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Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder | Geschrieben: 05.05.21 21:33 |
Also obwohl ich seit über einer Dekade Vegetarier bin würde ich doch definitiv biotechnisch hergestelltes Fleisch essen oder zumindest probieren, da ich darin keine wirklichen ethischen Probleme sehe. Und das sage ich schon seit das noch vor Jahren in den Sternen stand, wann es das überhaupt mal geben wird. Inzwischen gibt es ja schon die ersten Produkte dieser Art und sie werden auch rasant immer günstiger. Was das Kapitalismus-Thema angeht halte ich zwar den Umsturz leider auch für wenig wahrscheinlich, doch andererseits sehe ich auch keine andere Möglichkeit. Wir stecken mitten im 6. Mass extinction event, seit 1970 ist die Hälfte aller uns bekannten Tierarten ausgestorben. Die Hälfte! Wenn sich nicht bald ganz radikal was ändert, werden wir fast alle dabei drauf gehen. Entweder der Kapitalismus verschwindet durch unsere Hand, oder der von uns veranstaltete Ökozid und die daraus resultierenden Probleme erledigen das für uns. Nur wie viele Menschen dabei noch überleben werden und wie das Leben dann auf einem kaum mehr habitablen Planeten aussehen wird, will ich mir nicht ausmalen. Übrigens sehen die meisten Menschen, dass es so nicht weiter geht. Den Leuten ist klar, dass der aktuelle Kurs ins Verderben führt und viele Menschen erkennen auch, dass der Kapitalismus nicht für sie funktioniert. Zu all dem gibt es wissenschaftliche Umfragen. Ich denke, bzw hoffe, dass bei zunehmender Verschlimmerung der Problematik und der absehbaren Untätigkeit der neoliberalen Mörderbande mehr Menschen aufwachen und sich radikalisieren. Ich denke das wird auf die ein oder andere Weise passieren. Sozialismus oder Barbarei wie es so schön heißt. Eine Zukunft in einer faschistischen Dystopie ist jedoch leider wahrscheinlich, sieht man sich den aktuellen Trend an. Der Staat ist von Nazis durchsetzt, Bullen, Justiz und Bundeswehr wimmeln nur so von Faschos. Stichwort NSU 2.0... Und sobald die Zahl der Geflüchteten aus dem globalen Süden weiter zunimmt, und das geschieht allein durch die Klimakatastrophe, kanns ganz schön zur Sache gehen... "Kleinbürgerlich biegen die Rechten, das bürgerliche Recht zum eigenen Besten, Spielen die Opfer, in weissen Westen, geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten." Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage | |
Traumländer
dabei seit 2016 243 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 07:32 |
Keksi schrieb:
-> so oder so: dein persönliches Verhalten hat keine Auswirkung.
Das stimmt an sich zwar leider schon aber 100% kann ich dieser Aussage nicht zustimmen. Seitdem ich mein Konsumverhalten geändert habe, haben sich mehrere Personen in meinem Bekannten-/Familienkreis angeschlossen. Natürlich sind nicht alle Vegetarier geworden, aber zumindest haben sie mehr über ihren Fleischkonsum nachgedacht und eventuell auch mal Alternativen in betracht gezogen. Was viele meinen, dass vegetarisch Kochen schwierig/aufwändiger ist, kommt ja nur daher, dass man es so krass gewohnt ist mit Fleisch zu kochen. War diese Hürde ersteinmal genommen, waren viele begeistert wie lecker und vielfältig man auch ohne Fleisch essen kann. Aber klar, ich lebe natürlich auch in einer "Bubble" und es gibt Millionen Menschen denen meine Einstellung egal ist, deshalb hast du schon irgendwo recht mit deiner Aussage. Neopunk schrieb:
Und sobald die Zahl der Geflüchteten aus dem globalen Süden weiter zunimmt, und das geschieht allein durch die Klimakatastrophe, kanns ganz schön zur Sache gehen...
