LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.09.19 09:37
gugu schrieb:
An einem gewissen Punkt des Leidensdruckes springe ich ab und beende diesen Zustand.

Haste dit jetz so jemeint, wie icks verstanden hab?

Oder projitzier ich? Ich meine, wenn alle Stricke reißen, dann kann man sich nicht mal mehr aufhängen. ;-)
Sollten die fernöstlichen Mythologien recht haben und Leben ist die nicht enden wollende Abfolge von immer neuen Inkarnationen in nur veränderter Form, dann gibt es schlicht kein Entkommen.
Ich, als überzeugter Nihilist, bin noch nicht bereit, meine letzte Hoffnung auf die Probe zu stellen.

Gott, ist mir langweilig...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.09.19 16:23
Moin,

nein, umbringen kommt für mich nicht in Frage, wenn Du das verstanden haben solltest.
Zwar kenne ich solche Fantasien, aber tun wuerde ich es nicht. Dafür geht es mir eindeutig noch zu gut. ;)
Aber da ist schon was dran an "wenn alle Stricke reißen..." absolute Horrorvorstellung, dass es so schlimm um mich stehen könnte, dass der letzte Ausweg nicht mehr machbar wäre.

Gläubig bin ich auch nicht. Vielleicht manchmal etwas gutgläubig, aber das war`s denn auch damit ;)

Hoffe Du kannst/konntest Dir einen angenehmen Sonntag gestalten, ohne viel Langeweile.

Bis dann


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 09.10.19 13:22
Hey Leute,

in einem anderen Forum habe ich einen äußerst interessanten Vorschlag gelesen und würde gerne hören, was ihr hier dazu sagt.

Und zwar geht es um die ÜBerlegung, dass man beim Kratomentzug den "Turboentzug" (also mittels Naloxon) allein zuhause vollzieht und je nach Entzugserscheinungen für deren bekämpfung etwa Lyrica o.ä. nimmt. Dann hätte man ja nur einen zeitlichen kurzen, aber sehr intensiven Entzug.

Meine Frage: Was sagt ihr dazu? Könnte das klappen?

Klingt für mich erstmal recht plausible: durch das Naloxon bekommt man die Opirezeptoren recht schnell clean, muss dafür aber auch recht intensiv die paar Tage den Entzug erdulden. Diesen könnte man aber mit lyrica (oder was würde ich noch einfallen stattdessen?) erträglich machen. In der Summe hätte man sich innerhalb einer vergleixhsweise kurzen Zeit komplett befreit und muss nicht wochenlang mit durchaus spürbaren Entzugssymptomen leben. Der TE gehört wohl zu den Leuten die bei hohen Kratomdosen wochenlang körperlichen ENtzug verspüren und will das damit schneller beenden. Es handelt sich wohlgemerkt um Kratomentzugsüberlegungen, wie das bei anderen Opioiden aussieht, weiß ich nicht, könnte ich mir aber riskant(er) vorstellen. KRatom jedenfalls ist ja harmlos und nichttödlich afaik.
 
Moderator



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 09.10.19 22:11
Durch das Naloxon wird dein Körper auch nicht schneller von den Kratomalkaloiden befreit, du würdest es dir damit nur unangenehmer machen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2008
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  Geschrieben: 10.10.19 00:40
Glumanda schrieb:
Hey Leute,

in einem anderen Forum habe ich einen äußerst interessanten Vorschlag gelesen und würde gerne hören, was ihr hier dazu sagt.

Und zwar geht es um die ÜBerlegung, dass man beim Kratomentzug den "Turboentzug" (also mittels Naloxon) allein zuhause vollzieht und je nach Entzugserscheinungen für deren bekämpfung etwa Lyrica o.ä. nimmt. Dann hätte man ja nur einen zeitlichen kurzen, aber sehr intensiven Entzug.

Meine Frage: Was sagt ihr dazu? Könnte das klappen?


