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AutorBeitrag
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.11.19 17:08
zuletzt geändert: 11.11.19 17:22 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 3 mal geändert)
Danke @Crystalix für Deinen Beitrag, der mich in meinem Vorhaben bestärkt, dem Kratom bald wieder den Rücken zuzudrehen.

Ich bin etwa genausolange "drauf" wie Du es gewesen bist (mit dem Dauerkonsum ging es etwa um 2012 los), allerdings mit zwei oder drei Pausen von bis zu 10 Monaten. Du hast völlig Recht damit, dass man fast nichts bzw. nur noch sehr selten eine positive Wirkung verspürt und die Abhängigkeit einfach nur noch nervt, da man sich, wie Du es beschrieben hat, fast durchgängig entzügig fühlt. Ich habe auch trotz Konsum über die meiste Zeit Gliederschmerzen, Magenprobleme, bin während des Konsums leicht reizbar, kann tagsüber kaum noch etwas essen und viele Symptome mehr.

Auch das mit der Rückkehr der Libido kann ich bestätigen. Bei meiner letzten längeren Pause 2017 bis Anfang 2018 fiel mir das stark auf. Natürlich wäre ich weiterhin nicht beziehungsfähig und wahrscheinlich auch nach wie vor nicht mehr fähig zum Sex mit einer Frau gewesen, denn ich kann seit etwa 3-4 Jahren sonderbarerweise nicht mehr mit Körperkontakt umgehen. Aber die Begierde kam nach einigen Wochen wieder nach und nach zurück ins Leben. Nachdem ich vor knapp zwei Jahren ruckzuck wieder beim Dauerkonsum angelangt bin, ist es mal wieder so, als hätte ich mich durch das Kratom sozusagen vorübergehend kastriert bzw. die Libido ist auf einer Skala von 0 bis 10 vielleicht bei einer 0,5.

Warum habe ich damals wieder angefangen? Erstens nahm die Depression wieder dermaßen Überhand, dass es kaum noch auszuhalten war und ich verzweifelt nach einem "Hilfsmittel" suchte, um noch Schlimmeres zu verhindern. Zweitens eskalierte mein Alkoholkonsum wieder dermaßen, dass ich dringend einen "Ersatz" suchte, um nicht wieder die halbe Woche völlig abzustürzen, geradezu zu verwahrlosen und mich auch körperlich zunehmend zu zerstören - nicht selten sogar im Mischkonsum mit Benzos. Drittens steckte ich zu dieser Zeit in einem furchtbaren 1-Euro-Job, der mich seelisch zusätzlich herunterzog und ich eigentlich nur noch auf das Wochenende wartete, um meine stetige Dysphorie und Anspannung zu ersaufen. Und, ist dieser "Plan" aufgegangen bzw. wurde ich duch den erneuten Dauerkonsum von Kratom auf irgendeine Weise "erlöst", bis auf die ersten 2-3 Tage der Einnahme? Natürlich nicht.

Es würde sich vieles wieder verbessern (auch meine finanzielle Lage, da ich ebenso bei ca. 20-25g/d hänge), auch wenn ich ziemlich sicher weiß, dass meine psychische Konstellation keine komplette Abstinenz von jeglichen Substanzen zulassen wird. Aber dieses hinterherjagen nach einem zufriedenstellenden Turn, der sich einfach nicht mehr einstellt, ist wirklich der größte Unsinn, den man sich geben kann und dafür auch noch viel Geld ausgibt.

