LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.06.20 11:12
zuletzt geändert: 01.06.20 11:30 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Bestimmt gibt es diese Leute, wo die Psychose erblich bedingt ist und dann früher oder später, je nach Lebensumständen, sowieso zutage tritt. Das ist ja die eine Theorie. Ist man da prädestiniert, reicht vielleicht ein kleiner Zug an einem Joint, ein starker Alkoholrausch, Stress oder auch Mangelernährung aus, um das empfindliche Gleichgewicht des Gehirns zu stören.

Ist man da von Natur aus etwas stabiler ausgerüstet, muss vielleicht eine ganze Menge geschehen, damit der Eine oder Andere wahnsinnig wird.
Macht man zB. mit 15 Jahren traumatische Gewalterfahrungen, die nur verdrängt, aber nicht verarbeitet werden können, nistet sich da etwas ein. Wenn dieser Junge dann noch pausenlos zu Drogen aller Art greift, gibt er sich erst recht nicht die Chance, sich mit seinen Erfahrungen auseinanderzusetzen, sondern verstrickt sich immer schlimmer. So nistet sich das Trauma tiefer ein und sorgt für eine labile Fassade, die durch die Drogen nur noch sensibler gemacht wird. Wenn man zudem ohnehin aus der Kindheit mit schlechtem Selbstwertgefühl herauskam, wird die gesamte Situation wohl noch schwieriger zu bewältigen sein.
Wird dann regelmäßig der Triggerpunkt gedrückt, kann schon so mancher Wahn als Schutzreaktion auftreten. In dem Moment schützt der Wahn den Betroffenen vielleicht vor noch stärkeren Schmerzen, vor denen er zu flüchten versucht. Wird nicht rechtzeitig gegenangearbeitet, kann sich die verzerrte Wahrnehmung schon mal manifestieren.

So war das jedenfalls ungefähr bei mir und einigen anderen Menschen, die ich kenne...guten Menschen!
Solange man noch merkt, dass da irgendwas nicht stimmt, kann man sich reflektieren, informieren, austauschen, Hilfe suchen, sich den Situationen aussetzen, vor denen man Angst hat, um umzulernen etc.
Sollte man allerdings nicht mehr begreifen, dass man Filme schiebt, stelle ich mir das schon schwieriger vor..

Das ist (meiner Erfahrung und meinen Eindrücken nach) eine mögliche Variante, wie so was zustande kommen kann.
Falls ich völlig danebenliegen sollte, klärt mich auf. rasta
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.06.20 11:31
Du hast es auf den punkt gebracht wie ich finde. Sehr gut beschrieben. Ich bin sehr froh das sowas bei mir noch nicht passiert ist. Das liegt vielleicht an dem schizoiden persönlichkeitsmerkmal an mir. Habe mal gelesen wenn der ausgeprägt ist, das man von psychosen geschützt ist. Das hat sich auch seit dem letzten jahr und den erfahrungen die ich gemacht hab bestätigt. Aber etwas achte ich ja noch auf mich. Aber die chance das alles zum bruch wird steht immer offen. Halte ein stabiles weltbild für sehr wichtig und als schutz. beste grüße. nettes wetter. geht raus...
 
Traumländer



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  Geschrieben: 01.06.20 21:18
jenjey schrieb:
Ich dachte immer Psychosen sind etwas, was entweder vererbt wurde, einfach so ohne Grund Auftritt oder wegen Drogen.
Jede Art von Stress kann eine Psychose auslösen (oder wiederaufleben lassen).

Schizoides Persönlichkeitsmerkmal besagt ja - ganz knapp zusammengefasst - dass das Gefühlsleben allgemein eher abgeflacht ist (und damit einhergehend möglicherweise auch die Motivation). Das kann dazu führen, dass man nicht so schnell unter (emotionalen) Stress gerät, allerdings kann aber auch da irgendwann ein ungesundes Level erreicht werden, je nach Art des angewöhnten Lebenswandels oder von außen hinzukommenden Stressoren. Wenn schizoide Veranlagung mit einer thrill seeking Persönlichkeit (die sich mitunter ja auch entwickeln kann, um aus der flachen Emotionskurve irgendwie herauszukommen) zusammenfällt, kann bei subjektiv empfundener Gund-Entspanntheit im Leben körperlich schon ein Auf und Ab erreicht sein, das den Organismus an die Belastungsgrenze führt - und damit steigt dann auch das Psychose-Risiko.
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.06.20 20:34
Ich hab dazu noch mal was aus meiner Therapie heraus gesucht, was das Ganze an einem gut vorstellbaren Bild erklärt.

