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Traumländer



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  Geschrieben: 31.05.19 14:17
Hey Freunde,

ich habe letzten Juni auf einem Festival 2C-B genommen, und es war kein Horrortrip per se, aber eine absolut unnötige und unschöne Erfahrung, ich hab mich fremd von meinen Freunden gefühlt, der ganze Kommerz auf dem Festival (es war recht groß) hat mich abgefuckt, niemand der Mitarbeiter wollte uns Wasser geben etc., es war sehr unangenehm. Als meine Freunde auch meinten, dass es bei ihnen langsam aufhört, hatte ich das Gefühl, bei mir was es noch recht präsent da.

Am nächsten Tag hatte ich tierisch Angst dass ich hängengeblieben bin - ich habe öfter gelesen, dass Leuten so etwas auf Festivals passiert ist, und ich hab totale Panik geschoben, ob mir das jetzt auch passiert. Ich hatte ständig ein psychedelisches Gefühl, und habe mir selbst vorgeworfen, warum ich das getan habe (ich war recht betrunken und leicht auf Speed, als wir es alle genommen hatten).

Es hat lange gedauert, aber ich hatte mich wieder einigermaßen gesettled. Nach 1-2 Wochen habe ich mich wieder beruhigt, und kann ja auch ganz normal mein Leben führen, Studium, Beziehung, Freunde, alles kein Stress, ich war beruhigt.

Nur ist etwas komisches seitdem passiert: Jedes Mal, wenn ich die Worte 2-CB, LSD, Psychedelika, Pilze o.Ä. höre, geht mein Körper sofort in einen Schutzmodus, und ich werde irgendwie geistig wackelig und kann mich nicht mehr so konzentrieren. Ich schätze, mein Körper hat das als "schlimme Erfahrung" verbucht und geht immer sofort in Alarmbereitschaft, wenn diese Worte kommen. Wenn ich viel mit Menschen darüber rede, merke ich ein seltsames Gefühl in den Beinen (jetzt auch), und ich fühle mich sehr angestrengt. Vor 2 Wochen haben wir viel darüber gesprochen, und ein Bekannter, der schon recht betrunken war, hat nicht wirklich geholfen, im Sinne von "ohh ja ganz schlimm" oder sowas in der Richtung. Am nächsten Tag hatte ich eine Panikattacke, ziemlich häßlich, und auch gestern ging das Thema in einer Kneipe um Hängenbleiben etc., und ich musste mich danach auf eine Parkbank setzen beim Heimweg, musste erstmal klarkommen etc.

Zur Zeit ist auch viel Stress, muss man dazusagen, ich habe große Probleme mit dem Mädchen was ich gerade sehe, und ich bin inmitten meiner Bachelorarbeit, daher wahrscheinlich ein eh schon angeschlagenes Gemüt. Trotzdem wollte ich fragen, ob jemand ähnliche Sachen erlebt hat? Oder Vielleicht Ratschläge hat, wie ich dem entgegnen kann? Oder vielleicht einfach was aufbauendes sagen kann? :D

Vielen dank ! :)

Ali


Ahja, noch als Hintergrund: Ich habe mit 16 5-6mal LSD genommen, und habe es immer sehr gut verkraftet. Es waren niemals Anzeichen von psychischen Problemen oder so da. Ich hatte mir eigentlich gesagt, nie wieder Psychedelika zu nehmen, da ich ein paar unschöne Dinge erlebt habe, also spielt die Tatsache evtl. auch noch mit rein.
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 12.02.20 23:29
Der Thread ist wohl etwas untergegangen. Leider sind die Symptome wieder recht stark da. Es ging ziemlich gut und wieder besser die letzte Zeit, allerdings bin ich gerade hochempfindlich, was das ganze Thema Psychedelika, LSD usw. angeht. Ich bin seit nem guten Monat umgezogen in ein neues Land, wo ich niemanden kannte, und lerne hier sehr viele Menschen kennen, und das Studium ist auch recht fordernd im Vergleich zu davor. Und aus irgendnem Grund mögen hier extrem viele Leute "Acid", jedes mal wenn das Wort fällt, erinnert es mich an die unschöne Zeit, die Blockade fährt hoch, ich entferne mich gedanklich aus dem Moment.

Ich schätze, ich habe es ja schon selbst herausgefunden: Es tritt immer dann auf, wenn ich mich unter Stress gesetzt fühle, allerdings habe ich in letzter Zeit sogar noch mehr Angst, wirklich hängengeblieben zu sein, aber das ist ja eh die Frage, was auch immer das bedeuten soll, "hängenbleiben".