Allerdings bräuchte ich für den rein körperlichen Entzug schon etwa 10 Tage, in denen ich keinerlei Verpflichtungen (Job, irgendwelche Maßnahmen oder sonstiges) hätte. Denn die ständigen Gliederschmerzen, das Frieren, die ständig laufende Nase sind schon nicht ohne, wenn man sich bereits psychisch angeschlagen fühlt. Bei mir dauert der rein körperliche Teil meist etwas länger als nur eine Woche. Eine weitere Vorraussetzung, das durchzuziehen, ist auch, dass sich das Ausmaß meiner Depression ein wenig verringert. Jedoch bin ich erneut an einem Punkt, an dem es eigentlich nicht mehr schlimmer werden kann und je mehr ich darüber nachdenke, desto eher bin ich inzwischen davon überzeugt, dass mir zumindest das Weglassen von Kratom sehr gut tun würde.

Schließlich habe ich ja inzwischen noch meinen geliebten CBD-Tee, durch den sich wirklich viel in Sachen Craving, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen verbessert hat.
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  Geschrieben: 09.01.20 22:13
Wie oft muss ich Dir sagen, dass es eine Suchfunktion gibt, die man nutzen soll, ehe man einen eigenen Thread erstellt? Diesmal gibt's ne Verwarnung.
Thread gelöscht und Posts hierher kopiert.


Iqos schrieb:
ich bin so verjunkt habe mir eine riesen menge oxycodon geholt mit dem vorhaben es zu verkaufen gewinnspanne betrug 200% pro pille was ist passiert ich habe 90% davon selbst verballert, habe schulden und bin affig und am arsch werde ich es jemals schaffen nein sagen zu können und wie ???

am ende bin ich sogar zu welchen gegangen denen ich was vercheckt habe und habss denen für ein vielfaches wieder abgekauft nur für 3-4 stunden in denen es mir gut geht war es das wert ? neiin aber warum bin ich so??


K I schrieb:
Iqos schrieb:
aber warum bin ich so??


Das ist das Wesen der Sucht.
Du bist nicht alleine, ich könnte dir viel erzählen aus meinem Leben - Ähnliches. Als Junkie macht man die verrücktesten Sachen, ohne nachzudenken. Das Zeug übernimmt einen, schafft einem an, was zu tun ist. Und dabei geht es immer darum, etwas zu besorgen und/oder es möglichst schnell zu "vernichten".
Irgendwann, erst sehr spät habe ich gelernt, einigermaßen damit umzugehen. Und ja, es geht !
Abdosieren funktioniert zB sehr gut.
Nicht allerdings wenn man, so wie ich früher mal, das letzte Gramm (von anfangs sehr vielen) aufteilt, um damit vielleicht über die nächsten ein, zwei Tage zu kommen, nur um fünf Minuten später alles in den Löffel zu klatschen, Asco dazu, Wasser dazu und dann nix wie weg in die Vene. Am nächsten Morgen war ich nicht einmal in der Lage, irgendwo etwas zu besorgen, so dreckig ist es mir gegangen.
Und trotzdem habe ich überlebt und irgendwann später gelernt, damit umzugehen.
Abdosieren ist das Zauberwort. Besonders gut eignet sich dazu O-Tee.
Alles Gute !
Grüsse


jenjey schrieb:
Ich kenne das selbst das man irgendwann an einem Punkt kommt, wo man sich selbst nicht mehr erkennt, sich vielleicht sogar vor sich selbst ekelt...
Aber glaub mir, du bist damit nicht allein. Das ist leider nunmal ein Merkmal von Sucht, dieses fremdgesteuert sein, nur an den Moment JETZT zu denken ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.... Du hast das ganz gut beschrieben... Du hättest das Oxy verkaufen können, Gewinn machen u. später viel mehr davon haben - aber wenn der Suchtdruck da ist oder man affig ist, dann spielt alles das was später sein könnte keine Rolle mehr. Oder oft sind einem die Konsequenzen zwar vielleicht schon bewusst, aber der Druck was zu nehmen ist einfach viel stärker. Eben dieses typische Fremdgesteuert sein.

