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Umfrage: Konsumierst du Kokain?
   (Gestartet: 27.05.2019 23:00 - zeitlich unbegrenzt)

»  ja, nasal18  
38.3 %
»  ja, rauchen (Crack / FreeBase)3  
 
»  ja, intravenös6  
12.8 %
»  nein, werde ich auch nicht, kein Interesse11  
23.4 %
»  nein, obwohl es mich irgendwie reizt9  
19.1 %

Seite 1 (Beiträge 1 bis 14 von 14)

AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.05.19 23:00
zuletzt geändert: 28.05.19 09:06 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo liebes LDT Team,

lange habe ich nichts mehr hier beigetragen (Haft von 08/13-06/18 und anschließend dummes Rumgejunke, als hätte ich in den knapp fünf Jahren nichts dazu gelernt). Ich hatte sogar nach der Entlassung eine mietfreie Unterkunft in einem schwer vorbelasteten familiären Umfeld, doch dort hielt ich es keine Woche aus, sodass ich mit einem Outfit, einem Rucksack und meinem Überbrückungsgeld von jetzt auf gleich abgehauen bin. Mein Vater rief zwar die Polizei, aber die haben ihn wegen meines Alters wohl eher belächelt. Eigentlich schreibe ich eine viel zu lange Vorgeschichte (bin seit acht Tagen im Krankenhaus und werde zugeballert mit Polamidon (bin im Programm), Piritramid (jetzt wirds wohl abgesetzt), Parecoxib, Ibuprofen, Pantoprazol, Clonidin, Novaminsulfon, Rivotril, Lorazepam, anfangs Tazobactam und jetzt Flucloxacillin, da man nun weiß, dass meine rechte Herzklappe von Staphyloccocus aureus befallen ist, ebenso wie viele andere Bereiche des Körpers. Flucloxacillin ist also das vielversprechendste Antibiotikum, wobei dieses Bakterium der typische MRSA-Keim ist, der gerne und mit großem Erfolg die verschiedensten Resistenzen ausbildet.

Die Warnung dieses Threads soll nun darauf bezogen sein, dass ich bis vor drei Wochen ca. ein halbes Jahr lang im Schnitt vier oder fünf Mal täglich Kokain intravenös konsumiert habe und ich niemandem wünsche, das durchmachen zu müssen, wo ich gerade drin stecke. Ich schrieb ja, dass ich erst seit acht Tagen im Krankenhaus bin, aber die ersten Symptome entwickelten sich schon ab dem 02.05: zunächst Fieber, in den Folgetagen starke Kopf- und Nackenschmerzen, sodass ich den Kopf nicht mehr bewegen konnte. Und das Verrückte ist, in den folgenden zwei Wochen kamen ohne erkennbaren Grund oder äußere Einwirkungen neue Symptome dazu, während alte teilweise verschwanden. An einem Tag konnte ich plötzlich nicht mehr laufen (nur unter großen Schmerzen, was ja sein musste, um an mein Pola zu kommen): mein rechter Oberschenkel schmerzte, mein rechter Fußknöchel, mein linkes Schienbein und meine linke Fußsohle - alles über Nacht. Wenige Tage später hatte ich die schlimmsten Schulterschmerzen meines Lebens, die wirklich alle anderen Symptome in den Schatten stellten. Ich konnte nicht mehr schlafen bzw. mich im Bett drehen. Die Schmerzen zogen bis in den Oberarm / Ellbogen. Am Folgetag schmerzte dann auch mein linker Ellbogen und mein rechtes Knie, sodass ich noch schlechter bis gar nicht laufen konnte. Achja und ich bekam mal für zwei Tage Zahnschmerzen rechts, sodass ich kaum essen konnte und als sie verschwanden waren sie links - zum Glück nur zwei Tage. Die allerschlimmsten Beschwerden, die selbst die Schulter von Platz 1 verdrängten, befielen mich dann ein bis zwei Tage vor meinem 30. Geburtstag (18.05). Ich konnte mein gesamtes rechtes Bein nicht mehr steuern - Fuß, Wade, Knie, Oberschenkel und vor allem mein Gesäß hinten rechts verursachten Schmerzen, wie ich sie bis dato nicht für möglich hielt. An Pola holen war längst nicht mehr zu denken und ins Badezimmer schaffte ich es auch nicht mehr. Mein bester Freund wohnt zum Glück im selben Haus wie ich und ich bat ihn per Handy mich irgendwie ins Krankenhaus zu fahren. Es dauerte ungelogen erstmal zehn Minuten bis ich aus der Liegeposition in die Sitzposition kam. Das Aufstehen sowie der fünf Meter lange Weg zur Wohnungstür nahmen in etwa nochmal knapp zehn Minuten in Anspruch. Nach etwa einer halben Stunde war ich dann irgendwie angezogen und habe es in sein Auto geschafft.

