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Umfrage: Was haltet ihr von homöopathischen Behandlungen? Pharmazeutischer Betrug oder Heilmittel?
   (Gestartet: 21.12.2009 14:14 - zeitlich unbegrenzt)

»  Großer pharmazeutischer Schwindel 84  
40.4 %
»  Annerkante sehr nützliche Behandlungstherapie27  
13 %
»  Teilweise nützliche Aspekte vorhanden.85  
40.9 %
»  weiß nicht/egal12  
 

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AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
855 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.02.21 18:29
OK, dann hab ich Dich ein wenig falsch verstanden…

Ich finde es ebenso faszinierend, dieses Phänomen und eine SchwurbelErklärungsallergie habe ich auch.
Das hält mich nicht davon ab, schräge Sachen auzuprobieren, für deren Wirksamkeit es keine
Beweise gibt, die einer (wissenschaftlichen) Überprüfung standhalten.
(z.B. Anthony William, auf dessen „Wundermittel” Selleriesaft ich mich grad mal versuchsweise einlasse)
Die Argumentationsführung, dass die Wissenschaft in früherer Zeit auch einiges für unmöglich hielt,
was sich später als doch möglich herausgestellt hat ist nicht kategorisch abzulehnen,
wird jedoch von einigen in der „Alternativmedizin” recht inflationär verwendet.
Da reicht es mir dann nicht, wenn es heißt: Das wirkt super, aber das weiß die Wissenschaft erst in ein paar Jahren.

 
Traumländer



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247 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.02.21 19:28
Der Bollo schrieb:

Die Argumentationsführung, dass die Wissenschaft in früherer Zeit auch einiges für unmöglich hielt,
was sich später als doch möglich herausgestellt hat ist nicht kategorisch abzulehnen,
wird jedoch von einigen in der „Alternativmedizin” recht inflationär verwendet.
Da reicht es mir dann nicht, wenn es heißt: Das wirkt super, aber das weiß die Wissenschaft erst in ein paar Jahren.


Schön, dass du es erwähnst - das selbe hab ich hier irgendwo auch bereits angemerkt. Vor allem, weil das "Argument" anders herum mindestens genau so gut funktioniert: Was hat man in der Geschichte der Menschheit nicht bereits alles für Theorien aufgestellt und Erklärungen herbei fabuliert, die sich durch fortschreitende wissenschaftliche Methoden als Humbug herausgestellt haben.
 
Moderator



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2.813 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.02.21 20:22
Ist halt der Punkt der gerade den Homöopathikern stinkt - es sind eben nicht die Homöopathika, denen hier der Dank oder Respekt gebührt. Die Homöopathika sind ein Mittel zum Zweck; eine leere Hülle die einzig und allein dazu dient den Placebo-Effekt effektiv ausnutzen zu können.

Ganz ohne Zweifel eine großartige Sache! In manchen Fällen kann man so Kranken helfen, ohne ihnen echte Medikamente verabreichen zu müssen. Das, für sich genommen, kann man schwerlich ignorieren und gibt den Homöopathika zusammen mit vielen anderen Fantastereien einen ordentlichen Bonus, der sich kaum wegdiskutieren lässt.

Wir haben also schonmal etabliert dass die Wirkung von Homöopathika lediglich durch den Glauben des Patienten in ihre Effektivität zustandekommt; durch tiefe Überzeugung - denn das ist es, was scheinbar für eine Placebowirkung vonnöten ist. Den Patienten die Wahrheit über die Homöopathika zu erzählen; dass sie da lediglich Zuckerkügelchen, Lactosepastillen und Ethanollösung zu sich nehmen, birgt also die Gefahr ihre Wirksamkeit einzuschränken oder ganz zu verhindern.

Und da kommen wir schonmal an den Punkt, an dem wir die glänzende Medaille umdrehen müssen und nicht übersehen können dass die andere Seite nicht ganz so hübsch ist. Eine medizinische Therapie, die also darauf basiert den Patienten möglichst gut zu belügen. Eine ganze Industrie ist darum herum entstanden, sich möglichst fantastische Lügen auszudenken - der Punkt an dem man sie noch halbwegs glaubwürdig gestaltet hat ist ja schon lang überschritten.