Dagegen anzukämpfen ist sehr sehr schwer, aber nicht unmöglich. Ich glaube einen allgemein gültigen Weg gibt es da nicht. Da muss jeder für sich selbst einen Weg finden. Ich hab irgendwann einfach eingesehen, dass das was ich da machen es einfach nicht wert ist ...
Mich ne Stunde lang mit der Nadel zu zerstochern, nur um ein paar Minuten nen kurzen Kick zu haben. Manchmal tagelang nur dem nächsten Knaller hinterherzujagen, ohne was davon zu haben und immer noch affig zu sein weil die Venen im Arsch sind und man nicht mehr trifft...

Aber bei jedem Dauert es unterschiedlich lang, bis es Klick macht. Hatten hier glaub ich schonmal ne Diskussion über das Thema, was man braucht um aufhören zu können, bzw. ob man erst am absoluten Tiefpunkt ankommen muss...


Zitronenfalltür schrieb:
Was hilft, ist ein AKTIVES HOBBY zu haben/finden, bei dem man sich auspowern und etwas tun kann, das einem unabhängig von ständigen Dauerbelohnungen eine andere Art von Befriedigung gibt: Den FLOW des MACHENS. Ohne eine solche ablenkende Tätigkeit ist es verdammt hart, nicht immer wieder in die Suchtschleife zurückzutapern.


Andy I schrieb:
Hallo
ich war eine zeit lang sehr Alkoholsüchtig
so süchtig, dass ich die Flasche Whiskey am Abend leer gemacht habe.
Ich wußte ablenken mit Arbeit oder Hobby geht nicht um runter kommen habe ich immer wieder
angefangen.
Ich hatte auch immer was zuhause .... oft bin ich nach 3 Monaten oder 6 Monaten wieder in die alte Schiene
gefallen. NUR durch eisernen Willen bin ich weg gekommen.
Die Flschen stehen heute noch so da teilweise voll oder halb leer
wie ich damals aufgehört habe es in mich rein zu schütten.
Ist jetzt geschätzte 12 Jahre her !

Bei anderen Drogen muß es aber ungleich viel schwerer sein davon weg zu kommen !

"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

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  Geschrieben: 12.05.20 18:13
Hey ihr lieben,

weiß nicht genau wo ich mein Anliegen hinpacken soll, passt irgendwie zu verschiedenen Themen: Depressionen, Oxycodon, Clean bleiben... Folgendes:

Bekomme jetzt seit kurzem zusätzlich zum Pola noch Oxycodon für Schmerzspitzen.
War mir bis dahin auch total sicher, dass ich es schaffe mir das Oxy wirklich für Notfälle einzuteilen. Nur leider wirkt das Oxy bei mir genau so, wie ich es eigentlich von nem Antidepressivum erwarten würde. Ich hab ne ziemlich hohe Opioid Toleranz, deshalb Haut es mich nicht um und sediert auch nicht großartig.
Es hat einfach ne sehr subtile Stimmungsaufhellende Wirkung
- So, als wenn sich der dunkle Nebel, der mich die ganze Zeit umgibt, langsam auflöst.
Alles wirkt irgendwie klarer und heller, freundlicher... Und nicht mehr so befremdlich und bedrückend wie sonst... Halt so, wie ich es von nem Antidepressivum erwarten würde.
Nur gab es bis jetzt kein einziges, was Antrieb und Stimmung wirklich verbessert hat bzw. was ich vertragen habe.

So langsam bekomme ich echt Zweifel dass ich das mit dem Einteilen schaffe...
Wobei ich natürlich weiß, dass ich mir nur ein Eigentor schieße, wenn ich es häufiger nehme... Dann hab ich nämlich nicht mehr genug wenn ich's wirklich brauche, und die Toleranz geht unnötig weiter in die Höhe... Nur ist es damit irgendwie wieder wie ganz am Anfang, als ich mit Opis angefangen habe: Das Gefühl, ab und an diesen Stimmungs-"Kick" zu brauchen...