Ich merke zwar, dass ich gerade (wahrscheinlich situationsbedingt durch die langweilige Krankenhaus-Routine) einen Schreibflash habe, aber ich denke ich erspare euch lieber, was dann alles im Krankenhaus passiert ist (es sei denn, jemand möchte irgendetwas wissen).

Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe durch den intravenösen Kokain-Konsum eine Endokarditis (entzündete Herzinnenhaut / Herzklappe) erlitten, die unbehandelt meist tödlich verläuft. Mir tut alles weh, ich kann mich kaum bewegen, liege seit zehn Tagen auf dem Rücken, obwohl ich so gar nicht schlafen kann, da Drehen nach links oder rechts einfach zu schmerzhaft ist. Oft habe ich gedacht, wäre ich einfach zu Hause geblieben und daran verreckt, zumal es nicht wirklich jeden Tag besser wird. Aber vergesst es - alles Jammern auf viel zu hohem Niveau.

Meine Einstellung lautet aber nun: Kämpfen, den Drecksbakterien mit gutem Goa den Garaus machen und nach meiner Entlassung (die Antibiotika-Therapie kann noch vier bis sechs Wochen dauern (!)) ein neues und vor allem abstinentes Leben anfangen. Solange wie jetzt war ich seit meinem 14. Lebensjahr glaube ich noch nie clean. Die Chance werde ich nutzen.

Also, meine wichtige Botschaft: Ihr verpasst nichts, wenn ihr Kokain (insbesondere intravenös) nicht ausprobiert. Es mag viele Leute geben, die es gut in ihr Leben integrieren können, gelgentlich ein paar Nasen zu ziehen. Das kann man aber nicht damit vergleichen, wenn sich jeder einzelne Tag nur noch um die Beschaffung von 80-100€ dreht, damit man sich einen Knaller nach dem nächsten in die Venen ballert. Die Venen machen das ohnehin nicht lange mit, Knast wird wahrscheinlich früher oder später für die meisten auch unumgänglich und haltet euch mal bitte die Relation von Wirkdauer zu Preis vor Augen. Ich brauchte in den letzten Monaten einen Bubble (20€) für einen Knaller und der flasht dann fünf Minuten?! Wie absolut absurd. Oft habe ich zum Ende hin gar nichts mehr getroffen, brauchte z.T. 30 Kanülen für drei Knaller und musste danach erstmal mindestens 30 Minuten das Badezimmer putzen. Und dann dieses Szenario drei oder vier mal am Tag: in die Stadt, Geld auftreiben (habe geschnorrt), kaufen, konsumieren, abfucken, alles sauber machen und wieder in die Stadt... Dieses Leben war so unlebenswert, dass mir die Endokarditis sogesehen genau richtig kam. Danke!

Passt auf euch auf,
liebe Grüße,

el.tonno
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.05.19 02:05
Erstmal danke für deine Warnung. Ich wünsche dir gute Besserung und baldige Genesung.

War jetzt seit Samstag Mittag auf Koka (nasal) für drei Tage, aber mit Nachtruhe. Da ich keine Tolleranz habe, kam ich mit nem Fuchs gut hin. i.V. kommt für mich nicht infrage und geraucht wird von mir nur Cannabis und Tabak. Ich habe das Buch von Sick vom Format Shore, Stein, Papier gelesen, also kann ich mir ein wenig vorstellen wie es dir ergangen sein muss.

