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Umfrage: Habt/ hattet ihr psychische Probleme?
   (Gestartet: 26.06.2019 21:03 - zeitlich unbegrenzt)

»  Nein, nie14  
10.1 %
»  Ja, aber vollständig geheilt10  
7.2 %
»  Ja, aber den Alltag nicht stark einschränkend45  
32.6 %
»  Ja, mit erheblichen Einschränkungen im Alltag43  
31.2 %
»  Ja, ich bin dadurch nicht arbeits/studierfähig26  
18.8 %

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AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2011
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  Geschrieben: 21.08.19 18:07
zuletzt geändert: 22.08.19 17:02 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 7 mal geändert)
Hey Leute,

ich hatte in diesem Thread bereits einmal die Polyvagaltheorie zum Thema machen wollen, die auf (neuro-) wissenschaftlicher Basis viele psychische Probleme - darunter auch Sucht - als Symptom zu erklären versucht. Ich habe mich noch nicht derart eingehend darüber informiert, um biologisch exakt erklären zu können, weshalb wir als Säugetiere die Verbindung bzw. das ehrliche Mitteilen benötigen, um nicht durch die fehlgeleitete "Energie" bzw. die Suche nach (existentieller und auch körperlicher) Sicherheit in Symptome wie Depression, Ängste oder auch Sucht abzugleiten. Die Grundlagen der Polyvagaltheorie hat Stephen Porges, US-amerikanischer Neurowissenschaftler (einfach googeln), entwickelt und beschrieben.

Grob gesagt geht es um das komplexe Zusammenspiel zwischen Sympathikus (der Teil des Nervensystems, der die Erregung hervorruft) und Parasympathikus (der Teil, der das System wieder "herunterfährt", was bei vielen Menschen mit psychischen Problemen ganz offensichtlich nicht funktioniert).

Begreift man sämtliche psychische Probleme als reine Symptome von Entwicklungs- oder Bindungstraumata, die diese Fehlfunktionen hervorgerufen haben, so kann vieles, was wir aus der klassischen Schulpsychiatrie oder auch vielen Methoden der Psychotherapie (Verhaltenstherapie etc.) kennen, über den Haufen geworfen werden. Eine Depression, Angststörung, Sucht oder sogar eine "Psychose" isoliert als Symptom zu behandeln, macht nach dieser Denkweise keinen Sinn.

Es geht bei einer Therapieform nach diesem Leitbild eher darum, durch das ehrliche Mitteilen unmittelbar und sofort zu erreichen, dass sich der Organismus sicher in seiner Umgebung fühlt und sich nicht in permanenter Gefahr wähnt (ich persönlich bin btw. übrigens derzeit weit davon entfernt und wohl auch dadurch am bisherigen Tiefpunkt meines Lebens angelangt).

Auch z.B. eine Depression ist demnach nichts anderes als fehlgeleitete Energie (oft durch unterdrückte Wut hervorgerufen). Eine wie auch immer geartete Sucht dient nach dieser Theorie lediglich als Symptom, welches die (Überlebens-) Sicherheit des Organismus und die Verschmelzung mit seiner Umwelt künstlich herstellen soll, um dem Organismus das Überleben in seiner Umgebung zu ermöglichen und noch Schlimmeres (wie z.B. das "Kollabieren") zu verhindern.

Ein Therapeut bzw. Heilpraktiker, der diese Zusammenhänge für Interessierte sehr verständlich auch auf YouTube erklärt, ist ein Mann namens Gopal Norbert Klein. Er ist kein Esoteriker oder "spiritueller Guru", eher im Gegenteil (er ist gelernter Informatiker und erklärt die Dinge eher in einem systemisch-evolutionsbiologischen Zusammenhang). Gopal Norbert Klein verbreitet kostenlos sein Wissen, da er sehr davon überzeugt ist, dass dies der Schlüssel zur Heilung sehr vieler Probleme psychischer, spiritueller oder sogar gesellschaftlicher Art ist. Er möchte auch nichts verkaufen (im Gegenteil, er fühlt, das große Interesse nicht mehr selbst bedienen zu können und hat befürwortet z.B. das Entstehen von lokalen Gruppen).

Sein Wissen und seine Erfahrungen sind im Wesentlichen auf traumaheilung.net zu finden.