Aber ich will meine Ärztin auch nicht enttäuschen, sie ist aktuell so zufrieden mit mir und hat mir das Vertrauen entgegen gebracht, mir die Packung mit nach Hause zu geben statt einzuteilen...
Vielleicht sollte ich einfach ehrlich sein und darum bitten, dass die Praxis mir die Tabletten einteilt?
Nur dann fühl ich mich irgendwie wieder wie ein total Versager. Ich hab vorher noch so damit rumgeprahlt dass ich es mit dem Einteilen schaffe.


Tut mir leid für das rumgeheule, bin grad irgendwie bisschen am Ende.
Bald 2 Jahre bin ich jetzt wieder in Substi, null Beikonsum, null Suchtdruck gehabt.
Das ist doch Mist, da denkt man das man übern Berg ist und dann...
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  Geschrieben: 12.05.20 21:29
jenjey schrieb:
So langsam bekomme ich echt Zweifel dass ich das mit dem Einteilen schaffe...
Wobei ich natürlich weiß, dass ich mir nur ein Eigentor schieße, wenn ich es häufiger nehme... Dann hab ich nämlich nicht mehr genug wenn ich's wirklich brauche, und die Toleranz geht unnötig weiter in die Höhe... Nur ist es damit irgendwie wieder wie ganz am Anfang, als ich mit Opis angefangen habe: Das Gefühl, ab und an diesen Stimmungs-"Kick" zu brauchen...

Aber ich will meine Ärztin auch nicht enttäuschen, sie ist aktuell so zufrieden mit mir und hat mir das Vertrauen entgegen gebracht, mir die Packung mit nach Hause zu geben statt einzuteilen...
Vielleicht sollte ich einfach ehrlich sein und darum bitten, dass die Praxis mir die Tabletten einteilt?
Nur dann fühl ich mich irgendwie wieder wie ein total Versager. Ich hab vorher noch so damit rumgeprahlt dass ich es mit dem Einteilen schaffe.
Ich nehme an: Genauso wie sie Verständnis haben, dass du dich nicht dauerhaft von Zuteilern abhängig machen willst; genauso werden sie Verständnis haben, wenn Du rechtzeitig merkst, dass du da doch noch Hilfe brauchst. Wer dir wohlgesonnen ist und die Materie versteht, wird mit der jeweils aktuellen Situation als Ausgangspunkt planen, ohne vom Leben überholten Idealen nachzuhängen. Vom Ideal des Selbstklarkommens erstmal abzurücken - das ist nicht in Stein gemeißeltes Urteil, sondern taktischer Rückzug, um einem tatsächlichen Versagen vorzubeugen.
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  Geschrieben: 12.05.20 22:38
Also eigentlich weiß ich ja dass es total unsinnig ist mir da Gedanken zu machen, habe nämlich eine unglaublich verständnisvolle Ärztin, wir haben ein super Vertrauensverhältnis und eigentlich weiß ich dass ich mit allem zu ihr kommen kann.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mir noch nicht ganz eingestehen kann dass ich doch noch nicht soweit bin...
Aber das ganze einfach als "taktischen Rückzug" zusehen, ist eigentlich eine echt gute Idee! Das hast du echt gut ausgedrückt - und hilft mir tatsächlich das etwas besser zu akzeptieren...
Ich danke dir !

Wobei ich mit dem "Hilfe von anderen brauchen" eigentlich nicht so das Problem hab.
Es ist viel eher meine Angst, das ich nie wieder an dem Punkt zurück will an dem ich vor 2 Jahren war. Weil ich halt einfach gemerkt hab, wie mega schnell es bei mir bergab ging bzw. wie schnell ich die Kontrolle verliere... Ich hab so eine schreckliche Zeit hinter mir, und hab mir geschworen dass das nie wieder passieren darf.

