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AutorBeitrag
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  Geschrieben: 09.06.21 12:30
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Tilidin ist auch keine Lösung, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 06.05.2021.

Diese Diskussion wurde am 09.06.2021 von wiro gestartet.


 
Traumländer

dabei seit 2020
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2 Langzeit-TB

  Geschrieben: 09.06.21 12:30
Finde den Bericht ganz gut geschrieben, könnte vielleicht etwas ausführlicher sein aber man kann deine Geschichte sehr gut nachvollziehen. Hab dir 9 Punkte gegeben.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
65 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 17.03.22 21:53
Guter Bericht!

Ich erkenne da einige Situationen und Verhaltensmuster, die ich damals hatte (speziell mit Tilidin) - aber auch im weiteren Verlauf meiner polytoxen Abhängigkeit im Allgemeinen - wieder.

Du hast auch über den Gedanken geschrieben, andere Opiate/Opioide (inkl Heroin) zu konsumieren, was (wenn ich das richtig verstanden habe) du dann doch gelassen hattest.
Bei mir war das (leider) nicht so.

Ich hatte auch im Vorfeld meiner Tilidin-Abhängigkeit schon Erfahrungen mit anderen Opiaten/Opioiden. Jedoch hat sich das meist auf zufällige - zB wenn ich mal "bösen Reizhusten" hatte vom Doc, oder ein Bekannter irgendwie rangekommen ist - "Begegnungen" beschränkt, eigentlich nur mit (DH)-Codein oder Tramadol.

Dann kam jedoch auch "der Tag" - an dem mich ein Kollege zu jemandem mitgenommen hat, der eine feste zuverlässige Quelle für Tilidin hatte (zwar "nur" Retard Tabletten, aber bei denen, die ich hatte, hat gut zerkauen gereicht).
Die ersten zwei Monate konnte ich auch recht kontrolliert konsumieren, dann bin ich jedoch recht günstig an eine 100ml Flasche gekommen.
Dass ich nachdem die leer war drauf war, kann man sich wohl wahrscheinlich denken...

Nachher, nach ca zwei Jahren, war ich dann - auch durch den sich mittlerweile eingeschlichenen (gelegentlichen) Konsum von stärkeren Opiaten/Opioiden (ua Fentanyl, Oxicodon, Morphin) - so hoch dosiert, dass NOCH Mehr die Wirkung des Nalaxons ausgelöst hätte... alleine um mich "normal" zu fühlen, breit zu werden, bzw sonst eine angenehme opioide Wirkung zu erzielen, ging gar nicht mehr.

Zumindest nicht mit Tilidin...
Und ins Geld geht eine Tagesdosis von ca 2000mg auf Dauer auch...
Und für beide Probleme gäbe es eine Lösung, die man im Gegensatz zu den meisten anderen Opiaten/Opioiden (zumindest verhältnismäßig) günstig und (auch zumindest) in (der Nähe) einer Großstadt ohne Kontakte, lange Suche, usw - mit dem Gedanken hatte ich in der Zeit schon öfter gespielt - bekommen kann.
Ich denke es ist klar, dass Heroin gemeint ist.

Dann war ich in der Zeit einen Tag affig und bin letztendlich zum Hauptbahnhof gefahren - 15 Minuten nachdem ich aus der Bahn raus bin hatte ich mein erstes 10er Tütchen in der Hand und weitere 10 Minuten später die erste Line gezogen.
Mich hats - wohl auch durch die bereits vorhandene Toleranz - nicht wirklich umgehauen, mein Affe war weg und leichtes Feeling... nur war mir ab dem Tag klar, dass es nun SO weitergehen wird.

Zu Tilidin habe ich dann nach ca zwei Monaten nochmal gegriffen - weil mein Dude mich "vermisst" hat und mir 20 (glaube ich) 200er Tabletten geschenkt hat.
Nach dem die ersten 10 Stück am ersten Tag weg waren, war das einzige was ich gemerkt habe, dass es der Affe auch ist.
Seitdem habe ich Tilidin nur noch zwei Mal in einer Notsituation genommen, bei der zweiten sogar nachher weggelassen, weil nix gebracht.

So - oder ähnlich, mit anderen Opiaten zB - sind schon viele zum Heroin gekommen und dementsprechend nachher auch nicht mehr zurück... auch wenn es vorher stärkere Opioide waren, da die meist teurer sind - außer die Substitute, aber auch hier nehmen die meisten lieber "ihr Heroin". Viele brauchen auch einfach den schnellen (selbst schon bei nasal) Wirkungseintritt.
...zumindest vorerst (bis zur legalen Substitution, aber auch hier nehmen nicht wenige weiter Heroin).
Ich bin dank retardiertem Morphin, was ich mir gelegentlich auch mal entretardiert gönne, weg vom Heroin und allem was damit einhergeht (Beschaffung, etc). Mit Metha/Pola hat das "nicht so gut" geklappt...

Sorry - ich neige dazu, manchmal, grade wenn ich n bisschen was intus hab, "etwas" mehr zu schreiben als ich eigentlich wollte... mir fällt dann das noch ein und dann das und dann komm ich nicht aufn Punkt, usw usw.


Menschen, die keine Drogen nehmen, haben mehr Probleme mit Drogen als Menschen, die Drogen nehmen.

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