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AutorBeitrag
Traumländerin



dabei seit 2013
182 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.07.21 15:38
zuletzt geändert: 22.07.21 15:49 durch Herzkasper (insgesamt 1 mal geändert)
Ich kann deinen Post so mitfühlen, FarbKlecks. Es gibt wohl kaum eine geeignete Zeit zum Aufhören, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das ganze Procedere noch mal zäher, finde ich.
Das Hirn soll mit Negation ja nicht so gut zurechtkommen. Was vielleicht zu den drei Hauptzeiten am Tag, an denen du gern kiffst, auch helfen könnte, ist zB zu denken:
- Ich mache jetzt XYZ.
- Ich denke jetzt daran, dass das Craving nach ca. 20 Minuten wieder nachlässt*, und konzentriere mich nur darauf, diese 20 Minuten durchzuhalten. Danach kann ich neu entscheiden.
Statt daran zu denken, jetzt nicht zu rauchen.
Es gibt Leute, die bei Suchtdruck aus einer Wasserflasche trinken, die extra für den Suchtdruck gedacht ist. Vielleicht gibt dir auch das Betrachten von Wasser Ruhe im Kopf. Oder Tinte, die sich durchs Wasser bewegt, oder wenn du hast ne Lavalampe, oder Wasser-Naturdokus ... alles was fließt und das Hirn ein wenig entkrampft.

So gesehen sind die Gedanken die gateway drug mrgreen

Ich finde die ersten 3, 4 Null-Tage übrigens am schlimmsten. Daran denke ich auch häufig, wenn wieder eine Pause anfängt. Du packst das!

--
* zumindest laut Theorie
 
Traumländer



dabei seit 2008
3.204 Forenbeiträge

  Geschrieben: 24.11.21 16:59
zuletzt geändert: 24.11.21 17:14 durch Zitronenfalltür (insgesamt 3 mal geändert)
Bevor es untergeht, zumal ich mit diesen Gedanken weitgehend auch auf persönliche Erfahrungen zurückgreife, möchte ich hier nochmal etwas zitieren, das hoffentlich allen Mut machen kann, die sich mit dem Gedanken tragen, Suchtverhalten zu quittieren bzw. sich durch diese Entscheidung vor "neue" Probleme gestellt sehen:

Spoiler:
Darum hoffe ich, dass die Moderation mir mein Selbstzitat aus einem anderen Thread, der mich überhaupt erst aufs Thema brachte, aber dessen Titel eben auch sehr gut zur Thematik passt, nachsieht. Es geht mir dabei nicht um Ego-Wichtigtuerei, sondern um etwas, das mir aufgrund eigener Erfahrungen sowie positiver Rückmeldung aus dem Freundeskreis besonders am Herzen liegt, weil ich glaube, dass auch andere Menschen davon profitieren könnten.


Zitronenfalltür schrieb:
Natürlich ist jede*r zunächst für sich selbst verantwortlich, und muss auch selber den Willen, die Disziplin, das Durchhaltevermögen, den Sinn, die Selbstbestätigung darin finden, mit irgendetwas aufzuhören, das selbstschädigend bzw. selbstblockieren ist.

Dennoch sind wir Menschen soziale Lebewesen, die als Säugetiere am/von Anbeginn des Lebens abhängig von Pflege und Schutz durch andere angewiesen sind, eine frühkindliche Prägung, deren Fortbestehen man nicht unterschätzen sollte.

Aus meiner Sicht hilft Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber vertrauenswürdigen Vertrauten, sowie bedingt auch gegenüber Wildfremden mit gänzlich anderem Erfahrungsschatz, ungemein beim Bewältigen neuartiger Probleme oder solcher, an deren Bewältigung man bereits mehrfach gescheitert ist. Auch professionelle Hilfe kann dabei hilfreich sein. Besonders sind es aber (freundschaftlich wohltuende, nicht abhängige!) Beziehungen, die uns auf besondere Weise zu spiegeln vermögen und uns zu (Selbst-)Erkenntnissen verhelfen können, denen wir uns sonst nicht stellen würden.