Doch das Problem ist: Das Oxy weckt halt Erinnerungen an meine Anfangszeit mit Opioiden, wo die Vorteile noch klar überwiegten...
Klar bin ich heute schlauer und mir den Gefahren bzw. Konsequenzen bewusst, aber dennoch hab ich ein wenig Angst, dass ich wieder anfange mir den Konsum schönzureden bzw. zu verharmlosen...
"Oh how I wish to dream again..."
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  Geschrieben: 12.05.20 23:33
Ja, dann ist das mit dem sich die Medikamente stellen lassen doch echt eine gute Idee.

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ICQ
  Geschrieben: 14.05.20 07:32
zuletzt geändert: 14.05.20 10:28 durch MrBabbage (insgesamt 1 mal geändert)
Bin jetzt seit über einem Jahr so gut wie nüchtern nach exzessiven Morphiumkonsum.
Vielleicht ein mal im Monat gönne ich mir Gras und wenn RLS auftreten bekämpfe ich das lieber mit Kratom als mit Clonazepam.

Ich hatte versucht das emotionale Chaos des Selbstmordes meiner Ex an meinem Geburtstag irgendwie mit Opiaten auf die Reihe zu bekommen. War an der Nadel, mittlerweile widert mich das an.
War die letzten Tage im Krankenhaus und mir wurde Morphium angeboten. Ich habe verneint.

Es fühlt sich so gut an.

Endlich wieder

Gänsehaut bei Musik
Endlich wieder Lust und Spaß am Sex
Spaß am Leben
Haare auf dem Kopf haben
nicht aussehen wie der letzte Penner mit diesen tiefen Taschen unter den Augen
einen stark ausgeprägten Geruchssinn haben
Echte Gefühle
Kein dämliches Panik schieben wenn man den Stoff mal wieder früher aufgebraucht hat
Kein dämliches Entzügig sein und darum beten das alles mit der Übergabe klappt
kein beschissener Entzug!!!
Wieder aufstehen wenn man sich missverstanden oder ungerecht behandelt fühlt
Wut rauslassen können
Hobbies nachgehen und neue finden
Dinge nicht mehr aufschieben
Ehrlich zu mir selber und anderen sein, nicht mehr rumwieseln um high zu werden

Der Entzug war hart, mir war ständig kalt und ich hatte öfter Angst. Wirq

Ich bin immer noch soooo high on live, lese mega viel über Dinge die mich interessieren und entwickele Stuff.
Hab die Frau meines Lebens kennengelernt, in ein riesen Haus mit ihr gezogen und meinen Traumjob gefunden.

If we could sniff or swallow something that would, for five or six hours each day, abolish our solitude as individuals...and make life in all its aspects seem not only worth living, but divinely beautiful and significant...earth would become paradise.
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  Geschrieben: 14.05.20 08:02
MrBabbage schrieb:
.
Es fühlt sich so gut an.

Endlich wieder

Gänsehaut bei Musik
Endlich wieder Lust und Spaß am Sex
Spaß am Leben
Haare auf dem Kopf haben
nicht aussehen wie der letzte Penner mit diesen tiefen Taschen unter den Augen
einen stark ausgeprägten Geruchssinn haben
Echte Gefühle
Kein dämliches Panik schieben wenn man den Stoff mal wieder früher aufgebraucht hat
Kein dämliches Entzügig sein und darum beten das alles mit der Übergabe klappt
kein beschissener Entzug!!!
Wieder aufstehen wenn man sich missverstanden oder ungerecht behandelt fühlt
Wut rauslassen können
Hobbies nachgehen und neue finden
Dinge nicht mehr aufschieben
Ehrlich zu mir selber und anderen sein, nicht mehr rumwieseln um high zu werden


Und ich bekam gerade Gänsehaut beim Lesen deines Post!
Es ist so wahr....
Du hast mir gerade echt geholfen damit!
Bin kurz davor wieder was dummes anzustellen, aber sich nochmal vor Augen zu halten, was man alles durch den Konsum verloren hat, und was man durchs Clean sein wieder erlangt hat (an Gefühlen, ein normales Leben usw. ) da überlegt man sich dann doch lieber zweimal ob man das alles wieder aufs Spiel setzen möchte....