Heute wurde ein für mich interessantes YouTube-Video zum Thema Sucht / Abhängigkeit als Symptom psychischer Leiden von ihm veröffentlicht, das ich Euch gerne verlinken würde:

Die häufigsten psychischen Leiden, Teil 3: Abhängigkeit (nur Audio)

Vielleicht kann sich der / die ein(e) oder andere in Zusammenhang mit diesem Thread damit identifizieren.

Grüße,
Murmel
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Traumländer



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  Geschrieben: 04.09.19 23:18
HPPD
BIPOLAR
DEPRESSIONEN

Aber an Phasen gekoppelt dann wieder ganz normal happy und so...

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.09.19 16:14
Hat nicht jeder Mensch sein Päckchen zu tragen?
Ich war vor knapp 4 Jahren in der geschloßenen wegen Suizidversuch, hatte vor dieser Zeit kaum etwas mit Drogen am Hut alle Schaltjahr wenn es sich ergeben hatte nichts regelmäßiges.

Oft liegt es an der blinden egoistischen Gesellschaft die einen bewusst krank macht (Medien, Lebensmittelindustrie usw.).

Seit dem ich mich ausgiebig mit psychodelika's und vor allem '' mit mir selbst beschäftige'' geht es wieder aufwärts, kann meinen Alltag bewältigen, regelmäßig arbeiten (3 Schichtsystem mit 7 Tage Woche).

Von daher würde ich jetzt nicht behaupten das alle Psychosen von uns Konsumenten selbst verursacht sind.

LG Kush

Niemand existiert mit Absicht. Niemand gehört irgendwo hin. Jeder von uns muss sterben.
Gehen wir Fernsehen?
Traumländer



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  Geschrieben: 08.09.19 15:31
LegalKush schrieb:
Hat nicht jeder Mensch sein Päckchen zu tragen?

Ja, schon - aber der Leidensdruck ist bei dem einen größer, bei dem anderen geringer...

Freut mich jedenfalls für Dich, dass es Dir besser geht inzwischen. Für mich liegt der Kern in der (ehrlichen) Verbindung mit anderen Menschen. Fehlt diese weitgehend über einen langen Zeitraum, so äußert sich dies eben in Symptomen wie Depression, Ängsten, Sucht...
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.09.19 11:17
Hallo!

Ich habe nicht den ganzen Fred und jeden Post gelesen, teilweise triggert mich das, teilweise deprimiert es mich. Und manchmal auch beides zusammen.

Aber das Stichwort "Polyvagaltheorie" sprach mich an. Das ist ja irgendwie der neueste Schrei und es müsste, mMn, damit möglich sein, bestimmte psychische Zustände messbar zu machen und damit zu verifizieren.

Den allerneuesten Schrei habe ich die Tage gelesen. Da ging es um Traumafolgestörungen durch frühkindliche Misshandlungen, die im Hippocampus und in der Amygdala erkennbar sind. Jetzt bin ich ziemlich hibbelig, weil ich hier recht aktuelle MRT-Aufnahmen meines Schädels habe und die gerne in dem Hinblick befunden lassen würde.

Nur wo? Bei wem? Wer macht das? Ideen?

Der Professor, dessen Referat ich las, hat mir nicht geantwortet. Der hat bestimmt viel anderes zu tun. Aber es wäre ja endgeil, wenn irgendwo ein Neurologe auch Psychotraumata auf dem Schirm hat, oder wenn ein Psychologe im Lesen von MRT-Bildern bewandert wäre.
 
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  Geschrieben: 30.09.19 11:49
zuletzt geändert: 01.10.19 06:13 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Ich bin hepephrend schizzophren ich nehm seit 2 jahren elvanse offiziel 70plus 50 mg das tuht mir sehr gut und ein guter bekannter hat mich auf den Trichter gebracht er ist bipolar und auch para shizzo er nehmt das auch ihm tuht es auch sehr gut *zensiert* ich nehm auch seit 2 jahren ca noch täglich reines speed dazu ohne große probleme sonst nehm ich noch koks;heroin,oxycodon,mephedrone,lyrica,tramadol,subutex phasenweise,promethazin,bdo,nikotin,meth seit neusten,benzos hab ich abgesetzt ist für mich der Teufel thc geht auch garnicht joo meine blutwerte sind ok zähne auch top nase auch sagt der arzt *zensiert* die anderen sachen sind nur mit großer vorsicht zu genießen mir gehts auch super und ich weiss ich bin polytox aber mir sowas von egal hauptsacher Glücklich als sich mit schizzo sympthomen rumzuplagen
 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 01.10.2019 06:13