Für mich klingt das schon plausibel. Es gibt ja auch Kliniken die Turboentzug von Heroin unter Narkose anbieten. Dabei werden die Abhängigen in eine richtige Narkose versetzt und dann wird mittels Nalaxon ein Turboentzug eingeleitet. Das ganze dauert wohl nichtmal einen Tag und am nächsten morgen ist man dann fast wie clean trotz längerer Heroin Abhängigkeit. Ich schätze mal man fühlt sich trotzdem noch ein paar Tage nicht ganz Topfit aber es ist bestimmt angenehmer als ein kalter Entzug.

Sowas wurde sogar hier in der Nähe von München, in der Psychatrie in Haar, angeboten. Jedoch wurde das Projekt wohl eingestellt weil es zu wenig genutzt wurde und sich nicht getragen hat. Gibt aber viele Kliniken -hauptsächlich im Ausland- die das anbieten.

Ich hab auch mal überlegt den Opiatentzug so durchzuführen. Einfach starke Benzos (z.B. Flunis) nehmen und dann Naloxon. Hab dann aber doch mit subutex entgiftet.
YT: http://bit.ly/flexylife
Moderator



dabei seit 2012
158 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.10.19 11:27
Angenommen du hast dir eine Überdosis Methadon gegeben, kommst ins Krankenhaus. Dort wirst du mehrere Gaben Naloxon (kurze HWZ) bekommen, bis der Körper die kritische Menge Methadon (lange HWZ) eleminiert hat; bist dabei allerdings, sofern körperlich abhängig, total entzügig.

Die Elimination durch die Leber wird nicht dadurch beschleunigt, dass ein Antagonist mit hoher Rezeptoraffinität das noch im System befindliche Opioid von den Rezeptoren verdrängt.

Dass Heroin, welches ja nicht allzu lang wirksam ist, nach einer ca. eintägigen Narkose schon recht gut entzogen sein sollte und der Rest mit anderen Pharmazeutika abgefedert wird, kann schon durchaus hilfreich sein, ich find das aber eher mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Opioidentzüge sind nicht sehr angenehm, aber das wars zum Glück dann meist auch; im Gegensatz zu Alkohol, Benzos, Gbl etc. besteht nahezu keine Lebensgefahr. Ich halte nach wie vor nichts davon Naloxon einzusetzen aus oben genannten Gründen, vllt halt ja jemand ein wissenschaftliches paper o.ä. parat das mich vom Gegenteil überzeugen kann, aus reiner Denkweise macht man sich das Leben dadurch nur unangenehmer.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.10.19 11:58
zuletzt geändert: 10.10.19 12:25 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Danke erstmal für die Rückmeldungen!
Ztem schrieb:
Durch das Naloxon wird dein Körper auch nicht schneller von den Kratomalkaloiden befreit, du würdest es dir damit nur unangenehmer machen.

Woher weißt du das bzw warum ist das so? Ich dachte, Naloxon würde gegen sämtliche opioide helfen und den entzug einleiten, wieso nicht auch bei kratom?
Es gibt eben Leute, die nehmen hohe Doesen Kratom und haben wochenlange (!) körperliche entzugserscheinungen.
Wenn man diesen leuten sagt: nehmt naloxon in niedriger dosierung und ihr müsst nur 1-2 statt 6-8 wochen entzügig leiden, wäre das doch super?!

Gibt es weitere ideen oder meinungen hierzu?
 
Moderator



dabei seit 2012
158 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.10.19 13:03
Naloxon bewahrt dich vor einer tödlichen Überdosis, indem es kompetitiv mit anderen Opioiden um einen "Platz am Rezeptor kämpft". Naloxon hat eine sehr hohe Affinität und drückt somit fast alle Opioide weg, hilft gegen Atemdepression, hat aber keine Opi-üblichen zentralen Wirkungen wie Sedierung, Euphorie etc. Das Opi, welches die OD hervorgerufen hat, ist allerdings immernoch im Blutkreislauf und deswegen muss im Krankenhaus auch stets Naloxon nachgegeben werden, insbesondere bei langwirksamen Opis.