Hiervor graut es mir auch schon (nat. nicht den Flüchtlingen, sondern vor den Konsequenzen) Wenn bald noch mehr von Wassermangel/verschmutztem Wasser betroffen sind und die ersten Kriege ausbrechen, wird sich die Welt noch schneller zu einem traurigen Ort entwickeln.. @BrahmandKaYaatra Ich mache mittlerweile alles selbst, von der Substratherstellung (Steril/Unsteril) bis zur Mycelvermehrung auf Agar. Falls dich das Thema interessiert, kannst du mir gerne eine pn schreiben, hier würde das etwas Offtopic werden:) Grüße | |
Traumländer
dabei seit 2019 1.068 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 11:05 |
"Unsere Politik" werdn wir nicht mehr ändern.. es wird immer mehr und immer billiger produziert. Das geht z.Z soo weit das Deutschland billiger Hähnchenfleisch anbietet, als z.B. Afrika. Heißt Deutschland Importiert Hähnchenfleich nach Afrika. Die afrikanischen Bauern können einpacken, weil sie nicht an unsere Preise ran kommen. Nur ein Beispiel Wir werden ... geiz ist geil , nicht mehr einbremsen also liegt es an jedem selbst zu schauen wo man an gesunde Lebensmittel ran kommt. Aus dem eigenen Garten, den die wenigsten haben. Oder von Läden von denen man weiß das es kein gefälschtes Bio ist. Und auch hier ... 1KG Karotten bei z.B Edeka knapp 1 € Im Bio Laden 1 kg Karotten die nicht halb so schön aussehen 5 € So geht es weiter über Äpfel usw... Es liegt an jedem selbst was man will oder was man meint zu brauchen und dafür auch zu bezahlen ! Zauberland ist abgebrannt, es brennt noch ..... irgendwo .... | |
Traumländer
dabei seit 2019 1.222 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 12:01 |
Andy I schrieb:
Das geht z.Z soo weit das Deutschland billiger Hähnchenfleisch anbietet, als
z.B. Afrika. Heißt Deutschland Importiert Hähnchenfleich nach Afrika. Stimmt, und vor allen Dingen werden "Abfälle" exportiert - die Füsse zB. Und die sind dort (ich weiss es von Nigeria) dann so teuer, dass sich erst Leute ab der "unteren Mittelklasse" (man verzeihe mir den bösartigen Ausdruck, er dient nur der Zuordnung !) diese "Spezialität" leisten können. Da sieht man dann die Kinder an einem Hühnerfuss aus deutschen Landen herumkauen. Das sind Kinder, denen es vergleichsweise gut geht ... Spanien hat Wasserprobleme und exportiert Tonnen und Abertonnen an zB Erdbeeren, die nach nichts schmecken, aber zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser bestehen. Die exportieren im Grunde genommen also ihr kostbares Wasser, verpesten die Umwelt durch die eigentlich unnötigen Transporte und sorgen hierzulande dafür, dass es vergleichbare, geschmackvollere, heimische Produkte gar nicht mehr gibt oder diese astronomische Preise kosten. Mehlwürmer wurden unlängst in der EU als Nahrungsmittel zugelassen. In dem ZUsammenhang las ich, dass man jetzt Mehlwürmer essen "dürfe" ... Unglückliche Formulierung, denn wer sollte mich daran hindern, wenn ich mich so ernähren wollte ? Kein Mensch ! Sehr wohl aber die Würmer selbst Obwohl es eigentlich unsinnig ist, würde ich neben einem leckeren Wurmgericht (Würmer Carbonara zB) verhungern. Klar, dass die zumeist wohl zuvor verarbeitet werden. Darum muss man als Wurmverweigerer in Zukunft auch aufpassen, denn das Zeug soll auch zB in Backwaren wie Keksen verwendet werden. Grüsse | |
Traumländer
dabei seit 2012 223 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 12:25 |
K I schrieb:
Andy I schrieb:
Spanien hat Wasserprobleme und exportiert Tonnen und Abertonnen an zB Erdbeeren, die nach nichts schmecken, aber zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser bestehen. Die exportieren im Grunde genommen also ihr kostbares Wasser, verpesten die Umwelt durch die eigentlich unnötigen Transporte und sorgen hierzulande dafür, dass es vergleichbare, geschmackvollere, heimische Produkte gar nicht mehr gibt oder diese astronomische Preise kosten.
