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Ex-Träumer
  Geschrieben: 31.07.20 12:54
@InfraRed Danke erst mal für deine ausführliche Antwort. Ich wollte diesen Weg jetzt 3 Jahre vermeiden, aber ich muss es tun. Ich muss das publik machen. Ich war bis jetzt immer derjenige der sich unterdrücken und klein halten lassen hat, vor allem von diesen Paragraphen Reitern beim Jobcenter. Vor ein paar Jahren wäre das der Traum für mich gewesen so einen Sachbearbeiter zu haben. Damals in der Hochzeit meines Konsums, wo mir alles scheiß egal war und ich bloß in ruhe weiter konsumieren wollte. Ich bin noch nicht ganz clean ( zur zeit oft auf GBL und BDO, aber Meth rühre ich schon seit 3 Jahren nicht mehr an). Ich bin ja schon extremste auf die schnauze gefallen, deswegen weiß ich wie weit ich es treiben kann mit Konsum und wann ich die Reißleine ziehen muss. Denn da wo ich vor 4-5 Jahren stand, will ich nie wieder hin. Okay ich will jetzt nicht zu seh ausschweifen also zurück zum Thema:

Das Problem derzeit ist, dass ich nicht an den Teamleiter persönlich ran komme durch die Corona Restriktionen. Bei uns kann man nur nach Anmeldung Bzw. Termin zum Jobcenter. Ich habe aber nirgends eine email vom Teamleiter gefunden. Die einzige Email Adresse die ich habe, ist die von dem Gesamten Team, wo auch mein toller Bearbeiter dabei ist. D.h. Die Email die ich dem Teamleiter schreiben würde, geht dann auch zu meinem Sachbearbeiter bzw. Zu jedem in diesem Team. Und wer weiß, ob mein Sachbearbeiter die Email nicht einfach löscht oder den Teamleiter Geschichten erzählt? Ich möchte das Überraschungsmoment auf meiner Seite haben, wenn ich versteht...

Einen Betreuer habe ich auch noch, aber ich sag mal so: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Der will ja auch mit mir Geld verdienen und ist wenig daran interessiert dass ich in Ausbildung bzw. In ein geregeltes Leben komme. Scheiß System, es geht nur noch ums Geld!

Ich weiß langsam nicht mehr weiter, wie ich die Sache ins Rollen bringen kann. Ich will doch bloß eine Ausbildung in einem Berufsförderungswerk machen. Warum hilft man mir nicht? Der soll mir einfach einen Termin bei der Reha Bearterin der Agentur für Arbeit vermitteln und ich spreche mit der Frau und Regel das...

Klar könnte man jetzt sagen ich solle mich auf dem freien Arbeitsmarkt um eine Ausbildung kümmern. Mein geringes Selbstbewusstsein/ Selbstwertgefühl steht mir dabei im Weg. " Wie soll ich die 6 Jährige Lücke in meinem Lebenslauf erklären?"
 
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 01.08.20 11:48
Same Problem here. Aber da müssen wir kreativ sein in heutiger Zeit. Und Kreativität ist mein Schlagwort. 7 Jahre um Kinder meiner Verlobten gekümmert, damit sie arbeiten kann (hab ab und an Fußballmit ihr gespielt, wenn wir hingefahren sind). Eins war behindert (wars nicht, nur die mom war nicht da). Das alte Rollenbild aufgegeben für die Familie. 9 Monate hab ich an mir gearbeitet, um wieder Mensch zu werden (Reha, Langzeit). Teamfähigkeit erlangen. Ehrenamtliche Arbeit bei einem Bauprojekt die andere Zeit um Kindern im Ghetto eine bessere Möglichkeit zu geben, als ich sie hatte (meine wg Mitbewohnerin hatte ein Atelier für Kids im Ghetto). Zuhause Holzspielzeug für Kindergärten angefertigt (hatten Tag und Nacht auf C und Konsorten an Spielzeug gebastelt). Ehrenamtlich Vorgärten von älteren Mitmenschen gepflegt (eigener Garten, bzw von nem älteren Kumpel), beim Einkauf geholfen, Tiere ausgeführt etc pp.

