LdT-Forum

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Abwesende Träumerin

dabei seit 2020
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.05.20 20:11
zuletzt geändert: 29.05.20 00:09 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Hey Leute, ich muss für meine Ausbildung zur PTA eine Abschlussarbeit schreiben schreiben.
Ich dachte mir hier wäre ich genau richtig und ihr könntet mir ein wenig helfen.
Ich schreibe über Arzneimittelmissbrauch - Rezeptfrei

Das übliche kenne ich schon
- Schmerzmittel
- Buscopan
- Loperamid
- Dextromethorphan
- Laxanzien
- Pseudoephedrin


Da ich selber das Zeug nicht nehme kann ich wenig über di Wirkung sagen oder was man noch alles so nehmen kann.
Vielleicht habt ihr ja etwas Zeit und helft mir auf die Sprünge.

Und was genau macht ihr mit Vomex?
lieben Gruss

 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 29.05.2020 00:09

Titel gefixt
 
Traumländer



dabei seit 2016
142 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.05.20 23:32
Guten Abend.

Mit ein klein wenig Recherche findest du hier sicher viele hilfreiche Informationen für deine Arbeit. Zu den von dir genannten Medikamenten gibt es schon Sammelthreads und auch spezifische Threads. Wenn du mehr über die Wirkung wissen willst, gibt es hier auch "Trip"berichte über die jeweilige Subtanz. Da wirst du sicher schnell fündig und ich halte das für viel sinnvoller, als hier so eine allgemeine und breitgefächerte Frage in den Raum zu werfen.
Von allen rezeptfreien Medikamenten ist rein von der Wirkungsweise DXM vermutlich am "interessantesten", da es durchaus psychedelisch und tiefsinniger wirkt, man erlebt also wirklich einen "Trip" und ist nicht einfach nur "high".

Viel Glück bei deiner Arbeit und Grüße




 
Moderator



dabei seit 2012
2.838 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.05.20 23:47
zuletzt geändert: 29.05.20 11:01 durch Pharmer (insgesamt 5 mal geändert)
Eigentlich bin ich hier im Forum nurnoch sehr sporadischer, stiller Mitleser; aber da ich selbst PTA bin hab ich mich dann doch soweit angesprochen gefühlt dass ich mal wieder einen Post hierlasse.

Wenn du dich ausschließlich auf rezeptfreie Arzneimittel beziehst (was empfehlenswert ist - zum einen relevanter, zum anderen wesentlicher leichter zu überblicken) hast du die relevantesten bereits genannt. Abschwellende Nasensprays (solche die Xylometazolin oder Oxymetazolin, also alpha-Sympathomimetika enthalten) sind ein sehr wichtiger Punkt der auf deiner Liste noch fehlt.

Dabei ist natürlich wichtig dass der Missbrauch von rezeptfreien Schmerzmitteln und Laxantien, außerdem auch der von Nasensprays, eine völlig andere Angelegenheit ist als der in der Regel hedonistische, also bewusst einen Rausch erzeugende, Missbrauch der anderen Beispiele.
  • Mit rezeptfreien Schmerzmitteln (Paracetamol, ASS, Ibuprofen, Diclofenac) lässt sich kein Rausch erzeugen, egal was man damit anstellt. Der langfristige Missbrauch hängt in der Regel mit einer psychischen Reaktion auf den Schmerz zusammen. Eigentlich kein Hexenwerk - jemand mit chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen nimmt sein rezeptfreies Schmerzmittel, der Schmerz verschwindet ---> regt zur Wiederholung an sobald der Schmerz wiederkehrt. Ist eigentlich weniger klassischer Missbrauch in Zusammenhang mit Sucht sondern eher eine über das angemessene Maß hinausgehende Selbstmedikation.
    Da chronische Schmerzen in der Regel mit der Zeit eher schlimmer als besser werden neigen die Leute dennoch zu einer Dosiserhöhung, wie man sie bei klassischen Suchtmitteln auch beobachten kann. Da liegt eigentlich die einzige wirkliche Ähnlichkeit.
    Relevant in dem Zusammenhang sind vielleicht noch Sportler (zB Profi-Fußballer), von denen viele vorm Sport prophylaktisch solche Schmerzmittel einnehmen.

  • Auch mit Laxantien lassen sich grundsätzlich keine Rauschzustände erzeugen, womit das LdT eigentlich nicht der ideale Ansprechpartner hierfür ist.
    Laxantienmissbrauch in seiner klassischen Form betrifft in der Regel Frauen, die damit versuchen Gewicht zu verlieren. Warum das garnicht funktionieren kann solltet ihr im Arzneimittelkundeunterricht beim Thema Laxantien bereits besprochen haben.
    Unter Umständen kann eine auffällig hohe Laxantiennutzung auf Opiatmissbrauch hindeuten; es gibt allerdings auch viele Gesundheitsprobleme und andere Medikamente welche bei normaler Anwendung Obstipation hervorrufen, also Vorsicht mit vorschnellen Vermutungen.

