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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 08.08.20 10:55
Ich tanz jetzt vielleicht bisschen aus der Reihe was das Thema angeht, aber wollte einfach mal was loswerden:

Meine ambulante Traumatherapie ist mittlerweile in vollem Gange, und ich bin so unendlich glücklich darüber, aus reinem Zufall an eine so tolle Therapeutin geraten zu sein. Ich hatte es zwar schonmal erwähnt, ich glaube sogar hier, jedenfalls sie arbeitet drogenakzeptierend, engagiert sich ehrenamtlich als "Streetworkerin" - wo sie über Safer Use aufklärt und Abhängige + Konsumierende betreut z.B. beim Spritzentausch oder durch Infostände und Drugchecking Angebote in Clubs.
Desweiteren kann sie einen wirklich verstehen, da ihr eigenes Leben geprägt war durch Traumata, Krankheit, u. Sucht.

Sie hat mich schon beim aller ersten Kennenlernen (Vorgespräch) total durchschaut.
Mit ihr zu reden fällt garnicht so schwer, denn man merkt, dass sie auch aus der "Szene" kommt und irgendwie ist sie total der Kumpeltyp.
Die Atmosphäre ist sehr familiär, ungezwungen und locker, aber dennoch auf einer professionellen Ebene.

Sie hat zwar nicht direkt Psychologie studiert, sondern Sozialpädagogik plus etliche Therapeutische Ausbildungen. Doch das macht mir persönlich garnichts.
Ihre eigenen Erfahrungen, wirklich verstanden werden, das hat für mich viel mehr wert als was weiß ich für'n langes Studium...
Sie hat selbst diesen Dschungel aus Therapien und Bürokratie durchlaufen, und bietet die Therapien an, die ihr selbst geholfen haben und möchte einen leichten Zugang zur Therapie ermöglichen, und ihren Clienten den Kampf mit den Krankenkassen ersparen.

Jedenfalls, dem Therapeuten vertrauen können, sich verstanden fühlen und zu wissen, dass man seine Sucht nicht verheimlichen muss sondern offen drüber reden kann, sind meiner Meinung nach die wichtigsten Vorraussetzungen damit eine Therapie Erfolg bringen kann. Manche kommen vllt. klar damit, das Thema Sucht einfach wegzulassen, bzw. nehmen es in Kauf weil man sonst keinen Therapieplatz bekommen würde... Für mich persönlich weiß ich allerdings, dass sich bei mir Sucht und Psyche eng gegenseitig beeinflussen. Demnach kann es bei mir nur Fortschritte geben, wenn beidem Beachtung geschenkt wird. Alles andere hätte ich mir gleich sparen können.

Auch wenn ich mich noch nicht so ganz 100%ig drauf einlassen kann, bin ich mir sicher, dass mir die Therapie gut tun u. auch helfen wird.
Ich wünsche jedem der gerade auf Therapiesuche ist, von ganzem Herzen, dass ihr auch einen Therapeuten findet, der euch so nimmt wie ihr seid!
Ich wurde wegen meiner Substitution sogar von Psychiatrischen Akut Kliniken abgelehnt.
In einer akuten Krise, wo andere ihre Medikamente auch ganz normal weiter bekommen.
Mein Substitut ist für mich auch einfach ein Medikament. Da kommen die mir Ausreden wie "sowas dürfen wie hier nicht ausgeben" oder "sie gehören dann aber auf die Entzugsstation". Menschen mir psychischen Erkrankungen haben es so schon schwer genug. Wenn dann noch Sucht/Abhängigkeit mit dazu kommt, bräuchte man umso mehr Hilfe! Stattdessen wird man alleim gelassen...
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.08.20 19:07
Ich möchte mich auch nochmal bei euch melden. Zu meinem mittlerweile 8 wöchigen GBL/BDO Konsum kam vor 4 Tagen noch ein RC- Benzo hinzu ( Clonazolam)... Ich habe in 4 Tagen ca. 1,5mg Clonaz konsumiert. Meistens ca. 0,125mg als Einzeldosis z.B. vor einem digitalen Vorstellungsgespräch ( per Webcam), einem Besuch in nem Berufsbildungswerk und dann Abends zum Spaß. Hält sich also noch stark in Grenzen. An den Tagen habe ich kaum GBL konsumiert, weil es zusammen einfach zu hart sediert und gar kein spaß mehr macht und mir zudem einfach zu gefährlich ist.