Kann keiner nachweisen und du stehst in nem guten Licht da. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Einfach auf dein Leben ummünzen. Meine Eltern sind älter. Kümmere mich um meinen Krebskranken Dad, damit meine Mutter entlastet wird. Mache Fahrdienst für kranke Menschen. Suchtkranken helfe ich, Bürokratiewege zu erledigen. Streetworker Arbeit. Gehe zusammen mit ihnen Einkaufen ( XD XD xD), damit sie ihr Geld besser einteilen können (und wenn du nur rcs verkaufst). Musst halt ein bisschen umdenken.

Bestimmt findest du auch was bei dir. Ich hoffe, ich konnte dir helfen mit den Vorlagen.

LG sml
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.08.20 18:07
An und für sich ist deine Idee gut. Bissl Kreativität kann nie schaden... Aber es scheint gar nicht nötig zu sein einen Personaler beim Vorstellungsgespräch zu bescheißen. Jedenfalls noch nicht. Ich hatte nämlich heute ein nettes Gespräch mit einer Dame von einem der größten Arbeitgeber in DE. Ich würde den Ausbildungsplatz als Elektroniker nicht bekommen ( die einzige Bewerbung die ich dieses Jahr verschickt habe xD), aber dafür kann ich gegen eine kleine Aufwandsentschädigung und kostenloser Unterkunft eine art Vorbereitungsmaßahme mit Praktikas usw. dort bei dem Unternehmen direkt machen. Die Chancen stehen auch gut, dass man mich dann nächstes Jahr ausbilden wird.

Das wäre ein gute alternative für mich. So kann ich etwas lernen und Erfahrungen sammeln und muss nicht in irgendwelche 0815 Maßnahmen vom JobCenter aus oder meine Seele bei einer Zeitarbeitsfirma verkaufen.
 
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 04.08.20 09:58
Führt gerade sehr off topic.

Wie würde Spud aus Trainspotting sagen? Ich wollte nur Fuß in die Tür bekommen. Denk mal größer. Meinst du, du seist der einzige Bewerber? Auf dem 1. Arbeitsmarkt zählen Produktivität, Leistung, Vitamin B und Loyalität. Ich will dir nicht den Lichtblick schattig machen, aber der frühe Vogel fängt den Wurm. Machs wie die Nachtigall, starrte früh durch. Zeig, wer du bist. Zwizschere auch, Wenn's anderen schlafenden nicht gefällt.

Wir meinen sicher den selben AG. Da war ich auch. 6 Monate unbezahlt geackert. Nur das nötigste ersetzt bekommen. Dann bekam ein anderer durch Vit b den Job. Hab dann zwar was anderes gefunden, aber da ist erstmal eine Welt zusammen gebrochen. War da ja noch nicht alt, aber für die wars 3 Jahre älter als Herr Kollege. Ausrede oder nicht. Alle anderen die ich ausgestochen habe, waren es mir wert und am Ende war ich genauso.

Nur um das ganze Mal realistisch zu sehen. Obama ist nicht anders weil er schwarz ist, Merkel nicht weil sie ne Frau ist und die Firmen nicht, weil jemand nett ist.

