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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.08.19 14:15
zuletzt geändert: 30.08.19 18:46 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo,

2 Fragen:
1.wirkt Ketamin oder andere dissoziativa wie 3meo pce auf Quetiapin (Neuroleptikum) oder wird die wirkung unzerdrückt? Oder kann es sogar sehr gefährlich sein? Ich nehme 300mg Quetiapin und 300mg Venlaflaxin (SNRI)
2. Wo kriege ich gutes Ketamin oder ähnliches her? Kennt jemand vlt einen Arzt der es verschreibt?
I
Ich will dissoziativa gegen meine schwere depression ausprobieren.

 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 30.08.2019 18:46

Titel verallgemeinert
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.08.19 16:04
Generell ist die Kombination gefährlich, kann Herzrhythmusstörungen geben. Obwohl eine Antidepressive Dosis so im Bereich von 10mg liegt, würde ich es lassen.

In Deutschland ist Ketamin nicht zur Behandlung von Depressionen zugelassen, also wird es Dir auch niemand verschreiben.
 
Moderator



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  Geschrieben: 30.08.19 18:45
zuletzt geändert: 30.08.19 20:15 durch Neopunk (insgesamt 2 mal geändert)
Also Ketamin ist in Deutschland zur Behandlung von Depressionen nicht zugelassen, es ist jedoch mittlerweile ein off-label angewandtes Antidepressivum. Es wird jedoch meines Wissens nicht einfach verschrieben, weshalb die Behandlung (teil-)stationär erfolgt. In der Charité läuft das z.B. so, dass man für die Behandlung in regelmäßigen Abständen (IIRC alle 2 Wochen) erscheint und dort für ein paar Stunden in ein Bett gelegt wird, um eine Infusion mit Ketamin zu erhalten.
Allerdings könnte die Medikation mit Venlafaxin eine Kontraindikation darstellen, da es ein SNRI ist, was durch die SSRI-Wirkung des Ketamins zu einem Serotoninsyndrom führen könnte.

Welche Wechselwirkungen Ketamin und Quetiapin haben könnten, weiß ich leider nicht. Ich vermute aber, dass es die psychedelische Wirkung des Ketamins (deutlich) unterdrückt, was sicherlich eine Verringerung des therapeutischen Nutzens mit sich bringt.
Außerdem geht mit der Einnahme von Quetiapin oft eine deutliche Gewichtszunahme einher, was oft zu erhöhtem Blutdruck führt. Da Ketamin selbst Herzfrequenz und Blutdruck erhöht, könnten Komplikationen auftreten. Der systolische Blutdruck darf im Ruhezustand nicht über 180 mm/Hg liegen.

Edit: Informationen zur Rechtslage überarbeitet

Edit 2: In den USA ist übrigens seit diesem Jahr S-Ketamin als Nasenspray zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen zugelassen. Wir können also hoffen, dass es bald weitere Durchbrüche in der psychedelischen Psychotherapie geben wird. MDMA wird vorraussichtlich 2020 oder 2021 zur Behandlung von Post-traumatischen Belastungsstörungen (PTSD) zugelassen. LSD und v.a. Psilocybin stehen aktuell hoch im Kurs in der Forschung und befinden sich beide in den Phase II Studien in den USA, finanziert und durchgeführt von u.a. MAPS. Optimistisch betrachtet könnten in absehbarer Zeit auch assoziative Psychedelika wieder in der Psychotherapie Verwendung finden.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 31.08.19 11:46
Ok danke erstmal für die ausführlichen antworten.
Dann bin ich richtig gearscht. Ich begreife es einfach nicht wieso es in schweren fällen wie bei mir zumindest nicht Vorübergehnd eingesetzt wird.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.09.19 11:09
Nein bist Du nicht, ist ein depressiver Gedanke. :-)

Ich bin selbst von Depressionen betroffen und bin so auf Ketamin gestoßen. Da ich an Ketamin nicht ran komme, habe ich 2-FDCK bestellt, was in Deutschland immer noch legal ist. Die antidepressive Wirkung liegt bei etwa 10mg höher würde ich nicht gehen, wenn Du Angstzustände vermeiden willst.

Vorher solltest Du aber definitiv deine Medikamente absetzen und Dir dafür mindestens 8 Wochen Zeit lassen.

10mg sind nicht viel, aber es kann trotzdem zu Wechselwirkungen kommen.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 02.09.19 01:21
Thermobar: guter Hinweis mit den 8 Wochen!! Ist ganz gefährlich mit Ketamin und Antidepressiva, Stichwort Serotonin-Syndrom! Normalerweise zu oft genutzt aber hier definitiv gegeben. Da sprech ich leider sogar aus eigener Erfahrung wenn ich sage das geht nicht gut. Gerade das Venlafaxin geht ja ordentlich auf den Kreislauf, da kann viel auch schon in der Monotherapie passieren. Herzrhythmusstörungen und Blutdruckschwankungen sind da ja fast noch normal im leichten Rahmen. Da Ketamin selbst Kreislaufstimulierend wirkt würde auch kein Arzt das in Kauf nehmen. Wenn jedoch die Therapie versagt und Venlafaxin abgesetzt wird wegen Unwirksamkeit wäre das eher denkbar. Aber vielleicht ist ja auch ein Mittelding wie Tianeptin eine Möglichkeit, da auch NMDA antagonist und eben zugelassen für Depressionen. Ansonsten sei noch gesagt viele Ketamine erhöhen Dopamin, gilt noch mehr für PCP-Analoga. Sind nicht gerade zuträglich für eine Antipsychotische Therapie. Daher sollte die vorliegende Grunderkrankung gut abgeklärt sein.
Grüße
An manchen Tagen regnet es, und an anderen Tagen stört es dich nicht...
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 17.09.19 15:08
Erstmal danke für die Antworten! Ich überlege auch schon länger, ob ich mir 2fdck oder 3meo-pce bestellen soll und dann einen selbstversuch probieren sollte oder doch lieber eine richtige ketamininfusion zu machen, die natürlich hundertfach teurer, und wo mein letztes erspartes vlt für 8 Infusionen reicht.
Neulich habe ich Cannabis sativa ausprobiert und es war echt horror mit angstzuständen und verkrampfungen. Cannabis vertrage ich definitiv nicht. Ich schreibe das, weil es ja vlt ein hinweis darauf sein könnte, dass ich auch 2fdck nicht vertrage.?

Ansonsten habe ich Venla abgesetzt und nehme nur noch Bupropion/Elontril (ein Amphetamin was wohl vermehrt dopami noradrenalin ausschüttet, sollte das auch nicjt mit Dissoziativa genommen werden? Weil 8 Wochen die Medikamente aussetzen ist schon sehr hart bis wohl unmöglich für mich...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.09.19 19:57
Alter, bei den ganzen Medikamenten die Du nimmst, solltest Du nicht noch Ketamin oben drauf nehmen. Verschreibt Dir das alles ein einziger Arzt? Den solltest Du echt wechseln.

<blockquote>Ich schreibe das, weil es ja vlt ein hinweis darauf sein könnte, dass ich auch 2fdck nicht vertrage.?</blockquote>

Das kann besonders in höheren Dosen, mehr als 50mg, durchaus der Fall sein. Für eine AD-Wirkung solltest Du abe nicht über 10mg sublingual/nasal gehen. Und ggf. Benzos parat haben.
 

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