Ich freu mich für dich, dass du es geschafft hast und bemerkt hast, dass das Leben auch ohne Opiate was zu bieten hat.
Aber bei mir war es genau so. Die Opiate waren mein Pflaster für alle möglichen Wunden. Aber halt eben nur ein Pflaster... Und wenn man es abreißt, tut es erstmal noch mehr weh als vorher.
Aber erst wenn man Luft ran lässt, hat die Wunde eine Chance zu heilen...

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
"Oh how I wish to dream again..."
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.05.20 08:16
MrBabbage schrieb:
Ich hatte versucht das emotionale Chaos des Selbstmordes meiner Ex an meinem Geburtstag irgendwie mit Opiaten auf die Reihe zu bekommen. War an der Nadel, mittlerweile widert mich das an.
War die letzten Tage im Krankenhaus und mir wurde Morphium angeboten. Ich habe verneint.

Ehrlich Babbage, ich freu mich riesig für dich. Komplett ohne ist für mich absoluter Wahnsinn. Ich hab es versucht, aber trotzdem kann ich fast 1:1 allem zustimmen, was du aufzählt, da ich den Pegel so halte, dass ich fühlen kann, aber nicht durch Überreizung zusammen breche.

Vor allem, wie schnell man es überlesen kann - endlich wieder Haare auf dem Kopf! Ja, man. Mir war gar nicht aufgefallen, dass mir so viel verloren gingen. Und dieser Ekel vor der Nadel. Ich weiß noch, dass ich irgendwann nach jedem Schuss so einen riesigen Ekel vor mir hatte, dass ich am liebsten geheult hätte (konnte ich aber nicht). Neben den Emotionen ist das für mich der unglaublichste Erfolg - kein Zwang danach zu Drücken, absolut kein Craving, nicht mal das Gefühl, ich verpasse etwas, wenn ich nicht jeden Tag Baller. Diese scheiss Nadelgeilheit hinter sich zu lassen, fühlt sich so gut an. Und ich weiß wie hart es ist, denn noch clean - du hast mein größten Respekt.

Ich muss Trotzdem noch Mal fragen - Seroupper, 3-MMC etc, warst du da auch "gut" dabei? Oder war der Libidoverlust überwiegend Opiatbedingt?
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 14.05.20 12:55
Für mich ist es auch einer der größten Erfolge, dass ich ne totale Abneigung gegens i.v. konsumieren entwickelt hab. Ich vermiss es kein Stück !!! Das ist es einfach nicht wert... Früher wäre ich verrückt geworden wenn ich wusste, da geht sich jetzt jemand nen Schuss setzen und ich hab nix.
Wenn ich es heute zufällig mal bei Leuten draußen mitkriege (da stehen welche zappelig vor der City-Toilette oder hocken unten in der Ubahn in ner Ecke) dann bin ich einfach nur heil froh dass ich das jetzt nicht durchmachen muss. Ich denke mir dann immer nur: "Oh man... Geht euch mal schön zerstochern und kaputt machen..."

Sogar wenn ich manchmal noch von Drogen Träume (was zum Glück sehr selten geworden ist) sehen die Träume mittlerweile so aus:
Jemand verfolgt mich mit ner Spritze in der Hand, und versucht mich festzuhalten um mir das Ding in den Arm zu rammen. Ich schreie nur "geh weg mit dem Scheiß" und laufe weiter weg^^

Anfangs hab ich noch richtig direkt vom Konsum geträumt (z.b. wie ich mir nen Schuss setze)
Was echt richtig scheiße ist wenn man aufhören will...
Bin dann morgens mit solch krassem Suchtdruck aufgewacht.
Aber mittlerweile ist meine Abneigung wohl auch im Unterbewusstsein angekommen^^
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
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  Geschrieben: 14.05.20 15:26
MrBabbage schrieb:
Es fühlt sich so gut an.

