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Umfrage: Hattet ihr Erfolg mit Buvidal gegenüber anderen Substituten (Metha, Pola, Subutex-Sublingual, MST, DAM)?
   (Gestartet: 22.04.2020 23:50 - zeitlich unbegrenzt)

»  Ja - es war besser2  
100 %
»  Nein - hat alles verschlimmert0  
 
»  Ich kann es nicht einschätzen0  
 

Seite 1 (Beiträge 1 bis 4 von 4)

AutorBeitrag
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  Geschrieben: 22.04.20 23:50
Moin Leute!

Da es hier noch keinen Thread dazu gibt und ich mich bald damit substituieren lasse, werde ich hier dazu den Info & Austausch-Thread eröffnen.


INFO:

Es geht um Buvidal, welches den Wirkstoff Buprenorphin -ähnlich wie Subutex/Suboxone- hat; und seit ein paar Jahren auch in D als Depot-Spritze eingesetzt werden darf. Es wird dabei eine Flüssigkeit Subkutan injiziert welche unter der Haut zu einem Geleeartigen "Kristall" heranwächst und dabei dann über einen Zeitraum von entweder einer Woche oder einen Monat den Wirkstoff nach und nach abgibt.

DIe Vorteile sind natürlich, dass man nicht täglich in die Apotheke oder zum Substi-Arzt rennen muss und der Suchtdruck über längere Zeiträume gemindert wird. Zudem fällt dann auch das leidige Thema "Take-Home" flach, womit illegaler Handel mit Substituten unterdrückt wird.


Hier ein Paper mit sämtlichen Informationen dazu.

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Persönliches:

Bei mir sieht es nun so aus, dass ich nach täglicher gabe von Subutex (aktuell 22mg) auf Wochenspritze umgestellt werde (32mg) mit dem Ziel mich nach ein paar erfolgreichen Proben dann auf die 128mg Monats-Spritze umstellen zu lassen, welche ich dann bis zum Ende des Programmes bekommen werde.

Ich überlege vielleicht ab und zu etwas zu -meinem- Erfolg und Erfahrungen mit Buvidal hier in diesem Thread zu posten.
Meine anfänglichen Bedenken dazu sind, dass es eventuell zu wenig ist. Meine Tagisdosis von 22mg ist gar nicht SO viel und "dichtet" mich auch nur geringfügig ab. Teilweise Craving und das Gefühl, nicht genug versorgt zu sein, habe ich ein paar mal am Tag - jedoch wenn der nächste "Schub" kommt ist das auch alles wider vergessen.

Meine Opioidnaiven Gedanken dazu: Wenn ich jetzt 22mg/Tag bekomme, wie soll dann eine 32mg Spritze mich eine ganze Woche entsprechend abdichten?
Jedoch muss man berücksichtigen dass die BV bei Sublingualer gabe ziemlich bescheiden ist. S.C gegeben (wie bei Buvidal) ist die BV laut dem oben angegebenen Paper "[...] hat eine vollständige absolute Bioverfügbarkeit". Ich denke das soll 100% bedeuten.(?)

Mein Arzt versicherte mir jedoch, dass wenn die Spritze nicht "ausreichend" ist, er mir zusätzlich noch Subutex (sublingual) verschreiben wird, die ich unter aufsicht in der Praxis nehmen muss. Das ist auch laut dem oben angegebenen Paper eine gängige Praxis.

Ich werde am Freitag (24.04.2020) meine erste Spritze mit 32mg für eine Woche bekommen und hoffen dass mich die 100% BV aus den Socken hauen werden. biggrin

Ich denke gegen Abend werde ich noch einen Bericht verfassen inwiefern es mir gegenüber den 22mg Sublingual besser/schlechter gefällt.

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Würde mich freuen wenn ihr eure Erfahrung hier lasst und eine respektvolle, zielorientierte Diskussion dazu anregt!

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Ich wünsche Euch alles Gute
Vielen Dank
Cheers
ABYSS



 
Traumländer



dabei seit 2011
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  Geschrieben: 23.04.20 01:24
Sehr interessant. Das hört sich ja ziemlich nach nem Hightech Medikament an, wenn es einen ganzen Monat halten soll. Ich denke aus den Socken hauen wird dich das nicht, kann mir auch nicht vorstellen, dass es genug für dich sein wird. 22mg täglich sind immerhin 154 mg pro Woche, da muss die BV schon recht mies sein (20% ca.) damit die Wochenration mit 32 mg da mithalten kann, wenn sie denn überhaupt wirklich zu 100% resorbiert wird. Aber mich würden deine Erfahrungen sehr interessieren. Wenn die Entzugssymptome nicht zu stark werden, könntest du ja auch überlegen, das auszusitzen, bis sich dein Körper an das Opioidlevel der Monatsspritze gewöhnt hat. Ich glaube das wäre mir wesentlich komfortabler, als wirklich Tag für Tag diese Pillen lutschen zu müssen.
 
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 23.04.20 07:11
Moin Ihr sekten der drogenhuldigenden

Buvidal ist wie beschrieben ein Depot. Ähnlich einer Retardpille unter der Haut. Es hat eine höhere BV. Deshalb auf lange Zeit die geringere Dosis. Eine 100%Igel BV hättest du mit i.v. aber nicht s.c. .

Der Vorteil ist, dass die täglichen Abflachkurven des Wirkstoffs (Konzentration im Blut und jeweils tägliche Einnahme zur Auffrischung) wegfallen. Ähnlich dem Fentalollies und Pflaster. Das soll Craving, Arztrennerei wegfallen lassen und Entlastung bringen.