Man sollte sich freilich nicht "hängenlassen" und (allein) auf Andere verlassen (auch eine Form der Abhängigkeit!); allerdings kenne ich mehrere Fälle, in denen nahestehende Menschen einem*einer zusätzliche Kraft und ein oft nötiges Korrektiv bzgl. "Hoffnungslosigkeit", "Mutlosigkeit", "Scheuklappendenken", "Selbstabwertung", "Tunnelblick", "Verantwortung" konnten.


Ein Freund von mir bekundet immer wieder, dass er ohne seine Frau und Kinder wohl kaum aus der Alkohol- (der bekanntlich trotz bzw. auch gerade wegen der hohen sozialen Akzeptanz, Verbreitung und Verharmlosung als besonders abhängig machende Droge gilt) sowie Porno- Sucht sowie (selbst-)schädigender Verhaltensweisen aufgrund familiärer, schädlicher Lern-Erfahrungen und psychischer Prägungen herausgekommen wäre - bzw. so überhaupt erst ein vollumfängliches Problembewusstsein sowie zusätzliche Anreize zur Problembewältigung durch das Aufzeigen selbstaufwertender, sinnstiftender, sorgenabschwächender Hilfechancen, Hoffnungen und Perspektiven entwickeln konnte.


Wer also, warum auch immer, nachdenklich über Konsum- bzw. Verhaltensmuster ist, den*die möchte ich noch einmal nachdrücklich ermutigen, sich - neben freilich mindestens genausowichtiger Ich-Zeit mit persönlicher Reflektion und Denk-/Gefühls-/Verhaltens-Selbst-Beeinflussung - auch anderen Menschen zu öffnen, mit denen möglichst ergebnis- und methoden-offener zumindest aber respektvoller Umgang "auf Augenhöhe" auch nur "irgendwie" denkbar ist.


So manches Mal - öfters als man vermuten könnte - überraschen einen Menschen positiv!

(Vieles davon erkennt man erst im Rückblick.)

Doch oftmals - gerade dann, wenn man eher der ängstliche, dauerkonditionierte, einsame, negativ umfeldgeprägte, sozial horizontbeschrängte oder gar isolierte, melancholische, pessimistische skeptische, verkopfte, verunsicherte Typ Mensch ist... - neigt man dazu, ENORM zu unterschätzen, wie anregend, inspirierend, wohltuend die Zusprache anderer Menschen sein kann.

Also: Überwindet euch zu mehr (nicht nur Selbst-) Ehrlichkeit - es zahlt sich langfristig aus!


In diesem Sinne:

SPREAD the love - SEEK the love - ACCEPT the love - SHARE the love.



Und noch etwas - diesmal etwas kürzer, versprochen! - das hierzu gut passt, weil es ebenfalls aus persönlicher Erfahrung schöpft und vielleicht der einen oder dem anderen Mut machen kann, auch wenn es erstmal vermeintlich "negativ" klingt, jedoch als RICHTIG VERSTANDENer Ratschlag durchaus positiv sein kann:

Herzkasper schrieb:
Echelon schrieb:
Einmal Suchti, immer Suchti.
Immer.


Diese Erkenntnis trifft mich dieser Tage und Monate schwerer und vielleicht überhaupt zum ersten Mal.


Wichtig daran ist meines Erachtens,

dass man sich klar vor Augen hält,
dass Abhängigkeit - neben momentanen spezifischen Auslösern - immer auch einen Grund und eine Ursache hat, die sich nicht so schnell bewältigen LÄSST, wie der vermeintlich "eigentliche" Entzug, sondern etwas "wesentlicheres" in der eigenen Biographie (Veranlagung und Prägung!) IST; dass also IMMER sucht-GEFÄHRDET BLEIBT, wer einmal eine stärkere Abhängigkeit erlebt hat;

aber GENAUSO-wichtig ist eben auch die Erkenntnis,

dass man sich ebenso bewusst machen sollte,
dass Abhängigkeit nichts ist, aus dem man nicht HERAUS-kommen kann; sondern dass es HELFEN KANN, sich der Gefahr des RÜCKFALL- sowie des SUCHTVERLAGERUNGS-RISIKOs bewusst zu sein, indem man sich ein DROGENFREIES + TRIGGERFREIES SETTING sucht, oder zumindest ein reizarmes bezüglich solcher Risiken.