  • Abschwellende Nasensprays (nur solche mit alpha-Sympatomimetika! Hypertone Salzlösungen sind hiervon nicht betroffen) sind ein sehr wichtiger Punkt den du übersehen hast und zwingend erwähnen musst. Auch mit ihnen lässt sich kein Rausch erzeugen, dennoch ist es eines der, wenn nicht sogar das am häufigsten missbrauchte freiverkäufliche Medikament.
    Ihre Anwendung sollte grundsätzlich auf ~5 Tage beschränkt werden, auch wenn 7 Tage auch noch klargehen. Bei langfristiger Anwendung entsteht nämlich durch die permanente Vasokonstriktion in der Nasenschleimhaut eine echte körperliche Abhängigkeit, oder ein Gewöhnungseffekt, um es in unserem euphemistischen Fachjargon zu sagen.
    Den detaillierten Mechanismus schlägst du bitte selbst nach, ich bin mir sicher den habt ihr behandelt. Grob umrissen führt die dauerhafte Vasokonstriktion der Nasenschleimhaut zu einer Minderdurchblutung, welche die Schleimhaut austrocknen lässt. Lässt der Betroffene das Nasenspray weg, schwillt die Nasenschleimhaut wieder an, da nun der Hemmer an den sie sich gewöhnt hat fehlt, was den Betroffenen meist wieder zur Anwendung des Nasensprays verleitet. Geht das über einen ausreichend langen Zeitraum so, stirbt die Nasenschleimhaut irgendwann durch die Minderdurchblutung ab, was zu einer sogenannten "Stinknase" führt - dabei verwest die abgestorbene Nasenschleimhaut noch in der Nase des Betroffenen, was mit einer gewissen Geruchsbelästigung einher geht. Daher auch der Name Bratwurst.

  • Loperamid ist hier ein wenig komplex. Wie du wissen solltest ist es in der Theorie ein potentes Opioid (ein sehr hochpotentes sogar), kann aber eigentlich nicht als Rauschmittel missbraucht werden da es die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen kann (bzw. durch ein bestimmtes Carrier-Protein gleich wieder hinausgeworfen wird). Nun gibt schon Wege dies zu umgehen, z.B. indem man gleichzeitig ein bestimmtes rezeptpflichtiges Medikament einnimmt, welches die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke verändert (und damit auch sehr gefährlich ist), dennoch kann man über die Frage ob dies überhaupt relevant ist diskutieren.
    Erstmal ist dieser Umweg den meisten Drogenkonsumenten nicht bekannt, außerdem ist die Verfügbarkeit für das fragliche Medikament so gut wie nicht gegeben da es selten verschrieben wird und es wegen wenig Interessierten auch so gut wie keine Schwarzmarkpräsenz besitzt.

    Relevanter ist vielmehr dass viele Opioidabhängige Loperamid nutzen, um die Symptome ihres Opioidentzugs zu lindern. Es eignet sich natürlich nicht zur Substitution da es (abgesehen von oben genannten Umständen) nicht das zentrale Nervensystem erreichen kann so wie die rauscherzeugenden (und schmerzlindernden), klassischen Opioide das tun, es kann dennoch einige körperliche Symptome des Entzugs lindern - insbesondere natürlich die für die Betroffenen teilweise sehr quälenden Symptome des Verdauungstrakts wie extremer Durchfall und Darmkrämpfe. Es hilft aber, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, auch ein wenig gegen andere körperliche Symptome welche eigentlich auch mit dem Zentralnervensystem zutun haben müssten wie z.B. Kaltschweissausbrüche und Restless-Legs-Syndrom - wobei das auch ein eher subjektiver Effekt sein könnte.

    Wenn ein Kunde auffällige Mengen kauft ist dies allerdings noch nicht unbedingt ein Grund gleich misstrauisch zu werden. Sehr viele chronische Darmerkrankungen (z.B. Reizdarm), Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Gluten, Lactose) und bestimmte Medikamente können zu häufigen bis hin zu chronischen Durchfällen führen. Da Loperamid ein extrem gut wirksames Mittel dafür ist, wird es häufig auch in entsprechend großen Mengen gekauft.
    Kunden sollten in einem solchen Fall dezent darauf angesprochen und gegebenfalls an einen Facharzt verwiesen werden.

  • Mit Buscopan kommen wir jetzt zum ersten "richtig" missbrauchsfähigen Medikament, jedenfalls was die Thematik dieses Forums angeht. Wie du wissen solltest ist der Wirkstoff Butylscopolamin (bzw. um genau zu sein N -Butylscopolaminiumbromid), also ein Derivat des Scopolamins, welches man in Nachtschattengewächsen wie dem Stechapfel und der Engelstrompete findet. Bei oraler Einnahme kann es, genauso wie Loperamid, die Blut-Hirn-Schranke nicht oder nicht in relevanten Mengen durchdringen.