Als Hahnemann Ende des 18ten/Anfang des 19ten Jahrhunderts mit den ersten homöopathischen Methoden ankam, war die Alternative zu ihnen noch eine Medizin, welche den Patienten in einem Großteil der Fälle Schaden zufügte - wenn sie überhaupt in irgendeiner Form halfen, dann waren sie in der Regel sehr unangenehm oder schmerzhaft und hinterließen oft permanenten Schaden. Ohne jeden Zweifel sind in diesen Zeiten viele Leute eher an ihren Behandlungen als an ihren Leiden gestorben. Nach dem Prinzip dass Nichtstun besser ist als Schaden anzurichten, war Hahnemanns neue Homöopathie eine zweifellos gute Alternative.
Aber die Zeiten haben sich geändert, die damalige Medizin ist nicht die heutige. Ich weiß schon dass jetzt jemand einwerfen wird, die heutige Medizin würde doch auch oft Schaden zufügen; aber während das prinzipiell richtig ist hält es einem faktischen, zahlenmäßigen Vergleich nicht stand.

Der Nutzen der Homöopathie ist gegenüber früher also schonmal geringer; denn ein beachtlicher Teil ihres Nutzens stammte schon allein daraus, dass die Patienten damit von potentiell schädlichen Behandlungen abgehalten wurden. Doch in der heutigen Zeit, in der Behandlungen grundsätzlich nichtmehr schädlich sind, verursacht genau dieser Effekt Schäden durch Unterlassung einer richtigen Behandlung. Natürlich kann die Unterlassung einer richtigen Behandlung ohne Folgen bleiben wenn wir über einen Schnupfen reden; doch leider fehlt vielen selbstberufenen Heilern eine Wahrnehmung dafür, ab wann ihre Zuständigkeit enden sollte - und wer könnte es ihnen verdenken, steckt doch gerade hier das meiste Geld.


Ich mach jetzt erstmal hier nen Punkt; denn das Thema gibt soviel her dass ich sonst garkein Ende finden würde. Ist vielleicht n bisschen abrupt wie ich grade merke, aber eigentlich will ich hier ja eher nen Anstoß für ne Diskussion liefern als sie selber zu führen ;)
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Traumländer



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  Geschrieben: 02.02.21 23:42
Damit ist doch alles gesagt.
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Homepage ICQ
  Geschrieben: 03.02.21 04:35
zuletzt geändert: 03.02.21 13:08 durch ungelesene Bettlektüre (insgesamt 1 mal geändert)
Pharmer hat hier viele kluge Sachen gesagt. Jedoch: ist es dafür nötig, dass man die Patienten - betrachtet nach naturwissenschaftlicher Medizin - de facto belügt und mit haarsträubend unlogischen "Schlüssen" infiltriert? Die Bezahlung von Homöopeuthen ist in Deutschland doch anders als in Österreich, da bezahlt die Krankenkasse für diesen Unsinn, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe. Kann man nicht auch Psychotherapeuten darauf trainieren, eine Placebo-Effekt bei den Patienten herbeizuführen, ohne dass dies gegen die Prinzipien der westliche Wissenschaft verstößt?
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
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  Geschrieben: 03.02.21 10:02
Zitronenfalltür schrieb:
Damit ist doch alles gesagt.


Nee, ganz im Gegenteil. Eigentlich ist der Thread jetzt zum ersten Mal an dem Punkt, an dem er von Anfang an hätte sein sollen. Hier wurde sich vorher völlig überflüssigerweise über verschiedene Überzeugungen gestritten, was durch die Fakten die wir für die Diskussion hier jetzt etabliert haben obsolet gemacht wurde.

Jetzt kann man sich über das echte Für und Wider der Homöopathie unterhalten, denn auch mit dieser Fakten-Baseline gibts doch immernoch Pro- und Contra-Argumente. Ich hab einfach nur irgendwo in meinen Ausführungen nen Punkt gesetzt, weil das ne richtige Diskussion und kein Vortrag von mir allein sein soll.