Dennoch viel Erfolg, Nachtigall.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.08.20 13:59
zuletzt geändert: 04.08.20 14:09 durch InfraRed (insgesamt 1 mal geändert)
Irgendwie vergessen alle den grundsätzlichen Vorteil, den sie von sich aus schon mitbringen, wenn sie es zurück auf den Markt schaffen. Und da geht's einfach steinhart zu, gerade ohne zu wissen sich zu verkaufen und aus vermeintlichen Nachteilen Vorteile zu machen, gehst du Unter. Du gehst Mit dem Gedanken ran: ich präsentiere mich als Wahl für den Job. Falsch. Der scheiss Job präsentiert sich als Wahl für dich. Selbstvertrauen, Selbstwert. Dein wie du selbst sagst Problem. Das ist die Grundlage. Du bist kein Bittsteller, du bist der Typ, der sein Leben lang auf die Fresse gefallen und immer wieder aufgestanden ist, wenn man auf ihm herumtrampelt und sich selbst dagegen zur Wehr zu setzen gelernt hat. Und das nicht mit Bescheißen, sondern Authentizität und sich seines Wert bewusst. Es kommen nur die weiter, die sich am besten durchzusetzen wissen? Okay, dann setz dich mal gegen jemanden durch, der sein Leben lang nichts anderes getan hat als zu lernen für sich zu kämpfen und selbst aus jeder noch so aussichtslosen Situation irgendetwas über sich gelernt hat, anstatt zu kapitulieren. Und bitte, welcher 20 jährige Bewerber will mir was von Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen, klaren Zielen und den ganzen anderen Copy Paste Wörtern erzählen?

An dem Punkt, an dem du, weißt, was du willst, solltest du genauso wissen, warum, wodurch, auf welchem Weg, einfach bis ins kleinste Detail, um jeden anderen allein durch deine Außenwirkung schon mal den ersten Nachteil zu verpassen. Um dich vom Einheitsbrei abzuheben, musst du nur leider erstmal wissen, wer genau du bist, was dich auszeichnet, und dafür einstehen können. Die meisten von uns haben dabei eine Karriere hinter sich, die jede Floskel im Bewerbungsgespräch sogar noch belegen kann. Du musst nur wissen, wie du es verkaufst und Lücke im Lebenslauf? Danke, gesundheitliche Gründe, weitere Fragen unzulässig, am besten machst du ein ich weiß jetzt, was ich will, drauß. Danke Therapie, ich weiß jetzt wer ich bin, was ich kann, was ich will. Bestenfalls gehst du so da raus.

Das nur grundsätzlich, sonst wird es wie immer. Abheben tun nur die sich, die sich unterscheiden. Und wenn es in dem Haufen Scheiße da draußen lediglich bedeutet eben nicht darauf angewiesen zu sein, mit aufgesetzter Unatürlichkeit zu bescheißen. Da draußen sind alle wie auf Koks. Kram dir dein Meth-Ego hervor, nur ohne die Asozialität.
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.08.20 22:33
Ja ich verstehe euch. Vielleicht bin ich auch einfach noch zu naiv. Aber nach 6 Jahren ohne Arbeit auf Hartz4 neige ich dazu mich an jeden noch so kleinen Strohhalm zu klammern. Aber eins ist klar: Ich krieche niemanden in den Arsch und werde auch niemanden hinterher rennen und schon gar kein Bittsteller machen. Die Unternehmen sind ja glücklicherweise momentan im Zugzwang. 60.000 Ausbildungsplätze sind in diesem Jahr in Deutschland noch unbesetzt!

Naja mal schauen, ich habe in 2 Wochen ein Virtuelles Vorstellungsgespräch bei diesem Unternehmen. Ach ich kann's ja auch sagen, es ist die Deutsche Bahn. Aber ich hab noch arbeit vor mir: Von GBL und BDO weg kommen! Habs jetzt über 5 Wochen Täglich genommen. Erst 24/7 und jetzt konsequent 3 Stunden vor dem Pennen gehen nichts mehr nehmen. Das klappt erstaunlich gut. Ich war heute auch draußen in der Natur ohne GBL , das tat mir richtig gut. aber ich merke einfach wie ich nach einiger zeit ängstlicher werde. Scheiß GBL, ich hatte meine Ängste eigentlich ganz gut im Griff, aber jetzt das...