    Dies ist jedoch der Fall wenn es "geraucht" wird, üblicherweise wird es dazu auf einer V-förmig gefalteten Alufolie erhitzt, der Dampf durch ein Röhrchen eingesogen. Ich vermute mal dass sich durch die Hitzeinwirkung die Butylgruppe abspaltet sodass das "nackte" Scopolamin in der Lunge resorbiert wird, aber verlass dich da mal nicht drauf - müsste es selbst recherchieren. Es könnte auch mit dem First-Pass-Effect, also dem ersten Gang durch die Leber bei oraler Einnahme, welcher bei Inhalation umgangen wird, zusammenhängen. Wenn du soetwas wie genaue Mechanismen in deine Abschlussarbeit einfließen lassen willst solltest du die ohnehin selbst recherchieren, denn nur dann kannst du sicher sein auch verstanden zu haben was du geschrieben hast - ganz zu schweigen davon dass man sich nie allein darauf verlassen sollte was irgendein random dude in einem etwas dubiosen Forum von sich gegeben hat ;)

    Eine Beschreibung darüber wie sich der Trip genau anfühlt spar ich mir mal hier; ich habe zwar nicht Buscopan aber einige Nachtschattengewächse schon einige Male konsumiert (was ich übrigens nicht weiterempfehlen kann - 1/10 would not trip again), bin aber nicht sehr gut darin solche Erfahrungen zu beschreiben. Ist aber auch fraglich ob sowas in deine Abschlussarbeit reinpasst - ein Euphemismus, sowas gehört da absolut nicht rein.
    Für diese Belänge reicht völlig aus dass Scopolamin zu den sogenannten Delirantia zählt und extrem intensive halluzinogene Erfahrungen hervorruft. Im Gegensatz zu "Assoziativa" wie LSD oder Psilocybin ("Magic Mushrooms") weiß der Trippende in der Regel nicht dass er sich auf einem Trip befindet und tut sich schwer damit Halluzination von Realität zu unterscheiden. Er erlebt dabei echte Halluzinationen, nicht die sogenannten Pseudohalluzinationen welche von den typischen "assoziativen" Halluzinogenen hervorgerufen werden. In den meisten Fällen ist der Trippende fest davon überzeugt dass alles was er sieht real ist - wobei diese Halluzinationen buchstäblich alles mögliche sein können, in der Regel aber Dinge sind die dem Trippenden Angst oder Unbehagen bereiten. Die Trips sind deshalb häufig von heftigen Angstzuständen und starker Desorientierung geprägt - auch wenn es durchaus einige Individuen gibt die eigenen Aussagen nach positive Erfahrung damit gehabt haben. Es kann keine körperliche Abhängigkeit erzeugen.
    Da Scopolamin hochtoxisch und hochpotent ist besteht bei unerfahrenen und uninformierten Konsumenten die große Gefahr einer möglicherweise tödlichen Überdosierung.

  • Pseudoephedrin ist im Prinzip ja schon selbsterklärend. Ein Stimulans, Punkt. Natürlich besteht die Möglichkeit des Missbrauchs, wobei der wohl viel eher beim Otto-Normal-Verbraucher als bei einem typischen Drogenkonsumenten zu befürchten ist. Pseudoephedrin ist weder sonderlich potent noch hat es eine sonderlich intensive (Rausch)Wirkung, dabei ist es ausschließlich in Kombinationspräparaten (typischerweise "Grippemitteln" wie Grippostad C) zusammen mit anderen, für den bewussten Konsumenten störenden, Substanzen im Handel. Natürlich besteht die theoretische Möglichkeit das Pseudoephedrin mittels einfacher Lösemittel zu extrahieren, aber für jeden Drogenkonsumenten ist es wesentlich einfacher und vor allem preiswerter gewöhnliches Speed, also Straßen-Amphetamin, auf dem Schwarzmarkt zu kaufen.

    Relevanter wäre ein Missbrauch hier durch, wie erwähnt, den Otto-Normal-Verbraucher, der bei Einnahme des Medikaments wegen einer Grippe eine gehobene Laune, angenehmes Körpergefühl und gesteigerte Wachheit feststellt und dies richtigerweise auf das Medikament zurückführt. Der Missbrauch des Medikaments mit zu häufiger Einnahme oder erhöhter Dosierung birgt in allererste Linie wegen der Schmerz- und Fiebersenkenden Mittel, in der Regel Paracetamol oder Ibuprofen, in den Kombinationspräparaten eine Gefahr. Speziell Paracetamol ist bei höheren Dosierungen äußerst kritisch wegen seiner akuten Hepatoxizität, bei sehr hohen Dosen droht akutes Leberversagen. Selbst wenn ein Betroffener sich in weiser Voraussicht über die Gefahren von höheren Pseudoephedrindosen informiert übersieht er dabei häufig die Gefahr des anderen Wirkstoffs.