#1
#2


Spoiler:
Die Verietzlichikeit der Seele
das Vuinerabilitäts-Stress- Mosdell

Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell soll helfen,
das Krankheitsgeschehen besser zu verstehen.
Es verbindet alle möglichen Faktoren, welche
die Krankheit verursachen beziehungsweise an
deren Ausbruch beteilgt sind. Mit Vulnerabili-
tät ist die individuelle ,Verletzlichkeit,
Empfindsamkeit und Feinspürigkeit" jedes
Menschen gemeint (siehe Fassmodell), die von
3 Faktoren beeinflusst wird:

Vererbung

Der genetischen Grundausstattung kommt
eine wesentliche bahnende Funktion zu. Im Zu-
sammenspiel mit körperlichen Faktoren (Stö-
rungen der Hirnreifung, Infektionskrankheiten
der Mutter während der Schwangerschaft,
Sauerstoffmangel bei der Entbindung, schwere
Erkrankungen in der Kindheit, Drogenkon-
sum während der frühen Jugend) können sich
Storungen bei der Nervensprossung im Gehi
einstellen.

Psychosoziale Probleme

Des Weiteren können belastende Faktoren
in der frühkindlichen Phase eine wichtige Rolle
spielen, wie der Verlust eines Elternteils, man-
geinde Nestwärme, materielle Not bis hin zur
Traumatisierung. Diese Faktoren können zu
einem hohen Stresserleben des Kindes führen,
mit negativen Folgen für die Hirnentwicklung.
Wenn ein erblich vorbelastetes Gehirn durch
Infektionskrankheiten während der frühen
Kindheit, fehlende Zuwendung oder Drogenein-
nahme zusätzlich belastet wird, können in den
entscheidenden Regionen im Gehirn Schwächen
in der Vernetzung der Nerven auftreten. Das
betroffene Nervengewebe ist dann verletzlicher,
sprich vulnerabler, d. h. anfälliger für Stress.

Stress, dauerharte seelische Belastung

Neben der persönlichen Verletzlichkeit spielen
beim Ausbruch der Erkrankung zusätzliche
Stressfaktoren eine groBe Rolle. Man kann das
Stresserleben grundsätzlich in drei Bereiche
einteilen:
Stress, der dadurch entsteht, dass man nicht
gelernt hat, entsprechend für sich zu sorgen.
Die mangelnde 'soziale Kompetenz', also die
Fähigkeit, sich selbstbewusst und erfolgreich
im Leben zu behaupten, kann jedoch durch eine
vernünftige Psychotherapie (vor allem Verhal-
tenstherapie) verbessert werden.
Schwierigkeiten im Zusammenleben mit den
nächsten Angehörigen können ebenfalls zu
massivem Stress führen; hierbei haben sich
familientherapeutische Ansätze, Beratung der
Angehörigen, Angehörigengruppen etc. eben
falls sehr bewährt.

Den größten Stressbereich stellen die oft nicht
beeinflussbaren Lebensereignisse dar, wie
Prüfungen, plötzliche Krankheiten, Schicksals-
schläge, Enttäuschungen und ähnliches. Durch
psychosoziale UnterstützungsmaBnahmen wird
deshalb versucht, den Erkrankten vermeidbare
Hürden zu ersparen, um trotz ihrer krankheits-
bedingten 'Dünnhäutigkeit" möglichst gut mit
dem Lebern zurechtzukommen.

Mit fließenden Ubergängen können Menschen
hinsichtlich ihrer ,Verletzlichkeit" und ihrem
Stresserleben in 3 Gruppen eingeteilt werden:

1. Menschen ohne jede Vulnerabilität (Nerven
wie Drahtseile, abgebrüht, wenig sensibel)
können oft großen Stress ertragen, ohne
krank zu werden

2. Menschen mit mittlerer Vulnerabilität be
kommen bei gleichem Stresspegel Rücken-
schmerzen, Kopfschmerzen oder fühlen sich
abgeschlagen und urnwohl

3. Menschen mit hoher Vulnerabilität (hohe
Verletzlichkeit) können beim gleichen Stress-
paket psychotisch werden, wenn sie den so
genannten kritischen Grenzbereich" über-
schreiten.