Am Wochenende ist der 60. Geburtstag meines Vaters. Da ist u.A. Eine Kneipentour geplant. Ich hab kein plan wie ich den tag überleben soll. Hatte überlegt an dem tag phenibut zu nehmen und das G morgen endgültig abzukicken. Bier am Abend lässt mich ganz gut pennen...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.08.20 23:00
DB? Ohne Safe von BDO/GBL weg zu sein? Sorry, ich weiß nicht, in weichem Bereich bei der DB du dich vorstellst, aber ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass man teilweise nicht mal mit verschriebenen Tabletten bei Herzrhythmusstörungen dort arbeiten darf. Versau dir nicht die Chancen durch Ängste und GABA-Substanz auf GABA-Substanz. Die Dinger sind ein massives Problem, so sehr ich deinen Einsatz für dich eine Option zurück in die Arbeit zu finden, gutgeheißen und ehrlich loben muss, so sehr muss ich ganz klar sagen Ängste unterdrücken wird dir das alles irgendwann wieder auf die Füße fallen lassen und erneut demotivieren.

Natur tut dir gut, ich kenn das Stück für Stück zurück ins Grün, solange wie es geht ohne Anxiolytika, ohne Druck Routine schaffen und Natur als Ruhequelle genießen und wieder entdecken. Das letzte, was ich mir da hilfreich vorstelle, ist ne Kneipentour mit Vater. Keine Ahnung wie ihr zueinander steht, aber du sagst es: "Aber ich hab noch arbeit vor mir: Von GBL und BDO weg kommen!" Oberste Priorität: Du. Du und nochmal Du. Ein Vater, dem was an dir liegt, sollte das verstehen.
Ich will auch endlich raus aus H4, aber am Ende bringt es nichts, das auf Druck zu versuchen, weil so viele Jahre. Nimm dir deine Zeit, sonst ist es nichts Halbes und nichts Ganzes und du steht wieder genau da, wo du vorher warst.

Da das ganze mittlerweile ziemlich OT läuft und ich grade nicht nach einem passenderen Thread suchen will, kannst du gern verlinken, falls noch Gesprächsbedarf besteht.
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.08.20 23:33
Also bei der DB wäre das so ein 10 Monatiger Kurs, besteht aus Praxis und viel Theorie. Ist im Bereich Elektronik, also keine Sorge ich werde kein Lokführer der völlig verballert Zug fährt xD

Ja da hast du natürlich vollkommen recht, ich muss ohne Hilfe von Substanzen klar kommen und meine Angst am besten mit Verhaltenstherapie angehen, aber die ist in letzter Zeit mehr und mehr nach hinten gerückt. Meine Psychiaterin wollte mich zuerst in die Tagesklinik schicken, da mache ich aber nicht mit. Ich will einfach zu einem Therapeuten ohne andere Leute mit ihren Problemen um mich herum...

Das kann ich meinem Vater aber nicht antun. Ich muss da mit. Er hat mich schon oft aus der scheiße gezogen. er kennt meine vergangenheit mit drogen. Hat mir extremst geholfen damals. Er war der einzige der da war und auf den ich mich verlassen konnte. Da stell ich jetzt meine persönliche Befindlichkeit hinten an. Er denkt ja nach wie vor ich wäre seit 3 jahren clean. Und das war ich auch, bis das GBL vor 5 Wochen kam. Meine Schwester und Schwager sind auch dabei und ich will einfach nicht der Spielverderber sein. Ich muss da durch^^ und irgendwie freue ich mich auch drauf

Sorry das war jetzt mein letzter OT Beitrag
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.08.20 07:13
Ne, um schon unverballert Züge fahren zu dürfen, kommt man nicht so einfach hin 😄, dein Volldepp von Bearbeiter hätte dir 100% im Weg gestanden, gibt ja auch noch extrem viele andere Bereiche bei der DB.

Was deine Family angeht, werd ich mich da nicht reinquatschen, ich find es nur immer schade nicht ganz offen zueinander sein zu können oder das Gefühl zu haben, wem was zu Schulden. Meine Verhältnisse sind da aber auch nicht besser und der Bezug ein ganz anderer, daher maß ich mir nicht an da irgendwas sagen zu können. Familie im Rücken als Unterstützung und Konstante, ist echt Gold Wert.