In diesem Sinne:

Man IST kein lebenslanger Junkie, sondern bloß EMPFÄNGLICHER als andere, wieder zu einem zu WERDEN.


Glückauf!

Liebe ist Leben.
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 11.02.22 16:30
HerbIsTheHealing schrieb:
Mit dem Kiffen pausieren oder ganz aufhören ist mMn schwieriger als es manche glauben, da gerade der Fakt, dass Gras halt nur eine "leichtere" Droge ist und nicht körperlich abhängig macht, viele dazu verleitet, dass sie sich denken: jo ist eh nicht so schlimm wenn ich weiter rauche.
Geht halt bei solchen Mengen dann ziemlich ins Geld und als langjähriger Dauerkiffer kenn ich das, wenn man irgendwann die Nüchternheit vllt sogar schon vermisst, aber dennoch weiter raucht.



Fühle ich grade komplett! Habe vor knapp 2 Wochen komplett mit m Kiffen aufgehört und bin offen gestanden erschrocken, wie schwer es mir fiel, bzw. wie heftig der psychische und physische Impact war und noch ist :O
Habe zuletzt 5 Jahre durchgekifft (täglicher Konsum, mit über das letzte Jahr schrittweiser Reduzierung).





~Das gefährlichste aller Rauschgifte ist der Erfolg. ~

William Franklin

Mens agitat molem !
Traumländer

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  Geschrieben: 12.02.22 09:26
sorry falsches Thema !
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 13.02.22 15:08
Zitronenfalltür schrieb:
Man IST kein lebenslanger Junkie, sondern bloß EMPFÄNGLICHER als andere, wieder zu einem zu WERDEN.


Interessante Theorie, dass mit dem lebenslangen Junkie, also die Theorie, hält sich echt lange. Ich denke einfach, es geht um so eine Hemmschwellen-Sache. Klar, wer gewisse Erfahrungen hat, der ist leichter bereit sie wieder zu tun. Erst Recht, wenn sie teils echt schön waren.

Auf der anderen Seite, wen juckt diese Theorie am Ende? Man geht seinen Weg, ob gut oder schlecht. Man sollte nicht abstinent Leben, weil man wem was beweisen will, sondern will. Zumindest ist das meine Sicht.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 13.02.22 16:38
Azasel schrieb:
Man sollte nicht abstinent Leben, weil man wem was beweisen will, sondern will.


Der Wille ist da meiner Meinung nach nicht wirklich hilfreich. Er erfordert ständige Pflege und braucht viel Energie. Du möchtest den Willen ja möglichst aufrechterhalten. Und das kostet ...
Man kann - wenn man will - den Weg über die Überzeugung gehen. Listet man Vor- und Nachteile des Konsums auf, stellt sie einander gegenüber, wird man feststellen, dass kaum etwas positiv daran ist. Besonders dann, wenn man zB am Pulver hängt.
Überzeugung kann sehr viel bewegen. Für Manchen hat sich diese "Methode" gelohnt. Entspannte Abstinenz ohne Dauerstress war das Ergebnis.
Grüsse
 
Traumländer

dabei seit 2019
969 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.22 08:24
K I schrieb:
Azasel schrieb:
Man sollte nicht abstinent Leben, weil man wem was beweisen will, sondern will.


Der Wille ist da meiner Meinung nach nicht wirklich hilfreich.



Und ich behaupte genau das Gegenteil !
Erst muß der Wille da sein.
Wenn jemand mit irgendwas nicht aufhören will, so wird das auch nichts.
Und nur der Wille dazu ist maßgebend !
 