Konsumempfehlungen sind hier verboten und das weißt Du. Verwarnung.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.09.19 18:11
Oschi! Wieder da. Dachte schon Du bist tot. :-)
 
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  Geschrieben: 01.10.19 01:49
Ich ? Awa :D war nur ma kurz im kranken haus wegen 15 mg clonazolam auf einmal plus subutex lag sabernd auf dem boden vor der tür Freundin hat aus panick den krankenwagen gerufen naja ob wohl ich öfter dieses dosen genommen habe und es halt nur keiner merkte weil ich eben nicht auf dem boden lag und nicht ansprechbar war nunja das zweite ma wo ich wegen drogen im krankenhaus war ein anderes ma wegen alkohol wegen bluthochdruck und ja bin clean seit langem von benzos es war schwer aber es war möglich Alkohol nur sehr selten ca 2bis 3 bier im monat höchstens .....
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.10.19 17:32
Respekt, dass du das geschafft hast, oschi!

JoEh
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.10.19 06:55
Ich habe eine lange Phase des saufens gehabt. Bin jetzt seit etliche Monaten trocken und und merke mehr und mehr wie ich mir dadurch geschadet habe. Ich bin jetzt Anfang 30 und durch Alkohol natürlich in meiner Entwicklung hängen geblieben. Da ist die Angst berechtigt drauf hängen bleiben zu können.

Beziehungen hatte ich natürlich auch keine in der Zeit. Dieses Defizit macht mir am meisten zu schaffen und ich fühle mich total einsam und bin schon fast ohnmächtig gegenüber dieser Unfähigkeit ein Mädel kennenzulernen. Generell soziale Kontakte fehlt mir schon immer. Aber ich denke das liegt nicht nur an mir. Meine Kindheit war von Gewalt und Ablehnung geprägt. Später wurde ich sogar in Internate und ins Heim gesteckt was mich ebenfalls sehr traumatisiert hat.

Aber ich merke gerade das ein Prozess stattfindet. Ein Umdenken und auch der Wunsch nach Veränderung. Das ist etwas vollkommen Neues aber wichtiges für mich, denn dadurch habe ich erstmals erkannt, dass Probleme eine Chance sind etwas zu ändern oder daran zu wachsen.

Aber ich komme schnell an meine Grenzen und brauche dann was zum entspannen und abschalten.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 02.10.19 21:35
Hallo 👋

Ich habe mehrere psychiatrische Diagnosen die relevantesten sind: Depression, ADHS, Schizophrenie, Polytox. Ich bin seit ca.11 Jahren in psychiatrischer Behandlung. Ich bin 32. Mit 13 / 14 Jahren erstmaliger Alkohol- und Drogenkonsum. Ich bekomme seit dem Medikamente bzweise Psychopharmaka. Zur Zeit Buprenorphin 4 mg + Venlafaxin 225 mg morgens, dann Xeplion 75 mg alle 4 Wochen Depot-Spritze und als Bedarf bei Schlafstörung noch Pipamperon 40 mg. Ich habe viele Psychiatrie-Stationen und Wohnheime hinter mir. Ich freue mich das ich zur Zeit ne eigene Wohnung habe einen Job alles Psychiatrieunabhängig. Nur zum Doc muss ich noch wegen den Medis. Zurzeit bin ich 4 std Arbeitsfähig. Jedoch habe ich es geschafft eine Beziehung, die zu meiner Freundin 7 Jahre aufrecht zu erhalten. Und das ist für die Ärzte schon eine Leistung für einen psychisch Kranken.

Naja meine Mama sagte immer : Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen man weiß nie was man bekommt.

Liebe Grüße
PlaSticitY
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.10.19 03:40
@PlaSticitY

Hey :-)

Finde ich wirklich klasse von dir das du trotz deiner Beeinträchtigungen so viel machst und dich nicht zurück gezogen hast. Du bist ja durch deine Kindheit schon ähnlich wie ich verstoßen wurdest und dann noch deine psychische Beeinträchtigung (kamen die durch den Konsum oder hast du Drogen benutzt um die Krankheiten erträglicher zu machen?)