Ich habe eine Zusage bei der DB für einen Vorbereitungskurs, der dann 2021 in eine Ausbildung übergeht, wenn ich dort gut abschneide. Und jetzt kommt der Knackpunkt: Die machen mit mir in zwei Wochen einen medizinischen Test, wo auch Blut und Urin genommen wird. Hinzu kommt zu 100% ein Drogentest, jedoch konnte ich nicht in Erfahrung bringen welcher Test das ist. Ich gehe stark von einem Labortest aus. Ich weiß dass GBL bzw GHB nach max. 12 Stunden nicht mehr nachweisbar ist, aber bei Clonazolam scheiden sich da ja die Geister, so wie ich das mitbekommen habe.

Worst Case wäre also, die würden mir das Benzo nachweisen und ich kann die Stelle vergessen und bin wieder bei 0.

Wobei so ganz auf Null bin ich dann nicht, da mein JobCenter Fascho mir eine 10 Wöchige Maßnahme aufgedrückt hat, die ich im besten Fall zur Überbrückung nutzen will. (Der Kurs bei der DB startet Anfang November).

Hmm... sicher wird jetzt niemanden kommen und sagen " Mach dir keine sorgen, Clonazolam ist nicht nachweisbar", auch wenn ich das insgeheim hoffe ( ja, naiv..). Aber wie ist denn eure Einschätzung so?
 
Traumländer



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  Geschrieben: 21.08.20 20:59
@CapSix
Was haben Deine Fragen in diesem Thread zu suchen? Lies' mal den Titel.

Du willst also wissen, wie Du beim Test bescheissen kannst?
Schon mal darüber nachgedacht, dass es ein Privileg ist einen Ausbildungsplatz zu bekommen? Wenn Du nicht bereit bist für diese Chance auch selbst etwas zu tun und Deinen Konsum einzustellen, dann lass’ es direkt sein und nimm nicht jemand anderen den Platz weg, der es ernst meint.

Und bevor Du andere Menschen als Faschisten bezeichnest solltest Du dringend erstmal für Dich herausfinden, was dieser Begriff überhaupt bedeutet.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.08.20 21:49
Wow du scheinst ja eine blühende Fantasie zu haben, um mir direkt Betrugsabsichten bei dem Test zu unterstellen. Oder wohl doch eher das klassische Schubladendenken, hm?

Du hast keine Ahnung wie dankbar ich für meine Chance diesen Platz zu bekommen bin. Die Konversation beende ich an dieser stelle, denn Typen wie Du, die mit dem Finger auf andere zeigen und von oben herab agieren, kenne ich zur genüge.


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 22.08.20 06:46
Hallo jenjey,

was hast du für ein ungeheuer großes Glück, eine solche Therapeutin zu finden. Mir erscheint das wie die Stecknadel im Heuhaufen und ich habe es aufgegeben, auch weil ich (zumindest erstmal) nicht substanzfrei sind will/kann.

Dennoch, wünschen würde ich mir schon auch ein ähnliches Setting.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 22.08.20 08:00
@CapSix
Andere Menschen in Deinen Beiträgen als "Arschloch" und "Fascho" zu bezeichnen, weil die lediglich ihren Job machen, ist aber nicht "von oben herab"?

Wenn ich Dir unrecht getan habe, tut es mir leid. Ich kann Dich nur bitten einen basal respektvollen Umgangston zu wahren, damit Dein Anliegen von anderen ebenfalls respektvoll wahrgenommen werden kann.

 
Traumländer



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  Geschrieben: 22.08.20 10:21
zuletzt geändert: 22.08.20 11:15 durch 20fox (insgesamt 1 mal geändert)
Ich habe vor in naher Zukunft eine Therapie zu machen. Am 3.9. habe ich ein Erstgespräch bzgl. Tagesklinik. Gehen soll es um meine langjährigen Depressionen, meine vergangene Psychose mit schizophrenen Symptomen, meine aktuelle Sinnkrise und natürlich meine Sucht. Ich möchte allerdings am liebsten Stationär gehen, was jedoch bis jetzt immer abgelehnt bzw. mit ewigen Wartezeiten verbunden wurde
Ich bin gerade sogar körperlich unabhängig, aber schütte mich abends die meiste Zeit mit Alk zu. Das zeigt mir eig. dass ich fürs nüchterne Leben nicht bereit bin. Auch glaube ich, dass ich vor der stat. Therapie eh wieder drauf bin, die Tagesklinik wird mir entweder nicht genug halt geben, oder gleichzeitignzu aufwühlen um das nüchtern durchzustehen (und den Vorteil von ADs ggü. Opis seh ich nicht).