Vielleicht ist dein Weg auch genau der Richtige und der Sprung ins kalte Wasser gerade gut hinsichtlich deiner Ängste und ja auch genau der beste Weg für dich zu sehen, dass die unbegründet sind. 3 Jahre clean ist auf jeden Fall eine Sache, die dir wer erstmal bnachmachen muss und Rückfälle gehören dazu, sind Teil des Prozess und notwendig um zu lernen entgegen zu steuern. Den ganzen Tag rumsitzen, obwohl man voran will, ist auch nur wieder Risiko für Depression, Konsum, etc.

Keine Ahnung, wann der Kurs dann losgeht, ich drück dir jedenfalls beide Daumen fürs Gespräch und dass du bis dahin ohne GBL/Pheni etc loslegen und aktiv werden kannst. Behalt stillermitlesers und meine Worte im Hinterkopf, vll hast du Bock mal im Clean bleiben und Motivieren Thread ein Update, was drauß geworden ist zu geben. Ich würd mich freuen, was zu hören, gerade, da wir im Alter nicht weit auseinander liegen.

Alles Gute!
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Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 05.08.20 08:35
Ich weiß, wo du hinauf willst infra. Und gebe dir recht.

Stell dir mal vor, du hättest ein Kind. Würdest du wollen, dass es trinkt oder lieber ab und an einen kifft? Koma un der Clique zu folgen oder bewusster Konsum? Dann doch lieber von dir als Vater gestützt. Ich bin mir auch sicher, dass dein Dad dich stützen und wachsen sehen will. Das ist natürlich. Lieber offen und ehrlich.

Mal ein ganz radikales Beispiel. Das hat mir persönlich auch geholfen. Am Todesbett der Eltern...willst du da erst alles bereinigen und ehrlich sein? Lieber jetzt und darauf das Lebenskonstrukt aufbauen. Die Beziehung zu den Eltern ist die wichtigste überhaupt. Darauf baut ALLES auf. Dein Dad wäre stolz wenn auch erst geschockt, wenn du das selbst aufmachst. Zeugt auch von Reife und Reife brauchst du für den Beruf auch. Sonst passiert irgendwas auf Arbeit und du denkst dir, ich gab doch alles. Sogar bdo nahm ich, um trotz Ängste arbeiten zu können. Das hat aber keinen Mehrwert. Denn das Muster: Konsum, Schwierigkeiten, Aufgabe, Konsum. Bleibt.

Das nennt sich Teufelskreis.

Weiß noch, mein erster Versuch statt gbl zu trinken...ging so in die Hose, dass das Delirium folgte. Phenibut, gaba + Alkohol = Blackout.

Kann auch nur an deine Vernunft appellieren.

Lg
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.08.20 14:59
Ich hatte den Substanzgebrauch eigentlich sehr gut im Griff, ab und zu mal Kratom, vom Alk fast komplett weg und härtere Sachen und auch Cannabis waren bzw. sind kein Thema mehr. Okay ab und an mal über mehrere Wochen Phenibut genommen, aber immer unter 1G geblieben. Nur jetzt mit dem G hab ich mich wieder selbst ein bisschen in diesen Teufelskreis gebracht. Ich find das Zeug tückischer als Meth. Der fehlende Hangover verleitet zusätzlich jeden Tag zu ballern bis es dann zu spät ist und ich körperlich drauf komme. Aber da will ich nicht hin kommen und hab gestern Abend 18:00 Uhr meine letzen 1,5ml BDO genommen. Um heute nicht völlig am Rad zu drehen, habe ich 400mg Phenibut heute morgen genommen. Ich hatte heute ein paar Termine und da muss ich ganz ehrlich sagen, dass die Nervosität mich wieder gelähmt hätte. Aber mit Pheni lass ich es jetzt auch erst mal sein. Das wird mich, wie ihr richtig sagt, nur bei meinem weiteren Weg behindern und mich irgendwann richtig fi**en.