Traumländer



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  Geschrieben: 14.02.22 11:22
Und ich bin der Meinung, dass der Wille und die Überzeugung so gut wie dasselbe sind in diesem Zusammenhang .... ;)
Space is only noise if you can see, my friend!
Traumländer

dabei seit 2019
969 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.02.22 14:05
Sehe ich auch so...
Erst muß man den Willen gefaßt haben mit etwas auf zu hören
und so etwas macht man aus eigener Überzeugung.

Wenn man von was nicht so ganz überzeugt ist wird das auch nichts !

Und wenn man einen festen Willen hat und fest davon überzeugt ist wird das auch gut !
Oftmals zumindest.

Meine 50 cent !
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 14.02.22 14:59
Ich finde schon dass wille und überzeugung 2. verschiedene Dinge sind. Den Willen muss man immerwieder aufs neue aufbringen. Nur weil ich heute den willen hab clean zu bleiben/leben heißt das nicht das es morgen genauso ist.
Von etwas überzeugt zu sein beinhaltet mehr stabilität. Die eigenen überzeugungen wechselt man haltnicht nicht so schnell.

Lg nuss

Edit: und natürlich hat man den willen wenn man überzeugt ist. Aber andersrum halt nicht. Der wille schafft keine überzeugung.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.02.22 07:33
zuletzt geändert: 15.02.22 07:56 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Selbstausdruck schrieb:
Und ich bin der Meinung, dass der Wille und die Überzeugung so gut wie dasselbe sind in diesem Zusammenhang ....


Sehe ich auch so!
Ich glaube an den freien Willen!

In diesem Sinne, viel Erfolg allen die aufhören wollen! Mir inbegriffen :)

 
Traumländer

dabei seit 2019
969 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.02.22 08:17
JA VIEL ERFOLG

ich wünsche es EUCH allen von Herzen

Jedes Jahr unter Drogen ist ein weg geworfenes Jahr
und es ist so viel geiler alles ohne Filter zu erleben !
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 15.02.22 17:53
Andy I schrieb:
Jedes Jahr unter Drogen ist ein weg geworfenes Jahr
und es ist so viel geiler alles ohne Filter zu erleben !



Ohne Filter trifft es verdammt gut :D
~Das gefährlichste aller Rauschgifte ist der Erfolg. ~

William Franklin

Mens agitat molem !
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.02.22 21:27
Was ist/war denn Euer stärkster Antrieb, um clean zu bleiben / werden ?

Ich kann selbsterprobt hier (einzigst wirksam über die Jahre bei mir) "wärmstens" (das war ironisch ;) ) einen heftigen Schuldkomplex empfehlen, turbomotorisiert zusätzlich in Kombination der allgesamten Liebe zu seiner Familie und jedem Wesen gegenüber das man weiters auch lieb hat. Eigenliebe allein hilft bei mir nicht, qua Ego kaum noch vorhanden (kann meinetwegen gern so bleiben), und sie hat wohl dadurch zumindest mir nie geholfen, leider.
Die Sucht ist zu teuflisch für einen alleine. ^^

Grüße
lexxy-the-lynx
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2020
20 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.02.22 21:54
LYNX schrieb:
Was ist/war denn Euer stärkster Antrieb, um clean zu bleiben / werden ?


Gefühlsmäßig, sage ichs ehrlich, wo das Umfeld nicht passt,also die äußeren Faktoren oder wo die inneren Faktoren nicht stimmen, diese Menschen packen es doch meistens nicht.

Deswegen auf beides achten. Was will man für sich erreichen, warum will ich das? -Interne Faktoren
Und das Umfeld, Familie, Freundin, Beruf, was weiß ich -> externe Faktoren

Das ist der beste Weg zu gehen. Sucht euch stabile Leute mit einem guten Mindset, keine Energiesauger, ihr braucht maximal Sauger, um eure Wohnung zu reinigen. Hahahahahah

Bester Tipp ist eh bei jedem Entzug, die 24h Regel. Immer nur die aktuellen 24h zu überleben. Wer länger schaut, bringt oft eh nicht mehr den Willen auf den Berg zu bezwingen.


 

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