LdT-Forum

« Seite (Beiträge 31 bis 36 von 36)

AutorBeitrag
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
505 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.07.12 01:48

Minimalistic86 schrieb:

hondacivic schrieb:

Miosis schrieb:
...


ich hab ne ähnliche Story mit Benzos hinter mir, auch mit Psychatrieaufenthalt. Ist jetzt zwar OT, aber ich finde es ist eine bodenlose Frechheit, dass Ärzte einen Menschen auf der Grundlage von haltlosen Vermutungen wochenlang festhalten können. Und die meisten Ärzte in der Psychatrie behandeln einen echt wie den letzten Abschaum. Ich musste in meinem Leben noch nie etwas demütigenderes erleben.



Und das schlimmste daran ist, dass dieses Verhalten die Leute die dringend Hilfe nötig hätten erst recht davon abhält sich welche zu suchen..



Ganz genau, deswegen: nie wieder Psychiatrie.
Das hatte ich hernach gesagt, war aber zwei Jahre später (der OA hatte gesagt, wenn man mich jetzt entließe, würden wir uns nach spätestens ein paar Wochen wiedersehen; er hat auch noch einige schlimmere Dinge gesagt - Idiot) doch nochmal da, auf derselben Station, diesmal zur Entgiftung (H und so, zum Glück noch nicht lange, war körperlich nicht weiter schlimm - ein Glück, sonst wäre ich DADRIN in den zweifelhaften "Genuss" eines kalten Entzugs gekommen).
Wobei die auch damals, zwei Jahre zuvor, geschrieben hatten, von wegen Entgiftung, suchten wohl nach jeder greifbaren Erklärung, warum man mich zwei Wochen auf der Geschlossenen festgehalten hatte. Man wird wirklich behandelt wie ein Idiot, totale Überwachung, null Privatsphäre, völlige Entmündigung und Demütigung. Habs direkt bereut.
Nein, je mehr ich mich dran erinnere ..ach fuck ich will nicht an sowas denken.. umso sicherer bin ich mir, dass ich freiwillig keine Klapse mehr von innen sehen werde, und gegen unfreiwillig muss man sich wohl möglichst absichern. Lese gerade das Buch "Statt Psychiatrie 2", der Titel ist ja recht aussagekräftig - sehr interessant! Hab gerade erst angefangen, aber ich schätze, das wird eine lohnende, empfehlenswerte Lektüre, die möglichst viele lesen sollten, die sich mit der Thematik auseinandersetzen (müssen)!

Lg, Miosis
Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte.
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
231 Forenbeiträge
2 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 22.07.12 22:20
zuletzt geändert: 22.07.12 22:41 durch Minimalistic86 (insgesamt 4 mal geändert)

Acaine schrieb:
ja, bulimie/essstörungen und diese ganzen selbstverletzungsgeschichten stehen mit dem opioidsystem in verbindung.
steht im freye drin, seitenangabe kann ich leider keine machen. ^^

ich nehme an das es was mit falsch verknüpften nervenenden zu tun hat, schmerz kann nämlich auch als "angenehm" empfunden werden. gabs auch mal in ner house-folge (ja, ich werde heute nicht wissenschaftlicher mit zunehmender textlänge :D ) was drüber.

EDIT:

loperamid wäre da wirklich interessant, generell als antidepressivum oder ähnliche einsatzgebiete. problematisch wäre die extreme obstipation, da müsste man quasi ein kombipräparat mit naloxon das lokal wirkt basteln.



Ich denke nicht dass das so ist, zumindest nicht generell. Ich persönlich habe den Schmerz nie als angenehm empfunden, im Gegenteil, er war Mittel zum Zweck um die extreme innere Anspannung loszuwerden die dadurch spürbar und schnell zurückging (ich fand immer den Anblick des Blutes interessant, aber das ist was anderes und wohl ne persönliche Sache). Interessanterweise habe ich nicht bei Opiaten ein ähnlich starkes Erleben von "innere Anspannung fällt von mir", das was einen sich extrem ähnlich anfühlenden Effekt verursacht waren bei mir immer Cannabinoide, vermutlich hab ich deswegen auch so ne starke Präferenz dafür während ich Opiate einfach nur "nett" finde..