Man kann je 1x pro Zyklus eine sehr geringe Dosis/Geleekapsel nachspritzen. Der Nachteil ist, wenn das einmal verbraucht ist, wars das. Craving ahoi. Oder bei Nebenwirkungen hat man die dann auch komplett einen Zyklus. Also man ist am Arsch. Dann gibts nur NL zum Dämpfen.

Der Kopf ist die wichtigste Rolle. Man sollte lange clean sein und Struktur im Tag haben. Nix für 0815 Konsumenten die kein Bock auf den Arzt haben. Selbst wenn man Monatsdepot hat, UKs gibts dennoch 2x/W. Der Kopf will jeden Tag oder aller 2-3 je nach Vergabe immer wieder was nehmen. Das Ritual ist der Knackpunkt.

Aus der Praxis kann ich sagen, dass ich keinen kenne, der es durchgehalten hat. Es waren nur Cleane Arbeiter, die es bekamen. Denn bei TH kann man mal gern was weglassen, aber hat die Sicherheit, wenn was ist, hab ich ja noch.

Überlegt es euch gut. Wenn du es dann gut verträgst, berichte mal.

Ps: abdichten ist nicht! Der Arzt zeigt dir nen Vogel, wenn du gleich am Anfang rückfällig sein solltest. Das Medikament ist sehr sehr teuer.
 
» Thread-Ersteller «
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  Geschrieben: 15.08.20 01:22
Hallo Ihrse! Hier jetzt mal mein Résumé nach ca 4 Monaten Buvidal.

Montag steht wieder meine neue Dosis an, ich habe aktuell eigentlich gar kein Craving oder Verlangen danach, auch wenn ich weiß, dass ich die ersten paar Stunden gut einen sitzen haben werde, weil doch schon die Dosis am Anfang, gerade wenn ausversehen mal was beim Spritzen in die Blutgefäße kommt, gut fetzt.

Mir geht es ausgesprochen gut damit. In den letzten Monaten hatte ich ein paar mal starkes Craving sodass ich Bedenken hatte wieder Rückfällig zu werden. Meine Gedanken gingen soweit dass ich einfach abwarte bis die 128mg raus sind und dann wieder Full-Blown mit IV konsum anfange. Aber...ach da war ja was, ich kann ja zum Arzt gehen!!

Also schnell bei meinem Arzt angerufen und mit der sehr netten Schwester gesprochen, ihr mein Problem erklärt und für den selben Tag noch ein Termin ausgemacht. 15 Uhr angerufen, 16 Uhr war ich da und nach abgabe einer UK durfte ich auch die Spritze vorzeitig bekommen. War natürlich noch kurz beim Doc drinne mit dem ich geredet habe, der absolutes Verständnis hatte und sogar meinte dass ich im durchschnitt einer der saubersten Patienten da bin, was punktlichkeit und Sauberkeit der UK's angeht. Hab dan noch nen Klönschnack über ODSMT gehalten und ihm darüber berichtet. Er fand es interessant, sowohl die Pharmakologie als auch die einfache Beschaffbarkeit. Er wird sich das auf eigene Faust nochmal anschauen, hatte bis Dato noch nicht davon gehört.

Naja, er sagte dann "Wenn es Ihnen so schlecht geht, wie ich es auch sehe*, dann holen sie sich mal ne Spritze ab - machen vorher schnell ne UK!"

(* Ich sah den Tag wirklich beschissen aus, tiefe schwarze Augenräder, der Schweiß stand mir auf der Stirn sodass sogar schon die Schwester gesagt hat, dass sie schonmal das Labor vorbereit bevor ich zum Doc reingegangen bin)



Die ersten Tage mit doppelter Dosis (ich war ca 5 Tage vor dem regulären Termin dort als "Nachdosiert" wurde) hab ich es doch schon gemerkt dass ich manchmal Dicht war. Aber eher Abends als ich mich nach der Arbeit ins Bett gelegt habe. Dort habe ich mich teilweise beim Nodden erwischt. Interessanterweise als dann der Sprung nach den 5 Tagen war, hatte nichts in richtung Craving/Entzug gesürt. Sprung im Sinne von Ich hatte 5 Tage meine Alte + Neue Dosis im Körper da es Zeitlich ja vorgezogen wurde.


Ich muss ein wirkliches Lob an meinen Arzt und die wunderbaren Schwestern aussprechen die absolut Profiessonell sind und mich extrem gut behandeln. Habe das Gefühl dort willkommen zu sein - schnacke halt auch gene mit dem Doc und den Schwestern über alles mögliche. Zudem muss ich hier nochmal ein Hoch auf unser Gesundheitssystem aussprechen. Ohne das wäre ich wohl entweder Tot oder längst auf der Straße, da ich mir da alles sonst gar nicht Leisten könnte und mein damaliger Konsumdrang, bzw eher schon eine Konsumwut weiter hätte in mir wüten können.

Wenn ihr Fragen sofar habt, gerne raus damit.

Wünsche euch alles Gute und wenn ihr gerade in der Sucht-Position seid, und es nicht handeln könnt, dann geht einfach zum Arzt. Das sind alles keine Unmenschen und eine Sucht/Heroinsucht ist heutzutage nichts unübliches mehr und man wird genau so profiessonell behandelt als hätte man einen Bandscheinbenvorfall.

Cheers,

ABYSS
 

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