Ich hatte dieses Jahr 3-4 Entzüge. Das ständige On-Off Game nervt so dermaßen, ich wünsch mir einen stabilen emotionalen Zustand. Bin jetzt 4 Wochen ohne Opis und so wirklich gut gehts mir nicht damit. Obwohl ich clean bin überleg ich also in die Substi zu gehen (positiver Drogentest wäre ez) und nebenbei ne Therapie zu machen.

Ich hör immer wieder auf um es ohne zu probieren und stell fest ich habe eigentlich keinen Grund zum aufhören. Nicht mal wirklich einen zum Leben. Solange ich diese Sinnkrise nicht gelöst habe, ist das nüchternsein zum Scheitern verurteilt. Mein Plan wär also auf Substi gehen, damit ich das Thema erst mal n paar Monate beiseite räumen kann und mich auf Gründe konzentrieren kann, warum ich nicht mehr konsumieren brauche. Entziehen ist mittlerweile n Kinderspiel, aber nüchternbleiben, dafür brauch ich Ainn, Gründe und muss meine Depressionen etc. loswerden. Mit dem Klotz des On-Off-Games wird das nix. Und On geht schnell, wenn keine resilienz vorhanden ist und kein guter Umgang mit Tiefs gelernt wurde

Also frage ist eig.:
Was haltet ihr von dem Plan, wie realistisch ist er und werd ich ne Therapieart finden, die das mitmacht?
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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  Geschrieben: 22.08.20 14:48
In den letzten Jahren hat sich schon eine Menge in der Therapielandschaft getan. Vor einer Weile war es noch so gut wie unmöglich einen Sucht-Therapieplatz zu bekommen bei dem man seine Substitution beibehält, mittlerweile wird sowas an einigen Stellen angeboten.

Natürlich liegt in einem solchen Therapierahmen der Fokus meist auf der Sucht. Ich vermute dass selbst die Kliniken die Substituierte therapieren grundsätzlich versuchen, die Leute aus der Substitution raus zu bekommen. Ein guter Teil Psychotherapie ist da aber immer auch dabei, bei den Substituierten dürfte das sogar noch eher der Fall sein - aber da kann ich nur vermuten, denn eine solche Klinik hab ich nie von innen gesehn. Meine Therapien liegen ein Weilchen zurück, in denen wurde die Therapie Substituierter eigentlich noch nichtmal in Erwägung gezogen.
Aber wie ich schon sagte: In den letzten Jahren hat sich viel getan. Man hat mancherorts wohl eingesehen dass es bei einigen Patienten keinen rechten Sinn macht, darauf zu warten dass sie völlig clean werden um sie dann zu therapieren, weil deren Problematiken einfach zu stark sind um relevante Cleanzeiten zu ermöglichen.

Ich wünschte ich könnte dir gleich eine Adresse aus dem Hut zaubern, aber so kann ich nur sagen: Ich halte es durchaus für möglich, dass du ein Therapiekonzept findest das zumindest so halbwegs auf dich zutrifft. Du solltest halt nicht erwarten von jetzt auf gleich etwas zu finden, die Suche kann sich durchaus ziemlich frustrierend gestalten.
So klischeehaft das auch ist, die Drogenberatungsstelle könnte dir die Suche wahrscheinlich deutlich vereinfachen - zumindest haben die meist eine Übersicht darüber, wo es welche Therapieangebote gibt. Die müssen nicht zwangsläufig auf dem neuesten Stand sein und gleich etwas an der Hand haben, aber Hilfe von dieser Seite ist generell Gold wert; selbst wenns dann nur um die Beantragung der Kostenübernahme gehen sollte - oder auch einfach nur, um bei der Suche nicht völlig allein dazustehen. Und ja, die helfen grundsätzlich immer bei der Beantragung von Therapien, auch wenn der Hauptfokus dann nicht auf der Sucht liegen sollte - Sucht muss halt zumindest Teil des Problems sein, ist bei dir ja der Fall.