Alles Gute und liebe Grüße
Wir graben den Schacht von Babel

Cr7z - 33°
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  Geschrieben: 28.05.19 21:47
und daran ist jetzt das koks schuld, oder deine unsterile Arbeitsweise?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.05.19 22:39
das weiß man nicht, aber ich bezweifle, dass es dem Koks Ruhm verleiht, wenn ich bloß unsteril gearbeitet hätte, was ohnehin nicht zutreffend ist.

da ich keinen weiteren Post erstellen kann, hier noch eine kurze Ergänzung zu DokktaJotta:

Vielen Dank für deine guten Wünsche und bleib genau bei der Einstellung- bloß kein iv.
Auch für dich alles Gute.
 
Traumländer



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ICQ
  Geschrieben: 29.05.19 04:55
wir haben mal VOR LANGER Zeit geschrieben. Damals hast du mir etwas von extremen Ketamin Missbrauch erzählt, von einer unnormal hohen Anzahl an Ampullen, die du dir gibst. Ich dachte eigentlich dannach wolltest du mit Keta aufhören und einfach irgendwo Arbeit finden.

Kokain und Opioide werden dir nicht das geben, was Keta dir gibt und auch Keta sollte dir keinen "sinn" zum Leben geben. Glaub mir hier spricht ein Dissojunkie. Einer, der im Jahr jetzt 3-4x konsumiert und das (keine Ahnung wie, aber ich kriegs hin) gebacken kriegt. Wie geht das? Simpel gesagt: HAB EIN LEBEN.

Das Dopamin und Serotonin, was dir Koka und Opis geben, das kann man sich zu 90% auch so holen. Liebe, Sex Leidenschaft. Und vorallem Freunde und Familie. Die restlichen 10% sind und bleiben "leider" Willenskraft. Denn so schön das Leben auch ist, einen Schuss *Hier Opioid einfügen* oder Ketamin gibt es dir nicht. Grenzerfahrungen sind nicht dazu gedacht, ständig gehabt zu werden. Sonst lebt man nämlich an der Grenze und dahinter.... ist es schnell vorbei.

Wünsche dir alles Gute.
Wenn du Chatten willst, ich glaube ich habe noch deinen Uralt Facebook Account. Falls der noch lebt.

LG
Logbucheintrag 6.1.2: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei ...
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 30.05.19 05:30
Hallo eltonno,

Ich spar mir mal an dieser Stelle weise Ratschläge aller Art und wünsche dir einfach nur eine schnelle Genesung und das du gesund da raus kommst und unter lebenswerteren Lebensumständen einen Lebenssinn findest.

Ich denke der Kollege pilzfreak über mir hat schon wirklich so weit das wichtigste gesagt.
Ich stimme ihn voll und ganz zu und habe dem so erst einmal momentan nichts weiter hinzuzufügen.

Einfach gute Besserung!
Keep it up!!

shithappens saferuse ...

Allerbeste Grüße,
Vireder
"Drogen verursachen wahnsinniges Verhalten bei Leuten die nie welche nehmen."
-Dr. Leary
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 01.06.19 16:17
pilzfreak schrieb:

Das Dopamin und Serotonin, was dir Koka und Opis geben, das kann man sich zu 90% auch so holen. Liebe, Sex Leidenschaft. Und vorallem Freunde und Familie. Die restlichen 10% sind und bleiben "leider" Willenskraft.

LG


Absoluter Quatsch! Was meinst du, warum so gut wie jeder rückfällig wird?! Lass solche unsinnigen Aussagen. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Erstmal Programm+Clean werden. Dann Clean bleiben. Dann Leben Schritt für Schritt verändern am besten mit Therapie und sich bewusst machen, warum man konsumiert. Ich denke, das Problem liegt in der Kindheit. Aber ist nur eine Vermutung. Bestimmte Menschen sind prädestiniert. Das mit Genen ist absoluter Nonsens. Westliches Medizindenken. Eher Ehrziehung oder nichterziehung + Problemweitergabe (Bindungstypen) + fehlende Liebe (weil Opis) oder Typus Mensch der sich immer Zuwendung erhofft + Erfahrungen oder Trauma in Jugend, Kindheit, oder Erwachsenenalter etc pp.