    Typischerweise droht diese Gefahr viel eher bei Codein-Paracetamol-Kombipräparaten, welche aber nicht rezeptfrei verkäuflich sind. Ich selbst habe noch nie von einem Fall in Zusammenhang mit Pseudoephedrin gehört, habe aber auch nie danach gesucht. Wieder ein Punkt an dem du selbst recherchieren solltest.

  • Dextromethorphan ist in entsprechend hohen Dosen ein stark wirksames Dissoziativum. Da muss man garnichts "verrücktes" so wie mit dem Buscopan mit machen, es wird teilweise als Solopräparat verkauft und muss einfach nur um etwa eine Zehnerpotenz höher dosiert werden um intensive psychotrope Effekte zu erzeugen.

    In der Drogenszene ist es das populärste freiverkäufliche Rauschmittel, von Dingen wie Koffein etc. mal abgesehen. Glücklicherweise ist die Erfahrung für viele Konsumenten nicht besonders angenehm, weswegen die meisten es nur einige Male ausprobieren. Die Räusche sind in der Regel von massiver Desorientierung, Depersonalisation und Derealisation geprägt (-> "Dissoziation").
    Wie gefährlich die Angelegenheit wirklich ist, ist diskutabel. Die lethale Dosis liegt scheinbar sehr, sehr hoch, langfristige Schäden sind zumindest nicht nachgewiesen worden. Sie waren mal im Gespräch, was dann aber scheinbar doch widerlegt wurde, mittlerweile ist es in den USA für einige chronische Erkrankungen zugelassen...Schwer zu sagen, aber es sieht nicht danach aus. Es ruft außerdem keine körperliche Abhängigkeit hervor.

    Insgesamt "halb so schlimm" möchte man meinen, wobei es eben schon einige Menschen gibt die durch regelmäßigen Konsum den, nunja, Anschluss zur Realität verloren haben. Ob man das nun konkret dem Dextromethorphan zuschreiben kann ist Ansichtssache, denn solche Beispiele gibt es eigentlich für jedes Psychedelikum. Sollte für deine Abschlussarbeit aber auch nicht allzu relevant sein.

  • Vomex, also Dimenhydrinat könnte man, ganz pauschal betrachtet, mit Dextromethorphan zusammenfassen. Grundsätzlich gelten die gleichen Rahmenbedingungen; es wirkt in hohen Dosen ebenfalls als Dissoziativum. Die Wirkspektren unterscheiden sich schon ein wenig (z.B. wirkt Dimenhydrinat deutlich sedierender), aber wenn dich das wirklich interessiert haben wir hier im Forum einige Disso-Fans die dir das sicher besser erklären können als ich.
    Im Sinne deiner Abschlussarbeit kannst du Dextromethorphan und Dimenhydrinat zusammen mit Diphenhydramin unter einem Punkt zusammenfassen.

    Edit: Na seht ihr, deswegen hab ich auf die Disso-Fans verwiesen :D Richtig, die beiden sind keine Dissoziativa sondern Delirantia, danke für den Hinweis axbycz. Sollten also separat von Dextromethorphan unter einem anderen Punkt zusammengefasst werden.

  • Als kleine Side-Note könntest du noch Koffein-Tabletten erwähnen. Ja ja, ich weiß, Koffein...meh. Gibts doch auch bei Tchibo, wen interessiert das schon. Aber wenn du mal in der Apotheke stehst wirst du überrascht sein wieviele Kunden du regelmäßig wiedersiehst, welche nur dieses eine Präparat kaufen - und wie fertig viele von denen aussehen. Dass Koffeinabhängigkeit eine unbedenkliche und völlig gesellschaftsfähige Volkskrankheit ist (wieder ein Euphemismus - bist du überhaupt ein fleißig arbeitender Deutscher, wenn du nicht 20 Tassen Kaffee am Tag trinkst? Aber wehe jemand wagt es Amphetamin vorzuziehen, um sich Toilettengänge im 15-Minuten-Takt zu ersparen!) weiß ja jeder, was aber nicht bedeutet das manche nicht auch darüber die Kontrolle verlieren.


Ein paar wichtige Anmerkungen noch: Rein vom Berufsgesetz bist du verpflichtet, bei begründetem Verdacht auf Medikamentenmissbrauch zu reagieren und im Zweifelsfall auch den Verkauf zu verweigern - und das solltest du tunlichst auch in deiner Abschlussarbeit irgendwie erwähnen, denn weil ich persönlich da ein bisschen anderer Meinung bin wäre ich bei meiner Prüfung damals fast auf die Schnauze gefallen.
Die Realität sieht nämlich anders aus. Erstmal ist es immer eine sehr, sehr fragwürdige und zweischneidige Angelegenheit, einen Kunden auf diesen Verdacht anzusprechen. In den meisten Fällen liegt man damit nämlich daneben - du würdest dich wundern, wieviele Süchtige überhaupt nicht wie Süchtige aussehen; und wieviele Leute die danach aussehen eigentlich nicht wirklich Süchtige sind.
Darüber hinaus erreicht man mit einer Verweigerung der Abgabe eigentlich nur dass der Kunde sich einfach eine andere Apotheke sucht, oder halt im Web bestellt. Vergebene Liebesmüh.