Nicht nur Spanien. Wenn ich beim Discounter Kartoffeln aus Ägypten denke, wir mir schlecht. Aber es geht noch schlimmer. So wie der Nestlè-Konzern mit Wasserrechten handelt. Da wird die Quelle gekauft und die Einheimischen müssen sich teuer Wasser beschaffen. | |
Traumländer
dabei seit 2019 1.222 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 13:00 |
Ja, @XXL, man könnte die Liste der unsäglichen Vorgänge mit Lebensmitteln ad infinitum fortführen. Stichwort Kartoffeln - die werden aus zB Österreich nach Polen geschickt, um dort gewaschen zu werden !!! Und von dort kommt die tolle Knolle nach Italien, wo sie verpackt und zurück nach Ö verfrachtet wird, um dort den Verbraucher zu beglücken. Nestlè ? Da war doch was ... Die haben den Müttern in Afrika das Stillen "abgewöhnt", indem sie aggressiv auf Gefahren des Stillens aufmerksam machten, die es gar nicht gibt. Alles, um ihre Milchpülverchen in den allerletzten Winkel der Welt zu bringen und natürlich zu verkaufen. Die Leute wurden also quasi dazu gezwungen, Geld für etwas auszugeben, das nicht nur unnötig, sondern auch wesentlich schlechter ist als das Original, die Muttermilch. Geld, das sie eigentlich gar nicht haben. Dafür bekamen die Ärzte, die die frohe Nestlè-Botschaft mit Druck ins Volk brachten, ein paar Geldscheinchen. Nicht zu viel, denn Nestlè muss ja was verdienen, schliesslich will will ja auch - in aller Bescheidenheit - leben ... Zum Kotzen ! Grüsse | |
Traumländer
dabei seit 2019 1.068 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 15:54 |
Spanien wer mal auf den Kanaren oder Balearen Urlaub gemacht hat und ist ohne Durchfall von Koli Bakterien verursacht davon gekommen der hat Glück gehabt. Den die ganzen Hotelanlagen werden von "gefiltertem Wasser" im Außenbereich gewässert. Das heißt die ganzen Abwässer wässern die Grünanlagen ! Jedem der die Deutsche Trinkwasserverordnung kennt kann es dort schwindlig werden. Wie die großen Gemüsegewächshäuser die sich auf den Inseln befinden gewässert werden möchte ich gar nicht wissen. Dünger brauchen sie dort sicher keinen mehr !!! Zauberland ist abgebrannt, es brennt noch ..... irgendwo .... | |
Moderator
dabei seit 2012 2.857 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 17:18 |
Neopunk schrieb:
[Kapitalismus vs. Sozialismus]
Ich hatte zwar eig schon gehofft dass die Diskussion noch ein wenig beim in-vitro-Fleisch bleiben kann, aber was solls: Najaa, ich hab bezüglich Kapitalismus als "der große Böse" und Sozialismus/Kommunismus als "Lösung" schon einiges an Vorbehalten... aber erstmal hast du schon recht mit dem Blick in die Zukunft. Wies im Moment läuft haben wir da einen ziemlich glasklaren, dreckigen Pfad vor uns. Wenn man sich aus dem Film Interstellar mal die ganze Space-Science-Fiction wegdenkt und man bei dem bleibt was in der Handlung auf der Erde passiert; so ziemlich genau so stell ich mir die nicht allzu ferne Zukunft vor wenns genau so weitergeht wie jetzt. Schleichendes Absinken der Lebensqualität auf der Welt; allgemeine Hungersnöte, Dürren und andere Wetterextreme, eine erlahmende Menschheit die nicht die Energie aufbringt etwas ernsthaftes zu unternehmen. Das Leben auf der Erde wird zum Wettrennen