Ich finds ein bisschen komisch dass ausgerechnet an dieser Stelle, an der die eigentliche Diskussion losgehen könnte, auf einmal niemand mehr Lust dazu zu haben scheint; vor allem die Pro-Homöopathie-Fraktion ist auf einmal merkwürdig still (oder kurz angebunden). Vielleicht muss man auch einfach nur ein bisschen mehr Zeit dafür einräumen, bis z.B. die Vollzeitbeschäftigten am Wochenende Zeit für einen richtigen Post hatten, mal sehn.
Vielleicht befürchtet ja die genannte Fraktion, durch die zu faktenbasierte Diskussion hier ihre Homöopathika wirkungslos zu machen?^^ (Was nebenbei auch ein diskussionswürdiger Aspekt wäre - befürchten vielleicht einige, sachliche Diskussionen wie diese hier könnte negative Auswirkungen auf die Patienten von homöopathischen Behandlungen haben? Ist das vielleicht auch der Grund für eure Nichtakzeptanz von allgemein anerkannten Fakten und eure Bemühung, die Diskussion nicht zustandekommen zu lassen?)


Ein Beispiel für nen offenen Diskussionspunkt ist auch was ungelesene Bettlektüre geschrieben hat. Wenn die zweifellos vorhandenen, positiven Wirkungen von homöopathischen Behandlungen darauf basieren dass in einem gewissen Maße gelogen wird, dann hat das leider auch negative Effekte. Es mindert das allgemeine Verständnis für tatsächliche physiologische Vorgänge, mindert das Vertrauen in herkömmliche Medizin und allgemein in die medizinische Gemeinde; es führt zur Bildung von getrennten Fraktionen die nicht auf einen Nenner kommen können (wie man hier ja sehen kann) und hat noch viele andere Auswirkungen. Das ist zweifellos kein wünschenswerter und erst recht kein zeitgemäßer Zustand. Und wer lässt sich schon gerne belügen?

Mit dem Voranschreiten von effektiven Psychotherapien und wachsendem Verständnis für die Möglichkeiten und Mechanismen dieser, stellt sich die Frage warum das primitive Konzept der Homöopathika noch nicht durch ein moderneres ersetzt wurde, welches einerseits effektiver ist und andererseits weniger Nachteile aufweist. Mit Sicherheit wäre es prinzipiell möglich, denn wenn die Wirkung von homöopathischen Behandlungen lediglich auf psychologischen Vorgängen basiert, dann braucht es dafür eigentlich keinen physischen Träger in Form von Globuli oder Lactosetabletten. Man stelle sich die Möglichkeiten vor, wenn man legitime medizinische Behandlungen grundsätzlich mit solchen Methoden unterstützen würde.
Ich denke da beißt sich die Homöopathie in den eigenen Schwanz. Nachdem man den Leuten über Jahrhunderte hinweg Quark erzählt hat, ist es schwierig wieder zurückzupaddeln. Gut möglich, dass sich die Homöopathie selbst in eine Sackgasse manövriert hat, die eine zeitgemäße Weiterentwicklung ausgesprochen schwierig macht. Nichtsdestotrotz ist das etwas, das intensive Forschung rechtfertigt und vielversprechende Möglichkeiten bieten könnte.
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Traumländer



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  Geschrieben: 03.02.21 12:46
Hallo Pharmer,

eine sinnvolle Diskussion in diesem Thread ist doch weder möglich noch gewünscht – ausser um dadurch seine eigenen Erkenntnisse und Überzeugungen um so festgefahrener zu vertreten.

Diese "Diskussion" wird in keinster Weise offen und respektvoll geführt.
Homöopathie-Nutzer direkt als Psycho-Spinner abzustempeln – nicht anderes tust Du unter dem Deckmantel der Diskussion – ist keine Grundlage für eine ernsthafte Auseinandersetzung, die erfordern würde ergebnisoffen an die Sache ranzugehen.

Dieser Thread ist mir ein Dorn im Auge, weil er ausschließlich dazu dient andere runterzuputzen.
Macht Euch das Spaß?
Schon mal was davon gehört, dass Toleranz nicht nur damit zu tun hat, dass Drogen weniger wirken?