Endlich wieder

Gänsehaut bei Musik
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nicht aussehen wie der letzte Penner mit diesen tiefen Taschen unter den Augen
einen stark ausgeprägten Geruchssinn haben
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So gut! Freut mich. biggrin
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ICQ
  Geschrieben: 14.05.20 21:50
zuletzt geändert: 15.05.20 16:37 durch MrBabbage (insgesamt 1 mal geändert)
InfraRed schrieb:

Ich muss Trotzdem noch Mal fragen - Seroupper, 3-MMC etc, warst du da auch "gut" dabei? Oder war der Libidoverlust überwiegend Opiatbedingt?


Nein nur unmengen Morphin. Teilweise 600mg am Tag iv. Ansonsten hab ich fast nichts genommen ausser mal nem Bier oder so oder super selten mal Weed.
Hatte zu der Zeit eine bad shit crazy Freundin die zwar mega heiß war aber ich mich eigentlich schon davor von ihr trennen wollte. Als sich Shira kurze zeit später an meinem Geburtstag umgebracht hat, hab ich mich an jedes Stück Normalität gekrallt und hab das weiter geführt.
Die wollte immer mit mir schlafen, ich hab das irgendwie als notwendiges Übel angesehen. Selbst wenn man dann mal nach Stunden mal kam war das den Aufwand voll nicht wert. Wie oft sie an der Badezimmertür heulend stand wenn ich die Dusche laufen lassen habe damit ich mir einen Schuss setzen kann.
Sie hatte noch nie gearbeitet und war eher schockiert wie viel Geld ich ausgegeben habe und ich hab mir eingeredet es sei besser so weil ich dann keine Leute von der Substitution kennenlerne. Auch wenn sie echt Scheiße war am Ende, es tut mir so unfassbar Leid das sie das mit ansehen musste und ich schäme mich sehr dafür.
Klar ist das hart davon wegzukommen, schließlich lebst du die ganze Zeit in einer Wattewelt mit Scheuklappen vor den Augen.
Was mir immer im Kopf geblieben ist, das man mit Opiaten versucht das Chaos zu Ordnen aber dadurch erst das richtige Chaos bei sich einziehen lässt, langsam kriecht es in dein Leben ohne das du weißt was dir eigentlich alles fehlt. Wie ein Frosch in immer wärmeren Wasser.