Jeder Mensch könnte mit einem Schiff ver
glichen werden, das auf dem Ozean des Lebens
dahinsegelt. Jeder Segler weiß dass die Län-
ge des Kiels darüber entscheidet, wie gut ein
Schiff die Kräfte des Windes in Geschwindig
keit umsetzen kann. Je länger der Kiel, desto
seetüchtiger ist normalerweise ein Schiff.
Im übertragenen Sinne bedeutet ein langer Kiel
eine besondere Begabung, aber auch Verletz-
lichkeit.

Diese Verletzlichkeit kann zum Problem wer
den, wenn plötzlich im Fahrwasser des Lebens
Klippen und Hindernisse sprich belastende Le-
bensereignisse und Stress auftauchen. Diese
Gefahr der seelischen Verletzung steigt, wenn
sich Ballaststress an Bord befindet, welcher das
Boot noch tiefer eintauchen lässt.

Menschen mit einem kurzen oder fehlenden
Kiel haben dieses Problem weniger. Sie sind
möglicherweise nicht so begabt, so feinfühlig
und talentiert wie andere, dafür haben sie aber
Nerven wie Drahtseile, sind durch nichts zu
erschüttern und können buchstäblich über alle
Hindernisse des Lebens hinwegsegeln.


Hochsensibel geborene Menschen sind hier seit Geburt schon anfälliger, ich will aber gerade den Punkt noch mal betonen, dass es sich dabei um etwas handelt, das Schwierigkeiten mit sich bringt, gleichzeitig aber auch besondere Begabungen bedeutet. Entscheidend ist der Umgang damit, der nicht von jedem bereits als Kind gelernt wurde und somit später Probleme bringen kann.
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.06.20 15:39
zuletzt geändert: 03.06.20 15:54 durch TeeAge (insgesamt 3 mal geändert)
Ok. beides sehr gute antworten. thrill seeking kenne ich auch. insgesamt ist dem fast nichts hinzuzufügen weil super antworten. Hey infra. Sorry das wir damals beide fertig waren. es gab danach soviele ups and downs. Unglaublich. Aber innerhalb der letzten jahre 2 mal verliebt. Davor war wirlich über zehn jahre null, weil gearbeitet etc. langweilig. so hab ich echt ein vagabunden leben geführt. Das war sehr leidvoll und schön... und schizoid mit einer hochsensibiltät bedeutet nicht das dass emotioniale sehr abgeflacht sein muss. es ist eher hey ich komm gut mit mir alleine ohne beziehung klar und bin mein bester freund weil ehrlich zu sich selbst. ein schizoider kann nicht lügen weil er der wahrheit verpflichtet ist. gute voraussetzungen für psychonautik. und jeder trägt alle persönlichkeitsmerkmale in sich. das beispiel das die persönlichkeit auskristallisiert find ich gut obwohl starr. man kann merkmale durch verhalten etc. befeuern. dann kommt ein merkmal vielleicht krasser raus. betreibe hier schon kleine feldstudien auf dem jahrtausendfeld zum beispiel. bin ein guter beobachter und kann mich zurücknehmen aber trotzdem habe ich sehr starke gefühle auch ohne turn. also ich weiß schon wie ich mich emotional persönlich kicken kann. und motivation ist bei schizoiden pers. merkmalen nicht unbedingt abgeflacht. es gibt einfach gute pers. kombis....;) und sich richtig kennenzulernen bedeutet leider an grenzen zu gehen. purley borderline... soo wer bin ich? nobody

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.06.20 16:47
OT: @Teeage

Spoiler:
TeeAge schrieb:
Hey infra. Sorry das wir damals beide fertig waren.


Ich sage es dir hier einmal auf die nette Art und Weise, falls Du es nicht verstanden hast, was es bedeutet, wenn jemand jegliche Kontaktversuche ignoriert und nicht beantwortet: Lass mich in Ruhe. Auch im LdT. Ich will keinen Kontakt zu dir und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Grenze massiv überschritten.