Der meiner Meinung nach einzige, irgendwie funktionierende Weg ist den "Verdächtigen" nicht beschuldigend, sondern im Versuch zu helfen anzusprechen. Du verhörst ihn nicht, sondern bist besorgt um sein Wohl, und das solltest du auch klar rüberbringen. Nur so kann man verhindern dass die Leute einfach zu machen und pampig werden oder gehen. Und nur wenn die Leute noch ein stückweit offen sind kann man ihnen helfen indem man sie an einen geeigneten Facharzt verweisen kann - oder ihnen auch einfach nur zuhört.

Das ist jetzt, wie ich oben schon angedeutet hab, nichts das du in deine Abschlussarbeit schreiben solltest - leider sieht das Gesetz die Lage halt etwas weniger...human. Ist nur ein persönlicher Ratschlag auf Basis meiner Erfahrung, für dein zukünftiges Berufsleben. Letzten Endes arbeitest du nicht mit Medikamenten, sondern mit Menschen - und das solltest du nie vergessen.
(...und ist übrigens auch der Grund warum ich aus der Apotheke raus bin und den Chemietechniker mache. Ich hasse Menschen. Who doesn't, honestly?)



Eigentlich bin ich kein großer Fan davon jemand anderes Hausaufgaben zu machen, da bin ich völlig Neo's Meinung. Du solltest auch nicht vergessen dass du diese Arbeit nicht einfach abgibst und fertig - nach deinem Apothekenpraktikum sitzt ein kleines Prüfungskomitee vor dir, die unter anderem auch diese Abschlussarbeit vor sich liegen haben und dir Fragen dazu stellen. Tu dir selbst den Gefallen und schreib nicht gedankenlos irgendwo ab.
Auf der anderen Seite ist es halt der Spirit dieses Forums Leuten die nach Informationen suchen weiterzuhelfen. Deswegen wollte ich nicht einfach nur "schau selbst" schreiben. Und da ich schon lange nichtmehr gepostet hab...hat der Post vielleicht etwas Überlänge bekommen.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Viel Erfolg bei deiner Prüfung!
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  Geschrieben: 29.05.20 00:09
Ich denke Pharmer wird das Thema zu Genüge beantworten, doch ich möchte noch ein paar Dinge einwerfen:

Bei Einnahme ausreichend hoher Mengen Loperamid überfordert man gewisserweise die BHS, wodurch man durchaus einen Rauschzustand ohne Hemmer der p-Glykoprotein-Pumpe hervorrufen kann.
Dies ist jedoch ein vergleichsweise neues Phänomen, zumindest soweit ich das überblicken kann, und kommt aus den USA, wo man, anders als hier, Loperamid zum Spottpreis in 100er Packungen im Supermarkt erwerben kann. Hier müsste man erstmal etliche Schachteln, die ja soweit ich weiß auf 20 Tabs begrenzt sind, erwerben, um sie sinnvoll zu missbrauchen. Das ist dann ja auch eher nur für Versandapotheken ein Thema, da Angestellte in normalen Apotheken sicher eher skeptisch werden, wenn man gleich mal 5-10 Packungen des günstigsten Loperamid-Generikums erwerben möchte.

Der Sinn einer solchen Arbeit liegt vermutlich darin zu lernen, wie man wissenschaftlich arbeitet. Das bedeutet eben Recherche, und nicht einfach nur eine Frage in einem Forum zu stellen. Auch wenn wir hier gerne abstinenten Menschen bei allerlei Fragen gerne weiterhelfen, ist ein gewisses Mindestmaß an Eigeninitiative doch schon zu erwarten, insbesondere in so einem Fall.



"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
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Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.05.20 06:35
zuletzt geändert: 29.05.20 22:29 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Guten Morgen allerseits,

Pharmer hat dir schon einen sehr guten Einstieg in die Thematik geliefert und an einer Stelle will ich kurz mal hineingrätschen.


Vomex a wird genauso gebraucht/missbraucht wie zB.. die "Emesan Reisetabletten" o. "Vivinox Sleep".
Vomex enthält Dimenhydrinat und die anderen Präparate Diphenhydramin, welche beide in der Wirkung quasi identisch sind, allerdings eine andere Potenz aufweisen. DMH & DPH wirken im Verhältnis 1:2. Man muss also doppelt so viel Dimenhydrinat einnehmen, um eine vergleichbare Wirkung mit Diphenhydramin zu erzielen.