Das Ausscheiden (Entgiften) geschieht per Metabolisierung über die Leber und dann über den Harnweg aus dem Körper. Anschließend muss der Körper seine Rezeptordichte wieder dem Normalniveau anpassen, was unangenehme Entzugserscheinungen mit sich bringt, wie zB. eine Überreaktion auf Körpereigenes Adrenalin, welches vorher von exogenen Opis unterdrückt wurde.

Durch die Gabe von Naloxon also beschleunigst du die Metabolisierung nicht, eher hemmt man sie vermutlich noch, schließlich wird Naloxon auch über die Leber metabolisiert, die Rezeptoren sind nicht opiodfrei währenddessen, man hat einfach nur sehr schnell sehr starke Entzugssymptome, obwohl die Rezeptoren besetzt sind.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.10.19 13:06
Hm, danke dir, aber ich verstehe das noch nicht ganz. Denn: Warum wird Naloxon dann zum Turboentzug unter Narkose verwendet? Und nach kurzer Zeit hat der Patient die meisten Entzugssymptome hinter sich, ohne was gespürt zu haben wegen der Narkose? Also muss es ja doch diesen Effekt haben: Reinigung der Rezeptoren im Schnelldurchlauf, sodass die Entzugsdauer stark verkürzt wird.

Vielleicht magst du diesen Prozess genau beschreiben? Ich bedanke mich schon mal vorab sehr!
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.10.19 16:24
Entzogen zu sein, heißt ja nicht, dass du da schon wieder "normal" bist bzw. dein Hirn.
Klar kann man in ein paar Stunden H und auch Kratom aus dem Körper prügeln, aber die Phase die dann kommt und in der sich dein Hirnstoffwechsel wieder umstellt, die ist lang und unangenehm.
Ja, da kann man dann irgendwas nehmen, Lyrica oder Clonidin, aber wer hat das schon zuhause!? Und vllt. hängste dann auf Lyrica. ;-/
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
108 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.10.19 21:41
Glumanda schrieb:
Hm, danke dir, aber ich verstehe das noch nicht ganz. Denn: Warum wird Naloxon dann zum Turboentzug unter Narkose verwendet? Und nach kurzer Zeit hat der Patient die meisten Entzugssymptome hinter sich, ohne was gespürt zu haben wegen der Narkose? Also muss es ja doch diesen Effekt haben: Reinigung der Rezeptoren im Schnelldurchlauf, sodass die Entzugsdauer stark verkürzt wird.

Vielleicht magst du diesen Prozess genau beschreiben? Ich bedanke mich schon mal vorab sehr!


Man kann ie Rezeptoren nicht reinigen. Wenn das Naloxon abgebaut wird, werden die Rezeptoren wieder mit den anderen Opioiden besetzt. Deswegen muss man ja bei einer Überdosis mehrere Dosen versetzt geben...
Den Entzug kann man nur durch gewisse Sachen dämpfen, er braucht trotzdem seine Zeit. Da macht man sih das mit dem Naloxon einfach nur die ersten Tage unangenehmer...

Wann setzt der Entzug nach dem letzten Konsum Kratom oder H ein? Bei Kratom braucht es schon 2-3 Tage oder?
Bin manchmal überrascht, dass ich trotz hoher Tolleranz keine schlimmen Entzüge habe...
Sämtliche Beiträge sind nur theoretischer Natur und stellen keine Aufforderung zu illegalen Handlungen dar. Finger weg von den Drogen! Und wenns nicht anders geht: Augen auf beim Drogenkauf! :)
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.10.19 16:50
ragnaroek schrieb:
Glumanda schrieb:
Hm, danke dir, aber ich verstehe das noch nicht ganz. Denn: Warum wird Naloxon dann zum Turboentzug unter Narkose verwendet? Und nach kurzer Zeit hat der Patient die meisten Entzugssymptome hinter sich, ohne was gespürt zu haben wegen der Narkose? Also muss es ja doch diesen Effekt haben: Reinigung der Rezeptoren im Schnelldurchlauf, sodass die Entzugsdauer stark verkürzt wird.