Mein einer Gedanke ist: Es kann ja nicht sein, es ist über 18 Monate her, dass ich auf EINMAL hängenbleibe.

Aber die Paranoia in mir kann sich dessen irgendwie nicht sicher sein.. Irgendwie habe ich tief drinnen das Gefühl, dass es nur Hirngespinste sind, aber mich entkräftigt das zur Zeit ganz schön und hindert mich daran, mich voll auf mein neues Leben hier einzulassen.

Ich bin natürlich dankbar für irgendwelche Tips oder wohltuende Worte, und selbst wenn nicht, denke ich, es ist immer gut so etwas aufzuschreiben und irgendwie zu äußern.

Bis denne,

Ali
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.02.20 01:48
Wenn du mich fragst klingt das Ganze eher nach reinen Panikattacken. Ich kenne das von mir selbst und wenn ich mal wieder in einer "heißen Phase" bin, dann fühle ich mich ebenfalls extrem gestresst. Meine ersten richtigen Panikattacken hatte ich btw. unter Einfluss von Weed, seitdem kann ich Weed auch kaum noch so genießen wie es früher mal war. Eine Zeit lang hat mich selbst das anschauen von Videos wie andere Leute Weed rauchen extrem angstvoll und nervös gemacht.

Bei mir hat sich diese Angst dann aber dummerweise auch auf andere Drogen (insbesondere Psychedelika) und Lebensbereiche ausgedehnt. Das einzige was letztlich hilfreich war: Zeit... viel Zeit. Hat zwar auch nicht alle meine Probleme gelöst (welche auch vorher schon vorhanden waren), aber zumindest komme ich wieder einigermaßen darauf klar Angst zu verspüren ohne jedesmal gleich in Panik zu verfallen. Vielleicht ist das auch ein Kernpunkt...die Angst tatsächlich fühlen, wieder lernen diese als etwas alltägliches zu sehen, nicht zu versuchen diese beim ersten Anzeichen ganz weit wegzudrücken (u.a. auch mit Drogen).

ich glaube du brauchst dennoch einfach soviel Entspannung wie möglich... gerade Stress ist ja etwas was den Adrenalinpegel noch weiter steigen lässt... und wenn der schon seit langer Zeit knapp unter der Decke hängt, dann ist kein Wunder, wenn selbst vermeindliche Kleinigkeiten das Fass zum überlaufen bringen. Wichtig sind da eben u.a. ein guter erholsamer Schlaf (Schlafmangel steigert Ängste um ein vielfaches) und bestimmt kann etwas Sport auch nicht schaden um diverse Stresshormone abzubauen.

Puh, kein Plan ob mein Post irgendeinen Sinn ergibt, bin gerade etwas prall... aber ich hoffe für dich, dass dieser Zustand mit der Zeit für dich erträglicher wird, aber du kannst dir zumindest sicher sein, dass du nicht der einzige da draußen bist der so seltsame Zustände erlebt.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Traumländer

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  Geschrieben: 13.02.20 08:58
Hängengeblieben bist du nicht.

Seh es einfach so dass du dadurch sensibler geworden bist, mehr an dich heranlässt und offener bist. Auf eine neueren klareren Bewusstsein-ebene. Klar die Attacken werden nicht sonderlich lohnenswert sein, aber die ganze Erfahrung die du jetzt sammelst wird dich irgendwo weiterbringen oder vorantreiben.

Dem ganzen Stress du ausgesetzt bist und du alles wieder so schnell wie möglich wieder "normal" haben willst, dass treibt dich in eine leichte Verzweiflung weshalb man mehr abrutscht.
Versuche dich gut zu erholen, Meditation o. Ä.

Cheers
Cannabis ist eine Einstiegsdroge!!

99% der ersten Biere wurden mit einem Joint geöffnet.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.02.20 09:57
zuletzt geändert: 15.02.20 01:41 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 2 mal geändert)
Hallo Ali,

Hängen geblieben bist du meines Erachtens nicht, das äußert sich anders.

Kiffst Du? Denn Cannabis kann Ängste verstärken und auch die Gefühle von deinem Bad Trip eventuell reaktivieren, wieder präsent machen.

Ist mir dazu noch eingefallen.

Ansonsten denke ich auch daß Stress die Ängste begünstigt und auch große Veränderungen wie Umzug,neues Land, und Studium können Ängste auslösen.