Ich denke diejenigen die das machen haben einfach so wenig in ihrem Leben was ihnen Freude macht, dass sie quasi einen chronischen Endorphinmangel haben. Evtl. mitverursacht durch ein von Geburt an schwaches Endorphinsystem und vielleicht hat auch teilw. das Cannabinoidsystem damit zu tun, man weiss darüber ja noch so wenig und es ist quasi fast schon tabu. Depressionen jeder Art werden heutzutage vom Serotoninsystem verursacht und fertig.
Und manche von denen bekommen dann halt mal was vom Ritzen mit und denken sich sie probierens mal aus, da es so mies wie es ihnen geht eh schon egal ist. So oder so ähnlich waren zumindest glaube ich bei mir damals die Gedankengänge, es spielte auch Selbsthass mit rein, ich wollte mich "beschädigen", ist aber schon ne Weile her und ich weiß es alles daher nichtmehr so genau.
 
Ex-Träumer



dabei seit 2006
1.193 Forenbeiträge
1 Tripberichte
3 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 23.07.12 22:03

Nebelschatten schrieb:
Ich weiß wohl, dass es hier um SVV geht.

dann müsstest du ja eigentlich bescheid wissen. bloß, weil du selber erfahren bist, musst du nich in so nem ton über dieses thema schreiben, ok

greezles
finally, i killed that church
Abwesende Träumerin

dabei seit 2012
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.07.12 22:51
zuletzt geändert: 25.07.12 23:04 durch The Specialist (insgesamt 1 mal geändert)
Soll ich lieber sagen, dass es toll wäre? o.O

What a shame we all became such fragile, broken things.
Kommentar von The Specialist (Traumland-Faktotum), Zeit: 25.07.2012 23:04

natürlich nicht. es ging um deinen umgangston. ich bin mir sicher, dass sich auch weniger hässliche begriffe finden lassen.
und jetzt zurück zum thema und kein gespamme mehr. danke.
 
Traumländer



dabei seit 2012
2.472 Forenbeiträge
5 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 15.03.20 02:32
Ich buddel den Thread mal aus...

Ich habe Leute die sich schneiden immer belächelt, weil ich diese Form der Flucht nicht nachvollziehen konnte. Was soll daran entspannen/befreien? Vor ab: es ist ganz schön bescheuert und ich möchte nachdrücklich davon abraten, es gibt deutlich bessere Wege für einen freien Kopf und sogar für selbstschädigendes Verhalten, besonders in Sachen Effektivität und Gefährlichkeit. Aber vielleicht gings mir genau darum, etwas besonders dummes zu tun.

Und wer noch nie eine Wand geboxt hat, werfe die erste Rasierklinge oder so.

Jüngst habe ich das Ritzen auch mal probiert. Es ist überraschend angenehm. Erschreckend entspannend. Werden bei oberflächlichen Schnitzern schon körpereigene Botenstoffe ausgestoßen? Ich kanns mir ehrlich gesagt wenig erklären. Sicher ist ein psychologischer Faktor dabei. Für mich ist es ein absurdes, sinnentleertes Verhalten, was gerade zu mir passt. Selbstschädigung auf vielen Ebenen und diese wollte ich eben auch mal probieren. Geht mir auch weniger um den Schmerz, aber ein angenehm warmes Gefühl, Flucht vor psychischen Problemen (der Kopf schaltet schon ab und das auch noch etwas länger). Irgendwo ist es auch ein Spott und ein rebellisches Gefühl, gemischt mit Wertlosigkeit von allem und in unserer Gesellschaft ganz extrem Wertlosigkeit des eigenen Körpers.

Auf Alkohol und Dissos habe ich mit recht stumpfen Messern echt krass motiviert daran gearbeitet, es ordentlich hinzubekommen (die Messer waren so stumpf, dass ich wirklich Minutenlang rumgestochert habe, bis ich zufrieden war, was mich etwas an das Stochern mit der Nadel erinnert hat, dass ich bis jetzt nur beobachten und nicht erleben konnte). Auf Dissos kommt noch eine Faszination für den eigenen Körper als Objekt hinzu, da hier die Getrenntheit der Konzepte Körper/Geist verdeutlicht wird. Der Körper als Leib ist Absurd, denn die menschliche Subjektivität trifft auf den Körper als ein "psychophysisches Objekt" in der Welt.

Auf Mohntee sinkt die Tendenz schon gewaltig, dass ich dazu lust bekomme. Ich möchte gerade wieder Abhängig werden um krasses selbstschädigendes Verhalten und extremere Gedanken bzw. Taten darauf zu verlagern. Klappt auch ganz gut, gestern auf meinem ersten Mohntee seit Beginn eines neuen Tiefpunkts habe ichs noch mal ausprobiert mit dem Schneiden. Ergebnis: Zwar war das Schneiden relativ angenehm, jedoch habe ichs nach diesem ersten Versuch mit Mohn gleich wieder sein gelassen, da es mir wenig gegeben hat im Vergleich zu nüchtern, oder besoffen/auf dissos.