 
Traumländer



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  Geschrieben: 03.02.21 12:57
Ich finde Pharmer legt seine Meinung "relativ" neutral und offen vor und räumt sogar der Gegenseite Punkte ein.
Dafür muss er sich in diese reinversetzen, was ein empathischer Prozess ist.

Ja, im Internet fallen auch mal böse Wörter wie "Humbug" "Quacksalber" oder sowas. Das ist, betrachtet man Pharmers Meinung, jedoch weniger Beleidigung von Menschen, als Beschreibung der These der Homöopathie. Er nutzt keine Ad Hominem Argumente, also behauptet nie:"Menschen, die Homöopathie nutzen sind alle blöd" oder meint "Trin, du bist doch eh ein Schwurbler" (ich genieße dein Geschwurbel Trin ;) ).

Natürlich "kämpft" er hier für seine Meinung und zwar mit guten Belegen und Argumentationen und die Gegenseite tut dies Ebenso.
Bitte nehmt das nicht persönlich. Eine solche Diskussion persönlich zu nehmen ist bescheuert.

Versucht mal, die Gegenseite zu verstehen. Gebt die Argumentation der Gegenseite in euren eigenen Worten wieder.
Erst wenn ihr das Verstanden und gemacht habt, könnt ihr sinnvoll diskutieren.

Eigene Meinung darlegen und belegen
Gegenmeinung darlegen und belegen
Kontrast darstellen
Für eine Meinung mit weiteren belegen entscheiden (warum ist Meinung Y besser als X).

So funktionieren moderne analytische philosophische Essays. Da geht es nicht darum, jemanden persönlich anzugreifen. Da geht es darum seine Thesen zu verbessern. Ein Prof von mir erzählte von einer Tagung, wo ein Typ seine Forschung von Jahren vorgestellt hat und jemand aus dem Publikum hat das am Ende in 5min ziemlich hart zerissen. Und der Typ dankt dem zuschauer. Denn dadurch kann er seine These verbessern.

Die analytische Philosophie ist ein rein geistiges Gefecht, bei dem beide Seiten am besten lernen wollen. Es geht nicht darum, die Lebensweise oder die Person selbst zu kritisieren (wie es in der Antike zb. Üblich war, da wurde noch nach der Philosophie gelebt, die man vertrat). Also löst eure Meinung von euch und betrachtet sie objektiv, dann die vom Gegenüber.

Klar, am Ende ist es auch eine Lebensweise, aber etwas über seine Lebensweise zu lernen und sie ggf. anzupassen ist doch super. Schlimmstenfalls kehrt man einfach zur alten Denkweise zurück und hat nix mitgenommen, aber auch nix verloren
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Moderator



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 03.02.21 14:48
Astronautilus schrieb:
eine sinnvolle Diskussion in diesem Thread ist doch weder möglich noch gewünscht

Klar ist sie das, sowohl als auch.
Müssen sich nur beide Fraktionen mal dazu herablassen auf einer faktenbasierten Ebene zu diskutieren. Das fällt vielen schwer, ist aber absolut möglich. Wie wir ja schon gemeinsam etabliert haben, besteht kein Grund Homöopathika zusätzliche Eigenschaften anzudichten; man kann ihre positiven Effekte auch mit Fakten erklären. Wenn dich das in irgendeiner Form angreift ist das wohl wirklich nicht der richtige Thread für dich, aber da liegt die Ursache für dann auch eher bei dir.

Astronautilus schrieb:
Diese "Diskussion" wird in keinster Weise offen und respektvoll geführt.

Das wurde sie auf den vorhergegangenen Seiten nicht, das ist richtig. Allerdings bewegt es sich im Moment gerade in die richtige Richtung, daher versteh ich nicht warum du versuchst dem anrollenden Wagen einen Stein in den Weg zu werfen.