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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.06.20 17:24
zuletzt geändert: 25.06.20 13:09 durch Hagbard C (insgesamt 3 mal geändert)
radical edit: by Hag

Grund dafür hat Infra unten geschildert, und ich sehe das genauso. Das gehört sich einfach absolut nicht.
Ich denke das ist auch ´ne Verwarnung wert...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 25.06.20 01:36
zuletzt geändert: 25.06.20 01:49 durch InfraRed (insgesamt 1 mal geändert)
Am besten gibst du noch mehr persönliche Informationen über mich Preis, ganz öffentlich, damit sie jeder lesen kann, weil es auch alle etwas angeht, was in Zeiten, auf die ich alles andere als stolz bin, so bei mir los war.

Wieder Grenze überschritten.

Und Skin-Picking ist bei Meth absolut unbekannt und ungewöhnlich (Dermatozoenwahn schon begrifflich psychotisch selbsterklärend...), impulsgestört bzw zwanghaft und wird von höchst Opi/Benzio-Entzügigen "Acne excoriée des jeunes filles" - Betroffenen unglaublich gerne mit so entsprechenden Kommentaren begrüßt, wie deinem, den ich heute noch wortgemäß im Gedächtnis habe.
Da war keine Psychose, kein Wahn, sondern mein letzter Rest Intuition. "Sehr komisch agiert" haben wir schon mal gar nicht. Und ist auch eine anmaßende Untertreibung. Deine Entschuldigung kannst du behalten. Jedes weitere Wort auch.
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Abwesender Träumer

dabei seit 2020
11 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.10.20 14:41
Inwieweit beeinflusst euer Konsum (und wenn ja was) eure Psychose? LG
 
Traumländerin



dabei seit 2013
182 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.12.20 15:11
zuletzt geändert: 25.12.20 15:44 durch Herzkasper (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo ihr Lieben,

ich bin dabei, diesen Thread hier durchzulesen - vielleicht finde ich also meine Antwort irgendwo. Aber gerade lese ich vermehrt von 20fox' Psychose, sodass ich mich traue zu fragen.

Aaaalso: Immer wieder beschäftigt mich die Diagnose aus meiner Zeit in der Tagesklinik: "...Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung"

Ich wollte dazu meine Psychiaterin fragen, was genau ich mir darunter vorstellen kann. Nur habe ich sehr schnell bereut, ihr erzählt zu haben, dass ich Cannabis gerade wieder missbrauche, da sie dies auf die Überweisung zum Hausarzt geschrieben hat (Überweisung zur Erstellung eines großen Blutbilds). Ging für mich absolut gar nicht, da ich selbst entscheiden will, welcher Arzt wovon erfährt. Habe die Überweisung also nie genutzt.

Anyways: Die o.g. Diagnose von der Tagesklinik habe ich erst per Post nach meiner Entlassung bekommen. Ich hab mich sehr über den Begriff "psychotische Störung" gewundert, aber nie nachgefragt. Bin nie auf die Idee gekommen.
Soweit ich das einschätzen kann, gab es zwei Dinge, die in der Zeit der Tagesklinik und abhängig vom Cannabis-Entzug auftraten: Meine Träume waren irrsinnig lebendig und belasteten mich teilweise den ganzen Tag. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass dies ein Entzugssymptom ist. Das andere ist die Situation in einer der Gruppentherapien, als ich den Raum verlassen musste, weil ich so derbe am Heulen war, dass es mich auseinandergerissen hat.

Hatte ich manchmal "zu gute" Laune? Man hat mich auch nicht als klassisch depressiv eingestuft, sondern Dysthemie diagnostiziert.

Welche Symptome braucht es also, um eine verzögert auftretende psychotische Störung zu diagnostizieren?

Ruhige Feiertage wünsch ich euch.
 
Traumländer



dabei seit 2016
424 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.12.20 17:09
Steht in den Brief nicht etwas mehr? In meiner Diagnose wurde auch erklärt, wie man zu der Einschätzung kam bzw. welche Symptome zu der Einschätzung führten.
https://www.peta.de/aktionsaufrufe
https://wirzahlennicht.info/
Traumländerin



dabei seit 2013
182 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.12.20 23:30
Nee :( zuerst viel Anamnese, dann verschiedene Befunde bei Aufnahme und der nächste und letzte Teil liest sich wie die Schilderung eines Praktikumverlaufes: was wurde gemacht und wie reagierte ich darauf (ich hätte mich interessiert am Gruppengeschehen beteiligt und ansonsten nur meine eigene Einschätzung zitiert: Stimmungsaufhellung, Konzentration + Ausdauer verbessert und Ängste zurückgegangen. Mehr nicht).

