LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 9 von 9)

AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 31.01.21 10:31
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Kokain- eine neue Stufe von Gier, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 31.01.2021.

Diese Diskussion wurde am 31.01.2021 von STITCHES gestartet.


 
Traumländer



dabei seit 2014
83 Forenbeiträge

  Geschrieben: 31.01.21 11:12
Kann das mit der Gier bestätigen. Grade wenn man Base/Crack raucht oder iV konsumiert.
Solange man was hat, legt man nach. Für mich ist es auch unmöglich der Gier nach mehr nicht nachzugeben.

Ich fand zwar die Anfangszeit von Heroin besser als Kokain, aber das Zeug macht einen echt irre.

Es verschwindet auch net aus dem Kopf. Es wird zwar besser mit den Gedanken umso länger man abstinent von Kokain bleibt, aber es verschwindet net. Auch net nach 3 Jahren.
Hab das sonst mit keiner anderen Substanz.
Braunes Blut in den Adern... hier hast du was erreicht, wenn du umsteigst auf Weiß...
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
517 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 31.01.21 11:52
zuletzt geändert: 31.01.21 12:11 durch jenjey (insgesamt 8 mal geändert)
Ein ehemaliger Kumpel, der mir damals die i.v. Kombo H + k "gezeigt" hat, hatte mich vorher noch gewarnt. Er sagte:

"Ich verspreche dir, das wird zugleich das schönste, aber auch das schlimmste sein was du je in deinem Leben erlebt hast. Und du wirst es niemals wieder vergessen. Du wirst mich gleichzeitig lieben und auch hassen dafür, dass ich es dir zeige."

Und er hatte sowas von zu 100% recht !

Ich kann mich noch genau dran errinern wie ich da lag und nur raus bekommen hab:
"Also jetzt gerade lieb ich dich dafür"

Wir haben uns 2 Tagelang nur zugedröhnt ohne aus dem Haus zu gehen , und als wir nix mehr hatten und ich mich gewundert hab "Wie das war's schon? Wir haben nix mehr? Lass uns morgen früh gleich den ersten Zug nehmen und noch was holen ja?" Hat er nur geantwortet ich hab's doch gesagt, du wirst es schneller bereuen als du gucken kannst ....


Was auch echt hart war Leute zu sehen, die vom H so affig waren dass sie kurz vorm zusammenklappen waren, aber statt sich erstmal "gesund" zu machen (selbst wenn Geld für beides da war) sich lieber 2 weiße reinballern... Zum basen kann ich nix sagen, aber wenn man anfängt Koks zu ballern... Scheiße, dann ist man echt so gut wie verloren....
Ich habs zumindest soweit im Griff gehabt, dass es mir wichtiger war erstmal meinen Entzug weg zu kriegen, aber mein Ex brauchte unbedingt immer ne weiße dazu, auch wenn er noch stundenlang affig rumlief um mehr Geld zusammen zu kriegen... Das war immer unser größter Streitpunkt.

Wobei ich auch teilweiße echt durchdrehen konnte. Wenn wir zusammen geholt haben und uns dann unterwegs gestritten haben, dann hat er mir gerne nur ne braune in die Hand gedrückt und hat sich mit dem weiß verpisst. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er absichtlich Streit provoziert hat um sich das weiße unter den Nagel reißen zu können. Dann bin ich aber auch ausgerastet: ihm hinterher, angeschrien, ihm keine pumpen usw. gegeben wenn ich's in meiner Tasche hatte, versucht ihm was wegzunehmen, oder hab seins ausgeschüttet. Wenn ich nix hab, dann sollte er auch nix haben. Echt krank... Das Zeug kann einem echt zum Monster machen... Ich könnte ein ganzes Buch mit solchen Geschichten füllen. (Bzw. bin echt am überlegen, und hab schon einiges zusammengeschrieben)

Wobei ich glaube dass nicht nur allein die Gier ein Problem ist. Beim Koks vielleicht nicht so sehr wie beim H, aber ich hab mit der Zeit gemerkt, dass der Körper auch von den Streckenmitteln abhängig sein muss.
Denn als ich Mal Zeug aus einer besseren Quelle hatte, bin ich damit viel schlechter klargekommen als mit dem Zeug was ich gewohnt war... (Hatten von dem besseren Zeug Analysen, und bei meinem gewohnten war ich öfter mal positiv auf allen möglichen Scheiß....