Außerdem wird es als "Delirantium" bezeichnet. Diese Stoffe sind keine Dissoziativa!

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check Google: klick klick
__
Delirantium. Als Delirantia werden halluzinogen und zum Teil anticholinerg wirkende psychotrope Substanzen bezeichnet, welche in rauscherzeugenden Dosen einen Zustand ähnlich einem Delirium hervorrufen. Dies geschieht zumeist durch die Blockierung muskarinischer Acetylcholinrezeptoren
____________________________

Das Zeug ist damit sowohl von der subjektiven als auch von der pharmakoligischen Wirkung her eher dem Scopolamin näher zuzuordnen als dem DXM.
DXM und DMH/DPH werden meiner Auffassung nach größtenteils nur in Kombination missbraucht, da beide rezeptfrei erhältlich sind und DXM da manchmal noch für diese falsche Klassifizierung sorgt. So gehen neue Konsumenten oftmals mit unrealistischen Erwartungen an einen Rauschzustand heran, der nicht wirklich kalkuliert werden kann.

 
Moderator



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  Geschrieben: 29.05.20 07:47
Genau, wichtiger Punkt bzgl. DMH/DPH.
Anzumerken ist noch, dass Dimenhydrinat nicht lediglich eine Diphenhydraminhaltige Tablette mit lediglich 25 statt 50 mg ist, sondern ein Salz aus Diphenhydramin und 8-Chlorotheophyllin darstellt. Letzteres ist mehr oder weniger ein Derivat des Koffeins und soll die Ermüdungserscheinungen bei bestimmungsmäßigem Gebrauch als Antiemetikum verhindern/verringern.
Da es damit ein Kombipräparat ist, wird Emesan als Monopräparat für den Missbrauch von den allermeisten Konsumenten hinsichtlich des Missbrauchs bevorzugt.

Bei N-Butylscopolamin ist es übrigens definitiv so, dass durch die hohe Temperatur die Substanz pyrolysiert und dadurch die nicht ins Ringsystem eingebundene, freihängende Butylgruppe abgespalten wird.
Ich hab mal ein Paper gesehen, das eine im Internet verbreitete Hypothese untersucht. Und zwar ist es laut des Experiments in diesem Paper möglich Buscopan in Fett zu Erhitzen, wodurch bei entsprechender Temperatur ebenfalls die Butylgruppe (teilweise) abgespalten wird.
Zu beachten ist dass beim inhalativen Konsum durch die Pyrolyse natürlich noch jede Menge unerwünschter Stoffe entstehen, die recht gesundheitsschädigend sein sollten.
Das ist vermutlich sogar ein größeres Problem als das Scopolamin an sich.


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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 29.05.20 08:00
zuletzt geändert: 29.05.20 08:34 durch jenjey (insgesamt 12 mal geändert)
Pharma hat da einen ganz wichtigen Punkt angesprochen, mit dem Nasenspray.
Auch wenn es natürlich nichts ist, was in dem Sinne einen Rausch erzeugt, so glaube ich auch, dass es ein weit verbreitetes Problem ist.
Bin selbst seit meiner Jugend Nasenspray abhängig, also seit über 10 Jahren und es ist kein Ende in Sicht. Und wenn man es länger anwendet als vorgesehen, dann ist es ja quasi schon Missbrauch.
Ich persönlich fände es auf jeden Fall wichtig darüber aufzuklären !
Vorallem sollte man auch an den mündigen Patienten appellieren, da leider immer noch viele HNO-Ärzte zu unvorsichtig damit umsich werfen. Folgendes hat sich so bei mir abgespielt:

"Sie bekommen keine Luft? Hier Cortison-Spray, probieren sie das mal. Das hilft nicht? Na dann probieren sie das Spray hier. Das hilft immer noch nicht? Na dann versuchen wir mal das..." So ging das ein ganzes Jahr lang... Da ich zu der Zeit quasi noch ein Kind/Teenie war, hab ich das auch nicht weiter hinterfragt. Bis mir der nächste HNO Arzt dann sagte ich habe ne verkrümmte Nasenwand. Naja und das Ende vom Lied?
Heute kann ich noch immer nirgendwo hingehen ohne Spray in der Tasche, nicht schlafen ohne Spray auf dem Nachtschrank usw.
Und der ständige Gebrauch schadet nicht nur meinen Schleimhäuten (sehr häufig entzündet + wund) sondern auch dem Geldbeutel.

*****************************************************************************
Was glaube ich noch nicht erwähnt wurde:
Antihistaminika in Form von Allergietabletten.
(zusätzlich zu Schlaftabletten + Antiemetika)

Liebe Grüße und viel Erfolg!
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.05.20 08:56
Die Vorposter haben das Niveau der TE jetzt schon zur Genüge aufgepeppt. Und da wundert sich noch einer, wenn die Leute sich lieber in einem Forum schlau machen als in der Apotheke zu fragen. Was ich da manchmal schon zu hören bekam, von menschlicher Inkompetenz mal abgesehen.

jenjey schrieb:
Heute kann ich noch immer nirgendwo hingehen ohne Spray in der Tasche, nicht schlafen ohne Spray auf dem Nachtschrank usw.