Der Gang zur Drogenberatung wäre also mein erster Rat, darüber hinaus kannst du natürlich Kliniken abtelefonieren - aber wie gesagt, letzteres kann sehr zeitaufwendig und frustrierend sein, also nicht davon entmutigen lassen. Nicht zuletzt - ich möchte deine Idee in die Substi zu gehen nicht bewerten, ich hab ja durchaus schon schlechtere Ideen gehört/gelesen - die Substi-Stelle hat vielleicht auch die ein oder andere Idee für eine Therapiesuche, schließlich liegt es denen auch am Herzen eine dauerhafte Lösung für ihre Patienten zu finden. Solltest du also eh dort sein, kann es vielleicht nicht schaden dort gleich auch mal nachzufragen.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 23.08.20 12:51
Also die Klinik in der ich gerade bin schreibt auf der Homepage auch dass die substituierte Patienten nicht aufnehmen, als ich hier hin kam sehe ich dass mind. 50% substituiert sind. Und es kommt noch besser, ich komme als nicht substituierter hier hin (war auch noch nie in Substi) und die gehen jetzt tatsächlich drauf ein mich zu substituieren ab gestern bekomme ich 2 Meter. Wollte erst Subutex aber der Doc meinte Methadon ist erste Wahl.

Leider habe ich es nicht aufgehalten und Freitag Abend H konsumiert. Und gestern musste ich UK abgeben, hab 4l getrunken um es möglichst zu verdünnen, bis jetzt hat noch keiner was gesagt. Meint ihr da kommt noch was ?
 
Traumländer



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  Geschrieben: 25.08.20 13:02
@Iqos
theoretisch müsste was kommen, aber selten ist einem der Junkygott gnädig und einzelne Ausrutscher fallen irgendwie in UKs nicht auf.

Ich hab jetzt n cooles Therapieprogramm gegeben. Sure und Sure+ in Tübingen, dass einem mit Substi oder reduzierender Substi ein wirklich umfassendes Angebot macht. Sucht wird vor allem bzgl. psychischer Probleme behandelt, nicht als einzelnes Problem. Sportangebote wie in nem 5 Sterne Hotel. Eigene Absprache von Therapiezielen. In ca. 6 Monaten haben die was frei, wenn man sich gleich bewirbt. Ich werds direkt die Tage machen und freu mich, so ein tolles Programm gefunden zu haben. 6 Monate ist zwar verdammt lang, aber ich habe in 2 Wochen einen Termin in der örtlichen Substistelle.

Die haben mir gesagt ich bräuchte eine Überweisung vom Hausarzt... ich habe gar keinen, also einach irgendeiner?
Die substistelle ist recht weit weg 30-45min mit dem Bus. näher gibt's leider nix. Kann man irgendwie auch substi vom Dorfarzt bekommen, wenn die das quasi genehmigen?
Und bzgl. Drogentest meinen die, ich solle möglichst clean und entzügig auftauchen... dachte da müssten schon Opioide zu finden sein, oder wollen die nur abcheckn, ob ich quasi ohne substi clean sein kann und geben mir nix, wenn ich komplett nüchtern auftauche?
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  Geschrieben: 25.08.20 14:07
Eine Überweisung von irgendeinem Allgemeinmediziner reicht aus. Wäre eigentlich nur relevant wenn du im Hausarztprogramm wärst, aber das ist ja sowieso für die Katz.

Ein Arzt braucht eine Substitutionserlaubnis, um substituieren zu dürfen. Es geht dabei ja nicht nur um die Ausgabe von Opioiden, sondern um die ganze Angelegenheit mit Sichteinnahme, regelmäßigen Drogenscreenings und letztendlich auch ob er überhaupt mit dieser Clientel arbeiten will - viele Ärzte haben leider die Sorge dass ihre "normalen" Patienten von den "Junks" im Warteraum abgeschreckt werden könnten. Ob dein Dorfarzt dich versorgen darf hängt nur davon ab, ob er so eine Erlaubnis hat - ist bei einem Dorfarzt aber relativ unwahrscheinlich. Fragen schadet natürlich nix.
Der einzige Weg um deine Anfahrt herum ist wohl der Take-Home-Bedarf, aber ich glaube nicht dass du in der kurzen Zeit dort Take-Home bekommen wirst.