Glaub Opioide schütten 300-500% mehr Endorphine als Menschenmöäglich aus und Koka 800% Dopamin. Quelle hab ich gerade keine Zeit zu suchen. Aber kann ich gern machen, um deine Aussage zu entkräften. Wenn alles so einfach wäre, wie du behauptest, gäbe es eine Standardtherapie.

Nach dem Sich seiner und Umwelt bewusst-werden kann man das Sex, Liebe, Leidenschaftsding angehen. Die Willenskraft braucht es schon davor.

 
Moderator



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  Geschrieben: 02.06.19 04:15
Exogene Opioide schütten keine Endorphine aus, sonder imitieren sie. Endorphin = endogenes Morphin.
Insofern klingt Deine Behauptung ebenso wackelig..
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Traumländer



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ICQ
  Geschrieben: 02.06.19 10:58
Ich habe keine wissenschaftliche Aussage getroffen, sondern eher philosophisch gesprochen. Sorry, wenn das nicht sofort ersichtlich war, dachte eigentlich schon. Dopamin und Serotonin sind ja die Sinnbilder für durch Drogen ausgelöstes Glück im Sprachgebrauch :-)

Liebe Grüße.
Logbucheintrag 6.1.2: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei ...
Traumländer



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  Geschrieben: 02.06.19 12:22
zuletzt geändert: 02.06.19 12:37 durch Double (insgesamt 2 mal geändert)
@stillermitleser: Wieso sollte das mit den Genen Nonsense sein? Es ist wissenschaftlich ausführlich belegt, dass Gene eine maßgebliche Rolle spielen, ob jemand z.B. Tabaksüchtig wird. Das ist auch absolut einleuchtend: Hast du beispielsweise kein Gen, was dir Flügel verleiht, wirst du ohne weiteres auch niemals fliegen können, ganz egal wie fest du daran glaubst oder nicht, ganz egal wie sehr du dich anstrengst. Im Gehirn und anderen Bereichen des Körpers läuft das nicht großartig anders. Wenn also jemand z.B. genetisch bedingt stärker auf Kokain anspringt, wundert es mich nicht, dass die Person es schwerer hat, die Finger davon zu lassen. Selbstverständlich ist Abhängigkeit weiterhin ein multifaktorielles Phänomen. Aber den Einfluss der Gene als Nonsense zu bezeichnen, ist falsch.

Eine andere Frage ist es, ob man selbst seine genetische Veranlagung als Rechtfertigung für sein Verhalten ranziehen sollte. Das ist vermutlich doch eher kontraproduktiv, obwohl durchaus was Wahres dran sein könnte.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.06.19 23:53
Danke für eure Beiträge. Aktuell geht es mir noch nicht so gut und morgen findet um 7 Uhr die große Herzklappenersatz-OP statt. Davon werde ich mich wohl erstmal ein paar Tage oder länger erholen müssen, aber dann melde ich mich gerne zu Wort, gehe auf eure Beiträge ein und lasse den Thread nicht im Sande verlaufen. Das wollte ich nur kurz mitteilen.

Wer hätte gedacht, dass gerade ich das ab nun immer wieder predigen werde:
Safer Use... bitte! Grenzen verschwinden ja nicht, nur weil man beim ersten Mal nicht ganz daran oder gar darüber war. Langsam rantasten bei fremden Substanzen und bitte kein Mischkonsum ohne ausreichende Erfahrung der einzelnen Substanzen. Von 1000 Leuten haben diesen Rat vielleicht zwei noch nicht gehört oder verinnerlicht, aber man kann es nicht oft genug betonen.

Alles gute für euch und passt auf euch auf.
Peace.