zwischen den zwei Möglichkeiten des Aussterbens der Menschheit oder der Fähigkeit auf einer anderen Welt eine neue Zivilisation in Gang zu bringen. Natürlich ohne große tolle Weltenschiffe mit der man die Bevölkerung in Sicherheit bringen könnte - also trotzdem Aussterben, nur halt mit ein paar glücklichen Überlebenden. Und ein Wurmloch mit fragwürdiger Physik werden wir wohl auch nicht einfach so hergezaubert kriegen. Ich komm gleich dazu was ich für den Ausweg halte, aber zuerst: Ich denke nicht dass ein sozialistisches System als Lösung dafür infrage kommt. Also mal abgesehen von der praktisch nicht vorhandenen Möglichkeit überhaupt dahin; vergessen wir mal das "Wie dahin kommen". Ich glaube dass es gute Gründe dafür gibt, dass nie irgendwann ein auch nur annähernd funktionierendes sozialistisches System zustande kam. Es funktioniert einfach nicht. Jedenfalls nicht mit echten Menschen. Es stimmt einfach nicht mit der allgemeinen psychischen Ausstattung mit der wir uns entwickelt haben überein. Ich denke es ist ein Kampf gegen unsere psychologische Natur. Aber selbst wenn wir das mal vergessen und von einer annähernd idealen Gesellschaft ausgehen - Ich glaube dass eine sozialistische Gesellschaft völlig problemlos vor den gleichen Problemen stehen könnte wie wir es jetzt tun (bezogen auf die Sache mit den Lebensmitteln). Mit den gegebenen, jetzt verfügbaren Technologien und den Ansprüchen die eine Gesellschaft einfach grundlegend hat (oder hat die von dir ersonnene Gesellschaft keinen Zugang zu Fleisch? Würde nicht wirklich was ändern, aber macht die Idee noch um einiges fantastischer) gehen eben gewisse Probleme einher. Klar, manches Problem wäre sicherlich kleiner. Aber weg? Nee. Und wenn wir davon ausgehen dass die theoretische sozialistische Gesellschaft dieselben Technologien wie wir heute zur Verfügung hat, haben wir ja sowieso schon ignoriert dass eine der wesentlichen Triebkräfte hinter dem schnellen Fortschritt in Technik und Wissenschaft eben der Kapitalismus ist. Ich kann mir kaum eine größere Zeitverschwendung vorstellen als sich mit Sozialismus als ernsthafter Alternative auseinanderzusetzen. Ein sozialistisches System ist aus sooo vielen Gründen keine Lösung für unsere Probleme. Das Problem ist nicht der Kapitalismus selbst, sondern was wir draus machen. Und genau das ist das Problem mit Sozialismus; er hat nie funktioniert weil wir eben was anderes aus ihm machen. Und das wird immer so bleiben, weil Menschen sich nicht ändern. Was sich allerdings ändert, sind unsere Möglichkeiten - die Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen. Das ist jetzt vielleicht ein langsam öde werdendes common theme in meinen posts, aber die Lösung ist halt Gentechnik^^ Mir fällt tatsächlich kein auf unsere Umwelt bezogenes Problem ein, für welches es nicht bereits realistische, auf Gentechnik basierende Konzepte gäbe. Ein riesen Problem ist die extreme Überdüngung mit massiven Einflüssen auf Sachen wie Grundwasser etc., und Dritte-Welt-Länder haben genau das gegenteilige Problem und können mangels Düngemittel nicht ausreichend Lebensmittel produzieren. Das muss gemacht werden, weil Pflanzen zwingend fixierten Stickstoff benötigen