"Clean und entzügig" ist ja eh schonmal ein derbster Widerspruch, lol. Soll wahrscheinlich eher "leidlich nüchtern" heißen. Gehe stark davon aus dass du halt nicht derbe zugeballert kommen sollst; einmal weil die sicher keinen Bock darauf haben und zum anderen weil evtl. gleich eine Gabe des Substituts erfolgen soll, um so schnell wie möglich deine Erhaltungsdosis ausloten zu können. Nach allem was ich weiß muss das Screening aber positiv auf irgendein Opioid sein - bei einem wirklich Abhängigen kann der Test nicht gleich negativ ausfallen, nur weil er mal 1-2 Tage nix nimmt.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 26.08.20 17:10
Pharmer schrieb:
Ein Arzt braucht eine Substitutionserlaubnis, um substituieren zu dürfen. Es geht dabei ja nicht nur um die Ausgabe von Opioiden, sondern um die ganze Angelegenheit mit Sichteinnahme, regelmäßigen Drogenscreenings und letztendlich auch ob er überhaupt mit dieser Clientel arbeiten will - viele Ärzte haben leider die Sorge dass ihre "normalen" Patienten von den "Junks" im Warteraum abgeschreckt werden könnten.

Das ist imho eines der Hauptprobleme dafür, dass erfahrene, langjährige Substituationsärzte in Zukunft ihre Praxis nicht mehr besetzen können und dass dadurch eine riesige Lücke entsteht - allein, was Substitutionsärzte (von denen bald viele in den Ruhestand gehen werden) angeht, aber auch allgemein der Anteil der Ärzte, die sich mit "Drogen" auskennen. Junge Ärzte wollen möglicherweise Neurochirurgen, Herzchirurgen werden und dadurch möglichst viel Geld verdienen, und wenn sie ihre eigene Praxis aufmachen sollten, dann soll die eigene Praxis doch auf keinen Fall mit so einem Stigma versehen werden wie: "Ach, bei dem gehen ja die Junkies ein und aus". Das mag für langjährige Allgemeinmediziner durch Zusatzqualifikation ein möglicher Zweig sein, aber ganz sicher nicht für junge Ärzte oder gar Berufseinsteiger. Dies macht die ganze Sache noch schwerer für unsere "Klientel": Jemanden zu finden, der wirklich voll in der Sache drin ist und seine Patienten nicht mit den üblichen Phrasen "sofortige Klinik, Reha" abspeist statt auf langfristig angelegte Angebote wie speziellen Psychotherapien für Sucht- und Traumaerkrankte hinzuweisen.

Leider bietet unser Gesundheitssystem keine oder zu wenige Möglichkeiten, sich gezielt ambulant an Spezialisten zu wenden statt in die nächste Klinik geschickt zu werden, um danach wieder in den alten Rhythmus einzugleiten, sofern man eine stationäre Behandlung unter allen Umständen ablehnt.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.08.20 19:55
Ich bekomme ja jetzt seit 6 Tagen 2 Meter, meint ihr ich sollte den bitten jetzt mal hoch zu gehen? Weil hatte gehört 2 Meter seien garnix und das 4 Meter das mindeste seien was man in substi bekommt ?



Ich bin halt nicht entzügig oder so, aber das war ich halt auch vorher nicht. Ich wurde mehr oder weniger von Clean Zustand auf Metha gesetzt
 
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  Geschrieben: 27.08.20 23:27
@20fox: kann an dem Programm jeder deutsche Staatsbürger teilnehmen oder ist das aufs Bundesland beschränkt bzw. auf bestimmte Krankenkassen?
 
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  Geschrieben: 27.08.20 23:32
@Iqos: Ich schlussfolgere mal rein logisch dass "2 Meter" wohl 2ml Methadon-Lösung bedeuten sollen. Korrigier mich wenn ich da falsch liege. Die hat für gewöhnlich 10mg pro ml. Dementsprechend bist du momentan auf 20mg Methadon pro Tag. Und das ist definitiv nicht wenig, jedenfalls genug um für jemanden ohne Toleranz gefährlich werden zu können.

Was du da gehört hast ist schonmal Quatsch, es gibt keine Minimaldosis bei der Substituierung, nur eine Maximaldosis von 25ml, und selbst die ist glaube ich nicht fest geregelt sondern wird von den Arztpraxen so gehandhabt weil es einfach unsinnig wäre mehr zu verabreichen.
Es gibt ja auch Methadicct-Tabletten mit 10mg pro Tablette, die sogar noch viertelbar sind. Die werden ja nicht grundlos hergestellt.

Die Erhaltungsdosis wird allgemein daran festgemacht, ab wann du keine Entzugserscheinungen mehr hast. Die hast du ja nicht, was auch vorhersehbar war. Also lautet meine Antwort dazu nein, du solltest nicht nach einer höheren Dosis fragen - aber ich würde mich auch nicht substituieren lassen ohne vorher abhängig zu sein. Der Sinn dahinter erschließt sich mir absolut nicht, but you do you.
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