Ein Beispiel: Ich fange dort bei der DB an, habe immer weiter konsumiert und irgendwann würde ich den druck von innen und außen nicht mehr aushalten und ich würde hinschmeißen. Das darf und wird nicht passieren. Das könnte ich mir selbst nicht verzeihen. Der gesellschaftliche Druck ist ja ohnehin für jemanden wie mich noch stärker zu spüren und wenn ich das hinschmeißen würde, wäre es komplett aus für mich. Da würden solche Typen wie mein Sachbearbeiter Arschloch die Bestätigung haben so nach dem Motto: "Ah guck an, der packts nicht und bleibt versager junkie" Oder so.

Ich will es aber in erster Linie mir selbst beweisen und niemanden anderes. Das ist mein Leben und ich habe es in der Hand.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.08.20 17:32
Du musst dich grundsätzlich erstmal überhaupt nicht dafür rechtfertigen, nicht abstinent und clean zu sein und gerade wieder in alte Muster gerutscht zu sein. Ich halte persönlich wenig vom Gedanken an lebenslange Abstinenz und für mich ist das auch kein funktionierendes Modell, das mir nicht erst recht wieder Druck macht, zu konsumieren. Einen Umgang für sich finden, zu wissen, wann man wie gegenlenken kann und ab welchem Moment man dabei um Unterstützung bitten sollte, ist einfach viel wichtiger und auf Dauer die Basis, denn Rückfälle gibts und wird es immer geben, man könnte fast sagen, dass sie notwendig sind um überhaupt schrittweise mit jedem Mal mehr zu lernen, nicht wieder sofort denselben Fehler zu machen. Ich habe auch wieder Benzos genommen, weiß da aber mittlerweile ganz klar wo Ende ist und was für mich grundsätzlich Tabu ist. Für mich war es halt auch einfach durch die Umstände so einfach ganz radikal erstmal gar kein GABA mehr zu nehmen. Die ersten Male GBL dann waren danach auch eher glücklicherweise schnell wieder ad acta gelegt. Falls das jetzt irgendwie in der Hinsicht so angekommen ist, dann kann ich dir echt sagen, dass ich der letzte wäre, da irgendein Zeigefinger erheben dürfte. Für mich waren die ersten Lektionen nach der Reha halt andere und auf Meth oder Upper nicht wieder zurück zu fallen, ist da eher das Problem.

Wie du selbst sagst, gibt genug Spassten da draußen, die dich wieder scheitern Sehen wollen, ich habe auch meine Ängste, die mich nicht weiter kommen lassen. Da ist auch nichts dran verwerflich, wenn man so lange gewöhnt war, sie zu unterdrücken kein Wunder, dass man nicht von heute auf morgen den Vorzeigeumgang damit aus der Tasche Zaubert. Zu wissen, dass die Familie einen auch dann weiter unterstützt, gibt zumindest mir Sicherheit, gerade, weil ich nie um Hilfe gefragt hätte früher.
Weißte, Ich bin gerade noch an dem Punkt, wo die Angst davor wieder zu versagen, immer noch zu präsent ist und die Ansprüche an mich zu hoch. Du packst jetzt ernsthaft an und kriegst den Arsch hoch, dafür hast du mein persönlichen Respekt. Nicht dass das hier irgendwie anders rüber kommt, weil ohne direkt persönlichen Kontakt kommunizieren nicht meine Stärke ist. Und das beste Gefühl ist immer noch sich selbst zu beweisen und dabei solchen Typen gepflegt den Mittelfinger zu zeigen.
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Traumländer