um leben und wachsen zu können; weil sie das nicht selber machen können müssen sie ihn stattdessen in Form von Nitraten aus dem Boden aufnehmen. Dieselben Nitrate belasten aber unser Grundwasser massiv. Aber wo kommt der wesentliche Anteil der Nitrate dann eigentlich her? Na die werden von Mikroorganismen, hauptsächlich von Bacteriaceae, durch metabolische Stickstofffixierung gebildet. Es gibt bereits beeindruckende Erfolge bei dem Versuch Nutzpflanzen gentechnisch so zu verändern, dass sie ihre eigene Stickstofffixierung aus molekularem Stickstoff in der Luft machen können. Derartige Pflanzen werden den Großteil all unserer Düngemittel überflüssig machen - und damit auch alle Probleme die sie mit sich bringen. Insektizide verseuchen Nahrungsmittel, Grundwasser und töten absolut notwendige Bestandteile des Ökosystems? Lösung schon da und in Benutzung; Pflanzen denen ein DNA-Abschnitt von Bacillus thuringiensis eingebaut wurde, mit dem sie sich selbst gegen Fressfeinde verteidigen können. Absolut keine Insektizide mehr notwendig. Dasselbe ließe sich auch für Verteidigungsmechanismen gegen andere Schädlinge wie Pilze etc. machen. Selektive, gezielte Verteidigung nur dieser Pflanze, nur gegen die Schädlinge die es betreffen soll. Keine Kollateralschäden. Zuviel CO2 in der Atmosphäre belastet unser Klima? Es gibt bereits einige Pflanzen, die unglaublich effizient dabei sind es aufzunehmen und zu Sauerstoff und Kohlenhydraten zu verarbeiten. Dieselben, noch ein wenig optimierten Gene in Nutzpflanzen, welche wir in großer Masse sowieso anbauen, und ein gewaltiger Schritt zur Lösung des Problems ist getan. Zusammen mit moderneren, effizienteren Technologien und anderen bereits laufenden Veränderungen insbesondere in der Industrie sollte sich dieser Aspekt des Klimawandels gut in den Griff kriegen lassen. Ich könnt diese Liste jetzt echt noch stundenlang weiterführen - aber muss ich das wirklich? Wollen wir nicht vielleicht eher mal darüber reden warum ihr nicht genauso begeistert davon seid wie ich und all die anderen die sich mit diesem Wissenschaftszweig beruflich auseinandersetzen? Wo liegen eure Bedenken, wieso stoßt ihr die offensichtliche Lösung beiseite und redet stattdessen über irgendwelche Träumereien oder verfallt in Jammerei? Ich bekomme manchmal den Eindruck, dass es bei vielen die sich Umweltschutz und eine bessere Welt auf die Fahne geschrieben haben garnicht so weit her ist mit ihrem Willen dazu. Es scheint oft so als ob es hier eigentlich eher um den Weg als um das Ziel gehen würde. So als ob es nicht darum ginge die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sondern darum die persönliche Weltanschauung verwirklicht zu sehen. Wer die Welt wirklich gerettet sehen möchte, der muss (und wird!) Kompromisse eingehen. K I schrieb:
Mehlwürmer wurden unlängst in der EU als Nahrungsmittel zugelassen. In dem ZUsammenhang las ich, dass man jetzt Mehlwürmer essen "dürfe" ... Unglückliche Formulierung, denn wer sollte mich daran hindern, wenn ich mich so ernähren wollte ? Kein Mensch ! Sehr wohl aber die Würmer selbst lol Obwohl es eigentlich unsinnig ist, würde ich neben einem leckeren Wurmgericht (Würmer Carbonara zB) verhungern.