Sorry fürs OT !
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Traumländer



dabei seit 2014
83 Forenbeiträge

  Geschrieben: 31.01.21 12:09
jenjey schrieb:
Wobei ich glaube dass nicht nur allein die Gier ein Problem ist. Beim Koks vielleicht nicht so sehr wie beim H, aber ich hab mit der Zeit gemerkt, dass der Körper auch von den Streckenmitteln abhängig sein muss.
Denn als ich Mal Zeug aus einer besseren Quelle hatte, bin ich damit viel schlechter klargekommen als mit dem Zeug was ich gewohnt war... (Hatten von dem besseren Zeug Analysen, und bei meinem gewohnten war ich öfter mal positiv auf allen möglichen Scheiß....


Sorry fürs OT !


Jo das mit den Streckmitteln kann gut sein. Vorteil am Basen: Kochen - geht der ganze Scheiss raus und nur das Gute bleibt. Das haste halt beim ballern net.

Also ich hab auch immer erst das Pflichtprogramm durchgezogen (Heroin) und dann geguckt was noch über ist für Koks.
Braunes Blut in den Adern... hier hast du was erreicht, wenn du umsteigst auf Weiß...
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
517 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 31.01.21 12:28
Um noch was zum Bericht zu sagen:

Die Formatierung, also die seeeehr vielen Absätze nerven etwas beim Lesen, aber ansonsten verdeutlicht dein Bericht ziemlich gut, dass man meistens erst dann merkt das man ein Problem hat, wenn es schon zu spät ist. Und dass man oft, das Wissen dass da gerade mächtig was schiefläuft, einfach ignoriert. Auch wie schnell es bergab gegangen ist bei dir, errinert mich sehr an meinen eigenen Suchtverlauf.

Ich wünsche dir die Kraft, weiterhin standhaft zu bleiben!
Sowas ist besonders schwierig wenn man ein Umfeld hat das konsumiert....
Man kann zwar auch dran wachsen und stärker werden, aber auf Dauer ist es sicher nicht sehr förderlich... Aber da ist jeder unterschiedlich, dass muss jeder für sich selbst herausfinden wie man damit klar kommt...

Alles Gute !

7/10
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Ex-Träumer
  Geschrieben: 31.01.21 18:16
zuletzt geändert: 31.01.21 20:54 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 5 mal geändert)
Ich wünsche Dir auch alles Gute und Liebe!
Bleib gesund!

Und kiffen ist das kleinere übel.
Mir hat es auch als Ausstiegsdroge geholfen.

Bei mir war es auch Koks, meine Einstiegsdroge in die Abhängigkeit.

Da ist mir so richtig bewusst geworden was Abhängigkeit überhaupt ist.
Ich weiß noch genau wo ich da war, im Bus, und ich musste daran denken Koks zu nehmen. Und habe gespürt, dass ich nun Abhängig bin.

1 Jahr Koks geschnieft. Jeden Tag. Zwischen meinem 18 und 19 Lebensjahr .
Dann meinen ersten Druck, Koks Druck mit 19, den werde ich nie vergessen...der war sooo mega....ja, das war der Anfang vom Ende.
Ein paar Tage danach habe ich Heroin gedrückt.

Und bin auch lieber beim Heroin geblieben.
Denn in der Szene verkauften sie Crack, und das habe ich mir auch gedrückt.
Das war richtig übel, Tagelang nicht schlafen, Hallus, Horror und Angst Hallus. Viele haben Tiere und Würmer unter der Haut gesehen, und wollten sich die Arme aufreißen. Ich habe auch mal welche gesehen. Richtig übles Zeug. Einige konnten sich nicht mehr ordentlich bewegen, die zappelten immerzu mit den Armen durch die Gegend. Hatten Stellen im Gesicht, offene Wunden.
Aber auch das Koks, diese Zeiten waren die schlimmsten, diese Gier, schon beim abdrücken kam die Gier.
Und Rohybnol zum runterkommen.
Naja, da war die Heroinsucht das kleinere übel.

Als ich Clean wurde, das hat auch fast 3 Jahre gedauert, da habe ich danach zurück in meiner Heimatstadt noch 3 Jahre viel gekifft, Bong geraucht zu jeder Tag und Nachtzeit.
Das war für mich Clean sein!
Jeden Tag den ich bekifft war und nicht rückfällig geworden bin mit harten Drogen, war ein Cleaner und glücklicher Tag.