Ich hab relativ schnell mit Polamidon abdosiert,von 25mg - ca 1mg am Tag runter. Das war teilweise echt schnell und ich war im Supermarkt überfordert von den ganzen Gerüchen und Werbeschildern aber mein Vater hatte sich voll lieb um mich gekümmert. Das ist deutlich weniger hektisch bei ihm als ich es gewohnt war wo ich wohnte. Hab in der Zeit viel unternommen und bin Helikopter geflogen, VR Spiele gespielt, Musik gehört, war in vielen Museen und Restaurants.
Meine Stiefmutter hat sich um meine ganzen Rechnungen gekümmert die ich nie gestellt hab und meine Steuererklärung gemacht vor der ich mich immer gedrückt habe.
Die hat jeden shit steuerlich abgesetzt den man auch nur so absetzen kann.
Substiärztin hatte mich auf 200mg Tilidin am Tag gesetzt für die Zeit dort.
Danach war ich noch 2 Monate auf einer Akutpsychosomatischen Klinik. Hab super viel gemalt und die ganze Stadt sah so aus als hätte Monet dort gelebt.
Bin ein wenig durchgedreht von den ganzen Eindrücken aber irgendwie konnte man das mit Musik ein wenig einkapseln.
Das klingt jetzt albern aber the littany of fear aus Dune hat mir echt weitergeholfen.
Die Libido war schlimmer als auf GBL.
Immer wenn jemand auch nur was aus dem Augenwinkel gemacht hat ist mir das aufgefallen, so wie ein Verstärker bis zum Anschlag aufgedreht.
Zu allem überfluss hab ich mich dann auch noch in der Klinik böse verknallt aber ziemlich lange darüber nachgedacht ob das grade der Entzug, die Libido, die Klinik oder wirklich echte Gefühle sind. Sehr lange darüber nachgedacht bevor ich auch nur irgendwas gemacht habe.
War eigentlich noch nie wirklich schüchtern aber das war schon was besonderes mit ihr Zeit zu verbringen.
Am Ende der Klinik war ich noch auf 100mg Tilidin, hab irgendwie Angst gehabt vor einem Entzug und das sein zu lassen. Ohne dieses Kissen zu leben. Mein Papa hatte meine Medikamente verwaltet die ich nach der OP bekommen hab und irgendwann lag da kein Tilidin mehr.
Hab den Schrank durchsucht und mir dann nochmal eine genehmigt, aber einfach aus Trotz die Tage darauf nicht mehr.
War dann eigentlich gar nicht mal so schwer das letzte bisschen.
Hab dem Mädchen gestanden das ich Gefühle für sie habe nachdem sie sämtliche Signale gekonnt ignoriert hat und Dinge nahmen ihren Lauf. Sie hatte Sturmfrei bei ihren Eltern und kamen nicht mehr auseinander. Wir sind jetzt zusammen gezogen, leben 5 min vom Wald entfernt in einem riesen Haus und ich fange am 1. meinen Traumjob an. Bald kann man über Kids nachdenken. - Davor hatte ich eigentlich immer Angst.

Ich vermisse mein altes Leben keine Sekunde.
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  Geschrieben: 15.05.20 00:57
MrBabbage schrieb:
Hab super viel gemalt und die ganze Stadt sah so aus als hätte Monet dort gelebt.
cool
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  Geschrieben: 15.05.20 02:22
Bab, mal ganz ehrlich.... Fuck ich hab respekt vor dir!
Krass was du gepackt hast. Badass. Badass. Und wie du davon sprichst klingt auch sehr reflektiert. Klingt fast nach einem Vorbild :D
Kenn dich noch von früher mit Pam und sowas von dir zu hören, was gerade schönes bei dir abgeht.... Geil diggi.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 02.07.20 10:31
Zur Zeit schaffe ich es ganz gut, das Oxy was ich zusätzlich zum Pola bekomme, tatsächlich nur einzusetzen wenn ich wirklich schmerzen hab. Den nasalen Konsum hab ich nach einigen Versuchen wieder an den Nagel gehängt, da zum einen allein dieses "mit Rasierklinge zerkleinern" zu viele Errinerungen hoch holt, und zum anderen wirkt es auch nicht viel besser als wenn ich die Tablette einfach grob durchteile. Was ich aber nur mache, wenn ich z.b. abends auf einmal noch akut Schmerzen bekomme, da ich ganz gut schlafen kann zur Zeit (von den Albträumen mal abgesehen) und dann weniger brauche als retardiert.

Was mich aber dennoch wundert:
Obwohl das Oxy für mich zur Zeit wirklich nur als Schmerzmittel dient, bekomm ich jedes Mal davon Drogenträume. Meist geht es dann um Beschaffung, manchmal auch um Konsum...
Kennt ihr das? Früher hatte ich sowas nicht.

Ob das ein Zeichen meines Unterbewusstseins ist, dass ich doch noch nicht ganz drüber weg bin??
Ich mein, dass man nach nem Entzug noch länger solche Träume haben kann ist mir schon klar, auch dass Opiode sich aufs Träumen auswirken, aber halt immer nur dann wenn ich das Oxy genommen hab - schon merkwürdig...
Und auch echt gemein, wenn man versucht vom "missbrauchen" wegzukommen.
Wobei, ich träume zur Zeit irgendwie generell nur von Sachen die ich eigentlich einfach nur vergessen will...
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