Klar, dass die zumeist wohl zuvor verarbeitet werden. Darum muss man als Wurmverweigerer in Zukunft auch aufpassen, denn das Zeug soll auch zB in Backwaren wie Keksen verwendet werden. There's so much wrong with this :/ Bitte überfliegt solche Sachen doch nicht nur. Was die Zulassung angeht geht es hier natürlich um das anbieten von Mehlwürmern als Nahrungsmittel. Klar kann jeder essen was er will, wäre ja auch völliger Unsinn wenn nicht. Nur ist es eine Sache ob jemand gerne Kuhdung nascht, oder ob er ihn anderen Leuten in seinem Laden als Lebensmittel verkauft. Da muss eben erstmal sichergestellt werden dass es überhaupt als brauchbares, genießbares und unschädliches Nahrungsmittel durchgeht. Und das hat man nun eben mit den Mehlwürmern sicherstellen können. Und weniger gerüchteköcheln wäre auch nicht schlecht. Die EU hat, genauso wie beim in-vitro-Fleisch, klargestellt dass unmissverständlich ausgezeichnet werden muss. Ist Mehlwurm drin, muss auch Mehlwurm draufstehen. Wenn du des lesens mächtig bist, dann musst du auch nur das tun und nicht mehr aufpassen als zuvor. Half the fun is learning! | |
Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder | Geschrieben: 06.05.21 17:43 |
Naja Kapitalismus ist eben doch der große böse.. Und zwar ist es ein Wirtschaftssystem, das auf Kapitalakkumulation basiert. Es hat keinen anderen Zweck, nicht das Gemeinwohl sondern rein die Kapitalakkumulation spielt eine Rolle. Und die ist schließlich auch nie abgeschlossen, das heißt das Rad wird sich so weiter drehen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Oder eben bis die Klimakrise einen Riegel vorschiebt. Ein System, dass stetiges Wachstum braucht, mit damit einhergehenden Wachstum an Energieverbrauch, Emissionen, A Fall Produktion, etc., kann auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen einfach nicht funktionieren! Das musst du doch einsehen? Klar ist, dass der Kapitalismus die Triebkraft hinter all der Probleme ist, die wir gerade haben. Denn die fingen mit der Industrialisierung an, was ja auch den Kapitalismus erst in Gang gebracht hat. Das Argument mit der menschlichen Natur ist doch öde. Klar haben Menschen die Anlagen dazu gierig zu sein, aber es spielt doch eben eine entscheidende Rolle ob man ein System hat, dass das a) ablehnt oder b) klar begünstigt. Außerdem ist Kooperation ein ebenso menschliches, wie natürliches Prinzip. Viel eher als Konkurrenz sogar. Denn Konkurrenz tritt in der Natur nur wirklich auf, wenn die Ressourcen knapp sind, während es sonst überall Kooperation gibt. Oder wie Kropotkin schrieb: Mutual Aid is a factor of evolution. Menschen sind eben eine soziale Spezies. Außerdem schau Dir die Menschen doch mal an. Wir sind keine Bestien, haben keine Krallen und Zähne von Raubtieren. Unsere Haut ist weich und verletzlich, wir sind unheimlich fragil. Wir konnten als Spezies nur deshalb so lange überleben, eben weil wir kooperiert haben. Das hat auch jahrhunderttausendelang ganz gut geklappt, bis die Profitgier immer stärker zunahm, und nun haben wir den Salat.. Übrigens hat es funktionierende sozialistische Gesellschaft sent Würfe gegeben, zum Beispiel in Spanien während der Revolution und in der Ukraine während der sovietischen Revolution. Dass sie nicht lange überlebt haben hat jedoch nichts mit deren Eignung als Wirtschaftsform zu tun, sondern mit der Tatsache, dass beide Male militärische Niederlagen letztlich dazu führten. Zum Gentechnikthema: ich bin da ja ganz bei dir, aber weshalb das immer wieder auf die Systemfrage hinausläuft ist eben folgendes: es reicht nicht. Denn wann immer etwas im Kapitalismus optimiert wird, wird es als Grund hergekommen als Ausgleich mal direkt mehr in die Kacke zu hauen. Sofern es nicht auch radikale Umstrukturierungen in der Wirtschaft gibt, wird das ein ewiges Katz und Maus Spiel bleiben. Oder was glaubst du weshalb wir trotz all der Technik mehr arbeiten, als Leute im Mittelalter? Und das Argument mit Kapitalismus als Triebkraft für Innovation ist doch lächerlich. Was ist mit all dem verbrannten Geld das in Produkte gesteckt wird die keine Sau braucht? Das ist doch alles andere als innovativ. Erst von Profitproblemen entkoppelt kann es wirklich zur Entfaltung kreativen Potentials kommen. Nicht umsonst sind die kreativsten Köpfe oft links. "Kleinbürgerlich biegen die Rechten, das bürgerliche Recht zum eigenen Besten, Spielen die Opfer, in weissen Westen, geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten." Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage | |
User gesperrt
dabei seit 2021 170 Forenbeiträge 1 Galerie-Bilder | Geschrieben: 06.05.21 18:10 |
Neopunk schrieb:
Naja Kapitalismus ist eben doch der große böse.....