Ist doch ein Traum, nachts aufwachen und die Nase ist sowas von zu, dass da nicht mal mehr Spray reingeht. ;-)

Ich verdünne meins zur Zeit, 1 Teil 0,1% Xylomethazolin auf 5 Teile Wasser und es macht genauso abhängig wie die "pure" Form. Zum Glück benutze ich es immer nur im rechten Nasenloch. :-)
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 29.05.20 16:47
OT @peccavi

Spoiler:
peccavi schrieb:
.
Ist doch ein Traum, nachts aufwachen und die Nase ist sowas von zu, dass da nicht mal mehr Spray reingeht. ;-)


Oh man, weiß echt nicht ob ich drüber lachen oder deswegen heulen soll^^
Wenn dann alles sofort wieder rausgelaufen kommt und schön überall hintrieft confused Echt zum verzweifeln...
Und der Witz ist ja, dass ich selbst von dem Meerwasser-zeug nicht mehr wegkomme...
Aber das mit dem Verdünnen ist ne gute Idee. Bekommt man das Xylomethazolin denn auch als Reinsubstanz? Weil viele Sprays lassen sich ja nichtmal öffnen

"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Moderator



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  Geschrieben: 29.05.20 17:14
OT @jenjey

Spoiler:
jenjey schrieb:
Aber das mit dem Verdünnen ist ne gute Idee. Bekommt man das Xylomethazolin denn auch als Reinsubstanz? Weil viele Sprays lassen sich ja nichtmal öffnen


Nee, denke reines Xylometazolin wirst du nirgens bekommen. das Nasic Nasenspray wäre eine Option, das ist eine Braunglasflasche von der man den Sprühkopf einfach abschrauben kann. Ist aber leider etwas teuer, verglichen mit den Generika.
Du kannst die Lösung darin rausholen und auf deine gewünschte Konzentration verdünnen. Wenn du sparen willst kannst du natürlich auch das billigste Generikum kaufen, die Flasche aufschneiden/mit Gewalt öffnen und die verdünnte Lösung in die Nasic-Flasche umfüllen. Oder du kaufst einfach Nasentropfen, die in den Plastikflaschen sollte man einfach "ausdrücken" können.

Ein Wechsel von Xylometazolin auf Oxymetazolin könnte beim reduzieren vielleicht auch helfen, das wirkt ein paar Stunden länger als Xylometazolin. Als ich nasensprayabhängig war bin ich nach einer gewissen Zeit darauf gewechselt, damit kam ich dann manchmal auch mit einer Applikation pro Tag aus.
Leider ist das einzige mir bekannte Oxymetazolinpräparat Nasivin, das ist eben in einer dieser blöden Plastikflaschen die man nur mit grober Gewalt aufbekommt. Aber du könntest dir eine Glas-Sprühflasche wie eben zB. die vom Nasic Nasenspray besorgen und wie schon vorgeschlagen die von Nasivin aufschneiden, oder du dir die Nasivin Nasentropfen besorgen.

Ist natürlich ziemlich umständlich, aber wer weiß...vielleicht hilfts dir ja weiter.

Half the fun is learning!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.05.20 23:40
Spoiler:
Pharmer, hab Dank für deinen Bericht, der vor Erfahrung nur so strotzt! 100/10 Punkte :)

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.05.20 11:25
@jenjey
Spoiler:
jenjey schrieb:
Aber das mit dem Verdünnen ist ne gute Idee. Bekommt man das Xylomethazolin denn auch als Reinsubstanz? Weil viele Sprays lassen sich ja nichtmal öffnen


Die beiden Tips zum Entwöhnen von Nasenspray fand ich im Internet: Verdünnen und Nasenlöcher nacheinander entwöhnen. Wobei ich erst nicht geglaubt hab, dass das funktioniert. Tut es aber.

Ich nehme wegen rechtseitiger Mittelohrentzündung, Verschluss der Eustachischen Röhre und Mastoiditis das Nasenspray auch nur rechts, und so ist meine linke Nasenseite weitestgehend normal und bereitet keine Probleme.

Als Flasche in Gebrauch hab ich eine von Ratiopharm, der Zerstäuber ist einfach einer der besten, und die Flasche lässt sich mit ein wenig Übung recht leicht öffnen. Nachkaufen tue ich Spray von AL, das ist billig und die Flasche hat einen Drehverschluß.