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  Geschrieben: 07.08.20 21:37
InfraRed schrieb:
Irgendwie vergessen alle den grundsätzlichen Vorteil, den sie von sich aus schon mitbringen, wenn sie es zurück auf den Markt schaffen. Und da geht's einfach steinhart zu, gerade ohne zu wissen sich zu verkaufen und aus vermeintlichen Nachteilen Vorteile zu machen, gehst du Unter. Du gehst Mit dem Gedanken ran: ich präsentiere mich als Wahl für den Job. Falsch. Der scheiss Job präsentiert sich als Wahl für dich. Selbstvertrauen, Selbstwert. Dein wie du selbst sagst Problem. Das ist die Grundlage. Du bist kein Bittsteller, du bist der Typ, der sein Leben lang auf die Fresse gefallen und immer wieder aufgestanden ist, wenn man auf ihm herumtrampelt und sich selbst dagegen zur Wehr zu setzen gelernt hat. Und das nicht mit Bescheißen, sondern Authentizität und sich seines Wert bewusst.

Ich hab hier nicht alles hier gelesen, aber das hier ist absolut essentiell. Für manche Leute ist das wahrscheinlich absolut trivial, aber man selbst könnte durchs eigene Umfeld sein ganzes Leben zum Sklaven erzogen worden sein.
Ihr könnt definitv das, was jeder andere Bewerber auf die Stelle kann +- irgendwelche Dinge die sich schnell erlernen lassen.
Stellt euch vor ihr hättet die Stelle schon, das mag etwas the-secret-mäßig klingen, aber es funktioniert: Ihr werdet dem Gegenüber anders auftreten, weil es sich um zukünftige Kollegen etc. handelt. Fühlt euch von Anfang an so, als wollten die euch eine positive Nachricht überbringen. Die wollen euch eigentlich einstellen, sonst wärt ihr nicht hier. Geht von einer positiven Verschwörung zu euren Gunsten aus. Das balanciert das etwas egolastige "hier komme ich und ich kann alles" wieder etwas aus.

Wenn bei einem Gespräch die Chemie irgendwie nicht stimmt, dann ist es nicht das richtige, vor allem für euch. Stellt euch vor ihr müsstet da dann 1 Jahr arbeiten und werdet von kaputten Menschen gemobbt. Best case Szenario: Ihr werdet so wie die!
Schwierige Menschen, Arschlöcher whatever haben nicht eure Eigenwarnehmung zu definieren. Die haben 5min euer CV gelesen meinen euch per erstem Eindruck abschätzen zu können und ihr glaubt das dann auch noch. "Wir brauchen Leute die Xy sind und nicht so wie du", Folge ist dein Selbstwert hat einen Dämpfer bekommen (Das passiert btw schon das ganze Leben, wann willst du damit aufhören?)
Wer ist verrückter, der der sich das erzählen lässt oder der der dir das erzählt?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.08.20 22:12
Sehr Deep und absolut wahr was du schreibst. Das ist eine Erkenntnis die ich auch schon vor einiger Zeit erlangte, die aber immer wieder aus dem Fokus bzw. Gedächtnis im Alltagsbewusstsein verschwand.

Ich würde gern viel mehr schreiben, aber ich bin gerade einfach zu dicht
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 08.08.20 01:18
Ich bin froh, in ambulanter Thera zu sein und mit dem Cannabis offen umgehen zu können. Ich bin Cannabispatient, spreche aber auch darüber, dass ich auch Joints rauche. Also bei mir ist der Konsum nicht ausschließlich medizinisch. Ich bin Mitte 50, konsumiere etliche Jahre und es tut mir keinen Abbruch in der Thera. Im Gegenteil: Ich bin froh, dass ich selber einteilen kann, welches Thema ich wann angehe. Ich halte es für ein zweischneidiges Schwert, immer und bei jedem Abstinenz vorauszusetzen. Man sollte auf die Person schauen und individuell sehen, was gut tut und hilft. Für manche ist es tatsächlich besser, erst mal clean zu werden, bei anderen müssen zunächst andere Felder beackert werden. Vielen wäre vielleicht auch erstmal als „Überbrückungsmaßnahme“ geholfen, wenn sie Zugang zu sauberen Material und guten Konsumbedingungen hätten.
 

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