Vielleicht magst du diesen Prozess genau beschreiben? Ich bedanke mich schon mal vorab sehr!




Wann setzt der Entzug nach dem letzten Konsum Kratom oder H ein? Bei Kratom braucht es schon 2-3 Tage oder?
Bin manchmal überrascht, dass ich trotz hoher Tolleranz keine schlimmen Entzüge habe...

DAnke Dir. Hätte halt wirklich gedacht, dass man mit dem naloxon nasenspray schubweise kontrolliert den entzug beschleunigt und mit lyrica etwa aushaltbar macht. Nach 2 - 3 Tagen hat man dann das gröbste überstandfen, anstatt erst nach 2 - 3 wochen wie sonst bei mir.

Ich nehme nur kratom und der entzug setzt bei mir nach etwa 8 Stunden ein. Erst mehrere wochen (!) nach der letzten kratomdosis hören die körperlichen entzugserscheinungen auf, daher wäre ich durchaus interessiert daran, dies abzukürzen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
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  Geschrieben: 12.10.19 20:16
Viel viel Gramm konsumierst du denn am Tag?

Mehrere Wochen Entzug kommen mir schon mehr als seltsam vor
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.10.19 16:08
Till schrieb:
Viel viel Gramm konsumierst du denn am Tag?
Mehrere Wochen Entzug kommen mir schon mehr als seltsam vor

Derzeit 30g. Ich habe aber auch schon von anderen gehört, die auch noch mehr nehmen und auch wochenlang körperlichen Entzug davon hatten dann! Irgendwo gab es dazua uch mal einen erfahrungsbericht im netz. Es scheint zwar nicht oft vorzukommen, aber bei einem kleinen prozentsatz kratomabhängiger scheint der köreprliche netzug tatsächlich so ewig zu dauern wie bei einem long term opioid.

Daher nochmal: Würde es SInn machen, mit Naloxon die ersten 1-2 Tage daher ranzugehen? Man kann ja erstmal nur antesten mit wenig und schauen ob es aushaltbar ist, oder?

Meine größte Sorge: Dass es nicht funktioniert! Also dass der entzug trotzdem noch genauso lange und intensiv dauert nur eben, dass man am anfang kurz einmal richtig richtig entzüig war durch das naloxon, es aber keine abkürzung in der dauer gibt. Da aber Heroinabhä. bspw unter Narkose damit erfolgreich behandelt wurden, sollte es doch auch bei kratom kalppen, oder? Und da kratom nichttödlich ist, sollte es auch kein wirkliches risiko geben. Zumal ich mich eh herantasten würde..

Any thoughts? Thx :-)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 16.10.19 08:43
Moin Glumanda,

ich weiß nicht, ob du meinen Post überlesen hast, ihn nicht verstanden hast oder ich dich nicht verstehe.

Mit Naloxon holst du nur die Droge von den Synapsen weg. Dadurch wirst du nicht clean und auch nicht drogenfrei.
Kratom bzw. seine Wirkstoffe haben eine Eliminationshalbwertszeit von 24-48 Stunden, d.h. das dein gesamter Organismus erst in den nächsten 10 Tagen "clean" wird. Und dann erst kommt die Zeit, in der sich deine Synapsen wieder an die alte Ordnung gewöhnen. Sich da in den ersten Tagen selbst zu foltern ist bestimmt nicht hilfreich, es sei denn, du hast eine ausgeprägte Algolagnie.

Und noch was in eigener Sache:

Meine Redunzierungsversuche die letzten Wochen waren eigentlich nur Jojo-spielen. Mal ein wenig runter, dann wieder rauf.
Wenn ich jetzt von gesteren 80mg Oxy kalt auf Null gehe, kann ich dann übermorgen einen Arzttermin wahrnehmen, ohne dass der das merkt? Ich gönn mir ein bisschen mehr Kratom und Zopi zum schlafen, trotzdem könnte das reichlich unruhig werden. Aber alles andere macht keinen Sinn. Ich hab nicht die Motivation zu einem langen Runterdosieren.
 

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