dass das alles (Wir, das Universum usw.) nicht real ist, das ich mir dann sage:
Wozu kämpfen wenn das alles eh nicht real ist?
Warum wollen Menschen Erfolgreich sein, Karriere machen, wenn wir eh nur in nem endlosen Traum hängen?
Wozu die Bemühung, warum nicht sein Leben einfach vor sich her Leben?

Natürlich weiß ich, dass egal ob real oder nicht, man immer versuchen sollte das beste draus zu machen. Nur wenn ich in dieser Gedankenspirale drin stecke, ist meine eigentliche Lebenseinstellung nicht greifbar.

Zum Punkt sich dran gewöhnen:
Eigentlich hab ich mich an dieses Dereales Erleben gewöhnt, ich hab's ja seit Teene-Zeiten.
Ich hab auch bemerkt, dass es immer dann Auftritt, wenn ich emotional total überfordert bin (selbst wenn ich es selbst noch nicht weiß) Es war bei mir quasi ein immer Warnzeichen..
Doch so intensiv wie die letzten paar Wochen hab ich es noch nie erlebt. Komplett den Bezug zu sich selbst und der Umwelt zu verlieren ist ziemlich erschreckend. Wobei Dissoziationen ja immer eine Art Schutzfunktion sind, und das würde passen - derzeit prasselt so unglaublich viel auf mich ein, es gab viel zu viele Sachen die ich die letzten paar Jahre erlebt hab u. verdrängen musste.
Und jetzt kommt alles auf einmal hoch und ich muss zu sehen, das zu verarbeiten...

"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Traumländer



dabei seit 2012
2.459 Forenbeiträge
5 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.06.20 14:17
jenjey schrieb:
Was mir Sorgen macht, dass ich in solchen Momenten halt wirklich so fest davon überzeugt bin, dass das alles (Wir, das Universum usw.) nicht real ist, das ich mir dann sage:
Wozu kämpfen wenn das alles eh nicht real ist?
Warum wollen Menschen Erfolgreich sein, Karriere machen, wenn wir eh nur in nem endlosen Traum hängen?
Wozu die Bemühung, warum nicht sein Leben einfach vor sich her Leben?


Eine Art existenzieller/ontologischer Nihilismus. Hatte ich damals auch.

Könntest du denn glücklich sein, wenn du einfach vor dich hinlebst?
Einige Philosophen meinen wir müssen Ziele haben, desires, die es zu erfüllen geht um Glück zu finden. Diese Desires bzw. Ziele erreichen bringt zwar nicht viel, da wir wieder neue brauchen/schaffen, aber so können wir unsere Ziele steigern und Desires abwechseln und wieder glücklich beschäftigt sein. Oder du wählst den buddhistischen Weg und hast gar keine mehr und bist gerade durch diese Befreiung glücklich.

Die Entscheidende Frage ist also was du möchtest. Möchtest du dich für irgendwas bemühen nur um seiner bzw. Deiner selbst willen? Dann hast du deine Eudaimonia (also Glückseeligleit) gefunden. Man könnte sagen es ist etwas dass du aus keinem aderem Grund tust, als Glücklich zu sein, ohne zwischenziele. Also nicht: Ich baue Bälle weil ich Fussballspiele weil ich fit glücklich bin. Eher ich backe Kuchen weil ich gern Kuchen backe
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
517 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.06.20 20:00
zuletzt geändert: 17.06.20 20:11 durch jenjey (insgesamt 2 mal geändert)
Naja, grundsätzlich denk ich komplett anders. Ziele zu haben ist mir unglaublich wichtig.
Nur wenn ich mich in diesem Gedankenkonstrukt verlieren, hat das nicht mehr viel mit mir selbst zu tun. Also ich hab das Gefühl, dass das eigentlich garnicht meine eigenen Gedanken sind. Denn ich hab in diesen Momenten überhaupt keinen Bezug mehr zu mir selbst. Fast so als ob da zwei völlig verschiedene Gedankenwelten, Lebenseinstellungen wie auch immer existieren.

Meine eigentliche Sorge ist eher, dass diese Gedanken irgendwann überhand nehmen, und ich mich da durch beeinflussen lassen u. meine Motivation vielleicht anfängt zu bröckelt.
Ich bin halt jemand der schnell aufgibt. Und wenn ständig solche Gedanken kommen wie "Das ist doch eh nur ein Traum, wir existieren überhaupt nicht" Da halt ich das schon für möglich, so wie ich mich kenne, das ich dann irgendwann einfach sage "scheiß drauf, wofür das alles"

Früher hab ich mich selbst verletzt wenn ich das Gefühl hatte neben mir zu stehen. Zum Glück konnte ich das überwinden. Allerdings werd ich jetzt wohl eine andere Methode finden müssen um aus diesem Zustand rauszukommen... Wenn ich zu Hause bin mach ich gern die Yoga-Position "eingerolltes Blatt" das hilft tatsächlich etwas dabei wieder zu mir zu finden.
Für unterwegs werde ich einiges ausprobieren müssen, aber ihr habt schon einige Dinge genannt, die ich mir vorstellen könnte.
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish

« Seite (Beiträge 31 bis 45 von 54) »