Astronautilus schrieb:
Homöopathie-Nutzer direkt als Psycho-Spinner abzustempeln

Hat (zumindest auf den letzten Seiten) niemand gemacht. Ich hab mich zwar in einem an K I gerichteten Post etwas provokant ausgedrückt ("Deppen"), aber ich finde dass man da herauslesen kann dass es nicht wörtlich gemeint war, sondern meine Haltung in Sachen "sollen die Leute ruhig nehmen was sie wollen" ausdrücken sollte. Falls du nicht findest dass man das da herauslesen kann, dann stehts jetzt hier nochmal klar ausgedrückt.

Astronautilus schrieb:
Dieser Thread ist mir ein Dorn im Auge, weil er ausschließlich dazu dient andere runterzuputzen.

Ist schade dass du das so siehst, denn das ist er eindeutig nicht. Aber wenn dich das wirklich so belastet, dann zwingt dich niemand dich daran zu beteiligen.

Wenn du willst dass sich der Umgangston in diesem Thread ändert solltest du dich ebenfalls konstruktiv an der Diskussion beteiligen. Wenn du dich von etwas angegriffen oder runtergeputzt fühlst, solltest du konkret sagen worum genau es geht, denn ich weiß nicht was du grade damit meinst.
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  Geschrieben: 03.02.21 17:57
Also ich muss ehrlich sagen, dass mir Verdünnen um Wirkung zu bekommen bisher niemals in der Realität passiert ist. Und ich nehme/nahm schon lange praktisch alle Drogen und ich habe festgestellt: mehr "hilft" mehr. Deswegen finde ich das ganze Homöopathie - Thema suspekt. Von der Theorie bis zur Praxis.

Was jetzt allerdings keinerlei Urteil über Nutzer ebenjenes beinhaltet. Wollte ich nur gesagt haben.


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Traumländer



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  Geschrieben: 03.02.21 22:42
Ich kann dir, Pharmer, gerne sagen, warum mich diese Diskussion hier eher kalt lässt und ich mich nicht wirklich darauf einlasse, außer mal ein wenig herumzustochern im Wespennest. Es ist ja nicht mal so, dass mich das Thema jetzt stark beschäftigt oder gar irgendwie anmacht, es ist mir eher ziemlich wurscht, genauso wie die pharmakologische Medizin. Beides gibts und beides probier ich aus und nutze ich, wenn es mir hilft bei meinen Wehwehchen oder anderweitig vielversprechend ist.

Ich seh das Hindernis bei der Entstehung einer Diskussion über die Frage, ob Homöopathie ein Heilmittel oder ein Betrug ist, schon in der Fragestellung. Dadurch entstehen zwei Fronten, die beide auf ganz verschiedenen Ebenen diskutieren können und wollen. Wenn von einer Seite die Homöopathie nur auf der Ebene bestehen kann, dass es als Placebo gilt, bleibt der anderen Seite kein Raum mehr zum diskutieren. Wenn eine Seite davon überzeugt ist, dass Informationen auf feinstofflicher Ebene transportiert werden, hilft dies der anderen Seite kaum, da auf beiden Seiten einfach andere "Regeln" gelten diese Informationen wahrzunehmen und zu verarbeiten.

So oder so macht es einfach wenig Sinn eine Diskussion entfachen zu wollen, die auch noch produktiv und befriedigend wäre, weil einfach die Bedingungen auf beiden Seiten nicht vorhanden sind, um sich auf einer ähnlichen Ebene anzugleichen und miteinander auszutauschen.

Keine Ahnung, ob du das verstehst, Pharmer?!?! Ist halt meine Sichtweise auf das was hier so abgeht .... Neutral zu sein ist ja ganz nett, man tritt halt kaum ins Fettnäpfchen .... Aber Offenheit (auch für das Unbekannte und Unglaubliche) ist das A und O bei einer Diskussion .... Sobald ich glaube es besser zu wissen als der andere, ist es einfach vorbei mit der Offenheit ....