Und du bist einer der Guten, oder was? Da weiß man wenigstens dass der "Umsturz" in den besten, gewaltfreisten Händen sein wird. Make it work, deal with it. | |
Moderator
dabei seit 2012 2.857 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 18:35 |
Wie du meinst. Ich hab das Thema natürlich nicht allzu weit oder argumentationsstark ausgeführt, aber ich hab für mich selbst genug Gründe um das Thema Sozialismus als gänzlich abgehakt zu sehen. Genug jedenfalls um mich an einer Diskussion darüber nichtmehr beteiligen zu wollen. Und obwohl ich Kapitalismus auch nicht allzu geil finde; ihn als die Hauptursache für unsere Probleme zu sehen ist beide Augen ganz feste zuzudrücken. Natürlich könnt ihr weiter eure Träume spinnen, währenddessen arbeite ich lieber an einer echten Zukunft. Again: Pharmer schrieb:
Ich bekomme manchmal den Eindruck, dass es bei vielen die sich Umweltschutz und eine bessere Welt auf die Fahne geschrieben haben garnicht so weit her ist mit ihrem Willen dazu. Es scheint oft so als ob es hier eigentlich eher um den Weg als um das Ziel gehen würde. So als ob es nicht darum ginge die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sondern darum die persönliche Weltanschauung verwirklicht zu sehen.
Wer die Welt wirklich gerettet sehen möchte, der muss (und wird!) Kompromisse eingehen. Gentechnische Methoden sind nur dann nicht genug, wenn es einem an Fantasie mangelt. Die 4 Beispiele die hier bis jetzt aufkamen sind ziemlich simple, straight forward-Awendungen deren proof of concept bereits erbracht wurde. Die Möglichkeiten sind buchstäblich unendlich - wer weiß, vielleicht wäre die Lösung ein gezielt gentechnisch veränderter Mensch, dessen Psychologie es ihm endlich ermöglicht in einer sozialistischen Gesellschaft leben können?^^ Denn auch wenn du das Argument lahm findest, ich halte die Unfähigkeit unserer Zivilisation für ein derartiges, langfristig stabil bleibendes System für fast schon bewiesen, bis man irgendwo etwas anderes beobachten konnte. Aber Spaß beiseite. Logisch, dass überall Gentechnik draufklatschen die Probleme zumindest in naher Zukunft nicht vollständig lösen wird. Das hab ich glaub ich auch nicht so gesagt. Wie ich in einem meiner Beispiele schon sagte brauchts auch noch andere Technologien und daneben auch (realistische gesellschaftsweite) Verhaltensänderungen. Um genug CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen um das Problem for good zu lösen brauchts natürlich auch effizientere Infrastruktur und einen ressourcenschonendere Energieverbrauch. Aber ehrlich, ihr setzt als erstes am Menschen an, dem mit Abstand am schwersten zu verändernden Faktor in der Gleichung? Das macht keinen Sinn. Natürlich sollten all diese Verbesserungen parallel laufen. Nur sollte man halt einfach realistisch bleiben und seine Bemühungen danach verteilen, was am vielversprechendsten ist. Und sich als Lösung den Sozialismus herzuwünschen ist wie auf ein aus der Zukunft gesandtes Wurmloch zur Rettung der Menschheit zu hoffen - mit der bewusst gewählten Zweideutigkeit, dass uns ein echtes Wurmloch sehr wahrscheinlich töten (oder zumindest nicht allzu gut tun) würde. Half the fun is learning! | |
Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder | Geschrieben: 06.05.21 18:57 |
@pastpresentfuture: Ich geb zu dass mein post damals echt daneben war, aber einen einzelnen Post von über 5 Jahren der auf einen Holocaust leugnet bezogen war als Beweisführung für meine Schlechtheit anzuführen ist doch eher dürftig. Ich würde den Post ja löschen, aber das fände ich irgendwie unehrlich. "Kleinbürgerlich biegen die Rechten, das bürgerliche Recht zum eigenen Besten, Spielen die Opfer, in weissen Westen, geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten." Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage | |
Traumländer
dabei seit 2019 1.222 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 19:10 |
Pharmer schrieb:
Bitte überfliegt solche Sachen doch nicht nur. Was die Zulassung angeht geht es hier natürlich um das anbieten von Mehlwürmern als Nahrungsmittel.