Kenne Psychiatrien zu genüge. War dort zum Alkohol und Benzo Entzug. Bei den Benzo Entzugen war ich immer 4-6 Wochen und ich hab die letzten Tage noch gut in Erinnerung. Mich hatt alles nur noch genervt und gelangweilt und bekam nen Krankenhauskoller. Bei Depressionen kann das ja Monate dauern... cry

Wie hast du deine Freundin kennengelernt? Hatt sie von deiner Sucht und den psychischen Krankheiten gewusst als ihr euch kennengelernt habt? Denn sowas sind (denk ich, aber sicher bin ich nicht) für Frauen Eigenschaften sind die sie schreiend davonlaufen lassen. Oder habt ihr euch in der Klinik kennengelernt? Denn dann habt ihr füreinander ja eher Verständnis was denk ich bestimmt Ansporn und Kraft gibt. Denn arbeiten gehen und clean scheinst du ja auch zu sein (von der Substitution abgesehen) Woher hast du diese Kraft genommen?

Lg
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.01.20 07:52
zuletzt geändert: 08.01.20 08:48 durch jenjey (insgesamt 11 mal geändert)
Mich würde mal eure Meinung zu folgendem Sachverhalt interessieren:

Mache gerade eine vorübergehende Traumatherapie nach OEG (Opfer-Entschädigungsgesetz). Am Anfang wurde ich zwar drauf hingewiesen, dass man Termine mind. 48h vorher absagen sollte. Nun war mein Termin aber an nem Montag und ich bin übers WE spontan krank geworden, hatte also keine Möglichkeit früher abzusagen. Es war ja auch nicht so, dass ich einfach nicht hingegangen bin, der Termin wäre um 15.30 Uhr gewesen, und ich hab gleich früh morgens 8 Uhr angerufen u. bescheid gegeben. Am Telefon war man total freundlich zu mir, sagte "kein Problem, aber wir telefonieren die Woche dann nochmal um einen neuen Termin auszumachen"
Ein paar Tage später hatte ich auf einmal ne Rechnung im Briefkasten wegen verpassten Termin. Ist das wirklich gerechtfertigt??

Habe denen jetzt erstmal meine Krankschreibung hingeschickt, und gebeten ihre Forderung zu überdenken, da ich halt wie gesagt ja am Freitag noch nicht ahnen kann, dass es mir am Montag nicht gut geht, ich sofort morgens bescheid gegeben habe, und ich sowieso kein Geld übrig hab für die Rechnung.

Und mal ganz abgesehen vom rechtlichen her, ist da ja auch noch der moralische Standpunkt:

Ich mein, die Arbeiten dort mit psychisch kranken, teils schwer traumatisierten Menschen, da müssten die doch eigentlich drauf eingestellt sein, dass manch einer es vielleicht mal nicht aus dem Haus schafft, oder die Therapie einem mal zu viel wird. Man ist ja schließlich nicht umsonst da, sondern eben WEIL man Probleme hat und den Alltag nicht gemeistert kriegt.
Was ist denn, (jetzt mal rein theoretisch) wenn in der letzten Therapie-sitzung was aufgewühlt wird, vielleicht ne re-traumatisierung stattfindet und es einem dadurch dann nicht gut geht und man befürchtet, dass aktuell eine erneute Sitzung mehr Schaden anrichtet u. man deshalb absagen muss...? Dann ist es doch eigentlich nicht mein eigenes Verschulden oder ? Ganz abgesehen davon, dass denen bekannt ist, dass ich auch schwere körperliche Probleme hab, die mich oft stark einschränken bzw. auch sehr spontan auftreten können. Den einen Tag bin ich noch halbwegs fit, am nächsten Tag hab ich so heftige Schmerzen, dass ich nicht aus dem Bett komme - und das wissen die wie gesagt auch ganz genau...
Einem da gleich ne Rechnung aufzudrücken nur weil man einmal nen Termin absagen muss, find ich echt unter aller Sau.

Werde vorerst nicht mehr hingehen, was echt Schade ist, weil ich mit der Therapeutin echt gut klar gekommen bin, sie hat die Regeln ja auch nicht gemacht. Aber wenn man weiß, dass die Gesundheit einem jederzeit nen Strich durch die Rechnung machen kann, und man die ganze Zeit Angst haben muss, dass man den Termin nicht wahrnehmen kann und gleich ne Rechnung aufgedrückt bekommt ist das echt scheiße....
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish

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