Ich kann aber verstehen, dass sich daraus eine richtige Sucht entwickeln kann, was ich erschreckend finde. Verrückt.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Traumländerin

dabei seit 2009
89 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.03.20 12:51
Wie schon mehrfach erwähnt wurde, ist die Kombination von Benzos und Selbstverletzung eine sehr dumme Idee. Ich hatte mal auf 20mg Diazepam + 0,5mg Alprazolam die Idee mir das Gesicht zu zerschneiden, kam aber glücklicherweise rechtzeitig auf die Idee damit erst mal zu warten bis ich wieder nüchtern bin. Und das obowhl es für mich nüchtern niemals in Frage gekommen wäre mich für andere sichtbar selbst zu verletzen.
Seither traue ich mich Benzos nur noch sehr gering dosiert einzunehmen. Für Leute, die auch Alkohol oder GBL/GHB in ähnlicher Weise enthemmt wie Benzos sind diese Substanzen vermutlich ähnlich gefährlich in Kombination mit selbst verletzenden Verhaltensweisen.
Dazu muss ich sagen, dass ich mich zwar praktisch mein halbes Leben zumindest sporadisch selbst verletzt habe, allerdings habe ich das nie als Problem angesehen, da ich immer das Gefühl hatte selbst die Kontrolle drüber zu haben. Ich hab z.B. immer drauf geachtet, dass die Verletzungen harmlos und sehr oberflächlich sind, also keiner medizinischen Behandlung bedürfen, sich nicht entzünden können usw. und ich habe auch immer Wege gefunden mich so selbst zu verletzen, dass man mir das nicht ansieht, kann z.B. auch problemlos ins Schwimmbad gehen ohne, dass man irgendwas sieht. Ich bin mir auch relativ sicher, dass mir kaum jemand, der mich nicht schon lange kennt und mit dem ich mich vielleicht irgendwann mal drüber unterhalten habe überhaupt zutrauen würde, dass ich "so etwas" tue^^ Zudem hat mir das selbst verletzen auch geholfen von der zuvor bestehenden Essstörung weg zu kommen, die ich im Gegensatz zum selbst verletzen als sehr unangenehm und nervig empfand.
Aber zurück zum Topic: Ich finde es nicht per se falsch Drogen zu nehmen, wenn man sich selbst verletzt. Bei mir war es so, dass die Drogen (insbesondere das Kiffen) in weiten Teilen die Selbstverletzungen ersetzt haben. Ich habe zwar nie explizit beschlossen mit den Selbstverletzungen aufzuhören und mir das zu verbieten (warum auch, so lang es keine negativen Folgen für mich hat?), aber im Vergleich zu der Phase wo ich damit begonnen habe und außer Alkoohol, Nikotin und Koffein noch keine Drogen kosnumiert habe und mich sehr regelmäßig (mehrmals pro Woche) selbst verletzt habe ist es in den inzwischen mehr als 10 Jahren seit ich illegale Drogen nehme praktisch vernächlässigbar. Ich bemerke auch, dass kiffen und Selbstverletzung in Teilen die gleiche Funktion zu erfüllen scheinen, denn wenn ich mal längere Zeit nicht kiffen kann, kommt es eher vor, dass ich mich selbst verletze. Bekifft wäre ich dazu wohl zu träge, auch auf Opiaten kann ich mir das schlecht vorstellen, da will ich doch nur nodden^^ Dagegen habe ich bemerkt, dass ich beim runter kommen von Speed (wenn ich allein bin) oft den Drang habe mich selbst zu verletzen, weil ich dabei meist irgendwie aggrressiv werde innerlich. MDMA dagegen finde ich völlig unproblematisch in der Hinsicht, da bin ich viel zu glücklich, um überhaupt auf die Idee zu kommen mich selbst zu verletzen. Auf Psychedelika käme ich eigentlich auch nicht auf die Idee mich selbst zu verletzen, allerdings habe ich es einmal auf Pilzen ausprobiert, einfach um es mal probiert zu haben, habe mich aber kaum getraut irgendwas zu machen, aus Angst es nicht korrekt einschätzen zu können.
Die Entwicklung von Selbstverletzung im Jugendalter hin zu Drogenkonsum im Erwachsenenalter scheint im Übrigen auch nicht untypisch zu sein, es gibt mittlerweile einige wissenschaftliche Studien, die genau diesen Zusammenhang belegen, dass Menschen, die sich in der Jugend selbst verletzt haben im Erwachsenenalter eher Drogen kosnumieren als Leute, die sich in der Jugend nicht selbst verletzt haben.



 

« Seite (Beiträge 31 bis 36 von 36)