... Und weniger gerüchteköcheln wäre auch nicht schlecht. Die EU hat, genauso wie beim in-vitro-Fleisch, klargestellt dass unmissverständlich ausgezeichnet werden muss. Ist Mehlwurm drin, muss auch Mehlwurm draufstehen. Wenn du des lesens mächtig bist, dann musst du auch nur das tun und nicht mehr aufpassen als zuvor. In der Pressemitteilung war die Rede davon, dass Mehlwürmer als Lebensmittel zugelassen wurden. Also waren sie zuvor nicht zugelassen. Demzufolge müsste man sich zuvor gefragt haben, ob es zulässig ist, solche Speisen zu verkaufen oder nicht. Denn wenn etwas nicht zugelassen ist, weiss man nie, welchem Rechtsverdreher was einfällt ... Wer gerüchteküchelt ? Ich schrieb, dass man aufpassen muss, will man keine Mehlwürmer essen. Eh klar, dass es ausgezeichnet werden müsste, denn wie soll man sonst erfahren, ob Gewürm im Gebäck ist ? Wenn ich heute Zucker meiden will, dann sehe ich mir auch an, wieviel davon im Produkt ist. Und wenn ich nicht aufpasse, nicht genau lese, dann futtere ich möglicherweise mehr Zucker als mir lieb ist. Jetzt darf man mit Spannung erwarten, welche Verdrehungen folgen, in welche Richtung eine einfach verständliche Aussage getrieben werden soll, um sich darüber alterieren zu können. Langsam finde ich erstaunlicherweise wirklich Spass daran, die entsprechenden Bemühungen und Verrenkungen zu beobachten @Neopunk - wo Rauch ist, ist auch Feuer, sagt man. Darum eine Frage an dich: Ist es tatsächlich so, dass dir etwas entfährt, ohne dass es dafür so etwas wie eine Basis im Gedankengut, in der Weltanschauung gibt ? Keine Provokation, keine Anschuldigung, es interessiert mich wirklich und ich unterstelle mit meiner Frage nichts, gar nichts, das sei allen Lesern bitte klar ! | |
Traumländer
dabei seit 2016 855 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 19:14 |
Florian EIgner (kenne ich nicht) auf TWITTER schrieb:
Mehlwürmer wurden als Lebensmittel zugelassen. "Pfui!" schreien viele. Abends liegt dann Drüsensekret von Säugetieren auf dem Tisch, das durch Enzyme aus Tiermägen zum Stocken gebracht wurde und verschimmelt ist. Und alle sagen: "Oh, leckerer Käse!"
Ekel ist Gewohnheitssache. | |
Moderator
dabei seit 2012 2.857 Forenbeiträge | Geschrieben: 06.05.21 20:08 |
K I schrieb:
Jetzt darf man mit Spannung erwarten, welche Verdrehungen folgen...
Keine Verdrehung nötig, wenn du zweimal etwas schreibst ohne etwas zu sagen. Das spricht für sich :) Leerreden kenn ich zu genüge, macht ja auch die besten Politiker aus. Half the fun is learning! | |
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