Am S-Bahnhof "Treptower Park", andere Straßenseite in dem bunten Haus ist eine Apotheke die verkauft N2-Flaschen (15ml), die sind zum Abdosieren besser.
Im Internet findest du die auch. Wenn ich die bis zum Rand fülle, gehen da annähernd 20ml rein.

Zum Entgiften fülle ich dann jeden Morgen mit Wasser wieder auf. In meinem Fall sind das etwa 1-2ml, die ich nachfülle. Das kann sich dann auch schon mal 2-3 Wochen so hinziehen, obwohl rechnerisch das Spray kaum noch Wirkstoff enthalten kann. Zum Schluß dann noch einmal zum Einschlafen eine Dosis nehmen und die Flasche außer Griffweite legen. Dann gibt es noch 2 Tage und Nächte mit Entzug, dann gehts aber wieder.

Im Entzug hilft "ColdaStop", das sind ätherische Öle, die einer misshandelten Nasenschleimhaut ganz gut helfen sich zu regenerieren.

Xylometazolin ist im Erwachsenenspray mit 0.1% die höchste Dosis, die du am Markt finden kannst. Kinderspray hat 0.05% und das für Säuglinge 0.02%. Wobei ich jeden erschlagen möchte, der einem Säugling so ein Zeug gibt, aber das nur am Rande.

Oxymetazolin hab ich auch probiert (ich mag halt Oxy ;-), das ist aber wesentlich teurer und hat bei mir keine erkennbaren Vorteile gehabt. Da ist die Konzentration mMn 0.05% für Erwachsene.

Schlußtips: Wasser zum Verdünnen unbedingt abkochen und Flaschen nicht "ewig" verwenden. So eine Amöbenkultur kann gerne mal ins Hirn wandern. Dann machen die da Party.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 31.05.20 01:30
zuletzt geändert: 31.05.20 02:00 durch InfraRed (insgesamt 2 mal geändert)
Nabend,

Fachlich wurde hier ja schon ausführlich berichtet und dem kann ich nichts Beifügen. Ich hab selbst ein Pharmazie-Studium bis zum zweiten Examen hinter mir und muss leider genauso wie Neopunk noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass deine Abschlussarbeit unter anderem deutlich machen soll, dass du dazu in der Lage bist, das in der Ausbildung vermittelte Wissen für eine derartige Arbeit zu nutzen und in ein Thema einzubetten, das du mithilfe dessen tiefer beleuchten kannst und bei fehlenden Informationen durch eigenständige Recherche einzuholen und in den Kontext einzubetten. Deswegen ist das Thema zB auch frei wählbar, damit du dir ein Fach heraussuchen kannst, in dem du dich sicher fühlst das Gelernte anzuwenden.

Ich meine, du musst auch Quellen für deine Abschlussarbeit angeben und User X aus dem LdT ist dabei nicht das, was sich ursprünglich dabei gedacht wurde als man eine solche Arbeit in den Lehrplänen aufgenommen hat. Dazu macht es sich immer sehr ungünstig einfach nur abzuschreiben ohne selbst verstanden zu haben, denn von einigen PTA weiß ich, dass sie über den Inhalt mündlich befragt wurden.

Ist deine Entscheidung und ich kann verstehen, dass das Thema reizvoll ist, aber vielleicht suchst du dir ein Thema, zu dem du mit deinem eigenen Wissen umfangreich nachweisen kannst, dass du das Gelernte auch anwenden kannst. Ich würde das zumindest von einer/einem PTA erwarten, den ich einstellen möchte. Kurz gesagt - würdest du damit in meine Apotheke kommen, würde ich intensiv nachbohren, wenn mir etwas nicht selbst durchdacht vorkommt, denn wie gesagt, als Apotheker erwarte ich, dass auch die PTA ernsthaftes Interesse an dem Thema zeigen, das sie sich auch selbst noch aussuchen konnten und damit beschäftigen, denn ich setze am Ende meine Unterschrift auf eure Protokolle und da will ich mich auf sie Kompetenz verlassen können. Und bezüglich der von Pharmer angesprochenen Hinweise in Bezug darauf wie man sich bei Verdacht zu verhalten hat, wäre ich möglicherweise noch der iiberalste Apotheker, nur blöd, dass ich das Wissen und die Medikamente dann doch interessanter fand als die Arbeit mit Menschen ( und noch in dieser total verhunzten Gesundheitsbranche als Heilberufler im Verkäuferkostüm. Thx but No )


Vielleicht überlegst du noch einmal und gehst lieber, wenn es denn schon Arzneimittelmissbrauch sein soll, lieber schwerpunktmäßig auf die damit oft vorhandene Rezeptfälschung ein und suchst dir dabei ein Arzneimittel heraus, das du in diesem Rahmen näher beleuchtet, wie zB Ritalin bei Studenten, wozu es viele gute Quellen gibt oder Valorontropfen, die nicht umsonst mittlerweile in die Kategorie Betäubungsmittel fallen. So als Anregung zur Kritik.
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um

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