Greetz
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  Geschrieben: 03.02.21 23:09
zuletzt geändert: 03.02.21 23:21 durch Pharmer (insgesamt 1 mal geändert)
Na aber die Frage im Threadtitel hab doch nicht ich gestellt. Die ist sogar so alt, dass alle bis auf zwei User auf der ersten Seite des Threads mittlerweile nichtmehr hier sind. Aber wenn es das ist was dich stört, dann kann ich den Thread auch umbenennen.
Ich sagte ja, dass der Thread nie das geworden ist, was er hätte sein können oder sollen. Er hat sich nie mit den eigentlichen Fragen zu diesem Thema auseinandergesetzt; z.B. ob eine auf Placebo basierende Behandlung, die Lügen erfordert, wegen ihrer nachweisbarer Erfolge trotzdem vertretbar ist oder unethisch bleibt - mal dahingestellt ob die Beschreibung auf Homöopathie zutrifft, aber bisher hat ja noch keiner dagegen argumentiert.
Und wenn ich doch schon eingeräumt habe dass Homöopathie in bestimmten Fällen eine tolle, hilfreiche Behandlung darstellen kann - hat sich die Frage dann nicht sogar schon bei eurer Opposition zu euren Gunsten erledigt?

Ich hab das Gefühl das ihr garnichtmehr wirklich lest was die Leute hier schreiben. Sowohl CanoninC als auch ich haben gewaltige Schritte auf eure Fraktion zu gemacht, aber ihr antwortet immernoch genauso als ob ihr gerade erst die ersten paar Posts hier im Thread gelesen hättet. Und unsere Schritte in "eure" (ich schere euch nicht über einen Kamm, ich drück das nur der Einfachheit halber so aus) Richtung sind schonmal ein gewaltiges Stück mehr als ihr gezeigt hättet; denn ich habe noch keinen von euch die Möglichkeit einräumen sehen, dass ihr euch vielleicht auch einfach irren könntet.

Selbstausdruck schrieb:
[...] dass Informationen auf feinstofflicher Ebene transportiert werden [...]

Was genau ist denn diese feinstoffliche Ebene?
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Traumländer



dabei seit 2020
541 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.02.21 23:36
Genau DAS meine ich, Pharmer! Wir zwei werden da nicht zsamm kommen ....

Erstmal sind so Menschen wie ich nicht gewillt dazu diese Art von faktenbasierter Diskussion zu führen, wie du es gerne hast. Mir ist es echtganzwirklichvollgasundzuhundertprozent egal, ob eine auf Placebo basierende Behandlung ethisch vertretbar ist oder nicht. Ich bin doch niemandes Vormund, dass ich jemanden sagen soll, wem oder was er glauben soll oder für welche Behandlung er sich entscheiden sollte oder ihm irgendwie anders meine Meinung aufzudrücken. Nein, im Gegenteil, ich bin der Meinung, jeder soll die Erfahrungen machen, die er sich aussucht für sein Leben. Alleine in dieser Hinsicht sind wir beide wahrscheinlich schon auf ganz verschiedenen Ebenen unterwegs ....

Und der Homöopathie einen kleinen Raum Namens Placebo einzuräumen, um deren Daseinsberechtigung für "uns" einzuräumen, ist zwar sehr löblich, aber hilft der Diskussion kaum.

Und ja, du hast recht, ich hab die letzten Beiträge nicht ganz genau gelesen, nur teilweise. Aber genau darum geht es mir ja .... Das reicht mir um zu erkennen, dass wir zwei (oder eben die beiden Seiten) nicht zsamm kommen werden. Wir leben in verschiedenen Welten ....

Was diese feinstoffliche Ebene ist ....? Hmmmm .... Wenn ich dich z.B. offenen Herzens anlächle, lächelst du zurück und das was da passiert, passiert auf der feinstofflichen Ebene. Miss das mal mit irgendeinem Instrument .... ;)

Nimm das jetzt nicht wortwörtlich, Pharmer. Es gibt jetzt nicht DIESE EINE feinstoffliche Ebene, es ist nur ein Versuch etwas in Worte zu fassen, wofür es keine Worte gibt .... Tja, und hier stehen wir zwei wohl wieder an .... ^^

Genau deshalb wird wohl niemals eine für uns beiden befriedigende Diskussion hier in dem Thread erstehen, fürcht ich. Aber halb so schlimm .... Ich finds schön, dass wir wieder zsamm gekommen sind, uns ein bissi ausgetauscht haben und die Welt des anderen ein bissi besser kennen lernen durften. :)

GlG
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Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.02.21 02:58
kann mich nur vollinhaltlich trin u astronautilus anschließen...es gibt einfach nix zu diskutieren über glaubensfragen...genauso is es mit religion...ich bin ohne bekenntnis, aber ich beneide leute, denen religion eine hilfe und stütze in ihrem leben ist, weil sie einfach daran glauben und damit oft berge versetzt werden...