Es gibt Methoden zur Entspannung die gut gegen Ängste helfen.
Sogenannte Skills kannst du auch anwenden.
Es gibt hier zu Skills einen sehr guten Thread mit guten Tipps,die dir eventuell helfen könnten..
Einfach Mal Mithilfe der Suchfunktion suchen. ( bin am Handy und kann es gerade nicht raussuchen)

Alles gute und Lieben Gruß



Nachtrag

Skills Thread Land der Träume
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.02.20 13:34
Klingt für mich stark nach Symptomen posttraumatischer Belastungsstörung.
Ausgelöst durch eine starke Stresssituationen - dein Kopf muss lernen, dass ihm keine Gefahr droht, besonders nicht durch Leute, die z. B. über Acid reden. Das fällt selbstverständlich sehr schwer, da du ja eine tatsächliche Gefühlsänderung erfährst.

Meine Vorschläge:
- Meditation
-> Lernen seine Gedanken zu beobachten
-> Erkennen, dass du nicht deine Gedanken bist
-> Akzeptanz des Erlebens
-> Bereitschaft alle Gefühl zu durchleben
-> sich selber trotz aller Fehler lieben

In meinem Stressloop (Angstinduziert, ohne Substanzen) war das der erste Schritt.
Danach Situationen beobachten, wo dich es weniger Stresst, wenn z. B. jemand über Acid redet.
Auf dem Weg der Besserung ankommen und nach vorne schauen...


Wäre ich in der Situation, würde mein Wegtatsächlich über Substanzen durch den Schmerz führen.
Am ehesten mit Micro Dosierung... Aber da scheinst du nicht so gut für geeignet zu sein, wenn du aus deinen schlechten Erfahrungen mit Psychedelica mitgenommen hast diese zu meiden.

Für mich waren negativ emotionale Trips immer am lehrreichsten.

Das Gefühl der Entfremdung von deinen Freunden und die jetzige Situation in einer neuen Stadt sehe ich da doch in einem Zusammenhang.

Welche Gefühle hättest du (auch mit 16) die du besonders negativ empfunden hast?

 
» Thread-Ersteller «
Traumländer



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3 Tripberichte

  Geschrieben: 19.02.20 13:26
Wow, danke für alle hilfreichen und informativen Nachrichten!

Das hat mich wirklich extrem beruhigt, das zu lesen, was ihr schreibt klingt alles extrem schlüssig und ich bin auf eurer Seite.

Glücklicherweise geht ihr alle auch in die Richtung, die ich für mich entschieden habe - Meditation, Selbstliebe, Akzeptanz. Übrigens super Sachen, auch wenn man nicht wie Maryoh es schreibt, PTSD-Symptome verspürt.

Eine Mikrodosierung halte ich für nicht den richtigen Weg, ich denke ich hab für mich entschieden, außer Alkohol und sehr selten Kiffen (einmal alle 3-4 Monate), son bisschen die Straight Edge-Schiene zu fahren.

Super interessant was du, Nuke is back, schreibst. Eine Freundin erzählte mir letztes Jahr, dass sie auf MDMA ziemlich abgekackt ist, und seitdem auch eine Art "Schutzschild" ihres Körpers erfährt, wenn über diese Droge gesprochen wird. Ich erinnere mich - eine Reaktion, was ich auch von mir kannte, nur eben nicht Psychedelika? Es war für mich der erste Hinweis, dass es vielleicht nichts mit der Drogenwirkung selbst, sondern dem Stress und dem Kontrollverlust zu tun hat, die sich der Körper merkt. Dass du beim Kiffen Panikattacken erhielst, tut mir echt Leid, aber die Reaktion deines Körpers scheint eine ähnliche zu sein.

Ich denke, im Prinzip ist das ja ne super Sache vom Körper, dass er einen nur schützen möchte. Im Grunde echt lieb :D

Leute, echt vielen Dank, ihr habt mit euren Nachrichten wirklich was verändert und mir weitergeholfen (jede*r einzelne).

Viel Gedankenstoff auf jeden Fall. Ich werd die nächste Zeit mal beobachten, was das mit mir macht, und zur Not ist immer noch Verlass auf das alte Sprichwort "Alles ist okay. Und selbst, wenn es das nicht ist, ist das auch okay."

! Cheers
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.10.20 17:07
Hey, wie geht es dir mittlerweile - ist wieder alles okay? Mein erster gedanke war, ob es vielleicht eine drogenpsychose sei, aber dann wäre es wohl viel ärger. Es gibt da auch testzrentren für: http://www.psychose-frueherkennung.de/selbsttest/

Alles Gute!!!
 

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