Dann habe ich auch damit aufgehört , da ich zunehmend Paranoid wurde und soziophobisch. Von hochpotentem Gras, kein Wunder. Naja, bin ich von Natur aus, Paranoid :D
Aber Gras vertrage ich nicht, nicht was sie hier so verkaufen.

Heute rauche ich nur ab und zu Hasch. Hasch vertrage ich besser.
Und habe eine sehr lange Zeit keine Harten Drogen angerührt.
Bis vor ein paar Jahren, aber das ist eine andere Geschichte. :)

Dein Bericht ist interessant geschrieben.
Hat mich sehr angesprochen, da ich das ähnlich erlebt habe, was Du gefühlt hast, das kam sehr gut raus.
Auch die Absätze machen es angenehm zu lesen.
Danke Dir ! :)

Viel Glück Dir! Jeder braucht etwas Glück. rasta love

 
Traumländer

dabei seit 2020
68 Forenbeiträge
1 Tripberichte
2 Langzeit-TB

  Geschrieben: 01.02.21 10:09
heftig - sehr gut geschrieben und gut nachvollziehbar. Koks hab ich noch nie probiert. Einmal angeboten bekommen aber da hatte ich schon genug anderes intus und hab abgelehnt. Kenne das mit dem Schalter im Kopf umlegen vom Alk. Und irgendwie auch mit der Gier. Wenn ich Alk getrunken hab leg ich fast immer nach bis ich voll bin. In der Zeit in der ich noch viel häufiger getrunken hab, hab ich mir irgendwann angewöhnt, dass ich in dem Moment, in dem ich denke "hmm noch ein letztes Bier", zum Glück auf Wasser umschweife. Sonst hab ich als immer noch ein Bier getrunken und dann meist noch eins.

Das mit dem Wasser hat natürlich nicht immer geklappt aber doch schon recht häufig. Jetzt trinke ich zum Glück viel weniger, was erstmal gut ist. Aber dafür klappt das mit dem Wasser am Schluss nicht mehr so. Wenn ich dann mal was trinke, dann bau ichs mir auch richtig gut ein, wie gestern geschehen. Hatte eine Woche lang gar nix getrunken und dann kam der Sohn eines guten Freundes zur Welt, das musste natürlich gefeiert werden.

Und die krasseste Gier hab ich nach Zucker. Bin sowas von drauf auf Schokolade oder Süßigkeiten generell, dass ich mir selten was kaufe. Aber wenn was da ist halt ich es nicht aus. Ich muss dann Süßigkeiten essen, bis sie leer sind. Dann ist auch wieder gut aber es ist quasi unmöglich, Schokolade da zu haben und nicht zu essen. Brutal. Kann das ganze mit dem Koks also richtig gut verstehen und daher hab ich auch fetten Respekt vor dieser Substanz.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.02.21 15:36
Für mich als Suchtmesch sehr nachvollziehbar beschrieben.

Wenn ich damals so gutes Kokain genommen hätte, wäre es mir 100% ähnlich ergangen! Ich wünsche dir, dass du es schaffst die Gier in den Griff zu bekommen.

Ich nutze diese Gelegenheit und danke meinen damaligen „Freunden“ für das schlechte Koks. Irgendwie sind sie so rückwirkend betrachtet ja doch echte Freunde ohne es zu wollen!
 
Traumländerin

dabei seit 2009
89 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 02.02.21 16:45
Irgendwie crasser Langzeitbericht für eine Droge, die nicht mal nen körperlichen Entzug verursacht. Aber nachdem ich selbst mal die Gelegenheit hatte das gute Koks in Südamerika zu probieren, kann ich mir gut vorstellen, dass man, wenn mit 16 anfängt, das regelmäßig zu konsumieren drauf kleben bleibt.
Wobei ich sagen muss, dass dieser extreme Nachlegedrang beim Koks auch ne abschreckende Wirkunge haben kann. Das ist auf jeden Fall eines der Dinge, die mich an der Substanz stören, dass man nie das Gefühl hat, dass es genug ist, praktisch fast egal wie viel man schon drin hat, weshalb ich das Zeug in Deutschland auch nur nehme, wenn's mir von irgemdwem angeboten wird.
 

Seite 1 (Beiträge 1 bis 9 von 9)