WIE diese dinge genau funktionieren und welche wissenschaftlich messbaren ergebnisse untersuchungen dazu gebracht haben, hat mich noch nie interessiert...hauptsache es funktioniert für die einzelnen personen...wissenschaft is nicht alles im leben und ich bin heilfroh nicht dieser fraktion anzugehören, die der wissenschaft alles unterordnet...mystik, unerklärliches, träume, phantasie, geschichten, mythen; das alles gehört schon IMMER zur menschheit...wenn das alles so viel humbug wäre, wie ihr da tut, warum ziehen sich diese themen trotzdem seit tausenden von jahren durch die menschheitsgeschichte...füllen bücher sonderzahl, beschäftigen künstler, literaten, musiker...

und jetzt kommt die pointe; ich bin (persönlich) erklärter "gegner" von homöopathie...ich glaub einfach nicht dran, aber ich bin heilfroh, dass andere menschen so sehr daran glauben, dass es ihnen hilft und für ihr leben sinnbringend ist...und darum gehts doch, oder...?
dieses primat der wissenschaft ist unerträglich, weil es eben nicht automatisch zu einem besseren und glücklichen leben führt...und das is eigentlich alles, was mich interessiert...wie kann ich ein glückliches leben führen...das ist eben höchst individuell und darüber gibts auch in universalkategorien nichts zu diskutieren...man kann sich austauschen, aber wie trin u astro schon erwähnt haben; gehts in dem thread nicht um austausch, sondern um ein einzementieren SEINER position; im konkreten fall um ein "alles was nicht wissenschaftlich messbar ist, ist dem wissenschaftlich messbaren unterlegen, aber aus eurer unterlegenen position dürfts jetzt auch ein bißl was sagen, auf das wir dann wieder mit den wissenschaftsknüppeln eindreschen können"...ich sehe daher große ähnlichkeiten zwischen wissenschaft und religion...vor allem dieses dogmatische und der universalanspruch auf die reine wahrheit...das leben ist viel zu komplex für solche einseitigen betrachtungsweisen...alles hat zwei seiten...

trins beispiel mit dem lächeln ist super...oder wie misst ein wissenschaftler liebe...? oder kann sie auch nur ansatzweise erklären...genauso verhält sichs meiner meinung nach mit der homöopathie...die psyche eines menschen ist hochkomplex und multidimensional (stichwort unterbewusstsein, eisbergmodell, "ungenutzte" hirnregionen, usw); das sollte in einem drogenforum wohlbekannt sein...dann alles über einen (wissenschaftlichen) kamm zu scheren und alles nur in eine eindimensionale richtung zu bürsten ist eine extreme verkürzung und eines psychonauten nicht würdig...
meine (mehr als) 2 cent dazu...
kopf aus, herz auf...
Traumländer



dabei seit 2019
1.195 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.02.21 10:48
pastpresentfuture schrieb:
... ich habe festgestellt: mehr "hilft" mehr.


LOL, der Meinung bin ich auch.
Da passt eine Geschichte aus meiner Jugend:
damals bekam ich ein Buch über Homöopathie in die Finger und habe es aufmerksam durchgelesen. Natürlich mit allen Hintergedanken, die ein vor sich hinträumender Jungjunkie haben kann.
Tage- und wochenlang habe ich experimentiert, wollte Opium bzw Morph "potenzieren". Wäre es mir gelungen, ihr alle würdet mich kennen, ich wäre berühmt lol Angesichts dessen, dass ich gar nicht berühmt sein will, veröffentliche ich hiermit erstmals das Ergebnis meiner Studien: hat nicht geklappt ...
Grüsse
 

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