Also nur sehr wenig zu meiner persönlichen Entwicklung in der Zeit. Nichts, das auch nur entfernt nach psychotischer Störung klingt. Letztlich schreiben sie, dass sie aufgrund relevanten Konsums und fehlender Abstinenz nur eine Verdachtsdiagnose stellen konnten. Trotzdem: Die Krankenkasse hat die F 12.7 bei sich in der Akte. Was mich, nebenbei gesagt, auch sehr wundert.
 
Traumländerin



dabei seit 2013
182 Forenbeiträge

  Geschrieben: 27.12.20 22:41
zuletzt geändert: 27.12.20 22:52 durch Herzkasper (insgesamt 1 mal geändert)
Dass ich anfällig für Psychosen bin, kann ich mir jedenfalls gut vorstellen. Weniger in die Richtung Halluzinationen, mehr was den Affekt angeht. Wo ich jetzt so über dieses "extremst gute Laune und dann grundlos heulen" nachdenke - vielleicht sind das die Emotionen, die aufgrund der ständigen (jahrelangen) Unterdrückung an die Oberfläche drücken. Und wegen der krassen Verdrängung eben auch krass ausarten (können). Speichert sich ja alles im Körper, und unterdrückte Gefühle kommen trotzdem irgendwann hoch.

@eindichtermann, hattest du beim ersten Entzug keine solcher Themen oder andere? Und wie kommst du darauf, dass es weniger eine Dysthemie wäre? Eine andere Klinik, in die ich mich 2,5 Jahre später begab, würde dieser Diagnose zustimmen.
 
Traumländer

dabei seit 2019
45 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.12.20 18:50
Jo Freunde,

ich habe folgende Änderungen (verzweifelte) Situation:

Habe seit ich 15 bin eine Psychose durchs Kiffen gefangen. Mit sämtlichen Drogen aufgehört, doch leider kamen seitdem 2 Psychosen dazu - ohne Drogen sondern jetzt aufgrund von Stress, da sich die Erkrankung so manifestiert hat.
Seit letztem Jahr (09.2019) habe ich nun auch noch eine bipolare Komponente dazu bekommen, da ich Venlafaxin verschrieben bekam, welches mich für 2.5 auf einen manischen Trip schickte.
Seit dem Abebbnen der Manie habe ich nun seit über einem Jahr so eine extreme Unruhe auf die ich mittlerweile gar nicht klar komme.
Die Ärzte wollen mich auf einen Stimmungstabilisator einstellen. Was meint ihr dazu? Kennt ihr diese innere Unruhe bei Bipolar? Was kann man dagegen alles tun? Ich mache viel Sport, laufe zT bis zu 21 km am Stück, aber das hilft nur temporär, nur für den Moment und das kann ich nicht 24/7 machen. Gibts ein Medikament mit dem ihr gute Erfahrungen gemacht habt?
 
Traumländer



dabei seit 2016
12 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 29.12.20 20:19
Opioidlover schrieb:
Seit dem Abebbnen der Manie habe ich nun seit über einem Jahr so eine extreme Unruhe auf die ich mittlerweile gar nicht klar komme.
Die Ärzte wollen mich auf einen Stimmungstabilisator einstellen. Was meint ihr dazu? Kennt ihr diese innere Unruhe bei Bipolar? Was kann man dagegen alles tun? Ich mache viel Sport, laufe zT bis zu 21 km am Stück, aber das hilft nur temporär, nur für den Moment und das kann ich nicht 24/7 machen. Gibts ein Medikament mit dem ihr gute Erfahrungen gemacht habt?


Hey,

tut mir leid, dass es dir aktuell nicht so gut geht. Eventuell könntest du etwas mehr deine Unruhe beschreiben. Ist es eher eine emotionale Unruhe (ich frage, weil du etwas von Simmungsstabilisatoren schreibst) oder eine körperliche Unruhe (Rastlosigkeit oder Agitiertheit). Kannst du still sitzen und beeinträchtigt die Unruhe irgendwie deinen Schlaf?




 

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