Euer el.tonno
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.06.19 02:27
Never Kokain iv nehmen! Kenne keinen der darauf nicht hängengeblieben wäre :((
 
Moderatorin



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  Geschrieben: 13.06.19 07:48
zuletzt geändert: 13.06.19 19:40 durch kittster (insgesamt 1 mal geändert)
Wenn du das liest, hast du die OP aller Wahrscheinlichkeit nach schon hinter dir. Trotzdem möchste ich dir alles Gute dafür wünschen und sagen, dass ich in Gedanken bei dir bin.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 13.06.19 08:32
zuletzt geändert: 13.06.19 08:50 durch jenjey (insgesamt 1 mal geändert)
Glumanda schrieb:
Never Kokain iv nehmen! Kenne keinen der darauf nicht hängengeblieben wäre :((


Wer dachte Heroin sei die schlimmste Droge und der absolute Abgrund, der hat noch keine Leute erlebt die an Koka i.v. festkleben...
Hab teilweise Leute erlebt, die hatten so einen extremen H-Affen dass sie kaum noch laufen konnten und körperlich kurz vorm zusammenklappen standen. Wenn sie nur Geld für eins hatten, haben sie sich, statt sich erstmal mit ein wenig H körperlich zu stabilisieren trotzdem lieber Koka geholt...
Ich glaube das sagt schon alles ...

Abgesehen von den Psychischen Schäden bzw. Folgen wenn manche eine Stunde lang auf dem Boden rumkriechen, nicht mehr sie selbst sind wenn sie ihre Filme schieben und Psychotisch drauf reagieren.... Von den körperlichen Langzeitfolgen will ich erst garnicht anfangen....

Lange Rede kurzer Sinn, meiner Meinung nach ist Koka i.v. eine der schlimmsten Dinge die man machen kann... Habe es selbst fast 3 Jahre lang intensiv i.v konsumiert, anfangs nur ab und zu, die letzten 2 Jahre mehrmals täglich. Habe es zum Glück relativ gut vertragen, bzw. nicht so extrem psychisch drauf reagiert. Naja, zumindest noch nicht.... Wer weiß ob ich ein paar Jahre später nicht genauso kaputt gewesen wäre...

Seit fast nem 3/4 Jahr bin ich jetzt zum Glück erfolgreich in Substi ohne jeglichen Beikonsum, raus aus meinem alten Umfeld und auch wenn mich zur Zeit ständige Erinnerungen quälen, vermiss ich das Zeug im Moment kein Stück... Klar, auch wenn die Wirkung alles andere Übertrifft was man sich vorstellen kann, ist der kurze Kick den ich davon hab - ein paar intensive Sekunden plus einige Minuten Nachwirkung, das ganze Drama um Beschaffung und manchmal das regelrechte Massaker beim Venenfinden, es einfach nicht wert... Ganz zu schweigen davon alles andere in seinem Leben dafür zu verlieren ... Denn nach dem Konsum, ist auch nur wieder vor dem nächsten Konsum...

PS: In meiner Übermütigkeit diese Warnung hier zu unterstreichen, habe ich ganz vergessen dem TE meine besten Genesungs-wünsche mitzuteilen!!! Ich hoffe sehr, dass es ein Warnschuss für dich war. Als mir am Anfang meiner Substi die Ergebnisse meiner Blut Untersuchung mittgeteilt wurden, und raus kam, dass ich mir trotz der größten Vorsicht HCV eingefangen habe, und eine alte entzündete winzige Einstichstelle sich mittlerweile zu einer Lebensbedrohlichen Infektion im ganzen Körper ausgebreitet hatte, war das für mich definitiv ein Zeichen... Bin mittlerweile wieder komplett geheilt, doch es hätte definitiv viel viel schlimmer ausgehen können. Im Prinzip war das auch für mich der entscheidende Punkt wo ich dann gesagt habe es kann so nicht weitergehen und ich bin gerade nochmal so davon gekommen, jetzt muss ich die Chance auch nutzen...

LG
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish

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